Coronalage in Deutschland RKI registriert 80.264 Neuinfektionen – rund 15.000 mehr als in der Vorwoche

Die Coronazahlen gehen weiter nach oben. Unterdessen hat sich Bundesjustizminister Marco Buschmann skeptisch über eine mögliche Wiedereinführung der Maskenpflicht geäußert.
Coronatest (Symbolbild): Die Zahl der Infizierten steigt weiter

Coronatest (Symbolbild): Die Zahl der Infizierten steigt weiter

Foto: Friso Gentsch / dpa

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Samstagmorgen mit 445,1 angegeben. In der Vorwoche hatte die Inzidenz bei 348,9, im Vormonat bei 407,4 gelegen. Am Freitag war der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche mit 427,8 wenig aussagekräftig gewesen, weil an Fronleichnam (Donnerstag) einige Bundesländer keine Zahlen ans RKI übermittelt hatten.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI  zuletzt 80.264 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 65.337) und 58 Todesfälle (Vorwoche: 77) innerhalb eines Tages. Diese Zahlen haben allerdings nur eine begrenzte Aussagefähigkeit. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem, weil bei Weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 27.204.953 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte aufgrund der Dunkelziffer deutlich höher liegen.

Bundesjustizminister Marco Buschmann hat sich unterdessen skeptisch über eine Wiedereinführung der Maskenpflicht geäußert, wenn die Coronainfektionen wieder stark steigen. Ihren Nutzen hält er offensichtlich wissenschaftlich noch nicht für erwiesen. »Will der Staat Masken vorschreiben, etwa in Innenräumen, muss das evidenzbasiert und verhältnismäßig sein. Ob das der Fall ist, besprechen wir, wenn alle Gutachten vorliegen«, sagte der FDP-Politiker der Düsseldorfer »Rheinischen Post« .

Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstag), die »wissenschaftliche Evidenz zum Sinn von Maskenpflicht und Impfen« sei »erdrückend«.

Der Sachverständigenrat, dessen Gutachten Buschmann abwarten will, soll am 30. Juni seine Stellungnahme zur Überprüfung der bisherigen Coronaschutzmaßnahmen vorlegen. Im Sommer soll nach dem Willen der FDP über die künftigen Maßnahmen beraten werden, nach dem Ende der Bundestagspause soll das Infektionsschutzgesetz dann kurz vor seinem Auslaufen am 23. September angepasst werden.

bbr/dpa/AFP
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