Corona-Update am Freitag US-Veteran kann nach Infektion 104. Geburtstag zu Hause feiern

Patientenproben in den USA
Foto: John Minchillo/ dpaNichts mehr verpassen: Für die neuesten Entwicklungen und wichtigsten Hintergründe abonnieren Sie unseren Coronavirus-Newsletter.
20.41 Uhr: Rechtzeitig vor seinem 104. Geburtstag hat ein US-Weltkriegsveteran nach einer Corona-Infektion das Krankenhaus wieder verlassen können. Die Klinik der Stadt Madison im Bundesstaat Alabama veröffentlichte diese Woche ein Video, wie Major Lee Wooten in einem Rollstuhl aus dem Krankenhaus geschoben wird.
Das Personal singt dabei zwei Tage vor Wootens eigentlichem Geburtstag händeklatschend Happy Birthday. Der von seinen Verwandten "Pop Pop" genannte Senior - noch in Krankenhauskleidung und mit Schutzmaske und Veteranen-Käppi ausgestattet - winkt beglückt.
Der Veteran des Zweiten Weltkriegs war nach Angaben seiner Enkeltochter Holly Wooten McDonald am 24. November wegen einer Corona-Infektion ins Krankenhaus gebracht worden. Er verbrachte auch den Feiertag Thanksgiving in der Klinik. Seinen Geburtstag konnte er am Donnerstag aber schließlich bei sich zu Hause feiern.
Der Kriegsveteran war im vergangenen Jahr zum 75. Jahrestag der Alliierten-Landung in der Normandie - dem D-Day - nach Nordfrankreich gereist.
Spanien feiert rapiden Rückgang der Corona-Zahlen
22.18 Uhr: Der einstige Corona-Hotspot Spanien feiert im Kampf gegen das Virus beachtliche Erfolge. Die Zahl der Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen blieb erstmals nach zwei Monaten unter der Marke von 100. Diese sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz betrage jetzt 98,56, teilte das Gesundheitsministerium mit. Zum Vergleich: Dieser Wert betrug in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts am Freitag knapp 135.
Spanien habe inzwischen eine der niedrigsten Inzidenzen Europas, schrieb die Zeitung «El País». Der Wert konnte innerhalb eines Monats mehr als halbiert werden. Am 4. November betrug er noch 236. Die Zahl der Aufnahmen von Covid-19-Kranken in Intensivstationen binnen sieben Tagen ging im selben Zeitraum von 382 auf 210 zurück. Am Freitag waren nur noch rund 24 Prozent der Intensivplätze mit Covid-Patienten besetzt, gegenüber gut 29 Prozent Anfang November.
Trotz aller Freude warnte Vize-Regierungschefin Carmen Calvo die 47 Millionen Bürger des Landes vor Nachlässigkeit. Man solle sich «so wenig wie möglich bewegen». Das gelte auch für die Feiertage am Montag und Dienstag sowie für Weihnachten und Silvester. Die sozialistische Politikerin geht mit gutem Beispiel voran: «Ich werde zum ersten Mal in meinem Leben Weihnachten nicht in meinem (andalusischen) Dorf Cabra sein. Das Opfer lohnt sich aber.»
Gesundheitsminister Salvador Illa kündigte unterdessen an, die nationale Impfkampagne werde im Januar beginnen. Man erwarte, dass bis Mai oder Juni 15 bis 20 Millionen Einwohner geimpft sein würden. Die Impfung wird in Spanien freiwillig und kostenlos sein.
Seit Ausbruch der Pandemie wurden in Spanien knapp 1,7 Millionen Ansteckungen mit dem Coronavirus gezählt. Mehr als 46 000 Menschen starben mit Covid-19. Am Freitag wurden 8745 Neuinfektion sowie 214 neue Todesfälle gemeldet, die niedrigste Zahl seit Ende Oktober. Zwischen dem 23. Dezember und dem 6. Januar dürfen die Bürger ihre jeweilige Wohnregion nur in Ausnahmefällen verlassen. Für Treffen im Familienkreis wird man die regionalen Grenzen überqueren dürfen.
Portugal verlängert Notstand bis 23. Dezember
22.03 Uhr: Portugal hat seinen Corona-Notstand um zwei Wochen bis zum 23. Dezember verlängert. Das Parlament billigte in Lissabon einen entsprechenden Antrag von Präsident Marcelo Rebelo de Sousa. Im Notstandsdekret wird hervorgehoben, dass angesichts der komplizierten Situation eine weitere Verlängerung um erneut zwei Wochen wohl nötig sein werde. Rebelo de Sousa hatte sein Vorgehen mit der sozialistischen Regierung abgestimmt.
Im Rahmen des Ausnahmezustands, der zweithöchsten Notstandsstufe, herrschen seit dem 9. November in weiten Teilen des Landes unter anderem strenge Ausgehbeschränkungen und Sperrstunden, darunter in der Hauptstadt Lissabon und der nördlichen Metropole Porto.
Im Vergleich zu anderen Ländern Europas war Portugal im Frühjahr und im Sommer relativ gut durch die Corona-Pandemie gekommen. Im Herbst wurde die Lage aber plötzlich immer schlechter. Nach jüngsten Zahlen der EU-Agentur ECDC steckten sich binnen 14 Tagen 628 Menschen je 100.000 Einwohner mit dem Virus an. Ende Oktober waren es noch knapp 350 gewesen. Nur wenige Länder in Europa haben zur Zeit schlechtere Werte als Portugal. Zum Vergleich: In Deutschland lag diese sogenannte 14-Tage-Inzidenz bei 301,9.
In dem Land mit rund 10,3 Millionen Einwohnern wurden seit Ausbruch der Pandemie mehr als 312.000 Ansteckungen mit dem Virus Sars-Cov-2 erfasst. Nach Angaben der Gesundheitsbehörden in Lissabon stieg die Zahl der Todesfälle am Freitag um 79 auf 4803.
Ifo-Chef Fuest für weitere Corona-Hilfen - aber zielgenauer
21.41 Uhr: Der Präsident des Münchner Ifo-Instituts, Clemens Fuest, hält staatliche Unterstützung für Unternehmen in der Corona-Pandemie auch im ersten Quartal des kommenden Jahres für notwendig. Es sei sinnvoll, die Hilfen weiterzuführen, um die Konjunktur zu stützen, sagte der Ökonom der »Berliner Zeitung«. Die Hilfen müssten aber zielgenauer gestaltet werden.
»Statt Umsätze anteilig zu erstatten, sollten wir uns stärker an den tatsächlich anfallenden Verlusten orientieren«, sagte Fuest. Die Lasten der Krise seien zudem sehr ungleich verteilt. »Die Lockdown-Maßnahmen zwingen Betriebe in den Bereichen Gastronomie, Reise, Kultur und Sport zur Schließung. Dort entstehen massive Einbußen«. Andere Branchen seien kaum betroffen. Es müsse also gezielte Hilfen für die am meisten Betroffenen geben.
Fuest betonte, bisher habe Deutschland den richtigen Weg eingeschlagen: »Es war meines Erachtens richtig, die Wirtschaft mit umfangreichen staatlichen Hilfen zu stützen.«
Ausflug ins «Weihnachtsdorf» Seiffen nicht erlaubt
21.28 Uhr : Der Ort Seiffen im Erzgebirge mit seinen Weihnachtshandwerks-Schauwerkstätten ist wegen der angespannten Corona-Lage in Sachsen als Besuchsziel für die meisten Holzkunstliebhaber tabu. Dennoch gab es am 1. Advent einen Besucheransturm. Für dieses Wochenende hat die Polizei verstärkte Kontrollen angekündigt. Bereits am Freitag wurden Zufahrtsstraßen an drei Stellen überprüft. Gegen 34 Fahrer und die Insassen in ihren Autos verhängte die Polizei Bußgelder. Sie stammten weder aus benachbarten Landkreisen noch konnten sie einen der laut Corona-Regeln nötigen triftigen Gründe für einen Besuch in Seiffen nennen, hieß es in einer Bilanz. Die Autos mussten wieder umdrehen. Der Erzgebirgskreis gehört zu den Brennpunkten der Corona-Pandemie in Deutschland.
Wochenend-Ausgangssperre in Türkei beginnt
19.26 Uhr: Für Menschen in der Türkei gilt jetzt coronabedingt eine landesweite Ausgangssperre. Sie trat heute um 19 Uhr (21 Uhr Ortszeit) in Kraft. Bis Montagmorgen dürfen Menschen nur zwischen zehn und 17 Uhr vor die Tür, um im nächstgelegenen Laden einzukaufen, wie es in einer Verfügung des Innenministeriums heißt. In der gleichen Zeit dürfen auch Lieferdienste ausliefern. Restaurants und Imbisse ist die Lieferung zwischen zehn und 20 Uhr gestattet.
Die Ausgangssperre endet Montagmorgen um fünf Uhr Ortszeit. Sofern die Regierung es nicht anders anordnet, soll es auch an den kommenden Wochenenden Ausgangssperren geben. Ausgenommen von den Regeln sind etwa Touristen.
Andere Regeln gelten für Menschen unter 20 und über 65 Jahre. Sie dürfen während der Ausgangssperre nicht vor die Tür.
Auch Bahrain lässt Impfstoff von Biontech und Pfizer zu
18.43 Uhr: Nach Großbritannien hat auch der arabische Golfstaat Bahrain den Corona-Impfstoff des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer zugelassen. Die zuständige nationale Genehmigungsbehörde habe die Entscheidung gefällt, nachdem alle verfügbaren Daten ausgewertet worden seien, meldete die staatliche bahrainische Nachrichtenagentur BNA am Freitag. Es handele sich dabei um eine Notfallgenehmigung (Emergency Use Authorisation).
