Corona-News am Mittwoch In Spanien gilt wieder Maskenpflicht im Freien

Ein Mann mit Mund-Nasen-Schutz sitzt auf einer Promenade am Strand von San Sebastian (Archivfoto)
Foto:Alvaro Barrientos / dpa
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21.52 Uhr: Die Regierung in Madrid kündigte an, dass das Tragen von Masken auch im Freien wieder Pflicht werde. Die Maßnahme gelte ab Donnerstag – und damit bereits zur Weihnachtszeit. Die Maskenpflicht im Freien war in Spanien Ende Juni aufgehoben worden, in Innenräumen und bei großen Menschenansammlungen im Freien galt sie aber weiterhin.
»Die Maske hat in den vergangenen Monaten bewiesen, dass sie ein wirksames Präventionsmittel ist«, erklärte Regierungschef Pedro Sánchez am Abend. Die Tragepflicht im Freien solle »vorübergehend« gelten und »so bald wie möglich« aufgehoben werden. Beim Sport im Freien oder beim Spaziergang mit Haushaltsmitgliedern müsse die Maske vorerst nicht getragen werden.
Spanien hat zwar eine der höchsten Impfquoten weltweit, dennoch sind die Corona-Neuinfektionen zuletzt explodiert. Die Behörden meldeten am Mittwoch einen neuen Rekord von 60.041 Neuinfektionen an einem Tag. Die 14-Tage-Inzidenz liegt bei 784 Fällen auf 100.000 Einwohner, das ist viermal soviel wie noch Anfang Dezember.
Manche Regionen wie Katalonien wollen deshalb striktere Regelungen und könnten bald wieder eine nächtliche Ausgangssperre verhängen.
Nigeria zerstört mehr als eine Million abgelaufene Impfdosen von AstraZeneca
20.28 Uhr: Nigeria hat mehr als eine Million Corona-Impfstoffdosen vernichtet, weil das Verfallsdatum überschritten war. Die vor einigen Monaten von Industrieländern gespendeten Dosen des AstraZeneca-Vakzins seien verbrannt worden, gab die für Impfungen zuständige Gesundheitsbehörde Nigerias am Mittwoch bekannt. In dem mit 220 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichsten Land Afrikas sind bisher nur vier Millionen Menschen vollständig geimpft – weniger als drei Prozent der erwachsenen Bevölkerung.
»Als uns diese Impfstoffe angeboten wurden, wussten wir, dass sie nur eine kurze Haltbarkeitsdauer hatten«, erklärte die Behörde. Der Druck sei jedoch groß gewesen, wegen der Impfstoffknappheit zuzugreifen. Reiche Länder horteten die Impfstoffe und böten sie dann als Spende an, »wenn sie kurz vor dem Verfall stehen«, klagte die Behörde.
Die Uno warnt seit Langem davor, dass die ungleiche Verteilung von Impfstoffen dazu führt, dass viele Menschen in den ärmeren Ländern keine einzige Impfung erhalten, während die reicheren Länder Auffrischungsimpfungen vorantreiben.
Belgien beschließt härtere Maßnahmen
19.45 Uhr: Wie andere europäische Länder hat auch Belgien striktere Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus angekündigt. Ab Sonntag werden die Kinos und Veranstaltungsorte wie Konzertsäle geschlossen, wie Regierungschef Alexander De Croo bekanntgab. Cafés und Restaurants dürfen nur bis 23 Uhr geöffnet bleiben. Alle Großveranstaltungen im Innenbereich werden verboten.
Pfizers Anti-Covid-Pille »Paxlovid« erhält US-Notfallzulassung
18.42 Uhr: Die US-Arzneimittelaufsicht FDA hat eine Notfallzulassung für die Anti-Virus-Pille Paxlovid des Pharmakonzerns Pfizer erteilt. Früheren Angaben des BioNTech-Partners zufolge zeigt die Tablette eine Wirksamkeit von fast 90 Prozent bei der Vorbeugung von Krankenhausaufenthalten und Todesfällen bei Hochrisiko-Patienten. Es ist die erste derartige Tablette, die in den USA zugelassen wird.
Die Behörde genehmigte das Medikament für die Behandlung von erwachsenen Hochrisikopatienten und Kindern im Alter von mindestens 12 Jahren. Die Tabletten sollen demnach fünf Tage lang im Abstand von jeweils 12 Stunden eingenommen werden, beginnend kurz nach dem Ausbruch der Symptome. Das Unternehmen erklärte, es sei bereit, mit der sofortigen Auslieferung zu beginnen.
Biden negativ getestet – nach Kontakt mit infiziertem Mitarbeiter
18.22 Uhr: Weil US-Präsident Joe Biden Kontakt zu einem infizierten Mitarbeiter hatte, unterzog er sich einem PCR-Test. Dieser fiel negativ aus, wie das Weiße Haus in Washington am Mittwoch vermeldete.
Am Montagabend wurde bekannt, dass ein Mitarbeiter, der als »enger Kontakt« eingestuft wurde, sich mit dem Coronavirus infiziert hatte. Am Freitag soll er sich in der Präsidentenmaschine »Air Force One« rund 30 Minuten in der Nähe von Biden aufgehalten haben.
Erstmals über 100.000 Corona-Neuinfektionen in Großbritannien
17.45 Uhr: In Großbritannien hat die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen erstmals die Schwelle von 100.000 überschritten. Es seien innerhalb von 24 Stunden 106.122 Ansteckungen registriert worden, teilte die Regierung am Mittwoch in London mit. Hauptgrund für die regelrechte Explosion der Infektionszahlen im Königreich ist die Omikron-Variante des Coronavirus.
Die Queen hatte das traditionelle Familienweihnachtsfest im ostenglischen Sandringham vor wenigen Tagen aus Sorge vor der sich rasant ausbreitenden Omikron-Variante abgesagt. Stattdessen wird die Monarchin Weihnachten wie im vergangenen Jahr auf Schloss Windsor verbringen. Verschiedene Familienmitglieder wollen sie dort Berichten zufolge besuchen und ihr Gesellschaft leisten. Es ist das erste Weihnachtsfest der Queen (95) nach dem Tod ihres langjährigen Ehemanns Prinz Philip im April.
Lauterbach rechnet mit vierter Impfung
17.20 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach geht davon aus, dass eine vierte Corona-Impfung nötig sein wird. Der SPD-Politiker sagte bei einer Pressekonferenz, man wisse nicht, wie lange der Booster-Schutz bei der neuen Omikron-Variante anhalte. Möglicherweise sei der Impfschutz nicht allzu dauerhaft. »Darauf sind wir vorbereitet und haben spezifischen Omikron-Impfstoff gekauft beim Unternehmen Biontech«.
Lauterbach sprach von insgesamt 80 Millionen Dosen, mit denen ab April oder Mai gerechnet werde. Zusätzlich solle auch wieder Moderna-Impfstoff beschafft werden, damit eine Auswahl angeboten werden könne. »Aber ich würde persönlich als Wissenschaftler davon ausgehen, dass wir davon ausgehen müssen, dass eine sogenannte vierte Impfung, das wäre es dann ja, dass die notwendig sein wird.«
Hausärzteverband-Chefs Ulrich Weigeldt hatte kürzlich gesagt, man rechne damit, dass im Sommer, spätestens im Herbst eine vierte Impfung nötig sein werde.
Bund verschärft Corona-Einreiseregeln aus Virusvariantengebiet
16.25 Uhr: Wegen der Ausbreitung der hoch ansteckenden Omikron-Variante des Coronavirus hat die Bundesregierung die Einreiseregeln aus Virusvariantengebieten verschärft. Wer aus einem solchen Gebiet nach Deutschland einreist, braucht künftig einen negativen PCR-Test. Das teilte die Regierung nach einem Beschluss des Kabinetts mit. Nachweis- und Testpflichten gelten mit der Änderung der Coronavirus-Einreiseverordnung demnächst für alle ab einem Alter von sechs Jahren.
