Corona-News am Montag Berliner Gericht ordnet wieder Präsenzunterricht an

Annette Riedl / dpa
Das waren die Corona-News am 31. Mai.
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21.05 Uhr: Nach einer Schlappe vor dem Verwaltungsgericht will Berlin nun doch noch vor den Sommerferien zum Regelbetrieb in den Schulen zurückkehren. Das gab Bildungssenatorin Sandra Scheeres am Montagabend bekannt.
»Die Richter sehen das Festhalten am Wechselunterrichten als nicht mehr verhältnismäßig an«, sagte die SPD-Politikerin in einer Mitteilung. »Von daher werden wir bereits vor den Sommerferien an den Schulen wieder zum Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen zurückkehren müssen.« Wichtig sei ihr, dass die Schulen genug Vorbereitungszeit erhielten, um sich darauf einzustellen. Details wolle sie in der Senatssitzung an diesem Dienstag abstimmen.
Alpha, Beta, Gamma – Virusvarianten werden umbenannt
00.25 Uhr: Um Diskriminierungen zu vermeiden, will die Weltgesundheitsorganisation Virusvarianten nicht mehr als »britische« oder »indische« Mutationen bezeichnen. Stattdessen kennzeichnen nun griechische Buchstaben die Varianten.
Peru hebt offizielle Zahl der Coronatoten um mehr als das Doppelte an
22.13 Uhr: Peru hat die offizielle Zahl seiner Coronatoten um mehr als das Doppelte heraufgesetzt. Wie Ministerpräsidentin Violeta Bermúdez am Montag mitteilte, wurde die Zahl der im Zusammenhang mit einer Coronainfektion Verstorbenen auf 180.764 erhöht. Damit ist Peru nach Angaben der Johns Hopkins University das Land mit der höchsten Sterblichkeitsrate pro Kopf. Zuvor lag sie bei rund 69.000. Hintergrund ist eine deutliche Erweiterung der offiziellen Kriterien für Todesfälle, die auf das Coronavirus zurückgeführt werden.
Eine Expertengruppe war zu dem Schluss gekommen, dass die offizielle Zahl der Coronatoten in dem südamerikanischen Land zu niedrig veranschlagt war. Als Todesopfer der Pandemie wurden dort bislang nur solche Verstorbene verzeichnet, die positiv auf das Coronavirus getestet worden waren. Nun sollen auch solche Todesfälle in die Corona-Statistik aufgenommen werden, in denen aufgrund der klinischen Befunde eine Infektion mit dem Coronavirus als »wahrscheinlich« anzunehmen ist.
Durch die Änderung der Kriterien hätten die Behörden künftig umfassendere Daten zur Verfügung, was bei der Bekämpfung der Pandemie »sehr nützlich« sein werde, sagte Bermúdez.
Hat es Spahn den Betrügern zu leicht gemacht?
21.22 Uhr: Diesmal sollte es schnell und unbürokratisch gehen – doch das bescherte Gesundheitsminister Spahn ein neues Problem: die Betrugsfälle in Corona-Testzentren. Nun wurden die Konsequenzen diskutiert.
In Indien entdeckte Corona-Variante heißt jetzt Delta
20.30 Uhr: Die zuerst in Indien entdeckte besonders ansteckende Coronavirus-Variante B.1.617.2 heißt nun Delta. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat beschlossen, die einzelnen Varianten nach dem griechischen Alphabet zu benennen, wie sie am Montagabend mitteilte. Damit soll vermieden werden, dass Länder oder Regionen mit bestimmten Virusvarianten in Verbindung gebracht und Menschen, die dort leben oder von dort kommen, diskriminiert werden.
Nach dem neuen Schema heißt die zuerst in Großbritannien aufgetauchte Virusvariante B.1.1.7 nun Alpha, die in Südafrika entdeckte Variante B.1.351 Beta und die in Brasilien zuerst nachgewiesene Variante P.1 Gamma. Dies sind die zurzeit von der WHO aufgeführten »Besorgniserregenden Varianten«. Weitere »Varianten von Interesse« sind ebenfalls mit Buchstaben aus dem griechischen Alphabet versehen worden.
Kassenärzte weisen Mitverantwortung für Testbetrug von sich
19.44 Uhr: Nach dem mutmaßlichen Abrechnungsbetrug in privaten Corona-Testzentren weisen die Kassenärzte eine Mitverantwortung zurück. »Mehr als zu prüfen, ob die Rechnungen formal korrekt sind, können wir nicht tun«, sagt der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung, Andreas Gassen, der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung«. Die Vereinigungen reichten die Rechnungen lediglich an das Bundesamt für Soziale Sicherung durch, das sie dann begleiche. »Wir sind nicht viel mehr als der Briefkasten«, sagte Gassen. Als Reaktion auf die Betrugsvorwürfe hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn unter anderem angemahnt, dass die Kassenärztlichen Vereinigungen sich die Abrechnungen der Testzentren genauer anschauen müssten.
Elbphilharmonie öffnet wieder für Konzerte
19.23 Uhr: Endlich wieder Konzerte: Nach sieben Monaten Pause wegen der Corona-Pandemie hat es am Montagabend das erste Konzert vor Publikum in der Elbphilharmonie in Hamburg gegeben. Auf dem Programm stand das Abschlusskonzert der Trilogie »Song of America: A Celebration of Black Music« mit Thomas Hampson (Bariton) und weiteren Gesangssolisten sowie der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen – unter der Leitung von Roderick Cox. Auch die Laeiszhalle öffnete wieder für Publikum. Hier startete Chefdirigent Sylvain Cambreling mit einem Mozart-Programm. Alle Säle sind nur zu einem Drittel ausgelastet, die Besucher brauchen einen negativen Corona-Test und müssen Maske tragen.
Bundes-Notbremse kann laut Merkel auslaufen
18.46 Uhr: Die sogenannte »Bundes-Notbremse« mit einheitlichen Maßnahmen bei hohen Corona-Infektionszahlen kann aus Sicht von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zum 30. Juni außer Kraft treten. »Sie kann auslaufen jetzt«, sagte Merkel. Sie machte zugleich für den Fall wieder bundesweit steigender Infektionszahlen deutlich: »Sollte sich etwas entwickeln durch Mutationen, was wir alles nicht hoffen, dann können wir das jederzeit reaktivieren.« Die im April in Kraft getretenen einheitlichen Regeln für Beschränkungen sind im Infektionsschutzgesetz längstens bis zum 30. Juni befristet.
