Corona in Deutschland Inzidenz und Neuinfektionen gehen laut RKI weiter zurück

Bei den wichtigsten Coronakennzahlen hat das Robert Koch-Institut einen erneuten Rückgang festgestellt. Der Infektionsdruck bleibt laut den Experten aber hoch – in allen Altersgruppen.
Boosterimpfung (Symbolbild)

Boosterimpfung (Symbolbild)

Foto: Danny Lawson / dpa

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Freitagmorgen mit 312,5 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5 Uhr wiedergeben. Am Donnerstag hatte der Wert der Coronaneuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 314,2 gelegen (Vorwoche: 345,9; Vormonat: 702,4).

Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei Weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 46.724 Coronaneuinfektionen (Vorwoche: 49.839) und 169 Todesfälle (Vorwoche: 167) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 31.771.884 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Insgesamt ist in der Coronakrise ein erneuter Rückgang bei den entscheidenden Kennzahlen zu verzeichnen. So lag die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz um 18 Prozent niedriger als in der Vorwoche. Das geht aus dem Wochenbericht des Instituts vom Donnerstag hervor, der sich auf die Woche 8. bis 14. August bezieht.

Die Zahl der registrierten Coronaneuinfektionen pro 100.000 Einwohner ist demnach in allen Altersgruppen gesunken und lag in der Woche bei 356. Es ist jedoch von einer hohen Dunkelziffer auszugehen.

Das RKI schätzt die Zahl der Arztkonsultationen aufgrund einer akuten Atemwegserkrankung mit zusätzlicher Covid-19-Diagnose in der vergangenen Woche auf etwa 230.000. In der Woche zuvor waren es noch 270.000 gewesen.

Rückgänge auf den Intensivstationen verzeichnet

Auch die Zahl der Menschen mit Covid-19-Diagnose auf Intensivstationen sank. Das RKI meldete mit 298 für die vergangene Woche auch weniger Sterbefälle in Verbindung mit Corona als in der Vorwoche. Damals registrierte es 372 solcher Fälle. Bei diesen Daten sei immer noch mit Nachmeldungen zu rechnen.

»Trotz des Rückganges der Fallzahlen bleibt der Infektionsdruck in der Allgemeinbevölkerung in allen Altersgruppen hoch«, schreibt das RKI und wirbt nochmals für die Impfung: »Weiterhin zeigt sich für ungeimpfte Personen aller Altersgruppen ein deutlich höheres Risiko für eine schwere Verlaufsform der Covid-19-Erkrankung.«

Am Donnerstag hatte die Ständige Impfkommission eine zweite Auffrischimpfung für Risikogruppen und für Menschen ab dem Alter von 60 Jahren empfohlen, um sie besser vor einer schweren Erkrankung zu schützen. Zuvor galt die Empfehlung für Risikogruppen und Menschen ab 70 Jahren.

Der unabhängige Impfrat der Weltgesundheitsorganisation hatte am Donnerstag ebenfalls die Verabreichung einer zweiten Auffrischimpfung für ältere Menschen empfohlen, wobei er kein genaues Alter nannte.

jok/dpa
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