Corona-News am Dienstag 270.000 Neuinfektionen – Frankreich meldet Höchststand

Emmanuel Macron auf einem Bildschirm während seiner Rede zum neuen Jahr (Bild vom 31. Dezember 2021)
Foto:CHRISTIAN HARTMANN / REUTERS
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22.55 Uhr: In Frankreich hat die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus einen weiteren Rekordwert erreicht. Innerhalb von 24 Stunden wurden 271.686 Ansteckungen registriert, so viele wie noch nie. Dies teilte die nationale Gesundheitsbehörde am Dienstag in Paris mit. Mittlerweile dominiert in Frankreich die besonders ansteckende Omikron-Variante. Die Fallzahlen steigen bereits seit Wochen wieder. Die Sieben-Tage-Inzidenz – also die Zahl der Neuinfektionen innerhalb einer Woche auf 100.000 Menschen – liegt nach jüngsten Angaben bei 1851.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat sich entschlossen im Kampf gegen Corona-Impfverweigerer gezeigt. Er werde Ungeimpfte »bis zum bitteren Ende nerven«, indem er ihnen so weit wie möglich den »Zugang zu den Aktivitäten des sozialen Lebens« einschränken werde, sagte der Staatschef in einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit der Zeitung »Le Parisien«. »Ich habe große Lust, die Ungeimpften zu ärgern«, fügte Macron hinzu. Deshalb werde seine Regierung dies auch weiterhin tun, »bis zum bitteren Ende«.
Im französischen Parlament wird derzeit ein erbitterter Streit um die Einführung eines Corona-Impfpasses geführt. Die französische Opposition verzögerte am Dienstag überraschend das Projekt. Der neue Pass soll den Druck auf Ungeimpfte erhöhen, sich doch noch impfen zu lassen.
Biden: Zahl der Neuinfektionen wird wegen Omikron weiter steigen
23.31 Uhr: US-Präsident Joe Biden rechnet wegen der besonders ansteckenden Omikron-Variante des Coronavirus in den Vereinigten Staaten mit einer weiter steigenden Zahl an Neuinfektionen. Erneut appellierte er am Dienstag im Weißen Haus an seine Landsleute, sich impfen zu lassen. Jeder Amerikaner könne sich vor schweren Krankheitsverläufen schützen. »Sie können kontrollieren, wie groß die Auswirkung Omikrons auf Ihre Gesundheit sein wird.« Es gebe in den USA genügend Impfstoff für alle.
Weiter sagte Biden, auch Menschen, die bereits drei Impfungen bekommen hätten, könnten sich noch mit Omikron infizieren. Für Geimpfte sei es aber »sehr unwahrscheinlich, ernsthaft zu erkranken«. Sich impfen zu lassen, sei auch wichtig, um Kinder zu schützen, die selbst noch zu jung für eine Impfung seien. Die Coronaimpfung ist in den USA ab fünf Jahren zugelassen.
Die Zahl der Neuinfektionen in den USA stieg zuletzt rasant an. Ende November gab es noch rund 100.000 bestätigte Fälle pro Tag. Nach Angaben der Universität Johns Hopkins (JHU) hat die Zahl der täglich erfassten Corona-Neuinfektionen in den USA am Montag erstmals die Schwelle von einer Million überschritten. Mit rund 1,084 Millionen neuen Fällen registrierten die Behörden demnach fast doppelt so viele wie eine Woche zuvor (544.329). Dies geht aus Daten der Universität in Baltimore vom Dienstagmorgen hervor.
Präsident des FC Barcelona positiv getestet
23.30 Uhr: Nach den Spielern Ferrán Torres und Pedri ist nun auch Barcelonas Präsident Joan Laporta positiv auf das Coronavirus getestet worden. Wie der spanische Fußball-Klub am Dienstagabend mitteilte, habe Laporta direkten Kontakt mit einer kürzlich positiv getesteten Person gehabt. Nach einem negativen Antigentest am Dienstagmorgen sei am Nachmittag ein PCR-Test positiv ausgefallen. Laporta (59) sei in häuslicher Quarantäne und weise keinerlei Symptome auf.
Weitere Coronafälle: FC Liverpool beantragt Spielverlegung
23.00 Uhr: Der FC Liverpool hat eine Verlegung des für Donnerstag angesetzten Halbfinal-Hinspiels gegen den FC Arsenal im englischen Fußball-Ligapokal beantragt. Grund seien weitere Corona-Verdachtsfälle, wie die Reds am Dienstagabend mitteilten. Das Training der ersten Mannschaft wurde am Dienstag abgesagt, nachdem weitere positive Tests bei Spielern und Mitarbeitern festgestellt worden waren.
Neben Trainer Jürgen Klopp hatten bereits am Sonntag im Duell beim FC Chelsea (2:2) die Stammspieler Roberto Firmino, Joel Matip und Torwart Alisson wegen des Verdachts einer Coronainfektion gefehlt. Die englische Fußballliga erklärte, sie werde «so schnell wie möglich eine Entscheidung treffen, sobald die Umstände vollständig geprüft worden sind.»
Drosten: Booster-Impfung macht im Kampf gegen Omikron den Unterschied
21.39 Uhr: Der Virologe Christian Drosten sieht die Booster-Impfung als effektivste Waffe im Kampf gegen die sich rasch ausbreitende Omikron-Variante des Coronavirus. »Was richtig schützt gegen Omikron, ist die Dreifach-Impfung«, sagte der Wissenschaftler von der Berliner Charité am Dienstag im Podcast »Coronavirus-Update« bei NDR-Info. Folglich sei die starke Konzentration auf die Booster-Impfungen in Deutschland richtig und wichtig.
Mit Blick auf bisherige Beobachtungen, nach denen Omikron mutmaßlich mildere Krankheitsverläufe verursache, sagte Drosten: »Ich denke, man kann das inzwischen sagen, dass das so ist.« Erhobene Daten wiesen darauf hin, dass bei Omikron-Infektionen ein kleinerer Anteil der Infizierten ins Krankenhaus müsse.
Drosten verwies auf eine Studie des Imperial College London mit Stand kurz vor Weihnachten, nach der bei einer Omikron-Infektion das Hospitalisierungsrisiko insgesamt um bis zu 30 Prozent geringer sei als bei der Delta-Variante. Bei doppelt Geimpften sinke das Risiko um 34 Prozent, bei Menschen mit Booster-Impfung sogar um 63 Prozent. Bei den Ungeimpften, die sich mit der Variante infizieren, sinke dieses Risiko immerhin um 24 Prozent.
Das sei angesichts der »vielen Ungeimpften, die wir leider in Deutschland haben«, zwar eine gute Neuigkeit, sagte Drosten. Jedoch sei zwangsläufig mit ganz unterschiedlich schweren Verläufen zu rechnen und keine Entwarnung angebracht.
US-Regierung verdoppelt Bestellung von Corona-Medikament Paxlovid
20.40 Uhr: Die US-Regierung verdoppelt ihre Bestellung des Corona-Medikaments Paxlovid des US-Pharmakonzerns Pfizer von zehn auf 20 Millionen Packungen. Damit würden die »in unserem Arzneischrank« verfügbaren Medikamente »erheblich ausgeweitet«, schrieb ein Sprecher von Präsident Joe Biden am Dienstag bei Twitter.
Die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte dem antiviralen Medikament in Pillenform im Dezember eine Notfallzulassung für Risikopatienten ab zwölf Jahren erteilt. Bereits einen Monat zuvor hatte die US-Regierung vorbehaltlich einer FDA-Zulassung zehn Millionen Packungen Paxlovid zu einem Preis von 5,3 Milliarden Dollar (4,7 Milliarden Euro) bestellt. Das entspricht einem Preis von 530 Dollar pro Patient. In den USA ist neben Paxlovid auch das Corona-Medikament Molnupiravir des Pfizer-Konkurrenten MSD zugelassen worden.
In Deutschland hofft die Bundesregierung noch für Januar auf eine Zulassung des Medikaments. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sagte kürzlich der »Welt am Sonntag«, sein Ministerium habe bei Pfizer bereits eine Million Einheiten des Mittels vertraglich gesichert und die Lieferung einer weiteren Million Einheiten optioniert.
Djokovic und seine Corona-Sondergenehmigung: Der Ausnahme-Profi
20.37 Uhr: Novak Djokovic darf mit Ausnahmeregelung bei den Australian Open antreten – obwohl er offenbar ungeimpft ist. Es ist das nächste Kapitel einer Reihe von Eskapaden des Tennisstars, wenn es um gesundheitliche Fragen geht. Lesen Sie hier mehr dazu.
Mehr als 200.000 Neuinfektionen in Großbritannien – doch Johnson verzichtet auf strengere Maßnahmen
20.24 Uhr: Der britische Premierminister Boris Johnson will trotz einer Rekordzahl an Corona-Neuinfektionen in England ohne strengere Einschränkungen auskommen. Der konservative Politiker kündigte am Dienstag in London an, an seinem sogenannten Plan B festzuhalten. Dazu gehört eine Maskenpflicht in Innenräumen, die Empfehlung, von zu Hause zu arbeiten, und 3-G-Nachweise (also: geimpft, genesen oder getestet) für Klubs und Großveranstaltungen. Der Plan gilt seit mehreren Wochen.

Boris Johnson
Foto:JACK HILL / AFP
Viele Experten fordern härtere Maßnahmen, um eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern, wie sie sich in einigen Kliniken bereits andeutet. Wegen der hohen Zahl an Neuinfektionen fallen in vielen Krankenhäusern Beschäftigte aus. Am Dienstag wurden in Großbritannien mehr als 218.000 Neuinfektionen gemeldet. Darin sind einige Nachmeldungen der vergangenen Tage enthalten. Die Sieben-Tage-Inzidenz – also die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche – lag zuletzt bei 1597 (Stand: 30. Dezember).
Johnson begründet seine Linie damit, dass mittlerweile erwiesen sei, dass die in England und Schottland vorherrschende Omikron-Variante mildere Verläufe von Covid-19 verursache. Es kämen nicht mehr so viele Infizierte auf Intensivstationen. Neun von zehn Patienten auf den Intensivstationen hätten noch keine Booster-Impfung, hieß es. Johnson rief seine Landsleute erneut auf, sich eine Auffrischimpfung geben zu lassen.
Ausbruch auf belgischer Forschungsstation: Als Corona in die Antarktis kam
19.43 Uhr: Durchgeimpft und PCR-negativ: Trotzdem konnte sich das Coronavirus auf einer Forschungsstation in der Antarktis ausbreiten. Warum das wohl nicht so schlimm ist, wie es klingt – aber sehr lehrreich. Lesen Sie hier mehr dazu.
Innenministerin fordert Härte gegen gewalttätige Coronaprotestierer
19.26 Uhr: Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) plädiert für ein hartes Durchgreifen im Fall von Bedrohungen und Gewalt bei Protesten gegen die Corona-Politik. »Es gilt natürlich das Versammlungsrecht. Und ich bin sicher, dass die Sicherheitsbehörden das auch überall umsetzen«, sagte die SPD-Politikerin am Dienstag dem ARD-Hauptstadtstudio. Das bedeute, dass eine Versammlung aufgelöst werde, wenn sie nicht angemeldet sei.