Dänische Regierung bittet, Stopp zweier Impfstoffe zu überdenken
18.29 Uhr: Die dänische Regierung hat die nationalen Gesundheitsbehörden gebeten, noch einmal über den gestoppten Einsatz von zwei Corona-Impfstoffen im Rahmen der nationalen Impfkampagne nachzudenken. Grund dafür sei, dass sich der Impfkalender um 14 weitere Tage verschiebe und sich die Kampagne somit bis in den September ziehe, sagte Gesundheitsminister Magnus Heunicke dem Rundfunksender DR. Vor diesem Hintergrund bitte man die Behörden, ihre Einschätzung zum Streichen der Präparate von Astrazeneca und Johnson & Johnson aus dem offiziellen Impfprogramm zu überdenken. Dabei gehe es vor allem um das Mittel von Johnson & Johnson.
Dänemark hatte den Einsatz von Astrazeneca Mitte März nach Berichten seltener Fälle von Blutgerinnseln in Verbindung mit der Impfung zunächst gestoppt und den Impfstoff Mitte April dann gänzlich aus dem Impfprogramm gestrichen. Ein ähnlicher Schritt folgte Anfang Mai auch für Johnson & Johnson. Vor wenigen Tagen ist jedoch eine Zusatzverordnung in Kraft getreten, die es Freiwilligen ermöglicht, sich eines dieser beiden Präparate verabreichen zu lassen. Voraussetzung für eine solche Impfung bei einem privaten Anbieter ist eine vorherige Beratung mit einem Arzt. Die Impfungen sind ebenfalls kostenlos.
Ermittlungen wegen gefälschter negativer PCR-Tests in Gießen
17.47 Uhr: In Gießen laufen Ermittlungen gegen zwei Männer, die in einer Corona-Testzentrale gefälschte PCR-Testergebnisse versandt haben sollen. Den Männern im Alter von 41 und 48 Jahren wird vorgeworfen, falsche negative Testergebnisse verschickt und dafür pro Test 79,90 Euro eingenommen zu haben, wie die Gießener Staatsanwaltschaft und die Polizei am Montag gemeinsam mitteilten. Bislang seien 177 Verdachtsfälle mit einem potenziellen Schadensvolumen von rund 14.160 Euro ermittelt worden.
Auf die Spur der mutmaßlichen Betrüger habe die Ermittler der Hinweis einer Zeugin gebracht, die ihr negatives PCR-Testergebnis via Whatsapp mit einer falschen Uhrzeit versehen erhalten habe. Außerdem habe sie für den Test bar bezahlen müssen. Die Ermittlungen ergaben daraufhin, dass der Laborbefund gefälscht war. Bei darauffolgenden Durchsuchungen in dem Testzentrum und bei den Beschuldigten entdeckten die Ermittler eine vierstellige Summe Bargeld, Speichermedien sowie ein Exemplar eines augenscheinlich gefälschten Laborberichts.
Bei dem 41-Jährigen Beschuldigten handle es sich um einen Mitarbeiter des Testzentrums. Er habe bereits eingeräumt, gefälschte Laborbefunde verschickt zu haben. Ob und inwieweit der 48 Jahre alte Betreiber des Testzentrums involviert sei, war zunächst nicht klar. Die Polizei bat mögliche weitere Betrugsopfer darum, sich zu melden. Ein Großteil der bislang in dem Zentrum getesteten Menschen sei bereits über die Aussagekraft der gefälschten Tests informiert worden.
OECD startet Initiative für sicheres Reisen
17.44 Uhr: Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat eine Initiative für sicheres Reisen in Corona-Zeiten gestartet. Ein neues internationales Forum solle es Regierungen und anderen Beteiligten erlauben, rasch über Pläne für Reiseerleichterungen informiert zu werden. Das teilte die OECD am Montag in Paris am Rande eines Ministerrates mit.
Die Teilnahme an dieser Initiative sei freiwillig, berichtete die Organisation. Ihr gehören 38 Staaten an, darunter ist auch Deutschland. Der internationale Flugverkehr sei im vergangenen Jahr um rund 75 Prozent eingebrochen. Der globale Tourismus habe einen Rückgang von sogar rund 80 Prozent verzeichnet.
EU-Kommission lässt Biontech-Impfung für Kinder ab 12 Jahren zu
17.35 Uhr: Die Europäische Arzneimittelagentur hat ihre Empfehlung abgegeben – nun stimmte auch die EU-Kommission zu. Die Corona-Vakzine von Biontech darf künftig schon ab dem Alter von 12 Jahren gespritzt werden. Lesen Sie hier mehr dazu.
Pandemie laut WHO noch lange nicht vorbei
17.21 Uhr: Die Corona-Pandemie ist noch lange nicht vorbei. Das hat der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, am Montag zum Abschluss der online abgehaltenen WHO-Jahresversammlung betont.
»Es ist eine Realität, dass wir noch sehr viel Arbeit vor uns haben, um diese Pandemie zu beenden«, sagte Tedros in Genf. »Es ermutigt uns, dass die Zahl der gemeldeten Infektionen und Todesfälle weltweit weiter sinkt, aber es wäre ein monumentaler Fehler, falls irgendein Land nun denkt, die Gefahr sei vorüber.«
Schutzmaßnahmen wie Abstand halten, Handhygiene und Mund-und-Nasen-Schutz seien der Weg aus der Krise, ebenso eine faire Verteilung der Impfstoffe. Die WHO kritisiert, dass reiche Länder von dem wenigen vorhandenen Impfstoff so viel aufgekauft haben, dass sie bereits junge und gesunde Menschen impfen, während in vielen ärmeren Ländern noch nicht einmal genügend Impfstoff für das Pflegepersonal und die besonders Gefährdeten angekommen ist.
Psychologin über Lockerungen: »Da hat sich einiges aufgestaut«
17.00 Uhr: Endlich schönes Wetter – und gefühlt strömen alle nach draußen. Doch nicht jeder und jede fühlt sich auf überfüllten Promenaden wohl, erst recht nicht nach monatelanger sozialer Abstinenz. Wie soll man damit umgehen? Lesen Sie hier das gesamte Interview.
Nach Argentiniens Absage: Copa América findet in Brasilien statt
16.29 Uhr: Zwei Wochen vor dem Turnierstart ist die Copa América nach Brasilien verlegt worden. Nachdem Kolumbien und Argentinien als Ausrichter wegen Corona abgesprungen waren, soll die traditionsreiche Kontinental-Meisterschaft der südamerikanischen Nationalmannschaften nun im Land der Weltmeisterschaft 2014 ausgetragen werden.

