Corona-News am Donnerstag Bundestag stimmt für neue Quarantäneregeln

Sollte der Bundesrat am Freitag zustimmen, müssen sich dreifach geimpfte Kontaktperson künftig nicht mehr isolieren. Und: Der Supreme Court blockiert Bidens »Impfpflicht light«. Das war der Überblick am 13. Januar.
Matthias Miersch (SPD) spricht im Bundestag

Matthias Miersch (SPD) spricht im Bundestag

Foto: Michael Kappeler / dpa

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+++ Bundestag stimmt für neue Quarantäneregeln +++

22.30 Uhr: Der Bundestag hat den Weg für die zwischen Bund und Ländern verabredeten neuen Quarantäneregeln in der Coronapandemie freigemacht. Die Verordnung , die am Donnerstagabend gebilligt wurde, schafft unter anderem den rechtlichen Rahmen dafür, dass sich dreifach geimpfte Kontaktpersonen von Coronainfizierten nicht mehr isolieren müssen. Außerdem werden damit kürzere Quarantänezeiten ermöglicht, um bei stark steigenden Infektionszahlen den personellen Zusammenbruch wichtiger Versorgungsbereiche zu verhindern.

Bevor die Verordnung in Kraft treten kann, muss am Freitag noch der Bundesrat zustimmen. Konkret umgesetzt werden die Regeln dann anschließend von den einzelnen Bundesländern. Damit werden Vereinbarungen der Ministerpräsidentenkonferenz aus der vergangenen Woche umgesetzt.

Ärmere Länder verweigern gespendete Impfdosen wegen geringer Haltbarkeit

23.16 Uhr: Ärmere Länder haben im vergangenen Monat rund hundert Millionen Dosen an Impfstoff-Spenden verweigert – häufig, weil das Verfallsdatum kurz bevorstand. Das teilte die Uno am Donnerstag mit. »Die Mehrheit der Ablehnungen hatte als Grund das Verfallsdatum«, sagte die für die Verteilung der Impfstoffe zuständige Unicef-Direktorin Etleva Kadilli.

Insbesondere ärmere Länder benötigen demnach Impfdosen, die sie lange aufbewahren können, um die Impfkampagnen besser zu planen und »Menschen in schwer erreichbaren Gebieten und in fragilen Kontexten« zu impfen.

Nigeria vernichtete Ende Dezember etwa mehr als eine Million Dosen des Vakzins von AstraZeneca, da diese bereits abgelaufen waren.

Supreme Court blockiert Bidens »Impfpflicht light«

21.10 Uhr: In den USA hat das Oberste Gericht die Umsetzung einer von US-Präsident Joe Bidens Regierung verfügten Impf- oder Testpflicht für größere Firmen vorerst gestoppt. Die nicht vom Parlament, sondern auf administrativem Weg erlassene Regelung, die für mehr als 80 Millionen Arbeitnehmer gelten würde, überschreite wahrscheinlich die Kompetenz der zuständigen Behörde, erklärte der Supreme Court. Damit müssen Firmen mit mehr als 100 Angestellten zunächst nicht dafür sorgen, dass ihre Mitarbeiter entweder vollständig geimpft sind oder regelmäßig getestet werden. Auch eine Pflicht zum Tragen von Masken ist damit vorerst gestoppt.

Die Regelung für Unternehmen wurde als Druckmittel der Regierung gesehen, Angestellte angesichts der aufwendigen Tests zu einer Immunisierung zu bewegen und so die Impfquote in den USA zu steigern.

Eine Impfpflicht für die Mitarbeiter von zehntausenden Pflegeheimen und Krankenhäusern wurde von den Verfassungsrichtern dagegen gebilligt.

Omikron-Anteil in Deutschland steigt auf 73 Prozent

21.05 Uhr: Omikron ist in Deutschland nun die vorherrschende Variante. Inzwischen liegt der bundesweite Anteil bei 73,3 Prozent, wie das Robert Koch-Institut (RKI) in seinem Wochenbericht  mitteilt. Die Verbreitung der über lange Zeit dominierenden Delta-Variante schrumpfte auf 25,9 Prozent. Vor einer Woche hatte das RKI den Omikron-Anteil in Deutschland noch auf 44,3 Prozent beziffert. Dabei steige die Ausbreitung in allen Bundesländern an und liege zwischen elf Prozent in Mecklenburg-Vorpommern und 96 Prozent in Bremen. Die Schwankungen und Unterschiede ergäben sich auch aus der unterschiedlichen Intensität von varianten-spezifischen Testungen in den einzelnen Bundesländern, der Verzögerungen in der labordiagnostischen Erfassung und Übermittlung, sowie der Ausbreitung ausgehend von Ballungsräumen.

Aktion von Studierenden vor Klinikum gegen Corona-Protest in Dresden

20.14 Uhr: Medizinstudierende haben sich in Dresden schützend vor das Universitätsklinikum gestellt, das am Donnerstagabend Ziel eines Protestes gegen die Coronamaßnahmen werden sollte. Die Studentinnen und Studenten hatten sich in weißen Kitteln vor dem Klinikum aufgereiht. Sie trugen Schilder mit Aufschriften wie »Impfen statt Schimpfen« und »Keine Macht den Rücksichtslosen.« Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort. Zu dem Protest gegen die Coronamaßnahmen war über die sozialen Netzwerke aufgerufen worden. Die Lage war zunächst weitgehend ruhig, schilderte ein dpa-Reporter.

Griechische Regierung verhängt Geldstrafen für Ungeimpfte ab 60

19.23 Uhr: Ungeimpfte ab 60 Jahren müssen in Griechenland künftig mit einer monatlichen Geldbuße von 100 Euro rechnen. Die Maßnahme soll am Sonntag in Kraft treten, teilte Regierungssprecher Giannis Economou mit. Er rechtfertigte die Impfpflicht damit, dass neun von zehn Corona-Todesfällen diese Altersgruppe beträfen.

Darüber hinaus seien sieben von zehn intubierten Patienten auf den Corona-Intensivstationen älter als 60. Acht von zehn seien dabei ungeimpft. »Wir müssen auf der höchstmöglichen Alarmstufe sein, und es darf vorerst keine Nachlässigkeit geben«, sagte der Regierungssprecher.

Bereits Ende November hatte Athen eine Impfpflicht für Menschen über 60 angekündigt. Ende November waren laut offiziellen Angaben rund 67 Prozent der Bevölkerung geimpft.

Ungarn setzt auf vierte Coronaimpfung

19.21 Uhr: Angesichts der rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante hat Ungarn die Verabreichung einer vierte Impfdosis für seine Bevölkerung beschlossen. Alle, die es wünschen, »werden nach ärztlichem Rat eine vierte Dosis erhalten können«, kündigte der Kabinettschef von Ministerpräsident Viktor Orbán an. In Ungarn sind bislang rund 60 Prozent der 9,8 Millionen Einwohner mindestens zweimal geimpft.

Regierungschef Viktor Orbán wird immer wieder für seine laxe Handhabe der Pandemie kritisiert. Eine der wenigen derzeit geltenden Maßnahmen ist eine Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr und geschlossenen Räumen, die allerdings kaum befolgt wird.

Stiko-Chef Mertens lehnt allgemeine Impfpflicht ab

17.56 Uhr: Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, lehnt eine allgemeine Corona-Impfpflicht ab. »Das spaltet die Gesellschaft, da wird zu viel Druck aufgebaut«, sagte er den »Stuttgarter Nachrichten« und der »Stuttgarter Zeitung«. Er setze auf weitere Überzeugungsarbeit und Aufklärung zur Impfung.

Es sei im Falle einer Impfpflicht nicht unbedingt zu erwarten, dass das »anvisierte Ziel auch wirklich erreicht werden kann«, fügte Mertens hinzu. Eine gesetzliche Impfpflicht sei nur so viel wert, wie sie effektiv umgesetzt werden könne. »Was machen Sie mit jenen, die sich weigern?«, fragte der Virologe. Diese Menschen würden sich womöglich auch von einem Bußgeld nicht umstimmen lassen. Außerdem könne selbst eine schnelle Impfpflicht die aktuelle Coronawelle nicht brechen.

Mertens verteidigte zugleich die Arbeit der Stiko in der Pandemie. »Wir haben keine inhaltlichen Fehler gemacht, wir entscheiden nicht auf der Grundlage von Meinungen, sondern aufgrund sorgfältiger Bewertung aller verfügbaren Daten und Erkenntnisse«, sagte er.

Deutschland leiste sich »den Luxus eines unabhängigen Expertengremiums«, das ohne Rücksicht auf die Interessen der Politik oder der Pharmaindustrie Empfehlungen ausspreche. Was die Stiko entscheide, passe nicht jedem. »Doch zwischen Evidenz und gefühlter Wahrheit ist ein großer Unterschied«, sagte Mertens.

Die Stiko und ihr Vorsitzender waren immer wieder in die Kritik geraten wegen zurückhaltender und im internationalen Vergleich später Empfehlungen für Impfungen von Kindern oder Schwangeren sowie zum Zeitpunkt für Boosterimpfungen.

