Corona-News am Montag Zahl der Todesfälle nach Corona-Ausbruch in Pflegeheim steigt

Nach einem Ausbruch in einem Pflegeheim in Brandenburg gibt es schon 14 Todesopfer. Und der Hausärzteverband kritisiert Gesundheitsminister Spahn wegen Aussagen zu Booster-Impfungen. Das war der Überblick am 1. November.
Die Zahl der Todesfälle im Pflegeheim in Barnim steigt

Die Zahl der Todesfälle im Pflegeheim in Barnim steigt

Foto: Paul Zinken / dpa

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Zahl der Todesfälle nach Corona-Ausbruch in Pflegeheim steigt

Die Zahl der Toten nach einem Corona-Ausbruch in einem Seniorenheim in Brandenburg hat sich auf 14 erhöht. Das teilte Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) im RBB mit. »Das ist ein ganz, ganz schlimmer Befund«, sagte sie. »Das ist genau das, was wir nicht noch einmal erleben wollten.«

Am Nachmittag hatte der Landkreis Barnim die Zahl der Toten noch auf elf beziffert. Zudem seien 44 Bewohner und 15 Mitarbeitende der Einrichtung an Covid-19 erkrankt.

Tonga verhängt Lockdown nach erstem Coronafall

23.16 Uhr: Der Inselstaat Tonga im Südpazifik hat nach dem ersten verzeichneten Coronafall einen einwöchigen Lockdown verhängt. Die Bewohner der Insel Tongatapu, zu der auch die Hauptstadt Nuku'alofa gehört, sollten bis kommenden Dienstag zu Hause bleiben, sagte Regierungschef Pohiva Tuionetoa. Dies diene, »der Sicherheit und Gesundheit unseres Volkes«.

Am Donnerstag war ein Passagier an Bord eines Rückführungsflugs aus der neuseeländischen Stadt Christchurch positiv auf Corona getestet worden. Als das Ergebnis bekannt wurde, befanden sich die 215 Menschen an Bord der Maschine noch in Quarantäne. Dennoch löste die Neuigkeit einen Ansturm auf die Impfzentren des Landes aus.

Das Königreich im Pazifik, etwa 1800 Kilometer nordöstlich von Neuseeland, mit seinen rund 106.000 Einwohnern gehörte zu den wenigen Ländern, die von dem Coronavirus bislang verschont geblieben waren. Das Interesse an einer Impfung war deshalb eher gering gewesen.

Hausärzteverband kritisiert Spahn wegen Aussagen zu Booster-Impfungen

21.30 Uhr: Der Deutsche Hausärzteverband hat die Aussagen des geschäftsführenden Bundesgesundheitsministers Jens Spahn (CDU) zu Booster-Impfungen scharf kritisiert. Der Bundesvorsitzende Ulrich Weigeldt sagte der »Welt«: »Alle Impfzentren aufmachen, Booster-Impfungen ohne Altersbeschränkung – wissenschaftliche und medizinische Kenntnisse und die Erfahrungen der vergangenen Monate werden dabei vom Tisch gewischt.« Er sehe keinen Grund, warum die Praxen, die »schließlich den Impfturbo gezündet haben, die Booster-Impfungen nicht leisten können sollten – wenn ihnen keine Steine in den Weg gelegt werden«, sagte Weigeldt.

Spahn hatte der »Rheinischen Post« gesagt: »Um möglichst vielen möglichst schnell eine Auffrischungsimpfung zu ermöglichen, sollten die Länder die Impfzentren, die sie seit Ende September in Standby bereithalten, nun wieder startbereit machen.« Er riet den Ländern erneut dazu, in einem ersten Schritt alle Über-60-Jährigen schriftlich einzuladen. Auffrischungen sind mindestens sechs Monate nach einer vollständigen Impfung möglich. Angeboten wird dies unter anderem Älteren, Corona-Risikogruppen und Geimpften mit AstraZeneca und Johnson & Johnson. Für alle anderen sind sie aber auch möglich.

Lettland erhält Ausrüstung aus anderen EU-Ländern

18.05 Uhr: Das besonders stark von der gegenwärtigen Pandemiewelle betroffene Lettland internationale Hilfe erhalten. »Danke Finnland, Ungarn, Niederlande, Schweden«, schrieb Gesundheitsminister Daniels Pavluts auf Twitter. Demnach haben die vier Länder dem baltischen EU-Land medizinische Ausrüstung über den EU-Katastrophenschutz zur Verfügung gestellt – darunter künstliche Lungenbeatmungsgeräte und Spritzenperfusionspumpen. In Lettland hat sich die Corona-Lage zuletzt zugespitzt. Nach Angaben der nationalen Gesundheitsbehörden wurden in den vergangenen 14 Tagen gut 1745 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner registriert. Die EU-Behörde ECDC weist für den Baltenstaat aktuell einer der höchsten Infektionsraten in Europa aus.