Wegen eines starken Anstiegs von Corona-Fällen konnte das Turnier nicht in Argentinien ausgetragen werden
Foto: Andy Rowland / imago images / PRiME Media ImagesNiederländische Millionenstaatshilfe wegen getöteter Nerze genehmigt
16.25 Uhr: Nach einer umstrittenen Massentötung von Nerzen in den Niederlanden hat die EU-Kommission Staatshilfen für die betroffenen Unternehmen in Höhe von rund 31 Millionen Euro genehmigt. Die Regelung erlaube es, von der Pandemie betroffene Betriebe zu unterstützen, teilte die Brüsseler Behörde am Montag mit. Nach dem Ausbruch von Corona bei Nerzen war beschlossen worden, alle Pelztiere auf den betroffenen Farmen in den Niederlanden zu töten. Tierschützer hatten versucht, dies mit einer einstweiligen Verfügung zu verhindern.

Nerze in einem Käfig
Foto:Mads Claus Rasmussen / dpa
Die Niederlande – einst einer der größten Nerzfellproduzenten in Europa – hatten zuvor schon die Einstellung der Pelztierzucht beschlossen. Die letzten Nerzfarmen sollten 2024 schließen. Wegen der Gefahr der Verbreitung des Coronavirus durch die Tiere wurde das Verbot auf Januar 2021 vorverlegt. Inzwischen sind sämtliche Nerzfarmen leer. In den Niederlanden gab es vergangenes Jahr noch rund 150 Pelztierfarmen.
Studie: Mehr als die Hälfte der 30-Jährigen fühlt sich seit Pandemie einsam
16.11 Uhr: Mehr als die Hälfte der unter 30-Jährigen in Deutschland fühlt sich seit Beginn der Pandemie häufig einsam. Fast genauso viele befürchten, ihren Freundeskreis durch Kontaktbeschränkungen zu verlieren, wie aus einer am Montag veröffentlichten Studie im Auftrag der pronova BKK hervorging. Demnach vermisst jeder Dritte 16- bis 29-Jährige den engen Freundeskreis.
Der Studie zufolge findet der Austausch mit anderen Menschen für 45 Prozent der unter 30-Jährigen meist nur noch online statt. Mehr als die Hälfte der Befragten verzichte auf persönliche Treffen mit dem engeren Freundeskreis. Am stärksten hätten die 16 bis 29 Jahre alten Befragten der Kontakt zu weiteren Bekannten sowie zu Verwandten außerhalb des eigenes Haushalts reduziert.
Besonders häufig hätten sich zudem Akademiker distanziert. Demnach verzichteten 53 Prozent auf persönlichen Kontakt mit ihren besten Freunden. Die Studie zeigte dabei auch Geschlechterunterschiede: Während 51 Prozent der Mädchen und Frauen sogar den besten Freund oder die beste Freundin seltener sahen, lag dieser Anteil bei Jungen und Männern nur bei 37 Prozent.
Für die Studie »Generation Corona« wurden bundesweit tausend Jugendliche im Alter von 16 bis 29 Jahren befragt. Die Erhebung fand im März und April online statt.
Verzögerung bei digitalem Coronapass in Österreich
15.44 Uhr: Der sogenannte Grüne Pass kann in Österreich nicht wie geplant kommende Woche eingeführt werden. Der Nachweis von Corona-Impfungen, Tests oder Genesung mittels Handy werde sich um mindestens eine Woche verzögern, weil die EU im letzten Moment ihre technischen Anforderungen geändert habe, erklärte das Gesundheitsministerium in Wien am Montag.
Die konservativ-grüne Koalitionsregierung sieht den Grünen Pass als Vorzeigeprojekt zur Wiederbelebung des wirtschaftlich wichtigen Tourismussektors. Derzeit verwenden Geimpfte, Getestete und von Covid-19 Genesene verschiedene Zertifikate für den Zutritt zu Gastronomiebetrieben, Kultureinrichtungen und Sportveranstaltungen. Ursprünglich sollten QR-Codes ab 4. Juni die Überprüfung beim Eintritt erleichtern.
Die liberale Oppositionspartei Neos kritisierte, dass die Regierung jetzt noch an einer teuren nationalen Lösung arbeite, statt auf den EU-weiten Corona-Pass zu warten, der bereits im Juli genutzt werden könnte.
Grüne verlangen von Spahn umfassende Auskunft zu Bürgertests
15.34 Uhr: Die Grünen im Bundestag haben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) umfassende Aufklärung zu den Bürgertests in Deutschland verlangt. Grund sind Verdachtsfälle von massivem Abrechnungsbetrug bei Teststellen in mehreren Bundesländern. Spahns Testverordnung sei »eine Einladung zum Betrug«, sagte die stellvertretende Grünen-Fraktionsvorsitzende Maria Klein-Schmeink am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. »Sein Vorschlag, die Gesundheitsämter sollten die Testzentren kontrollieren, ist angesichts der Belastung dieser Ämter absolut realitätsfern.«
Spahn müsse jetzt zügig für Aufklärung und bessere Kontrollen sorgen, sagte die stellvertretende Grünen-Fraktionsvorsitzende Anja Hajduk der dpa. »Wir fordern ihn auf, im Haushaltsausschuss Rede und Antwort zu stehen.«
Konkret verlangten die Grünen, dass Spahn dem Gesundheits- und dem Haushaltsausschuss bis 9. Juni einen umfassenden Bericht vorlegt. Darin solle er Auskunft geben über die bislang ausgezahlten Mittel für Tests, über die Mittel für die Errichtung von Testzentren, über die Zahl der Testzentren und der abgerechneten Tests - und über die Positivrate bei diesen Tests. Die Grünen forderten zudem eine stichprobenhafte Prüfung der bislang abgerechneten Tests über die Kassenärztlichen Vereinigungen bis zum 23. Juni. Diese Vereinigungen sind für die Abrechnung zuständig.
Die Testverordnung muss laut den Vorstellungen der Grünen auch mit strengeren Vorgaben für die Abrechnung ergänzt werden. Entschieden werden müsse zudem, ob es überhaupt noch nötig sei, private Anbieter jenseits etwa von Apotheken oder Ärzten Testzentren betreiben zu lassen. Dazu solle eine Bedarfsermittlung sorgen.