Eine Milliarde Gratis-Selbsttests für US-Bürger

17.50 Uhr: Die US-Regierung will insgesamt eine Milliarde Corona-Selbsttests für Bürger bereitstellen. Präsident Joe Biden kündigte am Donnerstag in Washington an, zusätzlich zu den bereits in Aussicht gestellten 500 Millionen Tests wolle die Regierung weitere 500 Millionen Tests kaufen, um sie kostenlos zu verteilen. Ab der kommenden Woche solle eine Website bereitstehen, auf der die Tests zur Lieferung nach Hause bestellt werden könnten. Die Vereinigten Staaten haben rund 330 Millionen Einwohner.

Vor den Feiertagen im Dezember hatte es vor Testzentren im ganzen Land lange Schlangen gegeben. Tests waren teilweise ausverkauft oder nur sehr teuer zu haben. Biden räumte daher kurz vor Weihnachten Fehler bei der Beschaffung von Coronatests ein.

Der Präsident sagte am Donnerstag, die Regierung arbeite weiter mit Einzelhändlern zusammen, um die Verfügbarkeit von Tests in Geschäften zu erhöhen. Es gebe außerdem 20.000 Teststellen im ganzen Land, in denen sich Menschen kostenlos testen lassen könnten, betonte er.

Biden kündigte außerdem an, die Regierung wolle hochwertige Masken gratis für Bürger bereitstellen. Details dazu würden in der kommenden Woche bekannt gegeben. Nicht jeder könne sich hochwertige Masken leisten, gab Biden zu bedenken. Er wisse auch, dass es nicht sehr bequem sei, ständig eine Maske zu tragen. Aber dies gehöre nun einmal zur »patriotischen Pflicht« in Pandemiezeiten. Der Präsident rief die Menschen einmal mehr dazu auf, sich gegen das Coronavirus impfen und eine Auffrischungsimpfung geben zu lassen.

In den USA sind derzeit knapp 63 Prozent der Gesamtbevölkerung vollständig gegen das Virus geimpft. 37 Prozent der Menschen im Land haben eine Auffrischungsimpfung bekommen.

Zahl der Neuinfektionen in Griechenland rückläufig

17.26 Uhr: In Griechenland ist die Zahl der Neuinfektionen am Donnerstag erneut gesunken. Die Gesundheitsbehörde zählte 20.409 neue Fälle binnen 24 Stunden – noch vor knapp zwei Wochen war wegen der Omikron-Variante ein Höchststand von mehr als 50.000 Neuinfektionen an einem Tag verzeichnet worden. Die griechischen Experten sind sich derzeit aber uneins, ob die Spitze der Omikron-Welle schon überschritten ist oder ein neuerlicher Anstieg droht. Einige argumentieren zudem, dass längst nicht alle Fälle dokumentiert würden und die Fallzahlen viel höher lägen.

Fest steht, dass die Krankenhäuser trotz der hohen Neuinfektionszahlen bisher noch nicht ans Limit gekommen sind. Der Molekularbiologe Giannis Prassas warnt, dass der Druck auf die Krankenhäuser in den nächsten Tagen aber zunehmen wird.

Spanien begrenzt Verkaufspreis für Selbsttests

17.20 Uhr: Die spanische Regierung hat die Preise für Corona-Selbsttests auf knapp unter drei Euro begrenzt. »Die einstimmige Entscheidung war, den maximalen Verkaufspreis auf 2,94 Euro festzulegen«, sagte die spanische Gesundheitsministerin Carolina Darias am Donnerstag. Zuvor war die Kritik an hohen Preisen von sieben bis zwölf Euro pro Test immer lauter geworden. Die neue Preisbegrenzung soll am Samstag in Kraft treten.

Darüber hinaus kündigte die Gesundheitsministerin an, dass Spanien auch die dritte Impfung für 18- bis 39-Jährige ermöglichen werde. Die Frist nach der zweiten Impfung werde außerdem von derzeit sechs auf fünf Monate verkürzt.

Claudia Roth nach Coronaerkrankung in Quarantäne

17.20 Uhr: Kulturstaatsministerin Claudia Roth ist an Corona erkrankt. Roth befände sich in Quarantäne, bestätigte ein Sprecher am Donnerstag in Berlin. Die CSU-Abgeordnete Dorothee Bär hatte im Bundestag gesagt, die Grünenpolitikerin sei in Quarantäne. Zuvor hatte es aus dem Kanzleramt auf Nachfrage keine Informationen zur Art der Erkrankung Roths gegeben. Ihr gehe es den Umständen entsprechend gut, hieß es nun.

Claudia Roth

Claudia Roth

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Michael Kappeler / dpa

Grimme-Preis-Verleihung erneut verschoben

16.34 Uhr: Die 58. Grimme-Preis-Verleihung wird wegen der Coronapandemie auch in diesem Jahr verschoben – von Anfang April auf den 26. August. Das teilte das Grimme-Institut am Donnerstag mit. Das Institut hoffe, im Spätsommer »mit allen Preisträgerinnen und Preisträgern und mit Publikum im Theater Marl feiern zu können – im Einklang mit den dann gültigen Auflagen des Gesundheitsschutzes«, sagte Geschäftsführerin Frauke Gerlach. Die Nominierungen sollen am 23. Februar bekannt gegeben werden, die Namen der Preisträgerinnen und Preisträger im Juni 2022.

Die Preisverleihung hatte 2021 ebenfalls erst Ende August in Marl stattgefunden, 2020 gab es wegen der Pandemie keine Präsenzveranstaltung.

Arme Länder weisen Millionen Impfspenden mit kurzer Haltbarkeit ab

15.55 Uhr: Die Corona-Impfkampagne in ärmeren Ländern hat einen weiteren Rückschlag erlitten. Nach Angaben des Uno-Kinderhilfswerks Unicef wurden im Dezember mehr als 100 Millionen aus dem Ausland gespendete Impfdosen abgelehnt. Grund sei vor allem, dass die Präparate nur noch eine kurze Haltbarkeitsdauer hätten, erklärte die Chefin der Unicef-Versorgungsabteilung, Etleva Kadilli, am Donnerstag vor Abgeordneten des Europaparlaments. So seien von den 15 Millionen abgelehnten Dosen aus der EU drei Viertel AstraZeneca-Mittel mit einer Haltbarkeit von weniger als zehn Wochen nach geplanter Auslieferung gewesen. Manche Länder seien auch gezwungen, Lieferungen zu verschieben, weil schlicht Kühlschränke für die Aufbewahrung von Vakzinen fehlten.

Omikron sorgt für Spielabsage in 3. Liga

15.14 Uhr: Nach mehreren Coronafällen ist das für Samstag geplante Drittligaspiel zwischen dem FSV Zwickau und Viktoria Köln vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) abgesagt worden. Das teilte der Verband am Donnerstag mit. Zwickau stehen weniger als 16 einsatzbereite Spieler zur Verfügung. Ein Nachholtermin ist noch offen.

Bei den Sachsen hatte es insgesamt acht Coronafälle in den vergangenen Tagen gegeben. Da bei zwei Spielern die äußerst ansteckende Omikron-Variante nachgewiesen wurde, ordnete das Gesundheitsamt Zwickau eine Quarantäne für weitere Teammitglieder an. Diese gilt zunächst bis Montag.

Fast zwei Drittel aller Intensivpatienten sind ungeimpft

14.50 Uhr: Fast zwei Drittel der neu aufgenommenen Coronapatienten auf Intensivstation sind ungeimpft. Das ist das Ergebnis einer gemeinsamen Untersuchung von Robert Koch-Institut und Intensivmedizinervereinigung Divi, wie die beiden Organisationen am Donnerstag mitteilten. Demnach waren zuletzt von knapp 9000 Intensivpatienten, bei denen der Impfstatus bekannt war, 62 Prozent ungeimpft. Zehn Prozent hatten einen unvollständigen Immunschutz (genesen ohne Impfung beziehungsweise Teilimmunisierung), 28 Prozent hatten eine vollständige Grundimmunisierung oder bereits eine Auffrischimpfung. Die Erhebung bezieht sich auf den Zeitraum 14. Dezember 2021 bis 12. Januar 2022.

RKI und Divi weisen darauf hin, dass die ausgewerteten Daten in dieser Form nicht geeignet seien, die Wirksamkeit der Impfung einzuschätzen. Dafür müssten die Daten unter anderem in ein Verhältnis mit der Entwicklung der allgemeinen Impfquote der Bevölkerung gesetzt werden. In Deutschland hatten bis Donnerstag 72,3 Prozent der Bevölkerung eine vollständige Grundimmunisierung erhalten.

So hat der Ethikrat die Impfpflicht diskutiert

Der Deutsche Ethikrat empfiehlt die Ausweitung der gesetzlichen Impfpflicht. Die Vorsitzende Alena Buyx berichtet im SPIEGEL-Interview von intensiven Diskussionen – und nennt Voraussetzungen für eine solche Maßnahme, die noch nicht erfüllt seien.

Alina Buyx, Vorsitzende des Deutschen Ethikrats

Alina Buyx, Vorsitzende des Deutschen Ethikrats

Foto: Bernd von Jutrczenka / dpa

Frankreichs Gesundheitsminister positiv getestet

14.29 Uhr: Frankreichs Gesundheitsminister Olivier Véran ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Daher begebe er sich in Quarantäne und setze seine Arbeit aus der Distanz fort, teilte der 41-Jährige am Donnerstagmittag mit. Wie die Nachrichtenagentur AFP aus dem Umfeld des Ministers erfuhr, nahm Véran den Coronatest nach dem Auftreten leichter Symptome vor.