Erneute Coronamaßnahmen in den Niederlanden wegen steigender Infektionszahlen

17.54 Uhr: Die Niederlande führen angesichts steigender Infektionszahlen neue Einschränkungen im Kampf gegen die Coronapandemie ein. »Wir kommen um neue Maßnahmen nicht herum«, sagte Gesundheitsminister Hugo de Jonge ohne Details zu nennen. Darüber solle am Dienstag entschieden werden.

Dem Sender NOS zufolge dürfte es an vielen öffentlichen Plätzen eine Maskenpflicht geben und der »Corona-Pass« als Nachweis einer Impfung oder eines negativen Tests stärker verlangt werden. Die Infektionszahlen in den Niederlanden sind im vergangenen Monat stetig gestiegen. Mehr als 1200 Covid-Patienten müssen in Krankenhäusern behandelt werden, so viele wie seit fünf Monaten nicht mehr.

Wie wirksam schützt die Booster-Impfung?

17.38 Uhr: In Israel werden Auffrischimpfungen großflächig eingesetzt. Forscher haben nun eine Studie mit mehr als einer Million Menschen veröffentlicht. Sie wollten herausfinden, wie gut boostern vor schweren Covid-19-Verläufen bewahrt. Lesen Sie hier die ganze Meldung.

Anklage gegen Ärztin in Niedersachsen wegen falscher Corona-Atteste

17.27 Uhr: Wegen mutmaßlich falscher Gesundheitszeugnisse im Zusammenhang mit dem Coronaschutz und Impfungen erhebt die Staatsanwaltschaft Anklagen gegen eine Ärztin aus Duderstadt in Niedersachsen. Das teilte die Behörde in Göttingen am Montag mit. Den Angaben nach soll die Ärztin zwei Kindern im Alter zwischen einem und fünf Jahren bescheinigt haben, dass sie von allen von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlenen und geforderten Schutzimpfungen dauerhaft freizustellen sind. Medizinische Gründe hätten dafür nicht vorgelegen.

Darüber hinaus soll die Ärztin in 16 Fällen gleichlautende Atteste ausgestellt haben, die die Besitzer vom Tragen einer Corona-Schutzmaske befreiten. Der Ärztin aus dem Landkreis Göttingen sei dabei bewusst gewesen, dass bei keinem der Menschen eine gesundheitliche Einschränkung vorlag, die ein derartiges Attest rechtfertigte. Teilweise seien die Bescheinigungen ohne Untersuchung ausgestellt worden. Die ärztlichen Schreiben hätten zwischen April 2020 und März 2021 Menschen aus Niedersachsen, Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Thüringen und Brandenburg erhalten.

Der Vorwurf lautet jeweils auf das Ausstellen unrichtiger Gesundheitszeugnisse. Laut Gesetz kann das mit einer Freiheitsstraße von bis zu zwei Jahren oder einer Geldstrafe bestraft werden. Ein Termin für die Hauptverhandlung vor dem Amtsgericht Duderstadt steht noch nicht fest.

Passagier stirbt in Flugzeug von Istanbul nach Hamburg

16.45 Uhr: Als alle Passagiere das Flugzeug verließen, blieb ein Mann leblos zurück: Ein 51-Jähriger ist auf seinem Heimflug nach Deutschland gestorben. Sein Tod war zunächst nicht aufgefallen. Lesen Sie hier die ganze Meldung.

Trotz Corona-Fall in der Familie – Kretschmer bisher negativ getestet

16.39 Uhr: Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat sich nach einem positiven Corona-Test in seiner Familie in häusliche Quarantäne begeben. Seine Frau sei positiv getestet worden und habe auch leichte Symptome, sagte Kretschmer bei einer Online-Konferenz mit Medizinern. Bei ihm selbst sei das nicht der Fall. Wenn das so bleibe und ein weiterer PCR-Test am Freitag negativ bleibe, werde er auch wieder in der Öffentlichkeit präsent sein.

Der Regierungschef sagte bis auf Weiteres öffentliche Auftritte ab. Er arbeite nun von zu Hause aus, hieß es. Kretschmer ist vollständig geimpft mit dem Impfstoff von AstraZeneca.

