+++ Corona-News +++ Europäische Arzneimittelbehörde hält Boosterimpfung nach drei Monaten für sinnvoll

Die Ema hält Boosterimpfungen bereits nach drei statt bisher sechs Monaten für möglich. Und: Nach WHO-Erkenntnissen haben Omikron-Infizierte in Südafrika selten mit schwereren Verläufen zu kämpfen. Der Überblick.
Impfung

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Foto: Daniel Karmann / dpa

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Europäische Arzneimittelbehörde für Booster-Impfung nach drei Monaten

18:00 Uhr: Erneute Auffrischungs-Impfungen gegen Covid-19 könnten nach Einschätzung der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA auch schon nach drei Monaten erfolgen. Ungeachtet der geltenden Empfehlungen, die Auffrischung nach sechs Monaten zu verabreichen, »sprechen die derzeit verfügbaren Daten für eine sichere und wirksame Auffrischungsdosis bereits drei Monate nach Abschluss der Grundimmunisierung«, sagte der EMA-Direktor für Impfstrategie Marco Cavaleri. Ein so kurzer Abstand wäre möglich, wenn dies »unter dem Gesichtspunkt der öffentlichen Gesundheit wünschenswert ist«.

Deutschlands Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt, dass eine Auffrischimpfung in der Regel im Abstand von sechs Monaten zur letzten Impfstoffdosis der Grundimmunisierung (in der Regel ist das die zweite Impfung) erfolgen soll. Eine Verkürzung des Impfabstandes auf fünf Monate kann laut Stiko »im Einzelfall oder wenn genügend Kapazitäten vorhanden sind erwogen werden«.

Cavaleri äußerte sich zudem optimistisch hinsichtlich einer baldigen Zulassung des zu den Proteinimpfstoffen zählenden Corona-Vakzins des US-Herstellers Novavox. Sie könne noch in diesem Jahr erfolgen, sagte er.

Das Novavax-Produkt ist im Gegensatz zu den bisher zugelassenen Impfstoffen weder ein mRNA-Impfstoff – wie die Präparate von Biontech und Moderna – noch ein Vektor-Impfstoff wie die von AstraZeneca und Johnson & Johnson. Das Vakzin enthält winzige Partikel, die aus einer im Labor hergestellten Version des Spike-Proteins von Sars-CoV-2 bestehen

WHO: Omikron führt in Südafrika wohl seltener zu schweren Verläufen

17:30 Uhr: Nach erste Erkenntnissen aus Südafrika scheint eine Infektion mit der neuen Coronavirus-Variante Omikron nicht so häufig zu schwereren Krankheitsverläufen zu führen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO vom Donnerstag lag die Intensivbettenbelegung in Südafrika zwischen dem 14. November und 4. Dezember bei 6,3 Prozent. Dies sei relativ niedrig im Vergleich zu der dritten Welle im Juli, die in Südafrika von der Delta-Variante dominiert wurde, so die WHO.

Im gleichen Zeitraum seien in dem am stärksten von Coronaneuinfektionen betroffenen Bezirk in Südafrika 1200 Menschen stationär aufgenommen worden, jedoch hätten lediglich 98 Patienten zusätzlichen Sauerstoff benötigt, und nur vier Patienten mussten beatmet werden, sagte die WHO. Es handele sich hierbei jedoch um erste Erkenntnisse auf einer schmalen statistischen Basis, ein vollständigeres Bild werde sich in den kommenden Wochen ergeben, betonte die WHO.

Südafrika hatte Ende November als eines der ersten Länder weltweit die neue Coronavirus-Variante gemeldet. Daraufhin stufte die WHO die Variante (B.1.1.529) als »besorgniserregend« ein. Mittlerweile ist die Variante in 57 Ländern weltweit nachgewiesen worden.

Masken-Verweigerer schlägt Mann in Berlin zusammen

16.55 Uhr: Ein Masken-Verweigerer hat in Berlin einen 50-Jährigen schwer verletzt, weil dieser ihn in einer Straßenbahn auf die Maskenpflicht aufmerksam gemacht haben soll. Der 50-Jährige hatte in der Nacht zu Donnerstag in Friedrichshain drei Fahrgäste auf ihren fehlenden Mund-Nasen-Schutz hingewiesen, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Daraufhin schlug ihm einer der Fahrgäste mehrmals mit der Faust ins Gesicht.

Es entstand ein Gerangel, welches sich nach draußen verlagerte, als die Straßenbahn anhielt. An der Haltestelle schlug der Mann ohne Maske den 50-Jährigen zu Boden und trat auf ihn ein. Der aggressive Mann hörte laut Polizei erst auf, als seine Begleiter ihn beruhigten. Die beiden Männer und die Frau ohne Masken konnten flüchten. Der 50-Jährige wurde mit schweren Kopfverletzungen ins Krankenhaus gebracht. Nähere Angaben zu dem Angreifer konnte die Polizei nicht machen.

Südkorea akzeptiert Impfnachweis aus dem Ausland

16.40 Uhr: Nach Kritik ausländischer Vertretungen hat Südkorea seine Regelung für den Nachweis einer Coronaschutzimpfung bei Ausländern geändert. Bisher wurden in Südkorea die Nachweise bei ausländischen Staatsbürgern nicht anerkannt, wenn sie außerhalb des ostasiatischen Landes geimpft wurden. Sie habe nun »ihre Politik für die Anerkennung des vollständigen Impfstatus verbessert«, teilte die Behörde für Krankheitskontrolle und Prävention (KDCA) am Donnerstag mit. Sobald sie ihre im Ausland vorgenommenen Impfungen in Südkorea registrieren ließen, würden auch Ausländer ein Covid-19-Impfzertifikat erhalten.

