Coronalage in Deutschland RKI meldet deutlichen Rückgang der Sieben-Tage-Inzidenz

Intensivstation in Stuttgart (Archivbild)
Foto: Marijan Murat / picture alliance / dpaDie bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Coronaneuinfektionen ist erneut gesunken. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Dienstagmorgen lag der Wert bei 375,0. Am Vortag hatte er noch bei 389,2 gelegen, vor einer Woche bei 432,2.
Wie das RKI unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter weiter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 30.823 Neuinfektionen verzeichnet. Am Vortag waren 21.743 Coronaneuinfektionen gemeldet worden. Dabei fehlten aber wegen technischer Probleme die Zahlen aus Niedersachsen. Außerdem fällt der Wert an Montagen wegen des zurückliegenden Wochenendes immer niedriger aus als an den anderen Wochentagen.
Generell gehen Fachleute derzeit von einer merklichen Untererfassung aus. Gesundheitsämter und Kliniken kommen demnach in einzelnen Regionen mit der Meldung von Fällen nicht mehr hinterher.
Seit Pandemiebeginn haben die Gesundheitsämter insgesamt 6.562.429 Fälle gemeldet. Die Zahl der von einer Erkrankung durch das Coronavirus genesenen Menschen in Deutschland bezifferte das Institut mit rund 5.497.300. Die Gesamtzahl der Coronatodesfälle in Deutschland stieg um 473 auf 106.227.
Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche an. Von Anfang November an war der Wert rasant angestiegen. In der Folge wurden täglich neue Höchststände registriert. Seit gut einer Woche ist die Inzidenz wieder kontinuierlich gesunken.
Als entscheidenden Maßstab für eine Verschärfung der Coronamaßnahmen hatten Bund und Länder am 18. November die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz festgelegt. Dieser Wert gibt an, wie viele Menschen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen wegen einer Coronainfektion im Krankenhaus liegen.
Ab einem Wert von drei gilt in einem Bundesland flächendeckend für Veranstaltungen die 2G-Regel – das heißt, nur gegen das Coronavirus Geimpfte und von Covid-19 Genesene sind zugelassen. Am Montag lag die Hospitalisierungsinzidenz laut RKI bundesweit bei 5,17.
Gesundheitsminister Lauterbach trifft Expertenrat
Am Dienstag kommt der neue Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zum ersten Mal mit dem neuen Expertenrat der Bundesregierung zusammen. Dem Gremium gehören Politiker, Mediziner und Wissenschaftler an. »Der Austausch mit den früheren Kolleginnen und Kollegen wird Basis meines Krisenmanagements und der gesamten Bundesregierung sein«, so der SPD-Politiker.
»Politik in der Pandemie braucht wissenschaftliche Beratung«, sagte Lauterbach der »Rheinischen Post« weiter. »Der stärkere Einbezug der Wissenschaft wird meine Arbeit prägen.« Um politisch entscheidungsfähig zu sein, würde man unter anderem darüber diskutieren, wie gefährlich die neue Omikron-Variante sei, wie stark Boostern hilft und wie die aktuelle Welle zu brechen sei.