Bayern-Trainer Nagelsmann kehrt voraussichtlich zurück

16.26 Uhr: Vorbehaltlich eines letzten negativen PCR-Tests kehrt Julian Nagelsmann für die Champions-League-Partie gegen Benfica zurück auf die Bayern-Bank – nach einer turbulenten Abwesenheit. Lesen Sie hier die ganze Meldung.

Russisches Militär soll medizinische Zentren bauen

16.22 Uhr: Wegen der katastrophalen Corona-Lage in Russland hat Präsident Wladimir Putin das Militär zum weiteren Bau medizinischer Einrichtungen für die stark wachsende Zahl von Patienten aufgefordert. Die zusätzlichen Behandlungsmöglichkeiten sollten das Gesundheitswesen entlasten, sagte Putin bei einer Sitzung mit Verteidigungsminister Sergej Schoigu.

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen liegt bei täglich über 40.000, das Land verzeichnet zudem mehr als 1000 Tote am Tag. »So etwas gab es noch nie«, sagte Putin. Die Lage sei gravierend. Experten vermuten, dass die Zahlen in Wahrheit noch deutlich höher sind.

Wegen des sprunghaften Anstiegs der Infektionen hatte Putin arbeitsfrei bis mindestens 7. November angeordnet. In der Hauptstadt Moskau und anderen Regionen gilt zudem ein Teil-Lockdown. Die meisten Geschäfte sind zu, Supermärkte und Apotheken sind noch geöffnet.

Trotz des Aufrufs der russischen Führung, sich impfen zu lassen, haben erst rund 30 Prozent der Bevölkerung eine Immunisierung. Die hohen Corona-Todeszahlen wirken sich auch auf die demografische Entwicklung aus. Allein die Zahl der Toten habe sich in diesem Jahr von Januar bis September um 18,5 Prozent erhöht im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Kretschmer nach Corona-Fall in der Familie in Quarantäne

15.57 Uhr: Sachsens Regierungschef Michael Kretschmer (CDU) hat die Bevölkerung angesichts stark steigender Corona-Zahlen auf neuerliche Einschränkungen eingestimmt. Man müsse jetzt Maßnahmen ergreifen, die drastischere Maßnahmen zu einem späteren Zeitpunkt verhindern, sagte er bei einer Online-Konferenz mit Medizinern und Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD). Ziel sei es, einen Lockdown zu verhindern und Schulen und Kitas offenzuhalten. Man brauche eine Sensibilisierung der Bevölkerung. »Die pandemische Lage in Deutschland ist nicht beendet. Im Gegenteil.«

Michael Albrecht, medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums in Dresden, lieferte Kretschmer Argumente für eine Verschärfung. Wenn die Entwicklung so weiterlaufe, erreiche man bereits in 14 Tagen die Überlastungsstufe. Es gelte nun Maßnahmen zu ergreifen und Ungeimpfte zu schützen. Jeder, der keinen Impfschutz habe, werde sich in den nächsten Monaten infizieren: »Das ist eine Frage der Zeit.« Albrecht empfahl wie auch sein Chemnitzer Kollege Thomas Grünewald, Leiter der Klinik für Infektionsmedizin am Klinikum Chemnitz, die Ausweitung des 2G-Modells (geimpft oder genesen) und mehr Tests.

Falsch positive Corona-Schnelltests an Hamburger Schulen

15.48 Uhr: Neue Corona-Schnelltests haben an Hamburgs Schulen zu einer Vielzahl von falschen Positivergebnissen geführt. Nach Meldungen der Schulen waren am ersten Tag nach den Herbstferien von rund 200.000 Schnelltests 294 positiv. Weniger als ein Drittel dieser Ergebnisse (80) wurden später durch einen PCR-Test bestätigt, mehr als zwei Drittel (214) hingegen nicht, heißt es von der Hamburger Schulbehörde. Demnach lassen sich die falsch positiven Ergebnisse auf Anwendungsfehler zurückführen, eventuell reagiert der Test auch auf Erkältungserreger positiv.

Die Tests wurden von der Zentralen Vergabestelle der Behörde für Justiz und der Behörde für Justiz und Verbraucherschutz beschafft. Die Behörde argumentiert, die Tests der Marke Genrui seien vom Paul-Ehrlich-Institut validiert.

