Corona-News am Dienstag Schnelltests von Aldi offenbar betrugsanfällig

Um sich ein negatives Ergebnis zu bescheinigen, scheint es bei den Aesku Antigen-Selbsttests nur den QR-Code zu brauchen – keinen Test. Und: Chile überholt Israel als am schnellsten impfendes Land. Der Überblick am 9. März.
Foto: LEON KUEGELER / AFP

Das waren die Corona-News vom 9. März

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Deutschland impft weiter mit AstraZeneca

22.19 Uhr: Anders als Dänemark, Norwegen und Island setzen Deutschland und weitere EU-Länder Impfungen mit dem Corona-Impfstoff von AstraZeneca nicht aus. Bislang gebe es keine Hinweise, dass der Todesfall in Dänemark mit dem Impfstoff von AstraZeneca in kausaler Verbindung stehe, teilte das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) am Donnerstagabend in Langen mit. Nach einer ersten Prüfung halte auch die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) »an der positiven Bewertung des zugelassenen Astrazeneca-Impfstoffs fest«, hieß es.

Dänemark hatte entschieden, vorübergehend niemanden mehr mit dem Corona-Impfstoff des britisch-schwedischen Unternehmens zu impfen. Als Grund wurden Berichte über schwere Fälle von Blutgerinnseln genannt. Dabei wurde auch über einen möglichen Todesfall berichtet. Man könne jedoch zu diesem Zeitpunkt noch nicht feststellen, ob ein Zusammenhang zwischen den Vakzinen und den Blutgerinnseln bestehe, hieß es. Nach Behördenangaben wird der Stopp zunächst 14 Tage dauern. Nach der Bekanntgabe in Kopenhagen entschlossen sich auch die Nicht-EU-Länder Norwegen und Island, den Gebrauch des Präparats von AstraZeneca vorübergehend zu stoppen.

Bis 10. März wurden der EMA nach eigenen Angaben 30 Fälle von »thromboembolischen Ereignissen« bei fast fünf Millionen mit dem Astrazeneca-Impfstoff geimpften Menschen in der EU gemeldet. Dies sei nicht mehr als statistisch zufällig auch ohne Impfung in der Bevölkerung vorkomme. Die EMA erklärte unter Berufung auf ihren Sicherheitsausschuss, »dass der Nutzen des Impfstoffs weiterhin die Risiken überwiegt und der Impfstoff weiterhin verabreicht werden kann, während die Untersuchung von Fällen thromboembolischer Ereignisse fortgesetzt wird«.

Biontech stellt für 2022 bis zu drei Milliarden Impfdosen in Aussicht

23.51 Uhr: Der Impfstoffhersteller Biontech stellt für den Fall einer entsprechenden Nachfrage eine deutliche Steigerung der Produktion mit seinem Partner Pfizer in Aussicht. Im Jahr 2022 könne die Kapazität für drei Milliarden Corona-Impfdosen erreicht werden, sagte Biontech-Chef Ugur Sahin der Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstag . Das hänge aber auch von der Nachfrage ab und davon, ob etwa Auffrischimpfungen benötigt würden. Drei Milliarden Dosen wären nochmals 50 Prozent mehr als die für 2021 geplanten zwei Milliarden.

Merkel spricht mit Beschäftigten von Krisentelefonen über Pandemie-Folgen

23 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will am Mittwoch mit Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen von Hilfs- und Krisentelefonen über deren Erfahrungen in der Corona-Pandemie sprechen. In dem digitalen Bürgerdialog soll es nach Angaben der Bundesregierung um Themen wie psychische Krisen, Stress in der Familie, Einsamkeit, finanzielle Not durch Jobverlust und Sorgen von Kindern und Jugendlichen gehen. Die Kanzlerin erhoffe sich dadurch Eindrücke von der »Lebenswirklichkeit der Menschen, die sich bei Hilfs- und Krisentelefonen melden.«

Seit dem vergangenen Jahr hatte Merkel schon fünf digitale Bürgerdialoge mit Bevölkerungsgruppen geführt, die von der Pandemie besonders betroffen sind. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden nach Regierungsangaben nicht vom Bundeskanzleramt, sondern von verschiedenen Kooperationspartnern benannt. Der Dialog wird live im Internet gestreamt .

Chile überholt Israel als am schnellsten gegen Corona impfendes Land

22.26 Uhr: Chile ist das Land mit den weltweit meisten geimpften Menschen pro 100 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage. Damit hat das südamerikanische Land Israel überholt. »Heute haben wir einen neuen Grund, stolz zu sein: Chile hat den ersten Platz im weltweiten Ranking der (innerhalb der letzten sieben Tage) verabreichten Dosen pro 100 Einwohnern eingenommen«, schrieb die chilenische Regierung auf Twitter, nachdem die Daten des Statistikportals »Our World in Data« bekannt geworden waren. Demnach hat Chile im Durchschnitt der vergangenen sieben Tage 1,08 Dosen am Tag pro 100 Einwohnern geimpft, Israel 1,03.

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Insgesamt hat das 18-Millionen-Einwohner-Land seit Beginn seiner Impfkampagne im Dezember 4.176.094 Millionen Menschen mindestens eine Impfstoff-Dosis verabreicht. Das entspricht mehr als 21 Prozent der Bevölkerung. Am Montag registrierte Chile einen Tagesrekord mit 319.014 Geimpften, wie die Zeitung »La Tercera« berichtete. Chile hatte zusammen mit Mexiko und Costa Rica zu den Ländern in Lateinamerika gehört, die als erste mit der Impfung der Bevölkerung begannen und hatte frühzeitig wegen des Erwerbs von Impfstoffen verhandelt. So gelang es, 35 Millionen Dosen zu garantieren, von denen 10 Millionen bereits eingetroffen sind. Die meisten stammen von dem chinesischen Unternehmen Sinovac.

Trotz der vergleichsweise erfolgreichen Impfkampagne verzeichnet das Land hohe Infektionszahlen – zuletzt mehr als täglich 5000 neue infizierte – und das an mehreren Tagen hintereinander. Insgesamt 864.064 Menschen in Chile haben sich nach den jüngsten Daten des Gesundheitsministeriums nachweislich mit dem Coronavirus infiziert, 1.182 Menschen sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben

EU will digitalen Impfpass bis zum Sommer anbieten können

22.02 Uhr: Die EU-Kommission hat einem Medienbericht zufolge das Ziel, bis zum Sommer einen europäischen Impfpass entwickelt zu haben. »Das wünschen wir uns alle«, sagt Vizepräsidentin Margrethe Vestager dem »Handelsblatt« . »Denn es ist extrem wichtig – für uns alle, um wieder aufatmen zu können. Gerade die Tourismusbranche hat einen unglaublich heftigen Schlag abbekommen. Die Situation ist ernst, vor allem Frauen sind betroffen.«

Die Daten sollten so privat wie möglich bleiben, sagt Vestager. Gleichzeitig solle man diesen Impfpass nutzen können, wo man wolle. Ziel sei außerdem nicht nur, den Impfstatus nachweisen zu können, sondern auch negative Coronatests.