Auch wird es ihnen demnach ermöglicht, eine Auffrischungsimpfung im Land zu erhalten. Durch die bisherige Regelung war dies in der Regel unmöglich. Die alte Regelung hatte bei der EU-Delegation in Südkorea und weiteren Botschaften für Irritationen gesorgt. Sie riefen die Regierung auf, ihre Politik zu ändern. Die deutsche Botschaft äußerte sich auf Twitter nach der Änderung erfreut. Die gemeinsamen Bemühungen mit den EU-Ländern und anderen Partnern hätten zum Erfolg geführt.

Im Gegensatz zu Ausländern, für die keine Ausnahme von den Quarantäne-Regelungen gemacht wurde, hatten die Behörden den Impfstatus von im Ausland geimpften Südkoreanern anerkannt. Damit war es betroffenen ausländischen Besuchern in der Regel nicht möglich, Restaurants, Cafés, Kinos oder andere Orte zu besuchen, wo ein Nachweis verlangt wird

Amadeu Antonio Stiftung fordert von Politik klares Handeln

16.21 Uhr: Die zunehmende Radikalisierung bei Coronapotesten erfordert nach Ansicht der Amadeu Antonio Stiftung  eine klare Antwort der Politik. Die Bewegung nur zu beobachten sei gefährlich, sagte Geschäftsführer Timo Reinfrank bei einer Online- Pressekonferenz. »Diese Szene hat das auch als Ermutigung verstanden, dass man eben zu lange nicht reagiert hat. Es gab viel zu wenig repressive Maßnahmen.« Die Polizei habe das alles laufen lassen. Es gelte auch, Mediziner und medizinisches Personal vor Angriffen zu schützen. Leute, die unmittelbar bedroht werden, sollten durch einen Fonds gestärkt werden.

Benjamin Winkler, Rechtsextremismus-Experte der Stiftung, gab etwa einen Einblick in die Proteste in Sachsen. Der Szene sei es gelungen, von Woche zu Woche anzuwachsen – und zwar flächendeckend. Nach Zahlen der Polizei hätten sich am vergangenen Montag bis zu 7000 Teilnehmer an Demonstrationen gegen Coronaschutzmaßnahmen beteiligt. In »Widerstandsnestern« von Coronaleugnern wie Bautzen, Zwönitz oder entlang der Bundesstraße B 96 hätten die Proteste seit der ersten Phase der Pandemie nie aufgehört. Nun aber flammten sie wieder in vielen Orten, selbst Dörfern, auf. Der Teilnehmerkreis sei eine »sächsische Mischung«, die schon bei der Migrationskrise 2015 auf der Straße gewesen sei.

Laut Winkler beteiligen sich neben Rechtsextremen und »glasklaren Neonazis«, auch »Reichsbürger«, Verschwörungsideologien, Leute aus dem AfD-Milieu, der alternativen Esoterik-Szene oder Anhänger der Naturheilmedizin an den Protesten. Dazu gesellten sich »enttäuschte Bürger«. Man könnte den Eindruck gewinnen, die Proteste würden lokal organisiert. »Das ist nur die halbe Wahrheit.« Maßgeblich stünden die rechtsextremen »Freien Sachsen« hinter der Mobilisierung. Sie übten bei den Protesten die Funktion eines Multiplikators aus und hätten via Telegram-Kanal 100.000 Follower.

Erste Omikron-Fälle in Lettland nachgewiesen

15.51 Uhr: In Lettland sind die ersten beiden Fälle der neuartigen Virusvariante des Coronavirus nachgewiesen worden . Nach Angaben des nationalen Referenzlabors in Riga sind zwei Verdachtsfälle mittels Genomsequenzierung bestätigt worden. Insgesamt seien in dem baltischen EU-Land fünf Rückkehrer aus dem Ausland positiv mit Verdacht auf die als besorgniserregend eingestufte Virusvariante getestet worden, sagte der Laborleiter der Nachrichtenagentur Leta. Mittlerweile sind in etlichen Ländern – darunter auch Deutschland – Fälle der Variante aufgetaucht.

In Lettland hatte sich die Coronalage im Herbst stark zugespitzt. Die Regierung in Riga reagierte darauf mit einem einmonatigen Lockdown bis Mitte November. Damit konnte die Infektionswelle gebrochen werden.

Justizminister Buschmann verspricht Rückkehr zur Freiheit nach Corona

15 Uhr: Die Coronapandemie darf nach Auffassung des neuen Bundesjustizministers Marco Buschmann keine dauerhaften Einschränkungen nach sich ziehen. Nach seinem Amtsantritt im Ministerium sagte der FDP-Politiker am Donnerstag in Berlin: »Die erste Aufgabe und die wichtigste Aufgabe der neu gebildeten Bundesregierung ist die Überwindung der Coronakrise.« Die Menschen seien bereit gewesen, bis heute viele »Zumutungen« auf sich zu nehmen, um sich selbst und ihre Mitmenschen zu schützen – »aber genau daran wollen wir uns nicht als neue Normalität gewöhnen«. »Der Schutz der Grundrechte und der Freiheit muss nach der Überwindung der Pandemie eine Top-Priorität der Regierungspolitik werden«, betonte Buschmann.