Bund will Einbau von Luftfiltern in Klassenräumen fördern
15.16 Uhr: Der Bund wird nach Angaben von Bundesbildungsministerin Anja Karliczek den Einbau von Luftfiltern in Klassenräumen jüngerer Schüler fördern. Die CDU-Politikerin sprach am Montag in Berlin von festinstallierten Filtern in Räumen, in denen unter 12-Jährige unterrichtet werden, die noch nicht geimpft werden könnten. Berlin fördert bereits den Einbau von Luftfiltern in öffentlichen Gebäuden, Theatern, Museen und auch Schulaulen. Das zuständige Bundeswirtschaftsministerium arbeitet zurzeit an einer Ergänzung der bestehenden Förderrichtlinie. Sie soll nun um Klassenzimmer für jüngere Schüler erweitert werden. In den Bundesländern gibt es zudem eigene Förderprogramme für Luftfiltereinbau.

Schülerinnen und Schüler einer 3. Klasse in Essen
Foto: Roland Weihrauch / dpaSingapur impft ab dieser Woche Schüler
15.03 Uhr: Singapur will ab dieser Woche Schülerinnen und Schüler gegen das Coronavirus impfen. Wie Regierungschef Lee Hsien Loong am Montag in einer Fernsehansprache bekannt gab, können Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren ab Dienstag einen Impftermin buchen. Die ersten Impfungen sollen am Donnerstag verabreicht werden. Nach den mehr als 400.000 Schülerinnen und Schülern sollen sich dann auch Erwachsene im Alter bis 39 Jahre impfen lassen können.
Aus Furcht vor neuen und ansteckenderen Varianten des Coronavirus hatte Singapur Mitte Mai seine Schulen geschlossen. Als Grund gab die Regierung an, dass von neuen Virus-Varianten wie der zuerst in Indien entdeckten Variante zunehmend auch Kinder betroffen seien. »Die Kinder waren nicht schwer krank, aber Eltern machen sich natürlich Sorgen«, sagte Regierungschef Lee. »Darum werden wir die Ferien im Juni nutzen, um die Schüler zu impfen.«
Der Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer ist in Singapur seit kurzem auch für Zwölf- bis 15-Jährige zugelassen. Der reiche Stadtstadt in Südostasien ist bisher vergleichsweise gut durch die Pandemie gekommen. Seit Pandemie-Beginn wurden in der 5,7-Millionen-Einwohner-Stadt nur gut 62.000 Infektions- und 33 Todesfälle verzeichnet. Mitte Juni sollen nach Angaben von Regierungschef Lee die letzten Beschränkungen gelockert werden.
WHO will im November über Pandemievertrag entscheiden
14.50 Uhr: Ende November könnte der Startschuss für Verhandlungen über einen UN-Pandemievertrag fallen. Das Für und Wider soll dann bei einer eigens für diesen Zweck einberufenen Tagung erörtert werden, beschlossen die 194 Mitgliedsländer der Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Montag in Genf.
Die Idee geht auf den EU-Ratspräsidenten Charles Michel zurück und entstand wegen der verheerenden Auswirkungen der weltweiten Verbreitung des Coronavirus. Ein Vertrag soll sicherstellen, dass Länder bei einer neuen Pandemie besser vorbereitet sind und besser zusammenarbeiten. »Glückwunsch #WHA74!« twitterte Michel und benutzte dabei die Abkürzung für die gerade virtuell laufende 74. Weltgesundheitsversammlung (WHA). »Pandemievorbereitung beginnt jetzt.«
Congratulations to #WHA74!
— Charles Michel (@eucopresident) May 31, 2021
Decision adopted today to prepare a Special World Health Assembly in November on the #PandemicTreaty.
Pandemic preparedness starts now. 194 countries. #StrongerTogether @WHO @DrTedros pic.twitter.com/Jskl5NuKTi
Deutschland und rund zwei Dutzend Länder haben sich für einen solchen Vertrag stark gemacht, aber es gibt auch Vorbehalte. Einige Länder wollen keine neuen internationalen Verpflichtungen eingehen.
Prüfung von Teststellen: Rheinland-Pfalz stellt Qualitätsmängel fest
14.44 Uhr: Bei ersten Inspektionen von Corona-Teststellen in Rheinland-Pfalz sind Qualitätsmängel festgestellt worden. Aufgrund von Mängeln habe das Landesamt vier Teststellen schließen müssen, sagte am Montag der Präsident des Landesamts für Soziales, Jugend und Versorgung, Detlef Placzek. Er kündigte eine Fortsetzung und Ausweitung der Inspektionen an. Hinweise auf möglichen Abrechnungsbetrug wie in Nordrhein-Westfalen und Bayern wurden in Rheinland-Pfalz bislang nicht bekannt.
Bei den Inspektionen werde von fachkundigen Pharmazeuten der gesamte Prozess eines Coronatests überprüft, sagte Placzek der Deutschen Presse-Agentur. Dazu gehöre die ordnungsgemäße Durchführung des Tests ebenso wie die Abfallentsorgung. Für die Überprüfung der Hygienezustände bei einem Testanbieter sind die Gesundheitsämter der Kommunen zuständig.
Vor der Registrierung als Teststelle müssen die Anbieter nachweisen, dass sie eine Reihe von Voraussetzungen dafür erfüllen. Dazu gehören etwa ein Hygiene- und Raumkonzept und eine medizinische Schulung der Beschäftigten.
Nächtliche Ausgangssperre auf Mallorca endet
14.31 Uhr: Nach mehr als sieben Monaten wird die nächtliche Ausgangssperre auf Mallorca angesichts weiter fallender Coronazahlen aufgehoben. Sie gelte nur noch bis Sonntag, beschloss die Regierung der bei deutschen Urlaubern beliebten Balearen, zu denen Mallorca gehört, am Montag. Bisher mussten Touristen und Einheimische zwischen Mitternacht und 06.00 Uhr im Hotel oder Zuhause sein. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt derzeit auf Mallorca nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Madrid bei 17,4. Knapp 40 Prozent der Balearen-Bevölkerung hat schon mindestens eine Impfung erhalten, knapp 18 Prozent sind vollständig geimpft.

Küste von Mallorca
Foto: ATIENZA / EPALufthansa verzeichnet deutlich steigende Buchungszahlen
14.07 Uhr: Die Lufthansa will angesichts steigender Nachfrage in den kommenden Wochen bis zu 50 zusätzliche Flugzeuge reaktivieren. »Seit acht Wochen wachsen die Buchungszahlen stabil, in der vergangenen Woche mit einem deutlichen Sprung nach oben. Das waren die stärksten sieben Tage seit April 2020», sagte Vorstandsmitglied Harry Hohmeister den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstag). »Für Flüge im Juli und August ist die Nachfrage zehn- bis elfmal so hoch wie noch vor vier Wochen.« Auf manchen Strecken sei die Nachfrage sogar höher als vor der Pandemie.