»Coronavirus-Update«: Höheres Coronarisiko in Lebensmittelindustrie und Landwirtschaft

21.42 Uhr: Nicht nur Ältere oder Menschen mit Vorerkrankungen sollten gezielt vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus geschützt werden, sondern auch Angehörige bestimmter Berufsgruppen. Diese Auffassung vertrat die Frankfurter Virologin Sandra Ciesek am Dienstag im NDR-Podcast »Das Coronavirus-Update« . Die Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt verwies dafür auf eine Preprint-Studie aus San Francisco.

Wissenschaftler hatten dafür die Daten von mehr als 10.000 an Covid-19 Verstorbener aus Kalifornien im berufstätigen Alter nach Beruf und Ethnie durchsucht. Das höchste Risiko hatten Mitarbeiter der Lebensmittelindustrie und der Landwirtschaft. Danach folgten Transport und Logistik, Baugewerbe und Fabriken. Von der ethnischen Zugehörigkeit her hatten Latinos das höchste Risiko.

Auch in Deutschland habe man große Ausbrüche in solchen Berufen gesehen, sagte Ciesek. Dort arbeiteten oft Menschen, die extra für diese Arbeiten nach Deutschland kämen und hier zum Teil in Gruppenunterkünften lebten. »Das zeigt noch mal, wie wichtig es ist, dass es für diese Berufsgruppen gute Konzepte gibt, auch gute Teststrategien«, sagte Ciesek. Wichtig sei auch, »dass man gut aufklärt, dass die Impfquote in diesen Berufen nicht zu niedrig ist, um das Infektionsgeschehen effizient eindämmen zu können«.

Britische Regierung: Haben kein Exportverbot für Impfstoffe

20.40 Uhr: Die britische Regierung hat mit deutlichen Worten einer Äußerung von EU-Ratspräsident Charles Michel zu einer angeblichen Sperre für Impfstoff-Exporte aus ihrem Land widersprochen. »Die britische Regierung hat nicht einmal den Export einer einzigen Covid-19-Impfung blockiert«, teilte ein Sprecher der Downing Street am Dienstagabend mit. Alle Verweise auf ein britisches Exportverbot oder jegliche Einschränkungen für Impfstoffe seien komplett falsch.

Michel hatte zuvor in seinem Newsletter  das Programm zu Impfstoffbeschaffung der EU-Kommission verteidigt. Behauptungen, die EU betreibe Impf-Nationalismus seien schockierend, schrieb er. Beispielsweise stamme der größte Teil des in Israel verabreichten Impfstoffs aus Belgien. Die EU habe nie aufgehört zu exportieren. Anders sei das in den USA und Großbritannien. »Das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten haben eine regelrechte Sperre verhängt für den Export von Impfstoffen oder Impfstoff-Komponenten, die auf ihrem Gebiet produziert werden«, schrieb Michel in seinem Newsletter am Dienstagabend.

London hatte Brüssel kürzlich wegen des Stopps einer Lieferung von AstraZeneca-Impfstoff an Australien kritisiert. Die EU hatte einen Export-Kontrollmechanismus eingeführt, nachdem das britisch-schwedische Unternehmen seine Lieferzusage erheblich gekürzt hatte. Großbritannien ist von den Lieferproblemen AstraZeneca aber nicht betroffen.

Kanzleramtsminister Braun drängt auf kurzfristige App-Lösung

19.34 Uhr: Der Chef des Bundeskanzleramtes, Helge Braun (CDU), hat sich für eine schnelle Entscheidung für eine Corona-Kontaktverfolgungslösung wie die Luca-App starkgemacht. Ein möglicher Start der zusätzlichen App könnte beispilsweise zum 22. März erfolgen, wenn in manchen Regionen die Außengastronomie wieder geöffnet werde, sagte Braun am Dienstag auf einer Veranstaltung des Softwarekonzerns Microsoft.

Braun betonte, der Bund sei bereit, die Infrastruktur (Backend) für eine digitale Vernetzung der Gesundheitsämter in Deutschland zu finanzieren. Bei den diskutierten den Kontaktverfolgungs-Apps wollte sich Braun aber nicht ausdrücklich auf das von vielen Politikern favorisierte Luca-System festlegen. Die App-Lösung müsse »hinreichend kleinteilig sein«, um etwa bei einer Großveranstaltung in einem Stadion zu verhindern, dass bei einem Infektionsfall 30.000 Besucher dem Gesundheitsamt gemeldet werden.

Mit den Ländern sei vereinbart worden, dass die sich auf ein möglichst »einheitliches System« einigen sollten, sagte Braun weiter. Mit der besseren Verfügbarkeit von Impfstoffen komme es auf die kommenden drei bis vier Monate an. »Uns wäre es sehr recht, wenn die Länder eine möglichst einheitliche Lösung haben, die wir schnell an die Gesundheitsämter anbinden können – also kein Schnittstellen-Wirrwarr, sondern möglichst eine klare Lösung.«

Mecklenburg-Vorpommern verschärft Einreiseregeln für Polen

18.17 Uhr: Die bundesweit strengsten Einreiseregelungen für Menschen aus dem Nachbarland Polen hat Mecklenburg-Vorpommern beschlossen. Sie sollen in Kraft treten, wenn das Nachbarland zum Corona-Hochrisikogebiet erklärt wird.

Dann müssen Grenzpendler alle 48 Stunden einen negativen Coronatest vorlegen, sagte der Vorpommern-Staatssekretär Patrick Dahlemann (SPD) nach einer Kabinettssitzung in Schwerin. Schnelltestzentren sollen noch in dieser Woche an den Grenzübergängen Ahlbeck und Linken in Betrieb genommen werden.

Mit den Maßnahmen bereite sich die Landesregierung auf eine mögliche Einstufung Polens als Hochrisikogebiet vor. Im Landkreis Vorpommern-Greifswald gebe es gegenwärtig sinkende Infektionszahlen, in ganz Polen hingegen stiegen sie. Dahlemann sagte, Mecklenburg-Vorpommern habe jetzt die strengste Testpflicht aller Bundesländer. Sie seien auch strenger als die Bundeseinreiseverordnung.

In New York sollen schon diese Woche Menschen ab 60 geimpft werden

18.03 Uhr: Der US-Bundesstaat New York weitet den Kreis der Berechtigten für die Coronaimpfung aus. Von diesem Mittwoch an dürfen sich alle Bürger über 60 Jahre mit einem der drei zur Verfügung stehenden Mittel impfen lassen, wie Gouverneur Andrew Cuomo mitteilte. Eine Woche später sollen weitere Gruppen von sogenannten lebenswichtigen Arbeitern folgen, darunter Hausmeister.

Die Zulassung des Impfstoffs des US-Konzerns Johnson & Johnson gab der Kampagne in den USA zuletzt einen weiteren Schub. In New York sollen deswegen mehrere Impfzentren nun rund um die Uhr arbeiten. In den Vereinigten Staaten haben bereits knapp ein Viertel aller Erwachsenen mindestens eine Dosis erhalten – dies entspricht rund 60 Millionen Menschen. In der Altersgruppe über 65 Jahren sind bereits etwa 60 Prozent mit mindestens einer Dosis geimpft.

