Corona-News am Freitag Brandenburg kündigt Ausgangsbeschränkungen über Ostern an

Ausgangsbeschränkungen drohen: Innenstadt von Potsdam im März
Foto: Martin Müller / imago images/Martin MüllerDas war das Corona-Update am Freitag.
Nichts mehr verpassen: Für die neuesten Entwicklungen und wichtigsten Hintergründe abonnieren Sie unseren Coronavirus-Newsletter.
19.36 Uhr: Brandenburg steht vor einer Verschärfung der Corona-Regeln. Während der Osterzeit vom 1. bis 6. April solle es eine Ausgangsbeschränkung von 22.00 Uhr bis 5.00 Uhr ab einer 7-Tage-Inzidenz von 100 an drei Tagen hintereinander geben, teilte die Staatskanzlei in Potsdam mit. Ausnahmen aus triftigem Grund seien möglich. Darauf habe sich das Kabinett am Freitag verständigt, der Beschluss soll aber erst am Dienstag fallen.
Wenn die Inzidenz länger erheblich über 100 liegt, sollen Kreise und kreisfreie Städte weitere Schritte ergreifen. Lockerungen für Kultur und Tourismus sollten regional ab Mitte April über Modellprojekte möglich sein. Geplant ist eine App zur Nachverfolgung von Kontakten.
Brasilien meldet neuen Höchstwert an Todesfällen
23.27 Uhr: Brasilien meldet zum zweiten Mal in dieser Woche einen Rekord bei der Zahl neuer Todesfälle pro Tag. Das Gesundheitsministerium gibt 3650 weitere Tote und 84.245 Neuinfektionen bekannt.
Tschechien verlängert Corona-Notstand um zwei Wochen
21.42 Uhr: In Tschechien wird der Corona-Notstand um zwei weitere Wochen bis zum 11. April verlängert. Im Parlament in Prag stimmten am Freitagabend 53 Abgeordnete dafür. Dagegen waren 34. Ministerpräsident Andrej Babiš sagte, es gebe Hoffnung, dass dies der letzte Lockdown sein könnte. Zugleich bat er seine Landsleute um Geduld. Der Notstand gibt der Regierung mehr Vollmachten und ermöglicht es, Grundrechte auszusetzen.
In Tschechien darf man seinen Wohnbezirk – vergleichbar einem Landkreis – derzeit nur in Ausnahmefällen verlassen. Eine Mehrheit der Abgeordneten forderte die Regierung auf, diese Maßnahme spätestens nach Ostern aufzuheben. Zudem solle die Maskenpflicht entfallen, wenn man allein auf der Straße ist.
Die Corona-Lage verbessert sich in dem EU-Land nur langsam. Innerhalb von sieben Tagen stecken sich nach aktuellen Zahlen immer noch mehr als 500 Menschen je 100.000 Einwohner mit dem Virus an. In Deutschland liegt die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz bei 119. Seit Beginn der Pandemie gab es in dem 10,7-Millionen-Einwohner-Land mehr als 1,5 Millionen Infektionen und 25.639 Todesfälle.
Dänemark impft schneller als wir – wie schaffen die das?
20.22 Uhr: Unser Nachbarland Dänemark ist uns beim Impfen um zwei Wochen voraus. Manche Verantwortliche dort können nicht verstehen, warum die Deutschen in vielen Dingen so umständlich sind – vor allem beim Datenschutz. Lesen Sie hier mehr dazu:
WHO ruft zu Impfstoff-Spenden für arme Länder auf
19.10 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die internationale Gemeinschaft eindringlich dazu aufgerufen, Impfstoff für ärmere Länder zu spenden. Sofort benötigt würden zehn Millionen Dosen für rund 20 Länder, die ohne Impfstoff seien, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Freitag vor Journalisten in Genf. Er klagte, der weltweite Ansturm auf Impfstoffe habe die Lieferungen für die sogenannte Covax-Initiative verzögert.
Die internationale Covax-Initiative will eine faire weltweite Verteilung von Corona-Impfstoffen erreichen. Ursprünglich sollten bis Ende Mai 238 Millionen Dosen an die ärmsten Staaten geliefert werden. Allerdings musste die Initiative einen schweren Rückschlag hinnehmen, nachdem die Lieferungen des Impfstoff-Herstellers Serum Institute of India (SII) für März und April ins Stocken geraten waren.
Das SII, das den AstraZeneca-Impfstoff produziert, beliefert sowohl den heimischen Markt als auch die internationale Covax-Initiative. Wegen des großen Bedarfs in Indien stellt die indische Regierung jedoch derzeit keine Exportgenehmigungen aus.
Laut dem WHO-Generalsekretär haben 36 Staaten bislang noch keine einzige Dosis erhalten. 16 von ihnen sollen demnach aber binnen der nächsten 15 Tage über Covax versorgt werden.
Frankreich weitet Lockdown aus
19.08 Uhr: Wegen der dritten Coronawelle weitet Frankreich seinen Lockdown aus: Ab Samstag schließen in drei weiteren Départements Geschäfte und die Bewegungsfreiheit der Bürger wird eingeschränkt. Insgesamt betreffen die verschärften Corona-Auflagen 19 Verwaltungsbezirke mit mehr als 23 Millionen Menschen.
Seit einer Woche gilt der Lockdown bereits im Pariser Großraum und Teilen Nord- und Südfrankreichs. Ab Samstag sind auch das Département Rhone um die Großstadt Lyon betroffen sowie die Verwaltungsbezirke Aube südöstlich von Paris und Nièvre südlich der Hauptstadt. Am Freitag hatte das Robert Koch-Institut in Berlin ganz Frankreich zum Hochinzidenzgebiet erklärt. Damit wird ab Sonntag ein negativer Corona-Test zur Einreise nach Deutschland Pflicht.
Volkswagen bereitet Impfung von Mitarbeitern in Deutschland vor
18.47 Uhr: Der Volkswagen-Konzern bereitet sich auf eine groß angelegte Kampagne zur Impfung seiner Mitarbeiter in Deutschland vor. Sobald das Unternehmen die nötigen Vakzine bekomme, könne es allein beim Impfen der eigenen Beschäftigten rund 140.000 Menschen direkt erreichen, sagte der Vorstandsvorsitzende Herbert Diess der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung«.
»Wir sind vorbereitet, Impfungen in Absprache mit den Behörden vornehmen zu können, so wie wir heute bereits eigene Corona-Tests durchführen - theoretisch rund um die Uhr an sieben Tagen die Woche«, sagte der Konzernchef weiter.
Im VW-Werk im sächsischen Zwickau könne der Konzern mit der Impfkampagne »möglicherweise schon schneller anfangen, da gibt es Impfstoff wegen der besonders kritischen Lage nahe der tschechischen Grenze«, sagte Diess. In anderen Ländern gehe es ebenfalls voran: »In Spanien und Russland impfen wir bereits.«
Corona-Pilotprojekt in Tübingen kann weiterlaufen
17.48 Uhr: Der Tübinger Modellversuch mit Corona-Schnelltests kann weitergehen. Das Sozialministerium hat der von der Stadt beantragten Verlängerung bis zum 18. April zugestimmt, wie es mitteilte. Es gebe bisher keine Anzeichen, dass die kontrollierten Öffnungen zu einem Anstieg der Infektionen in der Stadt geführt hätten, hieß es zur Begründung. Die Positivrate der Schnelltests sei mit 1:1000 sehr konstant, das von der Stadt aufgebaute System regelmäßiger Testungen in Betrieben, Schulen, Kitas und das leistungsfähige Netz von Teststationen funktionierten. Die sogenannte Inzidenz liege seit mehreren Wochen unter 35.
Seit dem 16. März können sich Menschen in Tübingen an mehreren Stationen kostenlos testen lassen, mit der Bescheinigung des Ergebnisses können sie dann in Läden, zum Friseur oder auch in Theater und Museen. Die Stadt sieht den Erfolg des Versuchs allerdings durch eine wachsende Zahl an Tagesgästen gefährdet. Über Ostern sollen Tagestickets daher nur an Personen ausgegeben werden, die im Landkreis Tübingen wohnen oder arbeiten, wie die Stadt mitteilte. Schon von diesem Samstag an wird die Ausgabe von Tickets an Auswärtige zudem beschränkt.
Impfstoff-Ärger: EU-Kommissar verkündet Exportstopp für AstraZeneca
17.44 Uhr: 30 statt 120 Millionen Dosen: Weil AstraZeneca Liefervereinbarungen nicht einhält, darf der Konzern seinen Impfstoff laut Binnenmarktkommissar Thierry Breton vorerst nicht aus der EU ausführen. Lesen Sie hier mehr dazu.
NRW stellt über Ostern zusätzlich 130.000 Biontech-Dosen bereit
17.35 Uhr: Das Land Nordrhein-Westfalen stellt über die Ostertage 130.000 Dosen des Biontech-Impfstoffes gegen das Coronavirus aus der Rücklage bereit und will diese in den Kommunen verimpfen lassen. Die Liefertermine für Biontech seien in den nächsten Wochen »sehr stabil« und verlässlich, sagte Gesundheitsminister Karl-Josef-Laumann (CDU) in Düsseldorf. Eine Mitteilung an die Kreise und kreisfreien Städte, wie viele Impfdosen sie damit zusätzlich bekämen, sei bereits verschickt worden. Damit sei über die Ostertage ein »sehr starkes Impfen in Impfzentren« möglich.
Die Impfzentren könnten »in vollem Umfang von morgens bis abends« arbeiten, so der Minister. »Wenn wir es damit schaffen, über Ostern 130.000 Menschen mehr zu impfen, ist das eine gute Sache.« Es sei auch verantwortbar, an die Biontech-Rücklage zu gehen, weil die Sicherheit, dass genug Dosen für die Zweitimpfung da seien, gegeben sei.
Mit den zusätzlichen Impfdosen könne zügig in der Prioritätsgruppe zwei weiter geimpft werden, sagte Laumann. Vorrangig sollten die Biontech-Dosen Personen mit Vorerkrankungen zugute kommen. Für den Nachweis der Impfberechtigung in Gruppe zwei brauchten sie ein ärztliches Attest. Eine konkrete Diagnose müsse nicht aufgeführt werden.
Österreich freut sich auf Ende der Reisebeschränkung für Tirol
17.23 Uhr: Österreichische Spitzenpolitiker gehen davon aus, dass die deutsche Regierung die Einreisebeschränkung für Tirol aufhebt. »Ich freue mich, dass das Ende der Kontrollen nun offiziell ist«, schrieb Kanzler Sebastian Kurz in einer Stellungnahme, nachdem das Robert Koch-Institut Tirol von der Liste der Virusvariantengebiete gestrichen hatte.
Kurz wertete dies als Zeichen, dass die Maßnahmen in Tirol gegen die Südafrika-Mutante gegriffen hätten. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen habe zum Erfolg beigetragen, betonte er. Mit Hilfe der EU waren zusätzliche Impfdosen an den Tiroler Bezirk Schwaz geliefert worden, um die ansteckendere Südafrika-Variante des Coronavirus mit einer Massenimpfung zurückzudrängen.
Die Beschränkung des Grenzverkehrs zwischen Tirol und Bayern seit Mitte Februar sei »eine enorme Belastung und für uns so nicht hinnehmbar« gewesen, sagte Tirols Landeschef Günther Platter. »Nach intensiven Gesprächen in den letzten Tagen konnten wir Deutschland endlich davon überzeugen, die unverhältnismäßigen Grenzkontrollen zu beenden«, erklärte er.
