Corona-News am Freitag USA kündigen Einreisebeschränkungen für Indien an

Die US-Regierung will wegen der verheerenden Coronakrise in Indien Reisen aus dem südasiatischen Land von kommender Woche an einschränken
Foto:Jim Bourg / REUTERS
Das war das Corona-Update am Freitag.
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21.41 Uhr: Die US-Regierung will wegen der verheerenden Coronakrise in Indien Reisen aus dem südasiatischen Land von kommender Woche an einschränken. Auf Anraten der US-Gesundheitsbehörde CDC werde die Regierung ab kommendem Donnerstag entsprechende Maßnahmen umsetzen, teilte die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, am Freitag mit.
Sie machte keine Angaben dazu, welche Einschränkungen dann genau in Kraft treten sollen. Die bisher in der Pandemie erlassenen US-Einreisebeschränkungen gelten für Ausländer, die aus bestimmten Staaten kommen.
Psaki begründete den Schritt mit »außerordentlich hohen Fallzahlen« und mit dem Zirkulieren mehrerer Varianten des Coronavirus in Indien. Weiterhin gilt in den USA wegen der Pandemie prinzipiell ein Einreisestopp für Ausländer aus dem europäischen Schengen-Raum, aus Großbritannien, Irland, China, Brasilien, Südafrika und Iran. Eine Einreise aus diesen Staaten ist für Ausländer nur mit einer Ausnahmegenehmigung (»National Interest Exception«) möglich. Das US-Außenministerium hatte amerikanischen Staatsbürgern am Donnerstag die Ausreise aus dem Land nahegelegt.
WHO erteilt Moderna-Impfstoff Notfallzulassung
23.59 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation hat dem vom Biotechnologie-Unternehmen Moderna entwickelten Corona-Impfstoff die Notfallzulassung erteilt. Damit können Impfstoffdosen an Länder ausgeliefert werden, die dem von den Uno unterstützten Covax-Programm beigetreten sind. Dieses soll die Versorgung insbesondere armer Länder mit Vakzinen sicherstellen.
Türkei verzeichnet Höchstzahl an Corona-Todesfällen
22.33 Uhr: In der Türkei sind binnen 24 Stunden 394 Menschen an oder mit dem Coronavirus gestorben, so viele wie noch nie seit Ausbruch der Pandemie. Das geht aus Daten des türkischen Gesundheitsministeriums hervor. Im gleichen Zeitraum wurden landesweit 31.891 Neuinfektionen festgestellt. Die Türkei will die Zahlen mit einem neuerlichen Lockdown senken, der am Donnerstag begann und bis zum 17. Mai verhängt wurde.
US-Regierung verlängert Maskenpflicht in allen Transportmitteln
22.31 Uhr: Die US-Regierung verlängert nach eigenen Angaben die Maskenpflicht in sämtlichen Transportmitteln bis zum 13. September. Damit soll die Ausbreitung des Coronavirus verhindert werden. Die am 1. Februar eingeführte Maskenpflicht sollte ursprünglich am 11. Mai enden.
Sinkende Coronazahlen: Welle der Hoffnung
21.46 Uhr: Erstmals seit Wochen zeigt sich ein positiver Trend bei den Corona-Fallzahlen. Noch ist Vorsicht bei der Interpretation geboten. Aber selbst Wissenschaftler verbreiten Optimismus. Lesen Sie hier mehr dazu.
Behörde untersagt Apotheke Verkauf von vermeintlich homöopathischen Impfstoff
20.22 Uhr: Nachdem eine Koblenzer Apotheke den Anschein von angebotenem homöopathischen Corona-Impfstoff erweckt hat, ist dessen Verkauf von der zuständigen Behörde verboten worden. Das Produkt sei vorsorglich »gesperrt« worden, teilte das rheinland-pfälzische Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung als Apothekenaufsicht am Freitag der Deutschen Presse-Agentur mit.
Man prüfe, »ob gegen arzneimittelrechtliche oder sonstige Vorschriften verstoßen wurde«. Auf der Internetseite der Koblenzer Schloss-Apotheke war zu lesen gewesen: »Wir haben Pfizer/Biontech Covid-19-Vaccine in potenzierter Form bis D30 als Globuli oder Dilution (zur Ausleitung) vorrätig.« Am Freitag verschwand dieser Satz von der Homepage.
Apothekenleiterin Annette Eichele sagte der dpa, keineswegs habe sie homöopathische Corona-Impfstoffe verkauft. Wirksame Vakzinen dieser Art gibt es nicht. Laut Eichele wurde nur zusätzlich ein »Minitropfen« des originalen Biontech-Impfstoffs »hochpotenziert« beziehungsweise homöopathisch als Globuli (Kügelchen) aufbereitet. Bereits verabreichte Corona-Impfungen sollten der promovierten Apothekerin zufolge mit diesem ergänzenden Produkt »besser und richtiger wirken, möglichst ohne Nebenwirkungen zu entfalten«. Sie räumte ein: »Aber das ist nicht wissenschaftlich belegt.«
Das Produkt sei nur einzeln auf Kundenanfrage hergestellt und in den vergangenen Wochen weniger als ein Dutzend Male verkauft worden. Zehn Gramm dieser Globuli kosteten nach Angaben von Eichele rund 15 Euro. Ärzte und Heilpraktiker hätten ihre auf Homöopathie spezialisierte Apotheke nach so einem Produkt gefragt.
Laut Landesamt sagte Eichele, sie habe geringe Restmengen aus dem Impfzentrum in Koblenz und aus einem Altenheim mit in die Apotheke genommen, diese wären »sonst in den Müll geworfen worden«. Landesamtspräsident Detlef Placzek habe den Koblenzer Oberbürgermeister David Langner (SPD) als Verantwortlichen des Impfzentrums gebeten, diese Angelegenheit zu prüfen. Ein Sprecher der Apotheke sagte, alle Käufer der Globuli würden zur Sicherheit verständigt. Niemand solle irrtümlich glauben, er sei dadurch geimpft.
Saarland beschließt Erleichterungen für vollständig Geimpfte
20.00 Uhr: Das Saarland hat am Freitag in einer außerordentlichen Ministerratssitzung Erleichterungen für vollständig geimpfte und von einer Corona-Infektion genesene Menschen beschlossen. Diese würden künftig getesten Menschen gleichgestellt, teilte die Staatskanzlei am Abend mit. Für sie entfalle ab Montag die Testpflicht zum Beispiel für einen Friseurbesuch oder einen Einkauf in bestimmten Geschäften. Zudem entfalle eine Quarantänepflicht nach einem Aufenthalt in einem Risikogebiet, wenn es sich nicht um ein Gebiet mit einer Virusvariante handelt.
»Wir nehmen in einem ersten Schritt bestimmte Einschränkungen für Geimpfte und Genesene zurück«, sagte Ministerpräsident Tobias Hans (CDU). Menschen, von denen nachweislich kein hohes Ansteckungsrisiko mehr ausgehe, werde so durch den Wegfall der Testpflicht der Alltag erleichert. Die Erleichterungen für Geimpfte beginnen 14 Tage nach der zweiten Impfung. Als genesen gilt, wer eine Infektion durchgemacht hat, wenn die zugrundeliegende PCR-Testung mindestens 28 Tage und nicht länger als sechs Monate zurückliegt
Die Bundesregierung will nach einer Ankündigung von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kommende Woche einen Vorschlag machen, sodass eine Verordnung am 28. Mai vom Bundesrat beschlossen werden könnte. Einige Bundesländer wie Rheinland-Pfalz, Hessen und Bayern gehen eigenen Wege und haben ihre Verordnungen bereits entsprechend angepasst.
Hundert Millionen Amerikaner vollständig geimpft
18.42 Uhr: In den USA sind insgesamt hundert Millionen Menschen vollständig geimpft. Das teilte Jeff Zients mit, der Corona-Koordinator des Weißen Hauses. Zients betonte, dass dies nicht bedeute, dass alle auch schon über den vollen Impfschutz verfügen. Dieser ist nach offiziellen Angaben erst zwei Wochen nach der letzten erforderlichen Impfung erreicht.
In den USA leben rund 330 Millionen Menschen – somit hat annähernd jeder Dritte in der Bevölkerung die erforderlichen Corona-Impfdosen bekommen. In den Vereinigten Staaten sind bislang drei Impfstoffe erhältlich. Die Wirkstoffe der Unternehmen Moderna sowie Pfizer /Biontech werden in je zwei Dosen verabreicht. Im Fall von Johnson & Johnson reicht eine Spritze. Der Immunologe Antony Fauci betonte, wie wichtig es sei, im Fall von Moderna und Pfizer/Biontech beide Dosen zu bekommen, um bestmöglich geschützt zu sein.
Mittlerweile ist jeder Amerikaner ab einem Alter von 16 Jahren berechtigt, einen Impftermin zu vereinbaren. Die Amerikaner sind Europa beim Impfen wesentlich voraus, das liegt unter anderem daran, dass sich die USA in Verhandlungen mit Impfherstellern frühzeitig große Mengen an Impfdosen sicherten.