FDP-Politiker Marco Buschmann

FDP-Politiker Marco Buschmann

Foto: Thomas Trutschel / Photothek / IMAGO

Er habe sich unter anderem vorgenommen, im neuen Amt die anlasslose Vorratsdatenspeicherung zu beenden, ein »Recht auf Verschlüsselung« einzuführen und die Digitalisierung der Justiz voranzutreiben. Seiner Vorgängerin Christine Lambrecht (SPD), die in der neuen Ampelregierung das Verteidigungsressort übernommen hat, dankte Buschmann für die »reibungslose Amtsübergabe«.

Mehr als 100.000 bekannte Coronafälle bei Schülern in Deutschland

14.36 Uhr: Etwa einer von 40 Schülern in Deutschland war in der vergangenen Woche direkt oder indirekt von Corona betroffen, entweder durch eigene Infektion oder durch Quarantänemaßnahmen. Wie aus am Donnerstag veröffentlichten Zahlen der Kultusministerkonferenz (KMK) hervorgeht, lag die Zahl der bekannten Coronainfektionen bei Schülerinnen und Schülern in der Woche vom 29. November bis 5. Dezember bei 103.000. Das waren rund 10.000 mehr als in der Vorwoche. Leicht zurückgegangen auf rund 150.000 ist die Zahl der Schüler, die darüber hinaus in Quarantäne waren (Vorwoche 152 000).

Die KMK legt im Wochenrhythmus Zahlen vor. Grundlage sind Rückmeldungen aus den Bundesländern aus mehr als 28.000 allgemeinbildenden Schulen und Berufsschulen mit etwa 10 Millionen Schülerinnen und Schülern. Insgesamt gibt es in Deutschland etwa 11 Millionen Schülerinnen und Schüler und rund 40.000 Schulen und Berufsschulen. An rund 1500 Schulen gab es demnach in der vergangenen Woche Einschränkungen im Präsenzbetrieb (unverändert zur Vorwoche). Geschlossen waren 86 Schulen (Vorwoche 140).

Die Statistik weist außerdem 7700 Coronafälle bei Lehrkräften aus (Vorwoche 7300) und zusätzlich rund 4000 Quarantäne-Fälle (unverändert zur Vorwoche). Zugrunde liegen hier Angaben zu etwa 885.000 Lehrkräften.

Französische Kliniken wechseln zunehmend in Notfall-Modus

14.11 Uhr: Wegen der sich weiter verschlechternden Coronalage wechseln die Kliniken in Frankreich zunehmend in einen Notfall-Modus. Dieser gilt seit Donnerstag auch im größten Ballungsraum des Landes, der Region Paris. Die Sieben-Tage-Inzidenz liege inzwischen bei 446 und habe sich binnen drei Wochen mehr als vervierfacht, teilte die Gesundheitsverwaltung der Hauptstadtregion (ARS) mit. Der im Landesschnitt ähnlich hohe Wert gibt die Zahl erfasster Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner binnen sieben Tage an.

Kliniken können nun zusätzliche Betten für Covid-Patienten freimachen und Kranke zwischen Kliniken in der Region verlegen. Die übrige Gesundheitsversorgung solle nicht beeinträchtigt werden und das in der Pandemie stark belastete Personal geplanten Urlaub antreten können. Wie in Deutschland sind die Mehrzahl der Coronapatienten ungeimpft, wie die Gesundheitsverwaltung berichtete. Wegen der hohen Impfquote – frankreichweit sind 88,5 Prozent der Impfberechtigten vollständig geimpft – belaste die aktuelle Coronawelle die Krankenhäuser weniger dramatisch als die vorherigen, hieß es.

Zur Eindämmung der nach französischer Zählung fünften Coronawelle greifen von Freitag an weitere Schutzmaßnahmen. Für vier Wochen schließen die Diskotheken, an Grundschulen gilt eine erweiterte Maskenpflicht und Unternehmen sollen mehr Homeoffice ermöglichen. Außerdem werden die Booster-Impfungen vorangetrieben. Bis Anfang Januar sollen 15 Millionen weitere Menschen ihre Auffrischungsimpfung erhalten können. Apotheken erlaubte das Gesundheitsministerium die Öffnung auch an Sonntagen, um möglichst viele Impfungen vorzunehmen

Österreich plant allgemeine Impfpflicht ab 14 Jahren

13.50 Uhr: Österreichs konservativ-grüne Regierung hat die Details für die geplante Impfpflicht festgezurrt. Ab Februar 2022 wird die Coronaimpfung für alle Personen über 14 Jahre mit einem Haupt- oder Nebenwohnsitz in Österreich verpflichtend, sagt Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne). Ausgenommen sind schwangere Frauen, Menschen, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können sowie Genesene bis zu 180 Tage nach der Infektion.

»Wir brauchen eine allgemeine Impfpflicht, um aus dieser Pandemie herauszukommen«, sagt Verfassungsministerin Karoline Edtstadler. Wer sich nicht impfen lässt, dem drohen Strafen von bis zu 3600 Euro. Der Gesetzesentwurf sollte noch am Donnerstag in die Begutachtung gehen.

