Ausbruch von Marburg-Fieber Fünf Tote nach Infektion im Nordwesten von Tansania

Unter dem Mikroskop: das Marburg-Virus
Foto: Fred Murphy / dpaIm ostafrikanischen Tansania ist ein Ausbruch des gefährlichen Marburg-Fiebers bestätigt worden. Fünf Menschen seien bislang im Kontext einer Infektion mit dem Virus gestorben, teilte Tansanias Gesundheitsministerin Ummy Mwalimu mit. Labortests hätten bestätigt, dass die Verstorbenen mit dem Erreger infiziert waren.
Insgesamt seien bislang acht Infektionen bekannt, drei Patienten würden im Krankenhaus behandelt und 161 Kontaktpersonen nachverfolgt, sagte die Ministerin.
Mwalimu rief die Bevölkerung zur Ruhe auf, da es der Regierung gelungen sei, die Ausbreitung der Krankheit unter Kontrolle zu bringen. »Es gibt keinen Grund, in Panik zu geraten. Wir haben alles, was wir brauchen, um Infektionskrankheiten zu kontrollieren«, sagte die Ministerin. Der Ausbruch habe auf die Region Kagera im Nordwesten des Landes beschränkt werden können.
Die tansanische Regierung hatte vergangene Woche Experten in die Region Kagera am Victoriasee an der Grenze zu Uganda geschickt, um die Krankheitsfälle zu untersuchen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) lobte Tansanias schnelle Reaktion auf den Ausbruch und mahnte, »keine Lücken« bei der Kontaktverfolgung zuzulassen. Uganda, das zuletzt 2017 einen Ausbruch des Marburg-Virus verzeichnete, erklärte, es sei in »höchster Alarmbereitschaft«.
Bereits vor gut einem Monat hatte die WHO einen Ausbruch des Marburg-Fiebers in Äquatorialguinea in Westafrika bestätigt. Im Juli 2022 waren zwei Fälle in Ghana bekannt geworden.
Ursprung bei Versuchsaffen
Das mit dem Ebola-Erreger verwandte Virus kann hohes Fieber, starke Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Erbrechen, Durchfall und Blutungen hervorrufen und zum Tod führen. Das Virus ist nach der deutschen Stadt Marburg benannt, weil sich dort 1967 Laborangestellte mit dem bis dahin nicht bekannten Virus bei Versuchsaffen infizierten.
Vermutet wird, dass das Virus von Flughunden stammt, die mit Fledermäusen verwandt sind. Menschen stecken sich durch den Kontakt mit Körperflüssigkeiten Infizierter, Oberflächen und infiziertem Material an.
Zugelassene Impfstoffe gegen das Marburg-Virus existieren bislang nicht. Die Sterblichkeit liegt der WHO zufolge bei bis zu 88 Prozent.