Steigende Infektionszahlen China meldet erste Corona-Todesfälle seit mehr als einem Jahr

Arbeiterin mit Mund-Nasen-Schutz in Peking: Kritik an den offiziellen Zahlen
Foto: Andy Wong / APErstmals seit Januar 2021 hat China neue Corona-Todesfälle außerhalb Hongkongs gemeldet.
Zwei Infizierte starben laut der nationalen Gesundheitsbehörde in der nordöstlichen Provinz Jilin an den Folgen ihrer Viruserkrankung. Offiziellen Angaben zufolge gab es den letzten Todesfall am 25. Januar 2021. Unabhängige Experten haben allerdings Zweifel an den offiziellen Angaben aus Peking, sie vermuten staatliche Zensur und Beschönigung.
Im internationalen Vergleich sind die Zahlen zwar nach wie vor gering. Doch aufgrund der strengen Null-Covid-Strategie reagieren die Behörden auch auf kleinere Ausbrüche umgehend mit Ausgangssperren, Massentests, Transportbeschränkungen und Quarantänevorschriften.
Millionen Menschen im Lockdown
Derzeit sind etliche Millionen Chinesen von Lockdowns betroffen – auch in Shenzhen und Teilen von Shanghai, zwei wichtigen Wirtschaftsmetropolen. In der Hauptstadt Peking wurden ebenfalls mehrere Wohnsiedlungen abgeriegelt, in denen Tausende Menschen leben.
China ist eines der letzten Länder der Welt, das an einer Null-Covid-Strategie festhält. Die hochansteckende Omikron-Variante stellt diese Entscheidung nun aber auf eine harte Probe. Angesichts der steigenden Zahlen wachsen die Zweifel, ob die strikten Maßnahmen mitsamt ihren wirtschaftlichen und sozialen Folgen noch angemessen sind.
Am Donnerstag hatte Chinas Präsident Xi Jinping bekräftigt, trotz der Omikron-Welle an der Null-Covid-Strategie festzuhalten. Er forderte aber auch, die Auswirkungen der Pandemie auf die Wirtschaft des Landes zu »minimieren«.
In der Sonderverwaltungszone Hongkong ist die Coronalage seit über einem Monat außer Kontrolle. Mittlerweile haben sich laut offiziellen Zahlen insgesamt über eine Million der insgesamt siebeneinhalb Millionen Einwohner mit Corona angesteckt. Mehr als 95 Prozent davon während der jüngsten Infektionswelle seit Anfang Februar.
Zudem sind mehr als 5000 Menschen an dem Virus gestorben, wie es heißt. Im internationalen Vergleich weist Hongkong eine auffällig hohe Todesrate auf, die Experten vor allem mit der niedrigen Impfquote unter älteren Bewohnern der Stadt begründen. Von den über 80-Jährigen ist Medienberichten zufolge nur jeder Dritte mindestens zweifach geimpft.