Flugzeuge des Lufthansa-Konzerns
Foto: KAI PFAFFENBACH / REUTERSDie Infektionszahlen sinken seit geraumer Zeit, die Buchungen ziehen an. Die Lufthansa will daher in den nächsten Wochen 30 bis 50 zusätzliche Flugzeuge reaktivieren. In der Pandemie hatte der Konzern Hunderte Maschinen eingemottet. »Wir sind sehr flexibel in unserer Planung und können schnell ausreichend Sitzplätze anbieten«, sagte Hohmeister. Ausnahmsweise könne Lufthansa auch »mit einem Jumbo auf einer stark nachgefragten Strecke mit 370 Passagieren statt mit einer Kurzstreckenmaschine mit 180 Gästen« fliegen.
Zugleich forderte Hohmeister die Politik auf, den digitalen Impfpass bis Ende Juni an den Start zu bringen. »Sonst wird die Sommerreisesaison für die Kunden sehr umständlich werden«, sagte er. Die Zettelwirtschaft mit Nachweisen für Impfungen, Tests oder Genesung müsse so schnell wie möglich vorbei sein. Fast jedes Land mache eigene Vorgaben und fordere andere Dokumente. «Wir brauchen einen internationalen Standard, kurzfristig aber zumindest in Europa einheitliche Regeln.«
Israels Gesundheitsministerium meldet nur vier Neuinfektionen
14.04 Uhr: Die Zahl der täglichen Neuinfektionen ist in Israel auf den niedrigsten Stand seit mehr als einem Jahr gesunken. Wie das Gesundheitsministerium am Montag mitteilte, wurden binnen 24 Stund
en lediglich vier neue Fälle verzeichnet. Es wurden in dem Zeitraum 22 360 Tests vorgenommen. Weniger Neuinfektionen waren zuletzt Anfang März 2020 registriert worden, also zu Beginn der weltweiten Pandemie.
Das Neun-Millionen-Einwohner-Land setzt seit dem 19. Dezember erfolgreich eine Impfkampagne um. Neuinfektionen und schwere Erkrankungen sind stark zurückgegangen. Parallel zum Fortschritt der Kampagne begann die Regierung mit schrittweisen Lockerungen der Restriktionen.
Schnelltest-Verordnung soll nach Betrugsfällen angepasst werden
13.34 Uhr: Nach dem Bekanntwerden von Betrugsfällen bei Schnelltests wollen die Regierungen von Bund und Ländern Konsequenzen ziehen. »Man hat sich darauf geeinigt, dass man sehr kurzfristig jetzt die Testverordnung anpassen will«, sagte ein Sprecher von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Montag in Berlin nach einer Schaltkonferenz mit den Ressortchefs der Länder. Details dazu sind allerdings noch offen.
Erwogen wird dem Sprecher zufolge, den Kassenärztlichen Vereinigungen bei der Abrechnung von Schnelltests die Möglichkeit zu geben, geltend gemachte Sachkosten mit der Zahl der abgerechneten Tests zu vergleichen. Dabei würde dann beispielsweise auffallen, wenn nur 200 Testkits abgerechnet wurden und dann aber 400 angeblich vorgenommene Tests. Auch eine Weitergabe von Steuer-Daten durch die Finanzämter sei im Gespräch.
Noch keine Entscheidung gibt es den Angaben zufolge über die Höhe der künftigen Kostenerstattung. Diese beträgt bisher 18 Euro pro Schnelltest. Der Sprecher wies darauf hin, dass Spahn hierzu einen Betrag von unter zehn Euro als künftige Richtgröße genannt habe. Verlangt werden solle auch eine schriftliche Bestätigung der zuständigen Gesundheitsämter über die ordnungsgemäße Arbeit von Testzentren. »Nur eine Online-Registrierung reicht nicht«, sagte der Sprecher.
Laut einem Bericht des Portals »Business Insider« haben sich Bund und Länder konkret zunächst auf die Einsetzung einer Task Force verständigt, die Vorschläge für die Anpassung der Testverordnung machen soll. Für den künftigen Erstattungsbetrag pro Test wurde in dem Bericht der mögliche Wert von zwölf Euro genannt. Auch mit den Kommunen soll es demnach zunächst weitere Gespräche geben.
Gegen einige Betreiber von Testzentren wird wegen betrügerischer Abrechnungen ermittelt. So wurden offensichtlich teilweise Kostenerstattungen für Tests gefordert, die gar nicht stattgefunden haben. Berichten zufolge fiel auch auf, dass teilweise ausschließlich negative Testergebnisse gemeldet wurden.
Wo es Verdachtsfälle gebe, »muss dem nachgegangen werden«, sagte dazu Regierungssprecher Steffen Seibert. Von »kriminellen Machenschaften« sprach der Sprecher des Gesundheitsressorts. Ein Sprecher des Justizministeriums wies darauf hin, dass es hier »um ganz erhebliche Straftaten« gehe. So könne gewerbsmäßiger Betrug mit bis zu zehn Jahren Haft geahndet werden. Für die Ermittlungen seien aber die Staatsanwaltschaften der Länder zuständig.
Seibert sowie das Gesundheitsministerium betonten zugleich, dass die Teststrategie insgesamt ein Erfolg sei. Diese sei auch Voraussetzung für viele inzwischen wieder erfolgte Lockerungen, sagte Seibert. »Die Teststruktur hat mit dabei geholfen, die dritte Welle der Pandemie zu brechen«, sagte der Sprecher des Gesundheitsministeriums. Dies habe »den Alltag in der Pandemie erleichtert«.
Der Sprecher betonte auch, dass es bei den Schnelltests viele seriöse Anbieter gebe. Wo es Beanstandungen gab, sei teilweise bereits reagiert und etwa die Schließung von Testzentren angeordnet worden.
Bundesnotbremse läuft wohl wie geplant Ende Juni aus
13.19 Uhr: Die sogenannte Bundesnotbremse wird voraussichtlich, wie im Gesetz vorgesehen, Ende Juni auslaufen. »Wenn die sehr erfreuliche Entwicklung der Infektionszahlen der letzten Wochen anhält, was wir alle hoffen, dann ist aus heutiger Sicht die Tendenz, diese Notbremse mit dem 30.6. auslaufen zu lassen«, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. Das sei aber abhängig von der pandemischen Entwicklung.
