Corona-News am Freitag »Restimpfdosenbörse« für Impfwillige im Kreis Borken

Impfstoff von Biontech/Pfizer
Foto: Sven Hoppe / dpaNichts mehr verpassen: Für die neuesten Entwicklungen und wichtigsten Hintergründe abonnieren Sie unseren Coronavirus-Newsletter.
21.14 Uhr: Menschen, die sich impfen lassen wollen, können sich im Kreis Borken nun auf einer digitalen »Restimpfdosenbörse« im Internet registrieren lassen. Dennoch gelte weiterhin die Priorisierung der Impfverordnung. Das teilte der Kreis mit. Bislang waren abends übrig gebliebene, nicht bis zum Folgetag lagerfähige Impfdosen an Einsatzkräfte des Rettungsdienstes und in nahegelegenen Behinderteneinrichtungen wohnende Personen verimpft worden. Inzwischen seien diese Impfungen jedoch weitgehend abgeschlossen.
Registrierte können nun, wenn Impfdosen abends übrigbleiben, aus der am höchsten priorisierten Gruppe Personen ausgewählt und dann kontaktiert werden. Sie müssen verbindlich zusagen und innerhalb einer Stunden am Impfzentrum sein. Der Kreis Borken betont jedoch, dass mit der Registrierung kein konkretes Impfangebot verbunden ist.
Brandenburg lockert Beschränkungen - für Geschäfte, Museen und Sport
22.21 Uhr: Fast drei Monate nach dem Beginn des harten Corona-Lockdowns dürfen in Brandenburg Geschäfte und Museen unter Auflagen wieder öffnen. Das Kabinett hat am Freitag kleine Schritte zur Lockerung der Beschränkungen beschlossen, die am Montag (8. März) in Kraft treten sollen. Dann können Geschäfte und Museen öffnen, wenn man einen Termin gebucht hat und falls sich die Infektionslage nicht deutlich verschlechtert. Auch Kosmetikstudios öffnen dann unter Auflagen. Drei Wochen nach den Grundschülern können auch die Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen ab 15. März in den Wechselunterricht zwischen der Schule und zu Hause gehen.
Das Treffen mit Freunden oder Bekannten wird einfacher: Vom kommenden Montag an dürfen sich zwei Haushalte mit bis zu fünf Menschen treffen, bisher war es ein Haushalt mit einer weiteren Person. Mit den neuen Regeln setzt Brandenburg eine entsprechende Vereinbarung zwischen Bund und Ländern vom Mittwoch um. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) nannte die Lockerungsschritte wichtig, verwies aber auf die weiter bestehenden Risiken durch das Coronavirus.
Erstes Konzert in Tel Aviv mit hunderten geimpften Menschen
22.04 Uhr: Dank der Massenimpfungen gegen das neuartige Coronavirus hat in Israel ein Konzert mit hunderten Zuschauern stattgefunden. Rund 500 gegen Covid-19 geimpfte Menschen mit Masken kamen am Freitag in Tel Aviv in einem Stadion zusammen, das Platz für bis zu 30.000 Zuschauer bietet. Sie durften sich ein Konzert des israelischen Popsängers Ivri Lider anhören.
»Das ist echt cool. Ich bin so froh«, sagte Konzertbesucherin Reut Gofer bei ihrer Ankunft im Stadion. »Ich hoffe, das ist der Beginn einer Zeit, in der wir zu unserem normalen Leben zurückkehren.« Das Konzert am Freitag war das erste von vier derartigen Musik-Veranstaltungen, die die Stadtverwaltung von Tel Aviv organisiert hat.
Nach einem dritten Lockdown zur Eindämmung der Corona-Pandemie hatte Israel im Februar mit schrittweisen Lockerungen der Restriktionen begonnen. So durften bereits Einkaufszentren, Fitnesstudios, Schwimmbäder, Hotels und einige kulturelle Einrichtungen wieder öffnen. In den meisten Fällen ist der Besuch aber Menschen vorbehalten, die gegen das neuartige Coronavirus immunisiert sind und daher ihre Einstufung in die Kategorie »grün« nachweisen können.
Israels Impfkampagne ist äußerst erfolgreich. Schon mehr als die Hälfte der neun Millionen Einwohner haben bereits beide Dosen des Corona-Impfstoffs von Biontech/Pfizer erhalten.
Verschärfte Lage in Italien: Kampanien wird Rote Zone
21.26 Uhr: Die süditalienische Urlaubsregion Kampanien wird zur Roten Zone mit verschärften Corona-Sperren. Das teilte das Gesundheitsministerium in Rom mit. In den Gebiet, zu dem Neapel und die Amalfiküste gehören, gelten nach der Anordnung von Gesundheitsminister Roberto Speranza wegen der erhöhten Infektionswerte ab Montag (8. März) die strengsten Corona- Schutzregeln. Bisher sind schon die Basilikata im Süden und die kleine Adria-Region Molise solche Roten Zonen. In diese Gebieten müssen alle Schulen zu sein, die Menschen sollen ihre Wohnungen möglichst selten verlassen.
Italiens Regierung kämpft seit Herbst 2020 mit dem Instrument einer regionalen Einteilung in mehrere Risikozonen gegen die Pandemie. Am Montag werden in diesem System weitere Gebiete wegen steigender Werte hochgestuft zu Orangen Zonen. Darunter ist Venetien im Norden. Die benachbarte, wirtschaftsstarke Lombardei, wo rund zehn Millionen Menschen leben, gehört ohnehin schon zu der mittleren Risikozone. Dort führte die Regionalregierung in Mailand von sich aus am Freitag noch weiterreichende Sperren ein.
Argentinier protestieren gegen erneute Quarantäne
19.20 Uhr: Im Norden von Argentinien haben zahlreiche Menschen gegen neue Ausgangsbeschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie protestiert. Durch die Rückkehr zur Phase eins der Ausgangsbeschränkungen wie zu Beginn der Pandemie müssen in der Provinz Formosa nun alle nicht essenziellen Geschäfte schließen und der Verkehr wird empfindlich eingeschränkt.
In der Provinz an der Grenze zu Paraguay fährt die Provinzregierung einen extrem harten Kurs. Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen holte die Polizei zuletzt Menschen bei Corona-Verdacht zum Teil nachts aus ihren Häusern und brachte sie in Quarantäne-Zentren, wo sie unter schlechten hygienischen Bedingungen bis zu einem Monat lang festgehalten wurden. Bei den Demonstrationen feuerte die Polizei offenbar mit Gummigeschossen auf die Demonstranten und setzte Tränengas ein.
270 Menschen wegen infizierter Arzthelferin in Quarantäne
19.00 Uhr: Eine Arzthelferin aus Düsseldorf war trotz Krankheitssymptomen zur Arbeit gekommen - nun sind 270 Menschen wegen des Kontakts mit ihr in Quarantäne. Die Frau, die zeitweise ohne Schutzmaske gearbeitet haben soll, ist mit dem Coronavirus infiziert.
Die 270 Menschen gelten als Kontaktpersonen der Kategorie I, wie die Stadt mitteilte. Die Arzthelferin war mit bis zu 600 Personen in Kontakt gekommen. Sie ist mit der britischen Virus-Variante B.1.1.7 infiziert, die als deutlich ansteckender als das ursprüngliche Virus gilt.
Maas bietet Tschechien Behandlung von Corona-Patienten an
18.55 Uhr: Bundesaußenminister Heiko Maas hat dem besonders stark von der Corona-Pandemie getroffenen Nachbarland Tschechien angeboten, Patienten in deutschen Krankenhäusern behandeln zu lassen. Man sei dazu bereits in Gesprächen mit den Verantwortlichen in der tschechischen Hauptstadt Prag und auch mit einzelnen Bundesländern in Deutschland, sagte der SPD-Politiker am Freitag in Berlin.
»Wir würden das sehr begrüßen, wenn wir die schwierige Situation, die es in der Tschechischen Republik gibt, damit etwas mildern könnten.« Bereits während der ersten Welle der Corona-Pandemie im vergangenen Frühjahr wurden insgesamt 232 Intensivpatienten aus dem besonders stark betroffenen Ländern Italien, den Niederlanden und Frankreich in deutsche Krankenhäuser gebracht.
Kanada erteilt Zulassung für Impfstoff von Johnson & Johnson
18.45 Uhr: Nach den Corona-Impfstoffen von Biontech/Pfizer, Moderna und Astrazeneca hat Kanada auch dem Vakzin des US-Herstellers Johnson & Johnson eine Zulassung erteilt. Die Regierung in Ottawa hat bereits bis zu 38 Millionen Dosen des Impfstoffs bestellt. Dieser hat den Vorteil, dass für eine Immunisierung nur eine Dosis nötig ist und er sich zudem bei normalen Kühlschranktemperaturen lagern lässt.
Alle bisher im Land zugelassenen Impfstoffe schützten vor »schweren Krankheitsverläufen«, sagte die medizinische Beraterin der Regierung, Supriya Sharma. In den kommenden Wochen steht demnach noch eine Entscheidung zu einem weiteren Impfstoff des US-Pharmaunternehmens Novavax an. Bis Freitag meldete Kanada insgesamt mehr als 878.000 Infektions- und mehr als 22.000 Todesfälle seit Beginn der Pandemie.
WHO-Chef kündigt Wuhan-Bericht für übernächste Woche an
18.40 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) will in der Woche ab dem 15. März ihren Bericht über ihre Mission zu den Ursprüngen der Corona-Pandemie im chinesischen Wuhan veröffentlichen. Zuvor werde der Bericht den WHO-Mitgliedstaaten vorgelegt und erläutert, teilte WHO-Generalsekretär Tedros Adhanom Ghebreyesus mit. Den ursprünglichen Plan, schon vorher einen kurzen Zwischenbericht vorzulegen, hatte die WHO fallengelassen.