Die Behörden wollen die Quote der falsch-positiven Schnelltests kontinuierlich auswerten. Erste Abfragen weisen laut der Schulbehörde darauf hin, dass die Zahl der positiven Schnelltestungen bereits wieder sinkt.

Laut Stiftung Patientenschutz war das Hin und Her bei Corona nie größer

15.04 Uhr: Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat Bund und Ländern maximale Planlosigkeit im Kampf gegen die wieder verstärkte Ausbreitung von Corona vorgeworfen. »Niemals war das Hin und Her in der Pandemie größer als zurzeit«, sagte Vorstand Eugen Brysch der Deutschen Presse-Agentur. »Denn ein Corona-Radar fehlt. So steuern Bund und Länder die Pandemiemaßnahmen im Blindflug«, sagte der Stiftungsvorstand. »Da ist es kein Zufall, dass mit widersprüchlichen Vorschlägen Deutschland gerade planlos in die nächste Welle rutscht.«

Hintergrund ist, dass der geschäftsführende Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ein Bund-Länder-Treffen für mehr Auffrischimpfungen gefordert hatte, dies bei den Ländern aber teils auf Ablehnung stößt. Keine Angaben konnte die Bundesregierung darüber machen, wie viele Impfzentren in den Ländern überhaupt noch in Betrieb sind.

Ärztepräsident fordert »Upgrade« für das Robert Koch-Institut

14.51 Uhr: Die Ärzte in Deutschland warnen vor wachsendem Kostendruck und einem bedrohlichen Fachkräftemangel im deutschen Gesundheitswesen. Die Personalsituation in Kliniken, Altenpflegeeinrichtungen und bei mobilen Pflegediensten verschlechtere sich zusehends, sagte Ärztepräsident Klaus Reinhardt heute beim Deutschen Ärztetag in Berlin. »Wenn hier nicht bald etwas passiert, dann droht der Kollaps dieses Systems.« Auch bei Ärzten zeigten sich massive Engpässe. Nötig seien außerdem Verbesserungen beim Pandemie-Management, zudem müsse bei der »überhasteten Digitalisierung« in Praxen und Kliniken Tempo rausgenommen werden.

Reinhardt forderte von den möglichen künftigen Regierungspartnern SPD, Grünen und FDP weitergehende Vereinbarungen als die, die aus den ersten Sondierungsergebnissen hervorgingen. Es fehlten ausreichend Medizinstudienplätze. »Bundesweit 3000 bis 5000 Studienplätze mehr, dann wären wir etwa da, wo wir im Jahr der Wiedervereinigung waren«, sagte er. Dies würde die Lage mittelfristig entschärfen. Nötig seien auch echte Reformen im öffentlichen Gesundheitsdienst. Die Gesundheitsämter leisteten in der Pandemie Herausragendes. Dies sei aber vor allem dem großen Engagement der Beschäftigten zu verdanken – trotz einer immer noch unzureichenden personellen und materiellen Ausstattung, so Reinhardt.

Nötig sei auch eine zentrale Koordinierungsstelle für die Aktivitäten der einzelnen Ämter. Das Robert Koch-Institut (RKI) könnte einer solchen Bundesbehörde zuarbeiten, sollte aber nicht selbst diese Rolle ausfüllen. Vielmehr brauche das RKI ein »Upgrade« zu einer echten Infektionsschutzbehörde wie in den USA – unabhängig vom Bundesgesundheitsministerium. Gebraucht würden generell bessere Informationen. »Nie war die Vermittlung von Gesundheitskompetenz in der Allgemeinbevölkerung so wichtig wie in der Pandemie«, sagte Reinhardt.

»Boostern« soll die Wende im Kampf gegen das Coronavirus bringen

14.30 Uhr: Während die Impfkampagne ins Stocken gerät, setzen die Verantwortlichen zunehmend auf eine Auffrischung des Schutzes bei denen, die sich haben impfen lassen. Denn insbesondere bei älteren Menschen lässt die Wirkung der Vakzinen gegen das Coronavirus nach einer gewissen Zeit offenbar nach. Anspruch auf eine Booster-Impfung haben alle Menschen ab zwölf Jahren, die ihren Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt in Deutschland haben.