Mit der im April verabschiedeten Notbremse wurden bundeseinheitliche Coronaregelungen ins Infektionsschutzgesetz geschrieben, die auf Kreisebene greifen, wenn die Corona-Ansteckungszahlen bestimmte Werte überschreiten. Dazu zählen nächtliche Ausgangsbeschränkungen, Kontaktbeschränkungen, Beschränkungen für Sport, Freizeit und Handel oder Schulschließungen. Aufgehoben werden dürfen die Einschränkungen erst wieder bei mehrtägiger Unterschreitung der Schwellenwerte.

Während der Ausgangsbeschränkungen waren viele Straßen leer
Foto: Markus Scholz / dpaDie bundeseinheitlichen Regeln wurden allerdings im Infektionsschutzgesetz bis zum 30. Juni befristet. Käme es danach zu einem erneuten starken Anstieg der Coronazahlen, wären die Länder wieder selbst dafür zuständig, wie streng ihre Maßnahmen ausfallen.
Impftermine für über 14-Jährige in Sachsen ab dieser Woche
13.04 Uhr: Heranwachsende ab 14 Jahren können sich in Sachsen ab dieser Woche um einen Impftermin bemühen. Das kündigte Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) in Dresden an. Die Jugendlichen könnten demnach einen eigenen Termin in einigen Impfzentren vereinbaren.
Mit der Zulassung des Impfstoffes sei es möglich, dass sich Kinder und Jugendliche nun impfen lassen könnten, wenn sie es denn möchten, sagte Kretschmer. Die Europäische Arzneimittelbehörde Ema hatte am Freitag grünes Licht für die EU-Zulassung des Biontech-Präparats für Kinder von 12 bis 15 Jahren gegeben. Die formale Zulassung durch die EU-Kommission stand aber zunächst noch aus.
Zugleich verwies der Regierungschef darauf, dass Schulbetrieb auch ohne Impfung möglich sein müsse. »Geimpft, genesen und getestet – das sind drei Dinge, die gleichberechtigt stehen und die uns das Leben und die Normalität zu einem Großteil wieder möglich machen.« Kinder und Jugendliche hätten in den vergangenen Monaten in der Coronapandemie viel durchgemacht und große Solidarität bewiesen, sagte Kretschmer.
Virologe: Hohe Temperatur kann für Schnelltests problematisch sein
13.00 Uhr: Die Aussagekraft von Corona-Schnell- und Selbsttests kann einem Charité-Virologen zufolge relativ leicht durch hohe Temperaturen und Temperaturschwankungen beeinträchtigt werden. Anwender, aber auch Verkäufer und Anbieter solcher Tests sollten die im Beipackzettel vorgeschriebene Lagertemperatur unbedingt einhalten und sich der Einschränkungen bewusst sein, sagte Jan Felix Drexler vom Institut für Virologie der Berliner Universitätsklinik der Deutschen Presse-Agentur. »Es darf nicht zu heiß werden. Selbsttests sollten nicht direkt am Fenster in der Sonne liegen oder im Sommer in der Hosentasche mit herumgetragen werden.« Auch die Lagerung von Tests im Kühlschrank und die Anwendung danach in der Wärme könne das Ergebnis verfälschen.

Schnelltest-Station am Hamburger Hafen
Foto: Marcus Brandt / dpaIn der Regel empfehlen Hersteller eine Lagerung zwischen 5 und 30 Grad und eine Anwendung bei Raumtemperatur, üblicherweise zwischen 15 und 30 Grad, wie Drexler sagte. Nach Daten, die der Professor mit Kollegen im »Journal of Clinical Virology« veröffentlicht hat, reichen jedoch schon kurzzeitig niedrigere oder höhere Temperaturen – und ein Teil der untersuchten Tests zeigt ein falsches Ergebnis. Sowohl die sogenannte Sensitivität, als auch die Spezifität solcher Tests kann demnach beeinträchtigt werden. Das bedeutet, dass Infizierte fälschlicherweise ein negatives Ergebnis erhalten können – und Gesunde umgekehrt ein positives. Drexler erläuterte, dass etwa Kondensation ein Grund für die Verfälschung sein kann.
»Die Ergebnisse unserer Studie bedeuten nicht, dass man gar keine Schnelltests benutzen sollte«, sagte Drexler. »Die Menschen sollten sich aber bewusst sein, dass es sich lediglich um eine Maßnahme zum Verringern des Risikos handelt. Ein negatives Ergebnis ist kein Freifahrtschein.« Durch falschen Umgang mit Tests dürften die mühsam errungenen Lockerungen nun nicht aufs Spiel gesetzt werden.
Lauterbach für schnelle Rückkehr zu vollständigem Präsenzunterricht
12.57 Uhr: Angesichts sinkender Coronazahlen hat sich SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach für die vollständige Wiederaufnahme des Regelunterrichts in den Schulen ausgesprochen. »Wir müssen zum Präsenzunterricht zurückkommen«, sagte Lauterbach der »Welt« . Dies sei möglich, wenn auch im Präsenzunterricht regelmäßig getestet werde – das habe bislang gut funktioniert.
Wegen gesunkener Infektionszahlen ist bereits eine ganze Reihe von Ländern von Wechsel- und Distanzunterricht in den Regelbetrieb zurückgekehrt. Am Montag nahmen die Schulen in Nordrhein-Westfalen den Präsenzunterricht in voller Klassenstärke wieder auf, ebenso Niedersachsen, das Saarland und Hamburg.
In Brandenburg gilt das zunächst nur für die Grundschulen. Einzige Ausnahme ist die Stadt Brandenburg/Havel, wo die Zahlen noch zu hoch sind. In einer Woche sollen auch die weiterführenden Schulen folgen. Die Masken- und Testpflicht gilt aber weiterhin. In Mecklenburg-Vorpommern, dem Land mit der bundesweit geringsten Inzidenz, sind die Schülerinnen und Schüler schon am vergangenen Donnerstag zum Präsenzunterricht in die Klassen zurückgekehrt.
Gleichzeitig warnte Lauterbach vor der Situation nach den Sommerferien: »Im Herbst wird der Präsenzunterricht schwierig werden, wenn die Kinder nicht geimpft sein sollten«, gab der Gesundheitsexperte zu bedenken. Deswegen sei es wichtig, sich vor Augen zu führen, dass die Impfung der Kinder nötig sei, »wenn wir den Präsenzunterricht im Herbst stattfinden lassen ohne Masken und Abstände«.