Ein internationales Expertenteam unter Leitung des dänischen Wissenschaftlers Peter Ben Embarek war im Januar im Auftrag der WHO nach Wuhan gereist, um den Ursprüngen der Pandemie auf den Grund gehen. In der chinesischen Millionenstadt waren im Dezember 2019 die ersten Infektionsfälle mit dem neuartigen Coronavirus gemeldet worden.
EU-Kommission macht Druck bei Impfzertifikaten
17.48 Uhr: Die EU-Kommission dringt auf ein rasches einheitliches System von Impfzertifikaten. Dieses soll in der Staatengemeinschaft rechtzeitig noch vor dem Sommer eingeführt werden. Die Regierungen müssten dazu umgehend mit den entsprechenden technischen Vorbereitungen beginnen, heißt es in einem Schreiben von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen an die Mitgliedstaaten. Vor allem Griechenland und Spanien, die stark vom Tourismus abhängig sind, pochen auf Impfpässe, damit das Reisegeschäft wieder auf Touren kommt. Die EU-Kommission will dazu am 17. März entsprechende Pläne vorlegen.
In Italien 2020 so viele Todesfälle wie nie zuvor seit Weltkriegs-Ende
17.25 Uhr: In Italien wurden 2020 mehr Todesfälle amtlich erfasst als in jedem anderen Jahr nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945. Demnach starben im vergangenen Jahr 746.146 Menschen, teilt die Statistikbehörde ISTAT mit. Das sind 15 Prozent mehr Todesfälle als im Mittel der Jahre 2015 bis 2019. Die Statistik legt nahe, dass mehr Menschen wegen der Pandemie gestorben sein könnten als offiziell angegeben. Offiziell sind 2020 knapp 76.000 Menschen wegen der Seuche gestorben. Das macht aber nur 70 Prozent der Übersterblichkeit aus.
Deals mit Corona-Schutzmasken – CSU-Politiker Nüßlein zieht sich aus der Politik zurück
17.18 Uhr: Georg Nüßlein zieht Konsequenzen aus der Affäre um Masken-Deals: Der CSU-Politiker werde sein ruhendes Amt als stellvertretender Fraktionschef niederlegen und bei der Bundestagswahl im September nicht mehr kandidieren, erklärte sein Anwalt. Lesen Sie hier die ganze Meldung.
England verhängt bei Ausreisen ohne triftigen Grund hohe Geldstrafen
16.50 Uhr: Reisende, die England ohne triftigen Grund verlassen wollen, riskieren hohe Geldstrafen. Passagiere müssen ab kommenden Montag in einem Formular den Grund ihrer Ausreise angeben und dieses mit sich führen, wie das britische Verkehrsministerium mitteilte. Die akzeptierten Gründe für Auslandsreisen sind unter den aktuellen Corona-Beschränkungen nur wenige – dazu gehören Arbeit, Bildung oder Beerdigungen.
Die Beschränkungen gelten für Briten und Ausländer, die sich derzeit in England aufhalten. Fluglinien sollen die Formulare kontrollieren. Passagieren könne gegebenenfalls die Beförderung verweigert werden, hieß es. Auch die Polizei kontrolliere stichprobenartig an Häfen und Flughäfen. Die Geldstrafen wegen des Bruchs der Lockdown-Regeln reichen von 200 bis zu 6400 Pfund (umgerechnet mehr als 7400 Euro).
Bis Ende März gilt in England noch die strikte »Stay at Home«-Regel: Bürger sollen ihr Zuhause nur zum Einkaufen, Sport und aus wenigen anderen Gründen verlassen.
Verkauf von Corona-Selbsttests im Handel startet am Samstag
16.30 Uhr: Der großflächige Verkauf von Corona-Selbsttests im Einzelhandel startet an diesem Samstag. Die Schwesterunternehmen Aldi Nord und Aldi Süd bieten nach eigenen Angaben ab dann Tests als Aktionsware direkt an der Kasse an. Aber auch der Konkurrent Lidl und die Supermärkte von Rewe und Edeka haben das Thema auf dem Schirm. Die Drogeriemarktketten Rossmann und dm wollen mit dem Verkauf am Dienstag beginnen. Apotheken wollen die Produkte ebenfalls anbieten.
Bei Aldi ist die Abgabemenge der in Deutschland produzierten Tests zunächst auf eine Packung pro Kunde begrenzt. Eine Packung kostet rund 25 Euro. Sie enthält fünf Tests. Aldi Nord und Aldi Süd weisen darauf hin, dass die Aktionsware bei einer sehr hohen Nachfrage auch schon am ersten Aktionstag vergriffen sein könnte. Dies sei aber eine erste Charge, mehr Ware sei bereits unterwegs, sagte ein Sprecher von Aldi Süd der dpa.
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hatte am 24. Februar die ersten Sonderzulassungen für Tests zur Eigenanwendung durch Laien erteilt. Bislang gibt es sieben Sonderzulassungen. Den regulären Weg, Medizinprodukte auf den Markt zu bringen, stellt die CE-Kennzeichnung durch Zertifizierungsstellen dar. Das Bundesinstitut geht davon aus, dass Hersteller auch den regulären Weg nutzen werden.
Kritik wegen Corona-Tests: Kretschmer nimmt Bund in Schutz
16.15 Uhr: Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat den Bund im Zusammenhang mit Kritik an der Bereitstellung von Corona-Tests in Schutz genommen. Seine Amtskollegin aus Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig (SPD), hatte der Bundesregierung vorgeworfen, dass Corona-Selbsttests nicht dort ankämen, wo sie vor allem gebraucht würden. Sie habe kein Verständnis dafür, warum Selbsttests, die jetzt auf den Markt kommen, in Discounter gingen, aber nicht für Kita und Schulegeordert worden seien, hatte Schwesig am Donnerstag in Schwerin gesagt.
»Schnelltests sind im Übermaß produziert und lieferbar. Die neuen Selbsttests sind erst seit wenigen Tagen zugelassen. Der Vorwurf an den Bund ist billig«, sagte Kretschmer am Freitag der Deutschen Presse-Agentur in Dresden. Die Zusage des Bundes, die Hälfte der Kosten für die Testung in Schulen und Kitas zu übernehmen, sei eine wichtige Unterstützung. »Auf Corona-Wahlkampf hat keiner in Deutschland Lust«, fügte Kretschmer hinzu. In Mecklenburg-Vorpommern wird am 26. September parallel zum Bundestag ein neues Landesparlament gewählt.
AstraZeneca-Impfstoff wirkt auch gegen brasilianische Mutante
16.00 Uhr: Der Impfstoff des schwedisch-britischen Konzerns AstraZeneca ist nach einer Studie der Universität Oxford auch gegen die aus Brasilien stammende, hochansteckende Mutante des Coronavirus wirksam. Das sagt eine mit der Untersuchung vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Demnach muss die Vakzine nicht auf den neuen Virustyp abgestimmt werden, der aus der Amazonas-Stadt Manaus stammen soll und sich rasch weltweit verbreitet.
Lauterbach: »Öffnungsschritte werden größtenteils nie kommen«
15.55 Uhr: In einem Interview mit n-tv hat sich Karl Lauterbach skeptisch hinsichtlich anstehender Lockerungen geäußert: »Die Öffnungsschritte, die in dem Papier drin sind, werden zum größten Teil nie umgesetzt, weil die Voraussetzungen dafür – entweder stabile oder gar sinkende Fallzahlen – nie erreicht werden«, sagte der SPD-Gesundheitsexperte. Lockerungen selbst zu Ostern Anfang April hält er für unrealistisch. »Ich glaube nicht, dass wir in den nächsten vier Wochen sinkende Fallzahlen oder gar nur stabile Fallzahlen sehen werden.« Hoffnung setzt er auf Antigen-Schnelltests: »Wir müssen darauf hoffen, dass endlich diese Antigen-Schnelltests in ausreichender Stückzahl zur Verfügung stehen. So könnten wir Schulen und Betriebe sicherer machen und auch den R-Wert senken. Das würde die dritte Welle richtig abbremsen«, so Lauterbach.
Corona-Warn-App ermöglicht jetzt Datenspende ans RKI
15.20 Uhr: Die Warn-App bietet nun eine freiwillige Datenspende an das Robert Koch-Institut. Damit soll die Behörde zusätzliche Informationen über das Pandemiegeschehen bekommen. Es ist nicht die einzige neue Funktion. Lesen Sie hier den ganzen Artikel.
Corona-Pandemie belastet Menschen mit niedrigen Einkommen stärker
15.00 Uhr: Die finanziellen Auswirkungen der Corona-Pandemie treffen bisher insbesondere viele Menschen mit niedrigen Einkommen und verringern deren Aufstiegschancen. Das geht aus einem Entwurf für den Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zuvor hatte die »Süddeutsche Zeitung« berichtet.
Nach den vorläufigen Zahlen hatten im August rund 30 Prozent der Befragten mit besonders niedrigen Einkommen seit Beginn der Pandemie Probleme, ihre laufenden Ausgaben zu decken. Hochgerechnet 15,5 Millionen Haushalte mussten bis zu diesem Zeitpunkt Einkommenseinbußen in der Pandemie hinnehmen. Besonders betroffen waren laut Berichtsentwurf Gering- und Normalverdiener.
Die Bildungs- und Aufstiegschancen von einkommensschwachen Menschen werden dem Entwurf zufolge durch die Pandemie weiter eingeschränkt. So berichteten insbesondere Eltern aus niedrigen Einkommensschichten von weniger Unterstützung vonseiten der Schulen beim Homeschooling und sorgten sich um die soziale Mobilität ihrer Kinder.
