Die fünfzehnjährige Hannah will sich heute gegen Covid-19 impfen lassen. Hier bei der Kinder-und Jugendärztin Anila Sternberg in Bonn ist das möglich. Zuerst wird untersucht, ob bei Hannah soweit alles in Ordnung ist, dann wird gepiekst. Geimpft wird mit Biontech/ Pfizer. Der Impfstoff ist von der europäischen Behörde Ema kürzlich auch für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren zugelassen worden.
Hannah Langen, 15 Jahre
»Ich gehe jetzt eben ins Ausland. Und deswegen denke ich, dass man da eine gewissere Sicherheit hat, wenn man eben jetzt einmal geimpft ist und dann eventuell auch noch ein zweites Mal.«
Auch Hannahs Mutter ist froh, dass ihre Tochter schon jetzt geimpft wird.
Almuth Langen, Mutter
»Weil ich das ganz wichtig finde und auch, weil ich gerne möchte, dass der Regelunterricht weiter stattfindet und die Kinder auch wieder frei leben können. Weil ich ehrlich gesagt finde, in der ganzen Corona-Zeit sind die Kinder viel zu kurz gekommen. Und deshalb finde ich das schon wichtig, dass die jetzt geimpft werden.«
Die Diskussion über das Impfen von Kindern und Jugendlichen besteht weiter. Denn eine generelle Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) gibt es nicht. Nur bei Kindern und Jugendlichen mit einer Vorerkrankung oder erhöhtem Risiko hält die Stiko eine Impfung für sinnvoll. Laut Gesundheitsminister Jens Spahn wird es für alle Jugendlichen bis Ende August ein Impf-Angebot geben. Die Nachfrage ist schon jetzt immens.
Anila Sternberg Fachärztin für Kinder und Jugendmedizin
»Es ist schon ein großer Andrang. Es gibt genügend Eltern, die auch so fragen, dass ihre Kinder geimpft werden, weil sie einfach große Sorge haben, weil die Kinder in diesen großen Klassen zusammensitzen. Es gibt natürlich auch noch andere Gründe: Urlaub und die Oma und wer auch immer dann eventuell gefährdet ist. Es gibt auch Kinder und Jugendliche von kranken Eltern, die sich schützen wollen, was, finde ich, auch ein Grund ist, sie dann zu impfen.«
Den Ärzteverbänden geht das Impfen nicht schnell genug. Gerade wegen der wachsenden Ausbreitung der hoch ansteckenden Delta-Variante. Anila Sternberg kann es nicht verstehen, dass den Hausärzten offiziell nicht empfohlen wird, alle Kinder und Jugendlichen zu impfen.
Anila Sternberg, Fachärztin für Kinder und Jugendmedizin
»Das erschwert uns Kinder- und Jugendärzten einfach wirklich die Arbeit. Ich hoffe, dass man im September mehr Zahlen hat, dass man sicherer sich fühlt. Und ich selber bin davon überzeugt, dass man den Impfstoff anwenden kann und mit gutem Gewissen anwenden kann.«
Anila Sternberg will solange mit bestem Gewissen in ihrer Praxis alle Jugendlichen impfen, die es gerne möchten. Und am Ende gibt es für die Patienten auch noch eine süße Belohnung.