»Und wenn Gewalt passiert, dann wird natürlich durchgegriffen«, sagte die Innenministerin. Bedrohungen und Gewalt könnten nicht hingenommen werden. »Wenn Menschen radikal werden und ausfallend werden, dann finde ich, ist eine Grenze erreicht. Dann muss der Rechtsstaat auch mit aller Härte durchgreifen.« Faeser betonte, ein übergroßer Teil der Bevölkerung halte sich seit 22 Monaten an die Corona-Schutzmaßnahmen. »Wir sehen keine gespaltene Gesellschaft – im Gegenteil.«
Bei den Demonstranten müsse man sehr genau differenzieren, so die SPD-Politikerin. Nur eine ganz kleine Minderheit sei radikal. An die Teilnehmer der Kundgebungen appelliert sie: »Gucken Sie genau hin, mit wem gehen Sie denn da demonstrieren. Natürlich ist Kritik in einer Demokratie immer sehr erwünscht, solange sie auf dem Boden der Verfassung stattfindet.«
Britischer Epidemiologe: Kein Anstieg der Sterblichkeit durch Omikron
18.56 Uhr: Die Omikron-Welle in Großbritannien wird dem Epidemiologen und Regierungsberater Chris Whitty zufolge offenbar nicht von einem Anstieg der Todesrate begleitet. Dies seien »offensichtlich sehr gute Nachrichten«, sagt der oberste Mediziner Englands. Premierminister Boris Johnson erklärt, dass auch die Krankenhausbelegung bislang nicht mit früheren Wellen zu vergleichen sei. »Aber die vor uns liegenden Wochen werden eine Herausforderung, hier im Vereinigten Königreich wie auch weltweit«, warnt er.
In Großbritannien sind erstmals mehr als 200.000 Coronaneuinfektionen innerhalb eines Tages verzeichnet worden. Binnen 24 Stunden wurden 218.724 Fälle gemeldet, wie die Regierung am Dienstag mitteilte. Zudem seien 48 Sterbefälle registriert worden. Der staatliche Gesundheitsdienst NHS warnte wegen der vielen unter Quarantäne stehenden Mitarbeiter vor einer Überlastung der Krankenhäuser. Mindestens sechs Einrichtungen meldeten am Dienstag »kritische Vorfälle«, was bedeutete, dass die Situation die vorrangige Versorgung beeinträchtigen könnte.
Rasanter Anstieg der Coronazahlen in Griechenland
17.48 Uhr: Die griechische Gesundheitsbehörde hat von Montag auf Dienstag 50.126 Coronaneuinfektionen registriert. Das ist ein neuer Höchstwert für das EU-Land seit Beginn der Pandemie. Am Vortag waren 40.560 und vor einer Woche 21.657 Neuinfektionen registriert worden. Bei gut 70 Prozent der Neuinfektionen handele es sich um die Omikron-Variante, teilte die Gesundheitsbehörde mit. Das Gesundheitssystem des Landes mit elf Millionen Einwohnern stehe unter starkem Druck, sagte der zuständige Minister Thanos Plevris am Dienstagabend im Staatsfernsehen.
Söder: »Können nicht das ganze Land in Quarantäne stecken«
17.39 Uhr: Nach dem Beispiel anderer Länder fordert Bayerns Ministerpräsident Markus Söder auch für Deutschland eine Verkürzung bei den Corona-Quarantäne-Vorschriften. »Zum weiteren Umgang mit Omikron muss die Ampel jetzt Vorschläge machen. Die Basis muss dazu eine wissenschaftlich fundierte Einschätzung sein«, sagte der CSU-Chef am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur in München. Vor allem sei wichtig zu wissen, ob es durch mildere Verläufe zu einer geringeren Belastung der Krankenhäuser kommen werde. Am Freitag wollen sich Bund und Länder erneut per Videokonferenz über das weitere Vorgehen in der Pandemie beraten.

Markus Söder
Foto: Peter Kneffel / dpaDie wichtigste Frage sei dabei, ob die jetzige Quarantäneregelung bleiben könne, betonte Söder. »Es ist nötig, die jetzige Quarantäneregelung zu überarbeiten. Wir können ja bei einer rasch wachsenden Verbreitung nicht das ganze Land zeitgleich in Quarantäne schicken.« In vielen deutschen Nachbarländern wie Frankreich, Italien und Großbritannien wurden die Quarantänezeiten bereits verkürzt.
Kuba verlangt ab Mittwoch Impfnachweis plus PCR-Test bei Einreise
17.22 Uhr: Wegen der weltweiten Verbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus verschärft Kuba seine Einreisebestimmungen. Ab Mittwoch müssen nach Angaben des kubanischen Gesundheitsministeriums Einreisende eine vollständige Impfung sowie einen negativen PCR-Test nachweisen, der bei Reiseantritt nicht mehr als 72 Stunden alt sein darf. Außerdem sollen bei Ankunft auf Kuba stichprobenartige PCR-Tests bei Reisenden aus Hochrisikogebieten gemacht werden.

Corona auf Kuba: Menschen in Havanna mit Schutzmaske
Foto: Ismael Francisco/ dpaWer aus Südafrika oder einem von sieben weiteren Ländern im Süden Afrikas einreist, muss zusätzlich acht Tage lang auf eigene Kosten in einem eigens dafür vorgesehenen Hotel in Quarantäne. Im südlichen Afrika wurde die Omikron-Variante zuerst entdeckt. Ungeimpfte Kubaner, die auch in dem Inselstaat wohnen, müssen sich bei der Einreise einem PCR-Test unterziehen und ebenfalls acht Tage auf eigene Kosten in einem Quarantäne-Hotel verbringen.
Nachdem die täglichen Fallzahlen auf Kuba im vergangenen Sommer ihren Höchststand erreicht hatten, sanken sie zuletzt wieder. Im November nahm das Robert Koch-Institut den sozialistischen Karibikstaat von der Liste der Hochrisikogebiete. Insgesamt hat Kuba in der Pandemie bisher gut 968.000 Infektionsfälle und 8324 Todesopfer verzeichnet. Das Land setzt drei selbst entwickelte Impfstoffe ein, die bislang nicht von der Weltgesundheitsorganisation WHO anerkannt sind, und hat damit nach eigenen Angaben bereits 86,5 Prozent der rund elf Millionen Kubaner vollständig geimpft – darunter auch Kinder ab zwei Jahren.
Arzt in Italien wegen mutmaßlicher Corona-Nachweisfälschung ertappt
17.15 Uhr: Italienische Fahnder haben einen Arzt wegen des Verdachts auf Veruntreuung von 120 Coronaimpfdosen und schweren Betrugs festgenommen. Der Mediziner soll im Impfzentrum der mittelitalienischen Kleinstadt Ascoli Piceno die Vakzinen entnommen, aber nicht verabreicht haben, teilten Carabinieri und Staatsanwaltschaft am Dienstag mit. Außerdem soll er in 150 Fällen Nachweise über Impfungen ausgestellt haben, die nie gemacht wurden. 73 Leute erhielten so nach den Ermittlungen der Polizei ein falsches Impfzertifikat. Gegen sie und den Arzt ermittelt die Justiz mit Verdacht auf Fälschung.
Ein Mensch kam der Staatsanwaltschaft zufolge unter Hausarrest. Die Fahnder werfen der Person vor, Vermittler für die gefälschten Zertifikate des Arztes gewesen zu sein. Die »Grünen Pässe«, wie man die Impfzertifikate in Italien nennt, wurden beschlagnahmt. Die Polizisten hatten bei dem Arzt ungewöhnlich hohe Impfzahlen festgestellt und waren ihm so auf die Schliche gekommen.
Niederlande: Infektionszahlen steigen trotz Lockdown
17.11 Uhr: Trotz des harten Lockdowns in den Niederlanden steigen die Infektionszahlen dort wieder. In den vergangenen sieben Tagen waren etwa 35 Prozent mehr positive Testergebnisse registriert worden, wie das zuständige Gesundheitsinstitut RIVM am Dienstag mitteilte. Die Experten nennen als Grund die sich schnell verbreitende Omikron-Variante des Coronavirus.
Die Omikron-Variante ist seit Ende Dezember in dem deutschen Nachbarland mit etwa 17,5 Millionen Einwohnern dominant. Von 100.000 Einwohnern wurden in sieben Tagen 639 positiv getestet. Zum Vergleich: In Deutschland liegt dieser Inzidenzwert bei 239,9.
Nach Einführung des Lockdowns vor gut zwei Wochen sank die Zahl der Neuinfektionen zunächst stark. Der Lockdown soll vorerst bis zum 14. Januar andauern. Alle Geschäfte, Gaststätten, Kultur- und Sporteinrichtungen sind derzeit geschlossen. Ausnahmen gelten für Läden für den täglichen Bedarf wie Supermärkte und Apotheken. Die Schulen sollen ab nächster Woche wieder geöffnet werden.
Gefängnisleiter wollen Impfpflicht für Insassen und Personal
16.20 Uhr: Aus Infektionsschutzgründen und zur Sicherung der Funktionsfähigkeit der Strafjustiz haben Gefängnisleiter eine Impfpflicht für die Insassen und Bediensteten im Justizvollzug gefordert. Angesichts der oftmals »fehlenden Einsicht inhaftierter Menschen in die Notwendigkeit der Einhaltung von Hygiene- und Schutzregeln, aber auch aufgrund der unterdurchschnittlichen Impfquoten unter den Inhaftierten, bieten Gefängnisse gute Voraussetzungen für die Verbreitung von Infektionskrankheiten«, warnte die Bundesvereinigung der Anstaltsleiterinnen und Anstaltsleiter im Justizvollzug (BVAJ) am Dienstag.
Auch bei den im Justizvollzug arbeitenden Menschen sowie bei Bediensteten von Externen mit Zugang zu den Gefängnissen blieben die Impfquoten »vielerorts hinter dem Erforderlichen zurück«.
Beschäftigte in Einrichtungen wie Kliniken, Pflegeheimen und Arztpraxen müssen bis Mitte März 2022 Nachweise über vollen Covid-19-Impfschutz oder eine Genesung vorlegen – oder eine Arztbescheinigung, dass sie nicht geimpft werden können. Diese im Dezember beschlossene, einrichtungsbezogene Impfpflicht müsse möglichst schnell auf Justizvollzugsanstalten ausgeweitet werden, forderte die Bundesvereinigung nach Beratungen ihres Vorstandes.
Sie wies darauf hin, dass eine Häufung von Infektionen sowohl unter Inhaftierten als auch unter den Bediensteten geeignet wäre, »die Sicherheit und Ordnung empfindlich zu stören«. Fahrlässig oder absichtlich herbeigeführte Infektionen drohten zudem, die Justizvollzugsanstalten zu »destabilisieren«, gab die BVAJ zu bedenken. Sie warnte: »In der Untersuchungshaft könnten sich größere Infektionsgeschehnisse auch auf die Funktionsfähigkeit der Strafjustiz auswirken«.