Restaurants in Belgien laut Gericht rechtswidrig geschlossen
18.31 Uhr: Die belgische Regierung hätte Restaurants und Cafés im Land während der Corona-Pandemie nach einer Gerichtsentscheidung nicht auf diese Weise schließen dürfen. Die von Innenministerin Annelies Verlinden verhängten Maßnahmen seien illegal, wie ein Brüsseler Gericht in erster Instanz befand. Das berichtete der Sender RTBF. Die konservative Politikerin sei nicht befugt, dies zu entscheiden. Zudem kritisierte das Gericht demnach, dass der Staatsrat nicht beteiligt worden sei.
Das Gericht gibt der belgischen Regierung 30 Tage, um den Rechtsbruch zu beenden. Andernfalls droht eine Strafe von bis zu 250.000 Euro. Geklagt hatten ein Gastronomieverband aus dem französischsprachigen Wallonien sowie rund 50 Restaurants.
Bereits Ende März hatte ein Brüsseler Gericht befunden, dass ganz grundsätzlich die Rechtsgrundlage für die Corona-Einschränkungen in Belgien fehle, da Entscheidungen stets auf Grundlage ministerieller Dekrete getroffen worden seien. Die Regierung hatte Berufung dagegen eingelegt. Am 18. Mai soll darüber vor Gericht verhandelt werden. Zugleich arbeitet die Regierung an einem Pandemiegesetz, über das derzeit im Parlament diskutiert wird. Dies könnte auch die rechtliche Grundlage für das Schließen von Restaurants schaffen.
Einreise in Dänemark nun mit vollem Corona-Impfschutz erlaubt
17.40 Uhr: Vollständig gegen Covid-19 geimpfte Deutsche und viele andere Menschen aus EU- und Schengen-Ländern dürfen ab Samstag wieder nach Dänemark einreisen. Fertiggeimpfte müssen sich danach weder auf das Coronavirus testen lassen noch in Quarantäne, wie das dänische Außenministerium am Freitag mitteilte. Bei der Einreise müssen sie anders als andere Reisende auch keine negativen Coronatests oder anerkennungswürdige Einreisegründe, wie etwa den Besuch von Partnern, vorweisen können.
Dass fertig geimpfte Dänen und Ausländer – auch Touristen – aus dem EU- und Schengen-Raum die dänischen Grenzen ab dem 1. Mai wieder test- und quarantänefrei überqueren dürfen, war so bereits in einer Vereinbarung zwischen Regierung und den meisten Parlamentsparteien zur schrittweisen Lockerung der Reisebeschränkungen von Mitte April vorgesehen. Die offizielle Bestätigung, dass diese Maßnahmen wie geplant zum 1. Mai gültig werden, war bislang aber ausgeblieben.
Bedingung für die Einreise nach Dänemark ist, dass das jeweilige Land der Reisenden zumindest als »orangener« Staat gilt, die Coronalage in dem Land also nicht zu schlimm ist und dort auch keine als besorgniserregend eingestuften Virus-Varianten grassieren. Deutschland gilt in Dänemark derzeit wie die meisten anderen Staaten des EU- und Schengenraums als »orange«. Zudem muss es sich bei dem Corona-Impfstoff um ein in der EU zugelassenes Präparat handeln.
Niedersachsen: Ministerpräsident Weil mit AstraZeneca geimpft
17.26 Uhr: Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat seine erste Impfung gegen Covid-19 erhalten. Der 62-Jährige ließ sich am Freitagnachmittag im Impfzentrum der Stadt und der Region Hannover auf dem Messegelände den Impfstoff von AstraZeneca spritzen. Nach der Impfung zeigte sich der Ministerpräsident guter Dinge. Impfzentren seien eine »Oase der guten Laune«, sagte Weil nach seiner Impfung vor Journalisten. Alle seien angesichts der schützenden Impfungen froh gestimmt.
Nach Angaben der Staatskanzlei hatte Weil den Termin für seine Corona-Schutzimpfung über das Impfportal des Landes erhalten. »Herzlichen Dank an das tolle Team des Impfzentrums«, bedankte sich Weil im Anschluss an seine Impfung in einer Mitteilung. Mit Blick auf den AstraZeneca-Impfstoff sagte der Politiker, dass für ihn entscheidend sei, dass es ein guter Impfstoff sei. Mediziner hätten das immer wieder bestätigt.
Brasilien ruft Länder zur Abgabe von Corona-Impfstoff auf
17.13 Uhr: Brasiliens Gesundheitsminister hat inmitten der verheerenden Coronalage im Land die Bemühungen bei der landesweiten Impfkampagne hervorgehoben. »Brasilien hat 41 Millionen Dosen Covid-19-Impfstoff verabreicht. Aber es liegt noch ein weiter Weg vor uns, um jeden Tag 2,4 Millionen Menschen zu impfen«, sagte Marcelo Queiroga bei einer Pressekonferenz der Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Freitag. Er forderte andere Länder dazu auf, vorrätige Impfdosen abzugeben, damit Brasilien seine Impfkampagne ausweiten und die Ausbreitung neuer Varianten verhindern könne.
Brasilien ist eins der am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder weltweit. Am Donnerstag überschritt das größte und bevölkerungsreichste Land in Lateinamerika die Marke von 400.000 nachgewiesenen Todesfällen im Zusammenhang mit Covid-19. Erst vor gut einem Monat hatte Brasilien die Marke von 300.000 Coronatoten überschritten. Zuletzt waren die Zahlen der Infizierten und Verstorbenen leicht zurückgegangen. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus warnte jedoch davor, nachlässig zu werden.
Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat das Coronavirus von Anfang an verharmlost, Schutzmaßnahmen und Einschränkungen lehnt er – aus wirtschaftlichen Gründen – weiterhin ab. Mittlerweile zieht der Rechtspopulist Bolsonaro auch den Sinn von Impfungen in Zweifel. Ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss, der auch Gesundheitsminister Queiroga vorgeladen hat, soll Handlungen und Unterlassungen des Präsidenten in der Pandemie beleuchten. Bolsonaro wird unter anderem vorgeworfen, mögliche Lieferungen von Corona-Impfstoffen ausgeschlagen und verschleppt zu haben.
Gericht: Einreiseverbot in Mecklenburg-Vorpommern unrechtmäßig
17.10 Uhr: Das Einreiseverbot nach Mecklenburg-Vorpommern und das entsprechende Ausreisegebot sind vom Oberverwaltungsgericht in Greifswald für unrechtmäßig erklärt worden. Die in der Corona-Landesverordnung vorgesehene Regelung sei willkürlich, da sie vollständig geimpfte und nicht geimpfte Menschen gleichbehandele, teilte das Gericht am Freitag mit. Dennoch hob das Gericht die Regelung nicht auf und verwies auf die weitreichenden Folgen, die ein solcher Schritt für den Pandemieschutz hätte. Das Land ist laut Gericht jetzt verpflichtet, die entsprechenden Regelungen zu überarbeiten. Laut Corona-Landesverordnung dürfen sich abgesehen von Ausnahmen auch Menschen mit Nebenwohnsitz in Mecklenburg-Vorpommern nicht im Land aufhalten.
Das Gericht folgte der Argumentation des Antragsstellers mit Nebenwohnsitz in Mecklenburg-Vorpommern dahingehend, dass vollständig Geimpfte bei der Epidemiologie auch nach Aussage des Robert Koch-Instituts keine wesentliche Rolle mehr spielten. Dass sie dennoch wie ungeimpfte Menschen behandelt würden, verstoße gegen das im Grundrecht verankerte Gleichheitsprinzip. Ob dies auch für andere Gruppen wie Genesene gelte, müsse das Land bei der Anpassung der Verordnung prüfen.
Seine Entscheidung, den Rechtsschutzantrag trotzdem abzulehnen, begründete das Gericht unter anderem damit, dass andernfalls Menschen aus dem gesamten Bundesgebiet nach Mecklenburg-Vorpommern reisen dürften, was die Gefahr «für die Gesundheit, Leib und Leben einer unüberschaubaren Vielzahl von Menschen» erhöhen würde. Noch in der vergangenen Woche hatte das OVG die Ausreisepflicht für Menschen mit Nebenwohnsitz in Mecklenburg-Vorpommern bestätigt.
Kenianischer Impfgegner stirbt nach Corona-Infektion
16.55 Uhr: Ein bekannter kenianischer Arzt, der in den vergangenen Monaten falsche Informationen über Corona-Schutzimpfungen verbreitet hatte, ist nach einer Erkrankung mit Covid-19 gestorben. Der Vorsitzende der katholischen Ärztevereinigung, Dr. Stephen Karanja, starb am Donnerstag nach Angaben von Kollegen in einem Krankenhaus in Nairobi.
Karanja hatte seit März wiederholt dazu aufgerufen, sich nicht gegen Corona impfen zu lassen. Daraufhin hatte die Katholische Bischofskonferenz in Kenia sich von den Äußerungen des Arztes distanziert und sich für Impfungen ausgesprochen.
Das kenianische Gesundheitssystem kämpft derzeit gegen die dritte Coronawelle. Wie in vielen anderen Ländern Afrikas, läuft die Impfkampagne in dem ostafrikanischen Land nur sehr schleppend an, da es an Impfstoff mangelt. Nach Angaben der afrikanischen Gesundheitsbehörde Africa CDC sind 1,53 Prozent der Bevölkerung einmal geimpft worden. Wann die zweite Impfung stattfinden kann ist derzeit unklar, da es Lieferengpässe bei den zugelassenen Impfstoffen gibt.