»Fitnessstudios während der Bundesliga öffnen«: Internet-Satireprojekt generiert neue Corona-Maßnahmen
17.03 Uhr: Die »Osterruhe« ist vom Tisch, doch was kommt als Nächstes? Ein Online-Generator spuckt nach jedem Klick frei erfundene, meist absurd klingende Corona-Beschlüsse aus. Auf Twitter kommt das gut an. Lesen Sie hier mehr dazu.
Dreyer: »Wir halten die Grenze nach Frankreich für Pendler offen«
16.54 Uhr: Wegen stark steigender Corona-Infektionszahlen stuft die Bundesregierung Frankreich ab Sonntag als Hochinzidenzgebiet mit Testpflicht bei der Einreise ein. Wer aus diesen Gebieten einreist, muss einen negativen Coronatest bei der Einreise dabei haben. »Neben den Grenzpendlern aus Rheinland-Pfalz und den Grenzgängern aus Frankreich, die regelmäßig mindestens einmal wöchentliche an ihren Wohnort zurückkehren, gibt es Ausnahmen für Menschen, die einen triftigen Grund vorweisen können«, teilte Staatssekretärin Heike Raab nach der Entscheidung in Mainz mit.
Dazu zählten persönliche Anlässe wie der Besuch von direkten Verwandten, von Ehegatten und Lebenspartnern und ein geteiltes Sorgerecht für Kinder getrennt lebender Eltern. »Gleiches gilt, wenn ein Grenzübertritt zum Zweck der Berufsausbildung oder Ausbildung zwingend notwendig ist.« Diese Gruppen müssten zweimal pro Woche einen negativen Schnelltest nachweisen, brauchten aber keinen PCR-Test. Sollte bei der Einreise nach Rheinland-Pfalz kein Test vorliegen, müsse dieser unverzüglich bei einem Testzentrum oder im Betrieb nachgeholt werden.
»Wir leben in diesem Grenzraum längst in einem gemeinsamen Lebensraum. Deswegen sind Ausnahmen im Grenzregime für Pendler wichtig«, sage Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD). Sie sollten den Menschen ermöglichen, ihr Alltagsleben reibungsarm aufrechtzuerhalten. »Uns ist es wichtig, dass wir das Infektionsgeschehen eindämmen und trotzdem die Grenzen weiter offen halten.«
Bitte Gurgeln: Stadt Wien setzt auf Massentests für zu Hause
16.33 Uhr: Österreichs Hauptstadt will Hunderttausende Menschen pro Woche mit Gratistests zur Coronakontrolle bewegen. Wien bietet ab kommender Woche allen Bewohnern Gurgel-Testkits für zu Hause an, wie die Stadtregierung bekannt gab. Diese PCR-Tests liefern besonders im Frühstadium einer Covid-Erkrankung zuverlässigere Ergebnisse als Antigen-Tests. Pro Woche sollen in der 1,9-Millionen-Stadt rund 1,2 Millionen Kits ausgeliefert und täglich bis zu 200.000 Proben ausgewertet werden.
Die Tests werden in rund 150 Drogerien angeboten und können dort sowie in Hunderten Supermärkten zur Auswertung abgegeben werden. Das Projekt solle bis zur ausreichenden Durchimpfung »eine Art Schutzschild für die Bevölkerung etablieren«, sagte der sozialdemokratische Bürgermeister Michael Ludwig. Die Stadt möchte die Heimtests nach Ostern zudem als Eintrittskarte für Geschäfte etablieren.
Von Gründonnerstag bis zumindest Dienstag nach Ostern gilt in Wien und anderen östlichen Regionen Österreichs ein Lockdown, um eine Überlastung der Intensivstationen mit Corona-Patienten abzuwenden. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag in Wien am Freitag bei 311, deutlich höher als der Österreich-Schnitt von 250.
Schüler und Zirkusleute protestieren in Italien gegen Coronamaßnahmen

In Mailand protestieren Zirkusmitarbeiter gegen die Corona-Beschränkungen
Foto: Claudio Furlan / dpa16.12 Uhr: In Italien wächst der Unmut vieler Menschen wegen der Corona-Beschränkungen. In zahlreichen Städten gingen Schülerinnen und Schüler auf die Straßen, um für eine schnelle Rückkehr in die Klassenräume zu demonstrieren. Millionen Kinder und Jugendliche in Italien haben seit Langem hauptsächlich Fernunterricht, der als wenig effizient gilt. Für die Proteste von Schülern, Lehrern und Eltern war nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa in 60 Städten mobilisiert worden, darunter Mailand, Florenz, Rom und Neapel. Die Regierung in Rom hatte kürzlich versprochen, die schrittweise Öffnung der Schulen nach Ostern zu prüfen.
Im Zentrum der italienischen Hauptstadt protestierten zudem Zirkusleute in bunten Kostümen und mit Karussellpferden gegen die Einschränkungen für ihr Gewerbe. An den Demonstrationen für den Zirkus und andere Unterhaltungsangebote beteiligten sich nach Berichten landesweit auch Mitarbeiter von Freizeitparks.
Die Coronazahlen in Italien sind höher als in Deutschland, in einigen Regionen sinken sie aber gerade wieder etwas.
Zu wenig: Gericht hält Coronazuschuss für verfassungswidrig
16.11 Uhr: Der von der Bundesregierung geplante Coronazuschuss von 150 Euro für Empfänger von Grundsicherung ist aus Sicht des Sozialgerichts Karlsruhe zu gering und verfassungswidrig. Den Zuschuss sollen Erwachsene bekommen, die im Mai 2021 einen Anspruch auf Arbeitslosengeld II oder Sozialgeld haben. Das Existenzminimum von Arbeitsuchenden für Januar bis April dürfe nicht erst im Mai gedeckt werden. Auch seien Anforderungen an das Verfahren zur Ermittlung der Höhe existenzsichernder Leistungen nicht erfüllt worden, rügte das Gericht in einer Mitteilung. Nötig sei eine Erhöhung des Regelsatzes um etwa 100 Euro für jeden Pandemiemonat.
Damit hatte eine alleinerziehende Mutter aus dem Kreis Rastatt mit ihrem Eilantrag Erfolg. Sie hatte zuvor beim Jobcenter erfolglos FFP2-Masken beantragt. Nun könne sie ihre herzkranke zweijährige Tochter sicher im ÖPNV zu den wöchentlichen Behandlungen ins Krankenhaus und zum Physiotherapeuten bringen, so das Gericht. Für die am Eilverfahren unmittelbar Beteiligten sei der rechtskräftige Beschluss bindend.
Frankreich wird Hochinzidenzgebiet – Tirol und Tschechien zurückgestuft
16.04 Uhr: Wegen stark steigender Corona-Infektionszahlen stuft die Bundesregierung Frankreich ab Sonntag als Hochinzidenzgebiet mit Testpflicht bei der Einreise ein. Das österreichische Bundesland Tirol sowie Tschechien und die Slowakei werden gleichzeitig von der Liste der Virusvariantengebiete gestrichen, wie das Robert Koch-Institut mitteilte. Damit wird ein wesentlicher Teil der Einreisebeschränkungen für diese Länder und Regionen aufgehoben.
Die Infektionslage in Frankreich hatte sich in den vergangenen Wochen kontinuierlich verschlechtert. Täglich melden die Behörden etwa 30.000 neue Ansteckungen. Die Situation in den Krankenhäusern ist in mehreren Regionen extrem angespannt. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche liegt aktuell bei mehr als 300. Die Einstufung als Hochinzidenzgebiet erfolgt ab einem Inzidenzwert von 200.
Wer aus diesen Gebieten einreist, muss einen negativen Coronatest bei Einreise dabei haben. Für Pendler treffen die jeweiligen Bundesländer in der Regel spezielle Regelungen. Die Grenzregion Moselle war bereits Anfang März als Virusvariantengebiet eingestuft worden. Dort gibt es damit schon eine Testpflicht bei Einreise. Kontrolliert wird sie wahrscheinlich auch künftig nur stichprobenartig hinter der Grenze im Rahmen der sogenannten Schleierfahndung. Stationäre Grenzkontrollen sind nicht geplant.
An den Grenzen zu Tirol und Tschechien gibt es dagegen derzeit auf Wunsch der angrenzen Länder Bayern und Sachsen solche Grenzkontrollen. Es gilt als wahrscheinlich, dass sie nun zumindest an der Grenze zu Tirol aufgehoben werden, das ab Sonntag nur noch »normales« Risikogebiet ist. Tschechien und die Slowakei bleiben dagegen Hochinzidenzgebiete.
Biontech: Auslieferung aus Marburg beginnt in nächsten Tagen
15.50 Uhr: Nach der offiziellen Zulassung des neuen Biontech-Werkes in Marburg durch die europäische Arzneimittelbehörde Ema werden die ersten dort produzierten Impfstoffe in den nächsten Tagen zur Abfüllung nach Belgien transportiert. Wie das Mainzer Unternehmen mitteilte, müssen die Impfdosen schließlich noch etikettiert und verpackt werden. Nach diesen letzten Arbeitsschritten, die im Pfizer-Werk in Puurs erfolgen, sind dann noch einmal abschließende Qualitätsprüfungen angesetzt, unter anderem durch das Paul Ehrlich-Institut und die firmeneigene Kontrolle. Die Auslieferung der ersten in Marburg hergestellten Impfstoffe wird für die zweite Aprilhälfte anvisiert.
Biontech plant, in Marburg noch in diesem Halbjahr bis zu 250 Millionen Dosen seines Corona-Impfstoffs zu produzieren. Mit vollständigem Betrieb können dort nach Unternehmensangaben jährlich bis zu einer Milliarde Dosen des Impfstoffs hergestellt werden. Das Werk in Mittelhessen sei damit eine der größten Produktionsstätten von mRNA-Impfstoffen weltweit. Derzeit arbeiten 400 Mitarbeiter in dem Werk, davon 200 Produktionsbeschäftigte im Schichtbetrieb rund um die Uhr und sieben Tage die Woche.
Eilantrag: Bundesverfassungsgericht bremst Gesetz zu Corona-Hilfsfonds vorerst
15.49 Uhr: Bundestag und Bundesrat haben bereits zugestimmt. Zu einer Ausfertigung des Gesetzes zu den EU-Corona-Hilfen kommt es wegen eines Eilantrags zunächst aber nicht. Finanzminister Scholz zeigt sich dennoch zuversichtlich. Lesen Sie hier mehr dazu.
Mehr als 35.000 Corona-Neuinfektionen in Polen
15.30 Uhr: Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Polen hat den dritten Tag in Folge einen Rekordwert erreicht. Innerhalb von 24 Stunden kamen 35.143 neue Fälle hinzu, die meisten davon in der Region Masowien mit der Hauptstadt Warschau, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Im gleichen Zeitraum starben 443 Menschen in Zusammenhang mit dem Virus. Der bisherige Rekord war mit 34.151 erst am Donnerstag erreicht worden. Polen hat rund 38 Millionen Einwohner.
Angesichts der drastisch steigenden Zahl verschärft Polen den Lockdown ab Samstag weiter. Möbelgeschäfte und Baumärkte müssen wieder schließen, das gleiche gilt für Friseursalons und Kosmetikstudios.
Die Bundesregierung hat Polen als Hochinzidenzgebiet eingestuft. In dieser Kategorie finden sich Länder und Regionen wieder, in denen die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche über 200 liegt. Die Einreise aus dem an Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen grenzenden Nachbarland ist nur noch mit einem negativen Coronatest erlaubt.