Die Fallzahlen in Frankreich sind in den vergangenen Wochen in die Höhe geschnellt. Die Omikron-Variante des Coronavirus ist mittlerweile vorherrschend im Land. Am Mittwoch wurden knapp 362.000 Coronaneuinfektionen binnen eines Tages vermeldet. Der Inzidenzwert lag landesweit zuletzt bei 2811 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche.

Polizei Hamburg untersagt Impfgegner-Demo

14.12 Uhr: Die Polizei Hamburg hat eine für Samstag geplante Demonstration von Impf- und Coronamaßnahmen-Gegnern untersagt. Die Entscheidung sei angesichts der drastischen Steigerung der Coronazahlen aus Infektionsschutzgründen gefallen, sagte Polizeisprecher Holger Vehren am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Da es sich bei einem großen Teil der zu erwartenden 11.000 bis 15.000 Teilnehmer um Impfgegner handele, sei nicht zu erwarten, dass Infektionsschutzmaßnahmen eingehalten würden.

Die Gesundheitsbehörde, mit der sich die Polizei bei der Entscheidung eng abgestimmt habe, sei zu der Einschätzung gekommen, dass Versammlungen unter den gegenwärtigen Umständen nur dann zu verantworten seien, wenn alle Teilnehmer Masken trügen. »Das ist bei dieser Versammlung in der Vergangenheit nicht passiert und auch nicht zu erwarten«, sagte er.

Die samstäglichen Demos in der Innenstadt haben seit Dezember deutlich Zulauf. Am vergangenen Samstag gingen knapp 14.000 Impfgegner und Coronazweifler auf die Straße.

Eine ebenfalls für Samstag angemeldete Gegendemonstration unter dem Motto »Solidarität und Aufklärung statt Verschwörungsideologien« dürfe hingegen stattfinden. »Die werden Maske tragen, davon gehen wir aus«, sagte Vehren.

Wüst fordert Impfpflicht noch im März

14.03 Uhr: Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat das Gesetz zu einer allgemeinen Corona-Impfpflicht noch im März gefordert. Kanzler Olaf Scholz (SPD) habe im Dezember noch Anfang Februar oder Anfang März für das Gesetz genannt. Wenn es nun März werde, dann sei es auch gut, sagte Wüst am Donnerstag vor Journalisten in Düsseldorf. »Mir ist es wichtig, dass wir genug Zeit haben, die Menschen noch zu erreichen und zu überzeugen, ohne dass wir über Bußgelder sprechen müssen.«

Ziel müsse aber sein, dass das Land im kommenden Herbst besser vorbereitet sei auf mögliche neue Coronawellen als in den vergangenen zwei Wintern. »Zu einer vorausschauenden Pandemiepolitik gehört die Vorbereitung einer Impfpflicht«, betonte Wüst. »Ich will, dass wir dauerhaft aus dieser Spirale von Lockdown und Lockerung aussteigen.«

Minister Heil nach Risikokontakt in Quarantäne

13.58 Uhr: Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) ist wegen des Kontakts zu einer positiv getesteten Person in häuslicher Quarantäne. Das sagt Kerstin Griese, Parlamentarische Staatssekretärin im Arbeitsministerium. Heil kann damit seine Pläne für die laufende Amtszeit nicht selbst im Bundestag vorstellen.

Arbeitsminister Hubertus Heil

Arbeitsminister Hubertus Heil

Foto: Britta Pedersen / dpa

England verkürzt Quarantänezeit für Infizierte

13.50 Uhr: Coronainfizierte in England müssen sich künftig nur noch fünf Tage lang nach ihrem positiven Test isolieren. Nach zwei aufeinanderfolgenden negativen Tests könnten die Bürgerinnen und Bürger dann an Tag 6 die Quarantäne verlassen, wie der britische Gesundheitsminister Sajid Javid am Donnerstag im Londoner Unterhaus ankündigte. Zwei Drittel der Infizierten seien am Ende des fünften Tages nicht mehr ansteckend. Javid ließ offen, ob PCR- oder Schnelltests verwendet werden müssen. Bisher reichen negative Schnelltestergebnisse für ein Quarantäne-Ende nach sieben Tagen aus.

Die hochansteckende Omikron-Variante sorgt in Großbritannien für massive Personalausfälle in vielen systemrelevanten Branchen wie Schulen oder Krankenhäusern. Mit der verkürzten Quarantäne soll dies abgefedert werden. Schottland, Wales und Nordirland entscheiden eigenständig über ihre Coronapolitik und sind häufig strenger.

Stiko empfiehlt Boosterimpfung für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren

13.36 Uhr: Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat sich generell für eine Corona-Auffrischimpfung auch bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren ausgesprochen. Das Gremium empfehle eine sogenannte Boosterimpfung für diese Altersgruppe mit dem mRNA-Impfstoff Comirnaty von Biontech/Pfizer »in der altersentsprechenden Dosierung« und mindestens drei Monate nach der vorangegangenen Impfung, teilte das Robert Koch-Institut (RKI) am Donnerstag mit. Der Beschlussentwurf der Empfehlung muss nun noch in ein sogenanntes Stellungnahmeverfahren mit den Bundesländern und beteiligten Fachkreisen, ist also noch keine endgültige Empfehlung.

Die derzeitige Lage mit den stark ansteigenden Fallzahlen durch die Omikron-Variante mache eine entsprechende Ausweitung der Impfkampagne notwendig, hieß es. Durch eine Auffrischimpfung werde der wenige Monate nach der Grundimmunisierung abnehmende Impfschutz wieder verbessert und auch die Übertragungswahrscheinlichkeit von Coronainfektionen reduziert.

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Bislang werden Boosterimpfungen für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren in den Bundesländern unterschiedlich gehandhabt. Ende Dezember hatte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) klargestellt, dass Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren »unabhängig von den Empfehlungen« der Stiko grundsätzlich einen Anspruch auf Auffrischimpfungen hätten.

Für ihre Boosterempfehlung nennt die Stiko zwei Gründe: Zum einen nehme die Wirksamkeit der Impfung auch bei Jugendlichen nach einigen Monaten ab. Zu anderen sei der Impfschutz bei der hochansteckenden Omikron-Variante, die sich derzeit rasch ausbreite, ohnehin reduziert.

»Durch eine Auffrischimpfung – Drittimpfung – wird der Impfschutz wieder verbessert und auch die Übertragungswahrscheinlichkeit von Sars-CoV-2-Infektionen reduziert«, schrieb die Stiko. Das Risiko für schwere Impfnebenwirkungen sei »als sehr gering« einzuschätzen.

Die Stiko ist ein unabhängiges Gremium. Sie entwickelt Impfempfehlungen und blickt dabei auf den Nutzen für den Einzelnen und die gesamte Bevölkerung. Die Experten werten dafür internationale Daten und Studien aus. Die Empfehlungen gelten als medizinischer Standard, wie es auf der Stiko-Website heißt.

Mittelstandsverband gegen Recht auf Homeoffice

13.16 Uhr: Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft lehnt einen Rechtsanspruch auf Homeoffice ab. Bundesgeschäftsführer Markus Jerger sagte am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur: »Der Mittelstand sagt Ja zu flexiblem Arbeiten und ein deutliches Nein zu einem Rechtsanspruch auf Homeoffice. Bundesarbeitsminister Heil sollte seine gesetzgeberische Energie darauf verwenden, das Arbeitszeitgesetz zu entstauben.« Das sorge für mehr Flexibilität in der Arbeitswelt.

Jerger sagte weiter: »Mittelständische Unternehmen bieten ihren Beschäftigten schon heute überall da Homeoffice und mobiles Arbeiten an, wo es die betrieblichen Abläufe zulassen und die Rahmenbedingungen, wie Rechtssicherheit und digitale Infrastruktur, vorhanden sind.« Arbeitgebern und Arbeitnehmern dürfe nicht das Recht entzogen werden, individuelle Lösungen für ihren Betrieb auf Basis des Prinzips der doppelten Freiwilligkeit vereinbaren zu können.

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hatte angekündigt, die Ampel-Koalition werde »moderne Regeln für mobiles Arbeiten in Deutschland« und einen Rechtsanspruch auf Homeoffice schaffen.

Modellbauer Piko profitiert weiter von der Pandemielage

13.02 Uhr: Das ostdeutschen Traditionsunternehmen Piko profitiert von der Lust an Modelleisenbahnen in der Coronapandemie. Der Markt für die kleinen Bahnen und das Zubehör habe sich im vergangenen Jahr erneut positiv entwickelt, sagte der geschäftsführende Gesellschafter der PIKO Spielwaren GmbH, René Wilfer, am Donnerstag am Firmensitz im südthüringischen Sonneberg. Dieser Trend zeige sich in der Umsatzentwicklung von Piko mit einem Plus von 12,3 Prozent im Vergleich zu 2020.

Neben erfahrenen Modelleisenbahnern, die ihre Anlagen ergänzten oder ausbauten, habe es erneut auch viele Neueinsteiger in das Hobby mit den kleinen Loks und Wagen gegeben. In den USA seien Nachfrage und Absatz deutlich gestiegen.

