Corona-News am Freitag Biontech und Pfizer beantragen Impfstoffzulassung für Kinder in Europa

Die klinischen Studien zeigen nach Angaben beider Unternehmen, dass der Impfstoff von Fünf- bis Elfjährigen gut vertragen wird und eine stabile Immunantwort hervorruft
Foto: Karl-Josef Hildenbrand / picture-alliance/ dpaNichts mehr verpassen: Für die neuesten Entwicklungen und wichtigsten Hintergründe abonnieren Sie unseren Coronavirus-Newsletter .
16.33 Uhr: Das Mainzer Pharma-Unternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer haben jetzt auch in Europa eine Zulassung ihres Corona-Impfstoffs für Kinder von fünf bis elf Jahren beantragt. Beide teilten am Freitag in Mainz und New York mit, dass sie der EU-Arzneimittelbehörde Ema die entsprechenden Daten zu den klinischen Untersuchungen übermittelt hätten.
Dieselben Daten wurden bereits der US-Arzneimittelbehörde FDA übergeben. Dort hatten Biontech/Pfizer am 7. Oktober die Notfallzulassung des Corona-Impfstoffs für Kinder von fünf bis elf Jahren beantragt. Für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren hatte die Ema den Wirkstoff im Mai bereits freigegeben.
Die klinischen Studien zeigen nach Angaben beider Unternehmen, dass der Impfstoff von Kindern in dieser Altersgruppe gut vertragen wird und eine stabile Immunantwort hervorruft. Anders als bei Jugendlichen wurde den Kindern dieser Altersgruppe nur ein Drittel der Dosis verabreicht. An der Studie nehmen nach Angaben der Unternehmen insgesamt 4500 Kinder im Alter von einem halben Jahr bis elf Jahren teil, die Daten zu den Fünf- bis Elfjährigen beruhen auf 2268 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Beteiligt waren mehr als 90 Kliniken in den USA, Finnland, Polen und Spanien.
US-Experten empfehlen Booster-Impfung auch mit Johnson & Johnson
22.29 Uhr: Ein Expertenausschuss der US-Arzneimittelbehörde FDA hat grünes Licht für Auffrischungsimpfungen mit dem Corona-Vakzin des Herstellers Johnson & Johnson (J&J) gegeben. Die Entscheidung des Gremiums fiel am Freitag einstimmig. Eine offizielle Notfallzulassung für die Zweitimpfung mit dem Vakzin wird in den kommenden Tagen oder Wochen erwartet. Die Empfehlung gilt für alle Erwachsene, deren Impfung bereits länger als zwei Monate her ist.
In den USA haben etwa 15 Millionen Menschen die Impfung mit dem J&J-Vakzin erhalten. Im Unterschied zu den mRNA-Impfungen von Biontech/Pfizer und Moderna wird bei J&J bisher nur eine Impfdosis verabreicht.
Zahl der Neuinfektionen in Italien geht zurück
19:48 Uhr: In Italien schwächt sich die Corona-Pandemie weiter ab. Der bis Donnerstag berechnete Sieben-Tage-Inzidenzwert lag landesweit bei durchschnittlich 29 Fällen je 100.000 Einwohnern, wie aus dem wöchentlichen Corona-Lagebericht des Gesundheitsministeriums am Freitag in Rom hervorging. Eine Woche zuvor registrierten die Experten noch 34 Fälle im Schnitt. In fast allen italienischen Regionen und Autonomen Provinzen herrsche ein niedriges Infektionsgeschehen. Die Behörden meldeten am Freitag rund 2700 Corona-Neuinfektionen und etwas mehr als 40 Tote mit dem Virus binnen eines Tages.
In der Impfkampagne sind nach Angaben des außerordentlich bestellten Covid-19-Kommissars etwa 81 Prozent der zu Impfenden, also Menschen älter als zwölf Jahre, durchgeimpft. Außerdem sei die Zahl der Erstimpfungen in den vergangenen Tagen gestiegen. Seit Freitag müssen die Menschen in Italien den »Grünen Pass« vorweisen, wenn sie zur Arbeit gehen. Darunter versteht man den Nachweis über eine Corona-Impfung, einen negativen Test auf das Virus oder eine nachweisliche Genesung von der Krankheit. Gegen die Regelung gab es teils heftige Proteste.
