Corona-News am Mittwoch Paris führt Maskenpflicht auf den Straßen ein

Das Tragen einer Maske wird ab Silvester auch auf den Pariser Straßen Pflicht
Foto: GONZALO FUENTES/ REUTERSNichts mehr verpassen: Für die neuesten Entwicklungen und wichtigsten Hintergründe abonnieren Sie unseren Coronavirus-Newsletter.
Auf den Straßen von Paris gilt eine Maskenpflicht ab dem 31. Dezember. Grund sei der starke Anstieg von Corona-Neuinfektionen, teilen die lokalen Behörden mit. Bei einem Verstoß gegen die neue Richtlinie werde eine Strafe von 135 Euro fällig. In Frankreich besteht bereits eine Maskenpflicht in öffentlichen Gebäuden und Transportmitteln.
US-Behörde FDA genehmigt Antigen-Schnelltest von Siemens Healthineers
23.53 Uhr: Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat grünes Licht für den Clinitest Rapid Covid-19 Antigen-Schnelltest von Siemens Healthineers gegeben. Der Test für Personen ab 14 Jahren habe die Notzulassung erhalten, teilen die Behörde und Siemens Healthineers mit. Der Schnelltest liefere ein Ergebnis innerhalb von 15 Minuten.
Eishockey: U20-WM wegen steigender Corona-Zahlen abgebrochen
23.39 Uhr: Die U20-WM der Eishockey-Junioren in Kanada ist wegen der steigenden Corona-Zahlen mitten im Turnier abgebrochen worden. Der Schritt sei angesichts der Verbreitung der Omikron-Variante notwendig, um »die Gesundheit und Sicherheit aller Teilnehmer« zu gewährleisten, teilte der Weltverband IIHF mit.
»Die allgemeine pandemische Situation, das strenge COVID-Protokoll und vor allem der Schutz der Gesundheit aller Spieler und Beteiligten ließen keine Alternative«, sagte Franz Reindl, Präsident des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) und Mitglied im IIHF-Council: »Mir tut das unendlich leid für unser Team. Ich hoffe, alle kommen gesund nach Hause.«

»Mir tut das unendlich leid«, sagte Franz Reindl, Präsident des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB), über die abgebrochene WM
Foto: Marius Becker/ dpaSowohl Russland als auch Tschechien mussten am Mittwoch wie zuvor schon das Team von Titelverteidiger USA nach einem Coronafall für zunächst 24 Stunden in Quarantäne und konnten nicht zu ihrem Gruppenspiel antreten. Den drei Gegnern war zunächst jeweils ein 1:0-Sieg zugesprochen worden.
Das Turnier in Edmonton und Red Deer in der Provinz Alberta sollte eigentlich bis zum 5. Januar dauern. Die deutsche Mannschaft war mit einem 1:3 gegen Finnland und einem 2:1 n. V. gegen Tschechien in das Turnier gestartet.
Die besonders in Kanada und den USA populäre U20-WM war gestartet worden, obwohl der Weltverband IIHF alle für den Januar geplanten Nachwuchsturniere abgesagt hatte. Davon betroffen war unter anderem auch die U18-WM der Frauen in Schweden, an der auch Deutschland teilgenommen hätte.
US-Experte - Höhepunkt der Omikron-Welle vermutlich bis Ende Januar
22.08 Uhr: Dem Regierungsberater Anthony Fauci zufolge dürfte in den USA der Höhepunkt der Omikron-Welle bis Ende Januar erreicht werden. Allerdings sei die Vorhersage wegen der Größe des Landes schwierig. Ein Lockdown wegen Omikron werde nicht erwogen.
Zahl der Corona-Fälle in Türkei steigt an
22.04 Uhr: In der Türkei sind wieder mehr Menschen positiv auf Corona getestet worden. Den zweiten Tag infolge lag der Wert der täglichen Coronafälle am Mittwoch über 30.000. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums fielen 36.684 Tests positiv aus. In den vergangenen Wochen hatte die Fallzahl täglich bei rund 20.000 gelegen.
Als mögliche Gründe für den Anstieg nannte Gesundheitsminister Fahrettin Koca neben der Omikron-Variante, dass sich Menschen nun mehr in Innenräumen aufhielten. Die Türkei testet nur stichprobenartig auf Virusvarianten. Laut offiziellen Angaben wurde seit Anfang Dezember in 42 von 3344 Fälle die Omikron-Variante festgestellt.

Eine Shopping-Straße in Ankara
Foto:Burhan Ozbilici / AP
Koca rief dazu auf, sich impfen zu lassen. Dem Statistik-Portal »Our World in Data« zufolge haben sich knapp 67 Prozent der türkischen Bevölkerung bisher mindestens ein Mal impfen lassen. Die Türkei hat eine ähnlich große Bevölkerung wie Deutschland.
Ab Donnerstag wird dem Gesundheitsminister zufolge zudem in städtischen Krankenhäusern mit Turkovac geimpft. Koca ließ sich am Mittwoch vor laufenden Kameras den türkischen Impfstoff spritzen, der kürzlich eine Notfallzulassung bekommen hat. Bisher hatte man in der Türkei meist die Wahl zwischen dem chinesischen Impfstoff Sinovac und dem Impfstoff von Biontech. Die Türkische Ärztevereinigung TTB hatte nach der Zulassung kritisiert, dass zu wenige Daten zu dem Impfstoff veröffentlicht worden seien.
Quarantäne für 820 Diskothek-Besucher
21.08 Uhr: Nach dem Besuch der Diskothek »Joy« in Henstedt-Ulzburger, müssen 820 Besucherinnen und Besucher in Quarantäne. Bei mindestens einem Gast des Tanzlokals nahe Hamburg sei eine Corona-Infektion mit der Omikron-Variante nachgewiesen worden, teilte der Kreis Segeberg am Mittwoch mit . Demnach müssen sich auch genesene und geimpfte Kontaktpersonen für 14 Tage in häusliche Isolation begeben. Bei Veranstaltungen im »Joy« an Heiligabend sowie am 1. Weihnachtsfeiertag durfte ohne Mund-Nasen-Schutz und ohne Abstand gefeiert werden. Nach Einschätzung der Kreisverwaltung waren die 2G plus-Regeln beim Einlass »korrekt und gewissenhaft« kontrolliert worden.
Wie die Kreisverwaltung weiter mitteilte, hat Geschäftsführer Joey Claussen 622 Besucher mit Online-Tickets am Mittwoch per E-Mail über die Infektion informiert. Rund 200 weitere Gäste hätten Karten an der Abendkasse erworben. Um auch diese Gäste zu erreichen, bitte Claussen um die Mithilfe der anderen Discobesucher. »Wir haben seit September alle geltenden Vorgaben umgesetzt und unser Möglichstes getan, um eine Situation wie diese zu verhindern«, teilte der Geschäftsführer mit: »Aber wir wussten immer, dass es keine einhundertprozentige Sicherheit gibt, und nun müssen wir gemeinsam versuchen, größeren Schaden zu verhindern.«
Belgien macht Rückzieher bei Corona-Regeln für Kultursektor
19.54 Uhr: In Belgien dürfen Kinos, Konzerthallen und andere Kulturstätten wieder öffnen. Am Mittwoch beschloss das Corona-Kabinett eine entsprechende Gesetzesänderung, wie die belgische Regierung mitteilte. Der Staatsrat hatte tags zuvor einem Eilantrag Kulturschaffender gegen strengere Coronamaßnahmen stattgegeben und zunächst die Schließung von Theatern aufgehoben.
Nun können auch andere Kultureinrichtungen ab Donnerstag wieder öffnen. Es sind maximal 200 Zuschauer erlaubt, das Tragen von Masken ist verpflichtend und ein Impfpass oder negativer Test muss meist vorgelegt werden. Somit kehrt Belgien zum Stand vor dem 22. Dezember zurück, als Premierminister Alexander De Croo die Regeln angesichts der Omikron-Variante des Coronavirus verschärfte. Andere strengere Corona-Maßnahmen - zum Beispiel im Sport - bleiben bestehen.
Booster-Impfungen für Kinder und Jugendliche möglich
18.17 Uhr: Der Bund hat für mehr Klarheit bei sogenannten Booster-Impfungen für Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren gesorgt. Diese hätten »unabhängig von den Empfehlungen« der Ständigen Impfkommission (Stiko) grundsätzlich einen Anspruch auf Auffrisch-Impfungen, heißt es in einem Schreiben, das Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) am Montag unter anderem an die Bundesländer geschickt hat. Für Kinder komme dabei der Biontech-Impfstoff in Frage. Moderna soll demnach erst ab 30 Jahren verabreicht werden.
Im Falle von Impfschäden bei Kindern und Jugendlichen garantiere der Bund einen Versorgungsanspruch, sofern ein für diese Personengruppe zugelassener mRNA-Impfstoff wie etwa Biontech verwendet werde.
Die Berliner Gesundheitssenatorin, Ulrike Gote (Grüne), kündigte daraufhin an, dass in der Hauptstadt seit (diesem) Mittwoch auch für 12- bis 18-Jährige bereits drei Monate nach der letzten Impfung eine Booster-Impfung möglich sein soll.
Anzeige nach irrtümlicher Moderna-Impfung einer Zehnjährigen in Frankreich
18.09 Uhr: Wegen der irrtümlichen Impfung einer Zehnjährigen in Frankreich mit dem Moderna-Vakzin hat der Vater rechtliche Schritte eingeleitet. Der Staatsanwalt von Coutances in Nordfrankreich, Cyril Lacombe, bestätigte, dass der Mann Anzeige erstattet habe. Dem Mädchen war am 22. Dezember im Impfzentrum von Avranches eine halbe Dosis Moderna anstelle des vorgesehenen Kinderimpfstoffs von Biontech/Pfizer verabreicht worden.
Die Gesundheitsbehörde versicherte, dem Mädchen gehe es gut. Die Eltern seien über die möglichen Nebenwirkungen der Impfung informiert worden, unter anderem die »sehr seltenen Fälle« von Herzentzündungen. Die Impfungen für Kinder zwischen fünf und elf Jahren wurden in dem Impfzentrum Mitte Dezember gestartet. Die französischen Gesundheitsbehörden raten wie die deutschen Stellen davon ab, Moderna bei unter 30-Jährigen zu verimpfen.
Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) will in den kommenden Wochen darüber entscheiden, ob sie den Corona-Impfstoff von Moderna auch für sechs- bis elfjährige Kinder zulässt. »Der aktuelle Zeitplan für die Bewertung sieht eine Stellungnahme in ungefähr zwei Monaten vor, es sei denn, es sind zusätzliche Informationen oder Analysen erforderlich«, hatte die EMA Mitte November erklärt.
US-Seuchenbehörde – Mehr als 240.000 Neuinfektionen pro Tag
17.55 Uhr: In den USA liegt die Zahl der Neuinfektionen nach Angaben der Seuchenbehörde CDC bei etwa 240.400 pro Tag. Gegenwärtig würden im Wochendurchschnitt etwa 9000 Menschen pro Tag wegen Corona ins Krankenhaus eingeliefert, sagt CDC-Direktorin Rochelle Walensky. Dies sei ein Anstieg von 14 Prozent zur Vorwoche. Gleichzeitig sei die Zahl der Todesfälle um sieben Prozent gefallen und liege jetzt etwa bei 1100 pro Tag.
US-Experte Fauci – Omikron offenbar weniger schwerwiegend als Delta
17.48 Uhr: Dem US-Regierungsberater Anthony Fauci zufolge deutet alles darauf hin, dass der Verlauf bei Omikron weniger schwerwiegend ist als bei Delta. Den ersten Daten zufolge dürfte die neue Variante auch weniger häufig zu Einweisungen ins Krankenhaus führen, sagt er. Über eine vierte Impfung solle erst geredet werden, wenn klar sei, wie lang der Schutz durch die Auffrischungsimpfungen anhalte.