Die Auswirkungen der Pandemie auf den Arbeitsmarkt könnten dem Bericht zufolge insbesondere Langzeitarbeitslose treffen. Diese sähen sich verstärkt mit dem Problem eines teilweise verschlossenen Arbeitsmarktes konfrontiert. Und während etwa in der öffentlichen Verwaltung die Beschäftigtenzahlen stabil blieben, gab es bei Beschäftigten in der Gastronomie seit April einen Anstieg der Arbeitslosenzahlen um 80 Prozent.
Der Armuts- und Reichtumsbericht wird alle vier Jahre unter Federführung des Bundessozialministeriums erstellt und soll eine Bestandsaufnahme der sozialen Lage in Deutschland bilden. Der neue, sechste Bericht soll noch im Frühjahr veröffentlicht werden, wie eine Ministeriumssprecherin sagte.
Paris weitet Alkoholverbot in der Öffentlichkeit wegen Corona aus
14.55 Uhr: Die Stadt Paris hat wegen der Corona-Lage das Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen massiv ausgeweitet. So ist Alkoholkonsum ab sofort zum Beispiel an den Ufern der Seine, des Canal Saint-Martin, auf der berühmten Place du Tertre nahe der Basilika Sacré-Coeur und an vielen weiteren Orten der Stadt verboten, wie die Polizeipräfektur am Freitag mitteilte. Außerdem müssen Nichtlebensmittelläden, die größer als 10.000 Quadratmeter sind, schließen.
Generell gilt in Frankreich seit Wochen eine strenge Ausgangssperre ab 18 Uhr. Einkaufen oder Spaziergänge an der frischen Luft sind dann tabu. Ausnahmen gelten etwa für den Arbeitsweg. Premier Castex betonte am Donnerstag, dass die Infektionszahlen im Land nicht exponentiell stiegen, aber dennoch besorgniserregend seien. Die Regierung hatte mögliche Öffnungen für »vielleicht bereits Mitte April« ins Spiel gebracht, will sich aber auf keinen Termin festlegen.
Betriebsärzte könnten fünf Millionen Menschen impfen
14.45 Uhr: Betriebsärzte könnten innerhalb eines Monats mindestens fünf Millionen Menschen gegen Corona impfen. Das sagt die Vizepräsidentin des Verbands Deutscher Betriebs- und Werksärzte, Anette Wahl-Wachendorf, dem MDR. Man sei startbereit, auch wenn der logistische Aufwand höher sei als bei anderen Impfungen, sagt sie mit Blick auf die notwendige Kühlung des Biontech-Impfstoffs.
Schweiz will ab Mitte März kostenlose Tests anbieten
14.40 Uhr: Die Schweiz startet eine Test-Offensive im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Zur Begleitung der laufenden Öffnung des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens will die Regierung ab dem 15. März kostenlose Tests für alle anbieten. Pro Person sollen monatlich fünf Selbsttests gratis abgegeben werden, sobald verlässliche Tests zur Verfügung stehen. Die Kosten dafür schätzt die Regierung für das laufende Jahr auf über eine Milliarde Franken. Der weltweit größte Test-Hersteller ist der Schweizer Pharmakonzern Roche.
Tschechien bittet Deutschland um Hilfe für Covid-19-Patienten
14.30 Uhr: Tschechien bittet Deutschland, Polen und die Schweiz um Hilfe bei der Versorgung von Covid-19-Patienten. Grund sei, dass die Situation in den eigenen Krankenhäusern inzwischen kritisch sei, teilt das Gesundheitsministerium in Prag mit. »Die große Zahl neu infizierter Patienten hat den Druck auf das Gesundheitssystem erhöht und die Zahl der Patienten, die einen Krankenhausaufenthalt benötigen, wächst«, hieß es in einer Erklärung. Tschechien hat bezogen auf die Bevölkerungszahl eine der höchsten Infektionsraten weltweit. Vor allem die besonders ansteckende britische Virusvariante breitet sich in dem Land rasant aus. Die Bundesregierung hatte deswegen erst kürzlich die Kontrollen an der Grenze zu Tschechien bis zum 17. März verlängert.
Schweden will bis zum Sommer Impfbescheinigung einführen
14.25 Uhr: Die schwedische Regierung hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Sommer ein digitales System für den Nachweis von Impfungen zu entwickeln. Digitalisierungsminister Anders Ygeman sagte, jeder Schwede, der gegen das Coronavirus geimpft wurde, soll dafür eine international gültige Bestätigung bekommen, entweder als App oder ein Dokument zum Herunterladen.
Ygeman sagte, er gehe davon aus, dass Reiseunternehmen und Länder in Zukunft einen entsprechenden Impfnachweis verlangen werden. Es sei aber auch vorstellbar, dass man beim Besuch eines Friseurs, Masseurs oder eines Restaurants oder Konzerts einen entsprechenden Nachweis brauche.
Sollte die EU mit einem Regelwerk für einen Impfpass kommen, werde Schweden sich dem anpassen. Die EU-Kommission hat angekündigt, am 17. März den Gesetzentwurf für einen »digitalen grünen Pass« vorzulegen, der Corona-Impfungen, Covid-Erkrankungen und negative Tests vermerken soll.
Großbritannien warnt EU vor Exportbeschränkungen von Impfstoffen
14.15 Uhr: Großbritannien warnt die Europäische Union, Exportbeschränkungen für Impfstoffe könnten den weltweiten Kampf gegen das Coronavirus gefährden. Die globale Überwindung der Pandemie fuße auf internationaler Zusammenarbeit, sagt ein Sprecher von Premierminister Boris Johnson. Zuvor hatte die EU-Spitze hinter die Entscheidung Italiens gestellt, den Export von 250.000 Impfeinheiten nach Australien zu blockieren.
Warum Aldi bei Corona-Tests schneller war als Jens Spahn
14.10 Uhr: Die Teststrategie des Gesundheitsministers wird zum Fiasko: In Discountern sind die Kits inzwischen zu kaufen, Schulen und Kitas müssen warten. Wie konnte das passieren? Lesen Sie hier die ganze Geschichte aus dem neuen SPIEGEL.
Hochschulen fordern mehr Präsenzlehre und kostenlose Schnelltests
13.55 Uhr: Nach der schrittweisen Öffnung der Schulen im Shutdown fordern auch die Hochschulen die Rückkehr zu mehr Präsenzlehre. Vor allem Examenskandidaten müssten die Möglichkeit bekommen, ihre Prüfungsvorbereitung in Präsenz fortzusetzen. Lesen Sie hier die ganze Meldung.
Estlands Staatspräsidentin gegen Corona geimpft

Estlands Präsidentin Kersti Kaljulaid
Foto: TOMS KALNINS / EPA13.30 Uhr: Estlands Präsidentin Kersti Kaljulaid hat sich gegen Corona impfen lassen. Das Staatsoberhaupt des baltischen EU- und Nato-Landes erhielt am Freitag im Regionalkrankenhaus Nordestland in der Hauptstadt Tallinn die erste von zwei Dosen des Impfstoffs von AstraZeneca. Dies teilte die 51-jährige auf Facebook mit. Kaljulaid appellierte an die Bürger Estlands, es ihr wenn immer möglich nachzutun, um wieder zu Normalität zurückkehren zu können.
Kaljulaids Impfung erfolgte außer der Reihe, weil sie im April Afghanistan besuchen will. Die Corona-Vorgaben sähen vor, dass die Delegation im Voraus impfen lasse, zitierten estnische Medien aus einem Schreiben der Präsidialkanzlei.
Regierungschefin Kaja Kallas hat sich derweil vorsorglich in Quarantäne begeben, weil sie Anfang der Woche Kontakt mit einem Corona-Infizierten gehabt hatte. »Dies macht mich zu einem engen Kontakt und deshalb werde ich bis Donnerstag nächster Woche in Selbstisolation sein«, teilte sie mit. Anzeichen einer Corona-Erkrankung zeigten sich bislang nicht, auch ein Test am Donnerstagabend sei negativ ausgefallen. Estland mit seinen 1,3 Millionen Einwohnern weist nach Angaben der EU-Behörde ECDC aktuell eine der höchsten Infektionsraten in Europa auf.
Söder wirbt für Festhalten an Inzidenzzahlen
13.20 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder wirbt für ein Festhalten am Inzidenzwert für weitere Schritte in der Corona-Pandemie. Die Inzidenz sei vergleichbar, justiziabel vor Verwaltungsgerichten und das früheste Warnsignal, sagt Söder im Landtag: Auf eine steigende Inzidenz folgten mehr Krankenhauseinweisungen und eine steigende Mortalität.
Thüringer Bildungsministerium bleibt bei Schulöffnungen zurückhaltend
12.30 Uhr: Das Bildungsministerium in Thüringen hat sich verhalten zu der von der Präsidentin der Kultusministerkonferenz angekündigte Öffnung der Schulen für alle Kinder im März geäußert. »Ob das jetzt im März alles noch klappt (...) – das ist Glaskugelleserei«, sagte ein Sprecher am Freitag in Erfurt.
»Wir können jetzt nicht zusagen, dass im März alle Schülerinnen und Schüler in die Schule gehen. Aber gleichzeitig können wir das auch nicht jetzt schon als Ziel abschreiben.« Thüringen ist deutschlandweit Infektionsspitzenreiter – »und deswegen sind wir nicht an erster Stelle, was Lockerungen angeht«, sagte der Ministeriumssprecher. Man sei sich aber einig, »dass Schulen und Kindergärten eine Priorität haben bei Lockerungsschritten«.