Coronavirus – die Woche: Jetzt geht es auf die Kleinen
17.12 Uhr: Was die hohen Inzidenzen bei Kindern und Jugendlichen bedeuten. Harte Ansage in Italien. Und das Neueste aus der Forschung. Lesen Sie hier den Corona-Wochenüberblick von Michail Hengstenberg.
Coronatests für Ungeimpfte in Frankreich nun kostenpflichtig
16.48 Uhr: In Frankreich sind Coronatests für nichtgeimpfte Erwachsene seit Freitag nicht mehr kostenlos, außer medizinische Gründe sprechen gegen eine Impfung. Das Ziel sei, die Menschen zur Impfung anzuspornen, da diese den besten Schutz biete und einen dauerhaften Ausweg aus der Coronakrise weise, erklärte die Regierung in Paris. Die Tests würden als Impfersatz missbraucht, dies müsse die Öffentlichkeit nicht länger finanzieren. 73,5 Prozent der Bevölkerung sind inzwischen vollständig geimpft, 75,6 Prozent haben eine erste Dosis erhalten, teilten die Gesundheitsbehörden am Freitag mit.
Ein Schnelltest kostet in Frankreich künftig zwischen 22 und 30 Euro, ein PCR-Test 44 Euro. In Deutschland greift eine ähnliche Regelung mit einem Ende kostenloser Tests für alle bereits seit Montag dieser Woche. Seit März 2020 seien in Frankreich 150 Millionen Coronatests gemacht worden, im Monat August allein sechs Millionen pro Woche, hieß es.
Weiter von der Krankenkasse bezahlt werden Tests, die zur Kontaktnachverfolgung oder als Massentests etwa an Schulen vorgenommen werden oder wenn Menschen Krankheitssymptome aufweisen.
USA lassen ab November geimpfte Reisende wieder ins Land
15.56 Uhr: Die USA lassen gegen das Coronavirus geimpfte Reisende ab dem 8. November wieder ins Land. »Die neue Reiseregelung der USA, die für ausländische Reisende eine Impfung verlangt, wird am 8. November beginnen«, schrieb ein Sprecher des Weißen Hauses am Freitag auf Twitter . Diese Ankündigung und dieses Datum gelten sowohl für internationale Flug- als auch für Landreisen, hieß es weiter. Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Reuters über das Datum berichtet.
Vor einem Monat hatte die US-Regierung angekündigt, dass der sogenannte Travel Ban »Anfang November« für geimpfte Reisende aufgehoben werden soll, ein konkretes Datum war die Regierung bislang aber schuldig geblieben. Reisende werden neben einer Impfung vor Abflug künftig zusätzlich auch einen negativen Corona-Test vorweisen müssen.
Die USA hatten im März vergangenen Jahres wegen der Corona-Pandemie Einreiseverbote unter anderem für Europäer verhängt.
Indien lässt geimpfte Touristen wieder einreisen
15.03 Uhr: Indien lässt nach neunzehn Monaten vollständig geimpfte Touristinnen und Touristen wieder einreisen. Außerdem müssten die Reisenden innerhalb von 72 Stunden vor Flugantritt negativ auf das Coronavirus getestet worden sein, berichteten indische Medien am Freitag.
Die Regierung hatte zuvor mitgeteilt, dass Touristenvisa ab sofort wieder ausgestellt werden, aber zunächst nur für Reisende auf Charterflügen. Vom 15. November an soll diese Regelung auch auf Touristen ausgedehnt werden, die mit anderen Flügen anreisen.
Die Hauptreisezeit Indiens sind die Wintermonate, die auf dem Subkontinent die Zeit zwischen Oktober und Februar umfassen. Die Lockerung für die Einreise wird als Versuch gewertet, die von der Pandemie schwer getroffenen Tourismusindustrie anzukurbeln. 2020 rund 75 Prozent weniger ausländische Touristen das Land als im Vorjahr. Neu Delhi plant, 500.000 kostenlose Visa auszustellen. Das könnte Anreize für Kurzzeittouristen schaffen, hieß es.