Die Gesundheitsministerkonferenz (GMK) empfiehlt die Booster-Impfung allen Menschen ab 60 – nach Abwägung und ärztlicher Beratung. Bewohnerinnen und Bewohnern sowie den Beschäftigten in Alten- und Pflegeheimen wird ebenfalls dazu geraten. Auch bei medizinischem Personal – ambulant und stationär – sollte der GMK zufolge das Boostern erwogen werden. Schließlich wird Menschen mit einer Immunschwäche zum Boostern geraten.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) ist etwas zurückhaltender: Sie empfiehlt das Boostern erst ab 70, aber ebenso den Menschen in Heimen. Und die Experten raten nach einer Impfung mit der Vakzine von Johnson & Johnson – hier ist nur eine Dosis vorgesehen – zum raschen Boostern bereits nach vier Wochen. Als Grund nennt die Stiko die »vergleichsweise geringe Impfstoffwirksamkeit« des Präparats gegenüber der Delta-Variante.

Empfohlen wird durchweg das Boostern mit einem mRNA-Impfstoff sechs Monate nach Erreichen des vollen Impfschutzes. Dieser wird in der Regel nach der zweiten Dosis erreicht. Die meisten Menschen in Deutschland sind demnach noch nicht an der Reihe.

Coronazahlen in Österreich steigen deutlich

14.08 Uhr: Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Österreich steigt weiter deutlich. Innerhalb von 24 Stunden wurden 4523 Fälle gemeldet, wie das Gesundheits- und das Innenministerium berichteten. Vergangenen Montag waren es 2850 Neuinfektionen. Auf den Intensivstationen wurden den Angaben zufolge 292 Menschen behandelt.

Ab einer Zahl von 300 Intensivpatienten tritt mit einer Woche Vorlaufzeit die zweite der fünf Stufen des neuen Maßnahmenplans der Regierung in Kraft. Dann ist unter anderem der Zutritt zur Nachtgastronomie und zu Après-Ski-Lokalen nur noch Genesenen und Geimpften gestattet (2G). Ab 500 mit Covid-Patienten belegten Intensivbetten gilt diese Regel auch für alle anderen gastronomischen Betriebe. Ab 600 Betten droht ein Lockdown für Ungeimpfte.

Bundeswehr fliegt Coronapatienten aus Rumänien nach Deutschland

13.51 Uhr: Die Bundeswehr fliegt schwer erkrankte Coronapatienten aus Rumänien zur Behandlung nach Deutschland. Dazu sei am Montag ein Airbus A310 der Luftwaffe in Bukarest gelandet, schrieb der Sanitätsdienst der Bundeswehr auf Twitter. Insgesamt sollten sechs Patienten auf dem Luftweg nach Deutschland gebracht werden.

Nur knapp ein Drittel der Rumänen ist laut der EU-Gesundheitsbehörde (ECDC) vollständig geimpft. Die 14-Tage-Inzidenz der Neuansteckungen stieg zuletzt über 1000 pro 100.000 Einwohner und blieb eine der höchsten in der EU. Angesichts der sich zuspitzenden Corona-Notlage hatte die EU-Kommission bereits zusätzliche Ärzte und medizinische Ausrüstung in das südosteuropäische Land geschickt.

Staatliche Schulen in Neu-Delhi nach zwei Jahren wieder offen

13.43 Uhr: Nach knapp zwei Jahren Pause wegen der Coronapandemie sind in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi seit Montag alle staatlichen Schulen wieder geöffnet. Zunächst darf jedoch nur die Hälfte der Kinder wieder zurück in die Klassenzimmer. Die restlichen Schülerinnen und Schüler sollten weiter online lernen. Doch beim Onlineunterricht im zweitbevölkerungsreichsten Land der Welt gibt es ein Problem: Weniger als die Hälfte der knapp 1,4 Milliarden Inder haben Zugang zu Internet.

Die Vereinten Nationen warnen im Zusammenhang mit den Schulschließungen und verbreiteter Armut in Folge der Pandemie vor einer Zunahme von Kinderarbeit und Kinderehen. Trotzdem war die Wiederöffnung der Schulen kein großes politisches Thema – auch, weil viele reiche Familien Angst haben, ihre ungeimpften Kinder zur Schule zu schicken, sie zu Hause gutes Internet haben und auch die Betreuung der Kinder in der Großfamilie sichergestellt ist. Durch die langen Schließungen dürfte sich die Kluft zwischen Arm und Reich vergrößert haben.

Inzwischen sind die Coronazahlen in Indien wieder relativ niedrig. Die Wiederaufnahme des Schulbetriebs ist in den verschiedenen Bundesstaaten unterschiedlich geregelt. In Neu-Delhi öffneten staatliche Schulen ab der neunten Klasse im September – am Montag dann auch alle anderen Klassenstufen. Privatschulen entscheiden selbst. Viele sind noch geschlossen.