Das Königreich hatte Anfang November bereits für Mitarbeiter des Gesundheitswesens den eingeschränkten Einsatz eines chinesischen Impfstoffs zugelassen. Wie gut diese Impfungen schützen und welche Nebenwirkungen sie haben können, ist derzeit weitgehend offen.
Für den Biontech/Pfizer-Impfstoff ergaben umfangreiche Testreihen nach Angaben der Unternehmen eine Wirksamkeit, die einen 95-prozentigen Schutz vor der Krankheit Covid-19 bietet. Für die EU will die Europäische Arzneimittel-Agentur Ema noch im Dezember über eine Zulassungsempfehlung für den Corona-Impfstoff entscheiden.
Der Golfstaat Bahrain mit rund 1,7 Millionen Einwohner hat bisher mehr als 87.000 Corona-Fälle und rund 340 Tote gemeldet. Nach Angaben des bahrainischen Gesundheitsministeriums sind im Land bislang mehr als zwei Millionen Tests auf das Virus gemacht worden.
WHO: Impfungen allein reichen nicht
18.40 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat davor gewarnt, die wohl bald verfügbaren Impfungen als alleiniges Mittel gegen die Corona-Pandemie zu sehen. »Die Impfungen allein werden den Job nicht machen«, sagte WHO-Experte Mike Ryan am Freitag in Genf.
Sie seien zweifelsfrei ein mächtiges und wirkungsvolles Werkzeug. Aber viele bisherige Hygieneregeln wie soziale Distanz, das Tragen von Masken und häufiges Händewaschen müssten zunächst weiterhin beachtet werden. Gesundheitssysteme in vielen Ländern seien trotz aller Anstrengungen kurz vor dem Kollaps, so Ryan.
WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus warnte vor einer wachsenden Einstellung, dass die Corona-Krise vorbei sei. »Die Pandemie wird uns noch lange beschäftigen«, machte Tedros klar.
Gut 2400 Beteiligte bei Corona-Tests im Kreis Hildburghausen
18.26 Uhr: An den großangelegten Corona-Schnelltests für Schulen und Kindergärten im thüringischen Landkreis Hildburghausen, einem bundesweiten Corona-Hotspot, hat sich etwa ein Drittel der dazu berechtigten Kinder, Lehrkräfte und Erzieher beteiligt. Das Landratsamt nannte nach Abschluss der Testaktion am Freitag die Zahl von 2418 getesteten Personen. Etwa 9000 Menschen waren zu den freiwilligen Tests aufgerufen worden.
Diese hatten am Dienstag begonnen, zwei Dutzend Testteams unter anderem von Bundeswehr und Deutschem Roten Kreuz (DRK) waren vor Ort. In dem Kreis an der Grenze zu Bayern gilt wegen der hohen Infektionszahlen derzeit ein regionaler Lockdown mit strengen Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen, einem Versammlungsverbot und verschärfter Maskenpflicht. Schulen und Kindergärten sind geschlossen.
Finanzministerium verlängert Stundungsmöglichkeiten
18.19 Uhr: Das Bundesfinanzministerium verlängert die Stundungsmöglichkeiten bei Steuern. Steuerpflichtige könnten Stundungen im einfachen Verfahren nun für die Zeit bis zum 30. Juni 2021 beantragen, teilt das Ministerium per Twitter mit. Der Antrag sei bis 31. März 2021 möglich. Weitere Details will das Finanzministerium im Verlauf des Dezember bekannt geben.
Madrid verbietet traditionelle Silvesterparty im Zentrum der Stadt
18.17 Uhr: Bei der großen Silvesterfeier in Madrid wird traditionell bei jedem Glockenschlag um Mitternacht eine Traube gegessen: Dieser spanische Neujahrsbrauch muss angesichts der Coronakrise diesmal ausfallen – zumindest an der bekannten Puerta del Sol im Zentrum der spanischen Hauptstadt, wo sich normalerweise tausende Menschen zur Silvesterfeier versammeln. Die Region Madrid hat die Feierlichkeiten auf öffentlichen Plätzen in diesem Jahr untersagt.
Auch die beliebte Reiterparade zu Begrüßung der Heiligen Drei Könige, die traditionell am 5. Januar abgehalten wird, wurde deutlich eingeschränkt. Sie muss der Behörde zufolge in einem ausgewiesenem Bereich vor sitzendem Publikum stattfinden. Weitere Maßnahmen sehen unter anderem begrenzte Teilnehmerzahlen für Weihnachtsmärkte vor.
Mafia-Prozess: Angeklagter mit Corona infiziert
18.02 Uhr: Der Mafia-Prozess in Düsseldorf ist bis ins kommende Jahr unterbrochen, weil sich ein Angeklagter mit dem Coronavirus infiziert hat. Zuvor waren zwei Verteidiger positiv auf das Virus getestet und das Verfahren bis 11. Dezember unterbrochen worden. Nun werde es aber erst am 4. Januar weitergehen können.
In dem Prozess müssen sich mutmaßliche Mafiosi der derzeit mächtigsten Mafia-Gruppe der Welt wegen Kokainhandels in großem Stil verantworten. Die 'Ndrangheta soll große Teile des weltweiten Kokainhandels kontrollieren. Insgesamt sind 14 Männer angeklagt. In dem Verfahren geht es unter anderem um den Handel mit insgesamt 680 Kilogramm Kokain. Das Gericht hat für den Prozess 90 Verhandlungstage angesetzt.
Coronavirus – die Woche: Herr, schenk uns Hirn zum Heiligen Abend
17.52 Uhr: Unlogische und gefährliche Ausnahmegenehmigungen zu Weihnachten, ein banger Blick in die USA und das Neueste aus der Forschung im Wochenüberblick. Lesen Sie hier den Coronavirus-Newsletter von Michail Hengstenberg, Ressortleiter Wissenschaft
Werder Bremen erhält Zusage für Corona-Kredite über 20 Millionen Euro
17.45 Uhr: Fußball-Bundesligist Werder Bremen hat die Zusage für Kredite in Höhe von 20 Millionen Euro erhalten. Mit dem Geld sollen coronabedingte finanzielle Ausfälle aufgefangen werden. Die Kredite werden von einem lokalen Bankenkonsortium gewährt und sind durch eine Landesbürgschaft abgesichert. »Damit ist die Liquidität der Grün-Weißen für die laufende Spielzeit im Wesentlichen gesichert«, hieß es in einer Vereinsmitteilung am Freitag. Die zur Verfügung gestellte Summe muss in den kommenden sechs Jahren mit Zinsen zurückgezahlt werden.
»Neben der großen Bedeutung, die der SV Werder Bremen in sportlicher Hinsicht für die Stadt und das Land Bremen hat, dient die Übernahme der Landesbürgschaft der Sicherung von Arbeitsplätzen und Unternehmen in der Region«, sagte Kristina Vogt, Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa. Bevor Bremen die Bürgschaft für den Kredit des Fußball-Bundesligisten übernommen habe, habe der SVW »ein intensives, standardisiertes Prüfverfahrens« durchlaufen.
Werder hatte sich ursprünglich um Liquiditätshilfen aus dem KfW-Sonderprogramm 2020 des Bundes beworben. Eine finale Entscheidung zu dem Antrag sei allerdings nicht absehbar gewesen, sodass die Verantwortlichen des Klubs nach Alternativen gesucht haben.
Giffey für frühe Corona-Impfungen von Kita-Personal
17.30 Uhr: Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hat sich dafür ausgesprochen, dass Kita- und Hort-Erzieherinnen und Erzieher mit zu den Ersten gehören sollen, die eine Corona-Impfung bekommen können. »Weil sie systemrelevant sind, weil es Priorität ist, dass wir hier keinen Ausfall von Personal haben«, sagte Giffey am Freitag nach Beratungen mit dem sogenannten Corona-Kita-Rat. In dem Gremium tauschen sich seit dem Sommer Vertreter von Bund, Ländern, Kommunen, Gewerkschaften, Eltern und Kindertagespflege regelmäßig über Erfahrungen und Konzepte im Umgang mit der Pandemie in den Kitas aus.
Der »ganz klare Appell« aus dem Corona-Kita-Rat sei es, dass Erzieherinnen und Erzieher in Kita und Hort mitzudenken seien, wenn über Prioritäten beim Impfen und über systemrelevante Personen gesprochen werde. »Das halte ich für einen ganz wichtigen Punkt, um den wir uns jetzt auch bemühen werden.« Nach Giffeys Angaben sind momentan 84 Prozent des Kita-Personals im Einsatz. Die coronabedingten Ausfälle bewegten sich im einstelligen Bereich. Darüber hinaus gebe es andere jahreszeitbedingte Krankheitsausfälle.
Der Deutsche Ethikrat, die Nationale Wissenschaftsakademie Leopoldina und die am Robert Koch-Institut (RKI) angesiedelte Ständige Impfkommission hatten im November empfohlen, dass Ältere und Vorerkrankte in die vorrangig zu priorisierende Personengruppe gehören sollen. Zu einer zweiten bevorzugten Gruppe sollen demnach Gesundheits- und Pflegebeschäftigte gehören. Darüber hinaus seien unter anderem Polizisten, Feuerwehrleute und Lehrer prioritär zu schützen. Eine endgültige Festlegung gibt es noch nicht.
Krankenkassen machen Defizit von 1,7 Milliarden Euro
17.15 Uhr: Die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland haben in den ersten neun Monaten dieses Jahres insgesamt 1,7 Milliarden Euro Verlust gemacht. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte, dass die Pandemie immer deutlichere Spuren bei den Einnahmen und Ausgaben der Krankenkassen hinterlasse. »Daher werden wir der gesetzlichen Krankenversicherung in diesem und auch im nächsten Jahr durch einen zusätzlichen Bundeszuschuss unter die Arme greifen«, erklärte der CDU-Politiker am Freitag. So werde man die Lasten fair und leistungsgerecht auf verschiedene Schultern verteilen.