Einzeldosis Biontech schützt laut Studie nicht sicher gegen Varianten
16.55 Uhr: Eine einzige Dosis des Biontech/Pfizer-Impfstoffes schützt einer britischen Studie zufolge möglicherweise nicht ausreichend gegen die neuen Varianten des Virus. Eine Ausnahme bestehe bei Menschen, die bereits eine Corona-Infektion durchgemacht hätten, heißt es in der Studie des Imperial College. Untersucht wurden Mitarbeiter des britischen Gesundheitssystems. Der Impfstoff soll in zwei Dosen mit mehrwöchigem Zeitabstand verabreichet werden.
Fast 240 Verfahren wegen Bundesnotbremse in Karlsruhe
16.15 Uhr: Beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe sind bis Freitagnachmittag 239 Verfahren im Zusammenhang mit dem Infektionsschutzgesetz eingegangen. Die Verfassungsbeschwerden und Eilanträge richteten sich vor allem gegen die Ausgangsbeschränkungen auch im Zusammenhang mit Kontaktbeschränkungen, teilweise aber auch gegen das ganze Gesetz, teilte ein Gerichtssprecher auf Anfrage mit. Am Vortag waren es noch 202 Verfahren gewesen.
Geklagt haben unter anderem die Mitglieder der FDP-Bundestagsfraktion, mehrere AfD-Abgeordnete sowie Verbände und Einzelpersonen. Das Infektionsschutzgesetz sieht bundeseinheitliche Regeln für Regionen vor, in denen der Inzidenzwert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen über 100 liegt.
Datenschützer kritisieren Italiens Plan für Corona-Pass
15.58 Uhr: Italiens Datenschutzbehörde hat Bedenken an der Umsetzung eines nationalen Passes für Covid-19-Geimpfte oder Menschen mit einem negativen Coronatest geäußert. Vorgaben für den sogenannten grünen Pass ließen zu viele Interpretationen offen, wie der Pass künftig eingesetzt wird, sagte der Präsident der nationalen Datenschutzbehörde, Pasquale Stanzione, im Interview der Zeitung »La Stampa« (Freitag). Es sei außerdem nicht klar, wer die Daten verarbeite und wie die Nutzer ihr Recht auf Privatsphäre wahrnehmen könnten.
Stanzione forderte deshalb, angemessene Sicherheit für die sensiblen Daten. Es müssten zudem alle Anwendungsbereiche des Passes offen gelegt werden. Dabei bedürfe es einer Absicherung, um Missbrauch zu verhindern. Mit dem Pass will die Regierung von Ministerpräsident Mario Draghi den Menschen das Reisen innerhalb Italiens erleichtern. Damit sollen sich die Leute freier zwischen den Regionen bewegen können, ungeachtet des lokalen Infektionsgeschehens.
Polizei schafft Schutzzonen für Journalisten bei »Querdenken«-Demo
15.35 Uhr: Nach Angriffen auf Journalisten bei »Querdenken«-Demonstrationen in etlichen deutschen Städten schafft die Polizei Hannover Schutzzonen für Journalisten. »Die Polizeidirektion Hannover wird zusätzlich ein besonderes Augenmerk auf die freie Aufgabenerfüllung von Medienschaffenden legen«, hieß es am Freitag in einer Ankündigung zu Demonstrationen am 1. Mai. Die Presse sei das notwendige Instrument, um über Ereignisse von öffentlichem Interesse zu unterrichten.
»Die Polizei Hannover steht Medienschaffenden zur Erfüllung dieser Aufgabe zur Seite«, kündigte die Polizeidirektion an. Am Ort einer »Querdenken«-Demo werde hierzu ein Schutzbereich, ein sogenannter Safe Space, eingerichtet. Auch an anderen Demonstrationsorten könnten solche Schutzflächen je nach Lage geschaffen werden.
Auf Demonstrationen gegen die staatlichen Coronamaßnahmen ist es zuletzt immer wieder zu Übergriffen auf Journalisten gekommen. Anfang April hatten Demonstranten der »Querdenken«-Bewegung in Stuttgart Journalisten des SWR mit einem harten Gegenstand beworfen. Eine Liveschalte zum Sender Tagesschau24 musste abgebrochen werden. Mitte des Monats schlug bei einer Demo in Dresden nach Polizeiangaben ein Mann mit einem Rucksack auf Journalisten ein. Ende März wurden in Kassel Journalisten angegangen und beschimpft.
Mecklenburg-Vorpommern: Ministerpräsidentin Schwesig erstgeimpft
15.13 Uhr: Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat ihre erste Corona-Impfung erhalten. »Kleiner Piks mit großer Wirkung! Heute habe ich Impfung mit Biontech bei Hausärztin erhalten«, teilte sie am Freitag auf Twitter mit. Dazu zeigte ein Bild, wie der SPD-Politikerin am Oberarm eine Spritze gesetzt wird.
Kleiner Piks mit großer Wirkung! Heute habe ich Impfung mit Biontech bei Hausärztin erhalten. Damit schütze ich andere & mich. Seit Wochen wird in #MV Priogruppe 2 geimpft, zu der ich auch gehöre. Ab Mai auch Priogruppe 3. Vielen Dank allen Impfärzt*innen & Teams❤️#CoronaImpfung pic.twitter.com/LNnjHSDfPz
— Manuela Schwesig (@ManuelaSchwesig) April 30, 2021
Erst am Donnerstag hatte Schwesig am Ende einer im Internet übertragenen Pressekonferenz angekündigt, sich von ihrer Hausärztin gegen das Coronavirus impfen zu lassen, sobald ein Termin vereinbart sei. Sie gehöre wegen ihrer überstandenen Krebserkrankung zur zweiten Prioritätsgruppe, die schon seit mehreren Wochen im Land geimpft werde. Die Ministerpräsidentin hatte ihre Brustkrebserkrankung im September 2019 öffentlich gemacht. Im Mai 2020 sagte sie, dass sie wieder gesund ist. Sie hatte am Donnerstag ebenfalls angekündigt, in den kommenden Wochen erneut Reha-Behandlungen in Anspruch zu nehmen.
Darts-Weltverband darf Ende Mai wieder Fans zulassen
14.56 Uhr: Der Darts-Weltverband PDC darf Ende Mai zum Endspurt der prestigeträchtigen Premier League wieder Fans zulassen. Dies teilte der Verband am Freitag mit und bezog sich damit auf die britische Regierung, die derzeit versucht, in der Coronakrise Schritt für Schritt zur Normalität zurückzukehren. So sollen ab 17. Mai Indoor-Events mit bis zu 1000 Zuschauern wieder möglich sein. Die Abende der Premier League vom 24. bis 28. Mai dürften demnach mit Fans stattfinden.
»Wir freuen uns sehr, dass wir Ende Mai die Zuschauer für den Höhepunkt der Premier League und fünf großartige Nächte wieder willkommen heißen können«, sagte Geschäftsführer Matt Porter. Bei der WM im Londoner Alexandra Palace hatte es letztmals Zuschauer gegeben, allerdings nur für einen Abend. Vom zweiten Tag an fanden die Partien als Geisterspiele statt.
Ursprünglich war das Premier-League-Finale 2021 in Berlin geplant, wurde dann aber coronabedingt auf die Insel nach Milton Keynes vergeben. Dort finden in diesem Jahr auch alle weiteren Abende des Wettbewerbs statt.
Koalition einigt sich auf Corona-Aufholprogramm für Kinder
14.32 Uhr: Die Große Koalition hat nach Angaben aus der Union in den Verhandlungen über ein zwei Milliarden Euro schweres Corona-Aufholprogramm für Kinder und Jugendliche eine Einigung erzielt. Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU im Bundestag, Nadine Schön, bestätigte der Deutschen Presse-Agentur am Freitag eine entsprechende Vereinbarung mit der SPD.
Mit dem Nachhilfe- und Sozialprogramm für Kinder und Jugendliche wollen Union und SPD die Corona-Langzeitfolgen abmildern. Das Programm sollte ursprünglich am Dienstag im Bundeskabinett auf den Weg gebracht werden. Weil es noch Abstimmungsbedarf zwischen beiden Seiten gab, wurde der Beschluss verschoben. Das Kabinett wird sich nun voraussichtlich am kommenden Mittwoch damit befassen.
Die zwei Milliarden Euro sind zur Hälfte für Nachhilfe- und Förderprogramme für Schüler in den Ländern gedacht, zum Beispiel unter Mithilfe pensionierter Lehrer, aber auch durch kommerzielle Anbieter. Die zweite Milliarde ist für die Aufstockung verschiedener sozialer Programme vorgesehen, um die sozialen und psychischen Krisenfolgen für Kinder und Jugendliche abzufedern.
Hier geht es zum Beispiel um mehr Geld für Sprachförderung an Kitas in sogenannten sozialen Brennpunkten, weil Kinder lange nicht in ihren Einrichtungen waren. Auch eine stärkere Förderung von Schulsozialarbeit, Freizeitangeboten und kostengünstigen Ferienfahrten ist geplant.