Rewe will allen Beschäftigten kostenlose Coronatests bieten

17.46 Uhr: Der Rewe-Konzern will seinen mehr als 250.000 Beschäftigten in Deutschland schnellstmöglich kostenlose Corona-Selbsttests zur Verfügung stellen. Rewe unterstütze damit die Teststrategie von Bund und Ländern, sagt Konzernchef Lionel Souque. Zu dem Kölner Konzern gehören neben der Supermarktkette Rewe unter anderem auch der Discounter Penny, die Toom-Baumärkte und die DER Touristik.

Betrugsverdacht bei Coronahilfen für Unternehmen

17.37 Uhr: Die Bundesregierung hat Hinweise auf Betrugsversuche bei den Corona-Staatshilfen für Unternehmen. Es bestehe »in einigen Fällen der Verdacht, dass unrechtmäßig staatliche Hilfsgelder erschlichen wurden«, teilten Wirtschafts- und Finanzministerium auf einer Internetseite zu den unterschiedlichen Coronahilfen mit. »Die zuständigen Stellen haben bereits Ermittlungen aufgenommen«, hieß es dort. Nach Informationen des »Business Insider« wurden Abschlagszahlungen daher vorläufig gestoppt. Die Höhe des Schadens war zunächst nicht bekannt, das Wirtschaftsministerium für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Seit Beginn der Coronakrise wurden nach Angaben des Ministeriums bereits mehr als 86 Milliarden Euro Staatshilfen für die Wirtschaft bewilligt. Allein für die sogenannte Überbrückungshilfe III, die seit dem 10. Februar beantragt werden kann, wurden demnach Abschlagszahlungen in einer Höhe von mehr als 650,7 Millionen Euro ausgezahlt.

Reiseausgaben der Deutschen um über die Hälfte eingebrochen

17.32 Uhr: Der deutsche Reisemarkt ist im Coronajahr historisch eingebrochen, die Pandemie hat dem jahrelangen Anstieg der Urlaubsausgaben ein Ende bereitet. 2020 sanken die Reiseausgaben hierzulande um 54 Prozent auf 31,9 Milliarden Euro, wie der Deutsche Reiseverband (DRV) mitteilte. Der Umsatz von Reisebüros und -veranstaltern brach demnach um rund 65 Prozent auf 12,5 Milliarden Euro ein.

»Die Reisewirtschaft ist von Corona gezeichnet und beendet das Touristikjahr mit deutlichen Verlusten, obwohl das Jahr vielversprechend begonnen hatte«, erklärte der DRV. Zahlreiche Unternehmen der Branche kämpften um ihr wirtschaftliches Überleben: »Sie haben seit fast einem Jahr kaum etwas, was sie verkaufen können. Damit sind auch die fast drei Millionen Arbeitsplätze, die die Tourismuswirtschaft bietet, in Gefahr.«

Merkel fordert von Firmen Umsetzung von Schnelltest-Angeboten

17.08 Uhr: Kanzlerin Angela Merkel hat einen Appell der deutschen Wirtschaft zu mehr Corona-Schnelltests in den Betrieben begrüßt, pocht aber auch auf breite Umsetzung. »Wir erwarten, dass wirklich substanziell die Wirtschaftsunternehmen daran teilnehmen«, sagte sie. Die Teststrategie sei »ein Muss für die Möglichkeit von Öffnungen« und eine Brücke bis zu Impfungen größerer Bevölkerungsteile. Merkel betonte, sie könne nur alle einzelnen Unternehmen aufrufen, sich dem Appell anzuschließen. Anfang April solle eine erste Überprüfung der Beteiligung vorliegen. Die Regierung werde dann sehr genau anschauen, was herausgekommen sei.

EU-Ratspräsident Michel wirft China und Russland Impfstoff-Propaganda vor

17.06 Uhr: EU-Ratspräsident Charles Michel hat China und Russland vorgeworfen, ihre Coronaimpfstoffe als Propagandamittel einzusetzen. »Wir sollten uns nicht von China und Russland in die Irre führen lassen«, erklärte Michel am Dienstag. Beide »Regimes« würden »stark begrenzt, aber dafür sehr öffentlichkeitswirksam« Impfstoff an andere Länder liefern. Die EU hingegen werde »Impfstoffe nicht für Propagandazwecke nutzen«.

Angesichts von Lieferengpässen der Impfstoffhersteller und Kritik an der Impfstrategie der EU blicken Mitgliedstaaten wie Ungarn, Tschechien und die Slowakei zunehmend nach Osten. Der russische Coronaimpfstoff Sputnik V und das chinesische Mittel von Sinopharm sind in der EU nicht zugelassen. Die EU-Länder können aber nationale Notfallzulassungen erteilen.

Kreml weist Vorwurf der Desinformationskampagne über US-Impfstoffe zurück

16.53 Uhr: Der Kreml hat Vorwürfe, er leite eine Desinformationskampagne gegen Coronaimpfstoffe aus den USA, als »absurd und unbegründet« zurückgewiesen. »Russland hat und wird sich nie an solchen Informationskampagnen gegen andere Impfstoffe beteiligen«, erklärte Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau. »Wir waren immer dagegen, Themen im Zusammenhang mit dem Impfstoff in irgendeiner Weise zu politisieren.«

Das US-Außenministerium hatte dem russischen Geheimdienst vorgeworfen, über vier Websites falsche Informationen über zwei in den USA zugelassene Coronaimpfstoffe zu verbreiten, um russischen Impfstoffen einen Vorteil zu verschaffen.

AstraZeneca-Entwickler zu Impfstoff: »Hat keine Wirkung, wenn er im Regal herumliegt«

15.42 Uhr: Die Entwickler des AstraZeneca-Impfstoffs werben um Vertrauen für die in Europa verfügbaren Impfstoffe. »Öffentliches Vertrauen ist entscheidend. Wissenschaft und Politiker müssen klare Botschaften vermitteln«, sagt Andrew Pollard von der Universität Oxford, der die klinischen Studien mit dem Präparat betreut. »Impfstoffe haben keine Wirkung, wenn sie im Regal herumliegen.« In Deutschland blieb in den vergangenen Wochen eine Vielzahl von AstraZeneca-Impfdosen ungenutzt – unter anderem, weil frühere Berichte über eine geringere Wirksamkeit sowie Nebenwirkungen die Skepsis gegenüber dem Impfstoff erhöht hatten. Zudem empfahl die Ständige Impfkomission (Stiko) das Präparat zunächst nur für Menschen unter 65 Jahren. Mittlerweile rät sie, die Vakzine für alle zu verwenden.

