Klimawandel Inselstaat warnt vor Untergang binnen 50 Jahren

Luftaufnahme des Kwajalein-Atolls, eine der mehr als tausend Inseln, aus denen der Kleinstaat Marshallinseln besteht
Foto: U.S. Army/ APDie im Pazifik gelegenen Marshallinseln warnen vor ihrem Untergang, falls die Weltgemeinschaft im Kampf gegen den Klimawandel versagt. »Wir sind ein Land, das nur zwei Meter über dem Meeresspiegel liegt«, sagte die Klimabotschafterin des Inselstaats, Tina Stege, dem britischen Sender Sky News zum Start des Uno-Klimagipfels COP26 in Glasgow.

Anfang November trifft sich die Staatengemeinschaft im schottischen Glasgow zur 26. Uno-Klimakonferenz, der COP26. Auf dem zweiwöchigen Treffen geht es darum, die Ziele der Länder zu erhöhen und gemeinsame Regeln für den Kampf gegen die Klimakrise zu definieren. Lesen Sie hier alle Artikel zum Gipfel.
Derzeit drohe ein Meeresspiegelanstieg von 0,5 Metern mit jährlichen Überschwemmungen. Land und Gebäude müssten immer weiter erhöht werden. »Ich kann nicht akzeptieren, dass die Marshallinseln in 50 Jahren Geschichte sind«, sagte Stege. »Es ist für niemanden weltweit akzeptabel, ein ganzes Land abzuschreiben.« Die Marshallinseln mit etwa 60.000 Einwohnern, einer der kleinsten Staaten der Erde, erlebten bereits die Folgen des Klimawandels.
Der Pazifikstaat stehe im Klimakampf an der vordersten Front und gehöre zu den am stärksten gefährdeten Akteuren. »Aber wenn man die am meisten Gefährdeten beschützt, schützt man sich selbst«, sagte Stege. Es sei für ihr Land bereits eine Herausforderung, bei einer Erderwärmung von 1,1 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu überleben. »1,5 Grad werden sehr schmerzhaft sein.«
Die Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad war im Pariser Klimaabkommen festgeschrieben worden. Die aktuellen Maßnahmen zur CO2-Reduktion reichen nach Ansicht von Fachleuten aber nicht annähernd aus, um dieses Ziel zu erreichen. Vor der Uno-Klimakonferenz in Glasgow hatten die Vereinten Nationen ihre Mitgliedstaaten genau davor gewarnt.