Coronatests verteuern Kulturevents um 20 Euro pro Ticket

Schlange stehen fürs coronakonforme Konzert in der Berliner Philharmonie
Foto: Annette Riedl / dpa15.04 Uhr: Bei Kulturveranstaltungen mit Coronatests fallen pro Ticket Kosten von etwa 20 Euro an. Das ist eines der ersten Ergebnisse aus einem Pilotprojekt mehrerer Bühnen, das derzeit in Berlin läuft. Bei dem Konzert in der Philharmonie vor einer Woche war die Hälfte der 1000 Besucher zentral getestet worden.
Zusammen mit den Tests für das Personal entstanden dabei Kosten von 23.000 Euro, hieß es in Berlin. Die errechneten Kosten von 35 Euro pro Test könnten bei Optimierung der Abläufe auf knapp unter 20 Euro gesenkt werden.
Aus Sicht von Andrea Zietzschmann, Intendantin der Stiftung Berliner Philharmoniker, kann das Pilotprojekt »eine Perspektive schaffen, dass wir einen kreativen, konstruktiven und verantwortungsbewussten Umgang finden, mit der Pandemie wieder Kultur veranstalten zu können«. Das Projekt habe »nicht nur große Bedeutung für Berlin, sondern auch für die ganze Kulturlandschaft«.
Ema erleichtert Transportbedingungen für Biontech-Impfstoff
14.51 Uhr: Die Europäische Arzneimittelbehörde Ema hat die Bedingungen für Transport und Lagerung des Corona-Impfstoffes der Hersteller Pfizer und Biontech erheblich erleichtert. Das Präparat könne kurzfristig auch in Standardkühlungen für Arzneimittel aufbewahrt werden, teilte die Ema in Amsterdam mit.
Der Impfstoff musste bisher in speziellen Gefrierschränken bei Temperaturen bis minus 90 Grad aufbewahrt werden. Daher war die Impfung nur in großen Zentren möglich. Nun erlaubt die EMA auch den Transport und die Lagerung der Ampullen bei Temperaturen von minus 25 bis minus 15 Grad – für einen Zeitraum von bis zu zwei Wochen. Dafür reichen Standardkühlungen für Arzneimittel aus.
Mallorca antwortet Lauterbach: Sind keine Bananenrepublik
14.46 Uhr: Gesundheitsexperten auf Mallorca haben mit Empörung auf den Vorwurf des SPD-Politikers Karl Lauterbach reagiert, bei Angaben zu Corona werde auf der Urlauberinsel getrickst. »Wir sind hier schließlich nicht in einer Bananenrepublik, sondern in einem ernsthaft und professionell geführten Land«, sagte der renommierte Gesundheitsexperte Joan Carles March der »Mallorca Zeitung«. Antoni Oliver, Chefbiologe des Landeskrankenhauses Son Espases in Palma, in dem die Virenproben der Balearen analysiert werden, meinte: »Fakten sind Fakten, das ist schon empörend, wenn sie anders dargestellt werden.«
Lauterbach hatte die Angabe, auf Mallorca sei die gefährlichere Corona-Variante P1 aus Brasilien nicht gefunden worden, in der ZDF-Sendung »Maybrit Illner« in Zweifel gezogen.
Biontech prüft Covid-19-Impfstoff an Kindern unter zwölf Jahren
14.40 Uhr: Impfstoffe gegen Covid-19 müssen ihre Sicherheit und Wirksamkeit in Studien unter Beweis stellen. Die beziehen sich jedoch meist nur auf Erwachsene. Nun werden die Mittel verstärkt an Kindern erprobt. Lesen Sie hier mehr dazu.
EU-Behörde gibt grünes Licht für zwei neue Impfstoff-Werke
14.39 Uhr: Die europäische Arzneimittelbehörde Ema hat zwei Produktionsstandorten von Corona-Impfstoffen in Deutschland und den Niederlanden die offizielle Zulassung erteilt. Das Werk in Marburg produziert den Impfstoff von Biontech/Pfizer. Die Firma Halix im niederländischen Leiden stellt das Präparat von AstraZeneca her. Mit der Entscheidung könnten nun auch Engpässe bei der Bereitstellung des AstraZeneca-Impfstoffs kurzfristig erleichtert werden, da die vorproduzierten Impfdosen schnell ausgeliefert werden könnten. Beide Firmen haben bisher schon produziert, durften aber ohne EMA-Zulassung nicht ausliefern. Unbekannt ist, wie groß die Vorräte sind.
EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides begrüßte die Zulassung und hofft, dass wenigstens ein Teil der Lieferrückstände von AstraZeneca wettgemacht werden kann. »Wir erwarten jetzt, dass die Impfstoffe, die in diesem Werk hergestellt werden, in den nächsten Tagen an die EU-Mitgliedsstaaten ausgeliefert werden, als Teil der vertraglichen Verpflichtung und der Zusagen von AstraZeneca an die Bürger Europas«, erklärte die Kommissarin in Brüssel. Einige EU-Staaten seien von den »enttäuschenden Lieferkürzungen« des britisch-schwedischen Herstellers stark betroffen.
Das Unternehmen hatte wiederholt seine Zusagen gekürzt und nun bis zum 30. März 30 Millionen Dosen versprochen, ausgeliefert wurden aber erst 17 Millionen. Unklar ist aber, ob die von Halix produzierten Impfdosen auch an die EU geliefert werden oder ob sie für Großbritannien vorgesehen sind.
Dänemark verlängert Reisebeschränkungen bis zum 20. April
14.34 Uhr: Die dänische Regierung rät ihrer Bevölkerung aufgrund der Pandemie weiter davon ab, ins Ausland zu reisen. Das Außenministerium teilte mit, dass die Reisebeschränkungen bis zum 20. April verlängert würden. Das heißt, dass auch die Einreise aus Deutschland nur in bestimmten Fällen erlaubt ist. Einreisen darf nur, wer einen guten Grund hat – und einen negativen Corona-Test vorweisen kann. Von Geschäftsreisen wird abgeraten. Ausgenommen ist der Warentransport über die Grenze.
Dänemark sei im Moment in einer besseren Situation als viele andere Länder in der EU, hieß es in der Mitteilung. »Die fortgesetzte Einschränkung der Reiseaktivität ist ein wesentliches Element der Bemühungen, die Ausbreitung der Infektion zu kontrollieren.« Die Regierung arbeite an einem digitalen Impfpass, der voraussichtlich im Mai fertig sei. Gleichzeitig laufen in der EU Verhandlungen über ein gemeinsames Zertifikat, das Reisen einfacher ermöglichen könnte.
Vatikan will 1200 Bedürftige vor Ostern gegen Corona impfen
14.27 Uhr: Der Vatikan will in der Karwoche vor Ostern 1200 Arme gegen Covid-19 impfen. Es handele sich um Menschen, die aufgrund ihrer Situation am meisten dem Virus ausgesetzt seien, teilte der Päpstliche Wohltätigkeitsdienst im Vatikan mit. Der Heilige Stuhl habe die Impfdosen von Biontech/Pfizer über das italienische Institut für Infektionskrankheiten Lazzaro Spallanzani gekauft, hieß es weiter.
Zu Beginn der Impfkampagne im Januar hatte der Vatikan schon einmal Bedürftige geimpft. Damals erhielten rund 50 meist obdachlose Menschen, die um den Petersdom lebten und vom Päpstlichen Wohltätigkeitsdienst unterstützt wurden, eine Impfung. Papst Franziskus hatte immer wieder betont, dass der Impfstoff allen zugänglich gemacht werden müsse. Er forderte die Menschen zudem immer wieder dazu auf, sich aus Verantwortung anderen gegenüber impfen zu lassen.
Brandenburg reaktiviert Betten-Kapazitäten für Corona-Patienten
13.45 Uhr: Das Brandenburger Gesundheitsministerium hält angesichts steigender Corona-Infektionszahlen in den Krankenhäusern des Landes wieder mehr Betten frei. Ab Montag müssen wieder mindestens 20 Prozent der tatsächlichen Betten auf Normalstationen und 30 Prozent der intensivmedizinischen Betten mit Beatmungsmöglichkeit vorgehalten werden, wie das Ministerium mitteilte. Seit 12. Februar war die Regelung befristet ausgesetzt worden.
»Wir sind in der dritten Welle«, sagte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne). Man müsse sich auch auf eine spürbare Zunahme von Patienten vorbereiten, die stationär versorgt werden müssen. Die kommenden Wochen werden für alle Beschäftigten in Krankenhäusern und im medizinischen Bereich erneut äußerst herausfordernd und belastend.
Alle Krankenhäuser im Land sind verpflichtet, Covid-19-Patienten aufzunehmen und zu behandeln. Dafür müssen Bettenkapazitäten bereitstehen. Planbare Aufnahmen, Operationen und Eingriffe dürfen dann vorgenommen werden, wenn die Kapazitäten eingehalten werden.
Derzeit werden im Land 412 Patienten wegen einer Covid-19-Erkrankung im Krankenhaus behandelt – vor zwei Wochen waren es 312. Davon 110 werden derzeit intensivmedizinisch betreut, 86 müssen beatmet werden.
Norwegen verlängert Aussetzung der AstraZeneca-Impfungen
13.36 Uhr: Norwegen will den Impfstoff des schwedisch-britischen Herstellers AstraZeneca vorerst nicht wieder einsetzen. »Es besteht immer noch große Unsicherheit über mögliche schwerwiegende Nebenwirkungen«, hieß es in einer Mitteilung der Gesundheitsbehörde Folkehelseinstitutt FHI. Man benötige weitere Erkenntnisse über die schwerwiegenden Vorfälle.
Das FHI betonte, dass die Entscheidung auf den Vorfällen in Norwegen beruhe. Man habe den Stopp auf Mitte April verlängert.
Norwegen hatte wie viele andere Länder die Vergabe des Mittels vor zwei Wochen gestoppt, weil bei einigen Geimpften Blutgerinnsel aufgetreten waren. In Norwegen starben inzwischen vier Menschen nach einer Impfung.
Ein direkter Zusammenhang ist bislang nicht erwiesen. Fachleute untersuchen die Fälle weiter, hieß es. Dabei arbeite man eng mit den Nachbarländern zusammen.
Phuket soll im Juli wieder ohne Quarantäne zugänglich sein

Strand auf Phuket (Archivfoto)
Foto: Norbert Drews / dpa13.12 Uhr: Das thailändische Urlaubsparadies Phuket soll voraussichtlich im Juli wieder ohne Quarantäne zugänglich sein. Die Tourismusbehörde des Landes stellte den Plan für einen Modellversuch vor, in dem vollständig gegen das Coronavirus geimpfte und mit einem negativen Corona-Testergebnis ausgerüstete Urlauber ohne die obligatorische Hotel-Quarantäne nach Phuket reisen können sollen.
Sechs Städte sollen an dem Großversuch teilnehmen, wie Behördenchef Yuthasak Supasorn erläuterte. Einbezogen sind die Urlaubsziele Krabi, Ko Samui und Pattaya. Die Besucher werden nach ihrer Ankunft einer siebentägigen Quarantäne unterzogen, dürfen sich aber in Gebieten rund um ihre Hotels aufhalten. Bislang mussten Besucher zwei Wochen in ihren Zimmern ausharren. Der Modellversuch muss noch von der thailändischen Regierung abgesegnet werden.