Zuvor hatten sich die Gesundheitsministerinnen und -minister der Länder für die Änderungen ausgesprochen, um die Ausbreitung von Omikron so lange wie möglich zu verhindern und zu verlangsamen, damit sich noch mehr Menschen impfen lassen können. Virusvariantengebiete sind derzeit verschiedenen Länder des südlichen Afrikas sowie seit Montag auch Großbritannien.
Verschärfte Schutzvorkehrungen sollen laut Verordnung dazu beitragen, dass Infektionen frühzeitig vor der Einreise entdeckt werden. Die PCR-Testverpflichtung besteht auch für Reisende, die nur auf der Durchreise einen Stopp in Deutschland machen.
Der PCR-Test darf bei Einreise nicht älter als 48 Stunden sein, wenn man eigenständig einreist. Kommt man mit Flugzeug, Fähre, Busunternehmen oder Bahn, darf der Test nicht älter als 48 Stunden ab Beginn der Beförderung sein. Da nun auch für Kinder ab fünf Jahren die Möglichkeit zur Schutzimpfung gegen Covid-19 bestehe, werde die Altersgrenze für die Nachweispflicht von derzeit zwölf Jahren auf sechs Jahre abgesenkt.
Österreich verschärft Einreiseregeln für Großbritannien, Dänemark und Niederlande
15.40 Uhr: Wegen des hohen Vorkommens der Omikron-Variante stuft Österreich die Niederlande, Dänemark, Norwegen und Großbritannien als Risikogebiet ein. Einreisende ohne Booster-Impfung müssten sich in Quarantäne begeben, teilt die Generaldirektorin für die Öffentliche Gesundheit, Katharina Reich, mit. Personen mit Booster-Impfung könnten die Quarantäne mit einem negativen PCR-Test umgehen. Zudem gelte in der Gastronomie ab dem 27. Dezember eine Sperrstunde von 22 Uhr.
Baerbock und Asselborn erwarten keine Grenzschließungen wegen Omikron
15.37 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock und ihr luxemburgischer Amtskollege Jean Asselborn erwarten trotz der aktuellen Coronawelle keine erneuten Grenzschließungen in der Europäischen Union (EU). Man arbeite in Deutschland mit Hochdruck daran, »die jetzige Situation so unter Kontrolle zu bringen, dass wir nicht nur alle ein friedliches und gesundes Weihnachtsfest haben, sondern auch alle gemeinsam als Europäerinnen und Europäer diese Weihnachten zum Teil mit Familien, mit Freunden grenzüberschreitend feiern können«, sagte Baerbock am Mittwoch nach einem Treffen mit Asselborn in Berlin.

Jean Asselborn und Annalena Baerbock
Foto: POOL / REUTERSAsselborn sagte, Bilder wie am 18. März 2020, als Deutschland wegen Corona seine EU-Binnengrenzen geschlossen hatte, werde er nie vergessen. Zugleich betonte er: »Diese Lektion haben wir gelernt.« 30 Prozent der Bürger Europas lebten in Grenzgebieten. Asselborn rief die Menschen in Europa auf, sich ein drittes Mal gegen Corona impfen zu lassen. Dies solle dann »ein Freifahrtschein sein und bleiben, dass man in Europa reisen könne.« Das, glaube ich, muss das Ziel sein. Wenn wir das nicht tun, dann nehmen wir ja auch die Motivation weg bei denen, die sich nicht impfen lassen wollen.«
Scholz will Impfquote von 80 Prozent bis zum 7. Januar
15.03 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will bis zum 7. Januar eine Corona-Impfquote von 80 Prozent in Deutschland erreichen. Das Ziel beziehe sich auf die Erstimpfungen, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Mittwoch in Berlin. Derzeit sind 61,2 Millionen Menschen in Deutschland mindestens einmal geimpft, was 73,6 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmacht. Um 80 Prozent zu erreichen, müssen bis zum 7. Januar etwa 5,3 Millionen Menschen eine erste Impfung erhalten. Am 7. Januar will Scholz das nächste Mal mit den Ministerpräsidenten der Länder über die Bekämpfung der Corona-Pandemie beraten
Scholz hatte das neue Impfziel bereits am Dienstag genannt, aber ohne ein konkretes Datum zu nennen. »Als nächstes Zwischenziel möchte ich eine Impfquote von mindestens 80 Prozent ansteuern. Und wenn wir das erreicht haben, müssen wir das nächste Ziel in den Blick nehmen«, kündigte er an. »Impfen, Impfen, Impfen bleibt unser Ziel.«
Generalmajor Breuer: 28 Millionen Coronaimpfungen seit Mitte November erreicht
14.40 Uhr: Deutschland steht nach Angaben des Leiters des Corona-Krisenstabes der Bundesregierung, Generalmajor Carsten Breuer, unmittelbar vor dem Erreichen des selbstgesteckten 30-Millionen-Zieles bei den Corona-Impfungen bis Ende des Jahres. Am Mittwoch seien seit Mitte November mehr als 28 Millionen Impfungen verabreicht worden, sagte Breuer nach einem Treffen mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Gesundheitsminister Klaus Holetschek (beide CSU) in München. »Wir sind knapp vor dem eigentlichen Ziel«, sagte Breuer. In Bayern liege die Ziellinie bei 4,74 Millionen Corona-Impfungen – hier seien 4,5 Millionen erreicht, so Holetschek.
Es müsse nun kontinuierlich weiter geimpft werden, damit das Ziel bis Ende des Jahres erfüllt werde und bis Ende Januar weitere 30 Millionen Impfstoffdosen verabreicht werden könnten, sagte der Generalmajor. Dazu müsse sichergestellt werden, dass Impfzentren und so weit wie möglich Arztpraxen auch über die Feiertage geöffnet blieben und dass Transparenz bezüglich der Verfügbarkeit von Impfstoff hergestellt werde. »Nur das Boostern, nur das Erhöhen des Impfschutzes ist überhaupt eine Chance, um die Omikron-Welle zumindest im Zaume zu halten«, sagte Breuer.
Razzia wegen mutmaßlich gefälschter Impfpässe in Rheinland-Pfalz und im Saarland
14.15 Uhr: In Rheinland-Pfalz und im angrenzenden Saarland sind Ermittler am Mittwoch zu einer Razzia wegen mutmaßlich gefälschter Impfpässe ausgerückt. Insgesamt wurden 17 Wohnungen durchsucht, wie Polizei und Staatsanwaltschaft in Bad Kreuznach und Trier mitteilten. Es gehe um eine »Vielzahl von Fällen«. Es seien Beweismittel wie Impfausweise und digitale Impfzertifikate beschlagnahmt worden.
Die Staatsanwaltschaft wies zugleich darauf hin, dass es sich bei der Herstellung falscher Impfnachweise um eine Urkundenfälschung handle. Verdachtsfälle würden »auch in Hinblick auf die momentane pandemische Lage mit aller Deutlichkeit verfolgt und geahndet«.
Ermittlungen wegen des Einsatzes gefälschter Impfpässe entwickeln sich inzwischen vielerorts zu einem Schwerpunkt der Arbeit von Ermittlern. So gaben Polizei und Staatsanwaltschaft in Lübeck in Schleswig-Holstein am Mittwoch bekannt, die Bearbeitung der Fälle in einer eigenen Ermittlungsgruppe zu bündeln. Hintergrund sei ein starker Anstieg der entsprechenden Straftaten in den vergangenen Wochen. Insbesondere die Apotheken gäben Hinweise auf Fälschungen.