Alle Dänen können dritte Corona-Impfung bekommen
14.37 Uhr: In Dänemark sollen alle Einwohner das Angebot für eine dritte Impfdosis gegen das Coronavirus bekommen. Das teilte Gesundheitsminister Magnus Heunicke am Freitag im öffentlich-rechtlichen Rundfunk DR . Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sowie Bewohnern von Pflegeheimen werden bereits seit September zum dritten Mal geimpft. In den nächsten Wochen werde man das Angebot zunächst auf alle Menschen über 65 Jahren und auf Mitarbeiter im Gesundheits- und Altenpflegebereich ausweiten, so der Minister.
In den kommenden Monaten sollen etwa eineinhalb Millionen Bürger eine Auffrischimpfung bekommen. Ziel sei es, dass alle Bürgerinnen und Bürger sechs Monate und 14 Tage nach ihrer zweiten Impfung eine dritte bekommen. Die Regierung begründet ihre Entscheidung mit Erkenntnissen der europäischen Gesundheitsbehörden.
Auch Supermärkte in Niedersachsen können Ungeimpften den Zutritt verweigern
14.51 Uhr: Supermärkte in Niedersachsen können – wenn sie möchten – nur geimpften und genesenen Menschen Zutritt zu ihren Läden gewähren. »Auch in Niedersachsen würde für den Einzelhandel und auch für die Supermärkte die Option bestehen, sich für 2G zu entscheiden«, sagte eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums der »Neuen Deister-Zeitung« am Freitag.
In dieser Woche hatte Hessen erklärt, dass das 2G-Optionsmodell auf den gesamten Einzelhandel ausgeweitet werde, also auch auf den Lebensmittel-Einzelhandel. Wer die 2G-Regel einführt, kann laut Corona-Landesverordnung auf die Maskenpflicht und das Abstandhalten verzichten. Dies ist bereits in der bestehenden Verordnung geregelt. (Lesen Sie mehr dazu unter dem Eintrag um 11.31 Uhr.)
Der Handelsverband Niedersachsen-Bremen (HNB) sieht eine solche Option mit großen Hürden im Alltag verbunden, etwa der Kontrolle beim Eingang. Der Anteil an interessierten Händlern am 2G-Modell sei verschwindend gering, sagte der HNB-Hauptgeschäftsführer, Mark Alexander Krack, der Nachrichtenagentur dpa am Freitag.
Operation gegen Missbrauch von Corona-Hilfen der EU startet
14.44 Uhr: Europol und andere europäische Behörden haben eine gemeinsame Operation gestartet, um Gelder aus dem Corona-Aufbaupaket der EU vor Betrug zu schützen. Zusammen mit 19 Mitgliedstaaten sollen sie sicherstellen, dass die Gelder wie vereinbart ausgegeben werden, wie das Europäische Amt für Betrugsbekämpfung (OLAF) am Freitag mitteilte. Die Operation mit dem Codenamen »Sentinel« solle Ermittlungen gegen Betrug und gegen die kriminelle Infiltrierung des Programms koordinieren und unterstützen.
Konkret geht es um die Hilfen aus der sogenannten Aufbau- und Resilienzfazilität (RRF). Um Geld aus dem Topf zu bekommen, mussten Mitgliedstaaten detaillierte Reform- und Ausgabenpläne vorlegen, die von der EU-Kommission und den Mitgliedstaaten gebilligt wurden. Eine Sprecherin der Kommission sagte am Freitag, dass bislang 19 Pläne angenommen und erste Gelder bereits an 17 Länder ausgezahlt worden seien. Deutschland kann nach derzeitigem Stand 25,6 Milliarden Euro an Zuschüssen aus dem Programm erwarten und hat erste Zahlungen im August erhalten.
Insgesamt sieht das Corona-Aufbauprogramm der EU Hilfen in Höhe von 800 Milliarden Euro vor. Das Geld soll helfen, die durch die Pandemie entstandenen wirtschaftlichen Schäden zu bewältigen. Finanziert wird es über Schulden. Sie sollen bis 2058 gemeinsam getilgt werden.