Dreimal Barca, viermal Real: Weitere Coronafälle in Spanien
17.44 Uhr: Neue Coronafälle bei den spanischen Fußball-Topklubs: Drei weitere Spieler des FC Barcelona und vier von Real Madrid wurden positiv auf COVID-19 getestet. Zunächst hatte Barca die Fälle des ehemaligen Dortmunders Ousmane Dembele sowie von Innenverteidiger Samuel Umtiti und Nachwuchsspieler Gavi bekanntgegeben, am späten Nachmittag folgte Rekordmeister Real mit Positiv-Befunden bei Thibaut Courtois, Vinicius Junior, Federico Valverde und Eduardo Camavinga.
Bereits am Dienstag hatte Barcelona die Infektion von Defensivspieler Jordi Alba bekannt gegeben. Allen Spielern gehe es nach Klubangaben gut, sie befinden sich in häuslicher Quarantäne. Real hat seit Mitte Dezember nun bereits zwölf Coronafälle zu beklagen, darunter auch Abwehrchef David Alaba.
Durchsage der Polizei bei »Corona-Spaziergang« sorgt für Wirbel
17.39 Uhr: Eine Lautsprecherdurchsage der Polizei bei einem sogenannten Spaziergang gegen Coronamaßnahmen in Koblenz hat für Wirbel gesorgt. Am Ende der Demonstration am Montagabend mit rund 1200 Teilnehmern hieß es in der Durchsage laut einem Video, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt: »Wir, die Polizei, bedanken uns für den kooperativen und friedlichen Ihrerseits gezeigten Protest und die Teilnahme an diesem Spaziergang. Wir wünschen Ihnen einen schönen Weg nach Hause.« Ein Polizeisprecher bestätigte der dpa am Mittwoch diese Aussagen per Lautsprecherwagen.
Der Grünen-Fraktionsvize im rheinland-pfälzischen Landtag, Carl-Bernhard von Heusinger mit Wahlkreis in Koblenz, sagte dem SWR: »Gerade vor dem Hintergrund, dass es sich hier um eine unangemeldete Versammlung handelte, musste sich die Polizei zumindest neutral verhalten. Das ist hier offensichtlich nicht passiert.« Der Koblenzer AfD-Politiker Joachim Paul, Mitglied des Bundesvorstandes seiner Partei, erklärte in einer Mitteilung mit Blick auf die Kundgebung: »Die AfD zeigt Verständnis für alle friedlichen Spaziergänger.« Auch im Internet gab es viele Kommentare.
Die Polizei Koblenz gelobte daraufhin auf Twitter Besserung und teilte mit, sie achte das Gebot der Neutralität.
Die Kritik an unseren Lautsprecherdurchsagen am 27.12. in #Koblenz, die viele Menschen irritiert haben, nehmen wir sehr ernst. Wir bemühen uns, künftig eine unmissverständliche Sprache zu wählen. Klar ist: die Polizei hält sich an das Gebot der Neutralität.
— Polizei Koblenz (@Polizei_KO) December 29, 2021
Ein Polizeisprecher teilte der dpa mit, laut Rechtsprechung rechtfertige das Fehlen einer Anmeldung für eine Demo nicht deren Auflösung, wenn sie friedlich verlaufe. »Dementsprechend wurde auch eine Gegendemonstration, welche ebenfalls nicht angemeldet war, nicht aufgelöst.« Mit dem Lautsprecherwagen suchte die Polizei dem Sprecher zufolge mangels eines benannten Versammlungsleiters den direkten Kontakt zu den Demonstranten: »Dies hat maßgeblich zu dem störungsfreien und friedlichen Verlauf beigetragen.« Dafür habe sich die Polizei abschließend bedankt: »Wie Sie sicherlich wissen, ging es bei den vorherigen Versammlungslagen nicht immer friedlich zu.«
Analyse: Zahl der Silvesterunfälle in Coronapandemie stark gesunken
17.31 Uhr: Die Anzahl der Silvesterunfälle ist während des ersten Jahreswechsels in der Coronapandemie nach Krankenkassen-Berechnungen um etwa 40 Prozent gesunken. Laut heutigen Angaben der Barmer Krankenkasse wurden an Silvester 2020 bundesweit rund 3800 Fälle registriert, im Jahr zuvor waren es noch 6200 gewesen.
In die Analyse gingen Unfälle im Zeitraum vom 29. Dezember bis 2. Januar ein, deren Folgen im Krankenhaus behandelt werden mussten. Dazu gehören etwa Alkoholvergiftungen, Gehirnerschütterungen, Knalltraumata, Augen- und Handverletzungen sowie Verbrennungen. Am häufigsten seien alkoholisierte Patienten behandelt worden, hieß es. Die Barmer bezog sich auf eine Hochrechnung.
2G-Regel gilt in Bayern nicht für Bekleidungsgeschäfte
17.27 Uhr: Bekleidungsgeschäfte in Bayern dienen genauso wie Buchhandlungen oder Blumenläden der »Deckung des täglichen Bedarfs« und unterliegen somit nicht der 2G-Regel. Das hat der Bayerische Verwaltungsgerichtshof heute entschieden. Der Beschluss ist rechtskräftig.
Die Staatsregierung hatte Anfang Dezember verfügt, dass im bayerischen Einzelhandel nur noch Geimpfte und Genesene Zugang haben. Ausgenommen sind Ladengeschäfte »zur Deckung des täglichen Bedarfs«. Bekleidungsgeschäfte werden in der Verordnung nicht als Ausnahme aufgeführt. Nach dem Urteil der Richter sind aber auch sie von der 2G-Regel ausgenommen, »weil deren Bedeutung für die Allgemeinheit nicht hinter die von Schuhen, Büchern, Schnittblumen oder Gartengeräten zurücktrete und der Bedarf an Kleidung täglich eintreten könne«.
Der Verwaltungsgerichtshof lehnte deshalb den Eilantrag eines Bekleidungsunternehmens gegen die 2G-Regel als unzulässig ab: Bekleidungsgeschäfte fielen ohnehin nicht unter die Beschränkung.
Vor Weihnachten hatten die Richter schon klargestellt, dass auch Spielzeugläden davon ausgenommen seien. Wie wichtig und dringlich ein täglicher Bedarf sein müsse, damit das Geschäft nicht der 2G-Vorschrift unterliegt, sei weder dem Verordnungstext noch der Begründung zu entnehmen. Neben Lebensmittelgeschäften und Apotheken nennt die Verordnung unter anderem Buch- und Blumenläden, Gartenmärkte und Weihnachtsbaumverkäufe.
Spanien verkürzt Coronaisolation auf sieben Tage
17.21 Uhr: Spanien verkürzt die verordnete Isolationsdauer nach einer Coronainfektion ohne Symptome von zehn auf sieben Tage. Das wurde am Mittwoch bei einem Treffen der Gesundheitsexperten der Zentral- und der Regionalregierungen beschlossen, wie das Gesundheitsministerium in Madrid mitteilte. Diese Verkürzung gelte auch für nicht geimpfte Menschen mit einem noch nicht bestätigten Verdacht auf eine Coronaansteckung, etwa für die Kontaktpersonen eines Infizierten, hieß es. Geimpfte, die Kontakt zu einem Infizierten hatten, müssen sich in Spanien nicht isolieren.
Die Reduzierung war von mehreren der 17 Regionalregierungen – darunter von Madrid, Andalusien und den Balearen – gefordert worden. Damit will man Beeinträchtigungen der Grundversorgung zum Beispiel in den Krankenhäusern oder im öffentlichen Verkehr verhindern. Wegen der rasant zunehmenden Zahl der Infektionsfälle melden sich auch in Spanien immer mehr Arbeitnehmer krank, um nach einer Ansteckung mit dem Coronavirus in Selbstisolation zu gehen.
Die Entscheidung habe auch unter anderem mit den Erkenntnissen zu tun, wonach die neue Virusvariante Omikron zwar ansteckender sei, aber offenbar einen eher milden Krankheitsverlauf habe, berichteten der staatliche Fernsehsender »RTVE« und andere spanische Medien unter Berufung auf Teilnehmer des Treffens.
Im beliebten Urlaubsland nimmt die Zahl der Neuinfektionen trotz einer sehr hohen Impfquote von rund 80 Prozent seit Wochen rapide zu. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag zuletzt bei einem Rekordwert von 850, nachdem Mitte Oktober noch ein Jahrestiefstwert von rund 18 erreicht worden war. Spanien gilt deshalb wieder als Hochrisikogebiet. Reiserückkehrer, die weder geimpft noch genesen sind, müssen in Deutschland bis zu zehn Tage in Quarantäne. Die Lage in den spanischen Krankenhäusern ist allerdings nach Angaben der zuständigen Behörden weiterhin weitgehend unter Kontrolle.
Kritik an Feuerwerks-Verkaufsverbot: »Keine Gefahrenanalyse vorgelegt«
17.13 Uhr: Das wegen der Coronapandemie bundesweite Verkaufsverbot für Silvesterfeuerwerk entbehrt aus Sicht des Bundesverbandes Pyrotechnik (BVPK) einer soliden Grundlage. »Die Regierung hat weder vor Erlass des Verbots noch im Verwaltungsverfahren eine Gefahrenanalyse vorgelegt«, kritisierte heute die Organisation. Zuvor war das Verbot gerichtlich bestätigt worden. Das Oberverwaltungsgericht (OVG) Berlin-Brandenburg hatte Eilanträge von Pyrotechnikhändlern gegen die Regelung des Bundesinnenministeriums am Dienstag zurückgewiesen.
Enttäuschend sei, dass keine grundlegende Auseinandersetzung mit Sachargumenten erfolgt sei, so der Verband. Dieser erwägt, gerichtlich eine Auseinandersetzung mit dem Thema zu erstreiten. »Wir wünschen uns einen sachlichen Diskurs«, sagte Vorstandsmitglied Ingo Schubert. Es sei eine wissenschaftlich fundierte Erhebung zu der Anzahl von Verletzungen durch Feuerwerk nötig.

Silvester-Böller für den Privatgebrauch dürfen auch in diesem Jahr nicht verkauft werden
Foto: Ole Spata/ picture alliance / dpaDas OVG hatte in seiner Entscheidung eingeräumt, dass wegen der Eilbedürftigkeit eine hinreichend verlässliche Einschätzung der Rechtmäßigkeit der Regelung nicht möglich sei. Die daher nötige Folgenabwägung gehe aber zulasten der Antragsteller aus: Zwar greife das Verkaufsverbot in deren Grundrechte ein. Der verfolgte Zweck überwiege aber, nämlich eine weitere Belastung insbesondere der pandemiebedingt stark ausgelasteten Krankenhäuser zu verhindern.
Dem widersprach der Verband und verwies auf eine von ihm erstellte Meta-Analyse von wenigen vorhandenen wissenschaftlichen Studien zu Verletzungen durch Feuerwerk. Demnach komme es statistisch zu 2,3 bis 3,3 Verletzungen pro 100.000 Einwohner. »Es sind nicht die Verletzungen durch Feuerwerk, die für volle Notaufnahmen an Silvester sorgen«, so Schubert. Vielmehr führten Faktoren wie etwa übermäßiger Alkoholkonsum und daraus resultierende Konflikte zu einer Belastung der Krankenhäuser.
Lauterbach prüft kürzere Quarantäne-Dauer
17.02 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach prüft nach SPIEGEL-Informationen eine Verkürzung der Quarantänedauer bei Kontakt mit Infizierten. Hintergrund sei die Sorge, die sich rasch ausbreitende Omikron-Variante könne Teile der kritischen Infrastruktur lahmlegen, wenn zu viele Menschen nach Kontakt mit Infizierten für längere Zeit in Quarantäne müssen. Große Sorge herrscht vor allem vor weiteren Personalengpässen im Gesundheitssystem.