Wegen der bislang geltenden massiven Corona-Beschränkungen verzeichnete Thailand zuletzt einen drastischen Rückgang in der Tourismusbranche und die schlechteste Wirtschaftsbilanz seit der asiatischen Finanzkrise 1997. Betroffen sind der Unterhaltungssektor, der Einzelhandel, Hotels und Gaststätten. Für das Jahr 2020 waren ursprünglich 40 Millionen Touristen eingeplant, schließlich kamen nur 6,7 Millionen.
Litauen verlängert Lockdown und verhängt Reiseverbot über Ostern
13.04 Uhr: Im Kampf gegen das Coronavirus bleibt das öffentliche Leben in Litauen weiter eingeschränkt. Die Regierung in Vilnius verlängerte den seit Ende 2020 geltenden Lockdown in dem baltischen EU-Land um einen weiteren Monat bis Ende April. Zugleich verhängte das Kabinett über Ostern ein Reiseverbot innerhalb des katholisch geprägten Ostseestaats: Die drei Millionen Litauer dürfen zwischen dem 27. März und dem 6. April ohne zwingenden Anlass nicht in andere Städte und Gemeinden außerhalb des eigenen Wohnsitzes reisen. Regierungschefin Ingrida Simonyte appellierte an die Bevölkerung, Ostern zu Hause zu verbringen.
Litauen mit seinen knapp drei Millionen Einwohnern hatte angesichts stark steigender Coronazahlen Mitte Dezember einen Lockdown mit Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen verhängt. Die Lage hat sich dadurch etwas entspannt. Seit Mitte Februar beschloss die Regierung in Vilnius daher schrittweise vorsichtige Lockerungen. Zuletzt hat angesichts der sich stärker ausbreitenden britischen Coronavirus-Variante die Zahl an Neuinfektionen aber wieder zugenommen. Seit Beginn der Pandemie wurden mehr als 211.000 Corona-Fälle registriert, über 3500 Menschen starben.
Philologenverband fordert schnellere Impfung für alle Lehrer
12.31 Uhr: Der Deutsche Philologenverband fordert, dass nach den Grundschullehrern auch Lehrkräfte weiterführender Schulen nun schnell ein Impfangebot bekommen. Die Kultusminister der Länder müssten die anstehenden Osterferien nutzen, um allen Lehrkräften ein Angebot zu machen, sagte Verbandschefin Susanne Lin-Klitzing der Nachrichtenagentur dpa. »Die Kultusminister treten kontinuierlich für den Präsenzunterricht ein. Das gleiche Engagement müssen sie aber vorlegen, wenn es um Impfungen für die Lehrkräfte an weiterführenden Schulen geht.« Bisher hätten nur 3 der 16 Bundesländer entsprechende Angebote gemacht, kritisierte Lin-Klitzing. Der Philologenverband vertritt die Gymnasiallehrer.
Im Zuge der Wiedereröffnung von Kitas und Grundschulen war die Impfreihenfolge geändert worden. Kitabeschäftigte und Grundschullehrkräfte kommen dadurch früher als ursprünglich geplant dran. Für Lehrer weiterführender Schulen gibt es keine entsprechende bundesweite Regelung.
RKI-Chef hält Anstieg auf 100.000 Coronafälle pro Tag für möglich
12.20 Uhr: RKI-Chef Lothar Wieler warnt vor einer drastischen Verschärfung der dritten Coronawelle. Er hält eine Vervielfachung der Fallzahlen für möglich, sollte die Pandemie nicht eingedämmt werden. »Klar, das können dann auch 100.000 pro Tag werden«, sagte der Präsident des Robert Koch-Instituts in Berlin. Alle Indikatoren deuteten darauf hin, dass die dritte Welle schlimmer werden könnte als die erste und zweite, fügte er hinzu.
Lauterbach glaubt den Coronafallzahlen von Mallorca nicht
12.15 Uhr: SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hält die niedrigen Coronafallzahlen auf Mallorca für geschönt. Mallorca habe bestritten, dass es die besonders ansteckende Coronavariante P1 auf der Insel gebe. »Ich glaube das übrigens nicht, also ich glaube, dass dort P1 ist«, sagte der SPD-Politiker am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung »Maybrit Illner«. »Da wird auch noch getrickst, ich glaube da kein Wort. Ich glaube, dass die mittlerweile längst P1 haben. Und ich glaube auch den Fallzahlen nicht.«
Die Uniklinik Son Espases der Insel hatte schon am Dienstag die auch in Deutschland kursierenden Berichte dementiert, es sei P1 auf Mallorca diagnostiziert worden. »Wir haben die Variante B.1.1.28 gefunden. Die gefährliche Variante aus Brasilien ist die B.1.1.28.1, auch als P1 bezeichnet«, sagte der Sprecher der Klinik, Juan Carlos González, der Nachrichtenagentur dpa.
Nach den aktuellen Zahlen des regionalen Gesundheitsministeriums in Palma vom Donnerstag wurden binnen einem Tag 36 Menschen auf den Balearen positiv auf das Virus getestet. Davon entfielen 30 auf Mallorca, wo zurzeit viele Deutsche trotz der Warnungen der Bundesregierung ihren Urlaub verbringen. Das Gesundheitsministerium in Madrid gab die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen am Donnerstagabend mit 29,32 an, ein leichter Rückgang im Vergleich zum Mittwoch.
Nordrhein-Westfalen: Keine landesweite Corona-Notbremse ab Montag
12.03 Uhr: Nordrhein-Westfalen wird trotz rasant steigender Coronazahlen ab Montag doch keine landesweite Corona-Notbremse ziehen. Nur in Kommunen mit einer Wocheninzidenz über 100 müssen unter anderem Läden, Sportstätten und Kultureinrichtungen schließen. Das geht aus der aktuellen Corona-Schutzverordnung hervor. Die betroffenen Kreise und kreisfreien Städte dürfen aber Ausnahmen für Menschen mit tagesaktuellem negativem Schnell- oder Selbsttest erlauben. Diese Ausnahmemöglichkeiten müssen mit dem Gesundheitsministerium vorher abgestimmt werden.
In NRW liegt die Wocheninzidenz schon seit mehreren Tagen über 100. Bis Freitag stieg sie nach Zahlen des Landeszentrums Gesundheit auf 121,6. Die wichtige Kennziffer gibt die Zahl der Neuinfektionen der vergangenen sieben Tage pro 100.000 Einwohner an.
Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hatte angekündigt, dass in NRW die Corona-Notbremse ab Montag gezogen werde. Dabei sei das ganze Land der Maßstab, hatte er ursprünglich gesagt. In Hotspots werde es noch zusätzliche Maßnahmen geben. Laschet hatte aber auch gesagt, dass im Kampf gegen Corona ein neues Kapitel aufgeschlagen werden müsse. Das »reine Schließen« sei an seine Grenzen gekommen.
Lauterbach über Modellversuche: »Wir brauchen hier nicht wie bei Jugend forscht auszuprobieren«
11.52 Uhr: Tübingen und das Saarland proben Öffnungsstrategien, Kinos und Restaurants inklusive. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hält solche Versuche für gefährlich – und wirbt bei »Maybrit Illner« erneut für eine schärfere Maßnahme. Lesen Sie hier mehr dazu.
In Frankreich könnten bald Tier- und Zahnärzte gegen Corona impfen
11.31 Uhr: In Frankreich könnten bald auch Tierärzte und Zahnärzte Impfungen gegen das Coronavirus verabreichen. Die oberste Gesundheitsbehörde des Landes empfahl in einer Stellungnahme, diese und weitere Berufsgruppen in die Liste der zum Impfen Berechtigten aufzunehmen. Demnach könnten durch die Ausweitung weitere 252.000 Fachkräfte die Impfkampagne vorantreiben. Wie die französische Nachrichtenagentur AFP berichtete, muss die Empfehlung allerdings noch formell von der Regierung gebilligt werden.
Präsident Emmanuel Macron hatte vor wenigen Tagen angekündigt, auch Medizinstudierende und Medizinpersonal im Ruhestand für Impfungen mobilisieren zu wollen. Auch für diese Gruppen gab die Behörde unter bestimmten Voraussetzungen eine Empfehlung. Mit Stand Donnerstagabend hatten mehr als 7,1 Millionen Menschen in Frankreich eine Impfung gegen das Coronavirus erhalten. Das Land mit seinen knapp 67 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern ist von der Pandemie schwer getroffen. Etwa 4,4 Millionen Menschen infizierten sich nachweislich mit dem Coronavirus. Mehr als 93.000 von ihnen starben.
Coronakennzahlen: Statistiker pochen auf aussagekräftigere Pandemiedaten
11.24 Uhr: Fachleuten bieten die Kennzahlen der Pandemie noch immer zu viel Interpretationsspielraum. Sie fordern wiederkehrende Virustests in vergleichbaren Gruppen und hadern mit dem Datenschutz. Lesen Sie hier mehr dazu.
Hausärzte in Thüringen können ab Dienstag Coronaimpfstoff ordern
11.12 Uhr: Hausärzte in Thüringen können nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) vom kommenden Dienstag an Impfstoff für die Coronaschutzimpfung in ihren Praxen bestellen. Die Praxen seien darüber in einem Schreiben informiert worden, teilte eine Sprecherin der KV mit. Aus dem Schreiben geht hervor, dass die Ärzte pro Woche maximal 30 Impfdosen in einer Apotheke ihrer Wahl ordern können.
Eingesetzt wird das Mittel von Biontech/Pfizer. Die erste Lieferung mit Impfstoff solle voraussichtlich in der Woche nach Ostern – am 6. oder 7. April – in den Praxen eintreffen. Steht nicht ausreichend Impfstoff zur Verfügung, soll der vorhandene so verteilt werden, dass alle Praxen die gleiche Menge erhalten.
Zunächst sollen Menschen im höheren Lebensalter geimpft werden – auch im Hausbesuch. Die KV verwies die Praxen darauf, dass die Impfrangfolge einzuhalten sei. Nach der Belieferung haben die Praxen fünf Tage Zeit, die Vakzinen zu verbrauchen. Impftermine vergeben die Praxen selbst, eine zentrale Einladung gibt es nicht. Die Impfwilligen müssen sich auch nicht an die oft überlastete Vergabehotline oder das Thüringer Online-Terminportal wenden. Dort gibt es nur Termine für die Impfstellen und -zentren.
Laut KV haben zunächst rund 800 der rund 1500 Hausärzte in Thüringen Interesse an der Coronaimpfung in ihren Praxen bekundet. Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) bezeichnete dies als einen wichtigen Schritt in Richtung Normalität. Sie sei sich sicher, »dass die Hausärzte den begonnenen Weg, die Risikogruppen zuerst zu impfen, sehr verantwortungsbewusst fortsetzen werden«, erklärte sie.
Nepal erlaubt Einreise wieder ohne Quarantäne

Bald wieder frei für Bergsteiger: der Mount Everest
Foto: Niranjan Shrestha / AP11.04 Uhr: Mount-Everest-Bergsteiger und andere Nepal-Besucher dürfen wieder in das Himalaya-Land einreisen, ohne zunächst wie bisher in Quarantäne zu müssen. Dazu müssten die Einreisenden gegen Corona geimpft sein oder einen negativen PCR-Test vorlegen, der maximal 72 Stunden vor ihrer Abreise nach Nepal gemacht worden ist, wie ein Sprecher des nepalesischen Tourismusministeriums sagte. Zudem müssten Ankömmlinge am Flughafen in Kathmandu einen Schnelltest machen. Falle dieser Test positiv aus, müssten sie sich zunächst in einem Hotel auskurieren.