Mitarbeiter von Apotheken würden fortlaufend über neue Merkmale von Fälschungen informiert, erklärten die Behörden dazu. Auch sie verwiesen darauf, dass die Benutzung eines gefälschten Impfpasses den Verdacht einer Urkundenfälschung begründe. »Jede einzelne Tat wird unter Ausschöpfung der möglichen rechtlichen Mittel verfolgt.«
Fußballnationalspieler Kehrer positiv auf Corona getestet
14.11 Uhr: Der deutscheFußballnationalspieler Thilo Kehrer ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Wie sein Klub Paris Saint-Germain am Mittwoch mitteilte, sei der 25-Jährige wie auch Teamkollege Éric Junior Dina-Ebimbe ins angepasste Covid-Protokoll aufgenommen worden. Zudem begab sich der Argentinier Leandro Paredes vorsichtshalber in Isolation.
Alle drei Spieler standen am Sonntag beim Pokalsieg gegen den unterklassigen Gegner Entente Feignies-Aulnoye FC (3:0) in Valenciennes auf dem Platz. Die Austragung der Ligapartie beim FC Lorient am Mittwochabend sei nicht gefährdet, hieß es.
In der französischen Ligue 1 war in dieser Woche ein Corona-Ausbruch bei Girondins Bordeaux festgestellt worden. Betroffen waren insgesamt 15 Personen, darunter neun Spieler.
Dänische Regierung will bei Einreise Test auch von Geimpften fordern
14.10 Uhr: Wer nach Dänemark reist, muss bald voraussichtlich auch unabhängig vom Impfstatus im Besitz eines vorab gemachten negativen Coronatests sein. Für Menschen aus den deutschen und schwedischen Grenzgebieten soll es Ausnahmen geben, wie der dänische Gesundheitsminister Magnus Heunicke auf einer Pressekonferenz in Kopenhagen sagte. Diesem Vorschlag der Regierung muss zunächst der Epidemieausschuss des dänischen Parlaments zustimmen, ehe die Maßnahme in Kraft treten kann.

Deutsch-dänischer Grenzübergang nahe Flensburg
Foto: Gregor Fischer / dpaDas Gleiche gilt für eine zweite Maßnahme, die Heunicke vorschlug, nämlich das Vorzeigen des Coronapasses auch im Fitnessstudio. Damit kann man in Dänemark auf dem Smartphone nachweisen, dass man geimpft, genesen oder getestet worden ist. Schon jetzt muss man diesen Nachweis in vielen Situationen im Land dabei haben.
Dänemark befindet sich derzeit in einer sehr schwierigen Coronalage. Die Neuinfektionszahlen erreichen immer wieder neue Höchststände, die Omikron-Variante greift rasant um sich und ist laut Heunicke schon jetzt dominierend im Land. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist den jüngsten Vergleichszahlen der EU-Gesundheitsbehörde ECDC zufolge die höchste in der EU und etwa dreieinhalb Mal so hoch wie in Deutschland.
Britische Regierung kauft Millionen weiterer Corona-Pillen von Pfizer und MSD
14.03 Uhr: Die britische Regierung hat einen Liefervertrag für Millionen weitere Dosen zweier Corona-Medikamente in Pillenform abgeschlossen. Großbritannien erhalte ab Anfang des kommenden Jahres insgesamt 4,25 Millionen Einheiten der Medikamente der US-Pharmakonzerne MSD und Pfizer, teilte die Regierung in London am Mittwoch mit. Großbritannien hatte das MSD-Medikament mit dem Wirkstoff Molnupiravir bereits Anfang November als erstes Land weltweit zugelassen. Das Pfizer-Mittel mit dem Wirkstoff Ritonavir ist noch nirgends zugelassen.
Molnupiravir, das unter dem Namen Lagevrio vertrieben wird, wird derzeit in einer landesweiten Studie der Universität Oxford eingesetzt, an der Menschen teilnehmen können, die unter Covid-19-Symptomen leiden. Zugelassen wurde das Medikament zudem für Menschen mit einem hohen Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf, darunter Krebspatienten.
Die Pille von Pfizer, die unter dem Namen Paxlovid vermarktet wird, soll laut London »so schnell wie möglich« auf dieselbe Weise eingesetzt werden, sobald sie das grüne Licht der britischen Arzneimittelbehörde (MHRA) erhält.
Neue Kontaktbeschränkungen in Mecklenburg-Vorpommern vor Weihnachten
14.01 Uhr: In Mecklenburg-Vorpommern gelten die verschärften Kontaktbeschränkungen für Genesene und Geimpfte schon von Freitag an und damit deutlich früher als in den meisten anderen Bundesländern. Für private Zusammenkünfte sind somit von Heiligabend an nur noch maximal zehn Personen erlaubt. Das Kabinett von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) habe auf einer Sondersitzung am Mittwoch die Coronaverordnung des Landes entsprechend geändert, hieß es aus der Staatskanzlei in Schwerin.
Bund und Länder hatten sich bei ihren Beratungen am Dienstag mit Blick auf die hochansteckende Omikron-Variante darauf verständigt, auch für Geimpfte und Genesene die Kontaktbeschränkungen zu verschärfen. Die neuen Regeln sollen spätestens ab dem 28. Dezember in allen Ländern wirksam werden. Haushalte mit Ungeimpften dürfen sich mit höchstens zwei weiteren Personen eines weiteren Haushalts treffen. Kinder bis 14 Jahre sind jeweils ausgenommen.
Schwesig hatte das Vorziehen der Kontaktbeschränkungen mit der Infektionslage, der hohen Auslastung der Intensivbetten im Nordosten und der im Ländervergleich geringen Impfquote begründet. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag in Mecklenburg-Vorpommern zuletzt bei 389 und damit deutlich über dem Bundesdurchschnitt, der 289 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche betrug. Zweimal geimpft sind im Nordosten 68,9 Prozent der Bevölkerung, bundesweit sind es 70,5 Prozent.
Söder – Bundesregierung soll rasch Vorschlag zu Impfpflicht machen
13.58 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder fordert die Bundesregierung auf, so bald wie möglich einen Vorschlag für eine Impfpflicht zu machen. In einer solch zentralen Frage, in der die Bevölkerung mitgenommen werden müsse, sei das eine Führungsaufgabe für die Bundesregierung, sagt er nach einem Treffen mit dem Leiter des Krisenstabs im Bundeskanzleramt Generalmajor Carsten Breuer. Es sei positiv, dass eine Empfehlung des Ethikrats vorliege. Nun brauche es noch eine Parallelempfehlung des Expertengremiums, wer von der Impfpflicht erfasst werden solle.
Bahn erwartet stärkste Tage im Weihnachtsverkehr
13.44 Uhr: Im Zugverkehr rollt die Weihnachtsreisewelle an. Die Deutsche Bahn rechnet an diesem Donnerstag und am Montag nach den Feiertagen mit besonders vielen Reisenden. Nach Angaben eines Sprechers liegen die Buchungszahlen höher als im vergangenen Jahr, jedoch immer noch 35 bis 40 Prozent unter dem Vor-Corona-Niveau.
Auf stark nachgefragten Verbindungen setzt die Bahn seit Mittwoch bis zum 2. Januar Sonderzüge ein. Darunter sind die Verbindungen zwischen Berlin und Stuttgart beziehungsweise München und zwischen Köln, Düsseldorf und Berlin.
Die Kapazität der Bahn wächst laufend, weil sie bis 2025 nach und nach neue ICE4-Züge erhält. Seit dem Fahrplanwechsel am 12. Dezember sind 50.000 Sitzplätze mehr im Angebot als vor einem Jahr. 2020 hatte es im Weihnachtsfernverkehr täglich gut 500.000 Sitzplätze gegeben.
Fahrgäste müssen nachweisen, dass sie gegen Covid-19 geimpft, davon genesen oder auf das Coronavirus getestet sind. Kinder bis sechs Jahren sind davon ausgenommen. Für ältere Schülerinnen und Schüler gilt das nur während der Schulzeit.