Armani sagt Modenschauen in Mailand und Paris wegen Corona ab
16.01 Uhr: Das italienische Modelabel Giorgio Armani hat wegen der angespannten Coronalage in Europa seine Modeschauen in Mailand und Paris abgesagt. Betroffen seien die Shows für Männermode auf der Mailänder Fashion Week und die Schau auf der Haute Couture Week in der französischen Modemetropole Paris im Januar, teilte das Unternehmen am Dienstag mit.
Konkret streicht Armani die Shows der Herbst- und Wintermode für Männer 2022/23 der Marken Emporio Armani und Giorgio Armani sowie die Modenschau für die diesjährige Frühjahrs- und Sommerkollektion der Marke Giorgio Armani Privé. Das Unternehmen bedauere die Entscheidung. Sie sei vor dem Hintergrund der sich verschlechternden Coronalage getroffen worden. »Die Schauen sind wichtige und unersetzliche Gelegenheiten«, hieß es in der Mitteilung unter Berufung auf Markengründer und Designer Giorgio Armani weiter. Man wolle aber der Sicherheit von Mitarbeitern und Öffentlichkeit Vorrang geben.
Schwedisches Königspaar positiv auf Corona getestet
15.49 Uhr: Der schwedische König Carl XVI. Gustaf und seine in Heidelberg geborene Frau Königin Silvia sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Beide zeigten leichte Krankheitssymptome, ihnen gehe es aber den Umständen entsprechend gut, teilte das schwedische Königshaus am Dienstag in einer kurzen Erklärung mit.
Sie seien jeweils mit drei Spritzen vollständig geimpft. Das Königspaar habe sich gemäß den geltenden Coronaverhaltensregeln in häusliche Isolation begeben, die Infektionsnachverfolgung laufe.

Silvia und Carl Gustaf von Schweden
Foto: ANDERS WIKLUND / AFPCarl Gustaf und Silvia sind nicht die ersten Mitglieder der schwedischen Königsfamilie mit positivem Testbescheid: Ihr Sohn Prinz Carl Philip und dessen Frau Prinzessin Sofia waren im November 2020 positiv getestet worden, Thronfolgerin Victoria und deren Gatte Prinz Daniel dann im März 2021.
Stiko-Chef Mertens hofft auf niedrige Infektionszahlen im Sommer
15.42 Uhr: Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, hält eine Entspannung der Coronasituation in den Sommermonaten für möglich. »Ob es wie im letzten Jahr einen entspannten Sommer geben wird? Das kann man auch für 2022 hoffen«, erklärt er gegenüber dem Nachrichtenportal »ZDFheute.de«.
Auch Stiko-Mitglied Fred Zepp hält es für denkbar, dass der Sommer wieder mit deutlich weniger Infektionen einhergeht. »Zum einen ist das Virus zumindest in geringem Maße temperatursensitiv, und wir werden uns wieder vermehrt in der freien Natur aufhalten«, sagt Zepp. »Zum anderen werden wir dann hoffentlich mehr als 85 bis 90 Prozent der Menschen geimpft haben.« Angesichts der Omikron-Variante rechnen sowohl Mertens als auch Zepp jedoch 2022 mit hohen Infektionszahlen. »Wahrscheinlich werden wir dieses Jahr durch Omikron eine nochmalige Steigerung der Infektionsinzidenzen mit jedoch anschließend eher milden Krankheitsverläufen haben«, sagt Zepp.
Wegen Corona: München erwägt Oktoberfest im Sommer
15.26 Uhr: Die Stadt München prüft eine Vorverlegung des Oktoberfests, um eine erneute Absage wegen der Pandemie zu verhindern. Der Wirtschaftsreferent und Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner sagte am Dienstag, ein Arbeitskreis der Stadtratsfraktionen komme in der kommenden Woche zusammen, um die Argumente auszuloten. Er werde dann eine Empfehlung vorlegen.
Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger sagte der »Bild«, im Sommer sei die Coronalage deutlich entspannter. »Es ist deshalb ernsthaft zu überlegen, Feste mit größeren Menschenansammlungen mehr in den Sommer zu verlegen.«

Zuletzt war das Oktoberfest in München zweimal ausgefallen
Foto: Peter Kneffel / dpaWiesn-Chef Baumgärtner sagte der Deutschen Presse-Agentur: »Für mich persönlich ist ein Oktoberfest im Juli kaum denkbar. Und im August sind in Bayern die Sommerferien.« Brauereien, Wirte, Schausteller und die Polizei müssten dann ganz neu disponieren.
Der Sprecher der Wiesnwirte, Peter Inselkammer, würde ein Oktoberfest zum eigentlich geplanten Termin vom 17. September bis 3. Oktober bevorzugen, mit Zutritt nur für Geimpfte und Genesene. »Schon von der Tradition her – es heißt ja Oktoberfest«, sagte er der dpa. Aber wenn wegen der Pandemie ein früherer Termin sinnvoll wäre, könne man darüber diskutieren. Der Aufbau der Zelte beginnt normalerweise Mitte Juli. »Es reicht, wenn die Entscheidung im Mai fällt«, sagte der Wirtesprecher. Aber eine Entscheidung sechs Wochen vorher reiche nicht.
Über den Termin entscheiden letztlich Oberbürgermeister Dieter Reiter und Ministerpräsident Markus Söder. Der Freistaat legt in der Infektionsschutzverordnung fest, ob Volksfeste stattfinden dürfen. 2020 und 2021 wurden sie im Mai abgesagt.
Experte: Corona-Grippe-Doppelinfektionen »nichts Besonderes«
15.14 Uhr: In einigen Ländern sind bei Patienten gleichzeitige Infektionen mit Corona und Grippe bekannt geworden – ein deutscher Experte ist davon aber nicht überrascht. In Israel wurde bei einer Schwangeren eine Doppelerkrankung festgestellt. Es handele sich um eine ungeimpfte Frau um die 30, die vergangene Woche ihr Baby zur Welt gebracht habe, bestätigte eine Sprecherin des Beilinson-Krankenhauses bei Tel Aviv am Dienstag. Sie sei am Donnerstag mit dem Säugling in gutem Zustand entlassen worden. Auch in Spanien gibt es einige bestätigte Fälle, Berichten zufolge auch in Brasilien und in den USA.
Der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie, Bernd Salzberger, hält das Auftreten solcher Doppelinfektionen allerdings für »nichts Besonderes«. »Solche Fälle müssen irgendwann mal auftreten«, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Eine Doppelinfektion sei vermutlich etwas schlimmer als eine Infektion mit nur einem Erreger. Doppelinfektionen mit Grippe und Corona seien selten, »weil beide Viren gleichzeitig selten vorhanden sind –durch das Maskentragen sind zwei Winter fast ohne Influenza abgelaufen«, sagte Salzberger.
Laborverband: Fast ein Viertel weniger Tests in der Silvesterwoche
15.05 Uhr: In der Silvesterwoche sind dem Laborverband ALM zufolge 24 Prozent weniger Corona-PCR-Tests in fachärztlichen Laboren angefordert worden als in der Woche davor. Die Positivrate schnellte von 16,4 Prozent in der Vorwoche auf 21,9 Prozent, wie der Verband Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM) am Dienstag mitteilte. »Die Omikron-Variante breitet sich in Deutschland erwartungsgemäß sehr schnell aus und wird schon bald Delta als dominierende Variante ablösen«, hieß es.
Bei den zu erwartenden steigenden Fallzahlen müsse klar sein, dass sich die PCR-Kapazitäten der Labore nicht beliebig erweitern ließen, sagte der ALM-Vorsitzende Michael Müller der Deutschen Presse-Agentur. »Wenn die Situation eng wird, kann man für die meldungsrelevanten Nachweise aber auch auf laborbasierte Antigen-Tests zurückgreifen.« Diese seien ausreichend zuverlässig für diesen Zweck. Ein Problem bei stark steigenden Fallzahlen kann ALM-Experte Jan Kramer zufolge auch sein, dass dann auch Labormitarbeiter verstärkt erkranken und mehrere Tage ausfallen. Für die Aufrechterhaltung der Laborarbeit könne das problematisch werden.
Coronafälle: EM-Tests der Handballer gegen Serbien abgesagt
15.02 Uhr: Die geplanten EM-Tests der deutschen Handballer gegen Serbien können wegen mehrerer Coronafälle beim Gegner nicht stattfinden. »Es ist extrem schade, dass die Serben nicht anreisen können. Wir vertrauen darauf, dass wir gegen einen anderen Gegner spielen und unsere EM-Vorbereitung planmäßig fortsetzen können«, sagte Bundestrainer Alfred Gislason am Dienstag.
Die Absage der Serben erreichte den Deutschen Handballbund am Montagabend. Derzeit arbeite man mit Hochdruck daran, einen anderen Gegner für die geplanten Partien am Freitag in Mannheim und Sonntag in Wetzlar zu verpflichten, berichtete DHB-Vorstandschef Mark Schober.
Nächste Coronafälle bei den Bayern: Sané und Upamecano positiv
14.53 Uhr: Die Coronasorgen beim FC Bayern München werden kurz vor dem Bundesliga-Rückrundenstart immer größer. Am Dienstag wurden nun auch Leroy Sané und Dayot Upamecano positiv auf das Coronavirus getestet, wie der Fußball-Bundesligist am Nachmittag vermeldete. »Beiden Spielern geht es gut, sie befinden sich in häuslicher Isolation«, teilten die Münchner mit.

Leroy Sané
Foto: Eibner-Pressefoto/Sascha Walther / imago images/EibnerDamit sind nun acht Coronafälle in den Reihen der Münchner Profis bekannt. Entwarnung gab es hingegen bei Verteidiger Josip Stanisic, wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr. Bei allen drei Akteuren war die Diagnose am Vortag nicht abgeschlossen – sie mussten am Dienstag zum Nachtest.
Omikron nun vorherrschend in Niedersachsen
14.46 Uhr: Die Omikron-Variante des Coronavirus ist in Niedersachsen mittlerweile vorherrschend. In der vergangenen Woche sei bei rund 70 Prozent der untersuchten Tests diese Variante nachgewiesen worden, sagte der Leiter des Coronakrisenstabs, Heiger Scholz, am Dienstag in Hannover. Demnach wurden insgesamt rund 1400 Tests auf die Varianten untersucht, in etwas mehr als 1000 Fällen wurde die Omikron-Variante nachgewiesen. In der ersten Dezemberwoche lag dieser Anteil den Angaben zufolge noch bei 2,2 Prozent. Damals wurden rund 2100 Tests untersucht. Das Landesgesundheitsamt hatte die Omikron-Variante in Niedersachsen erstmals am 3. Dezember nachgewiesen.