Nepal hofft mit der Neuregelung wieder Bergsteiger ins Land zu locken. Die Einnahmen durch Alpinisten sind wichtig für das südasiatische Land, das nach UN-Angaben zu den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt gehört. Nepal hatte den Mount Everest, den höchsten Berg der Welt, vor dem Beginn der Hauptklettersaison im Frühjahr 2020 dichtgemacht. Später erlaubten sie Abenteurern wieder, sich für Bewilligungen zu bewerben, die man für die Besteigung des Everest braucht. Bislang hatte Nepal aber seit Pandemiebeginn lediglich einem Prinzen aus Bahrain und seinem Team eine solche Bewilligung ausgestellt.
Das Tourismusministerium erwartet in diesem Frühling rund 300 ausländische Bergsteiger auf dem Berg.
Mehr als zehn Prozent der Menschen in Deutschland gegen Corona geimpft
10.54 Uhr: Etwas mehr als zehn Prozent der Menschen in Deutschland haben mindestens die erste Dosis der Coronaimpfung erhalten. Insgesamt seien mehr als zwölf Millionen Dosen verabreicht worden, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in Berlin. Die zweite Dosis haben bereits 4,4 Prozent der Menschen bekommen, wie aus Zahlen des Robert Koch-Instituts von Freitagmorgen hervorgeht.
Im April werden 15 Millionen Impfdosen erwartet, sagte Spahn. Das seien mehr, als im ganzen ersten Quartal verimpft worden seien. Das mache deutlich, »wie die Impfkampagne an Dynamik gewinnen kann und gewinnen wird«. Alle aus der zweiten Prioritätsgruppe – unter anderem Menschen ab 70 Jahren, Menschen mit Vorerkrankungen und bestimmte Berufsgruppen – sollten nun in die Impfkampagne einbezogen werden.
Spahn wies darauf hin, dass die Impfungen bei älteren Menschen schon deutlich Wirkung zeigen. So sei die Sieben-Tage-Inzidenz bei Menschen über 80 Jahren von über 290 Anfang Januar auf jetzt 55 gefallen. Am aktuellen Infektionsgeschehen seien sie »unterdurchschnittlich« beteiligt. Auch die Corona-Ausbrüche in den Pflegeheimen seien deutlich zurückgegangen, von über 370 pro Woche Ende des vergangenen Jahres auf aktuell weniger als 20 pro Woche.
Ifo-Geschäftsklima hellt sich stark auf
10.44 Uhr: In Deutschland hat sich die Stimmung in den Unternehmen im März trotz Corona-Maßnahmen stark verbessert. Der Ifo-Geschäftsklimaindex sei auf 96,6 Punkte gestiegen, nach 92,7 Zählern im Februar, teilten die Wirtschaftsforscher vom Ifo-Institut in München mit. Der Anstieg ist der Zweite in Folge und fiel deutlich stärker als erwartet aus. Analysten hatten im Schnitt nur mit einem Zuwachs des wichtigsten deutschen Konjunkturbarometers auf 93,2 Punkte gerechnet.
Sowohl bei der Einschätzung der aktuellen Lage als auch bei der Bewertung der künftigen Geschäfte legten die vom Ifo-Institut ermittelten Indexwerte zu. »Trotz steigender Infektionszahlen startet die deutsche Wirtschaft zuversichtlich in den Frühling«, kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest die Ergebnisse der Umfrage unter etwa 9000 deutschen Unternehmen.
Weil betont Notwendigkeit von Ausgangssperren in Niedersachsen
10.41 Uhr: Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat die Notwendigkeit der in Niedersachsen bevorstehenden Ausgangssperren im Kampf gegen die Coronapandemie betont. »Wir befinden uns inmitten der dritten Welle. Die Infektionszahlen steigen von Tag zu Tag – bundesweit und auch bei uns in Niedersachsen«, sagte Weil im Landtag in Hannover. »Wenn wir die Ausbreitung des Virus nicht eindämmen, werden in Niedersachsen noch viele Menschen an oder mit dem Virus sterben.« Die bisherigen Maßnahmen reichten nicht mehr aus. Die neue Corona-Verordnung sehe deshalb ein intensiveres Prüfen von nächtlichen Ausgangssperren in Hotspots vor.
»Ich erwarte auf dieser Grundlage, dass wir künftig in unserem Land deutlich mehr Ausgangssperren erleben werden, vor allen Dingen in den Hotspots«, sagte Weil. »Die gibt es überall im Land und aus ihnen stammt immer wieder ein großer Teil der Infektionen, gegen die wir angehen müssen.«
Nach der Absage des Oster-Lockdowns durch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) rief Weil dazu auf, die Kontakte in den Osterferien deutlich herunterzufahren. Ein Verbot von Tagesausflügen über Ostern sieht der Entwurf der neuen Corona-Verordnung des Landes zwar nicht vor, Weil ließ allerdings durchblicken, dass er kommunale Verbote in diese Richtung begrüßt. »So wird beispielsweise die Stadt Cuxhaven den überregionalen Tagestourismus unterbinden, um keine Touristen anzulocken. Auch jede weitere Unterstützung ist in dieser Hinsicht herzlich willkommen.«
Generelle Testpflicht bei Flug-Einreisen erst ab Dienstagfrüh
10.31 Uhr: Die generelle Corona-Testpflicht für Einreisen per Flugzeug nach Deutschland soll erst in der Nacht von Montag zu Dienstag in Kraft treten. Der Starttermin werde noch einmal etwas verschoben, um mehr Zeit für die Vorbereitung zu geben, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in Berlin. Zunächst war geplant, dass die neuen strengeren Vorgaben in der Nacht zu Sonntag in Kraft treten.
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder hatten beschlossen, dass der Bund angesichts der weltweiten Pandemie eine generelle Testpflicht vor Abflug als Einreisevoraussetzung bei Flügen nach Deutschland festschreiben soll. Schon jetzt müssen Einreisende einen negativen Test vor dem Abflug vorweisen, die aus »Hochinzidenzgebieten« mit besonders vielen Infektionen sowie Gebieten mit neuen Virusvarianten kommen.
Flugreisende sollen die Kosten der Tests grundsätzlich selbst tragen. Eine Beförderung durch die Fluggesellschaft ist nur mit negativem Testnachweis gestattet. Andernfalls soll man sich nach den örtlichen Vorschriften auf eigene Verantwortung in Isolierung begeben müssen.
Spahn warnt vor Zusammenbruch des Gesundheitssystems im April
10.30 Uhr: Die Infektionszahlen steigen rasant: Sollte sich das nicht ändern, könnten die Krankenhäuser im April an ihre Grenzen kommen, warnt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Lesen Sie hier mehr dazu.
Coronazahlen auf Mallorca weiterhin niedrig
10.24 Uhr: Die Zahl der Corona-Infektionen auf Mallorca und den anderen Balearen-Inseln ist weiterhin relativ niedrig. Nach den aktuellen Zahlen des regionalen Gesundheitsministeriums vom Donnerstag wurden binnen eines Tages 36 Menschen auf den Inseln im Mittelmeer positiv auf das Virus getestet. Davon entfielen 30 auf Mallorca, wo zurzeit viele Deutsche trotz der Warnungen der Bundesregierung ihren Urlaub verbringen. Das Gesundheitsministerium in Madrid gab die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen für die Balearen am Donnerstagabend mit 29,32 an, ein leichter Rückgang im Vergleich zu Mittwoch.
Die Regionalregierung mahnte jedoch trotz der im Vergleich zu Deutschland niedrigen Zahlen zu großer Vorsicht. Bereits bei 83 Prozent aller Neuinfektionen sei die zuerst in Großbritannien aufgetretene Variante des Corona-Virus diagnostiziert worden, die ansteckender sei und zu schwereren Krankheitsverläufen führe. »Die Zahlen können jederzeit schnell wieder steigen«, warnte die regionale Gesundheitsministerin Patricia Gómez kürzlich laut TV-Sender Ser.
Deutschland schickt wegen dramatischer Coronalage Hilfsflug nach Brasilien
09.40 Uhr: Wegen der dramatischen Coronalage in Brasilien schickt die Bundesregierung einen Hilfsflug in das südamerikanische Land. Ein Flug der Flugbereitschaft sollte um 10 Uhr vom Flughafen Köln-Bonn aus in Richtung Brasilien starten, wie ein Sprecher der Luftwaffe der Nachrichtenagentur AFP sagte. Im Auftrag des Auswärtigen Amtes und des Bundesgesundheitsministeriums sollen 80 Beatmungsgeräte in die besonders schwer von der Pandemie getroffene Region Manaus gebracht werden.
Brasilien hat derzeit die höchste Corona-Sterberate der Welt. Am Donnerstag meldeten die Gesundheitsbehörden des Landes mit 100.158 Neuinfektionen binnen 24 Stunden einen neuen Rekord. Mit weiteren 2777 Opfern stieg die Zahl der Coronatoten seit Pandemie-Beginn auf mehr als 303.400. Nur in den USA wurden noch mehr Infektionen und Todesfälle registriert.
In Brasilien hat sich die Lage seit Februar verschärft. Zum einen halten viele Menschen die Vorsichtsmaßnahmen zur Eindämmung der Pandemie nicht ein, zum anderen ist die mittlerweile in Brasilien grassierende Virusvariante P1 offenbar deutlich ansteckender als der ursprüngliche Covid-19-Erreger. Kritiker machen auch Brasiliens rechtsradikalen Präsidenten Jair Bolsonaro für die dramatische Lage verantwortlich. Seit Pandemie-Beginn hat er die Gefahr durch das Virus heruntergespielt, am Donnerstag erneuerte er seine Kritik an den Lockdown-Maßnahmen in mehreren Bundesstaaten.
Kontaktnachverfolgung: Acht weitere Bundesländer wollen Luca-App nutzen
09.35 Uhr: Unter anderem Niedersachsen setzt auf die Luca-App, in der Hoffnung, so Gastronomie und Geschäfte öffnen zu können. Auch wenn noch Fragen in Sachen Sicherheit offen sind, sind offenbar viele Länder interessiert. Lesen Sie hier mehr dazu.
Handelsverband: Umsatzverlust nach 100 Tagen Lockdown bei 35 bis 40 Milliarden Euro
09.21 Uhr: Der Handelsverband Deutschland (HDE) hat milliardenschwere Umsatzausfälle für viele Nicht-Lebensmittelhändler seit dem vor Weihnachten verhängten Lockdown beklagt. Nach 100 Tagen Lockdown sei ein großer Teil der Branche »in existenziellen Schwierigkeiten«, erklärte der HDE. Der Verband schätzte die Umsatzausfälle für von den Schließungen betroffene Einzelhändler seit dem 16. Dezember auf 35 bis 40 Milliarden Euro.
Viele Nicht-Lebensmittelhändler hätten seitdem die Türen ihrer Geschäfte nicht mehr öffnen können, erklärte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. »Einige durften zwar kurzzeitig mit Terminvereinbarung für ihre Kunden da sein, die Koppelung der Corona-Maßnahmen mit den derzeit steigenden Inzidenzzahlen aber verhindert diese Möglichkeit wohl zeitnah für die meisten wieder.« Im Ergebnis seien »bis zu 120.000 Geschäfte in Existenzgefahr«. Mit den Unternehmen wankten »ganze Innenstädte«, warnte Genth.