Bis auf die landwirtschaftliche Krankenversicherung, die einen Überschuss von rund 45 Millionen Euro erzielte, hätten alle Krankenkassenarten Defizite verbucht, heißt es in der Mitteilung weiter. So stiegen etwa die Leistungsausgaben um knapp 4,2 Prozent, die Verwaltungskosten um 5,8 Prozent.
Insgesamt standen den Krankenkassen laut Bundesgesundheitsministerium Einnahmen in Höhe von 194,7 Milliarden Euro Ausgaben von rund 196,3 Milliarden Euro gegenüber. Trotz des Defizits hatten die Krankenkassen laut der Mitteilung zum Stichtag 30. September Reserven in Höhe von 17,8 Milliarden Euro. Das entspreche 81 Prozent ihrer Monatsausgaben und sei damit viermal so hoch wie die gesetzlich vorgesehene Mindestreserve.
Kinder schreiben an Weihnachtspostfiliale: Corona soll weg
17.05 Uhr: In der Weihnachtspostfiliale in Himmelpfort in Brandenburg sind bis Anfang Dezember schon 100.000 Briefe von Kindern an den Weihnachtsmann eingetroffen. Rund jeder zehnte Brief kam aus dem Ausland, wie die Deutsche Post am Freitag mitteilte. »Dass wir bereits Anfang Dezember die 100.000-Briefe-Marke geknackt haben, belegt den besonderen Wert der Aktion in dieser Vorweihnachtszeit, in der Familien viel Zeit zu Hause verbringen«, sagte Sprecherin Anke Blenn.
Letztes Jahr wurde die 100.000-er Marke erst am Nikolaustag geknackt, dieses Jahr schon am 3. Dezember. Die Deutsche Post erklärt sich das mit der besonderen Corona-Situation. 20 Helferinnen und Helfer würden jedes Schreiben mit Sorgfalt bearbeiten, hieß es. Wunschzettel sollen bis spätestens zum dritten Advent in Himmelpfort eintreffen, dann könne noch rechtzeitig zum Fest eine Antwort losgeschickt werden.
Die »Wunsch-Hitliste« der Jüngeren führten nach wie vor klassische Spielzeuge wie Puppen, Feuerwehr-, Polizeiautos oder Dinos an. Auch Bücher, Hörbücher und Gesellschaftsspiele lägen wieder im Trend. Laut Post wünschen sich die Kleinen dieses Jahr öfter als sonst auch Gesundheit für die ganze Familie – und dass »Corona weg geht«.

Der Weihnachtsmann auf dem Weg nach Himmelpfort
Foto: Z1015 Bernd Settnik/ dpaSeoul verschärft Corona-Beschränkungen
16.50 Uhr: Supermärkte, Kaufhäuser, Kinos, Freizeitparks und weitere Einrichtungen müssen in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul wegen der steigenden Anzahl der Corona-Infektionen früher ihre Türen schließen als gewöhnlich. Der geschäftsführende Bürgermeister der Zehn-Millionen-Metropole, Seo Jeong Hyup, kündigte am Freitag eine Verschärfung der coronabedingten Beschränkungen an. Die Anordnung trete am Samstag in Kraft und gelte zwei Wochen.
Die Stadtregierung habe entschieden, Seoul müsse »nach 21 Uhr zum Stillstand kommen«, hieß es in einer Mitteilung. Die Stadt versuche damit, die »derzeit ernste Covid-19-Situation« zu bewältigen. Die Anordnung betrifft auch Internetcafés und Friseure sowie Schönheitssalons. Sie dürfen ab 5.00 Uhr morgens wieder öffnen.
Öffentliche Einrichtungen einschließlich Museen, Galerien, Büchereien und Konzerthallen sollen vorläufig ganztags geschlossen werden. Das galt bisher bereits für Nachtclubs und Bars. Der Einsatz von Linienbussen und U-Bahnen soll in den nächsten Tagen von 21 Uhr an um 30 Prozent reduziert werden.

Ein Mann mit Maske geht an Weihnachtsdeko in Seoul vorbei
Foto:ED JONES / AFP
Schweiz verbietet das Singen, aber lässt Skigebiete öffnen
16.24 Uhr: Die Schweiz verschärft angesichts zunehmender Neuinfektionen die Corona-Regeln im Land. Die Regierung schrieb in einer Erklärung, die Lage in der Schweiz sei »äußerst angespannt«. Sie empfahl dringend, Treffen im privaten Rahmen und in Restaurants auf zwei Haushalte zu beschränken. In Geschäften soll die Zahl der Kunden, die sich gleichzeitig dort aufhalten dürfen, weiter gesenkt werden. Außerdem sollen mehr Menschen im Homeoffice arbeiten. Zudem verbietet die Schweiz das Singen, nur innerhalb der Familie oder in der Schule dürfen noch Lieder angestimmt werden.
Anders als beispielsweise in Frankreich, Deutschland und Italien sollen jedoch Skigebiete für den Inlandstourismus geöffnet bleiben, Kapazitätsbegrenzungen gibt es keine. Ab dem 22. Dezember benötigten die Skigebiete allerdings eine Betriebsgenehmigung, die nur ausgestellt wird, wenn ausreichend Kapazitäten in den Krankenhäusern vorhanden sind.
Corona-Selbsttests: Ärzte warnen vor »trügerischer Sicherheit«
16.15 Uhr: Niedergelassene Ärzte wenden sich gegen selbstdurchgeführte Corona-Schnelltests und warnen vor Gefahren. Durch Selbsttests erhöhe sich die Rate an falsch-negativen Tests und die Gefahr von Superspreadern, hieß es am Freitag in einer Mitteilung des Virchowbundes, der die Interessen der Haus- und Fachärzte vertritt. Abstriche auf das Coronavirus könnten nur durch geschultes Fachpersonal durchgeführt werden. »Es wäre fatal, wenn Menschen nach einem fehlerhaften Selbstabstrich ein falsch-negatives Ergebnis erhalten und sich dadurch in trügerischer Sicherheit wiegen. Das gefährdet Menschenleben, anstatt sie zu schützen.«
Hintergrund ist eine Debatte über Selbsttests an Schulen und Kitas. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums können diese ab jetzt Corona-Schnelltests beziehen und auch selbst nutzen. Grundlage dafür seien eine in Kraft tretende Änderung der Medizinprodukte-Abgabeverordnung und die kürzlich beschlossenen Änderungen des Infektionsschutzgesetzes, wodurch der Arztvorbehalt bei Schnelltests entfallen sei. Allerdings müssten die Tests durch entsprechend geschultes Personal erfolgen.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte am Freitag, es handele sich nicht um eine Verpflichtung, sondern um ein Angebot. Es habe den entsprechenden Wunsch gegeben. »Wir haben es möglich gemacht als zusätzliche Option (...)«. Jetzt könnten die Verantwortlichen vor Ort entscheiden, ob und wie sie dies umsetzen wollten.
Passau verlängert Ausgangsbeschränkungen um eine Woche
15.40 Uhr: Die bayerische Stadt Passau verlängert die seit einer Woche geltenden Ausgangsbeschränkungen wegen Corona bis einschließlich 11. Dezember. Das habe Oberbürgermeister Jürgen Dupper (SPD) nach Abstimmung mit den Fraktionschefs im Stadtrat und dem Corona-Krisenstab beschlossen, teilte die Stadt am Freitag mit.
Dupper hatte sich schon am Donnerstag angesichts weiter hoher Infektionszahlen für eine Verlängerung der Beschränkungen ausgesprochen. Unter anderem dürfen die Menschen ihre Wohnung nur noch aus einem triftigen Grund verlassen.
In Passau ist die Lage seit Tagen besonders dramatisch. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts lag die Inzidenz in Passau (Stand 4. Dezember, 0.00 Uhr) bei 482,9. Zum Vergleich: Vor einigen Tagen lag der Wert für die Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner in einer Woche hier noch bei etwa 600.
Mehr als 100.000 Anträge auf Corona-Hilfskredite der KfW
15.30 Uhr: Die Zahl der Anträge für Corona-Hilfskredite der staatlichen Förderbank KfW hat die Zahl von 100.000 überschritten. Nach KfW-Daten vom Freitag gingen seit dem Start im März 101.134 Kreditanträge im Volumen von 58,8 Milliarden Euro ein. »Bund, KfW und die deutsche Kreditwirtschaft halten die Liquiditätsversorgung der Unternehmen in der Krise offen«, sagte KfW-Chef Günther Bräunig der Deutschen Presse-Agentur. »Vor allem der breite Mittelstand nutzt das Programm, um die Folgen der Krise abzufedern.«
Die Förderbank unterstützt mit ihren Corona-Hilfsprogrammen im Auftrag des Bundes zusammen mit Banken und Sparkassen Unternehmen, die wegen der Corona-Pandemie in Schwierigkeiten geraten sind. Hierfür stellt sie zinsgünstige Kredite für Investitionen und Betriebsmittel bereit. Diese können Unternehmen bei Hausbanken oder bei jeder anderen Bank, die KfW-Kredite durchleitet, beantragen.
Die Zahl der zugesagten Kreditanträge liegt den Angaben zufolge bei 95.858 und hat ein Volumen von 45,7 Milliarden (Stand 3. Dezember). Die Differenz zu den Anträgen ergibt sich unter anderem auch daraus, dass manche Unternehmen auf bereits zugesagte Kredite verzichten oder den Antrag noch vor der Zusage wieder zurückziehen.
Firmen riefen bis Ende November den Angaben zufolge etwa 27 Milliarden Euro ab. Vor allem größere Unternehmen nutzen die Corona-Hilfe nach Erfahrungen der KfW, um die Mittel nach und nach je nach ihrem Liquiditätsbedarf abzurufen.
