Krebstod aus Zigarettenfiltern
Eine ungewöhnlich hohe Krebssterblichkeit haben US-Mediziner vom National Cancer Institute bei Arbeitern ermittelt, die Anfang der fünfziger Jahre das Papier für Kent-Zigarettenfilter hergestellt haben. Sie waren, wie eine im New England Journal of Medicine veröffentlichte Untersuchung ergab, regelmäßig mit dem Asbeststoff Krokydolith in Berührung gekommen, winzigen nadelartigen Fasern, die im Lungengewebe eingelagert werden und auch nach Jahrzehnten noch Erkrankungen wie Lungenkrebs, Brustfellkrebs und Asbestose auslösen können. Von den insgesamt 33 Beschäftigten, die in diesem Zeitraum täglich mit dem scheinbar harmlosen Filterpapier zu tun hatten, sind 28 bereits gestorben, mehr als dreimal so viele, wie nach der allgemeinen Krebsstatistik zu erwarten gewesen wären. Auch bei drei der fünf Überlebenden haben die Mediziner bereits Krebs diagnostiziert. Zwar wurden die asbesthaltigen Filter nach Angaben des Kent-Herstellers Lorillard Inc. nur bis 1956 verwendet. Doch bis zu diesem Zeitpunkt verließen rund 9,8 Milliarden Zigaretten mit dem gefährlichen Mundstück die Fabrik. Studien über ein womöglich aus dieser Zeit herrührendes erhöhtes Krebsrisiko von Kent-Rauchern liegen nicht vor.