Virologe Hendrik Streeck äußert sich skeptisch zur Impfpflicht
13.35 Uhr: Der Bonner Virologe Hendrik Streeck hat sich skeptisch zu einer allgemeinen Impfpflicht gegen Corona geäußert. »Der Ansatz, die Pandemie schneller zu beenden mit einer Impfpflicht, ist nachvollziehbar. Jedoch sollte man hier sehr genau das Für und Wider überlegen«, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Es gebe viele Viren, gegen die geimpft werden sollte. »Wenn diese anderen Impfungen im Vergleich zur Impfung gegen das Coronavirus aber freiwillig bleiben, sendet das aus meiner Sicht ein falsches Signal«, sagte er.
Zudem sei noch nicht bekannt, was neue Varianten des Virus für die vorhandenen Impfstoffe bedeuteten. »Wir kennen weder die Schutzwirkung noch die Schutzdauer ganz genau«, sagte Streeck. »Ich halte unter diesen Umständen eine allgemeine Impfpflicht für ein schwieriges Instrument.«
Der Bundestag soll im neuen Jahr über eine mögliche allgemeine Coronaimpfpflicht entscheiden, und zwar ohne die sonst übliche Fraktionsdisziplin.
Lauterbach und Wieler zur Coronalage: »Das Weihnachtsfest soll nicht der Funke sein, der das Omikron-Feuer entfacht«
13.34 Uhr: Die Omikron-Welle ist laut Karl Lauterbach und Lothar Wieler nicht mehr zu verhindern. Der Gesundheitsminister stärkte dem RKI-Chef angesichts der Dissonanzen der vergangenen Tage den Rücken. Lesen Sie hier die ganze Meldung.
Virologe Streeck äußert sich skeptisch zur Impfpflicht
13.30 Uhr: Der Bonner Virologe Hendrik Streeck hat sich skeptisch zu einer allgemeinen Impfpflicht gegen Corona geäußert. »Der Ansatz, die Pandemie schneller zu beenden mit einer Impfpflicht, ist nachvollziehbar. Jedoch sollte man hier sehr genau das Für und Wider überlegen«, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Es gebe viele Viren, gegen die geimpft werden sollte. »Wenn diese anderen Impfungen im Vergleich zur Impfung gegen das Coronavirus aber freiwillig bleiben, sendet das aus meiner Sicht ein falsches Signal«, sagte er.
Zudem sei noch nicht bekannt, was neue Varianten des Virus für die vorhandenen Impfstoffe bedeuteten. »Wir kennen weder die Schutzwirkung noch die Schutzdauer ganz genau«, sagte Streeck. »Ich halte unter diesen Umständen eine allgemeine Impfpflicht für ein schwieriges Instrument.«
Der Bundestag soll im neuen Jahr über eine mögliche allgemeine Coronaimpfpflicht entscheiden, und zwar ohne die sonst übliche Fraktionsdisziplin.
Omikron in Südafrika – Studie belegt milde Krankheitsverläufe
13.09 Uhr: In Südafrika bestätigt eine neue Studie den eher milden Krankheitsverlauf der Coronavirus-Variante Omikron. Nach Auswertung von bis Ende November vorliegenden Daten ergibt sich laut den Autoren eine bis zu 80 Prozent geringere Chance, zur Behandlung ins Krankenhaus zu müssen. »Die sehr ermutigenden Daten deuten stark auf eine geringere Schwere der Omikron-Infektionswelle hin«, sagte Cheryl Cohen von Südafrikas nationalem Institut für übertragbare Krankheiten (NICD). Sie warnte jedoch, dass es sich noch um frühe Daten handelt und weitere Studien nötig seien. Die geimpften Omikron-Patienten hätten zudem eine 70-prozentige Chance, einer Behandlung auf der Intensivstationen zu entgehen.
In Südafrika dominiert die Omikron-Variante das Infektionsgeschehen. Der Großraum um die Metropole Johannesburg und die Hauptstadt Pretoria hatte bei den täglichen Neuinfektionen landesweit zeitweise einen Anteil von bis zu 80 Prozent gehabt. Allerdings liegt die Zahl der Krankenhauseinweisungen deutlich unter denen vorangegangener Infektionswellen. Auch die Zahl der Aufenthalte im Hospital sank deutlich auf im Schnitt drei bis vier Tage, so die Studie.
Bundeswehr steht mit 17.500 Soldatinnen und Soldaten zur Verfügung
13.05 Uhr: Die Bundeswehr wird die Amtshilfe in der Corona-Pandemie nach den Worten von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht so lange fortsetzen, wie sie gebraucht wird. Die Amtshilfeanträge an die Bundeswehr seien wieder deutlich gestiegen, sagte die SPD-Politikerin. »Natürlich stehen wir auch bereit, um bei der Aufrechterhaltung von kritischer Infrastruktur zu unterstützen, zum Beispiel im Gesundheitswesen«, so Lambrecht.
Derzeit unterstütze die Bundeswehr mit rund 530 Amtshilfemaßnahmen in rund 300 kreisfreien Städten, Landkreisen und den Bezirken Berlins. Mehr als 6500 Soldatinnen und Soldaten sind im Einsatz. »Wir helfen bei der Impfkampagne, in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen sowie Gesundheitsämtern und Behörden.« Im Kampf gegen Corona stünden aktuell bis zu 17.500 Soldatinnen und Soldaten lageabhängig zur Verfügung, sagte die Ministerin. Sie seien innerhalb von zwei bis drei Tagen einsatzbereit.
Seit Beginn der Coronakrise in Deutschland im März 2020 wurden 9600 Amtshilfeanträge an die Bundeswehr gestellt. Davon wurden 8600 bewilligt – mehr als je zuvor in der Geschichte der Bundeswehr.
Der Bundesländer-Überblick – Hier können Sie sich während der Feiertage impfen lassen
12.50 Uhr: Die Bundesregierung will die Impfkampagne vorantreiben. Doch mancherorts ist es gar nicht so leicht, sich in den kommenden Tagen gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Wo es geht – und wo nicht. Lesen Sie hier den ganzen Artikel.
Boris Palmer will »Beugehaft« für Impfverweigerer
12.42 Uhr: Nachdem sich Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) für eine allgemeine Impfpflicht ausgesprochen hatte, um einen Lockdown zu verhindern, war er auf Social Media beschimpft worden. Einer Userin, die ihm eine »totalitäre Gesinnung« unterstellte, antwortete er wörtlich: »Für Leute wie Sie muss die Impfpflicht her. Gerne bis zur Beugehaft.« Der neue Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte vor knapp zwei Wochen im SPIEGEL-Interview gesagt: »Ins Gefängnis muss niemand«
Corona-Modellland Südkorea – doch nicht so locker durch die Krise
12.11 Uhr: Südkorea gilt bislang als Vorbild in der Pandemie, auch wegen strenger Einreisekontrollen, Abstandsregeln und einer hohen Impfquote. Nun wollte das Land wieder öffnen – und hat zwei Faktoren unterschätzt. Lesen Sie hier den ganzen Artikel unserer Korrespondentin Katharina Graça Peters.
Omikron-Variante im Bundestag nachgewiesen
12.10 Uhr: In wenigen Wochen wird Omikron in Deutschland laut Experten vorherrschend sein. Nun ist auch im Parlament in Berlin die erste Infektion mit der hochansteckenden Mutante nachgewiesen worden. Lesen Sie hier die ganze Meldung.
Südwestländer preschen bei Kontaktbeschränkungen vor
12.05 Uhr: Nach den Beschlüssen von Bund und Ländern zur Eindämmung der Pandemie tritt in Rheinland-Pfalz schon an diesem Donnerstag eine neue Corona-Verordnung in Kraft. Der Ausschluss von Zuschauern bei Großveranstaltungen werde dann sofort wirksam sein, sagte Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) am Mittwoch in Mainz. Auch Klubs und Diskotheken werden ab Donnerstag geschlossen sein. Die Kontaktbeschränkung auf höchstens zehn Menschen auch bei Geimpften und Genesenen mit Ausnahme von Kindern soll hingegen erst ab dem 28. Dezember gelten.