Gefährdet sein könnten auch Polizei, Feuerwehr oder Teile der Wirtschaft. Derzeit empfiehlt das Robert Koch-Institut (RKI) bei einer Ansteckung mit der Omikron-Variante, dass sich Infizierte und ihre Kontaktpersonen für 14 Tage isolieren beziehungsweise in Quarantäne begeben sollen. Das schließt auch Geimpfte und Genesene ein. Auch der Corona-Expertenrat der Bundesregierung beschäftige sich auf Bitten Lauterbachs mit einer Anpassung der Quarantänedauer, wird unter Berufung auf Regierungskreise berichtet.
Coronaausblick 2022: WHO vorsichtig optimistisch
16.56 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) blickt mit vorsichtigem Optimismus auf die voraussichtliche Coronalage im nächsten Jahr. Es sei unter anderem wichtig, dass bis zur Jahresmitte in jedem Land mindestens 70 Prozent der Bevölkerung geimpft sei, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus heute in Genf. Dann sei es möglich, dass die Pandemie zumindest mit ihren schweren Verläufen auslaufe. »Wir können die Phase der Hospitalisierungen und des Todes zu einem Ende bringen«, sagte WHO-Experte Mike Ryan. Die WHO setzt auch auf weitere Fortschritte beim Einsatz von Medikamenten bei der Therapie gegen Covid-19 im nächsten Jahr.
Tedros appellierte erneut eindringlich an alle Staaten, nicht eigensinnig zu sein, sondern bei einer gerechten Verteilung des Impfstoffs zu helfen. »Es ist Zeit, sich über kurzfristigen Nationalismus hinwegzusetzen und durch eine weltweit gerechte Verteilung des Impfstoffs die Bevölkerungen und die Wirtschaft zu schützen.«
Die aktuelle Corona-Welle durch die Omikron-Variante sei besorgniserregend. Zusammen mit der Delta-Variante könne es zu einem »Tsunami von Fällen« kommen, sagte Tedros. Allerdings gebe es erste Hinweise, dass der Verlauf der Erkrankung bei Omikron insgesamt milder sein könne, hieß es. Die Unsicherheiten bei der Beurteilung der Variante seien aber noch groß.
Fälle in der Schweiz steigen auf Rekordstand
16.40 Uhr: In der Schweiz ist die Anzahl neuer Covid-Ansteckungen auf einen Höchststand geklettert. Das Gesundheitsamt meldet im Vergleich zum Vortag 17.634 neue laborbestätigte Fälle. Weitere 25 Menschen starben an der Erkrankung. Die Schweiz, die rund zehnmal weniger Einwohner hat als Deutschland, weist eine der niedrigsten Impfraten Westeuropas auf. Gleichzeitig sind die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie vergleichsweise locker.
Restaurant, Kino, Reisen – in Frankreich nur noch für vollständig Geimpfte
16.25 Uhr: In Frankreich ist die Zahl der täglichen Neuinfektionen so hoch wie nie seit Beginn der Pandemie. Ungeimpfte sollen daher künftig von vielen Freizeitaktivitäten ausgeschlossen werden. Im Internet regt sich Protest. Lesen Sie hier den ganzen Artikel.
Athen zieht dringende Maßnahmen gegen die Omikron-Variante vor
16.18 Uhr: Die Regierung in Athen hat angesichts einer rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus zahlreiche Coronamaßnahmen vorgezogen, die bisher für den 3. Januar 2022 geplant waren. Wie der griechische Gesundheitsminister Thanos Plevris heute im Staatsrundfunk sagte, gelten die Maßnahmen ab 06.00 Uhr am Donnerstagmorgen.
Demnach müssen alle Tavernen, Bars und Kneipen um Mitternacht schließen. Gäste dürfen nicht stehen, sondern nur am Tisch bedient werden. Musik wurde in diesen Lokalen verboten. Einzige Ausnahme: In der Silvesternacht dürfen Tavernen und Clubs bis 02.00 Uhr aufbleiben, solange alle anderen Einschränkungen eingehalten werden. In allen öffentlichen Räumen bleibe die Pflicht, eine FFP-2-Maske zu tragen, hieß es. »Die meisten Fälle sind von der Omikron-Variante«, sagte der Gesundheitsminister.
Am Vortag hatten sich die Corona-Neuinfektionen mit gut 21.600 im Vergleich zum Montag verdoppelt. Am Mittwoch rechnete das Gesundheitsministerium in Athen mit rund 30.000 neuen Coronafällen, wie der Staatsrundfunk berichtete.
Reisende nach Griechenland müssen vor Reiseantritt einen negativen Test vorzeigen. Dabei darf ein PCR-Test nicht länger als 72 Stunden zurückliegen, ein Antigen-Schnelltest nicht länger als 24 Stunden. Zudem wird Reisenden eindringlich geraten, sowohl zwei wie vier Tage nach ihrer Ankunft einen Schnelltest zu machen.
Journalistengewerkschaft zu Coronademos: Reporter besser schützen
16.08 Uhr: Angesichts immer häufigerer Übergriffe auf Reporter bei Coronaprotesten fordert die Journalistenorganisation dju vom Staat mehr Einsatz zum Schutz von Journalisten. Die zur Gewerkschaft Verdi gehörende dju richtete die Forderung ans Bundesinnenministerium: »Es ist zunächst mal gut, dass die Stärkung der Sicherheit von Journalistinnen und Journalisten Eingang in den Koalitionsvertrag gefunden hat. Das muss jetzt aber mit Leben gefüllt werden und in konkrete Vorhaben fließen«, sagte dju-Bundesgeschäftsführerin Monique Hofmann dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Mittwoch online) .
»Das sind aus unserer Sicht Gespräche und Vereinbarungen zwischen Polizeien, Innenministerien und Journalistinnen- und Journalistenverbänden über Schutzkonzepte, bei denen das Bundesinnenministerium trotz der überwiegenden Zuständigkeiten in den Ländern eine federführende und koordinierende Rolle übernehmen sollte, auch als Signal, dass man das Problem erkannt hat und ernst nimmt«, so Hofmann.
Ein Teil solcher Schutzkonzepte könne etwa die Aus- und Fortbildung von Polizisten zum Umgang mit Medienschaffenden und zum Presserecht sein, aber jene auch von Journalisten zum Umgang mit Angriffen und Bedrohungen, so die dju-Chefin. In den Niederlanden gebe es den Ansatz, aus einem zu großen Teilen staatlich finanzierten Fonds Sicherheitstrainings und Anti-Trauma-Seminare, aber auch Sicherheitsausrüstung für freie Medienschaffende zu organisieren.
Neuer Höchstwert bei Neuinfektionen in Dänemark
15.54 Uhr: In Dänemark ist die Zahl der Neuinfektionen auf einen neuen Höchstwert seit Pandemie-Beginn gestiegen. Wie die dänische Gesundheitsbehörde heute mitteilte, wurden 23.228 neue Infektionsfälle binnen 24 Stunden registriert. Der bisherige Höchstwert war am Montag mit 16.164 neuen Fällen erreicht worden. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei mehr als 1700, das ist der weltweit höchste Wert vor Malta, Irland, Island und Großbritannien.
In Dänemark ist die Omikron-Variante schon seit über einer Woche die vorherrschende Coronavirus-Variante. Der neue Höchstwert bei den Neuinfektionen ist nach Angaben der Gesundheitsbehörde vor allem auf eine sehr große Zahl von PCR-Tests zurückzuführen, die nach Weihnachten vorgenommen wurden. Die sogenannte Positivrate, der Anteil positiver Coronatests, blieb mit 12,3 Prozent fast konstant.
Polizei ermittelt gegen eigene Beamte nach Coronaprotest in Bautzen
15.40 Uhr: Nach einem eskalierten Coronaprotest am Montag in Bautzen ermittelt die Polizei wegen des Verdachts auf Körperverletzung im Amt in den eigenen Reihen. Das Verfahren sei umgehend eingeleitet worden, nachdem im Internet ein Videoausschnitt aufgetaucht sei, das zwei Polizisten zeige, die Teilnehmern eines Protests in den Rücken träten, teilte die Polizei heute mit.
Jetzt müssten Aufnahmezeit und -ort des Videos geprüft werden, um herauszufinden, welche Einheit zu diesem Zeitpunkt im Einsatz gewesen sei. »Unabhängig von den Umständen ist so ein Verhalten natürlich inakzeptabel. Dafür stehen wir nicht, und das entspricht auch nicht den Leitlinien, mit denen wir im Einsatz arbeiten«, sagte ein Sprecher der Polizei. Bei Protesten gegen Coronamaßnahmen war es am Montagabend in Bautzen zu Ausschreitungen gekommen.
RKI: Belastbare Daten ab der zweiten Januarwoche wieder
15.29 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) rechnet erst ab ungefähr dem 10. Januar wieder mit wirklich belastbaren Daten zum Infektionsgeschehen in Deutschland. »Wir gehen davon aus, dass sich Diagnostik- und Testverhalten gegen Ende der ersten Januarwoche wieder dem Niveau der letzten Wochen angleichen und dadurch die Daten in der zweiten Januarwoche vergleichbar mit den Daten der letzten Wochen sind«, teilte das RKI der Deutschen Presse-Agentur mit. Ein genauer Tag lasse sich unter anderem wegen der regional unterschiedlichen Winterferien nicht bestimmen.
Das RKI hatte bei den Fallzahlen der vergangenen Tage darauf hingewiesen, dass während der Feiertage und zum Jahreswechsel mit einer geringeren Test- und Meldeaktivität zu rechnen ist. Es gibt Lücken bei den Gesundheitsämtern, weniger Testzentren sind geöffnet, weniger Menschen dürften sich testen lassen und auch die Tests an Schulen fallen in den Ferien weg. Deshalb zeigen die offiziell ausgewiesenen Fallzahlen derzeit nur ein unvollständiges Bild der Coronalage in Deutschland.
Merkliche Anstiege hatte es zuletzt bei der Zahl der an das RKI übermittelten sicher nachgewiesenen und wahrscheinlichen Omikron-Fälle in Deutschland gegeben. Dies weise relativ sicher darauf hin, dass Omikron einen immer größeren Anteil am Infektionsgeschehen in Deutschland habe, sagte der Modellierer Dirk Brockmann von der Humboldt-Universität Berlin der Deutschen Presse-Agentur. Von den derzeit nur eingeschränkt aussagekräftigen Daten zum Infektionsgeschehen solle man sich nicht in falscher Sicherheit wiegen lassen, das belege die Entwicklung in anderen Ländern eindrücklich. »Es kann plötzlich ganz schnell losgehen und dann sehr stark.«
Lauterbach schätzt Inzidenz »zwei- bis dreimal höher« als ausgewiesen
15.25 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) schätzt das aktuelle Corona-Infektionsgeschehen deutlich kritischer ein, als es die Meldezahlen zeigen. Es sei davon auszugehen, dass die tatsächliche Inzidenz in Deutschland derzeit zwei- bis dreimal so hoch sei wie ausgewiesen, sagte der SPD-Politiker heute in Berlin. Zu sehen sei auch eine deutliche Zunahme von Fällen der neuen, ansteckenderen Virusvariante Omikron, die Sorgen bereite.