Die Union habe nun in den Verhandlungen durchgesetzt, dass die Vereine vor Ort mehr Geld bekommen, sagte Schön. Geeinigt habe man sich auch auf eine Einmalzahlung von 100 Euro für Kinder aus Familien mit geringem Einkommen. Dafür hatte sich die SPD besonders eingesetzt. Das Geld soll je nach Bedarf für Ferien-, Sport- und Freizeitaktivitäten eingesetzt werden können.
Australien plant Freiheitsstrafen für Heimkehrer aus Hochrisikogebieten
14.16 Uhr: Die Behörden in Australien verfolgen Berichten zufolge Pläne, wonach aus Corona-Hochrisikogebieten einreisende Bürger mit Gefängnisstrafen bis zu fünf Jahre belegt werden könnten. Zuvor hatten zwei Australier ein Reiseverbot aus Indien umgangen, indem sie über Doha, die Hauptstadt des Golfstaates Katar, in die Heimat zurückgeflogen waren. Dieses Schlupfloch wurde inzwischen geschlossen. In Indien werden derzeit immer wieder weltweite Höchstwerte an Neuinfektionen verzeichnet.
»Zum ersten Mal in der Geschichte könnte es die australische Regierung für australische Bürger in anderen Ländern illegal machen, nach Hause zu kommen«, berichtete der Sender 9News am Freitag. Den Informationen des Senders zufolge soll es möglicherweise schon ab dem Wochenende als Verbrechen gelten, wenn ein Staatsbürger nach Australien zurückkehrt, der sich in den vorangegangenen 14 Tagen in einem Hochrisikogebiet aufgehalten hat.
Das Gesetz würde es Gesundheitsminister Greg Hunt erlauben, alles Notwendige zu tun, um die Ausbreitung einer Krankheit im Land zu unterbinden, hieß es. Auf Verstöße gegen die Regeln könnten bis zu fünf Jahre Haft oder bis zu 66.000 australische Dollar (rund 42 000 Euro) Strafe stehen. Weitere Details waren zunächst nicht bekannt.
Die Regierung in Canberra hatte Anfang der Woche Einreisen aus Indien zunächst verboten. Rückführungsflüge würden so bald wie möglich wieder aufgenommen, hieß es. Derzeit warten in Indien rund 9000 Australier darauf, in die Heimat zu fliegen. Australien ist dank strikter Maßnahmen bisher sehr glimpflich durch die Pandemie gekommen.
Niederländische Regierung gibt grünes Licht für ESC mit Zuschauern
14.15 Uhr: Beim Eurovision Song-Contest (ESC) in Rotterdam im Mai dürfen trotz anhaltend hoher Infektionszahlen doch Zuschauer dabei sein. Die niederländische Regierung gab endgültig grünes Licht, wie die Organisatoren des Wettbewerbs am Freitag in Rotterdam mitteilten. Bei öffentlichen Proben, Halbfinals und dem Finale werden jeweils 3500 Zuschauer zugelassen. Die Regierung machte aus dem Megaevent ein Experiment in der Forschungsreihe »Fieldlab«. Dabei wird unter wissenschaftlicher Begleitung untersucht, ob auch in Coronazeiten Veranstaltungen mit Publikum möglich sind.
Die Regierung hatte zwar schon zuvor unter Vorbehalt Zustimmung gegeben, doch die letzte Entscheidung von der aktuellen Entwicklung der Verbreitung des Virus abhängig gemacht. Sollten mehr als 900 Patienten auf den Intensivstationen liegen, wäre keine Zustimmung erteilt worden. Am Donnerstag waren es 813. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag am Donnerstag nach Angaben der niederländischen Regierung landesweit bei etwa 317.

Jendrik Sigwart wird Deutschland beim Eurovision Song Contest 2021 vertreten
Foto:Christian Charisius / picture alliance / dpa
Die Organisatoren reagierten erleichtert, betonten jedoch, dass alle Schutzmaßnahmen getroffen würden. »Die Sicherheit für Besucher, Künstler und Delegationen geht vor.« Zuschauer müssen einen negativen Test vorlegen, der nicht älter als 24 Stunden ist. Sie müssen sich auch einige Tage nach Besuch einer Show erneut testen lassen.
Die Halbfinals des ESC finden am 18. und 20. Mai statt. Das große Finale ist am 22. Mai. Ein Ticket bekommen nur diejenigen, die bereits für die Shows im vergangenen Jahr eine Karte hatten. 2020 war der Wettbewerb wegen der Coronapandemie aber zum ersten Mal in seiner Geschichte abgesagt worden.
Tschechien vor Herabstufung vom Hochinzidenz- zum Risikogebiet
14.11 Uhr: Wegen stark sinkender Corona-Infektionszahlen in Tschechien stuft die Bundesregierung das Nachbarland am Sonntag vom Hochinzidenz- zum normalen Risikogebiet herunter. Damit entfällt die generelle Pflicht, bei der Einreise ein negatives Testergebnis vorzuweisen. Wie das Robert Koch-Institut am Freitag mitteilte, wird auch das letzte Virusvariantengebiet in Europa heruntergestuft: Die französische Grenzregion Moselle ist dann wie auch der Rest Frankreichs nur noch Hochinzidenzgebiet. Das bedeutet vor allem eine Entschärfung der Quarantäneregeln.
Tschechien zählte Ende Januar zu den ersten 20 Ländern, die als Hochinzidenzgebiete mit mehr als 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb einer Woche eingestuft wurden. Bis vor Kurzem zählte das an Bayern und Sachsen grenzende Land zu den europäischen Corona-Hotspots. Zwischenzeitlich war Tschechien sogar als Virusvariantengebiet eingestuft und es wurden wieder stationäre Grenzkontrollen eingeführt; sie endeten aber bereits vor zwei Wochen.
Die Lage hat sich inzwischen dramatisch gebessert. Innerhalb von sieben Tagen steckten sich in Tschechien nach aktuellen Zahlen weniger als 150 Menschen je 100.000 Einwohner an, und die Regierung in Prag wagt vorsichtig erste Lockerungsschritte.
Die Einstufung als Risikogebiet bedeutet nun, dass sich Einreisende aus Tschechien erst 48 Stunden nach Ankunft in Deutschland testen lassen müssen, was allerdings schwer zu kontrollieren ist.
Spahn: Lockerungsbeschluss für Geimpfte Ende nächster Woche möglich
13.55 Uhr: Erleichterungen bei den Corona-Einschränkungen für vollständig Geimpfte und Genesene können nach Einschätzung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) schnell beschlossen werden. »Das kann innerhalb von Tagen gehen, die ersten Gespräche werden geführt, und wenn wir dabei sehr schnell zu einem Konsens kommen, dann kann man sicherlich auch bis Ende nächster Woche zu einer entsprechenden Entscheidung kommen«, sagte Spahn beim Besuch eines neuen Produktionsstandorts für den Biontech-Impfstoff am Freitag in Reinbek (Kreis Stormarn) bei Hamburg.
Entscheidend sei dafür die Bereitschaft aller Beteiligten, sich auf einen Vorschlag zu einigen. »Wir als Bundesregierung sind bereit dazu«, so der Minister. Es sei sinnvoll, Bundestag und Bundesrat einzubinden. Wichtig sei, dass es kein Pingpongspiel zwischen Bundesregierung, Bundestag und Bundesrat gebe.
Bulgariens Nachtklubs öffnen wieder
13.35 Uhr: In Bulgarien haben nach sechsmonatiger Schließung die Nachtklubs wieder geöffnet. In der Hauptstadt Sofia herrschte am Donnerstagabend ausgelassene Partystimmung. In den meisten anderen EU-Staaten sind Nachtklubs im Rahmen der Coronamaßnahmen weiterhin geschlossen.
Für die bulgarischen Klubs gelten nach der Wiederöffnung diverse Hygieneregeln. So dürfen sie nur Besucherzahlen von bis zu 50 Prozent ihrer Kapazität hineinlassen. Am Eingang wird die Körpertemperatur der Gäste gemessen und Desinfektionsgel ausgegeben. Auf der Tanzfläche herrscht aber keine Maskenpflicht.
Biontech beantragt Impfstoffzulassung für Kinder ab zwölf
13.00 Uhr: Der deutsche Impfstoffhersteller Biontech und sein US-Partner Pfizer haben nach eigenen Angaben bei der europäischen Zulassungsbehörde EMA die Zulassung ihrer Corona-Vakzine für Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 15 Jahren beantragt. Dabei gehe es um die Anpassung und Erweiterung der bestehenden Zulassung auf diese Altersgruppe, teilten die Unternehmen am Freitag mit. Lesen Sie hier mehr zum Thema.
Frankreichs »Notbremse« greift ab einer Inzidenz von 400
12.56 Uhr: Auch in Frankreich gibt es nun erstmals eine Corona-»Notbremse« wie in Deutschland. Präsident Emmanuel Macron hat sie mit seinem Fahrplan für Lockerungen ab Mai vorgestellt. Allerdings hängt die französische »Notbremse« so hoch, dass Experten massive Zweifel an ihrer Wirksamkeit haben.