WHO-Beirat zu Pandemie-Krisenbewältigung verzögert sich

13.22 Uhr: Die Bemühungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) um eine bessere Bewältigung von Pandemien kommen nicht wie geplant voran. Die WHO bat am Montag um neue Bewerbungen für einen wichtigen Expertenbeirat, den sie eigentlich schon vorgestellt hatte. Unter den 26 bisher vorgeschlagenen Mitgliedern ist auch der Berliner Virologe Christian Drosten.

Der Beirat soll künftig verhindern, dass die Suche nach dem Ursprung eines Ausbruchs wie bei der Coronapandemie zur politischen Schlammschlacht wird. China, wo das Coronavirus Ende 2019 erstmals auftauchte, hielt eine Untersuchungskommission der WHO monatelang hin, legte nicht alle Daten offen und lehnt eine weitere Untersuchung nun ab. Der Beirat soll Richtlinien für Studien über den Ursprung von Pandemien und Epidemien erarbeiten und Untersuchungen beaufsichtigen.

Die WHO hatte die 26 Mitglieder aus aller Welt Mitte Oktober vorgestellt. Im üblichen Konsultationsprozess mit den Mitgliedsländern kam dann aber Kritik auf, sodass sich die WHO entschloss, den Bewerbungsprozess nun noch einmal für drei Tage zu öffnen, bis zum 3. November. Sie erwarte nun weitere Bewerbungen aus Feldern wie Sozialwissenschaften, Anthropologie, Ethik oder Biosicherheit.

Bundesregierung hat keine Übersicht über Impfzentren

12.45 Uhr: Die Bundesregierung hat keinen Überblick über die Zahl der noch betriebenen Impfzentren in Deutschland.

»Dazu liegen mir keine Zahlen vor, da die Bundesländer die Impfzentren in eigener Zuständigkeit betreiben«, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Berlin. Einige Länder hätten ihre Impfzentren weiter in Betrieb, andere hätten sie auf Stand-by geschaltet. »Wie viele jetzt in Betrieb sind, kann ich nicht sagen«, so der Sprecher.

Angesichts stark steigender Coronazahlen hatte der geschäftsführende Minister Jens Spahn (CDU) die Länder aufgefordert, ihre Impfzentren wieder hochzufahren. Denn die Menschen sollen auf einfache Weise an eine Auffrischungsimpfung gegen die nachlassende Wirkung des Impfstoffs kommen können.

Spahn hatte auch einen Gipfel zum Thema Auffrischungsimpfungen von Bund und Ländern gefordert. Die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer sagte zu dem Vorstoß, Bund und Länder seien ohnehin im Austausch, auch die geschäftsführende Bundesregierung sei zudem offen für Gespräche, doch könne sie keinen Termin für ein solches Treffen nennen.

Der Sprecher des Gesundheitsressorts bekräftigte, bei so einem Bund-Länder-Treffen solle eine Wiedereröffnung der Impfzentren und das Einladungsmanagement für Menschen über 60 für Auffrischimpfungen besprochen werden. Über das weitere Vorgehen solle auch bereits auf einer Gesundheitsministerkonferenz in dieser Woche in Lindau gesprochen werden.

Kretschmer nach Coronafall in der Familie in Quarantäne

12.25 Uhr: Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat sich nach einem positiven Coronatest in seiner Familie in häusliche Quarantäne begeben. Wie Regierungssprecher Ralph Schreiber am Montag mitteilte, steht das Ergebnis eines PCR-Tests bei Kretschmer noch aus. Zuerst hatte der MDR berichtet. Der Regierungschef sagte bis auf Weiteres öffentliche Auftritte ab. Er arbeite nun von zu Hause aus, hieß es. Kretschmer ist vollständig geimpft mit dem Impfstoff von AstraZeneca.

Israel erlaubt nun Einreise von Individualtouristen unter Auflagen

11.27 Uhr: Nach mehr als anderthalb Jahren Einreisesperre wegen Corona dürfen Individualtouristen ab heute unter Auflagen wieder nach Israel reisen. Dabei gelten allerdings genaue Vorgaben für Geimpfte und Genesene, wie die israelische Regierung zuvor mitgeteilt hatte.

Ausländer dürfen laut Gesundheitsministerium einreisen, wenn sie zwei Dosen des Impfstoffs der Hersteller Pfizer/Biontech, Moderna, AstraZeneca, Sinovac, Sinopharm oder des Serum Institute of India erhalten haben und wenn mindestens 14 Tage seit der zweiten Dosis vergangen sind. Nach einer einzelnen Impfdosis der Coronavakzine von Johnson & Johnson ist ebenfalls ein Zeitabstand von 14 Tagen notwendig. Diese Zeitfenster gelten auch nach einer Auffrisch-Impfung.