Der Minister appellierte an alle Bürger, Silvester so zu verbringen, dass keine neuen Infektionsketten entstünden. »Bitte feiern Sie in ganz kleiner Runde.« Die nach Meldezahlen der Gesundheitsämter ausgewiesenen Fallzahlen unterschätzten die bestehende Gefahr. Derzeit werde daran gearbeitet, eine bessere Datenlage zu bekommen, so Lauterbach. Er sei sich sicher, dass zur bereits vorgesehenen Ministerpräsidentenkonferenz mit Kanzler Olaf Scholz (SPD) am 7. Januar »eine solide und für diese Zwecke vollkommen ausreichende Datenlage« vorhanden sein werde.
Mehr als 200.000 Corona-Neuinfektionen in Frankreich
15.20 Uhr: In Frankreich hat die Zahl der Corona-Neuinfektionen erstmals die Schwelle von 200.000 binnen 24 Stunden überschritten. Innerhalb eines Tages seien rund 208.000 neue Fälle registriert worden, sagte der französische Gesundheitsminister Olivier Véran heute in einer Anhörung vor der Nationalversammlung. Erst am Dienstag war mit fast 180.000 Neuinfektionen ein Tageshöchstwert erreicht worden.
Die Schwelle von 100.000 täglichen Neuinfektionen war in Frankreich am Samstag erstmals überschritten worden. Das Land erlebt bereits die fünfte Coronawelle. Wie in vielen europäischen Ländern breitet sich die deutlich ansteckendere Omikron-Variante aus.
Steigende Zahl von Coronaprotesten stellt Polizei vor Probleme
15.08 Uhr: Die steigende Zahl kleiner und offenbar spontaner Kundgebungen von Gegnern der Coronapolitik stellt die Polizei vor Probleme. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums sprach heute in Berlin von einem momentan »sehr dislozierten Protestgeschehen auch in kleineren Orten mit plötzlich entstehenden Veranstaltungen, die nicht vorher angemeldet« seien. Dies mache die Aufgabe für die Polizei »etwas schwieriger«.
»Disloziert« bedeutet, dass sich Kundgebungen auf mehrere Orte verteilen. Zudem würden die Proteste »in Teilen radikaler, auch gewalttätiger«, sagte der Ministeriumssprecher. Insgesamt äußere sich der Coronaprotest nun auf andere Art als noch vor wenigen Monaten, als »wir eher größere Demonstrationen mit vielen Teilnehmern eher in den größeren Städten gesehen haben«, sagte er.
Das Innenministerium gehe weiter davon aus, dass die Teilnehmer relativ »heterogen« seien. Es gebe »viele Teilnehmer aus dem bürgerlichen Spektrum, die ihr verfassungsmäßig verbrieftes Recht auf Demonstrationen ausübten«, sagte der Sprecher. »Dagegen ist nichts einzuwenden.« Aber es gebe »innerhalb dieses Protestgeschehens auch Gruppen, die Gewalt ausüben, die radikaler werden: Da sehen wir, dass die Gewaltbereitschaft steigt.«
Versorgungsprobleme in Xi'an – »Wie sollen wir leben? Was sollen wir essen«
15.06 Uhr: Nach einer Woche im Lockdown gibt es in der chinesischen Stadt Xi'an Versorgungsprobleme. Personalausfälle und »Schwierigkeiten bei Logistik und Verteilung« hätten zu Problemen bei der Versorgung abgeriegelter Wohnanlagen geführt, räumten Behördenvertreter am Mittwoch ein. Am Dienstag hatten Bewohner in Online-Netzwerken über Lebensmittelknappheit geklagt und um Hilfe gebeten. Einige Menschen durften nach eigenen Angaben ihre Wohnungen nicht verlassen, obwohl ihre Lebensmittelvorräte knapp wurden.
Der Beamte Chen Jianfeng sagte nun vor Journalisten, die Stadtverwaltung habe Unternehmen beauftragt, bei der Verteilung von Lebensmitteln in der 13-Millionen-Einwohner-Stadt mitzuhelfen. Beamte sollen zudem den Groß- und Einzelhandel beaufsichtigen. Einige Bewohner Xi'ans berichteten aber weiter über Probleme. »Wie sollen wir leben? Was sollen wir essen«, schrieb ein Nutzer im Onlinedienst Weibo. »Vor Tagen sollten wir einmal Lebensmittel einkaufen dürfen, aber das wurde gestrichen. Alle Online-Händler sind entweder ausverkauft oder wir wohnen außerhalb des Lieferbereichs.«
Mitte vergangener Woche war in Xi'an, der Heimat der weltberühmten Terrakotta-Armee, ein Lockdown in Kraft getreten. Die meisten Geschäfte sind geschlossen, Einkäufe sind nur noch alle drei Tage erlaubt. Am Montag wurden die Regeln dann noch weiter verschärft: Vielen Bewohnern wurde gesagt, dass sie nur noch das Haus verlassen dürfen, um sich auf das Coronavirus testen zu lassen.
Xi'an kämpft gegen den größten Corona-Ausbruch in China seit Monaten. Seit dem 9. Dezember wurden in der Millionenmetropole mehr als 960 Ansteckungen nachgewiesen. Obwohl die Zahl der Infektionsfälle in China im Vergleich zu anderen Ländern immer noch verschwindend gering ist, gehen die Behörden rigoros gegen neue Ausbrüche vor. Üblich sind regionale Lockdowns, Massentests und Reisebeschränkungen. Die Behörden wollen das Virus unbedingt eindämmen, bevor im Februar die Olympischen Winterspiele in Peking beginnen.
Niederländische Regierung warnt vor Einkaufsfahrten nach Deutschland
14.21 Uhr: Der niederländische Gesundheitsminister Hugo de Jonge hat seine Landsleute aufgerufen, angesichts der Coronapandemie vorerst nicht mehr zum Einkaufen nach Deutschland oder Belgien zu fahren. »Wenn es in den Niederlanden unvernünftig ist, durch die Einkaufsstraßen zu gehen, dann ist es das auch in Antwerpen oder Aachen«, sagte De Jonge heute nach Angaben der Nachrichtenagentur ANP. »Ich rufe Sie dringend auf: Bleiben Sie zu Hause.«
In den Niederlanden ist noch bis mindestens zum 14. Januar ein Lockdown in Kraft, mit dem die Verbreitung der stark ansteckenden Omikron-Variante gebremst werden soll. Geschäfte, Gaststätten, Schulen, Kultur- und Sporteinrichtungen sind geschlossen. Ausnahmen gelten für Supermärkte oder Apotheken. Seit Dienstag gilt Omikron in den Niederlanden offiziell als die dominante Variante des Coronavirus.
Um dem Lockdown zu entgehen und Geschäfte sowie Restaurants wenigstens unter 2G-Bedingungen aufsuchen zu können, sind in den vergangenen Tagen viele Niederländer in Städte der Nachbarländer gereist. Die niederländische Bahn riet heute davon ab, Züge in Richtung Belgien zu benutzen. Sie seien oft so überfüllt, dass es unmöglich sei, den erforderlichen Mindestabstand einzuhalten.
Bund strebt zügig wieder aussagekräftigere Corona-Daten an
14.00 Uhr: Die Bundesregierung strebt nach Meldeverzögerungen und weniger Tests über die Feiertage zügig wieder aussagekräftigere Daten zur Coronalage an. Mit dem Robert Koch-Institut (RKI) und Experten gebe es Gespräche, um die Zahlen zu Beginn des neuen Jahres wieder sehr aktuell zu haben, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Berlin. Auf die Frage, ob zur vorgesehenen nächsten Ministerpräsidentenkonferenz mit Kanzler Olaf Scholz (SPD) am 7. Januar valide Daten zur Verfügung stehen, sagte der Sprecher, davon gehe er aus.
Gewisse Verzögerungen und weniger tagesaktuelle Zahlen gebe es sonst auch an normalen Wochenenden, erläuterte der Sprecher – insofern sei der Jahreswechsel nun ein »etwas verlängertes Wochenende«. In den Ferien werde zudem in Schulen nicht getestet. Zur Viruseindämmung sei nun letztlich auch nicht die hundertprozentig richtige aktuelle Zahl so entscheidend, sondern dass Schutzmaßnahmen eingehalten und die Impfungen vorangebracht würden.
Omikron-Ausbreitung: Britische Apotheken beklagen Test-Mangel
13.50 Uhr: Wegen der rasanten Ausbreitung der Corona-Variante Omikron in Großbritannien gehen den Apotheken die kostenlosen Schnelltests aus. Der Mangel sei ein riesiges Problem, zumal die Nachfrage gewaltig sei, sagte die Chefin des Branchenverbandes Association of Independent Multiple Pharmacies, Leyla Hannbeck, dem Sender BBC Radio 4. Viele Menschen könnten keine Tests erhalten. Täglich werden derzeit 900.000 Tests zur Verfügung gestellt. Diese Menge reiche bei weitem nicht aus, sagte Hannbeck. »Etwa alle fünf Minuten kommt jemand und fragt nach einem Test.«
Grund für die enorme Nachfrage seien die aktuellen Richtlinien der Regierung. Demnach sollen alle Menschen, die Kontakt mit Infizierten hatten, sich eine Woche lang täglich auf das Virus testen. Hinzu komme die Sorge vor einer Ansteckung geliebter Menschen, sagte Hannbeck. »Die Leute handeln verantwortungsbewusst, indem sie sich testen lassen, da wir nun in der Weihnachtszeit sind und Neujahr vor der Tür steht, und alle mit Familie und Freunden beisammen sein wollen.«
Die kostenlosen Selbsttests können auch online bestellt werden. Die Gesundheitsbehörde UK Health Service Agency (UKHSA) räumte ein, dass es dabei immer wieder wegen Engpässen keine Tests gebe. Sie rief die Menschen auf, alle paar Stunden die Bestellseite zu prüfen.
Prominenter Impfgegner in Niederlanden an Corona gestorben
13.45 Uhr: Einer der prominentesten Impfgegner der Niederlande ist an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben. Der Politik- und Wirtschaftswissenschaftler Robin Fransman erlag der Krankheit am Dienstag in einer Klinik, meldeten der öffentlich-rechtliche Sender NOS sowie mehrere weitere Medien übereinstimmend.
Den Berichten zufolge war der 53-Jährige aus Überzeugung nicht geimpft und äußerte sich in sozialen Medien kritisch über den Coronaimpfstoff. Er hatte seine Infektion am 3. Dezember auf Twitter so bekannt gegeben: »Corona positiv. Es wurde auch mal Zeit.«
Fransman, der beruflich im Finanzsektor tätig war, hatte die Initiative »Herstel-NL« gegründet. Deren Mitglieder wenden sich gegen harte Corona-Schutzmaßnahmen. Anfang des Jahres hatten sie einen Plan präsentiert, wie ihrer Meinung nach das gesellschaftliche Leben in den Niederlanden trotz Corona wieder weitgehend ungehindert möglich sein könnte.
Unter anderem sollte es demnach für besonders gefährdete Personen »sichere Zonen« mit strengen Regeln geben, während außerhalb dieser Zonen »alles wieder möglich« sein sollte. Gesundheitsminister Hugo de Jonge hatte die Vorstellungen von »Herstel-NL« als »lebensgefährlich« zurückgewiesen.
Studie: Omikron wird Gastronomie und Handel hart treffen
13.36 Uhr: Die Verschärfung der Corona-Maßnahmen zur Bekämpfung der Omikron-Variante drohen nach Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) vor allem im Gastgewerbe und im stationären Einzelhandel tiefe Spuren zu hinterlassen. Im stationären Einzelhandel gingen rund sechs Milliarden Euro pro Monat an Umsatz verloren, prognostizierten die Forscher laut einer vorgelegten Mitteilung. Teils wandere das Geschäft in den Onlinehandel ab.