Österreich führt Gespräche über Impfstoffe aus Russland und China
12.20 Uhr: Österreich hat Interesse an Impfstoffen gegen das Coronavirus aus Russland und China. Das bestätigte Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) in Wien. »Es laufen Gespräche mit unterschiedlichen Herstellern.« Sollte die Europäische Arzneimittelbehörde (Ema) zum Beispiel für den russischen Impfstoff Sputnik eine Zulassung erteilen, dann »ist es natürlich auch eine Option für viele europäische Länder, unter anderem auch für Österreich«, so Kurz.
Das Land bemüht sich unter anderem durch eine jüngst vereinbarte Impfstoffallianz mit Dänemark und Israel, das Tempo beim Impfen zu steigern.
Zypern: Ab 1. Mai keine Quarantäne mehr für geimpfte Briten
12.00 Uhr: Das EU-Mitglied Zypern erlaubt vom 1. Mai an allen Briten, die gegen das Coronavirus geimpft sind, ohne Quarantänepflicht und andere Formalitäten ihren Urlaub auf der Mittelmeerinsel zu verbringen. Dies teilte der für den Tourismus zuständige Vizeminister Savvas Perdios im zyprischen Staatsfernsehen (RIK) mit. »Wir haben die Regierung in London darüber informiert«, sagte Perdios. »Keine Quarantäne mehr für geimpfte Briten ab 1. Mai.«
Ab 1. April gilt die gleiche Regel auch für gegen das Coronavirus geimpfte Touristen aus Israel. Dies hatte Präsident Nikos Anastasiades bei einem Treffen mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanyahu im Februar vereinbart. Der Tourismus zählt zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen Zyperns.
In der EU wird kontrovers über eine mögliche Aufhebung von Reisebeschränkungen für Menschen mit Corona-Impfung diskutiert. Als Erster hatte sich der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis für Reisefreiheit von Geimpften eingesetzt. Auch Athen führt zurzeit Gespräche mit Israel und Großbritannien sowie anderen Staaten über eine baldige Öffnung seiner Grenzen für gegen das Coronavirus geimpfte Menschen.
Tschechien führt Quarantänebonus ein – Krankenhäuser extrem belastet
11.50 Uhr: Tschechien führt im Kampf gegen die Corona-Pandemie eine Quarantäne-Bonuszahlung ein. Präsident Miloš Zeman unterzeichnete ein entsprechendes Gesetz. Arbeitnehmer erhalten umgerechnet bis zu 14 Euro täglich, solange sie sich in behördlich angeordneter häuslicher Quarantäne befinden. Die Auszahlung erfolgt zusätzlich zur Lohnfortzahlung im Krankheitsfall in Höhe von 60 Prozent des Durchschnittsverdiensts.
Nach Darstellung der Regierung gaben bisher viele Infizierte ihre Risikokontakte nicht an – aus Sorge, damit Freunden und Verwandten finanzielle Nachteile zu verursachen. Tschechien hat derzeit EU-weit die höchste Neuinfektionsrate, sie ist gut zehnmal so hoch wie in Deutschland. Innerhalb von sieben Tagen steckten sich nach Berechnungen mehr als 800 Menschen je 100.000 Einwohner mit dem Coronavirus an. Seit Pandemiebeginn gab es knapp 1,3 Millionen nachgewiesene Infektionen und 21.325 Todesfälle.
»In fast allen Regionen ist die Belastung der Krankenhäuser extrem hoch«, sagte Gesundheitsminister Jan Blatny. Die ansteckendere britische Virusvariante breite sich schrittweise im ganzen Land aus und entwickele sich zur dominanten Form. Er kündigte an, dass Medizinstudenten zum Einsatz in den Krankenhäusern verpflichtet werden sollen. Auf ausländische Hilfsangebote unter anderem aus Deutschland und der Schweiz will der Minister in diesem Moment noch nicht zurückgreifen.
Kretschmann sieht beim Bund »ernste Versäumnisse« bei Selbsttests
11.35 Uhr: Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat dem Bund »ernste Versäumnisse« wegen der späten Bestellung von Corona-Selbsttests vorgehalten. Er verstehe nicht, warum der Bund hier nicht schneller und umfangreicher gehandelt habe, sagte der Grüne bei der Sondersitzung des Landtags in Stuttgart zu den Corona-Beschlüssen von Bund und Ländern. »Da ist leider noch nichts passiert.« Erst seit Kurzem gebe es eine gemeinsame Plattform von Bund und Ländern, um Schnelltests in großem Stil zu bestellen. »Wir verlieren da leider wieder wertvolle Zeit«, beklagte Kretschmann.

Winfried Kretschmann
Foto: Sebastian Gollnow / dpaDer Regierungschef geht trotzdem davon aus, dass es möglich ist, von Montag an allen Bürgerinnen und Bürgern einen kostenlosen Schnelltest anzubieten. »Bei allen Tests soll das Ergebnis dokumentiert werden.« Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte zuvor in Berlin erklärt, es seien für alle Bürger ab kommender Woche ausreichend Tests vorhanden. Das werde nicht überall gleich an diesem Montag der Fall sein, aber viele Bundesländer hätten angekündigt, loslegen zu wollen. »Von diesen Schnelltests sind mehr als genug da«, sagte Spahn.
Auch Selbsttests für zu Hause kämen jetzt auf den Markt, Hersteller hätten signalisiert, 20 Millionen pro Woche herstellen zu können, erklärte der Minister. Er bot sich den Ländern als »Kontaktbörse« an, um Kontakt zu Testherstellern zu vermitteln, damit Tests etwa für Schulen und Kitas bestellt werden könnten.
Österreich lässt AstraZeneca-Impfstoff für über 65-Jährige zu
11.30 Uhr: Auch in Österreich wird der Impfstoff des schwedisch-britischen Konzerns AstraZeneca für über 65-Jährige zugelassen. Bundeskanzler Sebastian Kurz kündigt an, »noch heute« Gespräche zu führen, damit die Vakzine möglichst schnell eingesetzt wird. »Unsere absolute Priorität ist es, ältere Menschen zu schützen«, sagt Kurz.
Arbeitgeber wollen Testkapazitäten ausweiten
11.25 Uhr: Die deutsche Wirtschaft hat nach Angaben des Arbeitgeber-Spitzenverbands BDA der Bundesregierung »ein konstruktives und praktikables Angebot zur Ausweitung von Testkapazitäten gemacht«. Details will eine BDA-Sprecherin nicht nennen, ergänzt aber: »Es bindet alle Unternehmen – unabhängig von Größe und Branche – in einer wirtschaftlich schwierigen Zeit ein.« Die Politik habe noch Beratungsbedarf, sagt die Sprecherin mit Blick auf die Absage eines ursprünglich für den Nachmittag geplanten Spitzentreffens per Videokonferenz durch die Bundesregierung. In der Bundesregierung hatte es Überlegungen gegeben, Betriebe zu regelmäßigen Schnelltests der Beschäftigten zu verpflichten. Eine Testpflicht stößt in der Wirtschaft auf Ablehnung.
Gesundheitsminister Spahn: Corona-Öffnungen »an der Grenze dessen, was verantwortbar ist«
11.00 Uhr: Jens Spahn sieht die neuen Corona-Beschlüsse als ein Ringen um die richtige Balance zwischen Normalität und Gesundheitsschutz. In Sachen Schnelltests ist der Gesundheitsminister optimistisch. Lesen Sie hier den ganzen Artikel.
NRW holt alle Schüler und Schülerinnen vor den Osterferien in die Klassen zurück
10.50 Uhr: Nordrhein-Westfalen holt ab 15. März auch alle Schüler und Schülerinnen der weiterführenden Schulen zumindest tageweise in die Klassen zurück. Geplant sei vorerst bis zu den Osterferien ein Unterricht bei halbierter Klassenstärke im Wechselmodus, schrieb das Schulministerium des bevölkerungsreichsten Bundeslandes in einer Mail an die Schulen. Kein Schüler und keine Schülerin solle dabei länger als eine Woche ohne Präsenzunterricht sein.
Für die Grundschüler und Förderschüler der Primarstufe, die bereits am 22. Februar als Erste wieder in halber Klassenstärke und im Wechselmodus in die Schulen zurückgekehrt waren, bleibe es dabei. »Die derzeit geltenden Vorgaben für die Ausgestaltung des Wechsels aus Präsenz- und Distanzunterricht werden unverändert bis zu den Osterferien 2021 fortgesetzt.« Auch die Abschlussjahrgänge hatten am 22. Februar bereits zu den ersten Rückkehrern gehört.
Damit holt NRW alle Schüler vor den Osterferien – sie beginnen am 29. März – zumindest eingeschränkt tageweise in den Präsenzunterricht zurück.
Für die weiterführenden Schulen gilt laut Ministerium: »Bei der Einführung des Wechselmodells sind aus Gründen der Kontaktreduzierung die Klassen beziehungsweise Kurse in der Regel in zwei Gruppen zu teilen, sodass es in den verbleibenden beiden Wochen bis zu den Osterferien zu einem Wechsel aus Präsenz- und Distanzunterricht kommt.« Bei kleinen Klassen und Kursen könne die Schulleitung aber selbst entscheiden, ob sie auf eine Teilung verzichtet.
Kein Schüler soll nach der neuen Regelung länger als eine Woche ohne Präsenzunterricht sein. Es sollten in der Sekundarstufe I grundsätzlich konstante Lerngruppen gebildet werden. Am Freitagmittag wollte Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) über Details berichten.
