Internationale Grenzen für Staatsbürger wieder offen Tränen an Australiens Flughäfen

20 Monate lang war Australien wegen der Pandemie praktisch abgeriegelt – nun gibt es erste Lockerungen. An Flughäfen kam es zu emotionalen Szenen. Für Touristen bleibt das Land aber weiter tabu.
Umarmung am Flughafen Sydney

Umarmung am Flughafen Sydney

Foto: Bianca de Marchi / EPA

Rührende Szenen am Flughafen von Sydney: Australien hat am Montag erstmals seit 20 Monaten wieder seine internationalen Grenzen für Staatsbürger und Menschen mit Wohnsitz in Down Under geöffnet. Damit entfallen die komplizierten Sondergenehmigungen und die kostspielige 14-tägige Hotelquarantäne für vollständig Geimpfte.

Zehntausende Staatsbürger hatten fast zwei Jahre vergebens auf eine Einreise gewartet, das Thema war im Land zum Politikum geworden.

Die Lockerungen gelten für Ankommende in den Bundesstaaten New South Wales und Victoria sowie im Australian Capital Territory mit der Hauptstadt Canberra, nachdem dort 70 Prozent der Bevölkerung zweifach geimpft wurden. Aus ganz Australien sind wieder Reisen ins Ausland möglich.

In Sydney landeten unter anderem Maschinen aus Los Angeles, Singapur und Tokio. »Es waren viele Menschen im Flugzeug, deren Angehörige im Sterben liegen«, erzählte Carly Boyd, die aus den USA in die Heimat zurückflog, dem Sender ABC. Der Australier David Frisken kam mit zwei Dutzend roten Rosen zum Kingsford Smith International Airport in Sydney, bevor er seine in Südkorea lebende Verlobte nach fast zwei Jahren erstmals wieder in die Arme schließen konnte. »Jeder Tag war ein Kampf«, sagte er. Viele Beziehungen hätten die lange pandemiebedingte Trennung nicht überlebt.

Regionalpremier Dominic Perrottet erklärte, der November hätte nicht positiver beginnen können. »Heute ist ein Tag, auf den viele Menschen gewartet haben, und unsere hohen Impfraten haben es uns ermöglicht, auf sichere und überlegte Weise wieder zu öffnen.«

Gelandete Maschine in Melbourne

Gelandete Maschine in Melbourne

Foto: James Ross / dpa

Der Zauber in den Terminals

»Heute ist ein Teil der Magie in unsere Ankunftshallen zurückgekehrt«, sagte der Geschäftsführer des Flughafens, Geoff Culbert. Großeltern hätten erstmals ihre Enkelkinder sehen können, Familien seien wiedervereint. »All diese Szenen fehlten viel zu lange«, betonte er.

Touristen dürfen allerdings noch nicht nach Down Under reisen. Wann dies wieder erlaubt sein wird, ist noch unklar. Lediglich Reisen vom Nachbarland Neuseeland nach Australien sind nun wieder ohne Quarantänepflicht möglich. Die zwei Inselstaaten hatten im April einen beidseitigen Korridor für quarantänefreies Reisen geschaffen – die »Trans-Tasman-Bubble«. Diese wurde im Juli wegen steigender Coronazahlen in Australien aber zunächst ausgesetzt.

jok/dpa

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