Spahn: Trotz weniger Impfstoff erste Impfungen zum Jahreswechsel
15.05 Uhr: Auch die EU und damit Deutschland werden nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) davon betroffen sein, dass der Pharmakonzern Pfizer zunächst weniger Corona-Impfstoff ausliefern kann. »Das führt dazu, dass alle, die unter den Erstadressaten der Lieferungen sind, ob das Großbritannien, die USA oder die Europäische Union ist, jetzt mit weniger Impfdosen in den ersten Wochen zu rechnen haben«, sagte Spahn am Freitag in Berlin. »Gleichwohl wird es, Stand heute, wenn die Zulassung erfolgt, mit dem Jahreswechsel erste Impfungen in Deutschland geben können«, fügte er hinzu.
Der US-Konzern Pfizer hatte zusammen mit dem deutschen Hersteller Biontech aus Mainz einen Corona-Impfstoff entwickelt. In Großbritannien ist dieser bereits zugelassen, in der EU und den USA noch nicht. Das könnte aber noch im Dezember passieren.
Pfizer musste das Auslieferungsziel bei seinem Impfstoff in diesem Jahr nun nach eigenen Angaben unter anderem wegen Verzögerungen beim Ausbau der Lieferkette halbieren. Der Ausbau dauere länger als angenommen, sagte eine Sprecherin des Unternehmens dem »Wall Street Journal« am Donnerstag. Der Zeitung zufolge hielt Pfizer noch bis Mitte November intern an dem Ziel fest, bis Ende dieses Jahres 100 Millionen Impfdosen auszuliefern. Zuletzt sprach das Unternehmen allerdings schon von 50 Millionen Dosen. Für das kommende Jahr bleibe es bei der ursprünglichen Planung zur Auslieferung von mehr als einer Milliarde Impfstoffdosen, schrieb die Zeitung weiter.
Spahn will Heimbesuche durch neue Konzepte sicherer machen
14.45 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) setzt darauf, mit umfangreichen Konzepten zu Abstand, Masken und Tests Besuche in Pflegeheimen während der Corona-Pandemie sicherer zu machen. »Wir wollen Pflegebedürftige bestmöglich schützen und nicht isolieren«, sagte Spahn am Freitag bei der Vorstellung einer Handreichung für Besucherkonzepte in den Einrichtungen. Die Pandemie bedrohe die Schwächsten, die Hochbetagten und Pflegebedürftigen.
Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, betonte, die Beschäftigten in den Einrichtungen stünden vor »unglaublichen Herausforderungen«. Aber der persönliche Kontakt sei für die Bewohner unverzichtbarer Bestandteil ihres Lebens und dürfe deshalb nicht infrage gestellt werden.
Die von ihm und Spahn vorgestellten Handreichungen enthalten konkrete Empfehlungen zu Besuchen in Pflegeheimen. Besucher mit Erkältungssymptomen sollten demnach generell keinen Zutritt zur Einrichtung erhalten. In Extremsituationen wie der Sterbebegleitung sollten Ausnahmen möglich sein. Die Einrichtungen sollten vor jedem Besuch abfragen, ob Erkältungssymptome vorliegen, und die Temperatur messen. Ergänzend kann außerdem ein Schnelltest vorgenommen werden.
Novemberhilfen: Bisher rund 318 Millionen Euro ausgezahlt
14.20 Uhr: Bei den Novemberhilfen für Firmen und Selbstständige im Shutdown sind nach Regierungsangaben bisher rund 318 Millionen Euro ausgezahlt worden. Es seien bisher rund 120.000 Anträge eingereicht worden, davon rund 33.000 von Soloselbstständigen, sagte eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums am Freitag in Berlin.
Die Novemberhilfen sind Zuschüsse für Firmen etwa in der Gastronomie, die wegen behördlicher Anordnungen schließen mussten. Dabei gibt es Abschlagszahlungen – das ist ein Vorschuss auf spätere Zahlungen ohne eine tiefergehende Prüfung. Soloselbstständige erhalten eine Abschlagszahlung von bis zu 5000 Euro, Unternehmen bis zu 10.000 Euro.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hatte angekündigt, er wolle prüfen, ob Abschlagszahlungen in bestimmten Fällen erhöht werden könnten. Das hatten zuvor etwa die Länderwirtschaftsminister gefordert und vor Liquiditätsengpässen gewarnt.
Für die Novemberhilfen rechnet die Bundesregierung früheren Angaben zufolge mit einem Volumen von bis zu 15 Milliarden Euro. Erstattet werden Umsatzausfälle. Wegen der Verlängerung des Shutdowns gibt es nach demselben Modell auch Dezemberhilfen.
Erstmals mehr als 4000 Corona-Patienten auf der Intensivstation
14.10 Uhr: Die Zahl der Corona-Patienten auf deutschen Intensivstationen hat erstmals die Schwelle von 4000 überschritten. Am Freitag meldete die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) 4011 Menschen in intensivmedizinischer Behandlung. Das waren 31 mehr als am Vortag, wie aus dem Divi-Tagesbericht hervorgeht. 60 Prozent der Patienten werden invasiv beatmet (Stand: 4. Dezember, 12.15 Uhr).
Die angegebene Zahl der freien Intensivbetten war in den vergangenen Wochen deutlich gesunken. Sie liegt laut Divi-Bericht ohne Notfallreserve aktuell bei rund 5000. Nach Divi-Angaben könnte diese Entwicklung unter anderem auch damit zusammenhängen, dass einige Kliniken die Zahl ihrer freien Betten zunächst falsch angegeben hatten. Statt den »betriebsbereiten Betten«, für die auch Pflegepersonal zur Verfügung stehe, hätten einige die tatsächlich vorhandene Bettenzahl an das Divi-Register weitergeleitet. Das sei mittlerweile korrigiert worden, sodass die Zahl der Betten im Register im Oktober und November gesunken sei.
Ein weiterer Grund könne laut Divi sein, dass Pflegepersonal etwa krankheitsbedingt ausfalle und die Krankenhäuser daher weniger Patienten aufnehmen könnten.
Die Zahl der neu gemeldeten Todesfälle erreichte am Freitag laut Robert Koch-Institut mit 432 den dritthöchsten Wert seit Beginn der Pandemie. Die Zahl der Neuinfektionen binnen 24 Stunden lag am Freitag bei 23.449. Damit liegt der Wert knapp über den 22.806 Fällen der Vorwoche.
Regierung: Corona-Impfung wird kostenlos sein
14.02 Uhr: In Deutschland werden nach Angaben der Bundesregierung alle, die sich gegen Corona impfen lassen wollen, Anspruch auf eine kostenlose Impfung erhalten. »Die Impfung wird kostenlos sein, egal ob und wie jemand versichert ist«, sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums am Freitag in Berlin. Regierungssprecher Steffen Seibert wiederholte noch einmal, dass die Impfung freiwillig sein werde. Er kündigte eine »sehr umfangreiche« Informationskampagne der Regierung zu allen Fragen der Impfung an. Man hoffe, damit sehr viele Menschen überzeugen zu können. Pläne, Menschen dafür zu bezahlen, sich impfen zu lassen, gebe es nicht, sagte Seibert auf eine entsprechende Nachfrage.
Bundesregierung hält Corona-Massentests nicht für sinnvoll
14.00 Uhr: Während Österreich zur Eindämmung der Corona-Pandemie jetzt auch auf Massentests setzt, geht Deutschland einen anderen Weg. Bund und Länder stützten sich bei ihrer Teststrategie auf eine ausdifferenzierte Empfehlung des Robert Koch-Instituts, sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums am Freitag in Berlin.
Diese sehe vor, dass man gezielt teste und nicht in der Fläche. Virologen und andere Experten hätten der Bundesregierung versichert, dass Massentests wenig Aussagekraft hätten. Es sei besser, »immer dort hinzugehen, wo Infektionsfälle auftreten«.
Unterstützung erhielt die Bundesregierung für ihren Kurs von der Deutschen Stiftung Patientenschutz. »Massentests sind Strohfeuer«, sagte der Vorstand der Stiftung, Eugen Brysch. Für den Infektionsschutz der Bevölkerung seien sie unbrauchbar, gleichzeitig werde für diesen politischen Aktionismus »viel Geld verbrannt«.
In der Hauptstadt Wien und einigen anderen Regionen Österreichs haben am Freitag freiwillige Massentests begonnen. Die Kapazität liegt in Wien bei bis zu 150.000 Tests pro Tag. Ziel der österreichischen Regierung ist es, durch die vielen Tests besonders auch symptomfreie Infizierte zu entdecken, um so Infektionsketten zu durchbrechen. Massentests gab es zuvor bereits in anderen Staaten wie der Slowakei oder Regionen.
Studie: Antikörper nach Moderna-Impfung über Monate nachweisbar
13.45 Uhr: Die durch den Corona-Impfstoff des US-Unternehmens Moderna ausgelöste Immunantwort ist mehrere Monate deutlich im Blut nachweisbar. Das zeigen Daten aus einer sogenannten Phase-I-Studie, die im »New England Journal of Medicine« veröffentlicht wurden. Das Ergebnis könnte darauf hindeuten, dass die Moderna-Impfung über einen längeren Zeitraum Schutz gegen Covid-19 bietet. Ein Nachweis ist das aber nicht.
Der Impfstoff mit dem Namen mRNA-1273 »produzierte hohe Mengen an bindenden und neutralisierenden Antikörpern, die erwartungsgemäß mit der Zeit leicht abnahmen, aber bei allen Teilnehmern drei Monate nach der Auffrischungsimpfung weiterhin erhöht waren«, schreiben Experten um Alicia T. Widge vom Nationalen Institut für Infektionskrankheiten der USA (NIAID).