DGB fordert kostenlose Schnelltests für Beschäftigte

15.31 Uhr: Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) pocht auf kostenlose Coronatests für Arbeitnehmer. DGB-Chef Reiner Hoffmann begrüßt den Appell der Wirtschaftsverbände an Unternehmen, das Testangebot auszuweiten. »Allerdings darf es nicht bei Appellen bleiben: Arbeitnehmer brauchen Sicherheit«, erklärt Hoffmann. »Beschäftigten, die in Präsenz arbeiten, müssen kostenlose Tests angeboten werden. Die Kosten für die Tests müssen vom Arbeitgeber getragen werden.«

Wieder mehr Neuansteckungen in der Schweiz

15.15 Uhr: In der Schweiz zeigt der Trend bei den Neuinfektionen seit Mitte Februar wieder nach oben. Zurückzuführen sei das auf ansteckendere Virusvarianten, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) mitteilt. Diese sind demnach inzwischen für mehr als 70 Prozent der neuen Ansteckungen verantwortlich, vor allem die in Großbritannien erstmals nachgewiesene Mutation. Entscheidend für die weitere Entwicklung und mögliche Lockerungsschritte werde sein, wie schnell die Impfungen vorankommen. Die Schweiz habe in den ersten beiden Monaten des Jahres mehr als 1,1 Millionen Dosen Coronavirus-Impfstoff von den Herstellern Moderna sowie Pfizer/Biontech erhalten und rechne im März mit einer weiteren Million.

US-Pharmakonzern steht »unter Stress« für Impfstoff-Lieferungen an EU

15.12 Uhr: Ein weiterer Covid-19-Impfstoffhersteller steht womöglich vor Lieferproblemen. Der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson hat gegenüber der EU erklärt, dass er mit Problemen kämpft, die die geplante Auslieferung von 55 Millionen Impfstoffdosen im zweiten Quartal erschweren könnte, wie die Nachrichtenagentur Reuters von einem EU-Vertreter erfuhr. In der vergangenen Woche habe J&J mitgeteilt, dass das Unternehmen wegen Problemen bei der Versorgung mit Impfstoff-Inhaltsstoffen und Ausrüstung »unter Stress« steht, das vereinbarte Lieferziel bis Ende Juni zu erfüllen. Dem Insider zufolge hat der Konzern erklärt, es sei nicht ausgeschlossen, das Ziel zu erreichen, J&J sei aber vorsichtig.

J&J wollte sich dazu nicht äußern und erklärte, der Konzern erwarte, im zweiten Quartal mit der Lieferung der zugesagten Impfdosen an die Europäische Union beginnen zu können. Ein Sprecher der EU-Kommission wollte sich nicht dazu äußern. Die Staatengemeinschaft hat sich bei dem Unternehmen für dieses Jahr insgesamt 200 Millionen Dosen gesichert. Es wird erwartet, dass die Europäische Arzneimittelagentur EMA am 11. März grünes Licht für den Einsatz der Vakzine gibt.

Kliniken im Westjordanland durch Coronafälle an Kapazitätsgrenze

14.29 Uhr: Nach einem deutlichen Anstieg der Coronainfektionen haben die Krankenhäuser im Westjordanland nach Angaben der Palästinensischen Autonomiebehörde ihre Kapazitätsgrenzen erreicht. Ministerpräsident Mohammed Schtaje sagte bei einer Kabinettssitzung, die Kliniken seien zu 100 Prozent ausgelastet. Die Intensivstationen seien sogar überbelegt. Schtaje kündigte den Aufbau weiterer Coronastationen in den Krankenhäusern an.

Die Zahl der Infektionen nimmt seit einigen Wochen stark zu. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Ramallah wurden am Dienstag 1693 neue Fälle verzeichnet. Auf den Intensivstationen wurden 155 Menschen behandelt, davon wurden 39 beatmet. Strenge Restriktionen hatten zu Jahresbeginn noch für einen Rückgang gesorgt. Das Gesundheitsministerium führt den Anstieg vor allem auf die zuerst in Großbritannien entdeckte Variante des Virus zurück. Im Westjordanland leben etwa vier Millionen Menschen. Davon sind nur sehr wenige geimpft.

Dänemark vor weiteren Lockerungen

14.29 Uhr: In Dänemark sieht die Regierung dank einer Stabilisierung der Coronasituation Spielraum für mehr Lockerungen. Der R-Wert liege nun bei 1,0 und das bedeute, dass das Infektionsgeschehen nicht zunehme, teilt Gesundheitsminister Magnus Heunicke auf Twitter mit. »Damit haben wir die Grundlage für eine weitere kontrollierte Öffnung.« Trotz der jüngsten Lockerungen habe sich die Lage nicht verschlechtert, obwohl die als infektiöser geltende britische Virusvariante inzwischen bei etwa 80 Prozent aller positiven Tests gefunden worden sei. Die Reproduktionszahl gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter ansteckt. Liegt der R-Wert über eins, kann es zu einem verstärkten und sogar exponentiellen Wachstum der Ansteckungen kommen, liegt er darunter, schwächt sich die Epidemie ab.

Rekordumsatz für Gartenbranche

14.05 Uhr: Viele Haushalte haben in Zeiten von Homeoffice und Reisebeschränkungen mehr Geld für Garten und Balkon ausgegeben. Die deutsche Gartenbaubranche konnte ihre ursprünglichen Erwartungen im Coronajahr 2020 nach vorläufigen Zahlen deutlich übertreffen. Mit einem Umsatzplus von mehr als 9 Prozent hätten die Betriebe »einen vermutlich auf lange Sicht nicht zu schlagenden Rekordumsatz von rund 20,7 Milliarden Euro« erzielt, teilte der Industrieverband Garten (IVG) in Düsseldorf mit.

Olympische Spiele in Tokio ohne ausländische Besucher

13.52 Uhr: Japan wird einem Medienbericht zufolge bei den Olympischen Spielen im Sommer keine ausländischen Besucher zulassen. Das habe die Regierung entschieden, berichtet die Agentur Kyodo unter Berufung auf Insider. Grund dafür sei die Sorge in der Bevölkerung vor einer Ausbreitung des Coronavirus. Die Regierung hat angekündigt, über das Thema bis Ende März zu entscheiden. Eigentlich waren die Spiele für den Sommer 2020 geplant. Nach dem Ausbruch der Coronapandemie wurden sie aber um ein Jahr verlegt.

England schließt seine Coronalazarette dank sinkender Fallzahlen

13.43 Uhr: Angesichts sinkender Infektionszahlen und der Fortschritte der Impfkampagne schließt England ab April seine Coronalazarette. Die sieben Notfalleinrichtungen, die während der ersten Welle der Pandemie vergangenes Jahr eröffnet worden waren, würden nun nicht mehr gebraucht, teilte die Regierung in London mit. Die Regierung hatte damals nach eigenen Angaben 532 Millionen Pfund (620 Millionen Euro) für sie ausgegeben, um die bestehenden Kliniken zu entlasten.

Nach einem Höhepunkt von fast 40.000 Coronapatienten in stationärer Behandlung im Januar seien es nun weniger als 10.000, sagte der britische Gesundheitsminister Matt Hancock in einem im Onlinedienst Twitter verbreiteten Video. Die Schließung der Coronalazarette sei »ein wichtiger Moment unserer nationalen Erholung« von der Pandemie. Laut dem Nationalen Gesundheitsdienst NHS beginnen die Schließungen im April, zwei Einrichtungen würden jedoch zu Impfzentren umfunktioniert.

Zahl der Corona-Intensivpatienten in Deutschland sinkt wieder

13.11 Uhr: Die Zahl der im Krankenhaus behandelten Corona-Intensivpatienten ist nach einem Anstieg am Montag wieder gesunken. Das Register der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) verzeichnet am Mittag 2776 Patienten. Am Montag waren es 2857, am vergangenen Samstag 2746.