Gerade in der Zeit zwischen Weihnachten und Silvester werde es nicht möglich sein, ausgelassen zu feiern, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD). Deutschland befinde sich gerade »in einer Art paradoxen Situation«. So seien die Infektionszahlen zurzeit leicht rückläufig, was sich auf die bislang vorherrschende Delta-Variante erstrecke. »Aber Omikron ist eine hochansteckende Virusvariante.« Dreyer warnte, »dass sie auch den Impfschutz unterlaufen kann«, also auch Geimpfte infizieren könne. Zwei oder besser drei Impfungen seien aber der beste Schutz vor einem schweren Verlauf mit der Einweisung ins Krankenhaus.
Kirchengemeinden können ihre Gottesdienste nach 3G-Bestimmungen organisieren, sagte Hoch. Es stehe ihnen aber frei, sich für 2G oder 2G plus zu entscheiden – also nur Geimpfte und Genesene mit Test zuzulassen.
Die von Bund und Ländern beschlossenen schärferen Regeln für private Treffen sollen auch in Baden-Württemberg bereits unmittelbar nach den Weihnachtsfeiertagen in Kraft treten. Zusammenkünfte seien dann künftig nur noch mit höchstens zehn Personen über 14 Jahre erlaubt, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Mittwoch im Landtag in Stuttgart.
Da die Omikron-Variante auch von Geimpften und Genesenen weiterverbreitet werden könne, sei diese Regelung geboten. »Sie tritt unmittelbar nach den Weihnachtsfeiertagen in Kraft, nicht erst am 28.12«, sagte er. Dennoch seien die auf der Ministerpräsidentenkonferenz beschlossenen Maßnahmen nicht ausreichend.
Bund und Länder hatten sich am Dienstag unter anderem auf Kontaktbeschränkungen spätestens ab dem 28. Dezember geeinigt, um die Ausbreitung der Omikron-Variante zu bremsen. Kontakte sollen auch für Geimpfte und Genesene auf maximal zehn Menschen beschränkt werden.
Frankreich weitet Kinderimpfung gegen Covid aus
11.32 Uhr: In Frankreich können künftig alle Kinder im Alter zwischen fünf und elf Jahren eine Coronaimpfung erhalten. Gesundheitsminister Olivier Véran kündigte am Mittwoch im Sender BFMTV an, dass Termine nun buchbar seien. Die Dosen würden in Impfzentren, in der Apotheke sowie in Arztpraxen gespritzt. Bisher hatte Frankreich Coronaimpfungen in dieser Altersgruppe nur für Kinder mit Vorerkrankungen und solche, die mit besonders gefährdeten Menschen zusammenleben, erlaubt.
Véran sagte, dass zuletzt 145 Kinder nach einer Infektion mit dem Coronavirus im Krankenhaus sind, 27 befänden sich auf der Intensivstation. Der Virus zirkuliere unter Kindern am meisten. Eins von fünf Kindern teste positiv auf das Virus. Auf welche Altersgruppe sich die Zahlen bezögen, präzisierte Véran nicht.
Die Infektionszahlen stiegen in Frankreich in den vergangenen Wochen stark an. Zuletzt steckten sich auf 100.000 Menschen innerhalb einer Woche landesweit circa 545 an. Angesichts dessen plant die Regierung im neuen Jahr strengere Regeln für den Besuch von Gastronomie und Kulturstätten.
Coronapandemie: stärkerer Anstieg der Todesfälle bei Ausländern
11.26 Uhr: Seit Beginn der Coronapandemie sind in Deutschland Ausländer deutlich häufiger gestorben als Menschen mit deutschem Pass. Das geht aus einer aktuellen Studie des Mediendienstes Integration hervor. Darin wird vor allem die Zeit in den Blick genommen, als hierzulande noch kein Impfstoff verfügbar war.
Da die ausländische Bevölkerung in Deutschland im Durchschnitt jünger ist als die Gesamtbevölkerung – und daher insgesamt weniger Ausländer ein hohes Risiko für einen tödlichen Krankheitsverlauf haben – betrachteten die Forscher den Anstieg der Todesfälle von 2019 zu 2020 jeweils für bestimmte Altersklassen. Dabei zeigt sich ihren Angaben zufolge, dass der Anstieg bei den Deutschen in der Altersklasse zwischen 45 Jahren und 64 Jahren bei 1,1 Prozent lag, bei Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit aus dieser Altersgruppe betrug der Anstieg der Todesfälle dagegen neun Prozent. Auch in anderen Altersgruppen war der Unterschied signifikant.
Ein Grund für die höhere Sterberate dürfte die sozioökonomische Situation der Zugewanderten sein, die häufiger in beengten Wohnverhältnissen leben, was eine Weitergabe des Virus begünstigt. Zudem sind unter den Ausländern mehr Menschen, die im produzierenden Gewerbe arbeiten, im Handel oder in personalintensiven Bereichen, wie etwa Großküchen oder Schlachtbetrieben, und dadurch einem höheren Infektionsrisiko ausgesetzt sind.
Schon bald 100.000 Neuinfektionen täglich in Frankreich befürchtet
10.56 Uhr: Angesichts der Ausbreitung der hochansteckenden Coronavariante warnt die französische Regierung vor einem massiven Anstieg der Neuinfektionen. Schon bald könnte es in Frankreich auf rund 100.000 Neuinfektionen täglich hochgehen von derzeit rund 70.000 neuen Fällen am Tag, sagt Gesundheitsminister Olivier Véran dem Sender BFM TV. Omikron werde schon Anfang Januar die dominierende Virusvariante sein.
Die Regierung plane allerdings vorerst keine neuen Beschränkungen. Sie setze auf ein forciertes Tempo bei den Auffrischimpfungen, um das Virus in Schach zu halten. »Das Ziel ist nicht, die Geschwindigkeit der Ausbreitung des Virus zu verringern, da die Variante zu ansteckend ist. Das Ziel ist es, das Risiko zu begrenzen, dass schwere Fälle die Krankenhäuser überschwemmen«, sagt Véran.
Omikron und die Konjunktur – Wenn das V zum U wird
10.41 Uhr: Die Omikron-Welle droht die deutsche Wirtschaft mit Wucht zu erfassen. Von Aufbruchstimmung ist nichts mehr zu spüren. Muss der Staat noch mehr helfen? Lesen Sie hier den Artikel unseres Kollegen Alexander Preker.
Schärfere Kontaktbeschränkungen in Baden-Württemberg sofort nach Weihnachten
10.35 Uhr: Die von Bund und Ländern beschlossenen schärferen Regeln für private Treffen sollen in Baden-Württemberg bereits unmittelbar nach den Weihnachtsfeiertagen in Kraft treten. Zusammenkünfte seien dann künftig nur noch mit höchstens zehn Personen über 14 Jahre erlaubt, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Mittwoch im Landtag in Stuttgart.
Da die Omikron-Variante auch von Geimpften und Genesenen weiterverbreitet werden könne, sei diese Regelung geboten. »Sie tritt unmittelbar nach den Weihnachtsfeiertagen in Kraft, nicht erst am 28.12.«, sagte er. Dennoch seien die auf der Ministerpräsidentenkonferenz beschlossenen Maßnahmen nicht ausreichend.
Bund und Länder hatten sich am Dienstag unter anderem auf Kontaktbeschränkungen spätestens ab dem 28. Dezember geeinigt, um die Ausbreitung der Omikron-Variante zu bremsen. Kontakte sollen auch für Geimpfte und Genesene auf maximal zehn Menschen beschränkt werden.
Öffentliche Schulden durch Pandemie erheblich gestiegen
10.25 Uhr: Die öffentlichen Schulden sind auch als Folge der Coronapandemie deutlich gestiegen. Bund, Länder, Gemeinden und die Sozialversicherung waren zum Ende des dritten Quartals mit 2284,2 Milliarden Euro verschuldet, teilte das Statistische Bundesamt mit. Dies entspreche einer Pro-Kopf-Verschuldung von 27.477 Euro.