NRW: Quarantäne nach Kontakt mit Omikron-Patient auch für Geimpfte

13.22 Uhr: Wer mit einem nachweislich mit der Omikron-Variante des Coronavirus Infizierten Kontakt hatte, muss in Nordrhein-Westfalen trotz eigener Immunisierung mit zweiwöchiger Quarantänepflicht rechnen. Das Gesundheitsministerium in Düsseldorf hat die Verordnung mit den Regeln dazu geändert. Aus der ab Donnerstag gültigen Fassung geht hervor , dass die Gesundheitsämter sowohl für Haushaltsangehörige als auch für andere Kontaktpersonen von Infizierten mit besorgniserregenden Varianten 14 Tage Quarantäne anordnen können.

Nach Ministeriumsangaben betrifft das die Omikron-Variante. Zuletzt waren Geimpfte oder Genesene mit näherem Kontakt zu Coronainfizierten von der Quarantänepflicht ausgenommen, sofern sie keine Symptome aufwiesen.

Das Gesundheitsministerium beobachte die Ausbreitung der Variante im Land »sehr aufmerksam«, hatte eine Vertreterin des Ressorts am Mittwoch im Gesundheitsausschuss des Landtages vorgetragen. Mit Stand vom Montag weise das Robert Koch-Institut für NRW 18 bestätigte Fälle mit der neuen Variante des Coronavirus aus. Es gebe allerdings viele ungeklärte Verdachtsfälle, sodass es sich immer nur um eine Momentaufnahme handele. Zudem sei das Wissen zur Gefährlichkeit und zur Wirksamkeit der Impfung weiterhin sehr begrenzt.

Pandemie führte zu Übersterblichkeit in Deutschland

13 Uhr: Die Coronapandemie hat in Deutschland zu einer Übersterblichkeit geführt – zu diesem Befund kommt das Statistische Bundesamt  nach der Auswertung der Sterbefallstatistik seit Beginn der Pandemie. »Von März 2020 bis Mitte November 2021 sind in Deutschland mehr Menschen verstorben, als unter Berücksichtigung der demografischen Entwicklung zu erwarten gewesen wäre«, sagte der Vizepräsident des Amtes, Christoph Unger, am Donnerstag in Wiesbaden.

2020 starben fünf Prozent mehr Menschen als 2019. Allein aufgrund der Alterung der Bevölkerung wäre nur ein Anstieg der Sterbefallzahlen um zwei Prozent zu erwarten gewesen. Betrachtete man die ersten zwölf Monaten der Pandemie – März 2020 bis Februar 2021 – starben sogar 7,5 Prozent mehr Menschen als im Vorjahreszeitraum.

Die Todesursachenstatistik gibt Aufschluss, wer 2020 an und wer mit Corona gestorben ist. Laut Destatis starben knapp 40.000 Menschen an Covid-19 als Grundleiden, bei gut 8000 war Covid-19 als Begleiterkrankung auf der Todesbescheinigung verzeichnet. 70 Prozent der Covid-19-Toten waren 80 Jahre oder älter, die meisten hatten vielfältige Vorerkrankungen. 176.000 Menschen wurden 2020 mit oder wegen Corona im Krankenhaus behandelt. Knapp 37.000 von ihnen lagen auf der Intensivstation, rund 21.000 wurden künstlich beatmet. Jeder sechste Covid-19-Fall im Krankenhaus endete tödlich.

Thüringen will Regeln für Coronahotspots verschärfen

12.38 Uhr: Thüringen will die Coronaregeln für besonders schwer von der Pandemie betroffene Regionen verschärfen. Dies betrifft Landkreise und kreisfreie Städte mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 1000 bei Neuinfektionen je 100.000 Einwohner, wie das Gesundheitsministerium am Donnerstag auf Anfrage mitteilte.

Dort sollen Gaststätten, Restaurants und Beherbergungsbetriebe nur noch für Gäste öffnen dürfen, die gegen Covid-19 geimpft beziehungsweise von Covid-19 genesen sowie zusätzlich negativ getestet sind (2G-plus-Regel). In Kommunen mit einer Inzidenz von mindestens 1500 soll etwa die Gastronomie komplett schließen. Die Einschränkungen sollen »spätestens« am kommenden Montag in Kraft treten, wie ein Ministeriumssprecher sagte.

Derzeit werde eine Muster-Allgemeinverfügung mit einer solchen Regelung vorbereitet, die am Freitag gemeinsam mit einer Anweisung zum Erlass an die Kommunen gehen solle. Verschärft werden voraussichtlich auch Kontaktbeschränkungen und Maskenpflicht. Maximale Teilnehmerzahlen für öffentliche, kulturelle und auch private Veranstaltungen sollen reduziert werden.

Im Freistaat lagen am Donnerstag drei Kreise über dem Inzidenzwert von 1500. Neun weitere Kommunen überschreiten die 1000er Marke. Über die geplante Verschärfung hatten am Donnerstag die Thüringer Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichtet.

Elf afrikanische Staaten haben nun Omikron-Infektionen nachgewiesen

12.15 Uhr: Die neue Virusvariante Omikron verbreitet sich über den Süden Afrikas hinaus und wurde bereits in elf Ländern des Kontinents festgestellt, darunter Tunesien, Senegal und Nigeria. »Wir werden ein Anziehen der Omikron-Fälle auf dem Kontinent erleben, daran habe ich keine Zweifel«, sagte am Donnerstag John Nkengasong von der Gesundheitsorganisation der Afrikanischen Union (Africa CDC). Vor allem die Feierlichkeiten zum Jahresende könnten ein Treiber bei den Infektionszahlen werden. Die bisherigen vorläufigen Daten zur neuen Variante gäben zwar Anlass zur Sorge, aber nicht zur Panik.