Und auch in der Gastronomie seien erhebliche Einbußen zu erwarten. »Wenn es für die Gastronomie so schlimm kommen sollte wie Anfang 2021, könnten sich auch hier die Umsatzverluste auf über zehn Milliarden Euro gegenüber einem normalen Jahr summieren«, warnten die Konjunkturexperten.
Langfristig werde nur eine hohe Impfquote den Weg in die Normalität ermöglichen, betonte das IW. Eine allgemeine Impfpflicht würde nach Einschätzung des Instituts diesen Prozess beschleunigen und für eine Entlastung in den Krankenhäusern sorgen.
Nächster Corona-Fall bei Darts-WM: Auch Engländer Chisnall positiv
13.33 Uhr: Bei der Darts-Weltmeisterschaft in London gibt es den nächsten Corona-Fall. Der Engländer Dave Chisnall ist positiv auf das Virus getestet worden und scheidet beim wichtigsten Turnier des Jahres kampflos aus. Darüber informierte der Weltverband PDC. Chisnall hätte am Mittwochnachmittag gegen Landsmann Luke Humphries gespielt. Dieser erhält nun ein Freilos und spielt im Achtelfinale gegen den Engländer Chris Dobey, der nach dem positiven Corona-Test von Michael van Gerwen (Niederlande) ebenfalls ein Freilos für die Runde der letzten 16 erhalten hatte.
Chisnall ist nach van Gerwen, Vincent van der Voort und Raymond van Barneveld, der erst nach seinem Aus positiv getestet wurde, der vierte Corona-Fall bei der WM. In der Nachmittagssession sollen nun nur zwei statt wie geplant drei Spiele stattfinden. Chisnall stand im Vorjahr im Halbfinale.
Arsenal-Teammanager Arteta positiv getestet
13.22 Uhr: Die englische Premier League bekommt ihr Coronaproblem nicht in den Griff. Nach zahlreichen Infektionen bei diversen Teams in der Liga verkündete nun der FC Arsenal, dass sein spanischer Teammanager Mikel Arteta positiv getestet worden sei. Der 39-Jährige habe sich in Quarantäne begeben und werde zumindest das Spiel gegen Manchester City am Neujahrstag verpassen.
Trotz zahlreicher Fälle und einiger Spielabsagen versucht die Liga, ihren Plan durchzuziehen. Die deutschen Teammanager Thomas Tuchel (FC Chelsea) und Jürgen Klopp (FC Liverpool) reagierten mit scharfer Kritik.
Öffentlicher Pranger wegen Verstoßes gegen die Coronaauflagen in China
13.01 Uhr: Mit drakonischen Methoden haben Behörden in Südchina Verstöße gegen die Coronaauflagen geahndet: Wie staatliche Medien am Mittwoch berichteten, führten bewaffnete Polizisten am Dienstag vier Männer durch die Straßen der Stadt Jingxi, weil sie sich nicht an die Coronaregeln gehalten hatten. Aufnahmen zeigten, wie die vier von jeweils zwei Polizisten festgehalten wurden, während sie eine Maske sowie Plakate mit ihren Fotos und Namen tragen mussten.
Begleitet wurde die öffentliche Zurschaustellung von Polizisten in Schutzausrüstung, von denen einige Waffen trugen, während eine Menschenmenge zuschaute. Nach Angaben der Zeitung »Nachrichten aus Guangxi« werden die vier Männer beschuldigt, illegal Migranten über die Grenze nach China gebracht zu haben, obwohl diese wegen der Pandemie geschlossen ist. Die Maßnahme diene als »Warnung« und »Abschreckung«.
Nach jahrzehntelangem Druck durch Menschenrechtsaktivisten hatte China 2010 die Methode abgeschafft, Kriminelle öffentlich an den Pranger zu stellen. Örtliche Regierungen setzen sie inzwischen aber wieder ein, um die Bevölkerung dazu zu bringen, sich an die überaus strikten Regeln im Kampf gegen das Coronavirus zu halten. China hat derzeit Schwierigkeiten, seine landesweite Null-Covid-Strategie durchzusetzen; im Februar sollen in China die Olympischen Spiele abgehalten werden.
In den Online-Netzwerken und auch in anderen Staatsmedien stieß der Pranger in Jingxi auf Kritik. Zwar stehe die unweit der Grenze gelegene Stadt »unter enormem Druck«, das Einschleppen des Coronavirus zu verhindern, schrieb etwa die KP-Zeitung »Beijing News«; die Parade aber »verstößt eindeutig gegen den Geist der Rechtsstaatlichkeit und darf sich nicht wiederholen«.
Boris Johnson: Booster-Impfungen gestatten lockerere Coronaregeln
12.57 Uhr: Der britische Premierminister hat die lockeren Coronaregeln in England verteidigt. Wegen der Omikron-Variante steige zwar die Zahl der Neuinfektionen und der Krankenhauseinweisungen, sagte Johnson am Mittwoch in London. »Was jedoch einen großen Unterschied ausmacht, ist das Ausmaß der Auffrischungsresistenz oder das Ausmaß der impfstoffinduzierten Resistenz in der Bevölkerung.« Die große Zahl an Booster-Impfungen sorge für deutlich mildere Verläufe der Infektionen, sagte Johnson. »Das erlaubt uns, Neujahr so behutsam zu feiern, wie wir es tun.«
Der Regierungschef hatte kürzlich eine Verschärfung der Regeln über Neujahr ausgeschlossen. In Theatern, Kinos und Museen sowie in Läden und im öffentlichen Nahverkehr muss Maske getragen werden, und für Clubs und Großveranstaltungen gelten die 3G-Regeln. Pubs, Discos und Restaurants haben aber weitestgehend ohne Einschränkungen geöffnet. In den anderen britischen Landesteilen gelten deutlich strengere Regeln. Gesundheit ist im Vereinigten Königreich Ländersache. Es wird befürchtet, dass Zehntausende Schotten und Waliser die laxeren Regeln in England ausnutzen und zu Silvesterfeiern anreisen.

Trotz hoher Inzidenzen: Pubs – wie hier in London – haben in England noch immer geöffnet
Foto: ANDY RAIN / EPAJohnson betonte, die »überwältigende Mehrheit« der Menschen auf Intensivstationen habe keine Auffrischungsimpfung erhalten. Es handle sich um bis zu 90 Prozent der Coronapatienten. Der Premier rief alle Menschen, die bisher keinen Booster hatten, auf, sich möglichst bald eine Spritze geben zu lassen. Jedem werde bis Jahresende ein Impftermin angeboten, sagte Johnson. Bisher haben 57 Prozent der über 12-Jährigen eine Auffrischungsimpfung erhalten.
In Großbritannien ist die Zahl der Coronainfektionen wegen der hochansteckenden Omikron-Variante zuletzt wieder deutlich gestiegen. Am Dienstag meldete die Regierung mit 129.471 Fällen einen Tagesrekord seit Beginn der Pandemie.
Höchster Wochenwert bei weltweiten Coronainfektionen seit Beginn der Pandemie
12.48 Uhr: Die Zahl der weltweiten Corona-Neuinfektionen hat den höchsten Wochenwert seit Beginn der Pandemie erreicht. Auf der ganzen Welt wurden vom 22. bis 28. Dezember durchschnittlich mehr als 935.000 Infektionen pro Tag nachgewiesen, wie die Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage von Behördenangaben am Mittwoch berichtete. Mit insgesamt 6.550.000 Fällen binnen sieben Tagen breitet sich das Coronavirus der AFP-Zählung zufolge derzeit mit einer beispiellosen Geschwindigkeit aus. Der bisherige Wochenrekord war zwischen dem 23. und 29. April verzeichnet worden. Damals wurden im Schnitt 817.000 Fälle pro Tag registriert.
Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen, die schon seit Mitte Oktober weltweit zunimmt, ist in den vergangenen sieben Tagen im Vergleich zur Vorwoche um 37 Prozent angestiegen. Der Anstieg der Neuinfektionen hat sich bisher aber nicht auf die Zahl der Todesfälle niedergeschlagen, die seit drei Wochen weltweit rückläufig ist. In den vergangenen sieben Tagen wurden im Durchschnitt rund 6450 Todesfälle pro Tag verzeichnet. Der bisherige Wochenhöchstwert war zwischen dem 20. und 26. Januar mit 14.800 täglichen Todesfällen erreicht worden.
Die meisten Neuinfektionen werden derzeit in Europa verzeichnet, wo in den vergangenen sieben Tagen insgesamt mehr als 3,5 Millionen Fälle registriert wurden. Das waren durchschnittlich mehr als 510.000 Fälle pro Tag – ebenfalls ein neuer Rekord. In früheren Infektionswellen waren in Europa nie mehr als 300.000 Fälle pro Tag registriert worden.
RKI ordnet in Deutschland 13.129 Coronafälle Omikron zu – Plus von 26 Prozent
12.32 Uhr: Die Zahl der an das Robert Koch-Institut (RKI) übermittelten sicher nachgewiesenen und wahrscheinlichen Omikron-Fälle in Deutschland ist erneut deutlich gestiegen. 13.129 Fälle würden nun der neuen Coronavariante zugeordnet, 26 Prozent mehr als am Vortag, hieß es heute auf einer RKI-Übersichtsseite (Datenstand 29. Dezember). Die Zahl bezieht sich auf Fälle im November und Dezember, die meisten Nachweise stammen mit 7632 aus der vergangenen Woche (Vorwoche: 3040).
Der Anstieg weise relativ sicher darauf hin, dass Omikron einen immer größeren Anteil am Infektionsgeschehen in Deutschland habe, sagte der Modellierer Dirk Brockmann von der Humboldt-Universität Berlin der Deutschen Presse-Agentur. In norddeutschen Städten wie Hamburg und Bremen spiele die Variante schon eine große Rolle. Von den derzeit wegen weniger Tests und Meldungen nur eingeschränkt aussagekräftigen Daten zum Infektionsgeschehen solle man sich nicht in falscher Sicherheit wiegen lassen, das belege die Entwicklung in anderen Ländern eindrücklich. »Es kann plötzlich ganz schnell losgehen und dann sehr stark.«
Eine Grafik des RKI zur zeitlichen Entwicklung zeigt einen steilen Anstieg der wöchentlich gemeldeten Zahlen in Verbindung mit Omikron. Für die laufende Woche rechnet das RKI mit einer »hohen Anzahl an Neu- und Nachmeldungen«. Die Angaben beziehen sich laut RKI auf Nachweise mittels vollständiger Erbgutanalysen sowie auf labordiagnostischen Verdacht durch variantenspezifische PCR-Tests. In Deutschland wird nur ein kleiner Teil der positiven Proben auf Varianten hin untersucht.
Österreichs Kanzler Karl Nehammer erwägt Impfprämie
12.21 Uhr: In Österreich ist die Zahl der Impfungen eingebrochen. Der Sieben-Tage-Schnitt ist nach Angaben der Behörden auf nun täglich 36.000 gesunken. Vor einem Monat lag der Wochenschnitt noch bei etwa 110.000 Impfungen täglich. Weiterhin handelt es sich meist um Auffrischungsimpfungen, nur etwa zehn Prozent der Injektionen sind Erststiche. Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) zeigt sich inzwischen für Impfprämien aufgeschlossen.
Alles, was dazu beitrage, mehr Menschen zum Impfen zu bringen, bevor die Impfpflicht in Kraft trete, sei »ein positives Signal«, sagte Nehammer heute der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Zuletzt hatte die oppositionelle SPÖ einen 500-Euro-Gutschein für alle gefordert, die mit dem dritten Stich zu einer höheren Impfquote beitrügen. Sie beträgt aktuell knapp 71 Prozent. Er halte es für einen »sehr guten Zugang«, auf positive Art zur Impfung zu motivieren – »in welcher Höhe und in welcher Form, da sollen sich die Expertinnen und Experten Gedanken machen«, sagte Nehammer weiter.