Vietnam setzt internationalen Flugverkehr nach Hanoi aus
12.22 Uhr: Vietnam setzt den internationalen Flugverkehr nach Hanoi aus. Von Dienstag bis zum 7. Juni dürfen Flüge aus dem Ausland nicht mehr in der Hauptstadt landen, wie die Regierung mitteilt. Starts vom Noi Bai International Airport unterliegen der Regelung demnach aber nicht. Zu Inlandsflügen wurden keine Angaben gemacht. Die Maßnahme soll dabei helfen, die Coronavirus-Pandemie im Zaum zu halten. Auch ankommende Flüge am Tan Son Nhat Airport von Ho-Chi-Minh-Stadt sind nach Regierungsangaben ausgesetzt, und zwar bereits seit Donnerstag. Vietnam war es bis Ende April gelungen, die Pandemie weitgehend unter Kontrolle zu halten. Doch seitdem sind die Fallzahlen angestiegen. Mehr als die Hälfte aller bislang 7236 bestätigten Infektionen wurden in diesem Zeitraum registriert. Insgesamt weist das Land mit seinen 98 Millionen Einwohner aber nach wie vor eine der niedrigsten Fall-Statistiken aus.
Japanische Fans müssen sich auf strenge Corona-Regeln bei Olympia gefasst machen
11.53 Uhr: Zuschauer aus dem Ausland sind bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio nicht zugelassen - und japanische Fans müssen sich auf strenge Coronaregeln gefasst machen. Wie die Zeitung »Yomiuri Shimbun« am Montag unter Berufung auf Regierungskreise berichtete, ist unter anderem im Gespräch, nur Zuschauer mit Impf-Nachweis oder einem negativen Coronatest einzulassen.
Die Entscheidung, ob bei den Olympischen Spielen überhaupt Publikum zugelassen wird, soll im Juni fallen. Laut dem Zeitungsbericht bereiten sich Organisatoren und Regierung aber schon jetzt darauf vor, eine Ausbreitung des Coronavirus an den Veranstaltungsorten mit "strengen Gegenmaßnahmen" zu verhindern.
In den Stadien sollen dem Bericht zufolge eine Maskenpflicht und strenge Verhaltensregeln gelten: Die Fans dürfen weder essen noch Alkohol trinken und auch nicht laut jubeln oder sich mit anderen abklatschen. Die Regeln sollen von Sicherheitsleuten überwacht werden, die Regelbrecher aus dem Stadion werfen können.

Die Olympischen Ringe
Foto: Eugene Hoshiko / dpaDie Olympischen Sommerspiele beginnen am 23. Juli. Die Organisatoren und die japanische Regierung halten an dem Termin fest, obwohl der Widerstand gegen das Großereignis enorm ist. Nicht nur eine Mehrheit der Bevölkerung ist für eine Absage der bereits um ein Jahr verschobenen Spiele. Auch Unternehmen und Sponsoren sprachen sich zuletzt für einen Verzicht auf die Wettkämpfe aus.
Studie: Mehrheit der Eltern fühlt sich in Pandemie von Politik vernachlässigt

11.50 Uhr: Die Mehrheit der Eltern in Deutschland fühlt sich während der Coronapandemie von der Politik vernachlässigt. Laut einer am Montag veröffentlichten Umfrage des Instituts Yougov sind 69 Prozent der Deutschen der Ansicht, dass die Belastung von Eltern nicht ausreichend von der Politik berücksichtigt wird. Bei Befragten aus Haushalten mit fünf oder mehr Familienmitgliedern waren es sogar 80 Prozent.
Foto: Sebastian Gollnow / dpaFrankreich öffnet Impfung für alle Erwachsenen
11.43 Uhr: In Frankreich können sich seit Montag alle Erwachsenen impfen lassen. Der nationale Impfbeauftragte Alain Fischer sagte dem Fernsehsender LCI, er rechne mit einem großen Andrang. In Deutschland soll die Impfpriorisierung am Montag in einer Woche fallen, dann sollen sich zudem erstmals auch Kinder ab zwölf Jahren impfen lassen können.
In Frankreich haben bisher 25,4 Millionen Menschen mindestens eine Impfdosis erhalten, das entspricht 38 Prozent der Gesamtbevölkerung und gut 48 Prozent der Erwachsenen. Fast elf Millionen Menschen sind vollständig geimpft. »Ich bin überzeugt, dass viele weitere Menschen sich impfen lassen werden«, betonte Fischer.
Die Zahl der Coronapatienten auf den französischen Intensivstationen sank unterdessen erstmals seit Ende Januar unter die Marke von 3000. Die Sieben-Tage-Inzidenz ging landesweit auf unter 100 zurück. Deutschland stuft Frankreich derzeit als Risikogebiet ein. Für Urlauber aus der EU sind ein negativer PCR-Test und eine Erklärung zur Symptomfreiheit Pflicht zur Einreise in Frankreich.
RKI: Deutschland bewegt sich bei Impfungen auf 50-Millionen-Marke zu
11.30 Uhr: Die Zahl der verabreichten Impfungen nähert sich der Marke von 50 Millionen an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Montag (Stand: 10.20 Uhr) waren mit Sonntag seit Beginn der Impfkampagne 49,9 Millionen Impfungen verabreicht worden. Am Sonntag erhielten 270.927 Menschen eine Spritze. 14,6 Millionen sind nun vollständig geimpft.
Insgesamt haben den Angaben zufolge 35.755.407 Menschen (43 Prozent) mindestens eine Impfdosis erhalten. »Es geht voran: Ab der nächsten Woche impfen dann erstmalig auch flächendeckend die Betriebsärzte mit«, teilte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf Twitter mit.
Je nach Bundesland variiert die Impfquote. Die höchste Quote an mindestens Erstgeimpften verzeichnet das Saarland mit 46,2 Prozent. Sachsen liegt mit 37,9 Prozent etwas hinter den anderen Bundesländern zurück. Während das Saarland jedoch auch bei der Berücksichtigung der verabreichten Dosen beim Impftempo an der Spitze liegt, läuft die Kampagne laut RKI in Brandenburg am langsamsten.
Die Impfkampagne in Deutschland hat Ende vergangenen Jahres begonnen. Zunächst waren Menschen über 80, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und medizinisches Personal an der Reihe. Unter anderem werden auch chronisch Kranke mit erhöhtem Risiko für einen schweren und tödlichen Verlauf bevorzugt geimpft. Ab 7. Juni soll die Impfpriorisierung in ganz Deutschland aufgehoben werden, in einigen Bundesländern auch schon etwas früher.