Auch in Hamburg hat sich Omikron nach Einschätzung des Senats zur dominanten Variante des Coronavirus entwickelt. »Wir müssen davon ausgehen, dass Omikron mittlerweile die vorherrschende Variante ist«, sagte Senatssprecher Marcel Schweitzer am Dienstag in Hamburg. Derzeit seien zwar erst knapp 300 Fälle durch eine Sequenzierung nachgewiesen worden. Diese lägen aber aufgrund der Dauer des Nachweisverfahrens schon zwei Wochen zurück. Zudem gebe es Hunderte Verdachtsfälle.
Schweden meldet Rekord bei Neuinfektionen
14.30 Uhr: Schweden verzeichnet einen neuen Rekord bei den Coronaneuinfektionen. Die Behörden registrieren für den 30. Dezember einschließlich Nachmeldungen 11.507 neue Fälle. Der bisherige Höchstwert lag Ende Dezember 2020 bei 11.376 Neuinfektionen. Die neue Coronawelle, die durch die ansteckendere Omikron-Variante ausgelöst wurde, traf Schweden später als seine nordischen Nachbarn. Sie hat zuletzt zu einem starken Anstieg der Fallzahlen und auch zu mehr Krankenhauseinweisungen geführt.
Studie: Pandemie drittgrößter Versicherungsschaden der Geschichte
14.22 Uhr: Die Coronapandemie ist einer Studie zufolge mit bisher rund 44 Milliarden Dollar der drittgrößte Versicherungsschaden der Geschichte. Nach Berechnungen des Versicherungsmaklers Howden musste die Branche nur nach dem Hurrikan Katrina im Jahr 2005 und nach dem Angriff auf das World Trade Center vom 9. September 2001 mehr zahlen. Expertenschätzungen aus der Anfangszeit der Pandemie, dass Covid-19 die Versicherer rund 100 Milliarden Dollar kosten werde, erschienen derzeit aber »unwahrscheinlich«, erklärte der Makler in einer Studie zur aktuellen Erneuerungsrunde mit den Rückversicherern zu Jahresbeginn.
Die Versicherer mussten vor allem wegen erzwungener Betriebsschließungen und des Ausfalls von Großveranstaltungen in die Tasche greifen. Viele von ihnen haben Zahlungen infolge von Pandemien inzwischen in den Vertragsbedingungen ausgeschlossen.
Sachsen verlängert Coronaschutzverordnung für eine Woche
13.36 Uhr: Sachsen verlängert seine aktuelle Coronaverordnung unverändert um eine Woche bis 14. Januar. Das kündigte Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) am Dienstag nach der Kabinettssitzung in Dresden an. Zum einen habe man dann eine bessere Datenlage, außerdem wolle man Entscheidungen auf Bundesebene abwarten. Noch in dieser Woche würden der Expertenrat der Bundesregierung, die Gesundheitsministerkonferenz, die Ministerpräsidentenkonferenz und der Krisenstab von Bund und Ländern zum Fortgang der Pandemie beraten. Die Eckpunkte der neuen sächsischen Coronaschutzverordnung sollen am Freitagabend feststehen, die Verordnung selbst am Mittwoch kommender Woche verabschiedet werden.
Hamburg ersetzt 2G-Coronaregelung weitgehend durch 2G plus
13.32 Uhr: Angesichts weiter rasant steigender Pandemiezahlen verschärft Hamburgs rot-grüner Senat einmal mehr die Coronaregeln. So werden die bisherigen 2G-Regeln weitgehend durch 2G-plus-Regeln ersetzt, wie Senatssprecher Marcel Schweitzer am Dienstag sagte. Das betreffe die Gastronomie, die Kultur, den Sport in Innenräumen, aber nicht den Einzelhandel. Ausgenommen von der von Montag an geltenden Testpflicht auch für Geimpfte und Genesene seien Personen, »die eine Auffrischungsimpfung haben«.
Großveranstaltungen im Profisport wie der Fußball-Bundesliga müssen künftig auch in Hamburg wegen Corona als Geisterspiele abgehalten werden. Bislang hatte es eine vom Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz abweichende Ausnahmeregelung gegeben. Im Amateurbereich dürfen Sportveranstaltungen im Freien künftig nur noch vor maximal 1000 Zuschauern stattfinden. In Sporthallen soll eine Obergrenze von 200 Zuschauern gelten, wie Schweitzer sagte. Bislang waren bei Veranstaltungen nach der 2G-Regel im Freien maximal 5000 und in Hallen höchsten 2500 Zuschauer zugelassen.
Unterdessen ist die Sieben-Tage-Inzidenz der Coronaneuinfektionen in Hamburg erneut deutlich gestiegen. Die Gesundheitsbehörde gab die Zahl neuer Ansteckungen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche am Dienstag mit 463,3 an. Am Montag lag der Wert bei 440,3, vor einer Woche bei 329,8. Damit liegt Hamburg weiter deutlich über dem Bundesdurchschnitt: Deutschlandweit stieg die Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstag nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von 232,4 am Vortag auf 239,9. Das RKI wies jedoch darauf hin, dass sich aufgrund einer geringeren Test- und Meldeaktivität während der Feiertage noch immer ein unvollständiges Zahlenbild ergeben könnte.
Neuer Vorwurf gegen Johnson: Keine Isolation nach Coronakontakt?
13.32 Uhr: Auch im neuen Jahr reißen die Vorwürfe gegen Boris Johnson wegen möglicher Regelbrüche nicht ab: Der britische Premier hat sich einem Medienbericht zufolge nach der Aufzeichnung seiner Neujahrsansprache Ende 2020 nicht in Quarantäne begeben, obwohl ein Kameramann danach positiv auf Corona getestet wurde. Der Infizierte soll keine Maske getragen und sich weniger als zwei Meter von Johnson entfernt aufgehalten haben, berichtete der britische »Mirror« am Dienstag unter Berufung auf eine der Downing Street nahe stehende Quelle.

Boris Johnson
Foto: STEVE PARSONS / AFPUnter diesen Umständen mussten sich Kontaktpersonen gemäß der damaligen Regeln eigentlich zehn Tage lang selbst isolieren. Ein britischer Regierungssprecher sagte, der Kontakt sei nicht so eng und weniger als 15 Minuten lang gewesen, weshalb Johnson sich nicht isoliert habe. Dem »Mirror« zufolge legen Aufnahmen auf dem offiziellen Account der Downing Street im Fotonetzwerk Flickr jedoch einen längeren und engeren Kontakt nahe.
In den vergangenen Wochen haben mehrere Enthüllungen des »Mirror« und anderer Medien Johnson unter Druck gesetzt. So sollen etwa während der strikten Lockdowns in der Downing Street mehrere Partys gefeiert worden sein.
Zweiter Booster in Israel: Zahl der Antikörper verfünffacht
13.20 Uhr: Nach einer vierten Coronaimpfdosis steigt die Zahl der Antikörper laut dem israelischen Ministerpräsidenten Naftali Bennett deutlich an. Eine Woche nach Verabreichung der weiteren Impfung sei eine Verfünffachung festgestellt worden. Das hätten vorläufige Ergebnisse einer Studie ergeben. Israel hatte am Sonntag angekündigt, Menschen ab 60 Jahre sowie medizinischem Personal einen zweiten Booster zu verabreichen.
FDP-Landeschef Theurer: Kretschmann könnte Impfpflicht im Südwesten verhängen
13.02 Uhr: Ministerpräsident Winfried Kretschmann hätte aus Sicht von FDP-Landeschef Michael Theurer schon längst eine allgemeine Impfpflicht gegen Corona in Baden-Württemberg erlassen können. »Es ist so, dass das Infektionsschutzgesetz es zulässt, dass die Bundesländer Impfpflichten einführen«, sagte Theurer am Dienstag in Stuttgart. Die Ministerpräsidenten Kretschmann (Grüne) und Markus Söder (Bayern/CSU) müssten sich die berechtigte Frage gefallen lassen, warum die Landesregierungen den Landesparlamenten bisher keine Impfpflicht gesetzlich vorgeschlagen hätten.

Baden-Württembergs FDP-Landeschef Michael Theurer
Foto: Christoph Schmidt / dpaEr habe große Zweifel, dass eine allgemeine Impfpflicht Impfgegner von der Richtigkeit der Impfung überzeuge, sagte Theurer. Über eine allgemeine Impfpflicht gegen Corona soll der Bundestag voraussichtlich in diesem Jahr in freier Abstimmung ohne Fraktionsdisziplin entscheiden.
Bildungsministerin Prien warnt vor Schulschließungen
12.56 Uhr: Vor der Kultusministerkonferenz (KMK) zur Coronalage an den Schulen an diesem Mittwoch hat KMK-Präsidentin Karin Prien (CDU) vor weiteren Schulschließungen gewarnt. »Wir müssen uns klarmachen: Für Kinder und Jugendliche bedeuten Schulschließungen eine massive Einschränkung ihrer Entwicklungsmöglichkeiten, ihrer Lernchancen, der Chancengerechtigkeit. Das dürfen wir so nicht weitermachen, und das spiegelt ja auch das Infektionsschutzgesetz in seiner jetzigen Fassung wider«, sagte sie am Dienstag im Sender phoenix.
Die schleswig-holsteinische Bildungsministerin hatte zum Jahreswechsel die KMK-Präsidentschaft übernommen. Sie sagte mit Blick auf die Omikron-Variante, es gebe keinen Hinweis, dass diese für Schulkinder gefährlicher sei, als es die Delta-Variante war. »Insofern, glaube ich, müssen wir jetzt verantwortlich, unter strengen Hygienemaßnahmen, aber trotzdem im Regelbetrieb die Schulen wieder öffnen.«
Mehrere britische Kliniken rufen wegen Omikron Katastrophenfall aus
12.49 Uhr: Mehrere britische Kliniken haben wegen eklatanter Personalausfälle im Zusammenhang mit der Omikron-Variante den Katastrophenfall ausgerufen. Mindestens sechs Krankenhausstiftungen, zu denen teilweise mehrere Kliniken gehören, haben sich angesichts der heftigen Coronawelle bereits zu diesem Schritt entschieden, wie die BBC am Dienstag berichtete. Krankenhäuser rufen den Katastrophenfall aus, wenn die Verantwortlichen der Ansicht sind, dass sie notwendige Behandlungen nicht mehr gewährleisten können.
Der Chef der NHS Confederation, in der Organisationen des nationalen Gesundheitsdienstes zusammengeschlossen sind, Matthew Taylor, schrieb der BBC zufolge in einem Beitrag, »in vielen Teilen des Gesundheitssystems sind wir aktuell im Krisenzustand«. In einigen Krankenhäusern würden Beschäftigte bereits gebeten, freie Tage aufzugeben, damit der Betrieb aufrechterhalten werden könne.
Premierminister Boris Johnson gestand ein, dass der Druck auf das Gesundheitssystem voraussichtlich noch mehrere Wochen anhalten wird. Bislang wehrt sich die britische Regierung jedoch trotz Rekord-Neuinfektionszahlen, schärfere Maßnahmen einzuführen.