Nach den Worten Macrons wird die Bremse gezogen, wenn in einer Großstadt oder einem Département »der Inzidenzwert erneut auf 400 Infektionen pro 100.000 Einwohner steigt« – wie derzeit in Paris. In Deutschland greift die Bundes-Notbremse ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 100.
Voraussetzung in Frankreich ist aber zudem »ein sehr brutaler Anstieg« der Neuinfektionen und »eine drohende Überfüllung der Intensivstationen«, wie Macron Regionalzeitungen sagte. Dann werde »die Regierung in Abstimmung mit Präfekten und Lokalverantwortlichen die Öffnungen stoppen«.
Zeitpunkt für mehr Rechte von Geimpften noch unklar
12.45 Uhr: Wann die meisten Corona-Einschränkungen für vollständig Geimpfte und Genesene fallen, ist noch unklar. Die Regierung wolle eine entsprechende Verordnung aber »mit großem Druck und großem zeitlichem Ehrgeiz« angehen, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag in Berlin.
Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) hatte am Donnerstag einen Vorschlag für eine Verordnung dazu gemacht. Insbesondere von Beschränkungen für private Treffen und nächtlichen Ausgang sollen diese Gruppen ausgenommen werden.
Wie rasch die neue Verordnung dann im Kabinett und danach in Bundestag und Bundesrat verabschiedet werden kann, ist aber noch offen. Dies hänge von den anderen Beteiligten im Parlament und den Ländern ab, sagte Seibert. »Die Bundesregierung möchte mit dieser Verordnung schnell in Bundestag und Bundesrat gehen.«
Zunächst solle Lambrechts Vorschlag nun zwischen den Ministerien abgestimmt werden, erklärte Seibert. »Anfang der Woche wollen wir als Bundesregierung damit fertig sein.« Über mögliche Änderungen will die Bundesregierung sich mit Bundestag und Ländern schon vor dem Kabinettsbeschluss einig werden, weil spätere Änderungen das Verfahren noch einmal deutlich verlängern würden.
Mann in Schwerin bekommt versehentlich fünffache Impfdosis gespritzt
12.22 Uhr: Ein Mann hat im Schweriner Impfzentrum versehentlich eine fünffache Dosis des Corona-Impfstoffes von Biontech/Pfizer gespritzt bekommen. Der Betroffene hat nach Angaben der Stadtverwaltung keine Beschwerden. Er sei vorsorglich zur Beobachtung in die Helios-Kliniken gebracht worden. Schwerins Impfmanager bezeichnete den Vorfall gegenüber der »Schweriner Volkszeitung« als »bedauerlichen Zwischenfall«. Es seien in dem Fall am Donnerstag die Behälter mit verdünntem und unverdünntem Impfstoff verwechselt worden.
Macher der Luca-App weist Kritik an Sicherheitslücken zurück
12.20 Uhr: Die Macher der Luca-App haben die massive Kritik von Sicherheitsexperten an der Anwendung zur Corona-Kontaktnachverfolgung zurückgewiesen. Das Luca-System sei sicher und transparent und werde auch niemanden aufgezwungen, sagte Patrick Hennig, Geschäftsführer der Culture4Life GmbH, die das Luca-System betreibt, am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.
In einer gemeinsamen Stellungnahme hatten 70 deutsche Sicherheitsexperten kritisiert, dass die mit dem Luca System verbundenen Risiken viel höher seien als der zu erwartende Nutzen. Luca erfasse in großem Umfang Bewegungs- und Kontaktdaten, die zentralisiert bei einem Privatunternehmen gesammelt und gespeichert würden. »Eine solche umfassende Datensammlung an einer zentralen Stelle birgt massives Missbrauchspotenzial und das Risiko von gravierenden Datenleaks«, schreiben die Experten von zahlreichen deutschen Hochschulen.
Hennig sagte, Luca sei ein System, das wie viele andere über zentrale Strukturen Daten austausche. »Bei Luca sind über eine umfassende dezentrale Verschlüsselung keinerlei Daten durch eine einzige Partei lesbar.«
Dagegen glauben die Wissenschaftler nicht, dass das Luca-System wirkungsvoll geschützt werden kann. »Einzelne Systeme, die als zentrale Datenspeicher fungieren, sind attraktive und kaum vor Angriffen zu schützende Ziele.« Selbst große Unternehmen seien nicht in der Lage, solche Systeme vollständig zu sichern. »Es ist nicht zu erwarten, dass dies einem Start-up, das bereits durch zahlreiche konzeptionelle Sicherheitslücken, Datenleaks und fehlendes Verständnis von fundamentalen Sicherheitsprinzipien aufgefallen ist, besser gelingen sollte.«
Die Luca-App, für die unter anderem der Hip-Hop-Sänger Smudo von den Fantastischen Vier geworben hatte, kommt in vielen Bundesländern bereits zum Einsatz.
Experten erwarten zügige Impffortschritte
12.07 Uhr: Die Corona-Impfungen in Deutschland können aus Expertensicht nach dem »starken Impfmonat« April weiter zügig vorankommen. Wie das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung am Freitag in Berlin nach einer eigenen Modellierung erklärte, könnten Ende Mai weit mehr als die Hälfte der Impfberechtigten mindestens eine Erstimpfung erhalten haben – wenn die Lieferzusagen eingehalten werden. Mitte Juni könnten drei Viertel erstgeimpft sein. Damit wären bei einer anzunehmenden Impfbereitschaft von etwa 80 Prozent fast alle Impfwilligen erreicht. Ab dann sollten die Impfzentren der Länder auch nur noch Termine für Zweitimpfungen vergeben.
Inzwischen haben 26,9 Prozent der Bürger eine Erstimpfung, wie das Bundesgesundheitsministerium am Freitag mitteilte. Schon den vollen Schutz mit einer zweiten Spritze haben 7,7 Prozent. Die Praxen hätten seit dem Start auf breiterer Front am 5. April mehr als fünf Millionen Impfungen verabreicht, erklärte das Institut, das unter anderem von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung getragen wird. Inzwischen beteiligen sich fast 64.000 Arztpraxen. Den bisherigen Tagesrekord gab es in den Praxen am Mittwoch mit 730.000 Impfungen. Laut der Modellierung liegt ihr Potenzial derzeit bei bis zu 1,2 Millionen Impfungen pro Woche.
Ungarn öffnet Sportereignisse für Zuschauer mit Impfpass
12.05 Uhr: In Ungarn finden von diesem Samstag an Fußballspiele und andere Sportevents wieder vor Publikum statt. Voraussetzung für den Besuch der Veranstaltungen ist das Vorweisen eines sogenannten Immunpasses, erklärte Ministerpräsident Viktor Orbán am Freitag im staatlichen Radio. Den Immunpass erhält in Ungarn jeder, der zumindest eine erste Impfung gegen Covid-19 erhalten hat oder nachweislich erkrankt war.
Im Zehn-Millionen-Einwohner-Land sind derzeit rund vier Millionen Menschen gegen die Krankheit geimpft, die das Coronavirus auslösen kann. Der letztjährige Meister und Tabellenführer Ferencvaros Budapest verkauft bereits seit Mittwoch Tickets für sein Liga-Match am Samstag gegen den Tabellen-Achten Mezökövesd.
Jugendliche und Kinder, die derzeit noch nicht gegen Covid-19 geimpft werden können, dürfen Orbáns Worten zufolge in Begleitung von Verwandten, die einen Immunpass haben, Sportveranstaltungen besuchen. In den Stadien müssen nicht einmal mehr Gesichtsmasken getragen werden. Ferencvaros empfiehlt allerdings für das Match am Samstag den Gebrauch eines Mund-Nasen-Schutzes.
Für Orbán ist die Öffnung der Stadien ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu vollgepackten Arenen bei der Fußball-Europameisterschaft vom 11. Juni bis 11. Juli. Budapest ist Spielstätte der Gruppe F mit Ungarn und auch der deutschen Nationalmannschaft. Zudem soll ein Achtelfinalspiel in Budapest stattfinden.
Als bisher einziges Veranstalterland hat Ungarn der Uefa volle Stadien zugesichert. In den vergangenen Wochen waren einige Vereine mit ihren Spielen im Europapokal auf Budapest ausgewichen. Diese Partien hatten allerdings vor leeren Rängen stattgefunden.
Fast 27 Prozent der Bürger gegen Corona geimpft
11.42 Uhr: In Deutschland haben 26,9 Prozent der Menschen mindestens eine Corona-Impfung bekommen. Das geht aus dem Impfquotenmonitoring des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Freitag hervor. Den vollen Impfschutz erhielten bislang 7,7 Prozent der Bevölkerung.
Am Donnerstag wurden demnach 916.388 Impfspritzen gesetzt. Das war der zweithöchste Tageswert seit Beginn der Impfkampagne, nur am Mittwoch waren es mit mehr als einer Million Impfungen noch deutlich mehr. Insgesamt verabreichten alle Impfstellen bislang fast 28,8 Millionen Dosen, davon knapp 22,4 Millionen bei Erstimpfungen und weitere fast 6,4 Millionen bei Zweitimpfungen.