EU-Kommission ruft zur Grippeimpfung auf
14.41 Uhr: Mit Blick auf die bevorstehende Grippe-Saison hat die EU-Kommission zur Impfung aufgerufen. »Wir stehen vor dem Übergang vom Herbst zum Winter, einer Jahreszeit, in der Atemwegserkrankungen zunehmen, auch die saisonale Grippe und natürlich Covid-19, daher müssen wir verhindern, dass unsere Gesundheitssysteme überlastet werden«, teilte die für Gesundheit zuständige EU-Kommissarin Stella Kyriakides am Freitag in Brüssel mit.
Die Risikogruppen für Covid-19 seien auch am anfälligsten für die Grippe. »Wenn beide Viren zirkulieren, müssen wir verhindern, dass es zu einer möglichen Doppelpandemie von Covid-19 und Grippe kommt«, so Kyriakides. Es gebe »enorme« Unterschiede zwischen den EU-Mitgliedstaaten bei den Grippeimpfungen. »In manchen Mitgliedstaaten sind fast 70 Prozent aller Senioren geimpft, in anderen hingegen nicht einmal zehn Prozent«.
Corona-Zertifikat wird in Brüsseler Restaurants und Bars Pflicht
13.44 Uhr: Menschen in Brüssel müssen ab sofort einen Coronapass in Restaurants, Bars und für größere Veranstaltungen vorzeigen. Die Pflicht gilt ab Freitag in Innenräumen für alle Besucher ab 16 Jahren, wie die Nachrichtenagentur Belga berichtete. Mit dem QR-Code des Passes können Bürger vorweisen, dass sie entweder vollständig gegen Covid-19 geimpft, davon genesen oder negativ auf das Coronavirus getestet wurden.
Auch zum Tanzen in Brüsseler Klub sowie in Sportvereinen, kulturellen Einrichtungen und bei Messen ist das Zertifikat nötig. In Krankenhäusern oder Altenheimen müssen bereits Kinder ab 12 einen Nachweis dabei haben. Das gilt auch für größere Veranstaltungen ab 50 Besuchern drinnen oder mehr als 200 draußen. Ausgenommen sind private Feiern. Auch im öffentlichen Personenverkehr, in Geschäften, Schulen oder auf der Arbeit darf das Zertifikat nicht angefordert werden.
Die Regeln gelten im Brüsseler Großraum zunächst für drei Monate. Wenn die Corona-Situation sich verschlechtere, könnten die Maßnahmen verlängert werden, schrieb Belga. In Belgien können die Regionen je nach Infektionslage eigene Regeln einführen. Die Fallzahlen in Belgien steigen zurzeit an.
Handelsverband fordert Sonderabschreibungen für die Innenstädte
13.19 Uhr: Um die Stadtzentren nach der Coronapandemie wiederzubeleben, fordert der Deutsche Handelsverband (HDE) von der nächsten Bundesregierung steuerliche Anreize für Gebäudesanierungen. Lesen Sie hier mehr dazu.
Hamburg bereitet sich mit Großübung auf möglichen Seuchenausbruch auf Schiff vor
12.47 Uhr: Im Hamburger Hafen üben Behörden, wie sie auf einen Seuchenausbruch auf einem Schiff mit Ziel Deutschland reagieren müssen. »Großschadensereignisse im Hafen stellen Rettungskräfte vor besondere Herausforderungen«, sagte der Leiter des Hafen- und Flughafenärztlichen Dienstes der Hansestadt, Martin Dirksen-Fischer, am Freitag. »Die Anfahrtswege sind oft lang und unübersichtlich, die Einsatzorte teils aufgrund von Sperrgebieten und beengten Räumlichkeiten schwer zugänglich.« Daher sei es wichtig, einen fundierten Plan mit allen Beteiligten zu entwickeln und zu testen, bevor der Ernstfall eintritt.

Rettungskräfte versorgen Dummy-Patienten während der Seuchenschutz-Übung
Foto: Marcus Brandt / dpaDie am Freitagmorgen begonnene, mehrstündige Übung ist Teil eines bereits vor Ausbruch der Corona-Pandemie gestarteten Forschungsprojektes, von dessen Ergebnissen auch andere Häfen profitieren sollen. Schauplatz der Übung ist das Cruise Center Steinwerder, das jüngste Kreuzfahrtterminal in Deutschlands größtem Seehafen. Allerdings wird nicht auf einem Schiff geübt, sondern im Abfertigungsgebäude des Terminals.