Am Montag wurden allein in England und Schottland fast 160.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet, wegen der Feiertage sind die Zahlen allerdings lückenhaft und die Dunkelziffer dürfte hoch sein. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag zuletzt bei 1526 (Stand: 29. Dezember).
Zum Schulstart in England rechnen Schulleiter mit massiven Personalausfällen. Auch in anderen Bereichen hinterlässt die hohe Zahl der Ansteckungen bereits Spuren: So ist der Rail Delivery Group zufolge einer von zehn Beschäftigten im Zugverkehr aktuell krank gemeldet.
Experten: Noch kein Grund zur Sorge wegen Variante B.1.640.2
12.48 Uhr: Eine in Frankreich entdeckte neue Coronavariante sollte Experten zufolge beobachtet werden – eine große Gefahr können sie bislang aber nicht erkennen. »Wir sollten diese wie auch andere Varianten beobachten, aber es besteht kein Grund, speziell über diese Variante besorgt zu sein«, sagte Richard Neher, Experte für Virusvarianten an der Uni Basel (Schweiz), am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa. Der US-Epidemiologe Eric Feigl-Ding schrieb auf Twitter: »Ich mache mir wegen B.1.640.2 noch keine großen Sorgen. Ich bezweifle, dass sie sich gegen Omikron oder Delta durchsetzt.«
11) Another source says the rise in ICUs and deaths in Southeast France 🇫🇷 are still due to Delta - possible. I’m not that worried about #B16402 yet—i doubt it will win over Omicron (5-6x faster than Delta) or Delta (which is 2x faster than original). https://t.co/jJeaLsf1ZU
— Eric Feigl-Ding (@DrEricDing) January 3, 2022
Französische Forscher um Didier Raoult vom Institut IHU Méditerranée Infection hatten die neue Variante bei zwölf Patienten im Südosten Frankreichs nachgewiesen, wie das Team Ende Dezember in einem sogenannten Preprint-Paper schrieb. Der Patient, der in Frankreich wohl zuerst infiziert war, sei von einer Reise aus Kamerun zurückgekommen. Die Studie wurde bislang nicht von Fachleuten begutachtet und in einem Fachjournal veröffentlicht.
Das Team um Raoult schreibt als Fazit: »Es ist zu früh, um über virologische, epidemiologische oder klinische Eigenschaften der neuen Variante zu spekulieren.« Ihre Daten seien aber ein weiteres Beispiel dafür, wie unvorhersehbar Varianten des Coronavirus auftreten könnten. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sagte merkur.de: »Wir wissen noch zu wenig, um etwas Brauchbares sagen zu können.«
Dänemarks Schulkinder kehren in die Klassen zurück
12.40 Uhr: Die Schulkinder in Dänemark kehren am Mittwoch in ihre Klassenzimmer zurück. Nach einigen Tagen im coronabedingten Homeschooling und in den Weihnachtsferien soll der Präsenzunterricht wie geplant wiederaufgenommen werden. Es sei mit Blick auf die Gesundheit vertretbar, die Kinder und das Personal in die Schulen zurückzuschicken, sagte Bildungsministerin Pernille Rosenkrantz-Theil am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Kopenhagen. »Ansonsten würden wir das nicht tun.«
Eine Reihe von Maßnahmen sollen jedoch dafür sorgen, dass Kinder und Lehrkräfte sicher in die Schulen kommen können: Unter anderem sollen sich Schüler wie Angestellte zweimal wöchentlich testen lassen. Die Klassen sollen zudem nicht die Klassenräume wechseln. Das Wichtigste sowohl für die Kinder als auch für ihre Eltern sei aber, sich gegen Corona impfen zu lassen, sagte Rosenkrantz-Theil.
Dänemark hat in den vergangenen Wochen immer wieder neue Höchststände bei der Zahl der Neuinfektionen verzeichnet, die Inzidenz war zuletzt so hoch wie in keinem anderen EU-Land. Die Omikron-Variante macht laut dem nationalen Gesundheitsinstitut SSI bereits rund 90 Prozent der untersuchten neuen Fälle aus.
Die Schülerinnen und Schüler im nördlichsten deutschen Nachbarland waren Mitte Dezember vorzeitig nach Hause geschickt und dort vor und nach den Weihnachtsferien einige Tage aus der Distanz unterrichtet worden. Es sei unvermeidbar, dass die Infektionszahlen unter Kindern nach der Schulöffnung steigen werden, sagte die Vizedirektorin der Gesundheitsverwaltung, Helene Probst, bei der Pressekonferenz.
Spanien meldet drastischen Sprung der Coronainzidenz
12.13 Uhr: Trotz einer hohen Impfquote klettert die Coronainzidenz auch in Spanien weiterhin rasant. Die Zahl der registrierten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche stieg nun auf den neuen Höchstwert von 1348, wie das Gesundheitsministerium in Madrid am späten Montagabend mitteilte. Bei der letzten Veröffentlichung amtlicher Zahlen am vergangenen Donnerstag hatte die Sieben-Tage-Inzidenz noch bei 1086 gelegen. Seitdem seien mehr als 372.000 neue Ansteckungen erfasst worden, hieß es. Zum Vergleich: Die Sieben-Tage-Inzidenz betrug am Dienstag in Deutschland knapp 240.
Mitte Oktober hatte Spanien bei der Sieben-Tage-Inzidenz noch einen Jahrestiefstwert von etwa 18 verzeichnet. Die Behörden beteuern unterdessen, dass die Lage in den Krankenhäusern auch dank der hohen Impfquote weiterhin weitgehend unter Kontrolle sei, da die Vakzine in den meisten Fällen für eine Ansteckung ohne Symptome oder mit einem milderen Krankheitsverlauf sorge.
Zuletzt waren in Spanien rund zehn Prozent aller Krankenhausbetten sowie 21 Prozent aller Intensivbetten mit Covid-Patienten belegt. Auch diese Zahlen klettern, aber langsamer. »Nur die wenigsten Infizierten müssen auf die Intensivstation«, erklärte am Dienstag Präsidentschaftsminister Félix Bolaños.
Zur Eindämmung der Pandemie war kurz vor Heiligabend landesweit die Maskenpflicht im Freien wieder eingeführt worden. In mehrere Regionen gelten 3G-Regel, Sperrstunden oder nächtliche Ausgehbeschränkungen, in anderen – wie etwa in Madrid – gibt es derweil kaum Restriktionen. Mehr als 90 Prozent aller Bürger, die älter als zwölf sind, haben in Spanien bereits eine vollständige Grundimmunisierung. Zudem hat bereits rund ein Drittel aller Kinder im Alter zwischen fünf und zwölf eine erste Vakzinendosis erhalten.
Arbeitsminister Heil: »Aufschwung durch Omikron verzögert«
11.47 Uhr: Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) erwartet vorübergehend negative Auswirkungen der Omikron-Welle in Deutschland auf die Konjunktur. »Wir gehen davon aus, dass der Aufschwung der Wirtschaft stattfinden wird, allerdings durch die Herausforderung durch die Omikronvariante zeitlich verzögert«, sagte Heil am Dienstag in Berlin. Deshalb sei es wichtig, den Arbeitsmarkt weiter stabil zu halten. Der Corona-Expertenrat der Bundesregierung hatte vor einer explosionsartigen Verbreitung von Omikron gewarnt – und vor Einschränkungen etwa bei der Versorgungsinfrastruktur in Deutschland, wenn gleichzeitig viele Beschäftigte infiziert werden oder als Kontaktpersonen in Quarantäne müssen.

Arbeitsminister Hubertus Heil
Foto: INA FASSBENDER / AFPBisher sei der Arbeitsmarkt zwar durch die Coronapandemie erschüttert worden, sagte Heil. »Aber wir konnten ein großes Beben abwenden.« Laut Bundesagentur für Arbeit ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland im Dezember saisonüblich leicht auf 2,330 Millionen gestiegen. Deutlich gestiegen ist aber wieder die Kurzarbeit. Betriebe vor allem aus dem Gastgewerbe und Handel zeigten bis 27. Dezember für 286.000 Personen konjunkturelle Kurzarbeit an.
Heil sagte: »Wir nähern uns, was Beschäftigung betrifft, dem Vorkrisenniveau.« Millionen von Arbeitsplätzen hätten durch Kurzarbeitergeld und Wirtschaftshilfen trotz Pandemie erhalten werden können. 2022 sei eine »arbeitsmarktpolitische Doppelstrategie« nötig. Es gelte, stabil durch die Pandemie zu kommen und den Arbeitsmarkt zugleich auf die strukturellen Herausforderungen etwa durch den technologischen Wandel vorzubereiten. Heil nannte die Sicherung der Fachkräfte als ein zentrales Ziel. Sich ausbreitender Fachkräftemangel dürfte nicht zur Bedrohung für die Wirtschaft und die Pläne etwa für den geplanten massiven Ausbau des Wohnungsbestands in Deutschland werden.
Weniger Kinder von Impfstoffpanne in Hannover betroffen
11.42 Uhr: Von der Panne im Impfzentrum am Zoo in Hannover sind weniger Kinder betroffen als zunächst angenommen. Nach Angaben der Region Hannover vom Dienstag erhielten 21 Jungen und Mädchen am Montag die für Erwachsene vorgesehene höhere Impfstoffkonzentration – das habe eine erneute Überprüfung der Abläufe ergeben, erklärte eine Sprecherin. Tags zuvor war noch von 42 Kindern die Rede gewesen. Als Grund für die Panne nannte die Sprecherin menschliches Versagen.
Für die Kinder war eigentlich die Impfdosis für Fünf- bis Elfjährige vorgesehen gewesen. Nach Einschätzung der leitenden Fachärztin des Gesundheitsamts, Marlene Graf, seien von der höheren Konzentration jedoch keine gravierenden Folgen zu erwarten. Regionspräsident Steffen Krach (SPD) kündigte an, alle Abläufe noch einmal zu überprüfen, um zu klären, wie es zu dem Fehler kommen konnte. In dem betroffenen Impfzentrum hatte Mitte Dezember auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) nach eigenen Angaben zwei Kinder geimpft.
Mehr als 150 Millionen Impfungen in Deutschland erreicht
11.37 Uhr: Gut ein Jahr nach dem Start der Corona-Impfkampagne in Deutschland ist die Marke von 150 Millionen Impfungen erreicht. Den vollständigen Grundschutz mit der meist nötigen zweiten Spritze haben inzwischen 59,3 Millionen Menschen oder 71,3 Prozent der Bevölkerung, wie aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) von Dienstag hervorgeht. Eine zusätzliche Auffrischimpfung erhalten haben mindestens 32,7 Millionen Geimpfte oder 39,3 Prozent der Bevölkerung. Diese dritte »Booster«-Dosis gilt inzwischen als wichtig für einen wirksamen Schutz vor der ansteckenderen Virusvariante Omikron.
Mindestens eine erste Impfung haben den Angaben zufolge mittlerweile 61,7 Millionen Menschen oder 74,2 Prozent der Bevölkerung erhalten. Die Bundesregierung strebt eine Marke von 80 Prozent bis Ende Januar an, nachdem als Zielmarke zunächst der 7. Januar genannt worden war.