Handelsverband: »Viele Einzelhändler stecken in einer ausweglosen Lage«

13.07 Uhr: Seit Montag ist in zahlreichen Regionen nach Terminvereinbarung einzukaufen – doch diese Regelung hilft vielen Einzelhändlern nach eigener Einschätzung nicht wirklich. Laut einer Umfrage des Handelsverbands Deutschland (HDE)  unter mehr als 1100 Unternehmen beurteilen 37 Prozent »Click & Meet« als negativ oder sehr negativ. Knapp ein Viertel der Befragten sehe bei hohem Aufwand und großen Kosten nur geringe Umsatzeffekte, 13 Prozent schätzten »Click & Meet« mit Blick auf Personal- und Gebäudekosten sogar als reines Verlustgeschäft ein.

»Viele Einzelhändler stecken in einer ausweglosen Lage. Mit den Beschlüssen aus der vergangenen Woche wurde der Lockdown faktisch für zahlreiche Händler bis Ende März verlängert«, sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Die Möglichkeit, Kunden nach Terminvereinbarung ins Geschäft einzulassen, wollen der Umfrage zufolge trotz der teils recht negativen Beurteilung mehr als 90 Prozent der Einzelhändler anbieten.

Der HDE forderte am Dienstag die Regierung auf, die Auszahlungsbeträge für die Überbrückungshilfe rückwirkend zum 1. März zu verdoppeln. In der Umfrage hätten 45 Prozent der Lockdown-Händler angegeben, sie sähen sich für den weiteren Jahresverlauf in Insolvenzgefahr.

Sterbefälle im Februar drei Prozent unter Schnitt der Vorjahre

12.58 Uhr: Die Sterbefallzahlen in Deutschland haben im Februar drei Prozent unter dem Durchschnitt der Vorjahre gelegen. Laut einer Hochrechnung des Statistischen Bundesamts in Wiesbaden  starben im vergangenen Monat insgesamt 81.746 Menschen. Das waren 2632 weniger als im Februar der Jahre 2017 bis 2020.

Nachdem bereits in der dritten Februarwoche die Sterbefälle erstmals seit Längerem wieder unter den Schnitt der Vorjahre gefallen waren, setzte sich dieser Trend in der letzten Februarwoche fort. In der Woche vom 22. bis 28. Februar lagen die Sterbefälle um elf Prozent unter dem Vierjahresdurchschnitt.

Weiter sanken auch die Covid-19-Todesfälle. In der sechsten Kalenderwoche wurden dem Robert Koch-Institut (RKI) demnach 666 Todesfälle weniger gemeldet als in der Vorwoche. Auch insgesamt gingen die Sterbefälle weiter zurück.

AfD-Mitglied vergleicht Covid-Impfung mit Gift Zyklon B – Behörden ermitteln

12.41 Uhr: Der Verfassungsschutz in Österreich ermittelt gegen ein AfD-Mitglied, das vor der KZ-Gedenkstätte Mauthausen eine Covid-Impfung mit dem Einsatz des tödlichen Giftgases Zyklon B verglichen haben soll.

»Derartiges in einer Gedenkstätte für die Opfer des Holocaust zu tun, ist an Geschmacklosigkeit kaum zu überbieten«, sagte Österreichs Innenminister Karl Nehammer (ÖVP). Das Mauthausen-Komitee sah in dem im Außenbereich der Gedenkstätte aufgenommenen Video eine völlig inakzeptable Verharmlosung der Verbrechen des Nationalsozialismus.

Staat stützt Reiseanbieter Berge & Meer mit 20 Millionen Euro

12.20 Uhr: Das Westerwälder Reiseunternehmen Berge & Meer erhält zum Ausgleich von Ausfällen wegen Corona einen staatlichen Unterstützungskredit von 20 Millionen Euro. Das Geld komme vom Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) der Bundesregierung, teilte das Bundeswirtschaftsministerium mit. Nach Angaben des 1978 gegründeten Tourismusunternehmens in Rengsdorf im Kreis Neuwied verreisten vor der Coronapandemie jährlich mehr als 300.000 Urlauber mit Berge & Meer. Der Anbieter, der auch Pauschalreisen über die Einzelhandelsunternehmen Aldi und Tchibo vermarktet, gehörte nach eigener Auskunft lange zum Tui-Reisekonzern, bis er an die Hamburger Beteiligungsgesellschaft Genui ging.

Spahn will Regeln für Maskenvermittlung durch Abgeordnete prüfen lassen

11.51 Uhr: Als Konsequenz aus der Affäre um Geschäfte mit Schutzmasken will Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) klären lassen, inwieweit sich Abgeordnete künftig bei der Vermittlung von Geschäftsabschlüssen betätigen können. Er habe die Bundestagsdirektion gebeten, mit seinem Ministerium ein entsprechendes Verfahren zu entwickeln, schrieb Spahn bei Twitter. Nur der Bundestag selbst könne entscheiden, wie mit den Rechten der Abgeordneten umgegangen werde.

»Wir wollen zu voller Transparenz beim Thema Maskenvermittlung beitragen«, schrieb Spahn. Der Minister betonte, dass die Verfahren zur Angebotsprüfung, zum Zuschlag und zur Abwicklung von Verträgen in seinem Ministerium auf Fachebene »in einem standardisierten Verfahren« erfolgten. Dies gelte »egal, durch wen oder von wem ein Angebot abgegeben wurde«.

Knapp die Hälfte der deutschen Bevölkerung hat bereits Coronatest gemacht

11.15 Uhr: Wie aus Umfragedaten des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) hervorgeht, ließen sich bereits 43 Prozent der Befragten auf das Virus testen. Das Bundesinstitut dokumentiert seit knapp einem Jahr in seinem Corona-Monitor, wie die Bevölkerung mit der Pandemie umgeht, wie sie sich schützt und informiert.

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Maßnahmen wie die Absage von Veranstaltungen, die Abstandsregelungen und die Maskenpflicht werden demnach seit Monaten recht konstant von der großen Mehrheit der Bevölkerung akzeptiert. Andere Regelungen verlieren jedoch seit einigen Wochen an Rückhalt. So sank die Zustimmung zur Schließung von Geschäften auf 37 Prozent, Anfang Januar waren es noch 61 Prozent gewesen.

Verband: Einkaufen mit Termin für viele Händler Verlustgeschäft

11.15 Uhr: Das seit Montag in vielen Bundesländern und Regionen mögliche Einkaufen nach Terminvereinbarung kommt bei vielen Händlern nicht so gut an, teilt der Branchenverband HDE mit. Als Arbeitgeber- und Wirtschaftsverband vertritt er die Interessen des Einzelhandels in Deutschland und der Europäischen Union. Zwar wollten mehr als 90 Prozent der Einzelhändler ihren Kunden diese Möglichkeit anbieten, knapp ein Viertel der vom Verband Befragten sehe aber bei hohem Aufwand und großen Kosten nur geringe Umsatzeffekte.