»Diese Daten stimmen uns weiterhin optimistisch, dass das hohe Maß an Wirksamkeit, das kürzlich durch mRNA-1273 zur Verhinderung der Covid-19-Krankheit nachgewiesen wurde, dauerhaft sein wird«, sagte Tal Zaks von Moderna laut einer Mitteilung.
Zugleich erneuerte Moderna noch mal seine Erwartung, dass bis Ende des Jahres 20 Millionen Impfdosen in den USA verfügbar sein sollen. Für die ersten drei Monate des kommenden Jahres wird eine Produktion von 100 bis 125 Millionen Moderna-Impfdosen erwartet. Davon sollen 15 bis 25 Millionen außerhalb der USA zur Verfügung stehen. Insgesamt rechnet der Konzern damit, dass er 2021 weltweit bis zu einer Milliarde Impfdosen herstellen kann. Um den vollen Immunschutz zu haben, muss jeder Geimpfte zwei Dosen erhalten.
Weiterer Corona-Gipfel vor Weihnachten nicht ausgeschlossen
13.30 Uhr: Für den Fall weiter steigender Infektionszahlen ist ein weiterer Corona-Gipfel von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten in diesem Jahr nicht ganz ausgeschlossen. Regierungssprecher Steffen Seibert verwies am Freitag in Berlin auf die Vereinbarung, dass eigentlich erst am 4. Januar über das weitere Vorgehen beraten werden soll. Er betonte allerdings auch: »Ganz grundsätzlich ist es natürlich immer möglich, dass auch kurzfristig Bund-Länder-Konferenzen einberufen werden.«
Gleichzeitig rief Seibert dazu auf, verantwortungsvoll mit den beschlossenen Lockerungen zu Weihnachten umzugehen. Die vereinbarten Sonderregeln für die Feiertage seien keine Aufforderung, diese Möglichkeiten komplett auszuschöpfen. Jeder müsse sich überlegen: »Wie verhindern wir, dass aus einem Familienfest, aus einem Weihnachtsfest eine Infektionsquelle wird?« Über Weihnachten werden die Kontaktbeschränkungen in den meisten Bundesländern aufgeweicht: Bei Familienfeiern dürfen dann bis zu zehn Menschen plus Kinder bis 14 Jahre zusammenkommen.
Statistiker melden fünf Prozent mehr Todesfälle in Deutschland
13.06 Uhr: In der ersten Novemberwoche sind in Deutschland fünf Prozent mehr Menschen gestorben als im Durchschnitt der vergangenen vier Jahre. Das geht aus vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamts vom Freitag hervor. Demnach starben in der 45. Kalenderwoche (2. bis 8. November 2020) mindestens 18.483 Menschen. Der Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019 liegt bei 17.654. Bereits seit Mitte Oktober liegt die Zahl der Todesfälle etwa um diesen Prozentsatz über dem Durchschnitt der Vorjahre.
Parallel zu den steigenden Todesfallzahlen stieg auch die Zahl der Todesfälle von Patienten, die zuvor laborbestätigt an Covid-19 erkrankt waren. In der 45. Kalenderwoche gab es insgesamt 1067 beim Robert Koch-Institut (RKI) gemeldete Covid-19-Todesfälle.
In den Nachbarländern fällt die sogenannte Übersterblichkeit viel deutlicher aus. Das europäische Netzwerk zur Beobachtung von Sterblichkeitsentwicklungen meldet derzeit für Anfang November eine extrem hohe Übersterblichkeit für Belgien und die Schweiz. Eine sehr hohe Übersterblichkeit wird für Frankreich, Italien, Slowenien und Spanien gemeldet. In anderen europäischen Ländern stellt das Netzwerk eine mäßige Übersterblichkeit fest.
Niedersachsens Ministerpräsident Weil: Etappenziel erreicht
12.55 Uhr: Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) freut sich über die sinkende Zahl von Corona-Neuinfektionen in Niedersachsen und hat die Bevölkerung zu einer weiteren Kraftanstrengung aufgerufen. »Das erste Etappenziel ist erreicht«, schrieb Weil am Freitag auf Twitter zum Absinken der Infektionen in den beiden Hotspots, den Kreisen Cloppenburg und Vechta, auf weniger als 200 neue Fälle pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Kein Landkreis in Niedersachsen liege damit mehr über einer Sieben-Tage-Inzidenz von 200. »Jetzt haben wir den Ehrgeiz, alle miteinander unter 100 zu kommen und dann unter 50«, schrieb Weil. »Das schaffen wir nur gemeinsam. Bitte mitmachen!«
Bartsch kritisiert Konstruktionsfehler bei Corona-Hilfen
12.40 Uhr: Linke-Fraktionschef Dietmar Bartsch hat Nachbesserungen bei den Corona-Hilfen ab Januar gefordert und vor einer Pleitewelle gewarnt. Bartsch sagte der Deutschen Presse-Agentur am Freitag: »Die geplanten Hilfen ab Januar haben einen Konstruktionsfehler. Sie werden viele Gastronomen und Selbstständige in Existenznot stürzen, weil nur noch anteilig die Fixkosten beglichen werden. Davon kann sich kein Selbstständiger ernähren.«
Fixkosten anteilig zu erstatten, reiche nicht, um Existenzen über den Winter zu sichern. »Hier wird eine Pleitewelle in Kauf genommen.« Die Bundesregierung und die Länder müssten weiter Umsatzausfälle ausgleichen, sonst hätten viele Gastronomen, Selbstständige und Freiberufler keine Perspektive. »Zudem braucht es endlich ein Selbstständigengeld, das die Existenz sichert, wenn ein Lockdown die Ausübung des Berufes verbietet.«
Bei den November- und Dezemberhilfen bekommen Unternehmen sowie Selbstständige, die vom Teil-Lockdown betroffen sind, Umsatzerstattungen. Bei den Überbrückungshilfen III werden vor allem fixe Betriebskosten erstattet, unter anderem Mieten und Pachten. Allerdings ist eine »Neustarthilfe« geplant: Soloselbstständige sollen laut Finanz- und Wirtschaftsministerium eine einmalige Betriebskostenpauschale in Höhe von 25 Prozent des Vergleichsumsatzes beantragen können und einen einmaligen Betrag von bis zu 5000 Euro als Zuschuss bekommen können.
Bund und Länder arbeiten an eigenem System: Das fragwürdige Logistikkonzept für den Corona-Impfstoff
12.15 Uhr: Millionen Impfdosen müssen korrekt gelagert werden und sicher zu den Menschen kommen. Große Logistikunternehmen können das. Doch Bund und Länder wollen das Problem selbst lösen. Das könnte schiefgehen. Lesen Sie hier den Artikel.
Walter-Borjans: »Profilierung einzelner Länder ist jetzt nicht gut«
12.00 Uhr: Der Co-Bundesvorsitzende der SPD, Norbert Walter-Borjans, hat sich verärgert über die Alleingänge einzelner Bundesländer in der Corona-Pandemie gezeigt. »Ich glaube, dass in dieser Situation ganz wichtig ist, dass die Menschen im Land wissen, was gilt. Diese Profilierung einzelner Länder, vor allen Dingen immer noch mit anderen Hintergründen, die gerade auch was zu tun haben mit der Ordnung innerhalb der CDU, die ist jetzt nicht gut«, sagte er am Freitag im »Frühstart« von RTL und n-tv.
Mit Blick auf den verlängerten Teil-Lockdown sagte Walter-Borjans, er finde, dass »in dieser sensiblen Situation« alle Schritte der Regierung genau erklärt werden müssten. Der bislang erzielte »Bremsvorgang« reiche noch nicht aus, die Zahlen müssten deutlicher sinken.
Briten wollen am Dienstag mit Impfungen beginnen
11.35 Uhr: Der britische Gesundheitsdienst NHS (National Health Service) will nach dem Eintreffen der ersten Impfdosen im Land am kommenden Dienstag mit dem Impfen beginnen. Das sagte NHS-Providers-Geschäftsführer Chris Hopson am Freitag im BBC-Fernsehen. Premierminister Boris Johnson sprach von der größten Massenimpfung in der Geschichte Großbritanniens.
Die britische Arzneimittelbehörde MHRA hatte am Mittwoch dem Mainzer Pharmaunternehmen Biontech und seinem US-Partner Pfizer eine Notfallzulassung für deren Corona-Impfstoff erteilt. Großbritannien ist damit das erste Land überhaupt, das den Impfstoff zur breiteren Anwendung freigegeben hat. Bereits in der kommenden Woche wird mit einer Lieferung von 800.000 Impfdosen gerechnet. Millionen weitere sollen bis Jahresende hinzukommen.
Als Erstes geimpft werden sollen Bewohner und Mitarbeiter von Pflegeheimen sowie über 80-Jährige und besonders gefährdetes medizinisches Personal. Wegen der komplizierten Lagerung bei minus 70 Grad soll der Impfstoff aber zunächst nur in 50 Kliniken im Land verabreicht werden. Später sollen weitere Zentren hinzukommen.
Großbritannien gehört zu den Ländern, die besonders hart von der Pandemie betroffen sind. Nach offiziellen Angaben der Regierung sind inzwischen mehr als 60.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Experten gehen davon aus, dass die tatsächlichen Zahlen noch höher liegen.
Sechstes Plus in Folge: Industrie erhält mehr Aufträge als vor Corona
11.05 Uhr: Die Aufträge der deutschen Industrie sind im Oktober zum wiederholten Mal gewachsen und liegen damit über dem Vorkrisenniveau. Das »vorgezogene Weihnachtsgeschenk« weckt Hoffnungen.