Bei den seit Mitte Dezember auf breiter Front angelaufenen Impfungen von Kindern zwischen 5 und 11 Jahren haben laut RKI inzwischen 447.000 Mädchen und Jungen eine Spritze erhalten. Insgesamt nehmen die Impfungen nach dem Jahreswechsel weiter Fahrt auf. Am Montag wurden den Angaben zufolge insgesamt 226.000 Dosen gespritzt. Die Impfungen in Deutschland hatten kurz nach Weihnachten 2020 begonnen.
Dreimal mehr Omikron-Fälle binnen einer Woche
11.27 Uhr: Die Zahl der an das Robert Koch-Institut (RKI) übermittelten sicher nachgewiesenen und wahrscheinlichen Omikron-Fälle in Deutschland hat sich binnen einer Woche mehr als verdreifacht. 35.529 würden nun der neuen Coronavariante zugeordnet, hieß es am Dienstag auf einer RKI-Übersichtsseite (Datenstand 4. Januar). Vor einer Woche hatte der Wert noch bei 10.443 gelegen (Datenstand 28. Dezember).
Die Zahl bezieht sich auf Fälle seit November, die meisten Nachweise stammen aktuell mit 20.525 aus der vergangenen Woche (Vorwoche: 9584). Eine Grafik des RKI zur zeitlichen Entwicklung zeigt einen sehr steilen Anstieg der wöchentlich gemeldeten Zahlen in Verbindung mit Omikron.
Für die laufende und auch die zurückliegende Woche rechnet das RKI mit einer hohen Anzahl an Neu- und Nachmeldungen. Zwischen der erstmaligen Meldung einer Coronainfektion und dem Laborergebnis über das Vorliegen einer bestimmten Variante können demnach je nach Nachweismethode mehrere Tage oder Wochen liegen.
In die Zahlen fließen laut RKI nur Omikron-Fälle ein, die über eine vollständige Erbgutanalyse sicher nachgewiesen sind oder bei denen ein variantenspezifischer PCR-Test einen Verdacht auf Omikron ergeben hat. In Deutschland wird nur ein kleiner Teil der positiven Proben auf Varianten untersucht.
Detaillierte Angaben zu den erfassten Fällen liegen derzeit nur lückenhaft vor. So wird aktuell für sechs Menschen aus der Altersgruppe 60 bis 79 Jahre, zwei aus der Gruppe 35 bis 59 Jahre und einen aus der Gruppe 15 bis 34 Jahre angegeben, dass sie gestorben sind. Von 361 Fällen gab es die Information, dass sie ins Krankenhaus aufgenommen wurden. Bei 564 lagen Angaben vor, dass es sich um eine Reinfektion handelt – also eine Ansteckung trotz früherer Coronainfektion.
Italiens Torwart-Legende Buffon coronapositiv
11.24 Uhr: Die italienische Torwart-Legende Gianluigi Buffon ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der Keeper von Zweitligist Parma Calcio habe ein positives Ergebnis bei Routinetests erhalten, teilte der norditalienische Klub am Dienstag mit. Der 43-Jährige habe sich isoliert. Buffon war nach dem Ende der vergangenen Saison von Juventus Turin zurück nach Parma gewechselt, wo seine Karriere einst begann. Parma stieg damals in die Serie B ab. Der Verband hatte kurz vor dem Jahreswechsel wegen zahlreicher Coronafälle in den Zweitliga-Mannschaften entschieden, zwei Spieltage zu verschieben.
Kreuzfahrtschiff »MS Amera« bricht nach Coronafällen Reise ab
11.14 Uhr: Das Kreuzfahrtschiff »MS Amera« hat eine Kanarenreise wegen mehrerer Coronainfektionen bei der Besatzung abgebrochen. Das Schiff sei am Dienstagmorgen – und damit fünf Tage früher als geplant – in Bremerhaven eingelaufen, sagte eine Sprecherin des Veranstalters Phoenix-Reisen in Bonn am Dienstag. Ihren Angaben zufolge waren etwa acht Crewmitglieder bei regelmäßigen Tests positiv auf das Coronavirus getestet worden. Unter den insgesamt 349 Passagieren seien bislang keine Infektionen nachgewiesen worden. Zunächst hatten mehrere Medien berichtet.
Die infizierten Crewmitglieder waren bereits Ende vergangener Woche bei einem Stopp auf Gran Canaria von Bord gegangen und in Quarantäne gebracht worden. Nach den Coronafällen habe sich Phoenix-Reisen gemeinsam mit der Reederei dazu entschlossen, die Fahrt abzubrechen, sagte die Sprecherin. 82 Passagiere traten demnach mit Flügen von Gran Canaria aus die Heimreise an. Die übrigen 267 Passagiere gingen am Dienstag in Bremerhaven von Bord. Die Kreuzfahrt über Weihnachten und Silvester war am 21. Dezember gestartet und sollte eigentlich bis kommenden Sonntag dauern (9. Januar).
Wegen der Infektionen an Bord sagte Phoenix-Reisen nach eigenen Angaben auch die nächste Kreuzfahrt der »MS Amera« ab. Demnach sollte das Schiff bereits am Sonntag zu einer 60-tägigen Mittelmeerreise aufbrechen.
Auch in anderen Teilen der Welt mussten zuletzt Schiffe wegen Coronafällen an Bord ihre Reisen unterbrechen. Betroffen waren etwa Ozeankreuzer der Unternehmen Tui Cruises und Aida Cruises.
Deutsche Skispringer allesamt dreifach geimpft
10.57 Uhr: Das deutsche Skisprung-Team um Karl Geiger und Markus Eisenbichler hat geschlossen die dritte Coronaimpfung erhalten. Dies teilte ein Sprecher des Deutschen Skiverbandes (DSV) am Dienstag auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Bundestrainer Stefan Horngacher hatte schon bei der Einkleidung Mitte Oktober betont, dass die jeweiligen Erst- und Zweitimpfungen bei all seinen Athleten lange her seien und über eine Auffrischungsimpfung diskutiert werde.

Skispringer Karl Geiger
Foto: GEPA pictures/ Thomas Bachun / imago images/GEPA picturesDies ist inzwischen erfolgt. Topspringer Geiger war vor gut einem Jahr – damals unmittelbar vor der Vierschanzentournee – mit dem Coronavirus infiziert, hat inzwischen aber auch wie alle anderen Athleten alle drei Dosen erhalten. Das Horngacher-Team will bei den Olympischen Winterspielen in Peking (4. bis 20. Februar) die Erfolge von vor vier Jahren wiederholen. Damals holte Andreas Wellinger Olympia-Gold und Silber im Einzel, zudem gab es Silber im Teamwettbewerb.
Neu-Delhis Regierungschef nach Wahlkampfveranstaltung positiv getestet
10.42 Uhr: Nach einer großen Wahlkampfveranstaltung ist der Regierungschef der indischen Hauptstadt Neu-Delhi positiv auf das Coronavirus getestet worden. Bilder und Videos der Veranstaltung zeigten viele Menschen ohne Masken. Er habe milde Symptome und sei zu Hause in Isolation, schrieb Regierungschef Arvind Kejriwal am Dienstag auf Twitter. Er wies seine Kontaktpersonen an, sich testen zu lassen.
I have tested positive for Covid. Mild symptoms. Have isolated myself at home. Those who came in touch wid me in last few days, kindly isolate urself and get urself tested
— Arvind Kejriwal (@ArvindKejriwal) January 4, 2022
Auch andere Politiker in Indien halten diese Tage größere Wahlkampfveranstaltungen. Premierminister Narendra Modi soll beispielsweise am Mittwoch vor vielen Menschen im Bundesstaat Punjab auftreten, wo bald Regionalwahlen anstehen, wie der »Indian Express« berichtete. Vor einer heftigen, tödlichen zweiten Welle im Zusammenhang mit der Delta-Variante im Frühling gab es in Indien ebenfalls mehrere größere Wahlkampfveranstaltungen.
Nach dieser Welle waren die Coronazahlen sehr tief gefallen. In den vergangenen Tagen stiegen die Tagesfallzahlen auf noch niedriger Basis aber wieder deutlich. Zuletzt waren an einem Tag mehr als 37.000 Fälle in dem 1,3-Milliarden-Einwohner-Land gemeldet worden, wie offizielle Zahlen am Dienstag zeigen. Untersuchungen während der vergangenen Monate zeigten, dass viele Inderinnen und Inder Antikörper im Blut hatten – entweder wegen einer durchgemachten Infektion, wegen der Impfung oder wegen beidem.
Mehr als eine Million Coronaneuinfektionen in den USA
10.25 Uhr: Die Zahl der täglich erfassten Coronaneuinfektionen in den USA hat erstmals seit Beginn der Pandemie die Schwelle von einer Million überschritten. Mit rund 1,084 Millionen neuen Fällen am Montag erfassten die Behörden fast doppelt so viele wie vor genau einer Woche (544.329), wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore vom Dienstagmorgen (MEZ) hervorging.
Der bisherige Höchstwert wurde am 30. Dezember mit 590.576 Neuinfektionen verzeichnet. Die Zahl der Toten mit einer bestätigten Coronainfektion blieb mit 1693 am Montag vergleichsweise stabil. Wegen der Feiertage sind die Daten allerdings mit Vorsicht zu bewerten.
Nach Schätzungen der Gesundheitsbehörde CDC war die als besonders ansteckend geltende Omikron-Variante Ende Dezember bereits für mehr als 58 Prozent aller erfassten Infektionen im Land verantwortlich. Die Zahl der erfassten Krankenhauseinweisungen von Infizierten sank zuletzt in der Woche bis zum 25. Dezember, dürfte aber laut der CDC-Prognose in den kommenden Wochen wieder deutlich steigen.
In dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern haben sich bislang knapp 56,2 Millionen Menschen mit dem Erreger Sars-CoV-2 infiziert, mehr als 827.000 Menschen starben. 62 Prozent der Bevölkerung gelten laut CDC als voll geimpft, 33,4 Prozent haben bislang eine Auffrischungsimpfung erhalten.
Die Johns-Hopkins-Webseite wird regelmäßig aktualisiert und zeigt einen aktuelleren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) oder der CDC. In manchen Fällen werden die Zahlen – unter anderem die der Neuinfektionen binnen 24 Stunden, aber auch die der Toten – nachträglich korrigiert.
Frankreichs Nationalversammlung unterbricht Beratungen zu Coronaregeln
10.15 Uhr: Frankreichs Nationalversammlung hat Beratungen zur Verschärfung der Coronaregeln für Ungeimpfte in der Nacht auf Dienstag überraschend unterbrochen und den engen Zeitplan der Regierung damit möglicherweise ins Wanken gebracht. Einen Antrag der Regierung, die Debatte über Mitternacht hinaus fortzuführen, lehnte eine Mehrheit ab. Ob die drastischen Einschränkungen damit wie geplant zum 15. Januar in Kraft treten können, war zunächst unklar. Regierungssprecher Gabriel Attal sagte im Sender France Inter, man werde so nah wie möglich am vorgesehenen Terminplan bleiben.