In ganz Afrika wurden vergangene Woche 98.000 Coronaneuinfektionen gezählt – ein Anstieg um 88 Prozent im Vergleich zur Vorwoche. Allerdings entfielen 79 Prozent davon auf Südafrika. Nachdem Kapstadt nun in seine vierte Infektionswelle gegangen ist, befinden sich bisher zwölf Länder in dieser Phase – Mauritius geht laut der Africa CDC in seine fünfte. Der Kontinent hat mittlerweile 431 Millionen Impfdosen beschafft, doch sind in Afrika erst 7,4 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Die Tests stiegen vergangene Woche um 14 Prozent auf knapp eine Million.

Die CDC versucht, die Mittel der afrikanischen Staaten zu bündeln und Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie zu koordinieren. Insgesamt wurden bisher in Afrika laut CDC rund 8,7 Millionen Infektionen dokumentiert, von denen mehr als 224.000 tödlich waren. Die Dunkelziffer dürfte nach Angaben von Experten auf dem Kontinent mit seinen 1,3 Milliarden Menschen jedoch höher liegen.

Menschenrechtsinstitut: Ungeimpfte bei Triage nicht benachteiligen

11.49 Uhr: Das Deutsche Institut für Menschenrechte (DIMR) hält angesichts der aktuellen Entwicklung in der Pandemie eine gesetzliche Regelung zur sogenannten Triage für überfällig. »Der Impfstatus darf keine Rolle spielen« bei der Frage, wer im Falle einer möglichen Überlastung des Gesundheitssystems eine intensivmedizinische Behandlung erhalte, betonte DIMR-Direktorin Beate Rudolf in Berlin. Auch eine Person, die sich »unvernünftig oder unsolidarisch« verhalte, habe ein Recht auf Gesundheit.

In seinem aktuellen Jahresbericht  mahnt das Institut mit Blick auf etwaige Engpässe in den Kliniken an: »Deutschland braucht menschen- und verfassungsrechtlich begründete Prinzipien als Grundlage für Priorisierungsentscheidungen der Ärzteschaft.« Eine gesetzliche Regelung müsse Aspekte festlegen, die für die Auswahl der Patienten keine Rolle spielen dürften – zum Beispiel noch zu erwartende Lebenszeit, Lebensqualität, Leistungen für die Gesellschaft oder Alter. Der Gesetzgeber könne hier nicht auf ein noch ausstehendes Urteil des Bundesverfassungsgerichts warten.

Die Kriterien der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) für die Auswahl derjenigen, die bei knappen Ressourcen intensivmedizinisch behandelt werden, stellten für Ältere und für Menschen mit Behinderungen eine »mittelbare Diskriminierung« dar. Beispielsweise würden Menschen, die im Alltag Hilfe benötigten, hier benachteiligt.

Rudolf begrüßte, dass die neue Regierung Kinderrechte im Grundgesetz verankern will. In der Pandemie habe sich gezeigt: »Sie wurden nicht berücksichtigt, nicht gehört und nicht beteiligt.«

Bremens Bürgermeister gegen einen allgemeinen Lockdown

11.23 Uhr: Ein erneuter allgemeiner Lockdown wegen der Pandemie wäre aus Sicht des Bremer Regierungschefs Andreas Bovenschulte (SPD) der falsche Weg. Wer Geschäfte, Kinos und Gaststätten flächendeckend für alle schließen wolle, der müsse auch ehrlich bekennen, dass er einen Lockdown ebenso für doppelt und dreifach Geimpfte wolle, auch wenn diese zusätzlich noch getestet seien. »Dann gäbe es gar keinen Anreiz mehr, sich impfen zu lassen«, sagte er am Donnerstag in einer Regierungserklärung in der Bürgerschaft .

Zudem gebe es bereits einen Lockdown für Ungeimpfte. Diese dürften in Bremen derzeit nicht in die meisten Geschäfte, nicht in Restaurants und nicht ins Kino – nicht einmal zum Friseur. Bovenschulte warb eindringlich noch einmal für das Impfen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts steht Bremen derzeit mit einer Impfquote von 80,8 Prozent an vollständig Geimpften an der Spitze der Bundesländer.

Der Sozialdemokrat verwies darauf, dass derzeit etwa zwei Drittel der Coronainfektionen in Bundesland Bremen auf Ungeimpfte entfielen, obwohl diese mittlerweile nicht einmal mehr 20 Prozent der Bevölkerung ausmachten. »Oder anders ausgedrückt: Die Infektionsinzidenz unter den Geimpften liegt derzeit bei 136 – die bei den Ungeimpften aber bei über 700.« Deshalb sei Impfen der Königsweg: »Impfen is it (Es kommt aufs Impfen an)«, so Bovenschulte.

WHO-Beirat weiter gegen Auffrischimpfungen für alle

11.01 Uhr: Der Impfrat der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt weiterhin keine allgemeine Corona-Auffrischimpfung, wie sie Deutschland und viele andere Länder bereits anbieten. Es gehe um faire Impfstoffverteilung, sagte der Vorsitzende des unabhängigen Beirats für Immunisierungsfragen (SAGE), Alejandro Cravioto, am Donnerstag in Genf. Bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem sei die Lage anders, für sie hat der Rat schon zuvor eine dritte Impfdosis empfohlen.