Das Umsatzplus sei trotz Problemen bei elektronischen Bauteilen mit langen Transportzeiten erreicht worden, sagte der Piko-Chef. Die Laufzeit einer Containerlieferung aus China nach Europa habe sich von sechs auf aktuell zehn Wochen erhöht, gleichzeitig seien die Kosten gestiegen. Für 2022 peilt Piko laut Wilfer eine Umsatzsteigerung von acht Prozent an. Das Unternehmen produziert in Sonneberg sowie an einem Standort in China.

Lauterbach hält »Omikron-Wand« für abwendbar

12.36 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat angesichts stark zunehmender Coronainfektionen eindringlich zu weiteren Impfungen aufgerufen. Für jeden, der eine Booster-Impfung möchte, stehe der Impfstoff zur Verfügung, sagte der SPD-Politiker am Donnerstag im Bundestag. »Durch diese Kampagne kann es gelingen, aus der Wand der Omikron-Welle einen steilen Hügel zu machen oder zumindest die Höhe der Wand zu begrenzen.« In beiden Fällen rette dies Menschenleben und helfe, das Gesundheitssystem zu schützen, so dass etwa auch Krebs- und Herzpatienten immer gut versorgt würden.

Lauterbach warb erneut auch für die Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht. Dies sei »der sicherste und schnellste Weg aus der Pandemie heraus.« Langfristig sei dies nur möglich, »wenn der allergrößte Teil der Bevölkerung so geimpft ist, dass schwere Verläufe auch mit neuen Varianten des Coronavirus nicht mehr erwartet werden können.« Denn es müsse auch in Zukunft mit gefährlichen und besonders ansteckenden Varianten gerechnet werden. Daher solle eine Impfpflicht eingeführt werden – gründlich, aber zeitlich so, dass nicht ein viertes Pandemie-Jahr so eröffnet werden müsse wie jetzt.

WHO-Ausschuss berät über Verlängerung des Corona-Gesundheitsnotstands

12.27 Uhr: Ein Rat unabhängiger Experten hat bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf am Donnerstag Beratungen über den wegen Corona geltenden Gesundheitsnotstand aufgenommen. Frage ist, ob die Coronalage weiterhin als Notstand – genannt »gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite« – gelten soll oder nicht. Expertinnen rechneten nicht mit einer Änderung. Aus der WHO hieß es am Donnerstag, dass das Ergebnis der Beratungen aller Voraussicht nach erst am Montag bekanntgegeben wird.

Die Ausrufung einer Notlage ist die höchste Alarmstufe, die die WHO verhängen kann. Sie soll den Fokus der Weltgemeinschaft auf ein gefährliches Problem lenken und Regierungen anspornen, Maßnahmen zu ergreifen. Ob der Ausschuss empfiehlt, die Notlage für beendet zu erklären oder nicht: Praktisch hätte das kaum Konsequenzen, weil Regierungen eigenständig über Maßnahmen entscheiden. Experten sind jedoch besorgt, dass eine Beendigung ein falsches Signal senden könnte.

Rekordzahl an Menschen wartet in England auf Behandlungen und OPs

12.05 Uhr: Die Zahl der Menschen in England, die auf eine planbare Operation oder Behandlung im Krankenhaus warten, hat einen Höchststand erreicht. Sechs Millionen Patienten standen Ende November 2021 im größten britischen Landesteil auf den Wartelisten, wie aus Zahlen hervorgeht, die der englische Gesundheitsdienst NHS am Donnerstag veröffentlicht hat. Das entspricht dem höchsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen 2007. Mehrere Hunderttausende warten bereits länger als ein Jahr. Großbritannien hat etwa 67 Millionen Einwohner, in England leben rund 56 Millionen von ihnen.

Wie bereits in vorherigen Coronawellen sind auch in den vergangenen Wochen wieder viele planbare Operationen verschoben worden, sodass sich der Rückstau weiter erhöhen dürfte.

Knappe Coronatests: Union fordert von Lauterbach Priorisierung bei PCR-Tests

12.01 Uhr: Angesicht drohender Engpässe bei Coronatests hat die Unionsfraktion im Bundestag von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) rasches Handeln gefordert. »Das Bundesgesundheitsministerium muss schnellstens eine Handlungsempfehlung zur Priorisierung bei PCR-Tests vorlegen«, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der Bundestagsfraktion der Union, Tino Sorge (CDU), am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. «Die Labore und Teststellen brauchen dringend Orientierung für ihre Entscheidungen.«

»Die Kapazitäten für PCR-Tests müssen so schnell wie möglich erweitert werden – gerade jetzt, weil sie Omikron viel verlässlicher erkennen als Schnelltests«, sagte Sorge. Solange eine Überlastung drohe, »müssen die vorhandenen Kapazitäten in erster Linie nach Dringlichkeit und medizinischem Bedarf genutzt werden«.

Dies könne in den kommenden Wochen auch dazu führen, »dass ein Urlauber länger warten muss, damit ein Pflegebedürftiger sein Resultat zügig erhält«. Auch für Bereiche sogenannter kritischer Infrastruktur wie Polizei, Feuerwehr oder Energieversorgung müssten »Testkapazitäten vorgehalten werden, um dort kurzfristig auf Ausbrüche reagieren zu können«.

Widerstand gegen Lockdown in den Niederlanden wächst

11.49 Uhr: Fast vier Wochen nach Verhängung des Lockdowns in den Niederlanden nimmt der Widerstand dagegen zu. Zahlreiche Provinzen und Unternehmer fordern ein Ende der Maßnahmen. Vor allem in den Grenzregionen zu Deutschland und Belgien kündigten Unternehmer an, Geschäfte und Gaststätten am Wochenende trotz des Verbotes zu öffnen. Die Regierung berät am Donnerstag über die Coronamaßnahmen und will am Freitag über eine Lockerung entscheiden.

Die Niederlande haben zur Zeit als einziges Land in Europa einen harten Lockdown. Nur Läden mit notwendigen Produkten wie Supermärkte und Apotheken sind geöffnet. Bürger dürfen maximal zwei Besucher empfangen. Das Nachbarland Deutschlands mit 17,5 Millionen Einwohnern hatte die Maßnahmen am 19. Dezember verhängt, um die Omikron-Variante abzubremsen.

Vertreter der Provinzen nahe der deutschen Grenze appellierten in Medien an die Regierung, die Maßnahmen zu lockern. 21 Bürgermeister aus der Provinz Gelderland im Osten erklärten am Mittwochabend, dass bei Geschäften, Gaststätten, und dem Sport- und Kultursektor die Grenze erreicht sei. »Die Unternehmer und die Gesellschaft brauchen eine Perspektive.« Auch Hochschulen und Universitäten fordern eine Lockerung.

Angesichts extrem hoher Infektionszahlen ist Gesundheitsminister Ernst Kuipers aber bisher skeptisch. »Unter den gegenwärtigen Umständen gibt es wenig Möglichkeiten, sehr viel zu lockern«, sagte er. Täglich werden mehr als 30.000 Neuinfektionen registriert. Allerdings geht die Zahl der Patienten in Krankenhäusern zurück.

Bildungsministerin: Testknappheit darf nicht zulasten von Schülern gehen

11.42 Uhr: Nach Meldungen über knapper werdende Testkapazitäten hat Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger gefordert, Schulen besonders zu berücksichtigen. »Schulen gehören zur kritischen Infrastruktur und falls Testkapazitäten knapp werden, dann dürfen Schülerinnen und Schüler nicht das Nachsehen haben in unserem Land«, sagte die FDP-Politikerin am Donnerstag im Bundestag bei der Debatte über die geplante Bildungspolitik der Ampel-Koalition. Deshalb müsse die Schule mindestens den Rang von Kultureinrichtungen bekommen in der kritischen Infrastruktur, fügte sie hinzu. Das Bildungsministerium teilte auf Nachfrage mit, dass es sich in der Koalition dafür einsetze und Gespräche darüber liefen.

Die Medizinlabore in Deutschland nähern sich nach Angaben des Verbands Akkreditierte Labore in der Medizin wegen der hohen Infektionszahlen den Grenzen ihrer Auslastung. Diskutiert wird bereits über eine Priorisierung bei PCR-Tests. «Da haben Beschäftigte in der kritischen Infrastruktur Vorrang», sagte der Leiter des Corona-Krisenstabes der Bundesregierung, Generalmajor Carsten Breuer, der »Süddeutschen Zeitung«. Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen sprach sich im RBB-Inforadio dafür aus, PCR-Tests für wichtige medizinische Diagnostik von Schwersterkrankten und für das Personal der kritischen Infrastruktur priorisiert bereitzuhalten.

Afrikanische Gesundheitsorganisation CDC: Neuer Umgang mit Pandemie nötig

11.38 Uhr: Mit dem Erreichen der 10-Millionen-Marke bei den Coronainfektionen in Afrika ändert sich laut der panafrikanischen Gesundheitsorganisation Africa CDC auch der Umgang mit der Pandemie. »Wir befinden uns jetzt nicht mehr in der Logik einer Eingrenzung des Virus – es ist jetzt überall«, sagte am Donnerstag John Nkengasong von der Gesundheitsorganisation der Afrikanischen Union (Africa CDC) und betonte: »Die Zeit, zu der wir eine Kontaktnachverfolgung brauchten, sind vorbei.« Strenge Restriktionen seien nicht mehr die geeignete Antwort – auch wenn die Bevölkerung bestimmte Vorsichtsmaßnahmen unbedingt weiter einhalten müsse.