Gegenüber dem Jahresende 2020 lag die öffentliche Verschuldung damit um 5,1 Prozent oder 111,3 Milliarden Euro höher, was insbesondere beim Bund, aber auch bei einigen Ländern weiterhin auf Maßnahmen zur Bewältigung der Coronapandemie zurückzuführen sei. Gegenüber dem zweiten Quartal dieses Jahres habe die Verschuldung um 1,4 Prozent oder 32,3 Milliarden Euro zugenommen.
Besonders die Schulden des Bundes seien deutlich gestiegen, gegenüber dem Jahresende 2020 lag die Verschuldung Ende September um 7,2 Prozent oder 101,4 Milliarden Euro höher. Die Schulden der Länder stiegen seit Ende 2020 um 9,2 Milliarden Euro, ein Plus von 1,4 Prozent. In den Gemeinden erhöhte sich die Verschuldung in diesem Jahr um 710 Millionen Euro oder 0,5 Prozent. Nur die Sozialversicherung konnte ihre Verschuldung senken, sie sank um drei Millionen Euro auf 41 Millionen Euro.
Lehrergewerkschaft fordert Klarheit für Schulen
10.09 Uhr: Was passiert Anfang Januar mit den Schulen? Die Länderchefs haben das offen gelassen, Lehrervertreter fordern jetzt Klarheit. Ein Bundesland hat schon die Weihnachtsferien verlängert – wenn auch nur ein bisschen. Lesen Sie hier die ganze Meldung.
Ethikrat für Ausweitung der Corona-Impfpflicht
09.45 Uhr: Der Deutsche Ethikrat befürwortet eine Ausweitung der kürzlich beschlossenen Impfpflicht für Personal in Einrichtungen wie Kliniken und Pflegeheimen auf »wesentliche Teile der Bevölkerung«. Dies müsse aber mit weiteren Maßnahmen flankiert werden, heißt es in einer mehrheitlich beschlossenen Empfehlung des unabhängigen Gremiums , das die Bundesregierung in ethischen Fragen der Coronapandemie berät. Neben flächendeckenden Impfangeboten und ausreichend Impfstoff sollte demnach soweit möglich der Impfstoff frei gewählt werden können. Empfohlen werden auch direkte Einladungen mit personalisierten Terminen, ein datensicheres nationales Impfregister und verständliche Informationen.
Insgesamt stimmten 20 der derzeit 24 Ethikratsmitglieder für die Empfehlung zur Ausweitung der Impfpflicht und vier dagegen. Zum Umfang der Ausweitung gibt es jedoch unterschiedliche Auffassungen. So befürworten 13 von 20 Mitgliedern, die grundsätzlich dafür sind, eine Ausweitung der Impfpflicht auf alle Erwachsenen, die sich impfen lassen könnten. Sieben Mitglieder sind dafür, dies auf Erwachsene zu beschränken, die zu Corona-Risikogruppen wie Älteren oder Vorerkrankten gehören.
Der Ethikrat erläuterte, hohe Impfquoten seien entscheidend, um in eine kontrollierte Situation zu kommen. Dabei stelle eine Impfpflicht stets eine erhebliche Beeinträchtigung rechtlich und moralisch geschützter Güter dar. Eine Ausweitung sei nur zu rechtfertigen, wenn sie gravierende negative Folgen möglicher künftiger Pandemiewellen abschwächen oder verhindern könne – etwa eine hohe Sterblichkeit, langfristige Gesundheitsbeeinträchtigungen großer Bevölkerungsteile oder einen drohenden Kollaps des Gesundheitssystems.
Großbritannien – 14 Omikron-Todesfälle und 129 Klinikpatienten
09.44 Uhr: Großbritannien zählt nach Regierungsangaben bislang 14 Todesfälle im Zusammenhang mit der neuen Coronavariante Omikron. Zudem würden derzeit 129 Omikron-Patienten in Krankenhäusern behandelt, sagt Gesundheitsstaatssekretärin Gillian Keegan dem Sender Sky News. Die Regierung werde nicht zögern, die Coronabeschränkungen notfalls zu verschärfen, sollte die Datenlage dies nötig machen. Premierminister Boris Johnson hatte am Dienstag erklärt, vor Weihnachten keine neuen Beschränkungen auf den Weg zu bringen. Die Situation bleibe aber weiter extrem schwierig, und die Regierung müsse womöglich nach den Feiertagen handeln. Die hochansteckende Omikron-Mutante ist laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) inzwischen in Großbritannien die dominierende Coronavariante. Die Zahl der Neuinfektionen auf der Insel ist zuletzt kräftig gestiegen.
Omikron-Welle in den USA – Bidens bittere Weihnacht
09.28 Uhr: Omikron trifft die USA voll, mitten in der Reisesaison. Deshalb hat Präsident Joe Biden neue Maßnahmen verkündet und setzt weiter auf Appelle. Lässt sich so der »virale Blizzard« bremsen, den Epidemiologen prophezeien? Lesen Sie hier den Artikel unseres US-Korrespondenten Marc Pitzke.
Stiko-Chef Mertens für mehr Kontaktbeschränkung – »sehr schnell«
09.22 Uhr: Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, hat sich mit Blick auf die Corona-Virusvariante Omikron für umfassendere Kontaktbeschränkungen ausgesprochen. Es müssten angesichts der leichten Übertragbarkeit auf jeden Fall viel, viel mehr Kontaktbeschränkungen erfolgen als derzeit üblich – und zwar »sehr schnell«, sagte Mertens der »Schwäbische Zeitung«. Ob es ein vollständiger Lockdown sein müsse, sei jetzt schwer zu sagen, erklärte der Stiko-Chef.
Zum kürzlich zugelassenen Impfstoff des US-Herstellers Novavax sagte Mertens, grundsätzlich solle sich jeder – vor allem Risikopersonen – möglichst rasch impfen lassen und nicht warten. Wenn jemand die aktuell verfügbaren Impfstoffe nicht vertrage, dann sei der neue Proteinimpfstoff aber eine Option, sagte Mertens der Zeitung. Dabei solle man aber bedenken, dass man über den neuen Impfstoff noch nicht so viel wisse wie über die seit Längerem in breiter Anwendung befindlichen Impfstoffe.
England verkürzt Quarantäne für Infizierte von zehn auf sieben Tage
09.19 Uhr: Coronainfizierte können in England künftig bereits nach sieben statt nach zehn Tagen ihre Quarantäne verlassen. Voraussetzung dafür ist, dass Schnelltests an Tag sechs und sieben negativ ausfallen, wie die britische Regierung mitteilte. Damit sollen Ausfälle im Gesundheitssystem und anderen systemrelevanten Branchen reduziert werden. Die neue Regelung solle »die Störungen im Alltag der Menschen reduzieren«, sagte der britische Gesundheitsminister Sajid Javid. Es sei wichtig, dass alle sich regelmäßig testeten und sich bei positivem Ergebnis isolierten.
In London, wo die Omikron-Variante besonders rasant um sich greift, sind bereits in etlichen Krankenhäusern und Rettungsdiensten viele Beschäftigte gleichzeitig ausgefallen.
Der britischen Gesundheitsbehörde UKHSA zufolge soll diese Regelung einen ähnlichen Schutzeffekt haben wie die standardmäßige zehntägige Quarantäne. Betroffenen wird empfohlen, trotzdem auch nach Tag sieben weiter ihre Kontakte zu reduzieren und wenn möglich von zu Hause aus zu arbeiten.
Schottland, Wales und Nordirland entscheiden eigenständig über ihre Coronamaßnahmen und haben noch nicht bekannt gegeben, ob sie sich der Regelung anschließen.