Eilantrag erfolglos – keine sofortige Corona-Impfung für Krebskranken
10.30 Uhr: Das Bundesverfassungsgericht hat den Eilantrag eines älteren krebskranken Mannes aus Bayern abgewiesen, der vor seiner Chemotherapie sofort gegen das Coronavirus geimpft werden wollte. Der Mann, der eigentlich erst in der zweiten Impfgruppe an der Reihe ist, habe »nicht hinreichend nachvollziehbar vorgetragen«, warum ihm durch das Abwarten ein schwerer Nachteil entstehe, heißt es in der Entscheidung. Der Beschluss vom 22. Februar wurde am Freitag in Karlsruhe veröffentlicht. (Az. 1 BvQ 15/21)
Der Mann hatte sich zuvor schon vergeblich an die bayerischen Verwaltungsgerichte gewandt. Der Verwaltungsgerichtshof in München hatte seinen Eilantrag am 10. Februar mit der Begründung abgewiesen, dies sei »kein atypischer Einzelfall«. Auch die Verfassungsrichter schreiben, der Mann habe nicht dargelegt, warum er nicht auch in Gruppe zwei eine erste Impfung »alsbald erhalten könne«. Außerdem habe er »nicht hinreichend vorgetragen, dass ihm eine risikoverringernde Isolation unmöglich sei«.
Sinovac-Impfstoff gegen Brasilien-Mutante möglicherweise zu schwach
10.10 Uhr: Der Impfstoff Coronavac des chinesischen Herstellers Sinovac könnte einer Studie zufolge gegen die neu in Brasilien entdeckte Virusvariante zu schwach sein. Untersuchungen des Blutplasmas von acht mit dem Wirkstoff geimpften Patienten hätten gezeigt, dass die Vakzine es nicht geschafft habe, die neue Virusvariante effektiv zu neutralisieren, heißt es in einer vorab veröffentlichten Studie der Universität von São Paulo und der Washington University School of Medicine sowie anderer Institutionen. Coronavac wird unter anderem bereits bei Massenimpfungen in China, Brasilien, Indonesien und der Türkei eingesetzt.
Tourismusbeauftragter hofft auf Öffnungen bis Ostern
10.00 Uhr: Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung hofft auf Öffnungsschritte für Gastronomie und Tourismusbranche nach der nächsten Bund-Länder-Konferenz. »Ich bin jetzt ein Stück weit optimistisch, weil wir in den nächsten Tagen Schritt für Schritt öffnen«, sagte Staatssekretär Thomas Bareiß (CDU) im ARD-»Morgenmagazin« mit Blick auf die aktuellen Beschlüsse von Bund und Ländern. Er habe die große Hoffnung, dass nach der nächsten Schalte am 22. März auch die Gastronomie und Hotels geöffnet werden könnten.
Nach wie vor sei Sicherheit jedoch das oberste Gebot. »Wir müssen einfach noch mal vorsichtig sein, um dann nach dem 22. in den Urlaub gehen zu können, vielleicht, das ist wichtig, auch für Ostern oder Pfingsten.« Die Gastronomie und die Tourismusbranche seien vorbereitet und die neue Teststrategie der Bundesregierung eine gute Grundlage für Öffnungen in diesen Bereichen. Konkretere Maßnahmen, wie der Tourismus wieder in Schwung kommen kann, nannte Bareiß nicht.
Berufstätige Frauen besonders oft durch Corona gefährdet
09.50 Uhr: Die Corona-Pandemie führt besonders in solchen Berufen zu Problemen, die mehrheitlich von Frauen ausgeübt werden. Darauf hat das Statistische Bundesamt anlässlich des Weltfrauentags am kommenden Montag (8. März) hingewiesen. Hohe Infektionsrisiken und Dauerbelastung träfen beispielsweise den Einzelhandel (Frauenanteil 80,8 Prozent), die Altenpflege (84,2 Prozent) sowie den Bereich Erziehung und Sozialarbeit (83,5 Prozent). Unter den Krisenbranchen ragen das Gastgewerbe (64,6 Prozent) sowie die über Monate geschlossenen Friseur- und Kosmetiksalons (86,5 Prozent) beim Frauenanteil heraus.
Erwerbstätige Mütter müssen zudem den Spagat zwischen Arbeit und Kindererziehung bewältigen. Nach den Erhebungen aus dem Jahr 2019 sind rund 75 Prozent der Frauen mit mindestens einem Kind unter 18 Jahren erwerbstätig. Bei den Vätern ist der Anteil mit 92,9 Prozent noch deutlich höher. Sie arbeiten auch wesentlich seltener in Teilzeit (6,4 Prozent) als die Mütter (66,2 Prozent) und tragen damit mutmaßlich weniger zur Kinderbetreuung bei.
Auch von den alleinerziehenden Müttern (86,9 Prozent sämtlicher Alleinerziehender) sind drei Viertel erwerbstätig. Hier sind Vollzeitjobs mit einem Anteil von 40 Prozent etwas häufiger als bei Frauen, die in Paarfamilien leben. Hier geht nur ein knappes Drittel (32 Prozent) einem Beruf in Vollzeit nach.
RKI-Präsident: B.1.1.7 wird bald dominant sein
09.40 Uhr: Der Präsident des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, warnt vor den Folgen einer Ausbreitung der Virusmutation B.1.1.7 Es sei absehbar, dass diese britische Variante des Coronavirus bald die vorherrschende in Deutschland sei, sagte er in Berlin. »Und dann wird es noch schwieriger, das Virus im Zaum zu halten.« Die jüngsten Zahlen seien zwar auch positiv: So gehe die Inzidenz in der Altersgruppe über 80 Jahre wegen der Impfungen zurück. Auch die Zahl der Intensivpatienten und der Toten sei rückläufig. Es gebe aber nach wie vor noch zu viel Tote. Und die Inzidenz bei den unter 80-Jährigen steige wieder an, so Wieler.
Frankreich warnt vor Einsatz von Sputnik V in der EU vor Zulassung
09.30 Uhr: Frankreich warnt die EU-Länder davor, die Impfstoffe aus China und Russland bereits vor einer Genehmigung durch europäische Behörden einzusetzen. Ein solcher Einsatz wäre mit Blick auf die Solidarität der Staatengemeinschaft und der Gesundheitsrisiken ein Problem, sagt Frankreichs Europaminister Clement Beaune dem RTL Radio. In Ungarn, der Slowakei und Tschechien ist der russische Impfstoff Sputnik V bereits zugelassen oder steht vor der Zulassung. Die EU-Arzneibehörde Ema hatte am Donnerstag erklärt, sie starte mit einer fortlaufenden Datenprüfung von Sputnik V. Dies kann eine spätere EU-weite Zulassung beschleunigen.
Dehoga bewertet Bund-Länder-Beschlüsse als »mangelhaft«
09.20 Uhr: Die Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga), Ingrid Hartges, bewertet die jüngsten Bund-Länder-Beschlüsse mit Blick auf ihre Branche als »mangelhaft«. Bei den Mitgliedern ihres Verbandes nähmen die Enttäuschung, die Wut und die Verzweiflung »ohne Ende« zu, sagt sie im Deutschlandfunk. »Wir haben einfach nicht den Eindruck, dass die Politik alles dafür tut, dass wirklich unsere Branche keinen Tag länger als notwendig geschlossen bleiben muss. ... Und das, was wir im Moment erleben, ist einfach, ja, desaströs.« Für Restaurants und Hotels sei noch überhaupt kein Öffnungsszenario da. Es seien keine Kriterien definiert worden, »wann wir unter welchen Voraussetzungen öffnen dürfen«. Lediglich die Außengastronomie dürfe unter Auflagen am 22. März öffnen.
Computerspielkauf im Lockdown: Flüchtiger in England geschnappt
09.15 Uhr: Der Kauf eines Computerspiels hat einen flüchtigen Kriminellen in England die Freiheit gekostet. Polizisten fiel der Mann auf, weil er trotz Ausgangsbeschränkungen mit einem Kumpel in der Innenstadt von Birmingham unterwegs war. »Ich will mir das neue »Call of Duty«-Spiel kaufen, weil ich nicht immer nur herumhocken will im Lockdown«, sagte der zweite Mann, wie auf einem Polizeivideo zu hören ist.
Als die Beamten den beiden klar machten, dass sie gegen Corona-Regeln verstießen und ihre Personalien aufnehmen wollten, trat der Flüchtige einem Polizisten in den Bauch und lieferte sich mit den Beamten ein Handgemenge. Schließlich wurde er jedoch festgenommen.
Die juristischen Konsequenzen: Zusätzlich zu seiner jahrelangen Haftstrafe wegen Raubes und Schusswaffenbesitzes wurde er zu insgesamt 19 Monaten Gefängnis wegen seiner Flucht und wegen Widerstands gegen Beamte verurteilt, wie die Polizei mitteilte. Der Vorfall ereignete sich bereits Mitte Januar. Knapp zwei Monate zuvor war der Mann aus dem Gefängnis geflohen.
Sechs Prozent der französischen Covid-Fälle gehen auf brasilianische/südafrikanische Variante zurück
09.05 Uhr: Rund sechs Prozent der Covid-19-Fälle in Frankreich sind laut Gesundheitsminister Olivier Veran auf die ansteckendere Variante, die zuerst in Brasilien und Südafrika entdeckt wurde, zurückzuführen.
Veran sagte dem Sender BFM TV, dass Frankreich alles tue, um einen weiteren nationalen Lockdown zu vermeiden. Die Regierung behalte sich allerdings alle Optionen offen. Es gebe Gründe, zu glauben, dass sich die Situation in vier bis sechs Wochen verbessern werde, da dann ein größerer Teil der Bevölkerung geimpft sei.