Lehrergewerkschaft lehnt Mehrarbeit durch Corona-Tests ab
10.50 Uhr: Die Lehrergewerkschaft Verband Bildung und Erziehung (VBE) hat die Mehrarbeit durch Corona-Schnelltests für Kitas und Schulen abgelehnt. Studien hätten gezeigt, dass Schulleitungen kaum noch in der Lage seien, alle notwendigen Aufgaben in der vorgesehenen Zeit zu erledigen – und schon werde ein neues Aufgabenfeld eröffnet, sagte Niedersachsens VBE-Landeschef Franz-Josef Meyer am Freitag. Lehrer seien zudem durch unbezahlte Mehrarbeit massiv belastet. Mit dem Plan der Corona-Schnelltests in Eigenregie in der Schule »werden wieder einmal vorschnell von der Politik realitätsferne Erwartungen geweckt, die gar nicht erfüllt werden können«, so Meyer.
Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums können Kitas und Schulen eigenständig Corona-Schnelltests beziehen und auch nutzen. Allerdings müssen die Tests nach Ministeriumsangaben durch entsprechend geschultes Personal erfolgen. Meyer sagte: »Der VBE ist für Antigen-Schnelltests in Schulen, aber durchgeführt und ausgewertet von geschultem Personal.«
Das geplante Verfahren sei schon jetzt »in dieser Form zum Scheitern verurteilt«, sagte Meyer. Personelle Ressourcen für die zusätzlichen Aufgaben fehlten, und es sei unklar, ob genügend Testkapazitäten für alle interessierten Schulen und Kitas verfügbar seien. »Corona-Tests bei Kindern durch Lehrkräfte sind für den VBE ohnehin absolut tabu«, betonte er. Völlig inakzeptabel sei es, Schulleitungen noch mehr Aufgaben bei der Bewältigung der Coronakrise aufzubürden. Auch Fragen im Zusammenhang mit dem Ankauf der Tests und der Weitergabe von Daten seien ungeklärt.
IBM warnt vor Hackerangriffen auf Lieferkette für Corona-Impfstoffe
10.38 Uhr: Der IT-Konzern IBM hat vor Cyberattacken auf Unternehmen gewarnt, die Teil der Lieferkette für Corona-Impfstoffe sind. IBM habe eine Reihe von Hackerangriffen aufgedeckt, die möglicherweise im Auftrag von staatlichen Stellen verübt worden seien, teilte das US-Unternehmen am Donnerstag mit.
Ob die Hacker erfolgreich waren, sei unklar, schrieben die IBM-Sicherheitsexperten Claire Zaboeva und Melissa Frydrych in einem Blogbeitrag. Die Kriminellen könnten es demnach auf Anmeldedaten abgesehen haben, »um unbefugten Zugang zu Unternehmensnetzwerken zu erhalten«, die in die Kühlkette der Impfstoffe involviert sind.
Einige der entwickelten Impfstoffe müssen während des Transports besonders kühl gehalten werden. Der Impfstoff des Mainzer Pharmaunternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer etwa muss bei minus 70 Grad gelagert werden.
Die Hintermänner der Cyberangriffe seien bisher nicht identifizieren worden, erklärten die IBM-Experten. Die Präzision der Angriffe trage aber die »Handschrift von nationalstaatlichem Handeln«.
Strengere Corona-Regeln in Italien – Skigebiete bis 6. Januar dicht
10.20 Uhr: Mit strengeren Corona-Regeln für die Zeit um Weihnachten und Neujahr will die Regierung in Italien eine dritte Infektionswelle verhindern. Ministerpräsident Giuseppe Conte unterschrieb dazu ein Dekret, das am Freitag in Kraft trat. Alle Skigebiete blieben bis zum 6. Januar geschlossen, hatte er zuvor in einer Pressekonferenz am Donnerstagabend mitgeteilt. Zwischen dem 21. Dezember und dem 6. Januar müssen Italiener, die als Touristen im Ausland waren und zurückkehren, und auch ausländische Touristen, die nach Italien einreisen, demnach in eine 14-tägige Quarantäne.
Die landesweit geltende Ausgangssperre bleibt Conte zufolge zwischen 22 Uhr abends und 5 Uhr morgens weiter bestehen. In der Silvesternacht werde die Sperre von 22.00 Uhr am 31. Dezember bis 7.00 Uhr am Neujahrstag verlängert. Ebenfalls erhalten bleibt die Aufteilung der Regionen in dem Land mit rund 60 Millionen Einwohnern in die drei Corona-Risikozonen rot, orange und gelb.
Außerdem müssen sich italienische Schüler der höheren Jahrgangsstufen weiter in Geduld üben. Dem Dekret zufolge sollen sie erst wieder ab dem 7. Januar zum Präsenzunterricht kommen – und in einer ersten Phase soll dies auch nur für drei Viertel der Schüler gelten. Bislang verfolgen sie den Unterricht digital zu Hause.
In der Nacht zum Donnerstag hatte die Regierung bereits eine Einschränkung der Bewegungsfreiheit über Weihnachten und Neujahr beschlossen. Reisen zwischen einzelnen italienischen Regionen seien vom 21. Dezember bis 6. Januar verboten. Am 25. und 26. Dezember sowie am Neujahrstag sollten die Menschen in ihren Städten und Gemeinden bleiben. Ausnahmen gelten stets für Arbeit, Notfälle oder um an den eigenen Wohnsitz zurückzukehren.
Corona wirft Nahverkehr zurück: Busse und Bahnen sind wieder die Verkehrsmittel der Armen
10.05 Uhr: Wer gut verdient, meidet den Nahverkehr und steigt auf Auto oder Fahrrad um – nur Einkommensschwache nutzen Busse und Bahnen laut einer Studie noch nennenswert. Die Schäden am System könnten demnach bleibend sein.
Moderna rechnet mit 100 Millionen Impfdosen im ersten Quartal 2021
9.55 Uhr: Das US-Pharmaunternehmen Moderna will im ersten Quartal des kommenden Jahres 100 bis 125 Millionen Dosen seines Corona-Impfstoffs produzieren. Der Großteil davon ist für die USA bestimmt, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Zwischen 85 und 100 Millionen Impfdosen sind demnach für US-Bürger vorgesehen. Bereits bis zum Ende dieses Jahres will Moderna nach eigenen Angaben 20 Millionen Dosen seines Corona-Impfstoffs herstellen.
Das Pharmaunternehmen hatte am Montag die Notfallzulassung seines Impfstoffkandidaten in den USA und Europa beantragt. Die EU-Kommission hat mit Moderna vereinbart, dass bei einer Zulassung zunächst 80 Millionen Impfstoffdosen geliefert werden und weitere 80 Millionen, »wenn die Notwendigkeit besteht«. Auch der Mainzer Impfstoffentwickler Biontech und sein US-Partner Pfizer haben bereits eine Notfallzulassung ihres Corona-Impfstoffs in den USA beantragt.
USA melden Höchststand an Neuinfektionen
9.35 Uhr: In den USA hat die Zahl der binnen 24 Stunden erfassten Corona-Neuinfektionen einen Höchststand erreicht. Am Donnerstag gab es 217.664 neue bestätigte Fälle, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore vom Freitagmorgen hervorging. Der bislang höchste Wert war am Freitag voriger Woche mit rund 205.000 neuen Fällen registriert worden.
Auch bei der Zahl der binnen einem Tag gemeldeten Toten gab es erneut einen Höchststand. Am Donnerstag wurden 2879 Tote mit einer bestätigten Coronavirus-Infektion verzeichnet. Der bislang höchste Wert war erst am Vortag mit 2804 Toten registriert worden. In den USA (circa 330 Millionen Einwohner) starben damit am Tag mehr Corona-Infizierte als beispielsweise in Japan (circa 127 Millionen Einwohner) seit Beginn der Pandemie. Japan zählt bislang 2174 Corona-Tote.
Nach dem Feiertag Thanksgiving in der vergangenen Woche hatten Experten mit einer landesweiten Zunahme der Ansteckungen gerechnet. Die Gesundheitsbehörde CDC hatte im Vorfeld von Familienbesuchen und Reisen dringend abgeraten. Viele Menschen hielten sich jedoch nicht daran. Im bevölkerungsreichsten Bundesstaat Kalifornien sollen härtere Maßnahmen beim Kampf gegen die Pandemie helfen. So werden unter anderem in Regionen mit einer drohenden Überfüllung der Intensivstationen Ausgangsbeschränkungen und andere Auflagen verschärft.
Insgesamt haben sich in dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern mehr als 13,9 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Seit Beginn der Pandemie starben mehr als 273.000 Menschen mit dem Erreger Sars-CoV-2. In absoluten Zahlen gemessen sind das mehr als in jedem anderen Land der Welt.
Spahn verteidigt Verordnung für Corona-Schnelltests
9.20 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die seit Freitag geltende Verordnung verteidigt, durch die sich Lehrer und Erzieher nun selbst mit Schnelltests auf das Coronavirus testen können. Kritik daran verstehe er nicht, sagte Spahn im ZDF-»Morgenmagazin«. »Es ist ja ein Angebot«, er habe damit auf Wünsche aus den Bundesländern reagiert. »Ich habe ja nicht gesagt, alle müssen das umsetzen.«
Unter anderem hatten Verbände der Hals-Nasen-Ohrenärzte vor Selbsttests gewarnt, sie sehen das Risiko falsch negativer Testergebnisse.
Bei den nun absehbar zu erwartenden Corona-Impfstoffen sieht Spahn derweil bei der Bestellung und Verteilung keine nationalen Egoismen Deutschlands. Deutschland hätte wie andere große Länder wie Frankreich und Großbritannien auch im Alleingang einen Impfstoff zulassen können, sagte Spahn. Es sei aber von Anfang an in der Europäischen Union gesagt worden, »wir machen das zusammen«. So sei gewährleistet, dass alle 27 EU-Mitglieder ihre Bevölkerung zur gleichen Zeit impfen könnten.