Die erneute Verlängerung des Lockdowns bis zum 18. April sorgt dem HDE zufolge pro geschlossenem Verkaufstag für weitere Verluste von bis zu 700 Millionen Euro. Nach wie vor gebe es keine realistische Öffnungsperspektive und auch die staatlichen Coronahilfen seien noch immer nicht ausreichend, beklagte der Interessensverband. Nötig seien deshalb Nachbesserungen und zielgenauere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie.
Tests in Unternehmen: Heil setzt weiter auf Selbstverpflichtung
09.18 Uhr: Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) setzt weiterhin darauf, dass Unternehmen ihrer Selbstverpflichtung zu den Corona-Testangeboten für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nachkommen. »Aber wenn das nicht passiert, muss auch klar sein, werden wir ein verpflichtendes Testangebot machen«, sagte der Politiker im ZDF-»Morgenmagazin«.
Das gelte nicht nur für den privaten Sektor, sondern auch für die öffentlichen Arbeitgeber. »Es muss jetzt so sein, dass alle ran müssen und Verantwortung übernehmen, damit wir durch die dritte Welle kommen.« Das ginge nur durch Testen in allen Bereichen. Zudem sei die Verfügbarkeit der Tests »massiv gestiegen«. Heil gehe davon aus, dass der »Markt es hergibt«, regelmäßige Testungen bei den rund 45 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Deutschland durchzuführen.
Corona in den USA: Mehr als 67.000 Corona-Neuinfektionen
09.16 Uhr: In den USA sind am Donnerstag 67.443 neue Corona-Fälle und 1558 Tote nach einer Infektion gemeldet worden. Dies geht aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore vom Freitagmorgen (MEZ) hervor. Am selben Tag der Vorwoche waren es 60.501 Neuinfektionen und 1616 Tote. Die bisherigen Höchstwerte wurden am 2. Januar mit 300.416 neuen Fällen sowie am 12. Januar mit 4477 Toten registriert. Die Geschwindigkeit beim Rückgang der landesweiten Neuinfektionen hatte sich zuletzt verlangsamt.
Mit mehr als 546.000 Toten und 30 Millionen Infektionen sind die Vereinigten Staaten in absoluten Zahlen das weltweit am stärksten von der Corona-Pandemie betroffene Land. Inzwischen sind aber auch schon mehr als 87,3 Millionen Menschen mindestens einmal geimpft. Insgesamt zählen die USA knapp 330 Millionen Einwohner.
Vorläufige Geburtenstatistik zeigt: Kein Babyboom im ersten Lockdown
09.06 Uhr: Der erste Corona-Lockdown 2020 hat nicht zu mehr Babys in Deutschland geführt: Die Kontaktbeschränkungen hätten sich »nicht spürbar« auf die Geburtenzahl ausgewirkt, berichtete das Statistische Bundesamt in Wiesbaden. Die Maßnahmen in der ersten Phase der Pandemie dauerten von Mitte März bis Anfang Mai 2020. Die in dieser Zeit gezeugten Kinder wurden zwischen Dezember 2020 bis Februar 2021 geboren. Nach einer ersten Auswertung der Geburtenmeldungen wurden in diesem Zeitraum rund 182.000 Kinder geboren.
»Zwar war die Zahl der Geburtenmeldungen damit 0,8 Prozent höher als in den entsprechenden Vorkrisenmonaten Dezember 2019 bis Februar 2020«, berichtete das Amt. »Allerdings bewegt sich diese Veränderung im Bereich der üblichen Schwankungen monatlicher Geburtenzahlen.«
Wegen Corona-Krise: Saisonabbruch im Südwestdeutschen Fußballverband
08.50 Uhr: Wegen der anhaltenden Coronapandemie hat der Südwestdeutsche Fußballverband die Saison in allen Amateurklassen mit sofortiger Wirkung abgebrochen. Diesen Beschluss fasste das SWFV-Präsidium am Donnerstagabend. Aufgrund der aktuellen Verfügungslagen und steigenden Inzidenzzahlen sei eine sportlich faire Beendigung der Spielzeit 2020/21 nicht möglich, begründete die Verbandsführung die Entscheidung.
In den regionalen Spielklassen gibt es keine Auf- und Absteiger. Sofern für überregionale Ligen Aufsteiger oder Qualifikanten gemeldet werden können, soll dies mittels der Quotientenregelung erfolgen. Nicht betroffen vom Saisonabbruch sind die Pokal-Wettbewerbe, die nach Möglichkeit noch durchgeführt werden sollen.
Röttgen fordert angesichts neuer Infektionswelle Einschränkung von Mobilität
08.46 Uhr: Der CDU-Politiker Norbert Röttgen sieht in einer Einschränkung der Bewegungsfreiheit das einzige wirksame Instrument zur Eindämmung der aktuellen Corona-Infektionswelle. Wegen der Fehler, die die Politik in der Vergangenheit gemacht habe, seien die Möglichkeiten, auf den Anstieg der Ansteckungsfälle zu reagieren, beschränkt, sagte Röttgen im ZDF-»Morgenmagazin«. Die sinkende Zustimmung zur CDU in den Umfragen sei eine Folge des »Vertrauensverlusts wegen der Art des Regierens und der Kommunikation der Pandemie«.
Das Eingeständnis eines Fehlers durch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nach dem Bund-Länder-Treffen in dieser Woche biete der Partei einen »Ansatz, eine Kehrtwende zu vollziehen«, sagte Röttgen. Die Bundesregierung müsse deutlich sagen, dass die derzeitige Lage »viel ernster« sei als in der ersten Infektionswelle vor einem Jahr. Die Botschaft müsse sein: »Dieses Virus ist gefährlich. Es wird jetzt auch erst mal schlechter werden, bevor es besser wird.«
In der aktuellen Situation bleibe nur die Einschränkung der Mobilität, sagte Röttgen. »Das ist jetzt das Instrument, diese gefährliche Phase einzudämmen.«
Nida-Rümelin: Datenschutz in Corona-Krise hat Leben gekostet
08.44 Uhr: Deutschland hat den scharfen Datenschutz in der Coronakrise aus Sicht des Philosophen Julian Nida-Rümelin mit vielen Menschenleben bezahlt. Die Entscheidung, die Corona-App freiwillig zu machen und nicht verpflichtend, sei falsch gewesen. »Manche Verteidiger des Datenschutzes sind zufrieden. Daneben steht aber die Bilanz der Krise: Über 70.000 Todesfälle, 500.000 zusätzliche Arbeitslose, vernichtete Existenzen, ein deutlicher Anstieg psychischer Erkrankungen in Deutschland«, sagte der Münchner Philosophieprofessor dem »Münchner Merkur«. »Dagegen weniger als 1000 Todesfälle in Südkorea, das nach China das zunächst am stärksten betroffene Land war«. In Südkorea sei die App Pflicht gewesen.
Für Nida-Rümelin, der Kulturstaatsminister im Kabinett von Kanzler Gerhard Schröder (SPD) war und stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Ethikrates ist, stimmt die Prioritätensetzung in der Krise nicht: »Wir schränken so gut wie alle unsere Grundrechte massiv ein – die Freiheit der Berufsausübung, das Eigentumsrecht, die Versammlungsfreiheit, die Mobilitätsfreiheit. Wir nehmen das in Kauf. Nur in einem Bereich darf es keine Einschränkung geben: beim Datenschutz.«
Die Datenschutzpraxis in Deutschland sei »nicht überzeugend ausbalanciert«. »Es gibt eine Asymmetrie zwischen dem laxen Datenschutz privater Anbieter und der hohen Zurückhaltung gegenüber Einrichtungen wie Gesundheitsämtern«, sagte er der Zeitung. »Sogar der Versand von Einladungen für Impftermine wurde dadurch behindert. Das Alter der Empfänger musste anhand ihrer Vornamen geschätzt werden, weil die in den Behörden verfügbaren Daten für den Versand nicht genutzt werden durften. Mit Facebook gehen wir aber groteske Verträge ein, ohne sie auch nur zu lesen.«
Wiesn 2021? Oberbürgermeister Reiter ist »sehr skeptisch«
08.21 Uhr: Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hat Zweifel an einem Oktoberfest in diesem Jahr. Auf die Frage: »Kann die Wiesn heuer stattfinden?« antwortete er nach Angaben des »Münchner Merkurs« in einer digitalen Bürgersprechstunde: »Man darf sehr skeptisch sein.« Spätestens im Mai solle die Entscheidung fallen, sagte Reiter. »Aber ich würde keine Wetten auf ein Oktoberfest 2021 abschließen.« Schon im vergangenen Jahr war die Wiesn wegen der Coronapandemie abgesagt worden – ein schwerer Schlag für München.
Städte- und Gemeindebund begrüßt saarländische Öffnungspläne
07.56 Uhr: Der Städte- und Gemeindebund befürwortet die Pläne für weitreichende Corona-Lockerungen im Saarland als »richtigen Ansatz«. Zwar sei die Lage angesichts steigender Infektionszahlen besorgniserregend. »Aber das ist auf jeden Fall der richtige Weg«, sagt Hauptgeschäftsführer Gerd Landesberg im ZDF. Es könne bei den Menschen das Gefühl erzeugen, dass man wieder etwas mehr Freiheiten haben könne, wenn man sich testen lasse und vernünftig verhalte.
Auch mit Tests verbundene Öffnungsschritte wie in Tübingen bezeichnet er als richtig und vernünftig. Die Möglichkeit, mit einem negativen Test einzukaufen, ins Restaurant oder ins Kino zu gehen sei ein Hoffnungssignal, auf das die Menschen nach rund einem Jahr Pandemie warteten. »Und dann sind sie vielleicht auch eher bereit, die anderen Dinge einzuhalten.«
Biontech/Pfizer testet Corona-Impfstoff an jüngeren Kindern
06.34 Uhr: Nach den Konkurrenten Moderna und AstraZeneca haben auch die Mainzer Firma Biontech und ihr US-Partner Pfizer begonnen, ihren Corona-Impfstoff an jüngeren Kindern zu testen. »Gemeinsam mit unserem Partner Biontech haben wir den ersten gesunden Kindern in einer globalen fortlaufenden Phase 1/2/3-Studie eine Dosis verabreicht«, teilte Pfizer laut der Nachrichtenagentur AFP mit.
Mit den klinischen Tests solle die Sicherheit, Verträglichkeit und Wirksamkeit des Impfstoffs bei Kindern zwischen sechs Monaten und elf Jahren untersucht werden, hieß es weiter. »Wir sind stolz, diese dringend benötigte Studie für Kinder und Familien, die sehnlich auf eine mögliche Impfoption warten, zu machen«, teilte Pfizer demnach mit. Die Vakzine könne hoffentlich ab Anfang kommenden Jahres auch bei dieser Altersgruppe eingesetzt werden.
100.000 Neuinfektionen in Brasilien binnen eines Tages
06.21 Uhr: Die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen in Brasilien hat einen neuen Höchststand von mehr als 100.000 Fällen erreicht. Binnen 24 Stunden seien 100.158 Ansteckungen nachgewiesen worden, teilte das brasilianische Gesundheitsministerium mit. Damit stieg die Gesamtzahl der Corona-Infektionen in dem südamerikanischen Land auf 12,3 Millionen.