Unterdessen befürchten die Behörden, dass die ab Februar geplante Impfpflicht die Radikalisierung unter den Coronaskeptikern weiter vorantreibt. Es mache sich ein »radikaler Individualismus« breit, der sich in sozialen Medien in enthemmter Sprache bemerkbar mache, sagte der Chef der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN), Omar Haijawi-Pirchner. Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) sorgt sich insbesondere um die Sicherheit des medizinischen Personals, das zunehmend Einschüchterungen und Beschimpfungen ausgesetzt sei.
Drei Szenarien, wie sich Omikron ausbreiten könnte
12.14 Uhr: Die Omikron-Variante ist wohl viel ansteckender als Delta und kann einen Immunschutz teils umgehen. Fachleute befürchten eine heftige Erkrankungswelle und haben mehrere Szenarien durchgerechnet. Lesen Sie hier den ganzen Artikel.
Impfkampagne in Deutschland kommt wieder auf Touren
12.05 Uhr: Die Impfkampagne gewinnt nach den Weihnachtstagen wieder deutlich an Fahrt. Am Dienstag wurden in Deutschland 608.000 Impfdosen verabreicht, wie aus Zahlen des Robert Koch-Instituts vom Mittwoch (Stand 9.46 Uhr) hervorgeht. Am Montag waren bundesweit rund 535.000 Menschen geimpft worden. Vom 24. bis zum 26. Dezember waren die Zahlen kurzzeitig deutlich zurückgegangen. Damit sind nun mindestens 59,0 Millionen Menschen zweifach geimpft oder haben die Einmalimpfung von Johnson & Johnson erhalten. Das sind 71 Prozent der Gesamtbevölkerung. Mindestens 31 Millionen Menschen (37,3 Prozent) haben zusätzlich eine Auffrischungsimpfung erhalten.
Nicht geimpft sind laut RKI aktuell 21,6 Millionen Menschen in Deutschland, darunter 4,0 Millionen Kindern im Alter bis vier Jahren, für die bisher kein zugelassener Impfstoff zur Verfügung steht. Beim »Boostern« steht weiter das Saarland an der Spitze (44,2 Prozent), gefolgt von Niedersachsen (40,5 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (40,1 Prozent). Das Schlusslicht bildet nach wie vor Sachsen (29,4 Prozent).
Auf dem RKI-Dashboard wird darauf hingewiesen, dass die Impfquoten als Mindestimpfquoten zu verstehen sind, »da eine hundertprozentige Erfassung durch das Meldesystem nicht erreicht werden kann«. Das Robert Koch-Institut geht davon aus, dass die tatsächliche Impfquote um bis zu fünf Prozentpunkte höher liegt.
Bundesregierung – Klareres Bild zum Infektionsgeschehen ab Januar
11.59 Uhr: Die Bundesregierung erwartet Anfang kommenden Jahres ein klareres Bild über die Corona-Infektionslage in Deutschland. »Die Zahlen werden sich zu Beginn des Jahres wieder normalisieren, es wird zu Nachmeldungen kommen«, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums mit Blick auf die aktuell sinkenden Infektionszahlen, was Experten aber auch zu einem Teil auf die wegen der Feiertage schlechter besetzten Gesundheitsämter zurückführen.
Einzelne Ämter dürften einige Tage brauchen, um das nachzumelden, sagte der Sprecher. »Die Infektionszahlen sind ein wichtiger Indikator, aber natürlich nicht der einzige«, fügte er hinzu. Die Lage in den Krankenhäusern und auf den Intensivstationen habe sich zum Glück etwas entspannt. Wichtig sei, die Schutzmaßnahmen einzuhalten und mit den Impfungen voranzukommen.
Höchste Tageszahl an Coronatoten in Polen seit April
11.50 Uhr: In Polen ist die höchste Zahl an Coronatoten an einem Tag seit April vermeldet worden. Innerhalb von 24 Stunden starben 794 Menschen mit oder an dem Virus, wie das Gesundheitsministerium in Warschau am Mittwoch bekannt gab. Im selben Zeitraum wurden 15.571 bestätigte Neuinfektionen registriert. In Polen gelten nach Angaben der EU-Gesundheitsagentur ECDC nur 55,1 Prozent der Bevölkerung als vollständig gegen Covid-19 grundimmunisiert (Deutschland: 70,3 Prozent). Nur 16,1 Prozent der Bevölkerung haben eine Auffrischungsimpfung erhalten.
Nach Einschätzung der polnischen Behörden geht die derzeitige Coronawelle noch fast vollständig auf die Delta-Variante zurück. Inzwischen wurden landesweit mindestens 25 Fälle der neuen Omikron-Variante nachgewiesen. Die neue Mutante gilt als besorgniserregend, weil sie sich rasch ausbreitet. Dennoch dürfen die seit Mitte Dezember geschlossenen Diskotheken und Clubs an Silvester ausnahmsweise öffnen. Die Zahl der ungeimpften Besucher ist dabei auf 100 begrenzt. Deutschland hat Polen zum Corona-Hochrisikogebiet erklärt.
Thüringer Bildungsminister: Bund soll Distanzunterricht ermöglichen
11.43 Uhr: Thüringens Bildungsminister Helmut Holter (Linke) hat sich für eine Änderung des Bundesinfektionsschutzgesetzes ausgesprochen, um an Schulen auch flächendeckend Distanzunterricht zu ermöglichen. Er erwarte, dass sich die Kultusministerkonferenz (KMK) noch vor der nächsten Schalte der Regierungschefs von Bund und Ländern am 7. Januar verständigt und neue Empfehlungen formuliert, sagte Holter heute der Deutschen Presse-Agentur. »Die Lage hat sich einfach verändert und deswegen brauchen wir in der KMK auch eine neue Lagebewertung«, so Holter. Er sei der Überzeugung, dass der Bildungsbereich auf die Omikron-Variante des Coronavirus reagieren müsse.
»Am Ende laufen wir ja Gefahr, dass die Schulen leer sind, weil Kinder und Erwachsene an den Schulen nicht mehr da sind, weil sie entweder leider erkrankt sind, infiziert sind und sich in Quarantäne befinden«, sagte Holter. Er wünsche sich, die KMK würde sich so positionieren, dass flächendeckender Distanzunterricht möglich wird. Dies bedeute, dass das Bundesinfektionsschutzgesetz entsprechend geändert werden müsste.
Holter hatte vor den Weihnachtsferien für sein Bundesland angekündigt, dass die Schulen in Thüringen im Januar zunächst flächendeckend im Distanzunterricht starten. Nun ruderte sein Ministerium zurück, weil das Bundesinfektionsschutzgesetz einen solchen flächendeckenden Distanzunterricht derzeit nicht vorsieht. Stattdessen sollen die Thüringer Schulen die Infektionslage nun selbst bewerten und entscheiden, ob sie in den Distanzunterricht wechseln.
Holters Meinung nach sei eine Ministerpräsidentenkonferenz am 7. Januar angesichts der Prognosen zur Omikron-Variante zu spät. Es gehe darum, vorbereitet zu sein, um eine fünfte Welle abwehren zu können. »Alle wissen doch, dass die Omikron-Welle kommt. Im Moment ist mir das, was auf Bundesebene läuft, alles zu spät.«
Sieben-Tage-Inzidenz in den USA erreicht Rekordhoch
11.34 Uhr: Im Zuge des Vormarsches der neuen Corona-Variante Omikron ist der Sieben-Tage-Durchschnitt bei den Infektionszahlen in den USA auf ein Rekordhoch gestiegen. Er liegt nun bei 258.312, wie aus einer Erhebung der Nachrichtenagentur Reuters auf Basis offizieller Daten hervorgeht. Der bisherige Höchststand lag bei 250.141 und war am 8. Januar registriert worden. Die hochansteckende Omikron-Mutante ist inzwischen die dominierende Corona-Variante in den USA und machte dort zuletzt rund 60 Prozent der Infektionsfälle aus.
Frankreichs Studenten müssen trotz Corona Präsenzprüfungen ablegen
11.27 Uhr: Studierende in Frankreich müssen ihre ab Anfang Januar anstehenden Zwischenprüfungen trotz einer rasant steigenden Zahl von Coronainfektionen in Präsenz ablegen. Mehrheitlich sei dies der Wunsch der Studenten, sagte Hochschulministerin Frédérique Vidal dem Sender France info. Die Hochschulen täten alles, um einen möglichst guten Ablauf der Prüfungen zu ermöglichen. Im Einzelfall könnten Prüfungen aber auch verlegt werden, etwa wenn es in einem Kurs besonders viele Krankheitsfälle gebe. Ein Festhalten an den festgelegten Terminen verhindere, dass Studierende in zusätzlichen Stress gerieten. 92 Prozent von ihnen seien geimpft.
Studentengruppierungen hatten Alarm geschlagen, weil sie eine Verbreitung von Infektionen durch die Prüfungen befürchten. Auch erkrankte oder zur Kontaktperson erklärte Studenten könnten sich zur Teilnahme an den Prüfungen gedrängt sehen, weil ihnen sonst Nachteile im Studium drohen könnten. Nur mit rechtzeitigen Ergebnissen der Zwischenprüfungen sei etwa die Bewerbung für einen Master-Studiengang möglich.
Obwohl Frankreich angesichts einer rasant steigenden Zahl von Coronainfektionen seine Beschränkungen gerade erst verschärft hat, soll der Schulbetrieb nach den Ferien wie geplant am 3. Januar wieder starten. Distanzunterricht soll es nach dem Willen der Regierung nicht geben. Aus der Lehrerschaft gab es Kritik an diesem Kurs.
Sorgen wegen Neujahrsfeiern nach Superspreader-Ereignis in Thailand
11.24 Uhr: Nach einem ersten sogenannten Superspreader-Ereignis mit der neuen Corona-Variante Omikron befürchten die Behörden in Thailand einen sprunghaften Anstieg der Infektionszahlen. An Heiligabend sei es in der nordöstlichen Provinz Kalasin zu einem großen Omikron-Ausbruch gekommen, teilt ein führender Vertreter der Gesundheitsbehörden mit. Er werde mit einem Paar in Verbindung gebracht, das aus Belgien angereist sei und Bars, Konzerte und Märkte besucht habe. Aus diesem Cluster heraus habe es Hunderte Ansteckungen gegeben, die sich auf elf andere Provinzen ausgebreitet hätten. Angesichts dieses Vorfalls werde die Bevölkerung bei den anstehenden Neujahrsfeiern zu Vorsicht aufgerufen.
Oberverwaltungsgericht bestätigt bundesweites Böller-Verkaufsverbot
10.54 Uhr: Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg hat das wegen der Coronapandemie beschlossene bundesweite Verkaufsverbot für Feuerwerk an Silvester bestätigt. Es lehnte nach Angaben von Dienstagabend mehrere Beschwerden gegen eine erstinstanzliche Entscheidung des Berliner Verwaltungsgerichts vom selben Tag ab. Damit kann das per Bundesverordnung erlassene Verkaufsverbot für Raketen und Böller nicht mehr angefochten werden.
Die Richter verwiesen darauf, dass aufgrund der Eilbedürftigkeit eine hinreichend verlässliche Einschätzung der Rechtmäßigkeit der Regelung nicht möglich sei. Der mit ihr verfolgte Zweck, eine weitere Belastung der insbesondere wegen der Coronapandemie stark ausgelasteten Krankenhäuser zu verhindern, überwiege deshalb in der Folgenabwägung.
Gegen das Verkaufsverbot waren Pyrotechnikhersteller und -händler sowie ein Käufer vorgegangen. Das Berliner Verwaltungsgericht hatte darauf entschieden, dass die Regelung in der Sprengstoffverordnung zu dem Verkaufsverbot nicht zu beanstanden sei. Die Maßnahme sei geeignet, die Zahl der durch das Abbrennen von Silvesterfeuerwerk verletzten Menschen zu vermindern.