Mit Blick auf Weihnachten appellierte der Bundesgesundheitsminister erneut, sich mit Kontakten zurückzuhalten. »Natürlich soll Weihnachten in der engeren Familie möglich sein.« Für große Treffen sei aber nicht die richtige Zeit. Alles, was erlaubt sei, auszunutzen, sei nicht das, was sicher durch die Krise bringe.
Warteschlangen zum Auftakt der Massentests in Österreich
8.40 Uhr: Die Corona-Massentests in Österreich stoßen auf reges Interesse. Zum Auftakt bildeten sich in Wien und Innsbruck nach Angaben von Reportern des ORF und des Senders OE24 längere Warteschlangen vor den Teststationen. In Österreichs Hauptstadt können sich die Bürger an drei Standorten bis zum 13. Dezember testen lassen.
Die Kapazität liegt in Wien bei bis zu 150.000 Tests pro Tag. Die Regierung hofft, dass sich im Laufe der nächsten Wochen mehrere Millionen Österreicher untersuchen lassen. Ziel ist es, insbesondere auch die symptomfreien Infizierten zu entdecken, um so die Infektionsketten zu durchbrechen.
Neben Wien und Tirol startet das Projekt auch im Bundesland Vorarlberg. Die anderen sechs Bundesländer folgen in den nächsten Tagen. Vergleichbare Massentests gab es bisher im Nachbarland Slowakei oder auch im norditalienischen Südtirol.

Warteschlange an einer Corona-Teststation in Wien
Foto:Ronald Zak / dpa
Stiftung Patientenschutz: »Wir brauchen keine Ratschläge, wir brauchen Hilfe«
8.07 Uhr: Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz fordert mehr Unterstützung für das Personal in Pflegeheimen zur Bewältigung der Pandemie. »Wir brauchen keine Ratschläge für die Altenpflege, wir brauchen tatsächlich praktische Hilfe«, sagte Eugen Brysch im ZDF-»Morgenmagazin«.
Es müsse dringend geklärt werden, wo Schnelltests zu bekommen sind, wer die Qualität der Tests sicherstelle und wer die Tests vornehme – sowohl bei Besucherinnen und Besuchern als auch beim Personal. Brysch sprach sich dafür aus, Pflegeheimen spezielle »Taskforces« an die Seite zu stellen. Die Bundeswehr und freiwillige Sanitätsdienste könnten hier aushelfen.
Die derzeitige Lage sei »viel dramatischer« als im März oder April, sagte Brysch. FFP2-Schutzmasken seien in den Heimen »weiterhin Mangelware«, sagte Brysch. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) wies die Kritik an der mangelnden Ausstattung mit FFP2-Schutzmasken zurück. »Seit Wochen« laufe die Verteilung, die Brysch fordere. Es würden nach und nach 90.000 große Pakete mit FFP2-Masken an 30.000 Alten- und Pflegeheime verschickt, sagte Spahn. Dies gehe aber nicht so schnell.
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz vertritt die Interessen von schwer kranken, pflegebedürftigen und sterbenden Menschen.
Wirtschaftsminister Altmaier will Verlustrückträge für Firmen ausweiten
7.51 Uhr: Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) will mit Finanzminister Olaf Scholz (SPD) neu über steuerliche Erleichterungen für Not leidende Unternehmen verhandeln. »Die Eigenkapitaldecke der Unternehmen darf nicht weiter geschwächt werden, die Ausweitung des Verlustrücktrags ist dafür ein geeignetes Stärkungsmittel«, sagte er der »Wirtschaftswoche«.
»Sie würde auch die Stärkeverhältnisse der Unternehmen vor der Krise reflektieren und wäre damit marktwirtschaftlich sinnvoll und gut begründbar.« Beim Verlustrücktrag können Firmen aktuelle Verluste mit früheren Gewinnen verrechnen und mit der Steuer erstattet bekommen. »Mein Koalitionspartner hat damit allerdings bislang Schwierigkeiten«, sagte Altmaier. »Ich setze mich für eine Ausweitung ein und hoffe auf einen Sinneswandel in der Adventszeit.«
Bidens Plan gegen Corona: 100 Tage mit Maske für alle Amerikaner
7.28 Uhr: Die Corona-Zahlen in den USA sind gewaltig – und Joe Biden will gegensteuern, wenn er das Weiße Haus übernimmt: 100 Tage lang sollen alle Menschen im Land eine Maske tragen. Wo immer es ihm durch die Verfassung erlaubt sei, werde er das Tragen des Gesichtsschutzes per Verfügung anweisen. Als Beispiel nannte Biden staatliche Gebäude oder staatenübergreifende Transportmittel wie Flugzeuge oder Busse. Der US-Präsident kann das Tragen von Masken nur in bestimmten Situationen anordnen, solche Entscheidungen liegen größtenteils bei den einzelnen Bundesstaaten.
Mehr als 23.400 Corona-Neuinfektionen in Deutschland
5.45 Uhr: In Deutschland sind innerhalb eines Tages mehr als 23.400 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Das Robert Koch-Institut (RKI) teilte am Freitagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mit, dass binnen 24 Stunden 23.449 neue Ansteckungsfälle erfasst wurden. Das waren rund 640 mehr als am Freitag vor einer Woche, als das RKI 22.806 Neuinfektionen gemeldet hatte.
Die Anzahl der Neuinfektionen ist allerdings nur bedingt mit denen der Vorwochen vergleichbar, da unter anderem das RKI die Empfehlungen für Corona-Tests angepasst hat, wer noch getestet werden soll. Der Schritt war nötig, da immer mehr Labors an die Belastungsgrenze gerieten. Doch die Entscheidung könnte neben der Zahl der Neuinfektionen auch den Anteil der positiven Tests beeinflussen. Lesen Sie hier mehr dazu.
Insgesamt wurden seit Beginn der Pandemie in Deutschland nach RKI-Angaben 1.130.238 Infektionen erfasst. Die Zahl der Corona-Toten in Deutschland stieg den Angaben zufolge um 432 auf 18.034. Die Zahl der Genesenen lag bei etwa 820.600.
Pflegebeauftragter: »Es gibt Corona-Regeln, die zu streng sind«
5.40 Uhr: Der Pflegebeauftragte der Bundesregierung hat vor zu harten Corona-Auflagen in Senioren- und Pflegeheimen gewarnt. »Es gibt sehr gute Konzepte. Es gibt zum Teil aber auch Regeln, die nach heutigem Wissensstand zu streng sind«, sagte Andreas Westerfellhaus den Zeitungen der Funke Mediengruppe. »Selbst wenn es zu einem begrenzten Ausbruch kommt, darf eine Einrichtung nicht wieder reflexhaft für Besucher geschlossen werden.«
Nach mehreren schweren Corona-Ausbrüchen waren Pflegeheime in Deutschland beim ersten Lockdown im Frühjahr stark abgeschottet worden. Dies hatte im Rückblick auch Kritik ausgelöst, weil viele Bewohner unter der Isolation litten. Aber auch jetzt bereiten das Infektionsgeschehen in Alten- und Pflegeheimen sowie die hohen Sterberaten unter alten Menschen wieder große Sorgen. »Die Lage bleibt weiter sehr angespannt«, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler in Berlin.
Der Pflegebeauftragte hat nun zusammen mit dem RKI einen Leitfaden für Besuche in Alten- und Pflegeheimen entwickelt, der an die Einrichtungen verschickt werden soll. Darin findet sich dem Bericht nach auch die Empfehlung, Besuche rechtzeitig bei der Heimleitung anzukündigen und abzuklären, ob etwa ein Schnelltest sinnvoll ist.
Facebook will falsche Informationen über Corona-Impfungen löschen
5.30 Uhr: Facebook verschärft das Vorgehen gegen falsche Informationen über Corona-Impfstoffe und will sie künftig löschen. Dabei gehe es unter anderem um von Experten widerlegte Behauptungen zur Sicherheit und Effizienz der Impfungen, teilte das Onlinenetzwerk mit. Auch Verschwörungsideologien werden betroffen sein – etwa dass Mittel an bestimmten Bevölkerungsgruppen ohne deren Zustimmung getestet würden oder Mikrochips enthielten. Die härtere Gangart sei die Fortsetzung der Linie des Onlinenetzwerks, Beiträge zu löschen, die Menschen in der realen Welt schaden könnten, hieß es.
Kubicki hält Ermittlung der Corona-Inzidenzwerte für unseriös
5.25 Uhr: Bundestags-Vizepräsident Wolfgang Kubicki hat das Ausrichten der staatlichen Corona-Maßnahmen an den Inzidenzwerten für Neuinfektionen kritisiert und deren seriöses Zustandekommen infrage gestellt. »Das Festhalten an den Inzidenzwerten als ausschlaggebendem Faktor der Corona-Bekämpfung wird immer absurder«, sagte der Vizevorsitzende der FDP der dpa. »Nicht allein das Infektionsgeschehen bestimmt die Höhe der erfassten Neuinfektionen, sondern vor allem auch die jeweilige Teststrategie. Das gibt die Bundesregierung verhältnismäßig unverblümt zu.«
Kubicki bezog sich auf die Antwort des Gesundheitsministeriums auf seine Anfrage zu den Schwankungen bei der Zahl der Corona-Testungen. Er wollte wissen, ob die Regierung oder das Robert Koch-Institut Berechnungen vornimmt, die diese berücksichtigen, sodass eine um den Schwankungsfaktor bereinigte Darstellung der Neuinfektionsrate und Inzidenzwerte über die vergangenen Monate möglich sei.