Die Regierung möchte das Gesetzesvorhaben im Schnellverfahren durch das Parlament bringen. Bereits am Dienstagnachmittag sollte Gesundheitsminister Olivier Véran im Senat, dem Oberhaus des Parlaments, gehört werden. Die Präsidenten der parlamentarischen Gruppen in der Nationalversammlung sollen am Vormittag nun darüber beraten, wie es mit der Prüfung des Vorhabens weitergeht.

Frankreichs Gesundheitsminister Olivier Véran
Foto: SARAH MEYSSONNIER / REUTERSDas Gesetzesvorhaben sieht vor, dass künftig nur noch Geimpfte Zugang etwa zu Restaurants, Bars und zum Fernverkehr haben sollen. Gelten soll das für alle ab zwölf Jahren. Der sogenannte Gesundheitspass, der bislang den Nachweis über Impfung, aktuellen negativen Coronatest oder überstandene Erkrankung lieferte, soll nach dem Willen der Regierung durch den neuen Impfpass (»pass vaccina«) ersetzt werden. Welchen Status Genesene bekommen, will die Regierung zu einem späteren Zeitpunkt abschließend festlegen.
Véran hatte die Pläne im Dezember als »verkappte Form einer Impfpflicht« bezeichnet, die aber wirksamer sei. »Die Leute daran zu hindern, in Bars, Restaurants und an andere Orte mit Publikumsverkehr zu gehen, ist effizienter, als ihnen eine Strafe von 100 Euro aufzuerlegen, wenn man sie auf der Straße erwischt.«
Die Infektionszahlen stiegen in Frankreich in den vergangenen Wochen stark an. Zuletzt lag der Inzidenzwert, also die Neuansteckungen innerhalb einer Woche auf 100.000 Menschen, landesweit bei etwa 1825.
Ermittlungen nach Querdenker-Drohungen gegen Schwesig
9.51 Uhr: Nach einer Todesdrohung gegen Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) im sozialen Netzwerk Telegram hat das Landeskriminalamt (LKA) Ermittlungen aufgenommen. Es werde wegen eines »Bedrohungssachverhalts« ermittelt, sagte am Dienstag ein Behördensprecher in Rampe bei Schwerin.
In dem Text, der der Querdenkerszene in Mecklenburg-Vorpommern zugeordnet wird, heißt es: »Sie wird abgeholt, entweder mit dem Streifenwagen in Jacke oder mit dem Leichenwagen, egal wie sie wird abgeholt.« Den Post hatte am Montag der Rostocker Linkenpolitiker Steffen Bockhahn öffentlich gemacht und der dort abgebildeten Schwesig seine Solidarität bekundet.
Schwesig reagierte darauf mit einem Post auf Twitter: »Ich bedanke mich für die Solidarität und für den Schutz durch unsere Sicherheitsbehörden. Gewalt ist kein Mittel«, schrieb die SPD-Politikerin. Anfang Dezember hatten Demonstranten nach Polizeiangaben versucht, zum Wohnhaus Schwesigs in Schwerin zu marschieren, wurden daran aber gehindert.
Großbritannien: Mildere Verläufe bei Geimpften
9.39 Uhr: Der Krankheitsverlauf bei Coronainfizierten ist in Großbritannien derzeit nach Angaben von Gesundheitsministerin Maggi Throup weniger gravierend. »Wenn man sich die Menschen ansieht, die ins Krankenhaus eingeliefert werden, so kommen sie mit weniger schweren Symptomen als zuvor«, sagt Throup zu Sky News. »Die Zahl der belegten Krankenhausbetten ist ungefähr halb so hoch wie vor einem Jahr – und das beweist die Kraft des Impfstoffs.« Auch der Epidemiologe Neil Ferguson am Imperial College London erklärt, die Impfung biete Schutz vor schweren Erkrankungen bei der Virusvariante Omikron. Doch wegen der hohen Infektionszahlen bleibe der Druck auf das Gesundheitssystem bestehen.
Strobl verteidigt Vorgehen der Polizei bei Coronademos
9.17 Uhr: Nach bundesweiten, teils unangemeldeten Protesten gegen die Coronamaßnahmen mit Zehntausenden Teilnehmenden hat Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) das Vorgehen der Polizei verteidigt. »Der Vorwurf, dass wir nicht genau hinschauen, geht absolut ins Leere«, sagte der Vorsitzende der Innenministerkonferenz am Dienstag im ARD-»Morgenmagazin«. Das Demonstrationsgeschehen sei jedoch »sehr groß«. Allein in Baden-Württemberg seien am Montag mehr als 50.000 Menschen bei über 170 Veranstaltungen auf die Straße gegangen.
Mehr als 2500 Polizistinnen und Polizisten seien bei den Demonstrationen im Einsatz gewesen. »Die Polizei kann nicht überall sein, aber wir sind schon sehr gut vorbereitet«, sagte Strobl. Gerade bei nicht angemeldeten Veranstaltungen werde es schwierig für die Beamten. Dennoch schaue der Rechtsstaat »nicht weg, sondern sehr genau hin«, sagte der Innenminister. »Diejenigen, die ihr eigenes Süppchen kochen, die Rechtsextremisten, Querdenker, Reichsverwalter, Verschwörungsideologen haben wir sehr genau im Blick.«
Bundesweit versammelten sich am Montagabend Zehntausende Menschen, um gegen die Coronaregeln zu protestieren. Teilweise kam es zu gewalttätigen Angriffen auf die Polizei, etwa im sächsischen Landkreis Zwickau. Andere Demonstrationen verliefen laut Polizeiangaben friedlich.
Auch Aiwanger mahnt bei Quarantäne-Verkürzung zur Vorsicht
9.01 Uhr: Auch Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) mischt sich in der Diskussion um eine verkürzte Quarantänezeit unter die Stimmen, die vor möglichen Risiken warnen. »Es wäre ja kontraproduktiv, wenn wir Leute wieder zurück an den Arbeitsplatz schicken würden, die noch infektiös sind«, sagte Aiwanger dem Bayerischen Rundfunk. An diesem Dienstag kommt der Expertenrat der Bundesregierung zusammen, um über das weitere Vorgehen in der Pandemie zu beraten. Ob es eine aktuelle Stellungnahme geben wird, war laut der Regierung in Berlin jedoch zunächst offen.

Hubert Aiwanger
Foto: Matthias Balk / dpaGrundsätzlich würde er es begrüßen, wenn die Auszeit verkürzt werden könne, sagte Aiwanger dem Sender am Dienstag. »Wo das möglich ist, und wenn man dann freigetestet nicht mehr infektiös ist, bitte gerne. Aber wir dürfen hier natürlich keine Risiken eingehen.« Er setze dabei auf den Rat der Wissenschaft. So müsse genau abgegrenzt werden, ab wann die Weitergabe einer Infektion nicht mehr möglich sei.
Grünenexperte nur in Einzelfällen für Quarantäne-Verkürzung
8.32 Uhr: Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen ist in der Diskussion über eine Verkürzung von Quarantänezeiten für Beschäftigte versorgungsrelevanter Bereiche zurückhaltend. Dies wird angesichts der erwarteten neuen Coronawelle diskutiert, um Personalengpässe etwa bei Polizei, Feuerwehr, Krankenhäusern und Strom- und Wasserversorgern durch die Quarantänevorschriften für symptomfreie Kontaktpersonen zu vermeiden.
Dahmen kann sich das aber nur für Einzelfälle vorstellen. »Ich bin bei der Verkürzung der Quarantäne ganz pauschal sehr vorsichtig«, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der Grünen im Bundestag dem ARD-»Morgenmagazin«. Vorstellen kann er sich das bei sehr spezialisierten technischen Berufen, etwa wenn gewisse Arbeiten im Wasserkraftwerk oder der Stromzentrale nur ein bestimmter Beschäftigter ausführen kann und dieser wenig Kontakte hat. »Aber die Krankenschwester, die sich jetzt um den Herzinfarkt oder Schlaganfall kümmert, jetzt aus Quarantäneregeln auszunehmen, die dann möglicherweise weitere Patienten ansteckt, das öffnet für Omikron zu viele Türen.«
Bund und Länder beraten am Freitag über das weitere Vorgehen angesichts der Ausbreitung der Coronavariante. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte bereits Beschlüsse auch zu Quarantänefristen in Aussicht gestellt.
Jimmy Fallon über Coronaerkrankung: Milde Symptome dank Impfung
8.30 Uhr: Der amerikanische Entertainer Jimmy Fallon hat sich vor Weihnachten mit dem Coronavirus infiziert. »Hey Leute, am ersten Tag unserer Weihnachtspause wurde ich positiv auf Covid getestet«, teilte der 47-Jährige auf Instagram mit. »Ich war geimpft und geboostert, weshalb ich das Glück hatte, bloß milde Symptome zu haben.«
Der TV-Moderator und Komiker dankte den Ärzten und Pflegekräften für ihren großen Einsatz beim Impfen. Für die erste Ausgabe seiner »Tonight Show« nach der Weihnachtspause stand Fallon am Montagabend wieder vor der Kamera.
China verhängt nach drei Coronafällen Lockdown über Millionenstadt
07.20 Uhr: In China ist in einer weiteren Millionenstadt wegen Corona-Infektionsfällen ein kompletter Lockdown verhängt worden. In Yuzhou in der zentralchinesischen Provinz Henan ist es den Einwohnern seit Montagabend untersagt, ihre Häuser und Wohnungen zu verlassen. Die örtlichen Behörden kündigten an, dass die strikte Einhaltung der Ausgangssperre von Wachposten kontrolliert werden solle.
In Yuzhou, einer Stadt mit 1,17 Millionen Einwohnern, waren in den vergangenen Tagen drei Corona-Ansteckungsfälle entdeckt worden. In der nördlichen Millionenmetropole Xi'an gilt bereits seit zwei Wochen ein Lockdown, nachdem es dort zu einem Coronavirus-Ausbruch gekommen war. Xi'an verzeichnete mehr als 1600 Infektionsfälle seit dem 9. Dezember, in den vergangenen Tagen waren dort die Zahlen der Neuinfektionen jedoch rückläufig.
Obwohl die Zahl der Infektionsfälle in China im Vergleich zu anderen Ländern immer noch verschwindend gering ist, gehen die Behörden wie schon zu Beginn der Pandemie rigoros gegen neue Ausbrüche vor. Die Behörden wollen das Virus unbedingt eindämmen, bevor im Februar die Olympischen Winterspiele in Peking beginnen.
Angst vor Omikron: Thailand will schärfere Einreiseregeln beibehalten
6.32 Uhr: Aus Angst vor einer Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus will Thailand die vor Weihnachten verschärften Einreiseregeln bis mindestens Monatsende nicht lockern. »Im Interesse von Gesundheit und Sicherheit haben wir beschlossen, die Wiedereinführung des Test&Go-Modells weiter zu verschieben«, zitierte die Zeitung »Bangkok Post« am Dienstag Gesundheitsminister Anutin Charnvirakul. Der Vorschlag muss aber noch vom Covid-Krisenzentrum CCSA bewilligt werden.