Am Donnerstag hatte Premierminister Jean Castex gesagt, dass rund 60 Prozent der aktuellen Fälle in Frankreich auf die zuerst in Großbritannien entdeckten Variante zurückgehen.
Deutsche Wirtschaft bietet Bundesregierung Hilfe beim Impfen an
8.27 Uhr: Mehrere Großunternehmen und Wirtschaftsverbände schlagen vor, angesichts des bisher langsamen Impftempos in Deutschland mit eigenen Kräften Beschäftigte sowie Familien und zum Teil sogar Nichtmitarbeiter zu impfen, wie die »Welt« berichtet. Der Vorschlag solle am Freitag Thema bei einem Treffen zwischen Wirtschaft und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sein. Viele Fragen seien noch ungeklärt, heißt es in dem Bericht, dabei gehe es etwa um die Haftung oder die Dokumentation.
»Wir wollen pragmatisch dazu beitragen, so schnell wie möglich Herdenimmunität in Deutschland zu erreichen«, sagte der Chef der Deutschen Bank, Christian Sewing, der Zeitung. »Wir sind deshalb grundsätzlich bereit, Menschen eine Impfung zu ermöglichen, auch wenn sie nicht für uns arbeiten.«
Auch die Konzerne Allianz, Adidas, Deutsche Post, Deutsche Telekom, Siemens und Axel Springer wollen laut dem Bericht zum schnelleren Abarbeiten des nationalen Impfprogramms beitragen. Die Allianz plane, bis zu 25 Impfstraßen auf ihren Betriebsgeländen einzurichten, sagte Konzernchef Oliver Bäte der Zeitung. Die Vorbereitungen würden bereits getroffen - losgehen könne es, sobald genügend Impfstoff bereitstehe und die Mitarbeiterimpfungen gemäß der nationalen Impfstrategie möglich seien.
Bericht: Coronakrise verschärft Spaltung zwischen Arm und Reich
06.50 Uhr: Die Corona-Pandemie trifft einem Bericht zufolge vor allem die unteren Einkommensschichten. Bis Ende August 2020 mussten bereits 15,5 Millionen Haushalte in Deutschland Einkommenseinbußen hinnehmen, wie die »Süddeutsche Zeitung« am Freitag unter Berufung auf den Entwurf des sechsten Armuts- und Reichtumsberichts der Bundesregierung berichtete. Darunter zu leiden hätten vor allem Gering- und Normalverdiener.
Bei einer Unterteilung der Bevölkerung in fünf gleich große Teile würden gut 30 Prozent der Befragten im untersten Teil von Problemen bei der Deckung der laufenden Ausgaben berichten, hieß es in dem Bericht. Besonders betroffen seien Selbstständige. Die mit der Pandemie verbundenen Einkommensrisiken seien in den unteren Einkommensbereichen größer, auch weil diese Menschen »wenig Rücklagen oder andere finanzielle Spielräume« haben.
Auch auf dem Arbeitsmarkt trifft die Pandemie die Schwächeren in der Gesellschaft dem Bericht zufolge härter. Wer eine geringere Qualifikation habe, habe ein größeres Risiko, seinen Job zu verlieren. »Die bereits vorher großen Herausforderungen, Langzeitarbeitslose und die in den letzten Jahren nach Deutschland gekommenen Menschen in den Arbeitsmarkt zu integrieren, dürften sich somit verstärkt haben«, zitiert das Blatt aus der Regierungsanalyse.
Der bislang fast 500 Seiten starke Bericht mit dem Titel »Lebenslagen in Deutschland«, den das Bundesarbeitsministerium alle vier Jahre vorlegt, ist noch ein Entwurf. Er wird derzeit von anderen Ressorts ergänzt, enthält aber der Zeitung zufolge schon jetzt Zündstoff für die kommenden Wahlen.
So stelle die Bundesregierung zum Thema Aufstiegsmobilität in Deutschland selbstkritisch fest: »Dass aus der Armut heraus nur in geringem Umfang Aufstiege in die Untere Mitte oder gar in Lagen darüber hinaus gelangen, zeigt die hohe Brisanz dieser verfestigten Lage.« Die Aufstiegschancen seien »seit Beginn der Neunziger- bis Anfang der Zweitausenderlage deutlich zurückgegangen«. Zudem verliere die »Mitte« an Größe, weil aus dieser Gruppe konstant immer wieder Menschen den Sprung nach oben schaffen würden, während aus den unteren Lagen weniger Personen nachkämen.
Wie schon in den früheren Armuts- und Reichtumsberichten enthält die Regierungsanalyse dem Bericht zufolge auch Aussagen zu der Frage, wie die Vermögen in Deutschland verteilt sind. Demnach entfielen auf die Haushalte in der unteren Hälfte der Verteilung rund ein Prozent des gesamten Nettovermögens, während die vermögensstärksten zehn Prozent der Haushalte über die Hälfte des gesamten Nettovermögens auf sich vereinten.
Neuseeland kündigt Lockerung der Maßnahmen in Auckland an
06.30 Uhr: Neuseeland will nach einem rund einwöchigen Lockdown die Corona-Beschränkungen in der größten Stadt Auckland von Sonntag an wieder lockern. Das kündigte Premierministerin Jacinda Ardern am Freitag an. Dann dürften unter anderem Schulen und Geschäfte regulär öffnen. Zudem seien Versammlungen von bis zu 100 Menschen unter Einhaltung von Abstandsregeln erlaubt. Nach der Meldung einer einzigen Corona-Neuinfektion wurde in Auckland am vergangenen Sonntag ein Lockdown verhängt. Die neuen Regelungen in der rund 1,6 Millionen-Einwohner-Stadt sollten zunächst mindestens fünf Tage lang gelten. Im Rest des Landes wurden die Corona-Maßnahmen bis auf eine Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr aufgehoben.

Jacinda Ardern
Foto: MARTY MELVILLE / AFPNeuseeland gilt als Musterland in der Corona-Pandemie. In dem Land mit 4,8 Millionen Einwohnern wurden nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation bisher 2016 Infektionsfälle nachgewiesen, 26 Menschen sind nach einer bestätigten Corona-Infektion gestorben.
Bolsonaro kritisiert Corona-Maßnahmen
06.15 Uhr: Trotz der rasanten Ausbreitung des Coronavirus hält der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro nichts von Ausgangsbeschränkungen im Kampf gegen die Pandemie – ganz im Gegenteil: »Ihr seid nicht zu Hause geblieben. Ihr seid nicht feige gewesen«, sagte Bolsonaro Medienberichten zufolge bei der Einweihung eines Teilstücks einer Eisenbahnlinie in Sao Simao im Bundesstaat Goiás am Donnerstag (Ortszeit) zu den Arbeitern. »Schluss mit dem Gejammere.« Diejenigen, die die Regierung zum Kauf von Impfstoffen auffordern, hatte er bei einer anderen Veranstaltung zuvor als »Idioten« bezeichnet.
Brasilien, das im Januar mit Impfungen begann, ist eines der am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder. 10.793.732 Menschen haben sich im größten Land in Lateinamerika mit dem Coronavirus infiziert – nur in den USA und in Indien sind die Zahlen noch höher. 260.970 Menschen sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Am Dienstag (1641) und Mittwoch (1910) hatte Brasilien, ein Staat mit 210 Millionen Einwohnern, Höchstwerte bei den innerhalb von 24 Stunden erfassten Corona-Toten registriert.

Jair Bolsonaro
Foto: EVARISTO SA / AFPDas Gesundheitssystem in Städten wie São Paulo und den von deutschen Einwanderern geprägten südlichen Bundesstaaten Santa Catarina und Rio Grande do Sul steht vor dem Kollaps. Der Gesundheitsrat hatte zuletzt eine landesweite Ausgangssperre gefordert. In Rio de Janeiro etwa müssen Bars und Restaurants von Freitag an um 17 Uhr schließen. Es ist dann auch verboten, sich nach 23 Uhr auf öffentlichen Straßen und Plätzen aufzuhalten.
Staatspräsident Bolsonaro hat das Virus von Anfang an verharmlost, Einschränkungen des öffentlichen Lebens und Schutzmaßnahmen lehnt er ab. Mittlerweile zieht der rechtspopulistische Politiker auch den Sinn von Impfungen gegen das Virus grundsätzlich in Zweifel.
Mehr als 10.000 Neuinfektionen und 264 neue Todesfälle
05.45 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen einem Tag 10.580 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 264 weitere Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI vom Freitag hervor. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen einem Tag 9997 Neuinfektionen und 394 neue Todesfälle verzeichnet. Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 5.20 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen sind möglich.
Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag nach RKI-Berechnung am Freitagmorgen bundesweit bei 65,4 – und damit etwas höher als am Vortag (64,7). Vor vier Wochen, am 5. Februar, hatte die Inzidenz noch bei 79,9 gelegen. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden.
Der Höchststand von 1244 neu gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert erreicht worden – er enthielt jedoch 3500 Nachmeldungen.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2.482.522 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 05.03., 5.20 Uhr). Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2.292.100 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 71.504.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Donnerstag bei 0,99 (Vortag 0,93). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 99 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.