Zu viele Coronafälle: Drittligapartie 1860 München gegen Mannheim abgesagt
12.35 Uhr: Wegen »mehrerer« positiver Corona-Tests beim Fußball-Drittligisten Waldhof Mannheim hat der DFB die für Samstag geplante Begegnung bei 1860 München abgesagt. Neben den betroffenen Personen müssen auch weitere Spieler, die nicht geimpft oder genesen sind und als enge Kontaktpersonen identifiziert wurden, in eine Teamquarantäne. Somit stehen dem Klub weniger als 16 einsatzberechtigte Spieler zur Verfügung. Ein Nachholtermin steht noch nicht fest. (Lesen Sie mehr dazu unter dem Eintrag von 10.07 Uhr)
Laborfehler – Mehr als 40.000 Menschen in England könnten doch infiziert sein
12.30 Uhr: Etwa 43.000 Engländerinnen und Engländer könnten wegen eines Laborfehlers versehentlich zu Unrecht negative Corona-Testergebnisse erhalten haben. Die Gesundheitsbehörde Health Security Agency teilte am Freitag mit, dass die Untersuchungen in einem Labor in der Stadt Wolverhampton ausgesetzt worden seien. Insgesamt seien dort rund 400.000 Tests ausgewertet worden.
»Die überwiegende Mehrheit davon werden negative Ergebnisse gewesen sein, aber schätzungsweise 43.000 Menschen könnten zwischen dem 8. September und 12. Oktober ein falsches negatives PCR-Testergebnis erhalten haben, hauptsächlich im Südwesten Englands«, teilte die Behörde mit. Sie leitete eine Untersuchung ein. Es gebe keine technischen Probleme mit den Tests selbst, die weiterhin wie gehabt genutzt werden könnten. Die Behörden versuchen nun, die Menschen zu ermitteln, die noch immer infektiös sein könnten, und riefen zudem deren enge Kontaktpersonen auf, sich ebenfalls zu testen.
»Wir haben zuletzt eine steigende Zahl positiver Schnelltestergebnisse gesehen, denen negative PCR-Testergebnisse folgten«, sagte Will Welfare von der Health Security Agency. Das habe die Behörde alarmiert.
Italienische Hafenarbeiter demonstrieren gegen Coronapass
12.14 Uhr: Hunderte Hafenarbeiter haben am Freitag in Italien gegen die neu eingeführte Pflicht zur Vorlage eines Coronapasses am Arbeitsplatz protestiert. Rund 300 Arbeiter blockierten am Morgen die Zufahrt zum Hafen von Genua und sorgten für Verspätungen beim Warenumschlag. Auch am Hafen von Triest demonstrierten hunderte Arbeiter.
Seit Freitag darf in Italien nur noch zur Arbeit erscheinen, wer eine Corona-Impfung, -Genesung oder einen negativen Coronatest nachweisen kann. Wer ohne den sogenannten »Grünen Pass« zur Arbeit kommt, riskiert bis zu 1500 Euro Bußgeld. Wer der Arbeit fernbleibt, weil er das Dokument nicht vorweisen kann, muss mit unbezahlter Freistellung rechnen.
Wer sich nicht impfen lassen will, muss auf eigene Kosten einen Coronatest machen und diesen regelmäßig erneuern. In den vergangenen Wochen hatte es zum Teil gewalttätige Proteste gegen die neue Regelung gegeben.
Supermärkte in Hessen dürfen Ungeimpften den Zutritt verweigern
11.31 Uhr: Die hessische Landesregierung ermöglicht die 2G-Option im gesamten Einzelhandel. Das heißt: Auch Supermärkte können beschließen, keine Ungeimpften mehr einzulassen. Das bestätigte die hessische Staatskanzlei der »Bild« am Freitag.
Die hessische Landesregierung hatte die bestehende Corona-Schutzverordnung am Dienstag bis zum 7. November verlängert und neue Regeln festgelegt. So wurde unter anderem die 2G-Option auf den gesamten Einzelhandel ausgeweitet. »Wir gehen davon aus, dass diese Option eher nur tageweise genutzt wird und Geschäfte des alltäglichen Bedarfs davon keinen Gebrauch machen werden«, wird Ministerpräsident Volker Bouffier in einer Mitteilung zitiert. Die Maßnahme erfolge als Reaktion auf »Wünsche aus der Branche«. Wird die 2G-Option im Einzelhandel gewählt, entfällt die Abstands- und Maskenpflicht, heißt es weiter.