»13 Prozent schätzen Click & Meet mit Blick auf Personal- und Gebäudekosten als reines Verlustgeschäft ein.« Die vom Lockdown betroffenen Händler verloren laut HDE in der vergangenen Woche im Vergleich zum Vorjahr drei Viertel ihrer Einnahmen. »Rund 45 Prozent der Lockdown-Händler sehen sich demnach für den weiteren Jahresverlauf in Insolvenzgefahr.« Der HDE fordert nun die Verdoppelung der Auszahlungsbeträge für die Überbrückungshilfe rückwirkend zum 1. März.

Drogeriemarkt-Kette dm will ab Freitag Schnelltests verkaufen

10.56 Uhr: Die Drogeriemarkt-Kette dm will ab Freitag Corona-Schnelltests verkaufen. Auch Rossmann kündigt den Verkaufsstart »im Laufe der Woche« an. Ursprünglich war der Verkaufsbeginn bei dm für heute geplant, doch die Tests kamen offenbar nicht so schnell an wie gedacht. Geschäftsführer Sebastian Bayer sagte laut Mitteilung: »Die Schnelltests werden einzeln verkauft, die Abgabemenge ist zunächst auf fünf Stück pro Einkauf begrenzt.« Ein Test, der per Nasenabstrich durchgeführt wird, soll weniger als fünf Euro kosten.

Berlin: Impfen in Arztpraxen läuft an

10.39 Uhr: In Berlin wird ab dieser Woche auch in Arztpraxen gegen das Coronavirus geimpft. Es soll ein Modellprojekt sein, so Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci. 100 Praxen von Hausärzten sind zum Start dabei. Ab April sollen Hausärzte dann bundesweit flächendeckend impfen können. In dem Modellprojekt soll unter anderem herausgearbeitet werden, wie der Impfstoff in die Praxen kommt. Die SPD-Politikerin betonte gegenüber dem RBB-Inforadio, dass die Impfreihenfolge trotzdem weiter eingehalten werden soll. Wie dies gewährleistet werden kann, müsse noch geklärt werden.

Umsatzeinbruch im Profifußball: Corona sorgt für Minus von 300 Millionen

09.36 Uhr: Nach 15 Steigerungen in Folge ist es für die 36 Erst- und Zweitligisten in der vergangenen Saison erstmals wieder wirtschaftlich bergabgegangen. Der Umsatz der Vereine ist im Vergleich zur vorangegangenen Spielzeit um 300 Millionen Euro eingebrochen. Das geht aus dem Wirtschaftsreport der Deutschen Fußball Liga (DFL) hervor.

Erwirtschafteten die Profiklubs in der Saison 2018/19 noch den bisherigen Höchstwert von 4,8 Milliarden Euro wurden in der zurückliegenden Spielzeit »nur« noch 4,5 Milliarden umgesetzt. Grund für den Rückgang war in erster Linie der Wegfall der Zuschauereinnahmen an den letzten neun Spieltagen – also rund einem Viertel der Saison.

Noch schlechter werden die Zahlen für die laufende Spielzeit aussehen. Es droht ein Minus von einer Milliarde Euro im Vergleich zu den Zahlen vor der Krise.

Erstmals seit Oktober wieder weniger als 10.000 neue Positivtests in Russland

09.32 Uhr: Die Zahl der neuen Positivtests in Russland sinkt nach Angaben der Behörden erstmals seit Anfang Oktober wieder unter die Marke von 10.000. Zuletzt gab es demnach binnen 24 Stunden 9445 neue Fälle, nach 10.253 am Vortag. Die Zahl der Todesfälle habe sich um 336 erhöht, nach 379 am Vortag. Insgesamt sind damit den Behörden zufolge in rund 4,34 Millionen Fällen Personen positiv getestet worden und 89.809 gestorben, die positiv getestet wurden.

Italien bekommt erstes Sputnik-V-Werk in Europa

09.17 Uhr: Die erste Produktionsstätte in Europa für den russischen Impfstoff Sputnik V kommt nach Italien. Der russische Fonds RDIF, der Sputnik V vermarktet, habe eine entsprechende Vereinbarung mit der in der Schweiz ansässigen Pharmafirma Adienne unterzeichnet, teilt die italienisch-russische Handelskammer mit. Damit sei der Weg bereitet, um das erste Sputnik-V-Werk in Europa zu errichten. Die Produktion solle im Juni beginnen. Bis Ende des Jahres könnten in Italien zehn Millionen Dosen des Impfstoffes hergestellt werden. Eine Zulassung in der EU hat Sputnik V noch nicht, er wird aber bereits von Ungarn genutzt, und auch Tschechien plant dies.

China führt digitales Impfzertifikat für Auslandsreisen ein

08.35 Uhr: China präsentiert ein digitales Impfzertifikat. Es soll dazu beitragen, dass heimische Bürger wieder Auslandsreisen unternehmen können. Das Zertifikat soll Informationen zur Impfung des Inhabers enthalten und zu Testresultaten, wie das beim Außenministerium angesiedelte Amt für konsularische Angelegenheiten auf seiner Internetseite mitteilt.

Novartis und Molecular Partners: Positive Daten bei Covid-Medikament

07.40 Uhr: Eine Phase-I-Studie der Schweizer Biotechfirma Molecular Partners und des Pharmakonzerns Novartis mit einem Covid-Medikament ist nach Firmenangaben erfolgreich verlaufen. In der frühen klinischen Studie wurde das Antivirusmittel Ensovibep an gesunden Probanden getestet und habe sich als gut verträglich erwiesen, heißt es in einer Mitteilung von Molecular Partners. Der Start für zulassungsrelevante Studien der Phase II/III ist laut Mitteilung nun für das zweite Quartal 2021 geplant.

Die Daten hätten auch gezeigt, dass der DARPin-Kandidat im Serum eine Halbwertszeit von zwei bis drei Wochen habe, wie aus präklinischen Experimenten zu erwarten war. Diese Daten bestätigen laut Molecular Partners, dass die systemische Verabreichung einer multispezifischen antiviralen Therapie mit DARPin sicher und gut verträglich ist.

Biontech-Impfstoff neutralisiert offenbar Brasilien-Variante

06.22 Uhr: Der Impfstoff der Partner Biontech und Pfizer zeigt in einer im New England Journal of Medicine veröffentlichten Studie, dass es auch die Coronavariante neutralisiert, die zuerst in Brasilien entdeckt wurde. Unterdessen hat nach Eintreffen einer wichtigen Lieferung mit Grundstoffen die Forschungseinrichtung »Fundaçao Oswaldo Cruz« (Fiocruz) in Rio de Janeiro mit der groß angelegten Produktion des Impfstoffs von AstraZeneca begonnen. Dies berichteten brasilianische Medien unter Berufung auf die Fiocruz am Montag (Ortszeit). Demnach habe der mit aus China importierten Arzneistoffen produzierte Impfstoff die Tests bestanden und es könnten dem Gesundheitsministerium in Brasília 3,8 Millionen Dosen bis Ende März übergeben werden.