Je nach Bundesland variiert die Impfquote. Die höchste Quote an mindestens Erstgeimpften hat das Saarland mit 29,8 Prozent. Sachsen liegt mit 24,6 Prozent leicht hinter den anderen Bundesländern zurück. Von etwa 29,9 Millionen gelieferten Impfdosen wurden bislang 96,2 Prozent verbraucht.
Italien knackt Halbe-Million-Marke bei täglichen Corona-Impfungen
11.40 Uhr: Italien hat das angestrebte Ziel von einer halben Million Corona-Impfungen am Tag erreicht. Mehr als 500.000 Vakzindosen seien am Donnerstag gespritzt worden, teilte Gesundheitsminister Roberto Speranza am Freitag auf Facebook mit. Die Regierung des früheren Chefs der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, hatte sich im März das Ziel gesetzt, bis Ende April die Halbe-Million-Marke täglicher Schutzimpfungen zu erreichen.
In dem Mittelmeerland wurden inzwischen mehr als 19,4 Millionen Impfdosen verabreicht, wie aus Zahlen des Gesundheitsministeriums vom Freitag hervorgeht. In dieser Woche trafen insgesamt ungefähr 4,7 Millionen weitere Dosen der vier Hersteller Biontech/Pfizer, AstraZeneca, Moderna und Johnson & Johnson in Italien ein, wie der für die Verteilung zuständige Coronakommissar mitteilte.
Behörden befürchten erneute Massenparty in Brüssel
11.20 Uhr: Belgiens Hauptstadt Brüssel fürchtet an diesem Wochenende ein neues illegales Massentreffen mit heftigen Ausschreitungen in einem Park. Mit Blick auf eine für Samstag bei Facebook angekündigte Veranstaltung namens »La Boum 2« teilten Stadtverwaltung, Staatsanwaltschaft und Polizei gemeinsam mit, dass dafür keine Erlaubnis erteilt worden sei. Die Polizei werde ihre Präsenz verstärken. Man empfehle jedem, nicht an der Veranstaltung teilzunehmen. »Falls nötig, wird die Polizei einschreiten.« Teilnehmer riskierten Strafen und Festnahmen.

Bei der ersten Party im Park Bois de La Cambre Anfang April schritt die Polizei ein
Foto: Hatim Kaghat / dpaSeit Tagen wird bereits über »La Boum 2« diskutiert. Hintergrund ist, dass Anfang April ein illegales Massentreffen in dem beliebten Stadtpark Bois de la Cambre eskalierte. Damals trafen sich nach einem Aufruf im Internet nach Polizeischätzungen bis zu 2000 Menschen und feierten dort unter Missachtung der Coronaregeln. Die Polizei löste die Veranstaltung auf. Es kam zu heftigen Auseinandersetzungen. Facebook hat Werbung für die Veranstaltung mittlerweile gesperrt.
Russland entwickelt Impfstoff für Tiere
10.46 Uhr: Russland hat nach eigenen Angaben den weltweit ersten Impfstoff für Tiere hergestellt. Die zunächst insgesamt 17.000 Dosen würden innerhalb des Landes eingesetzt, teilt die Landwirtschaftsaufsicht mit. Allerdings hätten Unternehmen aus zahlreichen Staaten – darunter Deutschland – Interesse angemeldet. Das Mittel mit dem Namen Carnivac-Cov erhielt im März die Zulassung in Russland. Demnach löst es die Bildung von Antikörpern gegen das Virus bei Katzen, Hunden, Füchsen und Nerzen aus. Es solle unter anderem in Pelzfarmen eingesetzt werden.
Polizei will 1.-Mai-Demos bei Verstößen gegen Coronaregeln schnell auflösen
10.34 Uhr: Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik hat für das 1.-Mai-Wochenende bei Verstößen gegen die Coronaregeln eine schnelle Auflösung von Versammlungen und Demonstrationen angekündigt. Gewalttätigen Ausschreitungen werde sofort begegnet, sagte Slowik am Freitagmorgen in einem Interview im RBB-Inforadio. »Wir schützen jede Versammlung unabhängig von ihrem Inhalt, wenn sie sich denn an Regeln hält«, ergänzte sie. Wenn sich zum Beispiel »Querdenker« nicht an Mund-Nasen-Schutz und Abstand hielten, wolle die Polizei bereits in der Ansammlungsphase Versammlungsleitung und Teilnehmer ansprechen. Folge keine Reaktion, werde eine Auflösung der Versammlung schnell und konsequent umgesetzt.
Rund 5000 Polizisten seien im Einsatz und könnten die Stadträume auch abdecken, sagte Slowik. Wegen der Abstandsregeln könnten Demonstrationszüge allerdings mehrere Kilometer lang werden.
Ungarn lockert Coronamaßnahmen
10.07 Uhr: Ungarn lockert seine Maßnahmen zur Bekämpfung der Coronapandemie. »Wir sind an einem neuen Etappenabschnitt angelangt«, sagte Ministerpräsident Viktor Orbán am Freitag im staatlichen Radio. Von diesem Samstag an können Geimpfte und Genesene wieder Gaststätten, Fitnessstudios, Museen, Zoos, Kinos, Theater und Sportveranstaltungen aufsuchen. Auch Übernachtungen in Hotels sind für sie wieder möglich.
Orbán begründete die Lockerungen mit Impferfolgen. Am Freitag wurde erwartet, dass in dem EU-Land mit etwa zehn Millionen Einwohnern die Vier-Millionen-Marke an Erstimpfungen überschritten wird. Ungarn setzt neben westlichen Impfstoffen auch massiv Impfstoffe aus Russland und China ein, die in der EU nicht zugelassen sind.
Zugleich geht die Zahl der Ansteckungen mit dem Virus deutlich zurück. Am Donnerstag betrug die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner 164. Eine Woche zuvor lag sie noch bei 245. Allerdings sterben in Ungarn immer noch sehr viele Menschen an den Folgen einer Infektion, allein am Donnerstag waren es 186.
In dem Interview forderte Orbán seine Landsleute eindringlich auf, sich impfen zu lassen. Der Impfstoff sei wie eine »schusssichere Weste«. Geimpfte und Geheilte dürfen nun auch ohne verpflichtende Quarantäne von Auslandsreisen nach Ungarn zurückkehren. Darüber hinaus vereinbarte Ungarn mit Serbien und Montenegro die wechselseitige Anerkennung der jeweiligen Impfbescheinigungen. Ansonsten dürfen Ausländer seit September in der Regel nicht einreisen.
Deutsche Wirtschaft schrumpft zu Jahresbeginn
10.00 Uhr: Die Wirtschaftsleistung in Deutschland ist im ersten Quartal 2021 infolge der Coronakrise geschrumpft. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ging im Vergleich zum Vorquartal um 1,7 Prozent zurück, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in einer ersten Schätzung mitteilte. Lesen Sie hier mehr zum Thema.
Pubs und Geschäfte in Nordirland öffnen wieder
09.30 Uhr: Nach vier Monaten Lockdown können sich die Menschen in Nordirland seit Freitag wieder über einige Freiheiten freuen. Pubs, Restaurants und Cafés dürfen im Außenbereich wieder Gäste bedienen. Damit folgt Nordirland den anderen britischen Landesteilen, in denen bereits seit einigen Tagen wieder Gäste vor den Pubs und Cafés sitzen.
Auch Geschäfte und Fitnessstudios dürfen unter strengen Auflagen seit Freitag wieder ihre Türen öffnen. Außerdem können sich bis zu 15 Menschen aus drei Haushalten wieder draußen miteinander treffen, Treffen in Innenräumen sind noch nicht erlaubt. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz lag in Nordirland zuletzt bei 37 Fällen pro 100.000 Einwohner. In den vergangenen Tagen gab es kaum noch neue Todesfälle in Verbindung mit Covid-19.
Mehrheit spricht sich für Beobachtung der »Querdenker« aus
09.07 Uhr: Eine deutliche Mehrheit der Menschen in Deutschland befürwortet laut einer Umfrage eine bundesweite Beobachtung von Teilen der »Querdenken«-Bewegung durch den Verfassungsschutz. In der Erhebung des YouGov-Instituts sprachen sich 63 Prozent für eine geheimdienstliche Beobachtung aus, 23 Prozent lehnten dies ab. Unter Anhängern der AfD ist die Zahl der Ablehner (58 Prozent) höher als die der Befürworter (28 Prozent).
Das Bundesinnenministerium hatte am Mittwoch mitgeteilt, dass der Verfassungsschutz einzelne Akteure und Teile der Corona-Protestbewegung bundesweit mit nachrichtendienstlichen Mitteln beobachtet. Grund dafür sei die von ihnen betriebene »verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates«.
Stiko erwartet Impfung von Kindern über zwölf Jahren ab September
08.50 Uhr: Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, schätzt die Aussichten einer Corona-Impfung mit der Biontech-Vakzine für größere Kinder und Jugendliche ab September optimistisch ein. »Für Kinder ab zwölf Jahren halte ich das für möglich«, sagte Mertens der »Rheinischen Post«. Für jüngere Kinder könne das aber zu knapp sein, schränkte Mertens ein.