AstraZeneca: »Verzerrung der Wahrnehmung« des Vakzins in Deutschland
05.35 Uhr: Der Vize-Chef von AstraZeneca in Deutschland stellt eine »Verzerrung der Wahrnehmung« des eigenen Impfstoffs fest. »In Deutschland wird der Impfstoff vor allem bei Jüngeren, also Berufstätigen eingesetzt. Diese haben generell stärkere Immunreaktionen und können sich – anders als Rentner – auf der Arbeit krankmelden«, sagte Klaus Hinterding, deutscher Vize-Chef des Pharmaunternehmens, der dpa. »Das hat in Deutschland zu einer Verzerrung der Wahrnehmung geführt.«
In vielen deutschen Regionen lag das Mittel von AstraZeneca, das gemeinsam mit der renommierten Universität Oxford entwickelt wurde, in den vergangenen Tagen und Wochen auf Halde – auch,
weil etliche Bürger ihre Impfangebote nicht wahrnehmen. Nach ersten Studiendaten und Berichten hatten viele das Mittel wohl für deutlich weniger wirksam oder sicher gehalten als die Impfstoffe von Biontech oder Moderna. »Ich weiß gar nicht, ob wirklich etwas schiefgelaufen ist«, sagte Hinterding mit Blick auf das Imageproblem. »Es gingen unglaublich viele Zahlen durch die wissenschaftliche Literatur und auch durch die Tagespresse«, so der Vize-Chef. »Das Wesentliche war immer, dass der Impfstoff mit ganz großer Wirksamkeit vor schweren Verläufen der Krankheit schützt.«
Ein weiterer Grund für die großen Mengen an Impfdosen, die derzeit in deutschen Kühlschränken liegen, ist auch, dass vielerorts die zweite Dosis für eine Impfung zurückgelegt wird, um sie beim zweiten Termin des Patienten parat zu haben. Anderswo, unter anderem in Großbritannien, vertraut man auch den Liefernachschub und impft, was da ist. Auch wenn AstraZeneca Schwankungen bei den Lieferungen nicht ausschließen wollte, sagte Hinterding: »Ich persönlich würde keine Unmengen an Impfdosen im Kühlschrank liegen lassen.« Es bestünde aber keine Gefahr, dass Impfstoff tatsächlich verfalle. Bei Kühlschranktemperaturen sei das Vakzin bis zu sechs Monate haltbar.
Nach neuen Studiendaten aus England und Schottland, die die Wirksamkeit und Sicherheit des Impfstoffs auch bei älteren Menschen eindeutig belegen, hat die Ständige Impfkommission (Stiko) das Mittel von AstraZeneca mittlerweile auch für Menschen über 65 Jahren empfohlen. In vielen anderen Ländern wurden schon von Beginn an alle Altersgruppen damit geimpft. Die neue Freigabe könnte den Impfstau in Deutschland entspannen. »Ich bin davon überzeugt, dass es sich in die richtige Richtung entwickelt«, sagte Hinterding. »Die Impfungen sind der einzige Weg aus der Pandemie. Ohne den AstraZeneca-Impfstoff schaffen wir es nicht. Diese Erkenntnis wird sich durchsetzen.«
USA verzeichnen erstmals seit Oktober weniger als 40.000 Neuinfektionen
05.15 Uhr: Erstmals seit vergangenem Oktober haben die USA weniger als 40.000 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Die Johns-Hopkins-Universität registrierte damit am Freitag den tiefsten Stand seit fünf Monaten und einen starken Rückgang seit dem bisherigen Höchstwert von fast 300.000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden am 8. Januar. Auch die Todesfälle und Krankenhauseinweisungen sind in dem weltweit am schlimmsten von der Pandemie betroffenen Land weiter rückläufig.
Auch bei der Impfkampagne der USA gab es gute Nachrichten. Bei dem Vorhaben, in den ersten einhundert Tagen der Amtszeit Bidens einhundert Millionen Menschen impfen zu lassen, liegen die Behörden derzeit vor ihrem Zeitplan.
Eine Aufhebung von Corona-Beschränkungen in den US-Bundesstaaten Texas und Mississippi hatte jedoch zuletzt für Streit gesorgt. Texas hatte angekündigt, nahezu alle Corona-Beschränkungen aufheben zu wollen. US-Präsident Joe Biden hatte den Schritt verurteilt und als »Neandertaler-Denken« kritisiert.
Nach empörten Reaktionen mehrerer republikanischer Abgeordneter sah sich Bidens Sprecherin Jen Psaki zu einer Klarstellung genötigt: Der Präsident halte nicht die Abgeordneten selbst für Neandertaler, sondern habe sich auf deren Verhalten bezogen. »Um das ganz klarzumachen: das Verhalten«, sagte Psaki am Donnerstag. Der Präsident habe damit seine »Frustration und seinen Überdruss« über Beamte geäußert, die sich weigerten, dem Konsens der medizinischen Gemeinschaft zu folgen, demzufolge Masken essenziell im Kampf gegen die Pandemie sind.
Weniger Covid-19-Patienten – aber nicht mehr freie Intensivbetten
04.45 Uhr: Trotz des rückläufigen Trends bei der Zahl der Covid-19-Patienten ist die Zahl freier Betten auf Intensivstationen in Deutschland seit Jahresbeginn ungefähr konstant geblieben. Operationen, die verschoben worden waren, würden derzeit wieder durchgeführt oder sogar verstärkt nachgeholt, sagte eine Sprecherin der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) der dpa. »Entsprechend liegen die Patienten nach großen Herz-OPs oder schweren Tumor-Resektionen derzeit wieder in größerer Zahl auf den Intensivstationen.«
Ohnehin sei die Behandlung der Vielzahl von Covid-19-Patienten Ende Dezember, Anfang Januar nur möglich geworden, weil andere Patienten früher als üblich auf andere Stationen verlegt worden seien. Die Bettenauslastung auf den Intensivstationen sei »nach wie vor sehr stabil hoch«, so die Sprecherin.
Im Divi-Intensivregister sind rund 3700 freie Intensivbetten ausgewiesen (Stand Donnerstag). Rund 2800 Covid-19-Fälle sind noch in Behandlung. Das ist weniger als halb so viel wie zu Jahresbeginn, aber nur etwas weniger als während der Hochphase der ersten Welle im Frühjahr 2020.
Australien über Impfstoff-Lieferstopp aus EU enttäuscht
03.45 Uhr: Australien hat den Lieferstopp von Corona-Impfstoff aus der Europäischen Union scharf kritisiert. »Wir sind natürlich enttäuscht und frustriert über diese Entscheidung, aber das ist auch der Grund, warum wir uns doppelt abgesichert haben«, sagte Finanzminister Simon Birmingham dem Sender Sky News. »Wir haben bis zu 150 Millionen Dosen Impfstoff in Auftrag gegeben, davon 50 Millionen Dosen, die hier in Australien produziert werden sollen«, sagte er. Die Welt befinde sich derzeit in einem ziemlich unerforschtem Gebiet, da sei es wenig überraschend, »dass einige Länder das Regelbuch zerreißen werden«.
Italien hatte EU-Kreisen zufolge die Lieferung von 250.000 Dosen Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers AstraZeneca an Australien verhindert – und damit erstmals die Ausfuhr von Corona-Impfstoff aus der Europäischen Union in einen Drittstaat gestoppt. Ende Januar hatte die Europäische Union Exportkontrollen für Corona-Impfstoff gestartet. Im Visier sind Hersteller, die ihre EU-Lieferpflichten nicht erfüllen. Nun trifft es AstraZeneca.
Grundlage ist ein Ende Januar wegen des Impfstoffmangels eingeführtes System zur Exportkontrolle. Demnach müssen Pharmakonzerne mit EU-Lieferverpflichtungen Ausfuhrgenehmigungen für in der EU produzierte Impfstoffe beantragen. Wenn Hersteller die EU bei Liefermengen unrechtmäßig benachteiligen, können Genehmigungen verweigert werden. AstraZeneca hält die ursprünglich zugesagte Liefermenge an die EU im ersten Quartal nicht ein, was für großen Unmut gesorgt hat.
Zuständig für die Ausfuhrgenehmigungen ist der EU-Mitgliedstaat, in dem die für den Export vorgesehenen Impfstoffe produziert wurden. Der italienische Außenminister Luigi Di Maio schrieb auf Facebook: »Australien wird heute als ein Land betrachtet, das nach den EU-Regeln ›nicht gefährdet‹ ist«. Die Sperre sei »kein feindseliger Akt gegenüber Australien«.
Australien hat seit Beginn der Pandemie rund 29.000 Coronavirus-Fälle verzeichnet – eine deutlich niedrigere Pro-Kopf-Rate als in den meisten Industrieländern. Die Zahl der Todesfälle liegt derzeit bei 909. In dem Land leben rund 25 Millionen Menschen.
»Wirtschaftsweise« verteidigt Corona-Kurs – Kritik von Verbänden
03.45 Uhr: Die »Wirtschaftsweise« Monika Schnitzer hat vor einer Vorverurteilung der Bundesregierung für die jüngsten Beschlüsse im Kampf gegen die Coronakrise gewarnt. »Wir halten das noch eine ganze Weile aus«, sagte sie der »Rheinischen Post« mit Blick auf die Belastungen der Wirtschaft durch die Auswirkungen des Lockdowns.
Betroffen seien vor allem der geschlossene Einzelhandel und Unternehmen aus dem Freizeitbereich. »Im gesamten Wirtschaftsgefüge machen diese Bereiche aber nur einen kleinen Teil der Wertschöpfung aus.« Wenn Corona-Hilfen nun sinnvoll eingesetzt würden, sei sie »sehr zuversichtlich, dass wir in einigen Jahren aus der Krise herausgewachsen sind, ohne dass es tiefe soziale Einschnitte für die Menschen oder Steuererhöhungen geben wird.«
Schnitzer lobte zudem, dass Bund und Länder erstmals einen mehrwöchigen Stufenplan aufgestellt hätten. »Das haben sich viele lange gewünscht, weil man dann besser planen kann.«
Die sogenannten Wirtschaftsweisen sind ein Beratergremium für die Bundesregierung. Der offizielle Name des aus Top-Ökonomen bestehenden Gremiums lautet »Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung«.