Impfen und Testen seien nun dagegen mehr denn je prioritär. »Die, die geimpft worden sind, werden zwar krank, landen aber nicht im Krankenhaus – das ist der Trend, den wir gerade erleben«, sagte Nkengasong, der sowohl beim Testen wie auch beim Impfen eine stärkere Dezentralisierung auf dem Kontinent forderte.

In ganz Afrika wurden vergangene Woche 307.000 Neuinfektionen gezählt – ein Anstieg um zwei Prozent im Vergleich zur Vorwoche. Das südliche Afrika stellte mit 43 Prozent erneut die meisten Fälle. Der Kontinent hat mittlerweile 663 Millionen Impfdosen beschafft, doch sind in Afrika erst 10,9 Prozent der Bevölkerung zweifach gegen das Coronavirus geimpft. »Es gibt jetzt einen klaren Trend, wonach mehr Impfstoffe den Kontinent erreichen«, sagte Nkengasong.

Die CDC versucht, die Mittel der afrikanischen Staaten zu bündeln und Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie zu koordinieren. Seit deren Ausbruch wurden insgesamt 10,1 Millionen Infektionen in Afrika dokumentiert. »Wir haben damit jetzt eine wichtige Marke erreicht«, betonte der CDC-Direktor. Die Dunkelziffer bei den Infektionen dürfte nach Angaben von Experten auf dem Kontinent mit seinen 1,3 Milliarden Menschen jedoch sehr hoch sein.

Frankreich erleichtert Geimpften Reisen von und nach Großbritannien

11.13 Uhr: Frankreich lockert für gegen das Coronavirus geimpfte Menschen die Restriktionen für Reisen von und nach Großbritannien. Die Einreise nach Frankreich ist von Freitag an wieder ohne Angabe eines wichtigen Grundes und ohne vorherige Registrierung möglich, kündigte Premierminister Jean Castex am Donnerstag an. In Frankreich müssen aus Großbritannien eintreffende Geimpfte auch nicht mehr in Quarantäne. Lediglich ein negativer PCR- oder Schnelltest maximal 24 Stunden vor der Einreise ist weiter erforderlich.

Nichtgeimpfte müssen für die Einreise nach Frankreich oder die Ausreise nach Großbritannien weiter ein wichtiges Motiv haben. Einreisende müssen sich vorab mit ihrer Zieladresse in Frankreich registrieren und dort in eine zehntägige Quarantäne begeben, die von der Polizei kontrolliert wird.

Die Reisebeschränkungen im Verkehr mit Großbritannien seien im Dezember erlassen worden, um Frankreich vor der Verbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus zu schützen. Da diese inzwischen auch in Frankreich die Oberhand gewonnen habe, könnten die strikten Beschränkungen für Geimpfte gelockert werden, erläuterte Castex.

Das Tempo zieht an: 780.000 Impfungen am Mittwoch

10.50 Uhr: Die Impfungen gegen das Coronavirus kommen in Deutschland etwas schneller voran. Am Mittwoch wurden 780.000 Impfdosen verabreicht, rund 66.000 mehr als tags zuvor. Das teilte das Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin am Donnerstag über sein Dashboard mit. Im Schnitt der vergangenen 7 Tage habe es täglich 593.000 Impfungen gegeben, also rechnerisch 7 Personen pro Sekunde.

Damit sind dem RKI zufolge mindestens 60,1 Millionen Menschen oder 72,3 Prozent der Gesamtbevölkerung zweifach geimpft oder haben die Einmalimpfung von Johnson & Johnson erhalten. Die Bundesregierung strebt 80 Prozent bis Ende Januar an. 37,5 Millionen oder 45,1 Prozent haben bereits eine Auffrischungsimpfung erhalten. Diese ist wichtig für einen wirksamen Schutz vor der ansteckenderen Virusvariante Omikron.

Den höchsten Anteil von Auffrischungsimpfungen haben (Stand Donnerstag 10.30 Uhr) das Saarland mit 54,1 Prozent sowie Niedersachsen, Bremen und Schleswig-Holstein mit 49,2 bis 49,6 Prozent. Den niedrigsten Booster-Anteil haben Sachsen mit 35,7 Prozent und Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Thüringen mit 38,4 bis 39,6 Prozent.

Nicht geimpft sind noch 20,9 Millionen Menschen oder gut ein Viertel der Bevölkerung. Dazu gehören auch 4,0 Millionen Kleinkinder bis 4 Jahre, für die noch kein Impfstoff zugelassen ist.

Auf dem RKI-Dashboard wird darauf hingewiesen, dass die Impfquoten als Mindestimpfquoten zu verstehen sind, »da eine hundertprozentige Erfassung durch das Meldesystem nicht erreicht werden kann«. Das Robert Koch-Institut geht davon aus, dass die tatsächliche Impfquote um bis zu fünf Prozentpunkte höher liegt.

Tennisprofi sagt eigenen Positivtest voraus – und schimpft über laxe Coronamaßnahmen der Australian Open

10.25 Uhr: Am Dienstag hatte Bernard Tomic auf dem Court mit einer bösen Vorahnung für Aufregung gesorgt, zwei Tage später ist der australische Tennisprofi tatsächlich positiv auf das Coronavirus getestet worden. »Ich fühle mich ziemlich krank«, sagte der 29-Jährige am Donnerstag den australischen Zeitungen »The Age« und »The Sydney Morning Herald« – und bestätigte das Eintreten seiner Selbstdiagnose, trotz derer er am Dienstag noch auf den Platz gegangen war.

Schon während der 1:6, 4:6-Niederlage gegen den Russen Roman Safiullin in der ersten Qualifikationsrunde für die Australian Open hatte Tomic mit seinen Corona-Andeutungen für Aufregung gesorgt. »Ich bin mir sicher, dass ich in den nächsten zwei Tagen positiv getestet werde«, sagte er während des Matches zur Stuhlschiedsrichterin – und schlug sogar eine Wette vor.

»Ich lade Sie zum Essen ein, wenn ich in drei Tagen nicht positiv getestet werde. Ansonsten laden Sie mich zum Essen ein«, sagte Tomic, der die seiner Ansicht nach ungenügenden Testvorschriften im Vorfeld der Australian Open kritisierte: »Ich kann nicht glauben, dass niemand getestet wird. Sie erlauben den Spielern, mit Schnelltests aus ihrem Zimmer auf den Court zu kommen. Ich bitte Sie«, schimpfte Tomic: »Es gibt keine offiziellen PCR-Tests.«

Unzufriedenheit mit Coronapolitik führt zu Lehrerstreik in Frankreich

10.16 Uhr: Angesichts von Rekordzahlen bei den Neuinfektionen haben die Lehrer und Lehrerinnen in Frankreich am Donnerstag mit einem landesweiten Streik gegen das Coronamanagement der Regierung an den Schulen protestiert. »Erschöpfung und Verzweiflung der gesamten Bildungsgemeinschaft haben ein noch nie dagewesenes Ausmaß erreicht«, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung von elf Gewerkschaften. Bildungsminister Jean-Michel Blanquer und die Regierung hätten eine chaotische Situation verursacht. Die Vorgaben zum Schutz der Schüler und des Personals seien ständig geändert worden. Zudem fehle es an geeigneten Instrumenten, um einen ordentlichen Ablauf an den Schulen zu gewährleisten.

Lehrkräften, Schulverwaltungen und Eltern macht besonders zu schaffen, dass kurz vor der Rückkehr aus den Weihnachtsferien neue Testanforderungen angekündigt und seitdem zweimal geändert wurden. »Wir waren so verzweifelt, müde und wütend, dass wir keine andere Wahl hatten, als einen Streik zu organisieren, um der Regierung eine deutliche Botschaft zu übermitteln«, sagte Elisabeth Allain-Moreno von der Lehrergewerkschaft SE-UNSA. Die Gewerkschaften gingen davon aus, dass viele Schulen am Donnerstag geschlossen blieben und sich viele Lehrkräfte an dem Streik beteiligen – etwa 75 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer an den Grundschulen, aber auch weiteres Schulpersonal.

Niederländischer Außenminister Hoekstra hat Corona

10.14 Uhr: Der neue niederländische Außenminister Wopke Hoekstra ist mit dem Coronavirus infiziert. Er habe aber keine Beschwerden, teilte er am Mittwochabend über Twitter mit. Der Christdemokrat war bereits seit Mittwoch in Quarantäne, nachdem eines seiner Kinder ein positives Testergebnis hatte. Hoekstra war erst am Dienstag in Brüssel und dort mit dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell und seiner belgischen Amtskollegin Sophie Wilmès zusammengetroffen.

Der Minister wird wegen der Quarantäne nun nicht an dem Treffen der Außen- und Verteidigungsminister der EU-Staaten am Donnerstag im französischen Brest teilnehmen.

Auch die neue Finanzministerin Sigrid Kaag hat sich mit dem Virus infiziert und ist in Quarantäne. Sie musste daher am Montag über eine Videoverbindung ihren Amtseid ablegen. Am Montag war das neue Kabinett des Ministerpräsidenten Mark Rutte von König Willem-Alexander vereidigt worden.