Gesundheitsminister Jens Spahn hatte am Donnerstag gesagt, er rechne damit, dass spätestens in den Sommerferien Impfungen für über Zwölfjährige möglich sein werden. Das Mainzer Unternehmen Biontech will in der kommenden Woche eine EU-Zulassung für Kinder ab zwölf Jahren beantragen. Studienergebnisse für die Fünf- bis Zwölfjährigen werden im Juli, für die jüngeren Kinder im September erwartet.
Schäuble kritisiert Corona-Lockerungen der Länder: »Wie sollen die Bürger das noch verstehen?«
08.42 Uhr: Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) hat das Vorpreschen zahlreicher Bundesländer bei Lockerungen für Geimpfte als Abweichen von einer verlässlichen Linie in der Coronapolitik kritisiert. »Jetzt haben wir schon wieder den Zustand, dass sich eine Reihe von Ländern nicht an die Absprachen hält«, sagte der CDU-Politiker der »Augsburger Allgemeinen«. »Ein zu großes Maß an Unterschiedlichkeit kann Vertrauen zerstören«, mahnte er. Deshalb werde ja der Versuch unternommen, es einheitlich zu machen.
Schäuble kritisierte, dass die uneinheitlichen Lösungen kurz nach dem Beschluss einer einheitlichen Bundesnotbremse neue Irritationen unter den Bürgern auslösten. »Wie sollen die Bürger, die durch Corona allmählich ja auch müde und durch immer neue Informationen überflutet werden, das noch verstehen?« Das habe »eine schlechte Wirkung auf die Wahrnehmung in der Bevölkerung«. Schäuble sprach sich für ein Vorziehen der geplanten bundeseinheitlichen Regelungen für Geimpfte aus.
Boris Palmer fordert Notfallzulassung für Curevac-Impfstoff aus Tübingen
08.33 Uhr: Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer hat eine deutsche Notfallzulassung für den in der baden-württembergischen Stadt produzierten Corona-Impfstoff des Unternehmens Curevac gefordert. »Curevac hat auf Vorrat Impfstoff produziert. Jetzt könnten diese Dosen Leben retten«, sagte der Grünen-Politiker der »Augsburger Allgemeinen«. Die EU lasse sich »ewig Zeit« für die Zulassung, kritisierte Palmer. »Wann sollte denn eine Notfallzulassung Sinn machen, wenn nicht in der dritten Welle dieser Pandemie?«, fragte der Politiker.
Die Europäische Arzneimittel-Agentur Ema hatte das schnelle Prüfverfahren im Februar gestartet. Abhängig von den klinischen Daten erwartet das Unternehmen die Zulassung für die EU im zweiten Quartal 2021. Curevac möchte seinen Corona-Impfstoff von Juni an einsetzen können. Bisher sind in der EU die Vakzinen von Biontech/Pfizer, AstraZeneca, Moderna und Johnson & Johnson zugelassen.
Erste Neuinfektion nach 35 Tagen: Vietnam verschärft Coronamaßnahmen
08.15 Uhr: Wegen des ersten neuen Coronafalls nach 35 Tagen haben die Behörden in Vietnam die Schließung aller Bars und Nachtclubs in der Hauptstadt Hanoi angeordnet. Zudem gelte in der Stadt wieder eine Maskenpflicht im öffentlichen Raum, berichtete die Zeitung »VnExpress« am Freitag. Zuvor war ein 27-Jähriger positiv getestet worden, der am 7. April aus Japan zurückgekehrt war. Nach seiner Ankunft war der Mann zwei Wochen in staatlicher Quarantäne und dreimal negativ auf das Virus getestet worden, bevor er mit einem Bus in sein Heimatdorf in die nördliche Provinz Ha Nam fuhr. Erst dann wurde die Erkrankung erkannt.
Mittlerweile seien acht weitere Fälle bestätigt worden, die meisten rund um Hanoi, hieß es. Alle stünden mit dem 27-Jährigen in Zusammenhang. Das Dorf, in dem seine Familie lebt, wurde dem Bericht zufolge abgeriegelt. Die etwa 1000 Einwohner dürfen sich nicht mehr frei bewegen. Die Behörden versuchen nun, die Kontakte des Mannes genau nachzuvollziehen. Vietnam gilt als Vorzeigestaat in der Bekämpfung der Pandemie. Bisher wurden in dem südostasiatischen Land mit mehr als 96 Millionen Einwohnern nur etwa 2900 Corona-Fälle verzeichnet. 35 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 gestorben.
Fast 390.000 Neuinfektionen in Indien
07.25 Uhr: Indien meldet mit 386.452 Fällen einen neuen Höchstwert von Infektionen binnen 24 Stunden. Damit steigt die Gesamtzahl der Fälle auf 18,76 Millionen. 3498 weitere Menschen starben an oder mit dem Virus. Experten gehen aber davon aus, dass die Dunkelziffer weitaus höher ist als die offiziellen Daten des Gesundheitsministeriums. Da es an Impfstoffen mangelt, wurden in der Metropole Mumbai alle Impfzentren für drei Tage geschlossen.
Portugal lockert Corona-Maßnahmen weiter
07.03 Uhr: Portugal setzt seine Corona-Öffnungsstrategie fort. Mit der Beendigung der Kontrollen an der Grenze zu Spanien werde am Samstag die vierte und letzte Stufe der Lockerungen umgesetzt, kündigte Regierungschef António Costa an. Auch Hochzeiten und andere Versammlungen seien dann grundsätzlich wieder erlaubt. Zudem dürfen die Portugiesen von Samstag an wieder Sport in der Halle und draußen machen. Die Öffnungszeiten für Cafés, Restaurants und kulturelle Veranstaltungsorte werden insbesondere an den Wochenenden ausgeweitet.

Am vergangenen Wochenende hatten die Geschäfte in der Innenstadt von Porto noch überwiegend geschlossen, nun folgen die nächsten Lockerungen
Foto: Teresa Nunes / dpaAm 19. April hatte Portugal bereits Einkaufszentren, weiterführende Schulen und Universitäten wieder geöffnet. Zudem dürfen Restaurants seitdem wieder Gäste in ihren Räumlichkeiten bewirten. In Regionen mit hohen Corona-Fallzahlen bleiben bestimmte Restriktionen aber bestehen, sagte Costa. Einreisende müssen auch weiterhin einen negativen Corona-Test vorlegen oder sich in Quarantäne begeben.
Indische Coronavirus-Variante B.1.617 in Frankreich entdeckt
06.25 Uhr: Frankreich hat erste Fälle der neuen Coronavirus-Variante B.1.617 registriert, die derzeit in Indien besonders präsent ist. Wie das französische Gesundheitsministerium in einer Erklärung mitteilte, handle es sich um drei mit der Variante infizierte Personen, die zuvor nach Indien gereist waren.
24.329 Neuinfektionen, Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 153,4
5.30 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 24.329 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 306 neue Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen vom Freitagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.35 Uhr wiedergeben. Nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich. Am Freitag vor einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 27.543 Neuinfektionen und 265 neue Todesfälle verzeichnet.
Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI am Freitagmorgen bundesweit bei 153,4 – das ist der niedrigste Wert seit Mitte April. Am Vortag hatte das RKI diese Sieben-Tage-Inzidenz mit 154,9 angegeben, vor eine Woche mit 164,0.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.381.597 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2.995.200 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 82.850.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Donnerstagabend bei 0,92 (Vortag: 0,90). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 92 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.
Rate der Covid-Klinikeinweisungen sinkt
05.05 Uhr: Das schnelle Impfen alter Menschen in Deutschland in der Pandemie hat augenscheinlich positive Effekte auf Klinikeinweisungen. Nach den Daten des Robert Koch-Instituts stieg der Anteil der Einweisungen wegen Covid-19 in Kliniken seit Ende Februar nicht mehr an. Er verharrte bei sieben bis acht Prozent der gemeldeten Infizierten. Nachmeldungen seien für die aktuell niedrigste Zahl von vier Prozent nicht auszuschließen, teilte das RKI auf Anfrage mit.
Zum Vergleich: Auf dem Höhepunkt der ersten Welle hatte der Anteil der Klinikeinweisungen bei bis zu zwanzig Prozent der zu diesem Zeitpunkt gemeldeten Infizierten gelegen, bei der zweiten Welle bei bis zu zwölf Prozent. Dieser bereits niedrigere Wert hatte nach Einschätzung von Gesundheitsmanagern mit Lehren aus der ersten Welle und mit Fortschritten beim Vermeiden schwerer Krankheitsverläufe zu tun.
Die Corona-Infektionen bei den über 80-Jährigen seien im Vergleich zur zweiten Welle nun aber erheblich zurückgegangen, heißt es beim RKI. So lagen die wöchentlichen Inzidenzen zuletzt bei den 80- bis 90-Jährigen zwischen 60 und 74 pro 100.000 Einwohner – und damit deutlich niedriger als in allen anderen Altersgruppen. Das sei eigentlich nur durch die Wirkung der Impfung in dieser Altersgruppe zu erklären, hieß es auf Nachfrage beim RKI. Da diese Gruppe früher einen Großteil der hospitalisierten Fälle ausgemacht habe, erkläre sich auch die aktuell viel niedrigere gesamte Hospitalisierungsrate.