Die Regierung hatte am 21. Dezember beschlossen, das quarantänefreie »Test&Go«-Modell, wonach vollständig geimpfte Touristen seit November bei der Einreise nur noch einen PCR-Test machen und dann eine Nacht in ihrem Hotel auf das Ergebnis warten mussten, zunächst bis zum 4. Januar auszusetzen. Danach sollte die Lage neu bewertet werden.
Urlauber, die sich bereits unter dem »Test&Go«-Modell für die Einreise registriert hatten, blieben von den verschärften Bestimmungen ausgenommen und durften wie geplant nach Thailand reisen. Sie dürfen dies auch weiterhin, allerdings nur noch bis zum 10. Januar. Neue Registrierungen werden derzeit nicht mehr angenommen. Wer trotzdem kommen will, muss sieben oder zehn Tage in Quarantäne – je nach Herkunftsland und Impfstatus.
Das bereits seit Juli laufende Sandbox-Modell auf der größten Insel Phuket, bei dem vollständig geimpfte Touristen unter bestimmten Auflagen quarantänefrei Ferien machen können, läuft hingegen weiter. Jedoch ist auf der Insel die Sorge vor einer Ausbreitung der neuen Variante groß: Zuletzt wurden auf Phuket laut Behörden 144 Omikron-Infektionsfälle verzeichnet, bei Einheimischen und Touristen.
Neuinfektionen und Sieben-Tage-Inzidenz steigen erneut deutlich an
4.27 Uhr: Der Trend zu steigenden Coronakennzahlen setzt sich fort. Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete binnen 24 Stunden 30.561 Neuinfektionen. Das sind 9481 Fälle mehr als am Dienstag vor einer Woche, als 21.080 Positivtests gemeldet wurden.
Auch die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt: von 232,4 am Vortag auf 239,9. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben.
356 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen eines Tages auf 112.579. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 7,23 Millionen Coronatests positiv aus. Das RKI weist darauf hin, dass zum Jahreswechsel weniger getestet wird und demnach vermutlich weniger Fälle gemeldet werden.
Hunderte Coronafälle: Kreuzfahrtsaison in Brasilien unterbrochen
2.35 Uhr: Angesichts zahlreicher Coronafälle auf Schiffen wird der Kreuzfahrtbetrieb in Brasilien bis zum 21. Januar unterbrochen. Der brasilianische Ableger des Branchenverbands Clia verkündete die Entscheidung am Montag und betonte, diese sei freiwillig. Sie gelte ab sofort für neue Abfahrten – bereits fahrende Schiffe würden ihre Reisen wie geplant zu Ende führen. Der Verband werde versuchen, Differenzen mit den zuständigen Behörden über die Auslegung und Anwendung bereits vereinbarter Maßnahmen auszuräumen.
Wegen Coronafällen an Bord hatte die Gesundheitsüberwachungsbehörde Anvisa nach eigenen Angaben den Abbruch zweier Kreuzfahrten angeordnet und dem Gesundheitsministerium die vorläufige Beendigung der Kreuzfahrtsaison empfohlen. Anvisa kündigte zudem Ermittlungen gegen die zwei in Brasilien tätigen Kreuzfahrtunternehmen – MSC Cruises aus der Schweiz und Costa Crociere aus Italien – wegen möglicher Nichteinhaltung von Gesundheitsvorschriften an.
In den neun Tagen vom 26. Dezember bis 3. Januar waren unter Passagieren und Crews der fünf Kreuzfahrtschiffe in Brasilien insgesamt 798 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden, wie Anvisa mitteilte. In den 55 Tagen zuvor, seit Beginn der Saison am 1. November, seien es 31 Fälle gewesen. Die jüngsten Infektionsfälle seien zu 60 Prozent bei Besatzungsmitgliedern festgestellt worden.
Proteste in mehreren Bundesländern – Polizist wird gebissen
1.34 Uhr: Bei illegalen Protesten gegen Coronamaßnahmen hat es am Montagabend in Lichtenstein bei Zwickau Ausschreitungen gegeben. In der westsächsischen Stadt wurden Polizisten attackiert, insgesamt seien 14 Beamte verletzt worden. »Eine Person versuchte, einem Beamten die Dienstwaffe zu entreißen, und ein Polizist erlitt eine Bissverletzung durch einen Teilnehmer der Versammlung«, teilte die Polizeidirektion mit.
Demnach hatten sich in einen Pulk von rund 200 Demonstranten etwa 60 gewaltbereite junge Leute gemischt. »Diese widersetzten sich mit mehreren Durchbruchsversuchen der polizeilichen Maßnahme und griffen die Beamten massiv an. Darüber hinaus versprühten Teilnehmer Reizstoffe gegen die Einsatzkräfte«, hieß es von den Behörden weiter.
Auch die Polizei setzte nach eigenen Angaben Pfefferspray ein. In der Folge haben man die Personalien von 40 gewaltbereiten Teilnehmern festgestellt und Anzeigen wegen gefährlicher Körperverletzung und des tätlichen Angriffs auf einen Vollstreckungsbeamten erstattet, hieß es. Gegen 30 Demonstranten wurden zudem Ordnungswidrigkeitsanzeigen wegen Verstoßes gegen die Corona-Notfallverordnung gefertigt.
An anderen Orten blieb es weitgehend entspannt. Allein in Bautzen kamen laut Polizei bis zu tausend Menschen zusammen. In der ostsächsischen Stadt, in der eine Woche zuvor zwölf Polizisten im Einsatz verletzt wurden, hatten sich zwei Demonstrationszüge formiert. Wie ein Polizeisprecher auf Anfrage mitteilte, konnten beide Aufzüge gestoppt werden. Die Lage sei übersichtlich geblieben, hieß es. Vereinzelt waren Böller zu hören.
Coronaprotest und »Lügenpresse«-Parolen vor ZDF-Hauptstadtstudio
1.30 Uhr: Ein Aufzug mit mehreren Hundert Gegnern der Coronapolitik hat am Montagabend vor dem ZDF-Hauptstadtstudio eine Zwischenkundgebung gehalten und Parolen wie »Lügenpresse« gerufen. Ein »Tagesspiegel«-Reporter veröffentlichte ein Video auf Twitter, in dem die Slogans der Demonstranten zu hören waren. Zu gewaltsamen Zwischenfällen kam es nach Polizeiangaben nicht. Gegen 20.30 Uhr endete der angemeldete Aufzug am Berliner Alexanderplatz, wo er auch begonnen hatte. Der Deutsche Journalisten-Verband sprach auf Twitter von einer »kleinen radikalen Minderheit der Impfgegner, Querdenker, Coronaleugner, Medienhasser und Demokratiefeinde«, die sich vor dem ZDF-Hauptstadtstudio versammelt habe. Die Solidarität des Verbandes gelte den Kolleginnen und Kollegen vor Ort und im Gebäude.
Das ZDF-Hauptstadtstudio wird durch eine Polizeikette bewacht, während die Menge aus Impfgegnern „Lügenpresse“ und „Ihr seid Schuld“ skandiert. #b0301 pic.twitter.com/irp22IIzE5
— julius geiler (@glr_berlin) January 3, 2022
Städtebund fordert solide Coronadatenbasis vor Bund-Länder-Runde
00.05 Uhr: Vor der Bund-Länder-Runde zum weiteren Vorgehen in der Coronapandemie hat der Städte- und Gemeindebund vor Entscheidungen auf Basis unvollständiger Zahlen gewarnt. »Wir brauchen so schnell wie möglich eine solide Datengrundlage zum Infektionsgeschehen. Sonst kann die Politik nicht entscheiden«, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Gemeindebundes, Gerd Landsberg, der »Bild«.
Laut Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) ist davon auszugehen, dass die tatsächliche Coronainzidenz in Deutschland derzeit zwei- bis dreimal so hoch ist wie ausgewiesen. Hintergrund sei, dass über die Feiertage weniger getestet und weniger Testergebnisse weitergemeldet worden. Lauterbachs Sprecher bekräftigte jedoch am Montag, dass es bis Ende der Woche »sehr valide Zahlen« geben werde. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und die Ministerpräsidenten wollen an diesem Freitag erneut über das weitere Vorgehen in der Pandemie beraten.
Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, hält den Zeitpunkt der Beratungen wegen der aktuellen Coronadatenlage für problematisch. »Ich erwarte aber, dass die MPK einen Stufenplan für die zu erwartende Steigerung der Infektionszahlen hat, dies vor allem auch zum Schutz der kritischen Infrastruktur. Das heißt, welche Maßnahmen zu welchem Zeitpunkt eingesetzt werden sollen«, sagte der DKG-Chef dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Es dürfe keinesfalls zu einer ähnlichen Lage wie im Frühjahr 2020 kommen.
GEW-Chefin fordert Verkürzung der Quarantäne für Lehrkräfte
00.01 Uhr: Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) plädiert für eine Verkürzung der Coronaquarantäne für Lehrkräfte. »Vor den Ferien befand sich an einigen Schulen eine hohe Anzahl der Beschäftigten in Quarantäne, weswegen teilweise Distanzunterricht stattfinden musste«, sagte die GEW-Vorsitzende Maike Finnern dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Daher würde sie es begrüßen, wenn geimpfte und genesene Beschäftigte ohne Symptome die Quarantäne durch einen PCR-Test verkürzen könnten.
Unter dem Druck steigender Omikron-Zahlen wollen Bund und Länder am Freitag unter anderem über eine Verkürzung von Quarantänefristen beraten. An diesem Dienstag soll der Expertenrat der Bundesregierung die Lage erörtern. In seiner ersten Stellungnahme hatte er vor Weihnachten vor einer »explosionsartigen Verbreitung« von Omikron und »hohen Risiken für die kritische Infrastruktur« gewarnt, wenn sehr viele Beschäftigte, die für die Grundversorgung nötig sind, gleichzeitig in Quarantäne seien.
Die Kultusminister der Länder wollen am Mittwoch über das weitere Vorgehen sprechen. Die GEW-Chefin bekräftigte die Forderung, die Schulen grundsätzlich offen zu halten. »Der Präsenzunterricht sollte flächendeckend fortgesetzt werden«, sagte Finnern. »Es kann nicht sein, dass Kinder und Jugendliche wieder wochenlang von zu Hause aus unterrichtet werden.« In Einzelfällen und je nach Infektionslage lasse sich aber auch regional Distanzunterricht nicht ausschließen.
Finnern forderte regelmäßige PCR-Tests an Schulen, damit Präsenzunterricht sicher möglich bleibe. »Alle sollten zu Beginn am besten täglich getestet werden, auch genesene und geimpfte Schüler«, sagte sie. Außerdem sei es wichtig, dass die Maskenpflicht im Klassenraum bestehen bleibe.