Mit 2777 weiteren Opfern innerhalb eines Tages hat Brasilien mittlerweile 303.462 Corona-Tote zu beklagen. Nur in den USA wurden noch mehr Infektionen und Todesfälle registriert. In Brasilien hat sich die Lage seit Februar verschärft. Zum einen halten viele Menschen die Vorsichtsmaßnahmen zur Eindämmung der Pandemie nicht ein, zum anderen ist die mittlerweile in Brasilien grassierende Virusvariante P1 offenbar deutlich ansteckender als der ursprüngliche Covid-19-Erreger. Wegen des Infektionsgeschehens kündigten die Autokonzerne Nissan und Toyota an, die Produktion in ihren brasilianischen Werken 15 beziehungsweise zehn Tage lang auszusetzen. Zuvor hatten bereits die deutschen Autobauer Volkswagen und Mercedes-Benz eine Produktionspause in Brasilien angekündigt.
Corona-Spätfolgen: Zunahme der Fallzahlen bei Jugendlichen erwartet
06.05 Uhr: Mit der Zunahme der Corona-Ansteckungen bei Kindern und Jugendlichen sind nach Einschätzung eines pädiatrischen Infektiologen auch mehr Spätfolgen in diesen Gruppen zu erwarten. »Wir rechnen durch die Lockerungen der Maßnahmen mit mehr Betroffenen mit meist diffusen, länger anhaltenden gesundheitlichen Problemen«, sagte Markus Hufnagel vom Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin der Universitätsklinik Freiburg der dpa. »Darauf ist die Pädiatrie im Vergleich zur Versorgungssituation bei Erwachsenen nach überstandener Infektion noch nicht vorbereitet.«
In der Fachsprache ist bei dem Phänomen von Long Covid (Langes Covid-19) oder Post Covid (Nach Covid-19) die Rede. Da für Kinder und Jugendliche noch keine Covid-19-Impfstoffe zugelassen sind, zählen sie zu den Gruppen, die noch einige Monate empfänglich für das Virus sein werden. Seit Wochen steigt die Zahl der erfassten Corona-Infektionen bei Kindern und Jugendlichen nach Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) an.
»Das Krankheitsbild ist sehr variabel«, so Hufnagel. Darunter seien chronische Erschöpfung, generelle Leistungsminderung und Gelenk- und Muskelschmerzen, aber auch Hautveränderungen. Solche anhaltenden gesundheitlichen Einschränkungen seien auch von anderen Virusinfektionen wie dem Pfeifferschem Drüsenfieber bekannt.
Städte- und Gemeindebund fordert Reform der Bund-Länder-Runde zur Pandemie
05.45 Uhr: Nach dem Kippen der »Osterruhe« hat der Städte- und Gemeindebund eine Reform der Bund-Länder-Runde zur Bekämpfung der Corona-Pandemie gefordert.
Zwar bleibe die Konferenz der Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidenten der Länder »ein unverzichtbares Gremium, in dem insbesondere bundeseinheitliche Maßstäbe wie etwa die Notbremse abgesprochen werden können«, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg den Zeitungen der Funke Mediengruppe. »Wünschenswert wäre allerdings, dass die Struktur der Arbeit in dieser Runde optimiert, beschleunigt und nachvollziehbar für die Bürgerinnen und Bürger kommuniziert wird«, forderte der Chef des Städte- und Gemeindebunds. Die aktuelle Pandemielage nannte Landsberg »besorgniserregend gefährlich«. Daher müssten sich alle auch an Ostern an die Beschränkungen halten.
Ein Großteil der Infektionen entstehe bei privaten Kontakten, am Arbeitsplatz und zunehmend auch in Schulen und Kindertagesstätten, hob Landsberg in dem Funke-Interview hervor. Daher müsse die Schnelltest-Strategie »massiv hochgefahren werden, das gilt insbesondere für Schulen, Kindertagesstätten, aber auch für die Arbeitsstätten«. Auch müsse die digitale Kontaktnachverfolgung rasch etabliert werden. Dabei solle sich zumindest jedes Bundesland für eine einheitliche App entscheiden, mahnte Landsberg.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Länderchefs hatten am Mittwochvormittag in einer kurzfristig anberaumten Videoschalte vereinbart, den erst in der Nacht zu Dienstag gefassten Beschluss zu einer Osterruhe in der Corona-Pandemie wieder zurückzunehmen. Die Spitzen von Bund und Ländern hatten bei der Beschlussfassung offenbar die rechtlichen Hürden unterschätzt.
Intensivmediziner rät zu Selbsttests vor Osterbesuch bei Großeltern
05.40 Uhr: Der Intensivmediziner Christian Karagiannidis hat vor einer großen Ansteckungsgefahr beim Besuch der Großeltern an Ostern gewarnt. Die Virusvariante B.1.1.7 habe alles verändert, diesmal seien auch die Kinder Infektionstreiber, sagte der wissenschaftliche Leiter des Intensivregisters der Fachgesellschaft Divi in der Fernsehsendung »rbb Spezial: Der Talk« am Donnerstag. Sein dringender Appell sei deshalb: »Wenn ihr euch Karfreitag oder Ostersonntag mit den Großeltern trefft, macht doch morgens einfach kurz den Test.« Divi steht für Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin.
Über die Pandemielage sagte er: »Wir sind am absolut kritischsten Punkt der Pandemie seit zwölf Monaten.« Mit den jetzigen Maßnahmen sei nicht zu verhindern, »dass wir wieder ein Allzeithoch der Intensivpatienten mit Covid-19 sehen werden.« Allein das Impfen reiche jetzt nicht mehr aus, »die Welle zu stoppen, dass wir noch einmal extrem viele Patienten auf der Intensivstation sehen werden.« Der Mediziner forderte einen Lockdown über Ostern, rascheres Impfen – zunächst schnell die über 50-Jährigen – und »testen, testen, testen«.
Mehr als 21.000 Neuinfektionen, Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 119,1
05.20 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 21.573 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 183 neue Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI vom Freitag hervor. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 17.482 Neuinfektionen und 226 neue Todesfälle verzeichnet.
Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 5.05 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Freitagmorgen bundesweit bei 119,1 – und damit höher als am Vortag (113,3).
Der Höchststand von 1244 neu gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert erreicht worden – er enthielt jedoch 3500 Nachmeldungen.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2.734.753 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2.467.600 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 75.623.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Donnerstagabend bei 1,08 (Vortag 1,00). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 108 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.
Hoher Jobverlust in der Gastronomie
05.10 Uhr: Im Hotel- und Gaststättengewerbe gingen schon nach der ersten Welle der Corona-Pandemie trotz massiver Kurzarbeit etwa 200.000 Jobs verloren. Am härtesten traf es geringfügig Beschäftigte, gab die Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen einem Vorabbericht der »Augsburger Allgemeine« zufolge an. In der Tourismusbranche befinden sich bis zu 70 Prozent der Mitarbeiter in Kurzarbeit.
Alle Länder wollen Härtefallhilfen für Firmen nutzen
05.05 Uhr: Am geplanten milliardenschweren Härtefallfonds bei den Coronahilfen wollen sich alle 16 Bundesländer beteiligen. Das teilte das Bundeswirtschaftsministerium auf Anfrage der dpa mit. Nach der politischen Verständigung zwischen Bund und Länder hätten alle Länder Interesse und Bereitschaft signalisiert, die Härtefallhilfen in ihrem jeweiligen Bundesland nutzen zu wollen.
Die Hilfen sind für Firmen vorgesehen, die bei den Förderprogrammen bisher durchs Raster fallen. Notwendige Verwaltungsvereinbarungen liegen demnach allen Ländern zur Unterschrift vor. Die Länder könnten dann nach der Unterzeichnung der Vereinbarungen jeweils mit der Umsetzung des Programms beginnen.
Der Fonds hat ein Volumen von 1,5 Milliarden Euro. Der Bund stellt den Ländern dafür einmalig Mittel in Höhe von 750 Millionen Euro zur Verfügung, die Länder steuern den gleichen Betrag bei. Mit den Hilfen sollen Härten abgemildert werden, die im Zeitraum vom 1. März 2020 bis 30. Juni 2021 entstanden sind oder entstehen.
Die Härtefallhilfen sollen laut Ministerium den Ländern auf Grundlage von Einzelfallprüfungen die Möglichkeit zur Förderung von Firmen geben, die im Ermessen der Länder eine solche Unterstützung benötigen. Die Antragstellung und Bewilligung erfolgten bei den jeweiligen Landesstellen.
Der Bund hat in der Krise bereits milliardenschwere Hilfsprogramme beschlossen. Wirtschaftsverbände kritisieren aber immer wieder, Hilfen kämen zu spät an, außerdem sei das Fördersystem zu komplex.
Nach den Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Regierungschefs der Länder Anfang der Woche hatte der Bund zusätzliche Coronahilfen für Firmen angekündigt, die besonders schwer und über eine sehr lange Zeit von Schließungen betroffen sind. Details dazu sind aber noch nicht bekannt.
Nato beginnt mit vorzeitigen Corona-Impfungen
04.15 Uhr: Um eine reibungslose Organisation des ersten Nato-Gipfels mit dem neuen US-Präsidenten Joe Biden zu ermöglichen, werden derzeit rund 3500 Beschäftigte in der Brüsseler Bündniszentrale vorzeitig gegen Corona geimpft. Nach Informationen der dpa hat medizinisches Personal am Donnerstag mit dem Spritzen der Vakzine begonnen. Bereits an diesem Samstagabend soll die erste Impfrunde abgeschlossen sein. Als Termin für den ersten Nato-Gipfel mit Biden wird derzeit der 14. Juni in Erwägung gezogen.
Die Immunisierung des Nato-Personals kann erfolgen, weil sich Polen trotz Impfstoffknappheit im eigenen Land dazu bereit erklärt, die insgesamt rund 7000 notwendigen Dosen zur Verfügung zu stellen. Das Nato-Gastland Belgien wollte nicht von der normalen Impfreihenfolge abweichen. Nach ihr wäre in der Nato-Zentrale frühestens im kommenden Monat geimpft worden. In Belgien werden derzeit nur Menschen geimpft, die älter als 65 Jahre sind, in der medizinischen Versorgung arbeiten oder zum Beispiel bestimmte Gesundheitsprobleme haben.
Die Regierung in Warschau begründete die Impfstofflieferung mit der Bedeutung der Nato für das Land und mit der vergleichsweise geringen Anzahl an Dosen, die für die Bündniszentrale benötigt werden. So sollen die ersten 3500 Vakzine des Herstellers AstraZeneca weniger als einem Prozent der Impfstoffmenge entsprechen, die das Land in dieser Woche geliefert bekommen hat.
Zugleich zeigen allerdings von der EU veröffentlichte Zahlen, dass in Polen zuletzt vergleichsweise viele Menschen an oder mit Covid-19 starben. Pro eine Million Einwohner wurden innerhalb von 14 Tagen mehr als 100 Corona-Tote gezählt. In Belgien oder Deutschland waren es beispielsweise nur je rund 30.
Marburger Bund kritisiert Saarlands Modellversuch der Corona-Lockerungen
03.55 Uhr: Der Ärzteverband Marburger Bund hat den vom Saarland geplanten Modellversuch mit Lockerungen der Corona-Restriktionen kritisiert. »Versuche in Modellregionen können in dieser Situation keine Alternative zum Lockdown sein«, sagte die Vorsitzende des Ärzteverbands, Susanne Johna, der »Rheinischen Post«.