In den jüngeren Altersgruppen (35 bis 59 Jahre) seien aber mindestens genauso viele Patienten in der dritten Welle ins Krankenhaus gekommen wie in der zweiten. Sie müssten meist auch länger dort bleiben als früher, insbesondere bei einer Versorgung auf Intensivstationen. Dort liegen nach dem Register von Intensivmedizinern und RKI aktuell immer noch rund 5000 Menschen, mehr als die Hälfte (58 Prozent) muss künstlich beatmet werden. Auch Intensivmediziner bemerken, dass ihre Patienten im Vergleich mit den ersten Wellen »immer jünger« werden.
Mehr als 200 Verfahren zu Corona-Notbremse in Karlsruhe registriert
04.50 Uhr: Die Flut der Beschwerden gegen die bundeseinheitliche Notbremse zur Eindämmung der Coronapandemie reißt einem Bericht zufolge nicht ab. Beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe seien bis Donnerstagnachmittag 202 Verfahren eingereicht worden, berichteten die Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Berufung auf einen Gerichtssprecher. Damit habe sich die Zahl seit Dienstag fast verdoppelt.
Die Verfassungsbeschwerden und Anträge auf Erlass einer einstweiligen Anordnung richten sich dem Bericht zufolge überwiegend gegen die Ausgangsbeschränkungen und die Kontaktbeschränkungen, teilweise aber auch gegen sämtliche Regelungen des neuen Infektionsschutzgesetzes.
Die Regelungen für eine bundesweite Corona-Notbremse waren am vergangenen Samstag in Kraft getreten. Sie gelten in Gebieten, in denen die Sieben-Tage-Inzidenz die Grenze von 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner übersteigt. Besteht diese an drei aufeinanderfolgenden Tagen, treten am übernächsten Tag die Maßnahmen in Kraft, zu denen Kontaktbeschränkungen und eine nächtliche Ausgangssperre zwischen 22 und 5 Uhr zählen.
New York strebt zum 1. Juli eine »vollständige Wiedereröffnung« an
04.10 Uhr: Die hart von der Corona-Pandemie getroffene US-Millionenstadt New York strebt zum 1. Juli eine »vollständige Wiedereröffnung« an. Bars, Restaurants, Geschäfte, Fitnessclubs, Kinos und Museen könnten dann wieder zu hundert Prozent öffnen, erklärte Bürgermeister Bill de Blasio am Donnerstag. »Wir sehen jetzt das Licht am Ende des Tunnels«, sagte de Blasio. »Das wird ein fantastischer Sommer.«
Allerdings machte der Bürgermeister keine Angaben darüber, welche Sicherheitsvorkehrungen auch nach dem 1. Juli gelten könnten. Viele Corona-Beschränkungen wurden vom Gouverneur des Bundesstaates New York, Andrew Cuomo, verhängt.
Beide Politiker gehören der Demokratischen Partei an, haben aber ein schwieriges Verhältnis zueinander. De Blasio räumte am Donnerstag auf Nachfrage ein, dass er mit Cuomo noch nicht über seine Pläne einer »vollständigen Wiedereröffnung« gesprochen habe. Auch sollen die meisten der weltberühmten Theater am Broadway erst im September öffnen.
De Blasio sagte, notwendig seien weitere Fortschritte bei der Impfkampagne in den kommenden Wochen. »Alle impfen zu lassen ist der Schlüssel.« In der Metropole wurden schon 6,4 Millionen Impfdosen gespritzt. Rund 2,4 der 8,5 Millionen New Yorker sind durchgeimpft. Bis Ende Juni sollen es fünf Millionen New Yorker sein. Zuletzt ist das Tempo bei den Impfungen aber – wie in anderen Landesteilen – zurückgegangen.
New York war im vergangenen Frühjahr das Epizentrum der Corona-Pandemie in den USA. Nach strikten Ausgangsbeschränkungen wurden die Maßnahmen in den vergangenen Monaten zunehmend gelockert. Vergangene Woche lancierte die Großstadt eine 30 Millionen Dollar teure Werbekampagne, um wieder Touristen anlocken.
Mehr als 400.000 Corona-Tote in Brasilien
03.05 Uhr: Brasilien hat die Marke von 400.000 Corona-Toten überschritten. Seit Beginn der Pandemie sind 401.186 Menschen im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben, wie aus Daten des Gesundheitsministeriums in Brasília am Donnerstagabend (Ortszeit) hervorgeht. Nur in den USA wurden bislang mehr Tote als in Brasilien registriert.
Nach den Vereinigten Staaten und Indien verzeichnet das größte und bevölkerungsreichste Land Lateinamerikas zudem mit 14.590.678 Fällen die meisten Infektionen. Erst vor rund 35 Tagen hatte Brasilien die Marke von 300.000 Corona-Toten überschritten, wobei vor allem die Zahl der Gestorbenen unter den 20- bis 39-Jährigen gestiegen ist.
Der rechtspopulistische Präsident Jair Bolsonaro hat das Coronavirus von Anfang an verharmlost, Schutzmaßnahmen und Einschränkungen lehnt er – aus wirtschaftlichen Gründen – weiterhin ab. Mittlerweile zieht Bolsonaro auch den Sinn von Impfungen in Zweifel. Am Dienstag nahm ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss die Arbeit auf, der Handlungen und Unterlassungen des Präsidenten in der außer Kontrolle geratenen Pandemie in Brasilien beleuchten soll. Bolsonaro wird unter anderem vorgeworfen, mögliche Lieferungen von Corona-Impfstoffen ausgeschlagen und verschleppt sowie Bundesmittel in der Pandemiebekämpfung veruntreut zu haben.
Intensivmediziner: Verstärkt in sozialen Brennpunkten impfen
02.35 Uhr: Intensivmediziner haben an Länder und Kommunen appelliert, verstärkt in sozialen Brennpunkten Corona-Schutzimpfungen vorzunehmen, um die Krankenhäuser zu entlasten. »Auf den Intensivstationen liegen überdurchschnittlich viele Menschen aus ärmeren Bevölkerungsschichten, Menschen mit Migrationshintergrund und sozial Benachteiligte«, sagte der wissenschaftliche Leiter des Intensivbettenregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Christian Karagiannidis, der »Rheinischen Post«. »Um diese Menschen besser zu schützen und die Intensivstationen zu entlasten, sollten alle Bürgermeister und Gesundheitsämter mobile Impfteams in die sozialen Brennpunkte ihrer Städte schicken. Das würde eine Menge bringen, denn das Impftempo ist derzeit vielversprechend«, sagte Karagiannidis.
Der Deutsche Städtetag plädierte ebenfalls für mehr Anstrengungen, um sozial Benachteiligte zu impfen. »Soziale Unterschiede dürfen nicht dazu führen, dass ein Teil der Menschen abgehängt wird, weil für sie der Zugang zu Impfungen zu schwer ist«, sagte Städtetags-Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Um mehr Menschen individuell anzusprechen, müssten auch mobile Impfteams stärker eingesetzt werden.
Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, bezeichnete es in der »Rheinischen Post« als wichtig, in sozialen Brennpunkten die Menschen »gezielt zu informieren und mehrsprachige Informationen zur Impfung zur Verfügung zu stellen«. Zudem sollten die Menschen bei der Wahrnehmung ihrer Impftermine unterstützt werden. »Eine Priorisierung und damit ein Abweichen von der Impfreihenfolge halten wir derzeit nicht für zielführend«, so Landsberg.
Weltweit bereits mehr als 150 Millionen bestätigte Corona-Infektionen
02.05 Uhr: Seit Beginn der Coronavirus-Pandemie ist die Zahl der weltweit nachgewiesenen Infektionen auf mehr als 150 Millionen angestiegen. Das ging am Donnerstagabend (Ortszeit) aus Daten der US-Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor. Erst vor gut drei Monaten, am 26. Januar, war die Schwelle von 100 Millionen bekannten Infektionen überschritten worden.
Die Zahl der bekannten Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus liegt der Universität zufolge inzwischen bei mehr als 3,1 Millionen, eine Million mehr als noch Ende Januar. Experten gehen sowohl bei den Infektionen als auch bei den Todesfällen allerdings weltweit von hohen Dunkelziffern aus.
Die Webseite der US-Universität wird regelmäßig mit eingehenden Daten aktualisiert und zeigt einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In manchen Fällen wurden die Zahlen aber auch wieder nach unten korrigiert. Die WHO zählte bis Donnerstagabend 149,2 Millionen bestätigte Infektionen, 3,1 Millionen Todesfälle und rund eine Milliarde verabreichte Corona-Impfungen.
Das weltweite Infektionsgeschehen wird seit etwa Anfang April stark von der Entwicklung in Indien beeinflusst. In dem Land mit rund 1,3 Milliarden Einwohnern meldeten die Behörden zuletzt rund 300.000 Neuinfektionen pro Tag. Dem jüngsten WHO-Wochenbericht zufolge war Indien für rund 38 Prozent aller Infektionen weltweit verantwortlich.
Die meisten bestätigten Infektionen gibt es bislang mit gut 32 Millionen in den USA, einem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern. Auf Platz zwei steht mit rund 18 Millionen Infektionen Indien, dahinter folgen Brasilien (14,5 Millionen) und Frankreich (5,7 Millionen). In Deutschland gab es den Johns-Hopkins-Daten zufolge knapp 3,4 Millionen bestätigte Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2.