Solange nicht genügend Impfstoffe vorhanden seien, müsse es Priorität bleiben, jedem Menschen der Welt eine Grundimpfung mit ein oder zwei Dosen anzubieten. Eine volle Impfung – im Fall von Pfizer/Biontech oder Moderna zwei Dosen – schütze mindestens sechs Monate gut vor einem schweren Krankheitsverlauf, sagte Cravioto.

Der Impfrat empfiehlt, dass die erste und zweite Dosis möglichst mit dem gleichen Impfstoff erfolgen. Dort, wo es Kapazitätsprobleme gebe, könne auch ein anderer Impfstoff zum Einsatz kommen. Mit der Frage, ob eine Auffrischimpfung womöglich mit einem anderen Impfstoff Sinn ergebe, um einen breiteren Schutz zu erzeigen, befasst sich der Rat noch und hat Empfehlungen in Kürze in Aussicht gestellt.

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut leicht gesunken

10.22 Uhr: Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Coronaneuinfektionen ist erneut leicht gesunken. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Donnerstagmorgen lag der Wert bei 422,3. Am Vortag hatte er noch bei 427,0 gelegen, vor einer Woche bei 439,2. Das RKI hatte die Inzidenz am frühen Morgen zunächst mit 338,1 angegeben, die Angaben aber später korrigiert.

Wüst spricht sich für »Medikamenten-Strategie« als weitere Säule neben Impfung aus

10.03 Uhr: Nordrhein-Westfalens Regierungschef Hendrik Wüst (CDU) hat sich mit Blick auf die Coronapandemie für eine Medikamenten-Strategie ausgesprochen. Er wolle an diesem Donnerstag bei der Ministerpräsidentenkonferenz auch ein Stück nach vorn schauen, sagte der Vorsitzende der Länderrunde im ARD-»Morgenmagazin« . »Es gibt immer mehr Medikamente, die in der Zulassung sind, die verfügbar werden. Auch darüber würde ich gern heute diskutieren. Wir brauchen eine von Bund und Ländern abgestimmte Medikamenten-Strategie.« Im TV-Sender »Bild«  nannte Wüst eine solche Strategie eine weitere Säule neben den Impfungen.

Von größeren Reisen zu Weihnachten im In- und Ausland rät Wüst ab. In der ARD sagte er: »Nicht alles, was man darf, ist auch klug.« Wüst fügte hinzu: Da »wäre ich eher zurückhaltend«.

Neue Coronaregeln in England sollen Lockdown verhindern

9.27 Uhr: Der britische Gesundheitsminister Sajid Javid verteidigt die verschärften Coronabeschränkungen in England. Die Maßnahmen zur Eindämmung der neuen Virusvariante Omikron würden wahrscheinlich verhindern, dass im neuen Jahr noch strengere Regeln nötig werden, sagt Javid. Premierminister Boris Johnson hatte am Mittwoch wegen der rasanten Omikron-Ausbreitung die Coronaregeln verschärft.

Sie sehen ein Arbeiten im Homeoffice sowie eine Maskenpflicht nun auch bei öffentlichen Veranstaltungen und den Zugang zu Nachtklubs und größeren Veranstaltungen nur mit einem Impfpass vor. Die Maßnahmen wurden als schwerer Rückschlag für die Wirtschaft im wichtigen Weihnachtsgeschäft kritisiert.

Pandemie führt zu deutlich höheren Bildungsausgaben in Deutschland

9 Uhr: In Folge der Coronapandemie sind die Bildungsausgaben in Deutschland erheblich gestiegen. Vergangenes Jahr gaben Bund, Länder und Gemeinden 159,6 Milliarden Euro aus, teilte das Statistische Bundesamt in  Wiesbaden mit. Das waren demnach rund 9,1 Milliarden Euro oder sechs Prozent mehr als im Jahr 2019. Zu erklären sei die Steigerung durch Ausgaben für die Digitalisierung von Bildungseinrichtungen, die Umsetzung von Hygienekonzepten, die Schaffung zusätzlicher Bildungs- und Betreuungsangebote sowie die Kompensation unvorhergesehener Mindereinnahmen.

Mit 76,8 Milliarden Euro floss 2020 knapp die Hälfte der öffentlichen Bildungsausgaben in die Schulen. Es folgten die Kindertagesbetreuung mit 36,2 Milliarden Euro und die Hochschulen mit 33,2 Milliarden Euro. Getragen worden seien die Mehrausgaben von Bund und Ländern. Die Länder gaben demnach 111,8 Milliarden Euro für Bildungsausgaben aus, 6,6 Milliarden Euro mehr als 2019. Der Bund erhöhte seine Ausgaben um 3,5 Milliarden Euro oder 35,2 Prozent auf 13,4 Milliarden Euro.

Der starke prozentuale Anstieg der Bundesausgaben sei auf Zuweisungen an verschiedene Sondervermögen für Kindertagesbetreuung, Schulen und Bildungsförderung zu erklären. Anders als Bund und Länder reduzierten die Kommunen ihre Ausgaben – die Gemeinden gaben insgesamt 34,4 Milliarden Euro und damit knapp eine Milliarde Euro weniger aus als 2019.

