21 Jahre nach der Zulassung von Valium könnte ein neu entwickeltes Anti-Depressivum den US-Markt in Turbulenzen bringen: »Buspar«, ein von Bristol-Myers entwickeltes Mittel zur Behandlung von Angstzuständen, ist angeblich genauso wirksam wie Valium, vermeidet aber dessen Nachteile: Wie der Hersteller behauptet, macht »Buspar« nicht süchtig, beeinträchtigt nicht die Konzentration und führt auch nicht zu gefährlichen Wechselwirkungen mit Alkohol - alles potentielle Folgen von Valiumkonsum. Wissenschaftler, die mit »Buspar« bereits klinische Erfahrungen gesammelt haben, halten es für möglich, daß der Neuling, der in etwa drei Monaten die Zulassung zum Markt erhalten soll, den bisher gebräuchlichen Beruhigungsmitteln »den Teufel austreiben« könnte. Die US-Hersteller von Tranquilizern sehen der Konkurrenz bänglich entgegen: Insgesamt ist der Absatz von angstlösenden Mitteln in den USA seit einigen Jahren rückläufig. Valium-Hersteller Hoffmann-La Roche, der Absatzeinbußen bislang mit Preiserhöhungen auffing (20 Prozent im letzten Jahr), muß zudem mit mehr Konkurrenz rechnen: Der Patentschutz für Valium läuft ab, identische Nachfolgeprodukte anderer Hersteller werden auf den Markt drängen.
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