Industrieverband für Impfpflicht als letztes Mittel

10.00 Uhr: Der Industrieverband BDI befürwortet als letztes Mittel eine Impfpflicht. Dem dürfe sich Deutschland nach sorgfältiger Abwägung im Interesse aller nicht verweigern, sagt BDI-Präsident Siegfried Russwurm. Impfen sei nach wie vor die beste Medizin gegen das Virus.

Griechenland verpflichtet erneut freiberufliche Ärzte zum Coronadienst

9.35 Uhr: Die griechische Regierung hat Dutzende freiberufliche Ärzte zum Coronadienst verpflichtet. Die 90 Mediziner sollen schon von Donnerstag an in staatlichen Krankenhäusern vor allem in Nordgriechenland eingesetzt werden und ihre Kollegen dort entlasten, wie die Nachrichtenagentur ANA berichtet. Es handelt sich hauptsächlich um Anästhesisten und Lungenfachärzte.

Athen hatte bereits im November in Thessaloniki und Umgebung Dutzende Ärzte eingezogen. Die gesetzliche Grundlage dazu war angesichts der Pandemie bereits 2020 geschaffen worden. Sie ermöglicht es auch, Privatkliniken für die Versorgung von Kranken zu verpflichten.

Wegen der Omikron-Variante sind die griechischen Krankenhäuser seit Wochen stark belastet. Seit Jahresanfang werden in dem Land mit seinen knapp elf Millionen Einwohnern täglich zwischen 25.000 und 50.000 Neuinfektionen gemeldet.

Kretzschmar rechnet mit Coronaproblemen bei der Handball-EM

9.23 Uhr: Ex-Nationalspieler Stefan Kretzschmar befürchtet einige Coronaprobleme bei der Handball-Europameisterschaft in Ungarn und der Slowakei. »Ich mache mir schon Sorgen. Bei den Covid-Listen, die jeden Tag veröffentlich werden, stellt sich nicht die Frage, wer unter regulären Bedingungen Europameister wird, sondern wer am besten durchkommt«, sagte der 48-Jährige in einem Interview der Zeitung »Tagesspiegel«.

Ex-Handballnationalspieler Stefan Kretzschmar

Ex-Handballnationalspieler Stefan Kretzschmar

Foto: Ronny Hartmann / dpa

Besonders besorgt äußerte sich der ehemalige Nationalspieler und heutige Sportvorstand des Bundesligisten Füchse Berlin über die Zulassung von Zuschauern bei dem Turnier. »Wenn man die weltweite Entwicklung betrachtet und dann hört, dass in der Slowakei eine Hallenauslastung von 25 Prozent erlaubt ist und es in Ungarn gar keine Beschränkungen gibt, wird einem angst und bange. Das ist eine verrückte Konstellation«, sagte Kretzschmar.

Er selbst freue sich zwar irgendwie auf die EM, die er als Experte für den Internetanbieter sportdeutschland.tv aus der Heimat begleiten wird. Generell herrsche trotz eines bestmöglichen Hygienekonzepts der Europäischen Handball-Föderation jedoch eine große Ungewissheit. »Wir sind wieder an einem Punkt, an dem wir nicht genau wissen, wie wir mit der Situation umgehen sollen«, sagte Kretzschmar. »Natürlich fühlen wir uns alle etwas unwohl, weil wir nicht wissen, was wirklich sicher ist, aber das geht ja nicht nur uns Sportlern so.«

Grünen-Gesundheitsexperte Dahmen für Priorisierung von PCR-Tests

8.42 Uhr: Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen hat sich angesichts überlasteter medizinischer Labore für eine Priorisierung von PCR-Coronatests ausgesprochen. »Wir sehen sehr deutlich, dass die wöchentliche Kapazität von 2,4 Millionen PCR-Tests, die wir in etwa in Deutschland haben, nun unter Vollast überall gebraucht wird«, sagte der gesundheitspolitische Sprecher im rbb-Inforadio. Es müsse darauf geachtet werden, Schwerstkranke und das Personal der kritischen Infrastruktur zu bevorzugen.

Im Einzelfall könne das, etwa beim Freitesten, zu Verzögerungen führen. Die Situation werde sich erst verbessern, wenn die in die Höhe schnellenden Coronafallzahlen unter Kontrolle gebracht würden, prognostizierte Dahmen. Derzeit breite sich die Omikron-Variante des Coronavirus so schnell aus, dass die Testkapazitäten nicht schnell genug ausgebaut werden könnten.

Polizei durchsucht Wohnungen von hundert Personen wegen falscher Impfbescheinigungen

8.22 Uhr: Die Polizei hat in Bayern und drei weiteren Bundesländern Wohnungen von mehr als hundert Personen durchsucht, die sich falsche Impfbescheinigungen besorgt haben sollen. Die Ermittler stellten bei der Aktion, die am frühen Donnerstagmorgen begann, unter anderem Impfausweise und Smartphones sicher. Zudem wurde bei Beschuldigten Blut entnommen, um den Impfstatus zu klären, wie ein Sprecher der Polizei erklärte.

Ausgangspunkt der Durchsuchungen ist der Fall eines Hausarztes im Landkreis Donau-Ries, der Scheinimpfungen verabreicht und Impfbescheinigungen ohne Impfung ausgestellt haben soll. Die Durchsuchungen richten sich nun gegen Personen, die im Verdacht stehen, den Arzt bewusst aufgesucht zu haben, um eine Impfung bescheinigt zu bekommen, ohne sich impfen zu lassen. Gegen sie wird laut Polizei wegen der Beihilfe beziehungsweise Anstiftung zum Ausstellen unrichtiger Gesundheitszeugnisse und deren Verwendung ermittelt. Außerdem stünden Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz im Raum. Gegen den Arzt wurde zwischenzeitlich ein Berufsverbot verhängt. Bei den Durchsuchungen waren am Donnerstagmorgen mehr als 200 Beamte im Einsatz, zunächst verliefen sie nach Angaben eines Polizeisprechers friedlich.

Zuschauerzahl bei Australian Open wird auf 50 Prozent begrenzt

Check-in-Schild zur Australian Open

Check-in-Schild zur Australian Open

Foto: MARTIN KEEP / AFP

6.17 Uhr: Wegen steigender Coronazahlen im australischen Bundesstaat Victoria hat die Regionalregierung in Melbourne angekündigt, die Zuschauerzahl bei den Australian Open auf 50 Prozent der Kapazität zu begrenzen. Alle bisher verkauften Tickets behielten ihre Gültigkeit, versicherte die Regierung am Donnerstag. Nach Angaben der Zeitung »The Age« waren bislang für keine Partie des am Montag beginnenden Turniers mehr als die Hälfte der Karten verkauft worden.

Wegen der Ausbreitung der ansteckenden Omikron-Variante des Coronavirus waren die Infektionszahlen vor allem in Victoria und im Bundesstaat New South Wales mit der Großstadt Sydney zuletzt massiv gestiegen. Deshalb gebe es auch eine Maskenpflicht für alle Besucher, hieß es weiter.

Die Australian Open in der Metropole Melbourne beginnen am Montag und enden am 30. Januar mit dem Finale im Herreneinzel. Ob der Tennis-Weltranglistenerste Novak Djoković an dem Turnier teilnehmen darf und versuchen kann, seinen Titel zu verteidigen, ist weiter unklar. Einwanderungsminister Alex Hawke könnte das Visum des ungeimpften Serben noch immer aufheben. Eine Entscheidung soll möglicherweise noch im Laufe des Tages fallen.

Bundestag stimmt über neue Corona-Quarantäneregeln ab

6.15 Uhr: Der Bundestag stimmt an diesem Donnerstag über die zwischen Bund und Ländern verabredeten neuen Corona-Quarantäneregeln ab. Die Abgeordneten werden sich voraussichtlich am Abend damit befassen. Zuvor stellen weitere Bundesminister ihre Vorhaben für die Legislaturperiode vor, darunter am frühen Nachmittag auch Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Die Debatte zur Gesundheitspolitik wird sich aller Voraussicht nach größtenteils um die Coronapandemie drehen.

Zwölf Länder lassen Luca-Zukunft offen – App in Schleswig-Holstein vor dem Aus

6.09 Uhr: In zwölf Bundesländern ist offen, ob die Luca-App zur Nachverfolgung von Kontakten weiter vertraglich genutzt wird. In Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Sachsen-Anhalt wird dies geprüft, wie die Bundesländer auf SPIEGEL-Anfrage und auch in einer Umfrage der Nachrichtenagentur dpa erklärten.

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Schleswig-Holstein dagegen lässt die Lizenz auslaufen. Die Entscheidung zur Kündigung zum März sei vor allem gefallen, weil die Corona-Landesverordnung seit September 2021 keine Pflicht mehr zur Erhebung der Kontaktdaten beinhalte, sagte eine Sprecherin des Schleswig-Holsteinischen Landkreistages.