Für vier von fünf Handelsbetrieben in Hessen wollen das 2G-Modell einer Umfrage zufolge nicht anwenden. Lediglich Unternehmen mit beratungsintensiven Sortimenten – wie Brautmoden- und Fotofachgeschäfte oder Optiker – könnten sich mehrheitlich vorstellen, nur noch Geimpfte und Genesene in ihren Läden zu empfangen. Das geht aus einer am Freitag abgeschlossenen Umfrage des Handelsverbands Hessen hervor . Wie viele Händler an der Stichprobe teilnahmen, war zunächst allerdings nicht bekannt.
65,6 Prozent der Bevölkerung in Deutschland vollständig geimpft
11.00 Uhr: Die Corona-Impfquote in Deutschland steigt langsam, aber stetig. In Deutschland sind nun 65,6 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft, wie aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Freitag hervorgeht. Die Quote unter den Erwachsenen liegt bei 76,2 Prozent. Mindestens einmal gegen das Virus geimpft sind demnach 68,8 Prozent aller Bürger und Bürgerinnen sowie 79,5 Prozent der Erwachsenen. Mehr als 54,5 Millionen Menschen sind nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums vollständig geimpft.
Unter den Kindern und Jugendlichen von 12 bis 17 Jahren haben inzwischen 44 Prozent mindestens eine erste Spritze bekommen, 38,2 Prozent sind vollständig geimpft.
Das RKI geht allerdings davon aus, dass unter Erwachsenen vermutlich mehr Menschen geimpft sind, als die Daten nahelegen. So hieß es in einem Bericht Anfang Oktober, dass die Quote bei einmal und vollständig Geimpften ab 18 Jahren bis zu fünf Prozentpunkte höher sein dürfte. Eine Auffrischungsimpfung haben inzwischen bereits mehr als 1,2 Millionen Menschen in Deutschland erhalten.
Proteste gegen Corona-Passpflicht in Italien am Stichtag blieben zunächst ruhig
10.46 Uhr: In Italien ist seit diesem Freitag der sogenannte Grüne Pass für alle Beschäftigten obligatorisch. Das Zertifikat zeigt an, dass der Inhaber wenigstens eine Impfdosis erhalten hat, negativ getestet oder vor Kurzem von Corona genesen ist. Nach wochenlangen Protesten gegen die Regelung blieb es am Freitag weitgehend ruhig. Zur Demonstration im Haupthafen von Triest, wo einige Arbeitergruppen damit gedroht hatten, den Betrieb zu blockieren, kamen nur wenige Teilnehmer. In Rom stand die Polizei in voller Montur vor einer kleinen Kundgebung, deren Teilnehmer »No Green Pass« riefen.
Das Kabinett von Premierminister Mario Draghi hatte Mitte September den Grünen Pass beschlossen. Es ist die erste solche Bestimmung für alle Beschäftigten im öffentlichen und privaten Sektor in einem europäischen Land. Beschäftigte, die keinen solchen Pass vorweisen, sollen ohne Bezahlung von der Arbeit freigestellt werden. Wer trotzdem zur Arbeit geht, muss mit einer Geldbuße von bis zu 1000 Euro rechnen.
Die meisten politischen Parteien und die großen Arbeitgeberverbände unterstützten die Maßnahme in der Hoffnung, dass damit künftig Lockdowns vermieden werden. Es gab aber auch immer wieder Proteste dagegen in den vergangenen Wochen.
Bald nur noch Schnelltests für Geimpfte nach Ankunft in England
10.18 Uhr: Rechtzeitig zu den britischen Herbstferien lockert die Regierung in London erneut die Corona-Regeln für die Einreise nach England. Vom 24. Oktober an müssen vollständig Geimpfte nach der Ankunft nur noch einen Antigentest machen und keinen PCR-Test mehr. Damit halbieren sich auch die Kosten, die Reisende selbst tragen müssen.