Grünen-Gesundheitspolitiker – Coronabeschlüsse reichen nicht aus
09.15 Uhr: Der Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen hält die verschärften Corona-Auflagen von Bund und Ländern für unzureichend und fordert vorsorgliche Lockdown-Vorbereitungen. »Die Beschlüsse sind ein Schritt in die richtige Richtung, aber sie können die Omikron-Gefahr wahrscheinlich nicht bändigen«, sagt er im Deutschlandfunk. »Wir müssen meines Erachtens sofort in der Lage sein, einen weitergehenden Lockdown zu beschließen und sollten deshalb uns jederzeit bereithalten.«
„Die Beschlüsse des Bund-Länder-Gipfels sind ein Schritt in die richtige Richtung, aber sie können die #Omikron-Gefahr wahrscheinlich nicht bändigen“, sagte der Grünen-Politiker und Arzt @janoschdahmen im Deutschlandfunk.
— Deutschlandfunk (@DLF) December 22, 2021
Die dramatische Lage in Großbritannien und den Niederlanden zeige, dass die neue Corona-Variante Omikron eine neue Gefahrenlage darstelle und jederzeit Kurskorrekturen erforderlich mache. Unter anderem müsse ein Lockdown vorbereitet werden. Das bedeute ebenfalls, dass der Bundestag jederzeit zu einer Sondersitzung bereit sein müsse – auch vor dem nächsten Bund-Länder-Treffen am 7. Januar –, um dazu auch die epidemische Lage von nationaler Tragweite feststellen.
Brinkhaus gegen »Weihnachtspause« bei Corona-Beschränkungen
08.50 Uhr: Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus hat den Beschluss der Bund-Länder-Runde als unzureichend kritisiert. »Kurz zusammengefasst: zu wenig, zu spät«, sagt der CDU-Politiker im ARD-»Morgenmagazin«. »Ich nehme das sehr ernst, was das RKI sagt, was Herr Wieler sagt. Deshalb hätte ich mir gewünscht, mehr und früher, also keine Weihnachtspause bei den Restriktionen.« Das Robert Koch-Institut (RKI) hatte maximale Kontaktbeschränkungen empfohlen. Diese sollten sofort eingeführt und zunächst bis Mitte Januar beibehalten werden.
Verkehrsminister Wissing offen für weitere Kontaktbeschränkungen
08.20 Uhr: Weitere Kontaktbeschränkungen sind für Bundesverkehrsminister Volker Wissing kein Tabuthema. »Omikron ist noch mal eine neue Herausforderung und natürlich muss die Politik dann auch flexibel genug sein, um schnell auf eine neue Herausforderung zu reagieren«, sagt der FDP-Politiker im ARD-Morgenmagazin. Aktuell werde mit dem erhöhten Impftempo die Pandemie »sehr effizient« bekämpft. Ob die FDP einer Wiedereinführung der epidemischen Lage zustimmen würde, ließ Wissing offen.
Die Kritik einiger Bundesländer an den neuen Regelungen wies der Minister derweil zurück. »Ich halte wenig davon, dass man das Spiel weiter betreibt, in einer Konferenz etwas zu vereinbaren, um hinterher zu erklären, dass man damit unzufrieden ist.«
Lebenserwartung in den USA um 1,8 Jahre gesunken
6.49 Uhr: Die Lebenserwartung in den USA ist vergangenes Jahr so stark gesunken wie seit 75 Jahren nicht mehr. Nach Angaben der Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC) vom Mittwoch lag die Lebenserwartung bei der Geburt für die gesamte US-Bevölkerung im vergangenen Jahr bei 77,0 Jahren – im Vorjahr waren es noch 78,8. Hauptursache für den Rückgang ist die Coronapandemie.
Der aktuelle CDC-Bericht folgt auf einen vorläufigen Bericht vom Juli und enthält die finalen Daten. Demnach lag die Lebenserwartung bei den Männern im vergangenen Jahr bei 74,2 Jahren und bei den Frauen bei 79,9 Jahren. Insgesamt war Covid-19 vergangenes Jahr die dritthäufigste Todesursache und machte 350.000 Sterbefälle aus, etwas mehr als ein Zehntel aller registrierten Todesfälle.
Ausfall von Arbeitskräften durch Omikron wird für britische Wirtschaft zur Belastungsprobe
6.13 Uhr: In Großbritannien sorgt Omikron mitten in der Vorweihnachtszeit bereits für erhebliche Beeinträchtigungen, weil Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erkrankt sind oder sich zu Hause isolieren müssen – vom Bahnverkehr über die Unterhaltungsbranche bis hin zur Feuerwehr.
»Unglücklicherweise führt die Pandemie zu einigen Personalengpässen«, heißt es etwa beim regionalen Zugbetreiber Avanti West Coast. »Wir tun alles, was wir können, um unseren Fahrplan einzuhalten«, erklärte das Unternehmen bereits Ende vergangener Woche. Trotzdem könne es zur kurzfristigen Streichung von Verbindungen kommen. Ähnlich sieht es beim Konkurrenten LNER aus, der ebenso wie andere Unternehmen seine Betriebszeiten wegen der coronabedingten Abwesenheit von Beschäftigten anpasst.
Im schottischen Edinburgh musste die viel besuchte Burg Edinburgh Castle wegen kranker Mitarbeiter die Pforten schließen – ebenso wie das berühmte Naturhistorische Museum in London. In der britischen Hauptstadt haben außerdem die Theater am West End Aufführungen abgesagt, darunter etwa den »Nussknacker« oder »König der Löwen«, um sowohl die Schauspielerinnen und Schauspieler als auch das Publikum zu schützen.
Auch Hotels und die Gastronomie bleiben nicht verschont: In den Online-Netzwerken häufen sich die Ankündigungen von Schließungen. »Wir entschuldigen uns für all die Tischreservierungen, die wir absagen mussten«, heißt es etwa von Seiten der Londoner Kneipe Duke of Richmond auf Instagram. »Wir müssen zur Sicherheit unserer verbleibenden Mitarbeiter und unserer Kunden schließen.«
In London warnten bereits Gewerkschaften, dass die Feuerwehren mit einem »beispiellosen« Arbeitskräftemangel konfrontiert seien. Die Einsatzfähigkeit sei aber noch nicht gefährdet.
Allein am Montag wurden im Vereinigten Königreich mehr als 90.000 neue Corona-Fälle registriert – ein neuer Höchstwert seit Beginn der Pandemie, der die exponentielle Ausbreitung von Omikron unterstreicht.
Eine ausführliche Analyse dazu lesen Sie hier: Fachleute erwarten Millionen Arbeitsausfälle durch Omikron
Ostbeauftragter Schneider: Drohungen gegen Politiker inakzeptabel
6.01 Uhr: Nach einem Aufruf zu einer Demonstration von Coronaleugnern vor dem Wohnhaus des Thüringer Innenministers Georg Maier (SPD) hat der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider (SPD), Drohungen gegen Politiker scharf kritisiert. »Drohungen oder Einschüchterungsversuche sind völlig inakzeptabel«, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Wer solche Aufmärsche unterstütze, billige damit auch eine mögliche Eskalation. »Gewalt hat in der politischen Auseinandersetzung keinen Platz, sondern bedroht unsere Demokratie.«
Die ausführliche Meldung lesen Sie hier: »Drohungen oder Einschüchterungsversuche sind völlig inakzeptabel«
Am Dienstag war ein Aufruf in sozialen Medien zu einer Demonstration vor Maiers Wohnhaus kursiert. Die Polizei durchsuchte daraufhin die Wohnung eines 38-jährigen Verdächtigen und stellte Beweismittel sicher. Am Abend kam es dann nach Polizeiangaben nicht zu einer Versammlung vor dem Haus. Die Polizei sei vor Ort gewesen, es sei aber alles ruhig geblieben, sagte ein Sprecher.
Der Fall erinnert an eine Demonstration vor dem Wohnhaus der sächsischen Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) Anfang Dezember. Dort hatten rund 30 Gegner der Corona-Politik demonstriert und dabei Fackeln und Plakate getragen.