Labore stoßen bei PCR-Tests an Kapazitätsgrenzen

6.07 Uhr: Die Medizinlabore in Deutschland nähern sich nach Angaben eines Branchenverbands zunehmend den Grenzen ihrer Auslastung. »Die hohen Infektionszahlen gehen mit vielen Tests einher. Weil derzeit kaum priorisiert wird bei PCR-Tests, stoßen die Labore in Deutschland zunehmend an ihre Kapazitätsgrenzen«, sagte der Vorsitzende des Verbands Akkreditierte Labore in der Medizin, Michael Müller, der »Rheinischen Post«. Das sei für Kranke und Krankenhäuser kritisch.

»Daher ist es zwingend, dass insbesondere die Arztpraxen und Testzentren dazu angehalten werden, sich an der nationalen Teststrategie auszurichten«, forderte Müller. Bei knappen Kapazitäten müssten PCR-Tests entsprechend den dortigen Empfehlungen erfolgen. »Dass man sich bald aus der Quarantäne freitesten lassen kann, wird unweigerlich zu einem Mehraufwand der Labore führen.« Von Bundesregierung und Ländern habe es keine Prognosen gegeben, »auf wie viel mehr Tests wir uns einstellen müssen«. »Die Labore werden dem Ansturm nun weitgehend unvorbereitet begegnen müssen.«

Der Leiter des Corona-Krisenstabs der Bundesregierung, Generalmajor Carsten Breuer, sagte der »Süddeutschen Zeitung«: »Wir werden mit Sicherheit wie bei allen knappen Ressourcen Kapazitäten bündeln müssen, wo es erforderlich ist. Das gilt auch für Tests.« Sobald es irgendwo eng werde, müsse priorisiert werden. »Da haben Beschäftigte in der kritischen Infrastruktur Vorrang«, sagte er. Das Ziel sei aber, das bisherige Testregime so lange wie möglich aufrechtzuerhalten. »Wir brauchen möglichst genaue Daten, um zu sehen, wie sich die Welle bei uns auswirkt«, sagte Breuer.

Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft drängt auf Schnelltests, die auch Omikron-Variante erkennen

6.06 Uhr: Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) drängt darauf, dass die an Schulen eingesetzten Antigenschnelltests die Omikron-Variante erkennen müssen. »Regelmäßige Tests sind in Schulen und allen anderen Bildungseinrichtungen von der Kita bis zu Hochschulen notwendig«, sagte GEW-Chefin Maike Finnern dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Donnerstag). »Die Verantwortlichen sollten dabei Antigenschnelltests zur Verfügung stellen, die in der Lage sind, auch die Omikron-Variante zu erkennen«, fügte sie hinzu.

Finnern kritisierte zugleich das Krisenmanagement der Länder. »Die Kultusministerinnen und -minister haben der Omikron-Welle zu wenig entgegengesetzt«, sagte sie. »Diese Coronawelle kann dazu führen, dass einzelne Schulen auf Distanzunterricht werden umstellen müssen.«

Bundesregierung droht 80-Prozent-Ziel bei Impfquote erneut zu verfehlen

6.03 Uhr: Die Bundesregierung droht ihr Ziel, 80 Prozent der Bevölkerung gegen das Coronavirus zu impfen, erneut zu verfehlen. Es werde »sehr schwer«, die Marke bis Ende Januar noch zu erreichen, sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) dem Nachrichtenportal »The Pioneer«. Am Mittwoch hatten 62,2 Millionen Menschen in Deutschland mindestens eine Impfdosis erhalten. Das entspricht 74,8 Prozent der Bevölkerung.

Lauterbach sagte, über die Feiertage habe es einen Rückgang bei den Impfungen gegeben. »Daher muss man das wieder anschieben. Aber darüber lohnt es nicht zu lamentieren«, sagte der SPD-Politiker. »Wir müssen mit Hochdruck arbeiten«, bekräftigte er. Aktuell gibt es nach Lauterbachs Angaben bis zu 700.000 Impfungen pro Tag. »Ich glaube aber, dass wir es doch wieder beschleunigen können.«

Kultusminister sehen keine Nachteile für Schulabsolventen

6.01 Uhr: Schülerinnen und Schüler sollen sich auch in diesem Coronaschuljahr keine Sorgen um ihre Abschlüsse machen müssen. Die Abschlüsse und Abschlussprüfungen 2022 seien denen früherer und späterer Jahrgänge gleichwertig und würden gegenseitig anerkannt, erklären die Kultusministerinnen und -minister in einem gemeinsamen Beschluss. Diese Vereinbarung hatten sie auch in den beiden Vorjahren bereits getroffen.

»Dies schafft Planungssicherheit für alle, die in diesem Jahr Prüfungen ablegen werden, und für die Lehrkräfte, die auf die Prüfungen vorbereiten«, sagte die Präsidentin der Kultusministerkonferenz und schleswig-holsteinische Bildungsministerin, Karin Prien (CDU). »Wir gehen davon aus, dass die Abiturprüfungen sowie die Abschlussprüfungen der beruflichen Schulen auch im Jahr 2022 unter Beachtung der dann möglicherweise geltenden Hygieneregelungen wie geplant stattfinden werden.« In Rheinland-Pfalz haben die Abiturprüfungen bereits begonnen.

Auch in diesem Jahr können die Länder laut KMK-Beschluss wieder verschiedene Maßnahmen ergreifen, um Schülern angesichts der anhaltenden Ausnahmesituation entgegenzukommen: Das können nach hinten geschobene Prüfungstermine sein oder weniger Klassenarbeiten und Klausuren, um Lernzeit zu gewinnen. Auch die Dauer von Prüfungen kann verlängert werden, damit Schülerinnen und Schüler mehr Zeit zum Lösen der Aufgaben haben.

Chef von Krisenstab warnt vor Engpässen bei Coronatests

5.00 Uhr: Nach Einschätzung des Leiters des Corona-Krisenstabs der Bundesregierung, Generalmajor Carsten Breuer, kann es zu Engpässen bei Coronatests kommen. »Wir werden mit Sicherheit wie bei allen knappen Ressourcen Kapazitäten bündeln müssen, wo es erforderlich ist. Das gilt auch für Tests«, sagt er der »Süddeutschen Zeitung«. »Sobald es irgendwo eng wird, muss ich priorisieren. Da haben Beschäftigte in der kritischen Infrastruktur Vorrang.«

RKI meldet Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz auf 427,7

4.15 Uhr: Die Zahl der Coronaneuinfektionen in Deutschland hat einen neuen Tageshöchstwert erreicht. Das Robert Koch-Institut (RKI)  gab am Donnerstagmorgen die Zahl der Neuinfektionen innerhalb 24 Stunden mit 81.417 an. Der bisherige Höchststand waren 80.430 Neuinfektionen am Vortag. Vor einer Woche hatten die Gesundheitsämter noch 64.340 Neuinfektionen verzeichnet.

Die Sieben-Tage-Inzidenz betrug am Donnerstagmorgen 427,7. Am Vortag waren es noch 407,5. Vor einer Woche lag die Inzidenz noch bei 285,9. Am 29. November hatte das RKI den bisherigen Höchstwert von 452,4 vermeldet. Der Wert beziffert die Zahl der neuen Ansteckungen pro 100.000 Einwohner im Zeitraum von sieben Tagen.

Es wurden zudem 316 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gezählt. Seit Pandemiebeginn verzeichneten die Gesundheitsämter laut den jüngsten Angaben des Instituts insgesamt 7.743.228 Infektionsfälle. Die Gesamtzahl der registrierten Coronatoten in Deutschland stieg auf 115.051. Die Zahl der von einer Erkrankung durch das Coronavirus genesenen Menschen in Deutschland bezifferte das Institut mit rund 6.878.100.

Als entscheidenden Maßstab für eine Verschärfung der Coronamaßnahmen hatten Bund und Länder im November die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz festgelegt. Dieser Wert gibt an, wie viele Menschen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen wegen einer Coronainfektion im Krankenhaus liegen. Laut dem aktuellsten RKI-Bericht vom Mittwoch lag die Hospitalisierungsinzidenz bundesweit bei 3,13.

Australien lockert Quarantäneregeln wegen Lieferengpässen

3.40 Uhr: Australien verzeichnet einen Höchststand an Neuinfektionen. Die aktuelle Welle, getrieben durch die Omikron-Variante, treibt Krankenhauseinlieferungen in die Höhe und setzt Lieferketten unter Druck. Die Behörden sehen sich gezwungen, die Quarantäneregeln für weitere Beschäftigte zu lockern.

Am heutigen Donnerstag wurden 147.000 Neuinfektionen gemeldet, darunter 92.000 in Australiens bevölkerungsreichsten Bundesstaat New South Wales (NSW) – die heutigen Zahlen aus NSW beinhalten allerdings auch positive Ergebnisse von Schnelltests, die die Bürgerinnen und Bürger seit dem 1. Januar zu Hause durchgeführt haben und die jetzt registriert wurden.
Die Zahl der Krankenhauseinweisungen steigt so hoch wie nie zuvor. Nach Angaben der Behörden sind die Kapazitäten jedoch ausreichend.

Leere Supermarktregale in Sydney, Australien

Leere Supermarktregale in Sydney, Australien

Foto: BIANCA DE MARCHI / EPA

Wegen des erhöhten Drucks auf die Lieferketten hat der Bundesstaat Victoria verkündet, die Quarantäneregeln für bestimmte Berufe zu lockern: Beschäftigte in den Bereichen Notdienst, Bildung und Transport dürfen wieder arbeiten, wenn sie symptomfrei sind.