Der Import von Grundstoffen zur Herstellung von 12,2 Millionen Dosen der AstraZeneca-Vakzine hatte inmitten der rasanten Verbreitung des Coronavirus in Brasilien neue Hoffnung auf einen Durchbruch bei den Impfungen geweckt. Mit der Fiocruz verfügt Brasilien über eine Impfstofffabrik, die als die größte Lateinamerikas gilt.

Bis zur Jahresmitte will die Fiocruz gut 110 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs von AstraZeneca auf der Basis von importiertem Arzneistoff herstellen, in der zweiten Jahreshälfte dank Technologietransfers dann weitere 110 Millionen Dosen völlig eigenständig produzieren können.

Mehr als 4000 Neuinfektionen und 255 neue Todesfälle in Deutschland

05.10 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut  (RKI) binnen einem Tag 4252 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 255 weitere Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI vom Dienstag hervor. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen einem Tag 3943 Neuinfektionen und 358 neue Todesfälle verzeichnet. Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 04.40 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen sind möglich.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Dienstagmorgen bundesweit bei 67,5 – und damit etwas niedriger als am Vortag (68,0). Vor vier Wochen, am 9. Februar, hatte die Inzidenz noch bei 72,8 gelegen. Die Zahl der neuen Ansteckungen in Deutschland war im Januar und Februar über Wochen deutlich zurückgegangen. Zuletzt stagnierte sie allerdings, was auch an der Verbreitung ansteckenderer Varianten liegen könnte.

Der Höchststand von 1244 neu gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert erreicht worden – er enthielt jedoch 3500 Nachmeldungen.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2.509.445 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2.319.600 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 72.189.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Montagabend bei 1,03 (Vortag 1,06). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 103 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

Erstmals seit Ende November unter tausend Coronatote täglich in den USA

05.05 Uhr: Zum ersten Mal seit knapp dreieinhalb Monaten sind in den USA binnen einem Tag weniger als tausend Coronatote verzeichnet worden. In den vergangenen 24 Stunden seien 749 Todesfälle registriert worden, teilte die Johns-Hopkins-Universität am Montag (Ortszeit) mit. Am 12. Januar hatte der bisherige Höchststand noch 4473 Tote betragen. Zuletzt lag die Zahl am 29. November unter tausend, damals starben mindestens 822 Menschen binnen 24 Stunden.

In den USA hatten die Impfungen gegen das neuartige Coronavirus im Dezember begonnen. Mittlerweile haben fast zehn Prozent aller US-Bürger ihren vollen Impfschutz erhalten, das entspricht rund 31,5 Millionen Menschen. Am Montag erlaubten die US-Behörden mehr Kontakte für diese Menschen, sie dürfen nun in geschlossenen Räumen ohne Maske und Mindestabstand mit anderen Geimpften zusammenkommen.

Stiko-Vorsitzender: Länder setzen sich über Impfverordnung hinweg

04.45 Uhr: Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, hat die Bundesländer dafür kritisiert, dass sie sich eigenmächtig über die Impfverordnung des Bundes hinwegsetzten. »De facto wird in den Ländern schon lange gegen die Priorisierung verstoßen«, sagte der Ulmer Virologe im Gespräch mit der dpa. Es seien schon jetzt viele geimpft worden, die nach wissenschaftlichen Kriterien der Priorisierung noch nicht an der Reihe wären.

Wenn nun bereits Erzieher, Lehrkräfte oder Polizisten geimpft werden, rücken die Regierungen aus Sicht Mertens vom Ziel ab, die Schwächsten und Gefährdetsten für schwere Covid-19-Verläufe zuerst zu schützen. Ein Lockern der Priorisierung dürfe aber nicht dazu führen, dass diese benachteiligt werden. Zugleich sagte er, dass die Impfreihenfolge bislang ihre gewünschte Wirkung zeige. »Die Priorisierung mit Blick auf den Individualschutz funktioniert«, sagte Mertens. Die Daten etwa aus Mecklenburg-Vorpommern zeigten, dass es bereits deutlich weniger schwere Erkrankungen und Todesfälle in der Gruppe der über 80-Jährigen gebe. Sollte in Deutschland bald genügend Impfstoff zur Verfügung stehen, sollte es deshalb heißen: »Das eine tun, ohne das andere zu lassen«, sagte Mertens.

Durch die beginnenden Impfungen bei Hausärzten erwartet der Virologe eine weitere Aufweichung der Impfreihenfolge. Diese würden »eine Priorisierung möglicherweise schwieriger machen«. Aber er traue den Hausärzten zu, sich möglichst bei ihren Patienten an die Empfehlungen der Stiko zu halten. Zur zum Teil lautstarken Kritik am schleppenden Fortgang bei den Corona-Impfungen sagte Mertens, er könne beide Seiten verstehen. Die Länder müssten den Mangel an Impfstoff verwalten, zugleich möchten viele Menschen, die laut Priorisierung noch nicht an der Reihe sind, geimpft werden. »Die Priorisierung war und ist nicht das eigentliche Problem, sondern der Mangel an Impfstoff«, sagte Mertens. Auch die fehlenden Möglichkeiten zur Umsetzung der Impfreihenfolge seien ein Problem.

Zu einer nachträglichen Impfung mit einem zweiten Corona-Impfstoff sagte Mertens, zunächst sei es wichtig, dass die ersten beiden Impfungen mit demselben Impfstoff erfolgten, um eine vollständige Immunisierung zu erreichen. Aus immunologischer Sicht sollte es aber kein Problem sein, im Anschluss an eine Grundimmunisierung etwa mit einem Vektorimpfstoff, wie AstraZeneca, eine Impfung mit einem mRNA-Impfstoff, wie etwa dem von Biontech, zu erhalten. In Großbritannien gebe es erste Studien zu dieser Frage.

Mit Blick auf den weiteren Verlauf der Pandemie hält der Stiko-Vorsitzende es für möglich, dass künftig jedes Jahr, wie gegen die Grippe, eine Impfung gegen das Coronavirus nötig sein wird. Angesichts der steigenden Impfstofflieferungen sagte Mertens, er hoffe nicht, dass wir demnächst über eine zu geringe Impfbereitschaft diskutieren müssten. Aber auch deshalb bleibe der Schutz der Schwächsten so wichtig.

Laschet fordert Konsequenzen aus Maskenaffäre bei der Union

03.30 Uhr: In der Maskenaffäre hat CDU-Chef Armin Laschet Unionspolitiker aufgefordert, »reinen Tisch« zu machen. »Sollte irgendjemand noch solche Geschäfte gemacht haben, hat er sehr schnell Zeit, mir das persönlich zu sagen, bevor es auffällt, damit die Konsequenzen gezogen werden«, sagte er am Montag in den ARD-Tagesthemen. Er wisse nicht, ob es weitere Fälle gebe: »Aber wenn es sie gibt, ist jetzt die Zeit, reinen Tisch zu machen. Wenn nicht, machen wir das.«

Er wolle sich als CDU-Chef um »die Modernisierung in den nächsten Jahren« kümmern und lasse es nicht zu, sich dieses Projekt »durch Alleingänge einzelner Abgeordneter, die nichts anderes im Kopf haben als Geld verdienen« zerstören zu lassen, sagte Laschet.