PCR-Tests kosten mindestens 50 Pfund, das sind rund 59 Euro. Diese Kosten waren vor allem von Familien scharf kritisiert worden. Der Test muss vorab gebucht und spätestens am zweiten Tag nach Ankunft gemacht werden. Die meisten englischen Schulkinder haben am 22. Oktober ihren letzten Schultag vor den Ferien. Gesundheit ist im Vereinigten Königreich Sache der Landesteile. Für England, das keine eigene Regierung hat, ist die Zentralregierung in London zuständig.
Verkehrsminister Grant Shapps sagte dem Sender Sky News am Freitag, die Änderungen beruhten auf Vertrauen. »Natürlich bedingt das System, dass die Leute ehrlich sind, wie mit so vielen Gesetzen in diesem Land.« Beim Sender Times Radio sprach Shapps von einem »robusten System«. Es sei wichtig, die Tourismusbranche mit dem Schritt weiter anzukurbeln, sagte der Minister.
RKI registriert 11.518 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 68,7
10.14 Uhr: Bei der Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland gibt es wenig Dynamik. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche am Freitagmorgen mit 68,7 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 67,0 gelegen, vor einer Woche bei 63,8 (Vormonat: 77,9). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 11.518 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.21 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 10.429 Ansteckungen gelegen.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 65 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 86 Todesfälle gewesen.
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen – den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter – gab das RKI am Donnerstag mit 1,93 (Mittwoch 1,90) an. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.
»Mehrere Corona-Ausbrüche« – Drittligist Waldhof Mannheim beantragt Spielverlegung
10.07 Uhr: Wegen mehrerer Coronfälle innerhalb der eigenen Mannschaft hat der Drittligist SV Waldhof Mannheim eine Verlegung seines Spiels beim TSV 1860 München beantragt. Dieser Antrag werde derzeit vom Deutschen Fußball-Bund geprüft, sagte ein Waldhof-Sprecher am Freitagmorgen der Deutschen Presse-Agentur. »Wir haben mehrere Corona-Ausbrüche gehabt. Wir haben bei drei verschiedenen Testungen jeweils positive Spieler gehabt. Dementsprechend sind wir der Meinung, dass das Spiel nicht stattfinden sollte«, sagte er. Die Partie ist für diesen Samstag (14.00 Uhr) angesetzt.
Man wolle das Coronavirus nicht weiter verbreiten, sagte der Sprecher. Laut seiner Auskunft wartet der SVW nun auf die DFB-Entscheidung, um gegebenenfalls noch rechtzeitig Richtung München aufbrechen zu können.
Sydney hebt ab November Hotel-Quarantäne für vollständig Geimpfte auf
09.35 Uhr: Sydney hebt ab November die Hotel-Quarantäne für geimpfte Reisende auf. »Für doppelt Geimpfte aus aller Welt« sei die australische Metropole ab 1. November wieder »offen«, sagte der Regierungschef von New South Wales, Dominic Perrottet, am Freitag. Die 14-tägige Hotel-Quarantäne gehöre dann der Vergangenheit an. »Dies ist ein bedeutender Tag für unseren Bundesstaat«, sagte Perrottet.
Der australische Premierminister Scott Morrison schränkte jedoch umgehend ein, dass die Regelung nur für australische Bürger, Menschen mit einer Aufenthaltsgenehmigung und ihre jeweiligen Familien gelte. Für Reisende aus dem Ausland würden die Grenzen noch nicht geöffnet.
Australien hatte wegen der Pandemie vor 19 Monaten seine Grenzen geschlossen und einige der weltweit strengsten Beschränkungen im Kampf gegen das Coronavirus verhängt. Dadurch waren zehntausende Australier im Ausland gestrandet, der Tourismus kam zum Erliegen.
RKI-Präsident Wieler beklagt Morddrohungen
09.33 Uhr: Der Chef des Robert Koch-Instituts wird mitunter für Corona-Einschränkungen verantwortlich gemacht – und teils massiv bedroht. Nun hat Lothar Wieler über das Risiko seiner Arbeit gesprochen. Lesen Sie hier mehr dazu.