Außerdem können Genesene einreisen, wenn sie zumindest eine Dosis einer Coronavakzine erhalten haben, das von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) genehmigt ist. Genesene dürfen auch dann einreisen, wenn mindestens elf Tage seit einem positiven Test vergangen sind – aber nicht mehr als 190 Tage bei Ausreise.

Geimpfte Reisegruppen durften bereits bisher unter bestimmten Umständen einreisen.

Pressesprecherin von US-Präsident Biden mit Corona infiziert

11.18 Uhr: Nachdem »ein Mitglied ihres Haushaltes« positiv auf Covid-19 getestet worden war, hatte sich Joe Bidens geimpfte Pressesprecherin Jen Psaki in Quarantäne begeben. Fünf Tage später fiel auch ihr Test positiv aus. Lesen Sie hier die ganze Meldung.

Grünen-Gesundheitsexperte: Impftempo in Praxen reicht nicht aus

11.12 Uhr: Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen ist unzufrieden mit dem Verlauf der Coronaimpfungen in den Praxen der niedergelassenen Ärzte. »Nach der Schließung der meisten Impfzentren erfüllen die Praxen die in sie gesetzten Erwartungen erkennbar nicht, weder bei den Erst- noch bei den Booster-Impfungen«, sagte Dahmen dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. »Das Tempo bei den Erst- und Zweiimpfungen und beim Boostern reicht nicht aus.«

Dahmen betonte: »Wenn das Impftempo in der Regelversorgung der Praxen nicht ausreicht, werden wir endlich auch an anderen Stellen, beispielsweise Apotheken, impfen müssen.« Er zeigte sich besorgt über die aktuelle Pandemielage. »Schon in den nächsten Wochen könnte die Zahl der Intensivpatienten wieder auf bis zu 3000 steigen. Wenn dann noch eine heftige Grippewelle dazu kommt, laufen wir in eine Katastrophe hinein«, sagte er.

Das DIVI-Register verzeichnete am Sonntag 1984 Coronapatienten auf Intensivstationen. Zum Höhepunkt der Pandemie im Januar 2021 waren es mehr als 5700.

Tränen an Australiens Flughäfen

11.04 Uhr: 20 Monate lang war Australien wegen der Pandemie praktisch abgeriegelt – nun gibt es erste Lockerungen. An Flughäfen kam es zu emotionalen Szenen. Für Touristen bleibt das Land aber weiter tabu. Sie hier die ganze Meldung. Lesen Sie hier die ganze Meldung.

Jon Bon Jovi sagt wegen Coronainfektion Show ab

10.58 Uhr: US-Sänger Jon Bon Jovi hat wegen einer Coronavirus-Infektion ein Konzert in Miami Beach abgesagt. Der 59-Jährige habe sich laut US-Medien trotz Impfung mit dem Coronavirus infiziert. Der Sender NBC News zitierte seinen Sprecher, laut dem der Sänger komplett geimpft sei und es ihm gut gehe. Das geplante Konzert im US-Bundesstaat Florida wurde demnach abgesagt. Für Bon Jovis Band ist es nicht der erste Coronafall. Keyboarder David Bryan hatte bereits zu Beginn der Pandemie, im März 2020, seine Infektion bekannt gegeben.

Konzerne wollen Extra-Kantinenbereiche für Geimpfte und Genesene einführen

10.52 Uhr: Die Unternehmen Bayer, Eon und Alltours planen laut einem Medienbericht für Geimpfte und Genesene separate Kantinenzonen, in denen keine Corona-Auflagen gelten. Ungeimpfte sollen deshalb aber nicht darben müssen. Lesen Sie hier die ganze Meldung.

Deutsche telefonieren nicht mehr so lange

10.20 Uhr: In Zeiten strenger Coronamaßnahmen stieg die durchschnittliche Dauer von Anrufen, sogar per Festnetz wurde mehr telefoniert. Das ändert sich gerade wieder. Lesen Sie hier die ganze Meldung.

RKI: 9658 Corona-Neuinfektionen

10.09 Uhr: Das Robert Koch-Institut meldet 9658 Corona-Neuinfektionen. Das sind 3085 mehr als am Montag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 154,8 von 149,4 am Vortag, vor einer Woche lag sie bei 110.1. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 23 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 95.752. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 4,6 Millionen Coronatests positiv aus.