Dahmen plädiert für strenge Kontrollen der Coronaregeln

8.35 Uhr: Der gesundheitspolitische Sprecher der Grünen, Janosch Dahmen, spricht sich gegen weitere Kontaktbeschränkungen für Geimpfte aus. »Wir sehen insgesamt in verschiedenen Modellen, dass die Maßnahmen, die jetzt möglich sind, in einzelnen Ländern auch sehr konsequent auf den Weg gebracht wurden, Wirkung zeigen«, sagt der Mediziner in der ARD. Voraussetzung sei aber, dass die Maßnahmen auch kontrolliert werden.

»Es bringen die besten Regeln nichts, wenn sie dann nicht angewendet werden in der Praxis. Das heißt, überall da, wo 2G gilt, da muss es auch überprüft werden, muss es eingehalten werden.« Dahmen wirbt zudem für die Boosterimpfung auch vor dem Hintergrund der sich ausbreitenden Omikron-Variante. Mit der Drittimpfung steige der Antikörperschutz sehr deutlich und biete wohl nach derzeitigen Erkenntnissen einen hinreichenden Schutz auch gegen die neue Virusvariante.

Lauterbach: Drei Impfungen für Schutz gegen Omikron nötig

8.21 Uhr: Der neue Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat die Wichtigkeit der Auffrischungsimpfungen im Kampf gegen die neue Coronavariante Omikron betont: »Die Impfung ist nur abgeschlossen, wenn man dreimal geimpft wurde«, sagte der SPD-Politiker am Mittwoch im »heute journal« des ZDF. Das sei die neue Realität, um vor Omikron einigermaßen geschützt zu sein. Mit großer Wahrscheinlichkeit werden zwei Impfungen die Krankheit aber bereits abmildern, »und drei Impfungen wahrscheinlich sehr gut gegen schwere Krankheit schützen«.

Man müsse dafür sorgen, dass Omikron Deutschland so spät wie möglich erreiche. Wenn die Omikron-Variante Deutschland flächendeckend erreichen würde, könnte das nach Lauterbachs Worten Auswirkungen darauf haben, wer als vollständig geimpft gilt. »Wenn wir tatsächlich die Omikron-Welle hier in Deutschland hätten, dann wäre 2G dann erreicht, wenn man quasi die dritte Impfung hat«, so Lauterbach.

Corona-Fallzahlen verzögern sich

8.04 Uhr: Das Robert Koch-Institut meldet die neuen Corona-Fallzahlen verzögert. »Die Daten werden derzeit aktualisiert. Die Fallzahlen sind ab dem frühen Vormittag abrufbar«, heißt es auf der RKI-Website. 

»Omikron wird wehtun«: So wenige freie Intensivbetten wie nie zuvor

03.45 Uhr: Die Zahl der freien Intensiv- und Beatmungsbetten in Deutschland ist laut dem Intensivmediziner Christian Karagiannidis auf den niedrigsten bisher erfassten Stand gesunken. Das mache ihm Sorgen insbesondere in Hinblick auf die Variante Omikron, sagte der wissenschaftliche Leiter des Divi-Intensivregisters der Nachrichtenagentur dpa zum Stand vom Mittwoch. Die neue Coronavariante werde sich mit hoher Geschwindigkeit durchsetzen.

Im Divi-Intensivregister waren am Mittwochnachmittag rund 2250 Intensivbetten als frei ausgewiesen (1,8 pro Standort), davon 921 spezifisch für Covid-19. Auf einem solchen Level werde Omikron »wehtun, auch wenn es nicht ganz so schwer krank machen sollte«, sagte Karagiannidis. Er sprach von der Variante als drohende »große Unbekannte«.

Bahn stockt Angebot an Fernzügen zur Weihnachtszeit auf

03.05 Uhr: Die Deutsche Bahn (DB) will ihr Zugangebot im Fernverkehr zur Weihnachtszeit aufstocken. »Rund um Weihnachten, vom 22. Dezember bis zum 2. Januar, setzen wir zusätzlich rund hundert Sonderzüge vor allem auf den stark nachgefragten Verbindungen ein«, sagte der Vorstandschef der DB Fernverkehr, Michael Peterson, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. »Wir werden damit Ende dieses Jahres so viele Fernzüge auf der Schiene haben wie nie zuvor.«

»Wer an den Tagen reisen muss, der soll das sicher und mit einem guten Gefühl machen können«, sagte Peterson den Funke-Zeitungen. Durch mehr und längere Züge würde den Reisenden mehr Platz und Abstand in den Zügen ermöglicht. Die Sonderzüge sollen unter anderem auf viel befahrenen Strecken wie Berlin-Stuttgart, Berlin-München, von Nordrhein-Westfalen nach Berlin oder auch Hamburg-Karlsruhe eingesetzt. Die Tickets können demnach bereits gebucht werden.

Widerstand im US-Senat gegen Bidens Impfvorgaben für Firmen

02.56 Uhr: Die Regierung von US-Präsident Joe Biden stößt mit ihren Bemühungen um weitgehende Impfpflichten im Kampf gegen die Coronapandemie auch im Kongress auf Widerstand. Der US-Senat stimmte am Mittwochabend (Ortszeit) mit den Stimmen der Republikaner und unterstützt von zwei Demokraten dafür, Bidens Impfvorgaben für große Unternehmen zu kippen.

Um die Impfpflicht tatsächlich abzuschaffen, wäre aber auch ein entsprechendes Votum der anderen Kongresskammer, des Repräsentantenhauses, nötig – was als sehr unwahrscheinlich gilt. Und selbst wenn sich beide Kongresskammern gegen die Impfvorschrift aussprächen, könnte der Präsident sein Veto gegen die Resolution einlegen. Chancen hat der Vorstoß also nicht wirklich. Er zeigt aber einigen Unmut über Bidens Kurs in der Frage, auch bei einzelnen Parteikollegen des demokratischen Präsidenten.