»Es gibt keine schnelle Lösung«, sagte Victorias Premierminister Daniel Andrew während einer Pressekonferenz. »Diese Änderungen sind vernünftig, sie werden helfen, aber sie werden nicht alles ändern, es gibt keine einfache Lösung.«

Gericht in Québec entzieht ungeimpftem Vater vorübergehend das Sorgerecht

3.05 Uhr: In der kanadischen Provinz Québec hat ein Gericht einem impfskeptischen Vater vorübergehend das Sorgerecht für sein Kind entzogen. In der Entscheidung vom 23. Dezember, die der Nachrichtenagentur AFP vorliegt, heißt es, dass es nicht im »besten Interesse« des Kindes sei, »Kontakt zu seinem Vater zu haben, wenn dieser nicht geimpft ist und sich in der aktuellen epidemiologischen Situation gegen Gesundheitsmaßnahmen ausspricht«.

Zuvor hatte die Zeitung »Le Devoir« über den Fall berichtet. Der Vater hatte ursprünglich beantragt, sein Sorgerecht für den 12-Jährigen über die Weihnachtsfeiertage und den Jahreswechsel zu verlängern. Der Richter hob jedoch alle seine Rechte bis Februar auf, es sei denn, er entscheidet sich doch noch für eine Impfung.

Der Richter stellte fest, dass Äußerungen des Vaters auf Internetplattformen zeigten, »dass er sich offenbar gegen Impfungen und Gesundheitsmaßnahmen ausspricht«. Der Schutz des Kindes vor dem Coronavirus sei daher auch angesichts der hochansteckenden Omikron-Variante nicht gewährleistet. Außerdem wohnt die Mutter mit ihrem Ehepartner und ihren beiden anderen Kindern im Alter von sieben Monaten und vier Jahren zusammen, die nicht geimpft sind, da die Impfung in Kanada erst ab fünf Jahren möglich ist. »Unter diesen Umständen ist es nicht im Interesse eines der drei Kinder«, dass der Vater das 12-jährige Kind »zum jetzigen Zeitpunkt« sehen kann, so der Richter.

US-Gesundheitsbehörde rechnet mit 62.000 Coronatoten in den nächsten vier Wochen

2:49 Uhr: Die US-Gesundheitsbehörde CDC sagt vorher, dass in den nächsten vier Wochen mehr als 62.000 US-Bürger an den Folgen einer Coronainfektion sterben könnten, wie CNN berichtet .

Laut Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) starben in den USA bisher mehr als 842.000 Menschen an den Folgen des Virus. Nach der neuen Vorhersage rechnen Experten damit, dass die aktuell durchschnittlichen 1715 Todesfälle pro Tag auf 2624 ansteigen werden.

Die US-Gesundheitsbehörde wies darauf hin, dass »aktuelle Vorhersagen möglicherweise nicht die rasante Ausbreitung der Omikron-Variante widerspiegeln würden oder sich während Ferienzeiten ändern könnten und deshalb mit Vorsicht zu interpretieren seien.«

Lage in kritischer Infrastruktur noch entspannt

2.34 Uhr: In Kraftwerken und anderen Betrieben der sogenannten kritischen Infrastruktur gibt es nach Angaben des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) keine Personalengpässe aufgrund vermehrter Quarantänefälle.

Windpark und Braunkohlekraftwerk in NRW (Symbolbild)

Windpark und Braunkohlekraftwerk in NRW (Symbolbild)

Foto: Rupert Oberhäuser / imago images

»Stand heute ist die Lage in den Unternehmen noch entspannt. Die Unternehmen haben die aktuelle Lage genau im Blick und bewerten sie regelmäßig neu«, sagt BDEW-Chefin Kerstin Andreae der »Rheinischen Post«. »Wichtig ist, dass die Unternehmen im Fall von personellen Engpässen schnell und flexibel handeln können, um den Einsatz des betriebsnotwendigen Personals sicherzustellen. Die bestehenden Pandemiepläne sehen hierfür verschiedene Maßnahmen vor.«

Frankreich: Verschärfte Coronaregeln und Schulstreiks

2:05 Uhr: Frankreichs Senat hat die geplante Verschärfung der Coronaregeln für Ungeimpfte in der Nacht zu Donnerstag mit Einschränkungen gebilligt. Um die fünfte Welle einzudämmen, erhalten Ungeimpfte damit schon bald keinen Zugang mehr zu Einrichtungen etwa der Gastronomie und Kultur und können keine Fernzüge und Flüge mehr nutzen. Bislang war dies noch mit einem aktuellen negativen Test möglich. Der Senat bestimmte aber, dass die Verschärfung nur solange gilt, wie sich mehr als 10.000 Coronapatienten in französischen Kliniken befinden. Aktuell sind es rund 24.000 Patienten.

Gleichzeitig wollen Lehrer am Donnerstag massenhaft gegen das Coronamanagement an Schulen mit Streiks protestieren. »Erschöpfung und Verzweiflung der gesamten Bildungsgemeinschaft hat ein noch nie dagewesenes Ausmaß erreicht«, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung von elf Gewerkschaften.

Die Fallzahlen in Frankreich sind in den vergangenen Wochen in die Höhe geschnellt. Die Omikron-Variante des Coronavirus ist mittlerweile vorherrschend im Land. Am Mittwoch wurden knapp 362.000 registrierte Neuinfektionen binnen eines Tages verzeichnet.

Moderna erwartet im März Daten zur Impfung für Kinder ab zwei Jahren

Kleinkind wird geimpft (Symbolbild)

Kleinkind wird geimpft (Symbolbild)

Foto: Ute Grabowsky/photothek.net / imago images/photothek

1.27 Uhr: Der US-Hersteller Moderna rechnet im März mit den Ergebnissen seiner klinischen Studie zum Coronaimpfstoff für Kinder im Alter von zwei bis fünf Jahren. Falls die Daten und Gespräche mit der Aufsichtsbehörde positiv ausfielen, könnte Moderna sich dann für die Impfung um eine Notfallzulassung bemühen, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.

Die anderen Hersteller eines mRNA-Impfstoffs, Biontech und Pfizer, hatten Mitte Dezember erklärt, sie rechneten damit, für die Altersgruppen von sechs Monaten bis zu fünf Jahren »im ersten Halbjahr 2022« eine Notfallzulassung beantragen zu können. Viele US-Experten rechnen im Lauf des ersten Halbjahres mit einer Notfallzulassung für einen Impfstoff für Kleinkinder ab zwei Jahren.

Gewalt bei Coronaprotest in Salzgitter – Auch Kinder bei der Demo

0.32 Uhr: Bei einem nicht angemeldeten Protest gegen die staatliche Coronapolitik im niedersächsischen Salzgitter haben Demonstranten versucht, gewaltsam eine Polizeikette zu durchbrechen. Bei der Versammlung von etwa 50 Menschen, darunter Kinder, herrschte am Mittwochabend eine »aufgeheizte und aggressive« Stimmung, wie die Polizei berichtete. Es wurden mehrere Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten eingeleitet – unter anderem, weil viele Teilnehmer die Maskenpflicht ignorierten. Erste Ermittlungen ergaben laut Polizei, dass auch Angehörige der rechten Szene dabei waren.

WHO entscheidet über Verlängerung des Corona-Gesundheitsnotstands

0.05 Uhr: Bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf erörtert ein unabhängiger Expertenausschuss an diesem Donnerstag, ob die Coronalage weiterhin als internationaler Gesundheitsnotstand eingestuft wird.

Dieser Notstand – genannt »gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite« – gilt inzwischen schon seit fast zwei Jahren. Es ist die höchste Alarmstufe, die die WHO verhängen kann. Der Ausschuss will noch am Abend eine Empfehlung abgeben. Die Weltgesundheitsorganisation folgt in aller Regel einer solchen Empfehlung.

Dänemark beginnt mit vierter Impfung

0.01 Uhr: Dänemark beginnt mit der Verabreichung einer vierten Impfdosis gegen das Coronavirus. Die wiederholte Auffrischung werde den »am meisten gefährdeten Bürgern« angeboten, insbesondere denjenigen, bei denen schwere Krankheiten diagnostiziert wurden, sagte Gesundheitsminister Magnus Heunicke am Mittwoch. Die Gesundheitsbehörden würden die Patienten in den nächsten Tagen kontaktieren.

Die Regierung verkündete zudem eine Verkürzung der Gültigkeitsdauer des Gesundheitspasses: Der Pass läuft für doppelt Geimpfte demnach fünf Monate nach der zweiten Impfung ab. Zuvor waren es sieben Monate. Nach einer dritten Dosis, die bisher 54,6 Prozent der Bevölkerung erhalten haben, ist der Ausweis unbegrenzt gültig.

Heunicke kündigte außerdem die Wiedereröffnung von Kultureinrichtungen an, die seit dem 19. Dezember geschlossen waren. Maximal 500 Teilnehmer sind nun bei Veranstaltungen in geschlossenen Räumen erlaubt. Bars und Restaurants müssen jedoch um 23 Uhr schließen und der Verkauf von Alkohol ist ab 22 Uhr verboten.

kha/cop/hej/tfb/AFP/dpa/Reuters
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