Das Gesundheitsministerium wies in seiner Antwort darauf hin, dass »die Einflüsse auf die erfassten Fallzahlen heterogen und vielfältig sowie im Zeitverlauf und in der regionalen Verteilung nicht stabil« seien. »Eine Korrektur der Fallzahlen ist daher nicht möglich«, heißt es in dem Schreiben. Die epidemiologische Lage in Deutschland könne aber dennoch verlässlich beurteilt werden, da die Erfassung der Fallzahlen durch Studien und weitere Informationen ergänzt werde.
Kubicki nannte dieses Vorgehen »nicht nur politisch bemerkenswert, sondern vor allem auch rechtlich fraglich«. Er wies darauf hin, dass das neue Infektionsschutzgesetz das Auslösen von Schutzmaßnahmen an die Höhe des Inzidenzwertes knüpfe. »Zu diesen Schutzmaßnahmen gehören immerhin die historisch beispiellosen Grundrechtseingriffe der letzten Monate, die einer stetigen Überprüfung bedürfen, um gerechtfertigt sein zu können.«
»Diese Zahlen müssen also seriös ermittelt sein und im tatsächlichen Zusammenhang mit dem Infektionsgeschehen stehen und nicht der Zufälligkeit oder gar der Willkür unterliegen«, so der FDP-Politiker. Das sei ganz offensichtlich nicht gewährleistet, wie das Gesundheitsministerium einräume. »Dass die Bundesregierung hierin kein Problem zu sehen scheint, zeigt, wie wenig man dort inzwischen in rechtlichen Kategorien denkt.«
Biden will sich öffentlich gegen Corona impfen lassen
5.05 Uhr: Zur Stärkung des Vertrauens in der Bevölkerung will sich der designierte US-Präsident Joe Biden öffentlich gegen das Coronavirus impfen lassen. Damit wolle er Sicherheit der Vakzine demonstrieren, sagte Biden dem TV-Sender CNN. Wenn ein Impfstoff zur Verfügung stehe, werde er dies tun.
Zuvor hatten auch die drei Ex-Präsidenten Bill Clinton, George W. Bush und Barack Obama mitgeteilt, sich öffentlich impfen zu lassen, um das Vertrauen in die Sicherheit des Mittels zu stärken.
USA melden mehr als 210.000 Neuinfektionen
4.55 Uhr: In den USA sind die meisten Neuinfektionen an einem Tag seit dem Beginn der Corona-Pandemie gemeldet worden. Binnen 24 Stunden seien landesweit mehr als 210.000 neue Fälle registriert worden, teilte die Johns-Hopkins-Universität am Donnerstagabend mit. Die Zahl der Toten erreichte demnach mit 2907 ebenfalls einen der höchsten bisher gemeldeten Werte.
Die USA sind das am schwersten von der Pandemie betroffene Land weltweit. Insgesamt verzeichneten die Vereinigten Staaten bereits mehr als 14,1 Millionen Corona-Fälle. Mehr als 276.000 Infizierte starben. Wegen der Reisewelle rund um den wichtigsten US-Feiertag Thanksgiving hatten Experten einen erneuten sprunghaften Anstieg der Infektionsfälle befürchtet.
Während die Infektionszahlen immer weiter steigen, läuft die Zeit von Donald Trump als US-Präsident ab. Am 20. Januar wird Joe Biden das Amt antreten – wahrscheinlich mitten in der nächsten Welle. Deshalb will er die US-Bürger nun zum konsequenten Maskentragen bewegen. Dem TV-Sender CNN sagte er nun: »100 Tage mit der Maske, nicht für immer.« Er glaube, dass dann ein erheblicher Rückgang beobachtet werden könne. Wo immer es ihm durch die Verfassung erlaubt sei, werde er das Tragen des Gesichtsschutzes per Verfügung anweisen. Als Beispiel nannte er staatliche Gebäude oder staatenübergreifende Transportmittel wie Flugzeuge oder Busse.
Debatte über PCR-Tests: Nummer sicher
4.50 Uhr: Bei kaum einem Thema entlädt sich Corona-Skepsis so wie bei PCR-Tests und Christian Drosten. Warum? Und was ist dran an den Argumenten? Lesen Sie hier mehr.
99-jährige Kroatin besiegt Coronavirus
4.35 Uhr: Eine 99-jährige Kroatin hat eine Coronavirus-Infektion überlebt. »Es ist vorbei, ich fühle mich jetzt gut«, sagte Margareta Kranjcec der Zeitung »Vecernji List«. Die hochbetagte Seniorin wohnt in einem Altenheim in der Stadt Karlovac. Ende Oktober wurde sie nach einem positiven Corona-Test in ein Krankenhaus eingeliefert – nach drei Wochen wurde sie jedoch wieder entlassen.
Gleich mehrere Bewohner ihres Heims hatten sich mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt. Kranjcec, die unter keinen ernsthaften Vorerkrankungen litt, zeigte jedoch keine Symptome, wie die Direktorin des Altenheims berichtete.
»Angesichts ihrer Gebrechlichkeit und ihres hohen Alters ist es wirklich erstaunlich, dass ihr das Coronavirus nichts anhaben konnte«, sagte Stefica Ljubic Mlinac der Nachrichtenagentur AFP. Inmitten der Pandemie »ist das eine richtig gute Neuigkeit«, fügte sie hinzu.
Kroatien hat mit seinen 4,2 Millionen Einwohnern bisher knapp 140.000 Coronavirus-Infektionen registriert. Fast 2000 Menschen sind in dem Balkanstaat an dem Virus verstorben.
Merkel stärkt WHO bei den Vereinten Nationen den Rücken
4.15 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel hat als Lehre aus der Coronakrise eine größere Unterstützung der Weltgesundheitsorganisation gefordert. Die Pandemie führe die Bedeutung der WHO vor Augen, die es zu stärken gelte, sagte Merkel in einer Videobotschaft für Corona-Sonderberatungen der Vereinten Nationen. »Sie muss noch besser imstande sein auf grenzüberschreitende Bedrohungen der Gesundheit reagieren zu können.« Dafür werde sich Deutschland im Rahmen seiner EU-Ratspräsidentschaft aber auch sonst international einsetzen. Denn diese globale Krise könne nur global überwunden werden.
Doch trotz aller Beschwernisse in diesem Krisenjahr zeige sich auch dank der Impfstoffentwicklung »ein Licht am Ende des Tunnels«, sagte Merkel. Allerdings müssten alle Menschen weltweit einen fairen Zugang zu wirksamen Impfstoffen haben. Nur dann könne die Pandemie nachhaltig überwunden werden.
Uno-Generalsekretär António Guterres kritisierte, ohne Namen zu nennen, Länder, die Fakten über die Coronavirus-Pandemie bestritten und die Richtlinien der WHO ignoriert hätten. »Von Anfang an stellte die Weltgesundheitsorganisation sachliche Informationen und eine wissenschaftliche Anleitung zur Verfügung, die die Grundlage für eine koordinierte globale Reaktion hätten sein sollen«, sagte Guterres. »Leider wurden viele dieser Empfehlungen nicht befolgt. Und in einigen Situationen gab es eine Ablehnung von Fakten und eine Ignorierung der Leitlinien. Und wenn Länder in ihre eigene Richtung gehen, geht das Virus in alle Richtungen«, sagte er.
US-Präsident Donald Trump hatte Anfang des Jahres die Mittel für die WHO gekürzt und angekündigt die Organisation zu verlassen. Er wirft ihr eine zu große Nähe zu China vor und damit eine Vertuschungspolitik der Volksrepublik nach dem dortigen Virusausbruch unterstützt zu haben. Der US-Rückzug würde im Juli nächsten Jahres in Kraft treten, aber der designierte neue Präsident Joe Biden hat angekündigt, den Schritt rückgängig zu machen.
Ein Held des Alltags: Von Platz eins der Charts in den Pflegedienst
3.05 Uhr: Marcus Bischoff ist Metalsänger und mit seiner Band extrem erfolgreich. In der Pandemie steht er nicht vor Gitarrenverstärkern, sondern neben Dialysegeräten auf einer Corona-Station. Lesen Sie hier mehr.
Kalifornien verschärft Corona-Maßnahmen
2.30 Uhr: Kalifornien führt wegen steigender Corona-Zahlen härtere Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie ein. In Regionen mit einer drohenden Überfüllung der Intensivstationen werden Ausgangsbeschränkungen und andere Auflagen verschärft, kündigte Gouverneur Gavin Newsom an. Mit Blick auf steigende Krankenhauseinweisungen verhängt der Staat in weiten Teilen Kaliforniens eine Anordnung zum Zuhausebleiben (stay-at-home order).
Kontakt mit anderen Haushalten soll vermieden werden. Viele nicht lebensnotwendige Geschäfte müssen schließen, darunter Friseure und Bars. Restaurants dürfen nur Essen zum Abholen anbieten. In Geschäften wird die Zahl der Kunden weiter reduziert. Der Staat müsse die Notbremse ziehen, sagte Newsom. In den betroffenen Regionen soll die Anordnung zunächst drei Wochen lang gelten.
Kalifornien mit rund 40 Millionen Einwohnern ist der bevölkerungsreichste US-Bundesstaat. Insgesamt wurden dort seit Beginn der Pandemie mehr als 1,2 Millionen Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 nachgewiesen. Nach Angaben des Gouverneursbüros sind mehr als 19.400 Menschen an einer Coronavirus-Infektion gestorben. Auf die Einwohnerzahl bezogen steht der Westküstenstaat aber besser da als viele andere US-Bundesstaaten.
Skiferien in der Pandemie: Der Schneekrieg
2.20 Uhr: Während Österreich und die Schweiz ihre Skipisten öffnen wollen, fürchten Italien, Frankreich und Deutschland neue Infektionsherde. Der Streit über den Corona-Winter eskaliert. Lesen Sie hier mehr.