Ärztepräsident plädiert für 3G am Arbeitsplatz

10.04 Uhr: Die Coronainfektionszahlen steigen und angesichts dessen spricht sich Ärztepräsident Klaus Reinhardt für eine Mischung von 2G- und 3G-Regelung aus. Das heißt, dass an bestimmten Orten entweder nur noch Geimpfte und Genesene (2G) Zugang bekommen oder auch Getestete (3G). »Insofern finde ich es – wenn die Zahlen weiter steigen – angemessen, wenn wir sagen würden, die 2G-Regel gilt in größeren Teilen des gemeinsamen Lebens – zum Beispiel im Museum oder auch in der Gastronomie. Und wenn die 3G-Regel zum Beispiel am Arbeitsplatz gälte, wie das die Italiener schon länger machen und die Österreicher auch, dann glaube ich, könnte das auch hilfreich sein«, sagte der Präsident der Bundesärztekammer am Montag im ZDF-»Morgenmagazin«.

Als drittes Mittel hält Reinhardt intensive Tests in Alten- und Pflegeheimen für nötig. Eine Impfpflicht für das Pflegepersonal lehnte er ab. Dies berge das Risiko, dass ein Teil des ungeimpften Personals dann nicht mehr zur Verfügung stünde.

Thailand öffnet nach 18 Monaten wieder Grenzen für geimpfte Touristen

10.00 Uhr: Zum ersten Mal seit 18 Monaten hat Thailand seine Grenzen für vollständig geimpfte Urlauber aus dem Ausland wieder geöffnet. An den Flughäfen der Hauptstadt Bangkok und der Ferieninsel Phuket trafen am Montag die ersten Urlauber ein. Der Betreiber der internationalen Flughäfen, Airports of Thailand, rechnet für den ersten Tag allein in Bangkok mit der Ankunft von 30.000 Passagieren.

Zugelassen sind vollständig gegen das Coronavirus geimpfte Touristen aus insgesamt 60 sogenannten Niedrigrisikoländern. Dazu zählen neben Deutschland und mehreren anderen EU-Ländern die USA, Großbritannien und China. Statt einer mindestens siebentägigen Hotelquarantäne müssen sie nach der Landung nur noch einen PCR-Test vornehmen lassen und das Ergebnis in einem von der Regierung dafür registrierten Hotel abwarten.

Die Coronapandemie hat dem für die thailändische Wirtschaft bedeutenden Tourismus-Sektor schwer zugesetzt. Er erwirtschaftet normalerweise fast 20 Prozent des thailändischen Bruttoinlandsproduktes. Im Jahr vor der Pandemie verzeichnete das südostasiatische Königreich eine Rekordzahl von rund 40 Millionen Besucher. Im vergangenen Jahr verlor das Land dann wegen der ausbleibenden Urlauber aus dem Ausland Einnahmen in Höhe von rund 50 Milliarden Dollar.

Spahn fordert Länder zur Wiedereröffnung von Impfzentren auf

09.57 Uhr: Der Herbst ist da, und die Infektionszahlen schnellen in die Höhe: Noch-Gesundheitsminister Jens Spahn setzt auf Booster-Impfungen – und will deshalb die Impfzentren der Länder reaktivieren. Lesen Sie hier die ganze Meldung.

Höchste Coronainzidenz aller Bundesländer in Thüringen

09.45 Uhr: Die Coronainzidenz nimmt in Thüringen weiter zu. Laut Robert Koch-Institut (RKI) kletterte die Sieben-Tage-Inzidenz am Montag auf 307,1. Das ist der höchste Wert aller Bundesländer. Am Sonntag hatte er bei 304,1 gelegen und am Samstag bei 298,2. Die Zahl gibt an, wie viele registrierte Neuinfektionen es je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gegeben hat. Es wurden 319 neue Fälle gemeldet. Bundesweit betrug die Inzidenz am Montag 154,8.

Den höchsten Wert aller Regionen in Thüringen hatte am Montag der Landkreis Sonneberg mit 487,3. Auch das Altenburger Land lag mit 453,8 über der 400er-Marke ebenso wie der Landkreis Gotha mit 402,8. Laut RKI wurde ein neuer Todesfall gemeldet. Seit Beginn der Pandemie sind im Freistaat 4510 Menschen im Zusammenhang mit Corona gestorben.

jso/ptz/hej/hba/dpa/AFP/Reuters
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