RKI registriert 45 659 Neuinfektionen – Inzidenz sinkt auf 289,0
5.05 Uhr: Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist im Vergleich zum Vortag gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche am Mittwochmorgen mit 289,0 an. Am Vortag hatte der bundesweite Wert bei 306,4 gelegen, vor einer Woche bei 353,0.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 45.659 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 4.51 Uhr wiedergeben. Vor genau einer Woche waren es 51.301 Ansteckungen. Die Zahl gemeldeter Infektionen geht seit rund drei Wochen zurück. Experten befürchten wegen der ansteckenderen Omikron-Variante aber eine baldige Trendumkehr.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 510 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 453 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 6.878.709 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 109.324.
Britische Expertin rät Deutschland: Möglichst schnell Kinder impfen
4.11 Uhr: Eine der führenden britischen Corona-Expertinnen, Christina Pagel, hat Deutschland im Kampf gegen Omikron dazu geraten, vor Ende der Schulferien möglichst viele Schulkinder zu impfen. »Wenn man einen guten Anteil von ihnen schafft, bis die Schule wieder losgeht, wäre das sehr gut«, sagte Pagel im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Ansonsten drohten nach den Weihnachtsferien große Ausbrüche in Schulen. »Omikron ist ein kompletter Gamechanger.« Nie zuvor sei in der Pandemie eine so schnelle Verbreitung von Corona beobachtet werden.
Pagel rief Deutschland und andere europäische Länder, in denen die hochansteckende Corona-Variante bislang weniger weit verbreitet ist, auf, die Entwicklung in Großbritannien zu beobachten und daraus zu lernen. Deutschland sei möglicherweise in einer etwas besseren Lage, da beim Auftreten von Omikron bereits strengere Corona-Maßnahmen gegolten hätten als in England. So sei es möglich, dass dort die Verdoppelungsrate der Fälle eher bis zu vier Tage – statt wie in Großbritannien zwei Tage – betragen werde. Andererseits sei das Booster-Programm weniger weit vorangeschritten.
Dass sich Omikron in England deutlich schneller ausgebreitet hat als in Deutschland, führt die Modelliererin vom University College London auch darauf zurück, dass die Insel engere Reiseverbindungen mit Südafrika hat, wo die Variante zunächst entdeckt wurde. »London ist ein riesiger Reiseknotenpunkt. Es ist kein Zufall, dass London der Hotspot ist.«
In Großbritannien gehört die deutsch-britische Mathematikerin vom University College London zu den führenden Erklärerinnen in der Pandemie. Wie viele andere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler spricht sie sich für eine Verschärfung der Maßnahmen aus, um die Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern. In England und Schottland ist Omikron bereits die vorherrschende Variante und hat die Corona-Fallzahlen zuletzt in ungekannte Höhen schnellen lassen.
Lauterbach verteidigt neue Corona-Beschlüsse gegen Kritik
3.19 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat die Corona-Beschlüsse der Bund-Länder-Runde verteidigt. Im Interview mit den ARD-Tagesthemen sagte er am Dienstagabend: »Was wir heute beschlossen haben, zeigt schnell Wirkung.« Er schließe allerdings nicht aus, »dass auch ein harter Lockdown diskutiert werden muss, sollten die Fallzahlen sich so entwickeln«. Es gebe keine rote Linie, nur »zum jetzigen Zeitpunkt sind wir da nicht«.
Die Einschränkungen, die wir heute beschlossen haben, werden den Rückgang der Fallzahlen beschleunigen. Gleichzeitig machen wir Tempo bei den Boosterimpfungen. Für weitere Schritte gibt es keine roten Linien. Aber jetzt wurde das Richtige getan. https://t.co/6ryrqTeWSk
— Prof. Karl Lauterbach (@Karl_Lauterbach) December 22, 2021
Lauterbach konzentriert sich bei der Eindämmung der zu erwartenden Infektionswelle mit der deutlich ansteckenderen Omikron-Variante des Coronavirus nach eigener Aussage auf die Auffrischung der Impfungen. »Ich würde mir wünschen, dass wir den allergrößten Teil der Bevölkerung bis Ende Januar geboostert haben«, sagte er in den Tagesthemen. Bund und Länder machten jetzt eine zweite Kampagne, um noch einmal 30 Millionen Impfungen »durchzubringen«.
Der Gesundheitsminister rief in der ARD dazu auf, dass an Weihnachten nur Getestete zusammenkommen und sich »die Menschen vorsichtig verhalten«. Zur Forderung des Robert Koch-Instituts (RKI), sofort Kontaktbeschränkungen einzuführen, sagte Lauterbach: »Ich lege viel Wert auf die wissenschaftliche Beratung auch durch das RKI, wir arbeiten Hand in Hand.« Aber »im Rahmen der wissenschaftlichen Arbeit des RKI kann es auch schon mal eine Forderung geben, die wir nicht sofort umsetzen«.
Schottland und Wales erlassen – anders als England – weitere Corona-Maßnahmen
02.33 Uhr: Schottland und Wales haben wegen der wesentlich ansteckenderen Omikron-Variante neue Corona-Beschränkungen angekündigt. Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon teilte den Abgeordneten des schottischen Parlaments am Dienstag mit, dass die öffentliche Silvesterparty in Edinburgh wegen der steigenden Zahl von Covid-Fällen abgesagt werde. Live-Sportveranstaltungen sollen ab dem 26. Dezember »praktisch zuschauerfrei« sein.
Für mindestens drei Wochen soll die Zahl der Besucher bei öffentlichen Veranstaltungen im Freien auf 500 und in geschlossenen Räumen auf 100 Steh- beziehungsweise 200 Sitzplätze begrenzt werden soll. Sturgeon forderte die Menschen zudem auf, bis mindestens zur ersten Januarwoche »so viel wie möglich zu Hause zu bleiben«.
Sturgeons Ankündigung folgt auf noch strengere Maßnahmen, die in Wales verkündet wurden. Dort müssen nun alle Sportveranstaltungen hinter geschlossenen Türen abgehalten werden. Der walisische Wirtschaftsminister Vaughan Gething bestätigte, dass ein Fonds in Höhe von drei Millionen Pfund (3,5 Millionen Euro) zur Verfügung stehen werde, um die von den Einnahmeausfällen betroffenen Vereine zu unterstützen.
Außerdem wurde bekannt, dass die walisischen Behörden nun Geldstrafen verhängen können, wenn Menschen nicht von zu Hause aus arbeiten. Nach der am Montag erfolgten Änderung von einer bloßen Empfehlung zu einer gesetzlichen Verpflichtung zur Heimarbeit können die Betroffenen mit einer Geldstrafe von 60 Pfund (70 Euro) belegt werden, wenn sie keine »angemessene Begründung« vorbringen können. Arbeitgebern drohen Strafen von bis zu 10.000 Pfund, wenn sie ihren Mitarbeitern wiederholt nicht erlauben, von zu Hause aus zu arbeiten.
Linke-Fraktionschef kritisiert »kommunikatives Desaster« bei neuen Covid-Maßnahmen
1.54 Uhr: Der Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Dietmar Bartsch, sieht das Vertrauen der Bevölkerung in die deutsche Corona-Politik durch die Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) vom Dienstag massiv beschädigt. Es sei irritierend, dass die Corona-Maßnahmen erst ab dem 28. Dezember und nicht schon vor Weihnachten verschärft werden, sagte Bartsch den Zeitungen Redaktionsnetzwerks Deutschland.
Er wolle es ironisch sagen: »Bis vor Kurzem war mir nicht bekannt, dass das Virus unsere Weihnachtsfeiertage verinnerlicht hat.« Dazu komme das »kommunikative Desaster«, dass das Robert Koch-Institut (RKI) öffentlich mit sofortigen und maximalen Kontaktbeschränkungen auf viel schärfere und schnellere Maßnahmen gedrängt habe, als die Bundesregierung es dann mit den Ländern beschlossen habe - und Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sich vernehmbar über seine Bundesbehörde beklage.
Bartsch weiter: »Das alles ist der Bevölkerung nicht zu erklären und schwächt das Vertrauen in die Corona-Politik weiter.«