Eine entsprechende Regelung hatte bereits im Vorjahr gegolten. Verbote für das Abbrennen von Feuerwerk in bestimmten Gebieten müssen zusätzlich geregelt werden.
Veranstalter von Münchner Corona-Demo ziehen vor Gericht
10.36 Uhr: Die Organisatoren einer Demonstration gegen die Coronabekämpfung am Mittwochabend in München wollen die von der Stadt verhängten Einschränkungen nicht hinnehmen. Bereits am Dienstagabend sei ein entsprechender Eilantrag eingegangen, teilte das Verwaltungsgericht München heute mit. Eine Entscheidung wurde für den Nachmittag angekündigt.
In dem Eilantrag geht es nach Auskunft des Gerichts unter anderem um das Verbot des mit 5000 Personen angemeldeten Demonstrationszuges und die Verlegung der Kundgebung vom Uni-Viertel auf die Theresienwiese. Auch die Beschränkung auf 2000 Teilnehmer wird von den Veranstaltern kritisiert. Die Stadt München hatte die Einschränkungen am Dienstag bekannt gemacht. Es sei in jüngerer Vergangenheit nicht gelungen, solche Demonstrationszüge mit hoher Personenzahl im Griff zu behalten und Auflagen wie das Abstandsgebot oder die Maskenpflicht umzusetzen, so die Begründung.
Eine Demo am 22. Dezember hatten die Veranstalter wegen der damals ebenfalls verhängten Beschränkungen abgesagt. Stattdessen trafen sich Tausende Menschen zu »Corona-Spaziergängen« und gerieten mit der Polizei aneinander. Ähnliches ereignete sich in Schweinfurt, wo es zu Aggression und Gewalt kam.
München untersagte solche unangemeldeten Treffen zunächst bis einschließlich Donnerstag. Man wolle einem Wildwuchs dieser Demos mit zum Teil gewaltbereiten Teilnehmern vorbeugen, bei denen weder Mindestabstände eingehalten noch Mund-Nasen-Bedeckungen getragen würden. Auch andere Kommunen wie die Stadt Schweinfurt oder der Landkreis Hassberge verboten als Spaziergänge getarnte Versammlungen.
Coronainzidenz sinkt in Bayern auf 172,6
10.22 Uhr: Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Bayern ist weiter gesunken. Heute lag die Sieben-Tage-Inzidenz bei 172,6, während sie am Vortag noch 188,5 betrug. Das geht aus den Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) in Berlin vom Mittwoch (Stand: 3.45 Uhr) hervor. Damit setzt sich ein Trend fort, der im Freistaat seit Ende November zu beobachten ist. Der bundesweite Durchschnitt lag am Mittwoch bei 205,5 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche.
Vor Weihnachten hatte die Inzidenz in Bayern noch bei knapp 250 gelegen. Allerdings könnten die Zahlen wegen der Feiertage weniger aussagekräftig sein. Es sei momentan mit einer geringeren Test- und Meldeaktivität zu rechnen, sodass die Daten nur ein unvollständiges Bild der epidemiologischen Lage in Deutschland ergeben könnten, schränkt das Institut in einem Hinweis auf seiner Internetseite ein.
Die höchsten Inzidenzen im Freistaat gab es nach RKI-Angaben in den Landkreisen Unterallgäu (337,3) und Dillingen an der Donau (313,9) sowie in der Stadt Schweinfurt (318,8). Die niedrigsten Werte meldete das Institut aus den Landkreisen Neustadt an der Waldnaab (75,0) und Main-Spessart (84,1). Insgesamt gab es laut RKI in Bayern bisher mehr als 1,3 Millionen Coronafälle. Mehr als 19.500 Menschen starben mit oder an Corona.
Samsung schränkt in China wegen Corona-Lockdown Chip-Produktion ein
10.07 Uhr: Der Lockdown in der chinesischen Hightech-Metropole Xian am östlichen Ende der Seidenstraße macht dem koreanischen Chiphersteller Samsung zu schaffen. Der Technologiekonzern teilte mit, wegen der Beschränkungen seine Produktion vorübergehend anzupassen. Es werde aber alles daran gesetzt, über andere Produktionsstätten die Kunden zu beliefern. Die Koreaner beschäftigen 3300 Mitarbeiter in Xian und investierten rund 8,8 Milliarden Euro in die dortigen Produktions- und Forschungsanlagen.
Auch der chinesische Elektroautobauer BYD teilte mit, seine Produktion in Xian anzupassen. Wann sich der Betrieb wieder normalisieren wird, blieb offen.
China hatte in der Acht-Millionen-Metropole Xian einen Tag vor Weihnachten strenge Reisebeschränkungen verhängt. Die Menschen dürfen die Stadt nicht ohne Zustimmung ihres Arbeitgebers oder der Gemeindebehörden verlassen. Dabei ist die Zahl der Infektionen – knapp 1000 im Zeitraum 9. bis 28. Dezember – im Vergleich zu anderen Orten der Welt gering. Omikron wurde noch nicht festgestellt. Doch Peking fährt generell einen harten Kurs, um die Ausbreitung der Infektionen einzudämmen.
Kassel Airport will Defizit trotz Coronapandemie weiter senken
9.33 Uhr: Trotz der Coronapandemie und sinkender Passagierzahlen will der Regionalflughafen Kassel sein Defizit für 2021 und 2022 reduzieren. Das sagte ein Sprecher des Finanzministeriums in Wiesbaden auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. »Kassel Airport verringert das Defizit Jahr für Jahr«, sagte er. 2020 habe der Verlust 5,47 Millionen Euro betragen, 2019 noch 5,6 Millionen Euro.
Wie in der gesamten Tourismus-Branche sei die Nachfrage aufgrund der Verunsicherung der Kunden in der Coronapandemie gesunken, sagte eine Flughafen-Sprecherin. Aktuell gehe man davon aus, dass bis Ende des Jahres rund 37.500 Passagiere den Airport genutzt haben werden. Vor der Pandemie waren 130.000 Passagiere pro Jahr in Kassel gezählt worden. 2020 waren es etwa 27.500.
Gerade während der Coronakrise habe sich das Geschäftsmodell des Kassel Airport bewährt, erläuterte der Sprecher des Finanzministeriums. »Die Geschäfts- und Privatflüge, die Vermietung und Verpachtung von Flächen: All das ging und geht trotz Corona recht gut weiter.« Zudem habe der Flughafen den betrieblichen Aufwand angepasst. »Er ist auch deshalb ohne zusätzliche Unterstützung des Landes durch die Krise gekommen und liegt wirtschaftlich im Plan.«
Verheizt auf Station IOI-C
9.24 Uhr: Von Tobias Großekemper. Bevor ich Journalist wurde, war ich Krankenpfleger. Mitten in der Pandemie kehrte ich nach mehr als 20 Jahren für drei Tage zurück in den alten Beruf. Es war eine bittere Erfahrung. Lesen Sie hier den ganzen Artikel.
Designierter FDP-Generalsekretär lässt Entscheidung zu Impfpflicht offen
9.12 Uhr: Der designierte FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai hat seine Entscheidung zu einer möglichen Corona-Impfpflicht offengelassen. »Es wird Gruppenanträge dazu geben, und ich persönlich werde abwarten und werde mir sehr genau diese Gruppenanträge anschauen und hinterher zu einer Entscheidung kommen«, sagt er im ZDF-Morgenmagazin. Djir-Sarai räumte allerdings ein, dass er anders als noch im Sommer kein genereller Gegner einer Impfpflicht mehr sei. »Heute sehen wir weiter, im Sommer wusste ich noch nichts von der Omikron-Variante. Die Dramatik der Situation, so wie wir sie jetzt haben, war aus meiner Sicht im Sommer nicht erkennbar.«

Impfzentrum am ehemaligen Flughafen Tegel in Berlin: »Für weitere Impfwellen auf Dauer vorhalten«.
Foto: Paul Zinken / dpaStädtetag: Impfkapazitäten »nicht wieder vorschnell aufgeben«
8.27 Uhr: Der Deutsche Städtetag hat Bund und Länder aufgefordert, ausreichend Corona-Impfstoffreserven anzulegen und dauerhaft Impfkapazitäten in den Städten zu gewährleisten. »Die Menschen werden auch im neuen Jahr 2022 Auffrischungsimpfungen benötigen, davon gehen wir fest aus. Einen Mangel an Impfstoff und fehlende Impfkapazitäten darf es im dritten Corona-Jahr aber nicht mehr geben«, sagte Präsident Markus Lewe den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
»Wir erwarten, dass Bund und Länder die Impfstoffversorgung sicherstellen und die Reservelager für die nächste Welle füllen«, so der CDU-Politiker, der Oberbürgermeister von Münster ist. Im neuen Jahr gehe es auch darum, sich dauerhaft für Pandemiefälle zu wappnen. Bund und Länder sollten deshalb die Impfkapazitäten in den Städten »nicht wieder vorschnell aufgeben, sondern für weitere Impfwellen auf Dauer vorhalten«.
Wegen Corona: BVB-Profis sollen erneut auf Gehalt verzichten
8.21 Uhr: Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund will seine Profis einem Bericht der »Ruhr Nachrichten« zufolge (pay) wieder zu einem Gehaltsverzicht bewegen. Seit dem 28. Dezember ist Spitzensport in Deutschland wegen der Corona-Maßnahmen kaum mit Zuschauern möglich. Pro Heimspiel im leeren Stadion soll der BVB bis zu vier Millionen Euro an Einnahmen verlieren. In seiner ursprünglichen Kalkulation habe die Dortmunder Geschäftsführung ab der Rückrunde, also von Januar an, mit einer weitgehend vollen Auslastung gerechnet und für das Geschäftsjahr nur noch ein Minus von zehn bis 15 Millionen Euro eingeplant. Dieses selbst gesteckte Ziel zu erreichen, könne der Klub bereits abhaken, hieß es in dem Bericht.
Der BVB hat seine Profi-Fußballer bereits zweimal zum Gehaltsverzicht bewegen können. Bisher haben die Spieler in der Vorsaison auf 8,25 Millionen Euro an Gehalt verzichtet, im Spieljahr 2019/20 auf fünf Millionen Euro.
794 weitere Corona-Todesfälle in Polen – Rekord in vierter Welle
8.01 Uhr: Polen meldet anhaltend hohe Infektionszahlen – und binnen 24 Stunden 794 weitere Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus. Das ist der höchste Tageswert in der vierten Corona-Welle in dem Land. Zudem wurden 15.571 Neuinfektionen registriert, wie Vize-Gesundheitsminister Waldemar Kraska dem TV-Sender Polsat News sagt.
Israel hebt Reiseverbot nach Deutschland wieder auf
8.00 Uhr: Israel hat ein Reiseverbot nach Deutschland und in andere Länder wieder aufgehoben. Das sogenannte Corona-Kabinett billigte in der Nacht zum Mittwoch eine entsprechende Expertenempfehlung. Das Verbot, das auch für eine Reihe anderer »roter« Länder galt, war vor gut einer Woche ausgesprochen worden, um die Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus zu verhindern. Inzwischen sind die Reisebeschränkungen jedoch nach Expertenansicht nicht mehr hilfreich, weil sich Omikron inzwischen bereits auch innerhalb Israels stark ausbreitet.
Auch zahlreiche afrikanische Länder sowie Italien, Irland, Belgien, Norwegen und Schweden wurden wieder von der roten Liste genommen. Für andere Länder, darunter auch die USA, bleibt das Verbot jedoch vorerst in Kraft.