RKI meldet teils sehr hohe Inzidenzen bei Kindern und Jugendlichen
09.32 Uhr: In einigen Landkreisen liegt die Sieben-Tage-Inzidenz laut Robert Koch-Institut bei jungen Menschen über 500. Insgesamt stagnieren die Infektionszahlen aber. Lesen Sie hier mehr dazu.
Australiens Hauptstadt beendet Lockdown nach zwei Monaten
09.31 Uhr: Die Region Australian Capital Territory (ACT) mit der australischen Hauptstadt Canberra hat einen seit zwei Monaten geltenden Lockdown beendet. Ab sofort dürften die Menschen wieder ihre Häuser verlassen, teilten die Behörden am Freitag mit. Private Haushalte dürfen nun wieder bis zu fünf Gäste empfangen. Draußen sind Versammlungen von bis zu 25 Personen erlaubt. Lokale, Sporteinrichtungen und Friseure können unter Einhaltung strenger Abstandsregeln ebenfalls öffnen.
Mitte August wurde im ACT mit rund 430.000 Einwohnern erstmals seit einem Jahr wieder ein Coronafall bestätigt. Ein zunächst für sieben Tage verhängter Lockdown wurde wegen steigender Infektionszahlen mehrmals verlängert. Am Freitag meldeten die Behörden 35 neue Fälle. Mittlerweile seien 76 Prozent der Bevölkerung im ACT vollständig geimpft, sagte Regional-Gesundheitsministerin Rachel Stephen-Smith dem australischen Sender ABC. Am Montag war bereits der Lockdown im Bundesstaat New South Wales mit der Metropole Sydney beendet worden – nach 106 Tagen.
Australien mit seinen 25 Millionen Einwohnern hatte lange eine Null-Covid-Strategie verfolgt und war wegen extrem strikter Regeln lange erfolgreich im Kampf gegen die Pandemie. Wegen der Ausbreitung der Delta-Variante häuften sich aber in den vergangenen Monaten die Lockdowns in mehreren Regionen.
Italien streitet über Green Pass: Keine Impfung? Keine Arbeit!
09.30 Uhr: Wer nicht geimpft, getestet oder genesen ist, darf in Italien ab heute nicht mehr ins Büro oder in die Fabrik. Regierungschef Draghi will sein Land damit endgültig von der Pandemie befreien – und riskiert heftige Proteste. Lesen Sie hier mehr dazu.
14 US-Generalstaatsanwälte erhöhen Druck auf Facebook
09.15 Uhr: Lässt Facebook die Verbreiter von Lügen über den Coronaimpfstoff gewähren, um für Traffic zu sorgen? Diese Frage will eine Gruppe von Staatsanwälten in den USA von dem Unternehmen beantwortet haben. Lesen Sie hier mehr dazu.
US-Arzneimittelbehörde empfiehlt Auffrischungsimpfung mit Moderna
09.00 Uhr: Nach der Genehmigung von Corona-Auffrischungsimpfungen für ältere Menschen und Risikogruppen mit dem Mittel von Biontech/Pfizer hat sich ein Expertengremium der US-Arzneimittelbehörde FDA auch für solche Impfungen mit dem Mittel von Moderna ausgesprochen. Mit Moderna geimpfte Menschen, die älter als 65 Jahre sind, sowie jüngere, die wegen Vorerkrankungen oder ihrem Job einem höheren Risiko ausgesetzt sind, sollten mindestens sechs Monate nach ihrer bisherigen zweiten Impfdosis eine Auffrischungsimpfung mit einer halben Dosis des Mittels bekommen, entschied das Gremium am Donnerstag. Die Empfehlungen des Gremiums sind nicht bindend, typischerweise folgt die FDA ihnen aber.
Zuvor hatte die FDA eine Auffrischungsimpfung für ältere Menschen und Risikogruppen mit dem Mittel von Biontech/Pfizer bereits genehmigt, diese Impfungen sind in den USA auch schon angelaufen.
Am Freitag will das Expertengremium über mögliche Booster-Impfungen für Menschen beraten, die mit dem Mittel von Johnson & Johnson geimpft wurden. Rund 170 Millionen Menschen in den USA sind mit den Mitteln von Biontech/Pfizer oder Moderna geimpft, rund 15 Millionen mit dem von Johnson & Johnson.