Viele Branchenverbände vor allem des Handels hatten empört auf die Beschlüsse von Bund und Ländern vom späten Mittwochabend reagiert, die Kritik betroffener Branchen reißt nicht ab. »Zahlreiche Spielwarenhändler gehen vor die Hunde«, warnte der Bundesverband des Spielwaren-Einzelhandels (BVS). »Das Drama dabei ist, dass unsere Zwangsschließung nicht einmal Leben rettet«, heißt es. Einkaufen in Geschäften sei noch nie gefährlich gewesen. »Wenn der Lockdown – wie geplant – bis nach Ostern verlängert wird, weitet sich das Sterben in den Innenstädten aus.«
Das Robert Koch-Institut (RKI) bewertet das Infektionsrisiko im Einzelhandel sowie dessen Beitrag zum Infektionsgeschehen als »niedrig« – so steht es in einem Mitte Februar 2021 veröffentlichten Strategiepapiers des RKI (»ControlCovid«). Eine generelle Öffnung des Einzelhandels über die Geschäfte des täglichen Bedarfs hinaus empfiehlt das Papier deswegen aber nicht.
Auch der Bundesverband der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft (BDKV) beklagt die Beschlüsse als »völlig inakzeptabel«. Den Zeitungen der Funke Mediengruppe sagte Verbandspräsident Jens Michow, Bund und Länder hätten es erneut versäumt, seiner Branche eine Perspektive zu geben, unter welchen Bedingungen Veranstaltungen wieder stattfinden könnten. »Die Nerven der Branche liegen blank.«
Zwar haben die Fitnessstudios seit Mittwochabend eine Öffnungsperspektive. »Doch ist diese mit Auflagen verbunden, die für die Unternehmen nur schwer umsetzbar oder beeinflussbar sind«, teilte der Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen (DSSV) mit. So sei der geforderte Inzidenzwert bei derzeit stagnierenden Zahlen und einer Teilöffnung nur schwer zu erreichen. Und: »Lösungen durch Schnelltests klingen zunächst vielversprechend, jedoch sind viele Details zur Umsetzung noch nicht bekannt, obwohl auch diese Entscheidungen zu lange auf sich warten lassen.«
WHO Europa lehnt geplante Impfpässe ab – Pandemie Anfang 2022 vorbei
02.55 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) lehnt die von der EU-Kommission geplanten Impfpässe ab. Zwar sei die für den Sommer angekündigte Einführung »wohl unvermeidlich«, sagte der Regionaldirektor der WHO/Europe, Hans Kluge, der »Welt«. »Aber es ist keine Empfehlung der WHO.« Es gebe ernste Bedenken: So sei unsicher, wie lang eine Immunität anhalte. Auch könne ein Impfstoff »nicht unbedingt die Ansteckung anderer Menschen verhindern«.
Die EU-Kommission will am 17. März den Gesetzentwurf für einen »digitalen grünen Pass« vorlegen, der Corona-Impfungen, Covid-Erkrankungen und negative Tests vermerken soll. Ziel ist, einen sicheren Weg zur Aufhebung von Beschränkungen und zum Reisen in Europa zu finden. Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union hatten zuvor vereinbart, die Pläne für einen digitalen Impfpass voranzutreiben. Binnen drei Monaten sollen die technischen Voraussetzungen stehen, damit Corona-Geimpfte europaweit fälschungssicher ihre Immunisierung nachweisen können.
Kluge rechnet damit, dass die Corona-Pandemie in rund zehn Monaten zu Ende sein werde. Er gehe davon aus, dass 2021 ein weiteres Covid-Jahr werde, 2020 sei »Terra Incognita« gewesen. »Ein Jahr später wissen wir viel mehr. Deshalb gehe ich davon aus, dass die Pandemie Anfang 2022 vorbei ist.« Was nicht heiße, dass das Virus weg sei. »Aber hoffentlich braucht es dann keine der disruptiven Interventionen mehr.«
Kluge warnte davor, Corona-Mutationen nicht ernst genug zu nehmen, weil sich manche sehr schnell verbreiten könnten und schwere Krankheitsverläufe auslösten. »Wenn dies nun zusammenfällt mit einer nur langsamen Impfkampagne, dann verlieren wir das Momentum. Dann kann das Virus wieder die Oberhand gewinnen.« Jetzt sei noch nicht die Zeit für die Menschen in Europa, sich zurückzulehnen.
Das Europabüro der WHO hatte am Donnerstag mitgeteilt, dass die Anzahl der Neuinfektionen in Europa um neun Prozent gestiegen sei. Damit habe der vielversprechende Rückgang der letzten sechs Wochen gestoppt. Die Virusvariante B.1.1.7, die zuerst in Großbritannien auftrat, sei inzwischen in 43 der 53 europäischen Länder aufgetreten.
Hausärzteverband: Bund-Länder-Beschlüsse unverständlich
02.25 Uhr: Der Deutsche Hausärzteverband hat die Bund-Länder-Beschlüsse zu möglichen Öffnungsschritten nach monatelangem Corona-Lockdown als schwer nachvollziehbar kritisiert. Der vorgelegte Stufenplan sei »teilweise unverständlich und wenig durchdacht«, sagte der Bundesvorsitzende Ulrich Weigeldt der »Rheinischen Post«. Nach langer Perspektivlosigkeit erwarteten die Bürger konkret umsetzbare Strategien und praktikable Maßnahmen, um aus der Pandemie rauszukommen. Dass aber etwa bei lokal begrenzten Virusausbrüchen weiter ganze Landkreise Beschränkungen unterliegen sollten, sei »weder erklärlich noch tauglich.«
Mit Blick auf die Schnelltests bemängelte Weigeldt, es sei viel zu spät und zu wenig bestellt worden. Und niemand wisse derzeit, wann diese Tests in welchem Umfang und an welche Stellen geliefert würden. Es sei ein Ansturm auf die Hausarztpraxen zu befürchten, »der dann in Enttäuschung endet, weil keine Tests vorhanden sind.«
Alle Schüler sollen laut Kultusministerkonferenz noch im März zur Schule
02.15 Uhr: Noch im März sollen laut der Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Britta Ernst (SPD), alle Schüler wieder zur Schule gehen können. »In der Kultusministerkonferenz sind wir uns einig: Wir wollen, dass noch im März alle Schülerinnen und Schüler wieder zur Schule gehen – auch wenn es im Regelfall erst mal Wechselunterricht sein wird«, sagte Ernst dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Jede Woche, die Schüler zur Schule gehen könnten, sei wichtig.
»Auch wenn wir durch die Virusmutation eine veränderte Situation haben, können wir nicht noch mal mehrere Wochen warten«, sagte Ernst, die Bildungsministerin in Brandenburg ist. Die Schulschließungen hätten einen zu hohen sozialen Preis.
»Gerade der Wechselunterricht ermöglicht das Einhalten von Abständen sehr gut«, sagte Ernst den Blättern. Kinder und Jugendliche würden stark unter der Beschränkung ihrer Kontakte leiden. »Deshalb ist für mich klar, dass wir nicht nur die Grundschulen öffnen müssen, sondern auch an den weiterführenden Schulen zumindest in den Wechselunterricht gehen müssen«, sagte die SPD-Politikerin. Bei der Rückkehr an die Schulen sollten auch Schnelltests helfen.
Entwicklerin von Uni Oxford für AstraZeneca-Impfstoff ausgezeichnet
01.20 Uhr: Die federführende Entwicklerin des AstraZeneca-Impfstoffs, Sarah Gilbert, erhält für ihren Beitrag zum Allgemeinwohl eine wichtige Auszeichnung. Die Royal Society of Arts verleiht der Immunologin die Albert-Medaille, die vor Gilbert bereits historische Größen wie Stephen Hawking, Marie Curie oder Winston Churchill erhalten haben.
»Die Albert-Medaille zelebriert die Innovativsten, und der Oxford-Impfstoff ist ein großer Triumph für britische Kreativität, Forschung und Entwicklung«, sagte der Chef der Royal Society of Arts, Matthew Taylor, laut einer Mitteilung. Die Uni Oxford und das Unternehmen AstraZeneca hatten den Impfstoff gemeinsam entwickelt.
Gilbert, die seit 1994 an der Universität Oxford forscht und das Entwicklungsteam hinter dem Oxford/AstraZeneca-Vakzin leitete, bezeichnete die Medaille als »große Ehre«. Von Anfang an sei es ihr Ziel gewesen, einen »Impfstoff für die Welt« zu entwickeln – also einen, der kostengünstig und robust auch in ärmeren Ländern eingesetzt werden kann. Anders als der Impfstoff etwa von Biontech und Pfizer muss das Mittel von AstraZeneca nur bei Kühlschranktemperaturen gelagert werden.
Auch die Biontech-Gründer sind für ihre Forschung geehrt worden: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird dem Ehepaar Özlem Türeci und Ugur Sahin am 19. März das Große Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreichen.
Japan plant Verlängerung von Covid-Ausnahmezustand für Tokio
00.50 Uhr: Die japanische Regierung will den derzeitigen Ausnahmezustand wegen Covid-19 in Tokio und drei Nachbarbezirken bis zum 21. März verlängern. Laut Wirtschaftsminister Yasutoshi Nishimura seien das zwei Wochen länger als ursprünglich geplant. Die Bezirke Tokio, Chiba, Kanagawa und Saitama hätten die Verlängerung über das eigentlich geplante Enddatum am 7. März beantragt, da die Zahlen noch nicht ausreichend gesunken seien, so der Minister weiter.
Tokio meldete am Donnerstag 279 Fälle, verglichen mit einem Rekordhoch von 2.520 am 7. Januar.