Zuvor hatte bereits die Unionsfraktionsspitze versichert, die Vorgänge »mit großer Konsequenz« aufzuklären. Es werde dabei auch geklärt, »ob weitere Bundestagsabgeordnete Geldleistungen für die Vermittlung von Schutzausrüstung oder ähnlichem entgegengenommen haben«.

Die Bundestagsabgeordneten Nikolas Löbel und Georg Nüßlein sollen Provisionen in sechsstelliger Höhe für die Vermittlung von Geschäften mit Corona-Schutzmasken kassiert haben. Auf massiven parteiinternen Druck zogen sie Konsequenzen. Löbel legte sein Bundestagsmandat nieder und trat Presseberichten zufolge auch aus der CDU aus, Nüßlein beendete seine CSU-Mitgliedschaft, will aber bis zum Ende der Legislaturperiode im Parlament bleiben.

Deutschland verliert in der Pandemie offenbar Tausende Pflegekräfte

01.50 Uhr: Seit Beginn der Coronapandemie hat Deutschland einem Medienbericht zufolge Tausende Pflegekräfte verloren. Der Rückgang betreffe Krankenhäuser ebenso wie die Altenpflege, berichteten die Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Berufung auf bislang unveröffentlichte Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA), die die Linken-Bundestagsfraktion anfragte.

Demnach ging die Zahl der Beschäftigten in der Pflege zwischen Anfang April und Ende Juli 2020 um mehr als 9000 zurück – dies entspreche einem Rückgang um 0,5 Prozent. Insgesamt waren demnach in Deutschland zuletzt rund 1,8 Millionen Menschen in der Pflege tätig. Vor der Pandemie seien die Beschäftigtenzahlen in der Pflegebranche dagegen leicht gestiegen.

Besonders von dem jüngsten Rückgang betroffen war dem Bericht zufolge die Krankenpflege in den Kliniken. Das Minus bei den Beschäftigtenzahlen lag demnach in der ersten Hochphase der Coronakrise bei 5124. In der Altenpflege sei die Zahl der Beschäftigten im Zeitraum von Anfang April bis Ende Juli um 3885 zurückgegangen – in der Summe 9009 Pflegekräfte weniger.

Dem Bericht zufolge waren alle 16 Bundesländer betroffen. Im klinischen Bereich sei der Rückgang des Personals in Bremen mit 1,7 Prozent am stärksten, gefolgt von Sachsen-Anhalt, Thüringen, dem Saarland und Rheinland-Pfalz. In der Altenpflege habe Hessen mit einem Minus von 1,6 Prozent den größten Einbruch verzeichnet. Danach folgten Bremen, Bayern, Hamburg und Niedersachsen.

Die pflegepolitische Sprecherin der Linken im Bundestag, Pia Zimmermann, machte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) für diese Entwicklung verantwortlich und warf der Regierung vor, die Lage durch eine verfehlte finanzielle Ausgestaltung der Kranken- und Pflegeversicherung zu verschärfen. »Zusätzliche und deutlich besser entlohnte Pflegekräfte werden sofort gebraucht.« Hierzu müssten bislang privat versicherte Spitzenverdiener »auf alle ihre Einkünfte einheitlich und solidarisch Beiträge entrichten«.

Transparency fordert nach Maskenaffäre schärfere Sanktionsmöglichkeiten

01.30 Uhr: Die Anti-Korruptions-Organisation Transparency fordert in der Maskenaffäre um die Unionspolitiker Georg Nüßlein und Nikolas Löbel Konsequenzen für den parlamentarischen Betrieb. »Die Geschäftsordnung des Bundestags müsste ergänzt werden und bestimmte Formen von Lobbyismus, wie bei Nüßlein und Löbel, ausdrücklich sanktionieren«, sagt Transparency Deutschland-Chef, Hartmut Bäumer, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Fraktionen sollten ähnliche interne Regelungen aufstellen, »mit einem abgestuften Sanktionsmechanismus von der Abmahnung bis zum Fraktionsausschluss«.

Kassenärzte: Spahn hat direkt beim Start Testchaos angerichtet

0.50 Uhr: Die niedergelassenen Ärzte haben Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vorgeworfen, für ein Testchaos gesorgt zu haben. Zwar komme nun endlich der vermehrte Einsatz von Schnelltests, »doch leider in einer absolut kurzfristigen, ja formal sogar rückwirkenden Umsetzung, die direkt beim Start zum Chaos geführt hat«, sagte der Vizevorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Stephan Hofmeister, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Jens Spahn

Jens Spahn

Foto: Frederic Kern / imago images/Future Image

Die Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums, die die Grundlagen der Testungen regele, habe die Kassenärzte erst am Montag erreicht, so Hofmeister. »Kein Wunder, dass die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen sich überrollt fühlen.« Es werde offenbar vergessen, »dass die vertragsärztlichen Praxen jeden Tag Millionen akut und chronisch Kranke sehen, diagnostizieren und behandeln und schon damit reichlich ausgelastet sind«.

Voraussetzungen für ein Angebot in Arztpraxen seien »eine ausreichende Verfügbarkeit von Tests, die frühzeitig in den Praxen zur Verfügung stehen und ein klares, unbürokratisches und rechtzeitig geregeltes Verfahren«, sagte Hofmeister. Grundsätzlich sei der vermehrte Einsatz von Schnelltests aber sinnvoll, fügte er hinzu. Das habe die KBV bereits im Oktober in ihrem Diskussionspapier gefordert.

Tschentscher warnt vor Gefahr eines erneuten Lockdowns

0.15 Uhr: Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hat vor der Gefahr eines erneuten Lockdowns in der Coronakrise gewarnt. »Ich sehe durchaus die Gefahr eines erneuten Lockdowns, deswegen habe ich ja für größere Zurückhaltung bei den Öffnungen plädiert«, sagte Tschentscher dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). »Wir sind bereits in einer dritten Welle, die von den neuen Virusvarianten bestimmt wird. Es kommt jetzt darauf an, dass sie nicht zu heftig wird und wir die Zeit überbrücken, bis die Impfungen ausreichend vorangeschritten sind.«

Der Erwartungsdruck für schnelle Lockerungen sei groß gewesen, sagte Tschentscher. Er halte schnelle große Öffnungsschritte für riskant. »Unser Konzept enthält dafür jetzt eine sogenannte Notbremsenregelung, wenn die Infektionszahlen in einem Bundesland oder einer Region zu hoch werden.« Klar sei: »Wir sind immer noch in einer kritischen Pandemielage. Viele Mediziner und Virologen haben die Befürchtung, dass wir mit der beschlossenen Öffnungsstrategie zu weit gehen.«

»Es gibt Länder, die von einem Totallockdown mit Ausgangssperren in große Öffnungen wechseln und dann wieder zurückgehen in den Lockdown. Das ist für den Gesundheitsschutz und für die Wirtschaft kein gutes Konzept«, sagte der SPD-Politiker. Deutschland könne sich bei einer zunehmenden Impfquote in den vulnerablen Bevölkerungsgruppen durchaus höhere Inzidenzen erlauben. »Aber noch ist es nicht so weit.«

kim/bbr/mas/cop/mkl/mxw/dpa/AFP/Reuters/sid/AP
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