Unicef: 100 Millionen mehr Kinder wegen Corona in Armut abgerutscht

Kinder in Südafrika halten Becher mit Haferbrei, der von einer Hilfsorganisation verteilt wurde (2020)

Kinder in Südafrika halten Becher mit Haferbrei, der von einer Hilfsorganisation verteilt wurde (2020)

Foto: MARCO LONGARI/ AFP

02.15 Uhr: Die Coronapandemie hat nach einer Studie des Uno-Kinderhilfswerks Unicef weltweit zusätzlich 100 Millionen Kinder in Armut gestürzt. Das seien innerhalb von weniger als zwei Jahren zehn Prozent mehr seit 2019, berichtete die Organisation am Donnerstag. Schon vor der Pandemie hatten eine Milliarde Kinder weltweit nicht ausreichend Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung, Unterkünften, Ernährung, sanitären Einrichtungen oder sauberem Wasser gehabt. Eine solche Krise habe es in den 75 Jahren seit Bestehen von Unicef noch nicht gegeben.

»Während die Zahl der Kinder, die hungern, nicht zur Schule gehen, missbraucht werden, in Armut leben oder zwangsverheiratet werden, steigt, sinkt die Zahl der Kinder, die Zugang zu medizinischer Versorgung, Impfstoffen, ausreichender Nahrung und wichtigen Dienstleistungen haben«, teilte Unicef-Chefin Henrietta Fore mit. Es werde im besten Fall sieben bis acht Jahre dauern, bis die Rückschläge in vielen Bereichen wieder wettgemacht seien.

Zeitweise seien in der Coronazeit wegen Lockdowns 1,6 Milliarden Kinder nicht zur Schule gegangen. Fast 80 Prozent des Präsenzunterrichts sei im vergangenen Jahr ausgefallen.

Wüst fordert bessere Versorgung mit Covid-Medikamenten

01.28 Uhr: Vor dem Bund-Länder-Treffen an diesem Donnerstag fordert der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) eine bessere Versorgung der Kliniken mit Covid-Medikamenten. »Das Impfen ist und bleibt die stärkste Waffe im Kampf gegen das Virus. Wir brauchen zugleich eine zwischen Bund und Ländern abgestimmte Medikamenten-Strategie«, sagt der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Medikamente könnten schwere Verläufe verhindern und dadurch das Gesundheitssystem entlasten. Entscheidend sei eine frühe Behandlung von Coronapatienten, daher brauche es eine Strategie aus Beschaffung, mehr Tempo bei Zulassung und Logistik sowie eine gezielte Förderung von Arzneimittelforschung.

Dänemark führt wegen Omikron-Variante wieder Beschränkungen ein

00.10 Uhr: Im Kampf gegen die Omikron-Variante führt Dänemark wieder Beschränkungen ein. So sollen die Schulkinder bereits am 15. Dezember in die Weihnachtsferien geschickt werde, sagt Ministerpräsidentin Mette Frederiksen. Nachtklubs müssten ab Freitag schließen. Außerdem sollten Mitarbeiter wieder vermehrt von zu Hause aus arbeiten.

Mehr als 200 Millionen US-Bürger vollständig geimpft

00.01 Uhr: In den USA sind bislang mehr als 200 Millionen Menschen vollständig geimpft. Das teilt die Seuchenbehörde CDC mit. Insgesamt seien über 475 Millionen Dosen verabreicht worden. Mehr als 237 Millionen Menschen seien mindestens einmal geimpft worden. In den USA leben rund 328 Millionen Menschen. Eine Auffrischungsimpfung haben rund 49 Millionen Personen erhalten.

USA lassen Medikament mit künstlichen Corona-Antikörpern zu

AstraZeneca-Mitarbeiter verpackt das Coronamedikament Evusheld

AstraZeneca-Mitarbeiter verpackt das Coronamedikament Evusheld

Foto: AP

00.00 Uhr: Die US-Gesundheitsbehörden haben die Verwendung eines Medikaments mit synthetischen Antikörpern zugelassen, das Menschen gegen eine Coronainfektion schützen soll. Die US-Arzneimittelbehörde FDA erteilte am Mittwoch eine Notfallzulassung für das von AstraZeneca entwickelte Medikament Evusheld. Die Behörde betonte allerdings, das Medikament sei »kein Ersatz« für Menschen, bei denen die Impfung empfohlen wird.

Das Medikament dürfe nur bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem oder solchen, die aus medizinischen Gründen wie einer starken allergischen Reaktion gegen Impfstoffe nicht geimpft werden können, eingesetzt werden. In diesen begrenzten Fällen kann das Medikament an Betroffene ab 12 Jahren verabreicht werden.

Die FDA-Zulassung basiert auf einer klinischen Studie, die an nicht geimpften Menschen über 59 Jahren oder mit einer chronischen Krankheit oder einem hohen Infektionsrisiko durchgeführt wurde. Während der Studie an 3500 Menschen wurde etwa der Hälfte der Teilnehmer ein Placebo verabreicht. Die Studie zeigte, dass die Behandlung das Risiko, an Covid-19 zu erkranken, um 77 Prozent verringerte.

beb/kim/jok/aar/dpa/AFP/Reuters/sid/AP
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