440.000 Neuinfektionen an einem Tag – Corona-Rekordwerte in den USA
5.56 Uhr: In den USA steigt die Zahl der Corona-Neuinfektionen weiter rapide an. Für Montag gab die Gesundheitsbehörde CDC mehr als 440.000 neue Fälle an einem Tag an – der höchste gemeldete Tageswert seit Beginn der Pandemie. Allerdings ist davon auszugehen, dass diese Zahl wahrscheinlich aufgrund der Feiertage verfälscht ist, da es nach Weihnachten noch zu Nachmeldungen gekommen sein dürfte. Die Daten variieren auch deutlich – die »New York Times« etwa meldete für den Tag sogar mehr als 500.000 Neuinfektionen in den USA.
Bundesstaaten wie New York, New Jersey, Illinois und Maryland sowie die Hauptstadt Washington hatten in den vergangenen Tagen täglich Rekordwerte bei den Corona-Neuansteckungen verzeichnet – die Kurve zeigt dabei steil, teils fast senkrecht nach oben. Die Omikron-Variante dominiert inzwischen das Infektionsgeschehen in den USA. Auch wenn die CDC zuletzt ihre Schätzungen zur Verbreitung der neuen Variante nach unten korrigierte, ist der Anteil der Variante an den Neuinfektionen seit Anfang Dezember signifikant gestiegen.
US-Präsident Joe Biden steht unterdessen weiter wegen fehlender Kapazitäten für flächendeckende Corona-Tests in der Kritik. Er hatte zuletzt Fehler eingestanden und erklärt, die aktuelle Situation sei nicht in Ordnung – die Regierung hätte sich eher um die Beschaffung von Tests kümmern müssen. Nun habe sie aber »ein paar Fortschritte« gemacht, sagte er am Dienstag auf Nachfrage in Delaware, wo er die Zeit mit seiner Familie verbringt.
In den USA fehlt es vielerorts an Selbsttests für den Eigengebrauch – in zahlreichen Apotheken sind sie ausverkauft. Wer ein kostenloses Testangebot der Behörden nutzen möchte, muss dafür oft sehr lange anstehen. Private Anbieter bieten Tests für teures Geld an – und selbst dort gibt es teilweise keine kurzfristigen Termine mehr.
Eine Analyse zum Test-Mangel in den USA finden Sie hier: Amerikas Test-Misere
RKI registriert 40.043 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 205,5
5.27 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) hat am Mittwoch eine niedrigere bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz als am Vortag veröffentlicht – allerdings mit der Einschränkung, dass die Daten aufgrund der geringen Test- und Meldeaktivitäten während der Feiertage ein unvollständiges Bild abgeben könnten. Das RKI gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Morgen mit 205,5 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte die bundesweite Inzidenz bei 215,6 gelegen, vor einer Woche bei 289,0 (Vormonat: 442,9). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI nun binnen eines Tages 40.043 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5:26 Uhr wiedergeben. Vor genau einer Woche waren es 45.659 Ansteckungen.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 414 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren 510 Todesfälle verzeichnet worden. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 7 066 412 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte aber deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Dienstag mit 3,25 (Montag 3,26) an.
WHO sieht weiterhin »sehr hohes« Risiko durch Omikron-Variante des Coronavirus
3.27 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft das von der Omikron-Variante des Coronavirus ausgehende Risiko nach wie vor als »sehr hoch« ein. »Das Gesamtrisiko durch die besorgniserregende neue Omikron-Variante bleibt sehr hoch«, warnte die WHO am Mittwoch. »Zuverlässige Beweise zeigen, dass die Omikron-Variante gegenüber der Delta-Variante einen Wachstumsvorteil mit einer Verdopplungsrate von zwei bis drei Tagen besitzt«.
In einer Reihe von Ländern wie den USA, Großbritannien, Frankreich und Italien sei ein »schneller Anstieg der Inzidenz« zu beobachten, erklärte die WHO weiter. Dieser Anstieg sei »wahrscheinlich« auf eine Kombination aus dem über die Zeit abnehmenden Schutz durch Impfung oder Genesung sowie der gestiegenen Übertragbarkeit der Variante zurückzuführen.
Nordrhein-Westfalen verspricht Karnevalsvereinen Hilfen
2.01 Uhr: Das Land Nordrhein-Westfalen hat den Karnevalsvereinen nach der pandemiebedingten Absage von Sitzungen und großen Umzügen Hilfen in Aussicht gestellt. Wie die »Rheinische Post« berichtete, habe das Land mit den Rheinischen Karnevals-Korporationen Gespräche geführt. Diesen gehören rund 570 Karnevalsvereine an.
Sie befürchten, durch die Absagen auf hohen Kosten etwa für abgeschlossene Mietverträge sitzenzubleiben. Verbandspräsident Hans Mayer soll bei Gesprächen auf unbürokratische Finanzhilfen gepocht und vor einem Vereinssterben gewarnt haben, nachdem nun bereits die zweite Session in Folge ausfallen müsse.
Der Düsseldorfer Staatskanzleichef Nathanael Liminski habe demnach erklärt, die CDU/FDP-Landesregierung setze sich beim Bund für eine Verbesserung der entsprechenden Bundesprogramme im Sonderfonds Kultur und bei den Überbrückungshilfen ein. Diese werde das Land durch eigene Landesfördermittel flankieren.
Bereits Mitte Dezember war entschieden worden, dass der Großteil des Sitzungskarnevals in NRW auch in der laufenden Saison 2021/22 wegen der Corona-Pandemie ausfällt. Auch der Rosenmontagszug in Köln, der Hunderttausende Zuschauer anzieht, wird nächstes Jahr voraussichtlich wegen Corona nicht stattfinden.
US-Behörde: Antigen-Tests erkennen Omikron nicht so gut wie andere Varianten
0.37 Uhr: Antigen-Tests erkennen eine Corona-Infektion mit der Omikron-Variante laut US-Gesundheitsbehörden vermutlich nicht so gut wie frühere Varianten. »Erste Daten deuten darauf hin, dass Antigen-Tests die Omikron-Variante zwar erkennen, aber möglicherweise eine geringere Empfindlichkeit aufweisen«, erklärte die US-Arzneimittelbehörde (FDA) am Dienstag. Die Empfindlichkeit ist ein Maß dafür, wie wahrscheinlich es ist, dass ein Test bei einer bestehenden Infektion ein positives Ergebnis anzeigt.
Die neuen Daten basieren auf ersten Forschungsergebnissen mit lebenden Viren von echten Patienten. Zuvor hatte die FDA die Tests mit abgetöteten Viren untersucht und dabei keine Unterschiede zwischen verschiedenen Corona-Varianten feststellen können. Die neuen Daten spiegeln laut FDA die Realität besser wider – die Studien sind jedoch noch nicht abgeschlossen.
Die FDA erklärte weiter, dass die Verwendung von Antigen-Tests weiterhin empfohlen wird – die Menschen sollten allerdings die offiziellen Anweisungen beachten. Bei einigen der sogenannten Schnelltests werden die Benutzer beispielsweise angewiesen, zwei Tests im Abstand von einer bestimmten Zeitspanne durchzuführen, um einen negativen Befund zu bestätigen.
Wenn eine Person mit einem Schnelltest negativ getestet wurde, aber aufgrund von Symptomen oder ihrer Nähe zu Infizierten wahrscheinlich an Covid erkrankt ist, wird ihr dennoch empfohlen, einen PCR-Test zu machen – der »Goldstandard« beim Erkennen von Corona-Infektionen.
Transportbranche fürchtet schwere Verwerfungen durch Omikron
0.28 Uhr: Der Transport- und Logistikbranche drohen schwere Einbußen durch die erwartete Omikron-Infektionswelle. »Wenn durch Omikron tatsächlich große Teile der Bevölkerung infiziert werden, dann wird es große Probleme geben, die Versorgungsketten aufrechtzuerhalten«, sagt Dirk Engelhardt, Aufsichtsrat und Vorstandssprecher des Logistikverbandes BGL, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Er hält deshalb einen »Transportpakt« mit der Bundesregierung für notwendig: Die Politik müsse gegebenenfalls Prioritäten festlegen, was vordringlich transportiert werden soll. »Solche Notfallpläne benötigen wir, um ein Chaos wie bei der Flutkatastrophe im Ahrtal zu verhindern.«
Deutschland will 75 Millionen weitere Impfdosen an ärmere Länder spenden
0.20 Uhr: Die Ampelkoalition will im kommenden Jahr mindestens 75 Millionen Impfdosen an ärmere Staaten spenden, ohne dabei die eigene Impfkampagne einzuschränken. Für das abgelaufene Jahr gesetzte Ziel von 100 Millionen Dosen sei bereits erreicht worden, »aber dabei dürfen wir nicht stehen bleiben. Für das kommende Jahr planen wir eine weitere Spende von mindestens 75 Millionen Dosen«, sagt Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Sie stimme mit Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) überein, dass das nicht zulasten der Impfkampagne in Deutschland gehe. »Wir sind uns einig, dass wir beides hinbekommen werden: die Versorgung der eigenen Bevölkerung und die der ärmeren Staaten.«
Die unmittelbaren Folgen von Covid-19 seien massiv, aber auch Infektionen wie Malaria und Tuberkulose oder Hunger und Armut würden extrem zunehmen. »Die Gewalt gegen Frauen wächst, es gibt mehr Menschenrechtsverletzungen. Es ist dramatisch, was wir gerade erleben.« Der Schlüssel zur Beendigung sei, den Menschen weltweit den Zugang zu Impfstoffen zu ermöglichen.

Polizei-Einsatz bei Corona-Demo in Bautzen: »Riesige Belastung für die Einsatzkräfte«
Foto: B&S/Bernd März / imago images/Bernd MärzPolizeigewerkschaft: Corona-Demos belasten Beamte psychisch
0.00 Uhr: Die Gewerkschaft der Polizei befürchtet für Beamte im Dauereinsatz psychische Beeinträchtigungen durch die andauernden Corona-Demonstrationen und sogenannten Spaziergänge. »Die vielen Corona-Proteste sorgen für eine riesige Belastung für die Einsatzkräfte«, sagte der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft, Oliver Malchow, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
Gerade Bereitschaftspolizisten würden von einem Einsatzgebiet ins nächste fahren – häufig sogar in einem anderen Bundesland. Da es bei diesen Protestzügen immer mehr gewalttätige Verläufe mit hoher Aggressivität auch gegen Einsatzkräfte der Polizei gebe, seien diese Einsätze äußerst belastend, betonte Malchow. »Die Führungskräfte sind intensiv bemüht, die Belastung ihrer Mitarbeiter abzubauen, aber das wird immer schwieriger.« Malchow hatte in einem weiteren Interview bereits beklagt, dass durch die Einsätze bei den Demos andere polizeiliche Aufgaben vernachlässigt würden, zum Beispiel bei der Verkehrsüberwachung.
Manuel Ostermann, stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft, nannte in der »Bild« den Personalmangel durch Stellenstreichungen als Hauptgrund für die Probleme. »Das fällt uns jetzt in allen Bereichen und somit auch bei den Corona-Maßnahmen auf die Füße.«
Die Stadt München hat unangemeldete Corona-»Spaziergänge« für diesen Mittwoch und Donnerstag ausdrücklich untersagt. Damit solle nach Angaben vom Dienstag einem Wildwuchs an Demonstrationen mit zum Teil gewaltbereiten Teilnehmern vorgebeugt werden, bei denen weder Mindestabstände eingehalten noch Mund-Nasen-Bedeckungen getragen würden. Die Teilnahme an unangemeldeten und nicht auflagenkonformen Demos gegen die Pandemiebekämpfung sei eine Ordnungswidrigkeit – Teilnehmern drohe ein Bußgeld von bis zu 3000 Euro.