»Die dritte Welle ist bereits im vollen Gange«, hob Johna hervor. Sie sehe es »kritisch, wenn mit dem Saarland ein zwar kleines, aber doch ganzes Bundesland einen Modellversuch durchführen« wolle. Auch wenn die Inzidenz im Saarland noch relativ niedrig sei, bleibe völlig unklar, wie verhindert werden solle, dass viele Menschen aus anderen Bundesländern wegen der Öffnungen einreisen, sagte die Verbandschefin.
»Wo immer es Modellversuche geben wird, brauchen wir eine enge Überprüfung der Ergebnisse«, so Johna. Es müsse »vorher eindeutig geklärt sein, was positiv getestete Menschen tun müssen«. Und die Kommunen, die sich als Modellregion beteiligen, müssten »die Einhaltung der Quarantäne von positiv Getesteten auch überprüfen«. Johna fügte hinzu, dass nach ihrer Einschätzung in Deutschland schon rund 80 Prozent der Corona-Neuinfektionen auf die ansteckendere Virusvariante B.1.1.7 zurückzuführen seien.
Die saarländische Regierung will ab dem 6. April mit einer entsprechenden Rechtsverordnung die Corona-Restriktionen für Gastronomie, Sport und Kultur sowie private Treffen lockern. Mit einem negativen Corona-Test soll auch der Besuch von Theatern, Kinos, Konzerthäusern und Fitnessstudios wieder möglich sein. Wenn sich das Vorgehen als erfolgreich erweist, sollen ab dem 18. April weitere Öffnungsschritte folgen.
In Nordrhein-Westfalen soll laut einem Zeitungsbericht Köln bei einem Modellversuch des Landes zur sicheren Öffnung von Einzelhandel, Gastronomie und Veranstaltungsstätten eine zentrale Rolle spielen. Am Beispiel der größten Stadt in NRW solle erprobt werden, wie die Maßnahmen in einer Metropole greifen, berichtete der »Kölner Stadt-Anzeiger«.
Im Zuge des Projekts sollten Menschen mit einem elektronischen Nachweis über einen aktuellen negativen Corona-Test Zugang zum Einzelhandel oder zur Gastronomie erhalten. Dies solle unter anderem durch eine elektronische Erfassung von Kontakten ermöglicht werden.
»Der Vertrauensverlust in der Bevölkerung ist nur wieder heilbar, wenn es uns gelingt, eine Öffnungsperspektive mit Testungen aufzulegen, die funktioniert«, sagte die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker dem »Stadt-Anzeiger«. In Köln seien ausreichend Testkapazitäten vorhanden, um das Modellprojekt in möglichst vielen Bereichen zu erproben.
Mehr als 200.000 Corona-Tote in Mexiko
03.25 Uhr: Rund ein Jahr nach Beginn der Corona-Pandemie hat Mexiko als drittes Land weltweit die Zahl von 200.000 Todesfällen erreicht. Innerhalb der vergangenen 24 Stunden seien 584 neue Todesopfer registriert worden, meldete das Gesundheitsministerium am Donnerstag. Insgesamt starben demnach 200.211 Patienten im Zusammenhang mit Covid-19. Das Land – mit rund 126 Millionen Einwohnern auf Platz zehn weltweit – hat die drittmeisten registrierten Corona-Toten weltweit nach den USA und Brasilien.
Die nachgewiesenen Infektionsfälle liegen bei mehr als 2,2 Millionen. Da in Mexiko sehr wenig getestet wird, dürfte aber die eigentliche Zahl viel höher sein. Mexiko hat als erstes Land in Lateinamerika seine Impfkampagne zu Weihnachten gestartet, sie kommt allerdings nur langsam voran. Bislang wurden etwa 6,2 Millionen Menschen mit wenigstens einer Dose geimpft.
Argentinien stoppt Flüge aus Brasilien, Mexiko und Chile
02.10 Uhr: Angesichts der steigenden Infektionszahlen in Brasilien, Mexiko und Chile stoppt Argentinien die Flüge aus diesen Ländern. Ab Samstag würden die Flugverbindungen mit den drei Staaten bis auf Weiteres gekappt, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Télam unter Berufung auf Regierungskreise am Donnerstag. Brasilien und Mexiko hatten zuletzt hohe Corona-Todeszahlen gemeldet und im Nachbarland Chile waren die Infektionszahlen zuletzt trotz einer erfolgreichen Impfkampagne deutlich gestiegen.
Die argentinische Regierung forderte die Bürger des südamerikanischen Landes zuletzt bereits dazu auf, auf Reisen ins Ausland zu verzichten. Rückkehrer müssen mindestens für zehn Tage in Quarantäne. Wer bei der Einreise positiv auf Corona getestet wird, muss auf eigene Kosten für die Zeit der Isolation in ein Hotel ziehen.
In Argentinien haben sich bislang rund 2,3 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert, etwa 55.000 Patienten sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Angesichts des nahenden Herbstes auf der Südhalbkugel wappnen sich die Behörden derzeit für die zweite Corona-Welle.
Einstufung Frankreichs als Hochinzidenz-Gebiet steht offenbar bevor
01.35 Uhr: Die Bundesregierung will offenbar ganz Frankreich zum Hochinzidenz-Gebiet erklären. Nach Beratungen des Kabinetts könnte das Robert Koch-Institut (RKI) am Freitag eine solche Einstufung vornehmen, berichtete die »Frankfurter Allgemeine Zeitung«. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte, eine solche Einstufung bedeute nicht automatisch Grenzkontrollen. Die Co-Vorsitzenden der Deutsch-Französischen Parlamentarierversammlung, Christophe Arend und Andreas Jung (CDU), riefen ihre jeweiligen Regierungen zu einem koordinierten Vorgehen auf.
Merkel sagte in ihrer Pressekonferenz zum EU-Gipfel zur möglichen Einstufung von ganz Frankreich als Hochinzidenz-Gebiet, es gehe »nicht um politische Willenserklärungen, sondern da guckt man sich die lang anhaltenden Inzidenzen an«. Wenn die Sieben-Tage-Inzidenz »nachhaltig« bei mehr als 200 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner liege, »erfolgt die Einstufung als Risikogebiet«. Dies erscheine im Fall von Frankreich »faktisch notwendig«, bedeute aber nicht, dass es automatisch Grenzkontrollen gebe.
Die Kanzlerin hob hervor, es gebe »ein ganz bestimmtes Verfahren, wer Tests vorweisen muss, wie oft«. Dies werde »mit Frankreich besprochen« und die »notwendigen Übergangszeiten« würden berücksichtigt. Nach der Einstufung der französischen Grenzregion Moselle als Virusvariantengebiet Ende Februar gebe es da »schon sehr eingespielte Verfahren«. »Ich halte das jetzt nicht für eine besonders auffällige oder besondere Maßnahme«, fügte Merkel hinzu.
Arend und Jung erklärten in einer gemeinsamen Stellungnahme, bei einer Sondersitzung des deutsch-französischen Ausschusses für grenzüberschreitende Zusammenarbeit solle per Video-Konferenz über die praktische Umsetzung eines solchen Beschlusses gesprochen werden. Damit könne ein Beitrag für »ein abgestimmtes Vorgehen in der Grenzregion« zwischen Deutschland und Frankreich geleistet werden.
Wie in Paris verlautete, versuchte Europa-Staatssekretär Clément Beaune in Verhandlungen eine Schließung der Grenzen zu verhindern.
Frankreich erlebt gerade eine dritte Corona-Welle. Im Pariser Großraum ist die Lage besonders angespannt. Dort liegt die Sieben-Tage-Inzidenz derzeit bei über 600 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern.
Das Robert Koch-Institut und die Bundesregierung unterscheiden zwischen Risikogebieten, Virusvarianten-Gebieten und Hochinzidenz-Gebieten. Letztere sind Staaten und Regionen, in denen das Corona-Infektionsrisiko als besonders hoch eingeschätzt wird. In Europa gelten derzeit unter anderem Polen, Bulgarien, Schweden, Serbien, die Slowakei, Zypern und Albanien als Hochinzidenz-Gebiete.
Für Reisende aus Hochinzidenz- oder Virusvarianten-Gebieten gilt, dass sie bereits vor der Einreise nach Deutschland einen negativen Corona-Test vorlegen müssen, der nicht älter als 48 Stunden sein darf. Dies gilt auch, wenn sich jemand in den zehn Tagen vor der Einreise in einem solchen Gebiet aufgehalten hat.
Zudem gilt eine zehntägige Quarantänepflicht. Darüber hinaus können weitere Einreisebeschränkungen oder -verbote verhängt werden. Umgekehrt gelten besonders bei EU-Staaten teilweise Ausnahmen, etwa für Pendler oder den Güterverkehr.
Saarlands Regierungschef verteidigt geplante Lockerungen der Corona-Restriktionen
0.55 Uhr: Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) hat die geplanten Lockerungen der Corona-Restriktionen in seinem Bundesland verteidigt. »Wir sind im Moment mit einem Infektionsgeschehen am unteren Rand in Deutschland stabil, wir haben kein exponentielles Wachstum seit Wochen«, sagte Hans am Donnerstagabend in den ARD-»Tagesthemen«. Der Sieben-Tage-Inzidenzwert im Saarland lag am Donnerstag bei 66,1 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner.
Bestimmte Aktivitäten bei Vorlage eines negativen Corona-Tests zuzulassen, erleichtere nicht nur das Leben der Menschen, sondern sei auch ein Weg, »infizierte Menschen rausfiltern zu können«. Er sei überzeugt, dass die mit Tests kombinierten Lockerungen einem »exponentiellem Wachstum (der Corona-Infektionen, Anm. d. Red.) entgegenwirken können«, sagte Hans. Mit mehr als 350 Testzentren im kleinen Saarland habe sein Bundesland die dafür notwendige Infrastruktur.
Wenn allerdings auch im Saarland die Zahl der Corona-Neuinfektionen exponentiell wachse, »dann müssen wir natürlich auch das Modellprojekt noch mal infrage stellen«, stellte der Ministerpräsident klar. Derzeit ernte er für seine Strategie aber durchaus Zustimmung. »Weil die Menschen einfach auch ein Signal, eine Erzählung brauchen, die sie glauben können«, sagte Hans in der ARD. »Denn wir haben mit dem sehr langen Lockdown auch nicht die Erfolge erzielt, die wir erzielen wollten.«
Die saarländische Regierung will mit einer entsprechenden Rechtsverordnung ab dem 6. April wieder mehr privates und öffentliches Leben ermöglichen. Wenn sich das Vorgehen als erfolgreich erweist, sollen ab dem 18. April weitere Öffnungsschritte folgen.
Die möglichen Öffnungen im Rahmen des Modellprojekts betreffen Gastronomie, Sport und Kultur. Auch private Treffen und Veranstaltungen mit maximal zehn Teilnehmern im Außenbereich sollen wieder möglich sein. Grundlage für die Lockerungen sind allerdings eine stabile Sieben-Tage-Inzidenz von unter 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner sowie tagesaktuelle negative Corona-Tests.
Konkret sieht der Beschluss für die Gastronomie eine Öffnung der Außenbewirtung für Gäste mit Voranmeldung und negativem Corona-Test vor. Kontaktsport wie Fußball wird im Freien ermöglicht. Kontaktfreier Sport darf drinnen ausgeübt werden. Auch Fitnessstudios dürfen öffnen. Für alle Sportarten wird ein negativer Corona-Test vorausgesetzt. Theater, Kinos und Konzerthäuser dürfen mit Kontaktnachverfolgung und negativem tagesaktuellen Test öffnen.