Schulen in Niederlanden öffnen wieder – Viele Lehrer sind besorgt
11.17 Uhr: Ungeachtet der Bedenken vieler Lehrer darf in den Niederlanden seit Montag wieder an allen weiterführenden Schulen täglich unterrichtet werden. Vom 7. Juni an wird der Präsenzunterricht dann wieder zur Pflicht. Lehrerverbände hatten sich zuvor vergeblich dafür ausgesprochen, den regulären Schulbetrieb angesichts eines mangelnden Impftempos sowie von Problemen mit Coronatests erst nach den Sommerferien wieder aufzunehmen.
Bildungsminister Arie Slob erklärte hingegen, es mache einen großen Unterschied, dass Schüler in den verbleibenden rund sechs Wochen noch in den Schulen unterrichtet werden können. »Nicht allein für ihre schulischen Leistungen, sondern auch für ihr Wohlbefinden«, betonte Slob.
Wegen steigender Corona-Infektionszahlen hatten die meisten Schulen Mitte Dezember schließen müssen und waren zum Online-Unterricht übergegangen. Mittlerweile sind die Risiken der Wiedereröffnung nach Einschätzung des Bildungsministeriums jedoch beherrschbar. Allen weiterführenden Schulen seien so viele Corona-Selbsttests geliefert worden, dass sich Schüler und Lehrer zweimal wöchentlich zu Hause testen könnten. Zudem seien viele ältere sowie gesundheitlich gefährdete Pädagogen inzwischen geimpft worden.
Die Lehrergewerkschaft AOB warnte, es sei kaum kontrollierbar, ob Schüler sich zu Hause wirklich selbst testen. »Viele Beschäftigte im Bildungswesen machen sich Sorgen um ihre Gesundheit«, erklärte der AOB-Vorsitzende Henrik de Moel. »Sicherlich, weil längst noch nicht jeder wenigstens für die erste Impfung an der Reihe war.«
Bund fördert Forschung zu Langzeitfolgen mit fünf Millionen Euro
11.10 Uhr: Das Bundesforschungsministerium will fünf Millionen Euro bereitstellen, um die Erforschung von Langzeitfolgen einer Corona-Infektion zu fördern. Ressortchefin Anja Karliczek (CDU) wies am Montag in Berlin darauf hin, dass rund zehn Prozent der Infizierten auch Wochen und Monate nach der überstandenen Akut-Infektion an zum Teil schweren Symptomen litten. Wegen der Neuartigkeit der Erkrankung fehlten aber immer noch fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Spätfolgen.
»Umso wichtiger ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse zu gewinnen, um die betroffenen Patientinnen und Patienten bestmöglich behandeln und bei ihrer Genesung unterstützen zu können«, erklärte Karliczek.
In Deutschland haben inzwischen rund 3,5 Millionen Menschen eine Covid-19-Infektion überstanden. Da bei rund zehn Prozent der Infizierten Langzeitfolgen auftreten, wären rund 350.000 Menschen von den so genannten Long-Covid-Symptomen betroffen.
Als häufigste Spätsysmptome nennt das Forschungsministerium extreme Erschöpfung, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwäche, Atemnot sowie den Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns. Zu diesen Symptomen gibt es dem Ministerium zufolge bislang nur »unzureichende Erkenntnisse«.
Um die Long-Covid-Forschung zu stärken, legt das Bundesforschungsministerium nun die neue Förderrichtlinie auf. Anträge können bis zum 14. Juli eingereicht werden, der Förderzeitraum beträgt maximal zwei Jahre.
Ziel ist es nach Angaben des Ministeriums, »möglichst zeitnah den verfügbaren wissenschaftlichen Kenntnisstand über die Spätsymptome von Covid-19 zu erschließen, zu bündeln und weiterzuentwickeln«. Damit sollten die Betroffenen »bestmöglich« behandelt werden können.
Schweiz öffnet Innenräume von Restaurants
10.48 Uhr: In der Schweiz dürfen Restaurants seit Montag wieder Gäste in ihren Innenräumen bewirten. Es gelten aber Schutzmaßnahmen. So dürfen nur vier Personen an einem Tisch Platz nehmen. Den Lockerungsschritt hatte die Regierung vergangene Woche beschlossen.
Die Restaurants, Cafés und Bars waren wegen hoher Infektionszahlen zwei Tage vor Weihnachten geschlossen worden. Die Außenbereiche durften bereits im April wieder öffnen. Negative Coronatests müssen in der Schweiz nicht vorgelegt werden, auch nicht beim Betreten von Geschäften, Museen oder Freizeiteinrichtungen, die bereits seit März wieder geöffnet sind.
Die gemeldeten Corona-Infektionen sinken seit April stark. Am 28. Mai meldete das Bundesamt für Gesundheit innerhalb von 14 Tagen pro 100.000 Einwohnern noch 152,33 Infektionen. Eine Berechnung auf sieben Tage legen die Schweizer nur einmal pro Woche vor. Fast 19 Prozent der Einwohner waren bis Ende vergangener Woche vollständig geimpft.

Die Außenbereiche der Schweizer Gastronomie durften bereits im April wieder öffnen
Foto:Manuel Geisser / imago images
Argentinien muss Fußballturnier Copa América wegen hoher Infektionen abgeben
10.47 Uhr: Zwei Wochen vor Beginn der Südamerikameisterschaft Copa América hat das Fußballturnier keinen Ausrichtungsort mehr. Wegen eines starken Anstiegs von Corona-Fällen in Argentinien sei die Meisterschaft »angesichts der aktuellen Umstände« ausgesetzt worden, erklärte der Kontinentalverband Conmebol am Sonntag. Erst in der vergangenen Woche war Kolumbien das Turnier wegen der tödlichen Unruhen entzogen worden, Argentinien verblieb als alleiniger Gastgeber.
Nun würden andere Ausrichtungsorte geprüft, erklärte Conmebol. Die Copa América sollte ursprünglich im vergangenen Jahr stattfinden, wurde aber wegen der Pandemie um ein Jahr verschoben. Das Eröffnungsspiel soll am 13. Juni stattfinden.
Laut einer am Freitag veröffentlichten argentinischen Umfrage sind die meisten Befragten gegen die Austragung des Turniers im eigenen Land. Argentinien erlebt die bisher schlimmste Phase der Pandemie: Täglich werden neue Rekordinfektionszahlen vermeldet, ein neuntägiger Lockdown wurde verhängt.
Tschechien verlegt EM-Basis wegen Coronaregeln von Schottland nach Prag
10.36 Uhr: Die tschechische Fußball-Nationalmannschaft hat ihr Basislager für die bevorstehende Europameisterschaft wegen zu strikter Coronaregeln abgesagt. Anstatt wie ursprünglich geplant im schottischen Edinburgh zu wohnen, werden die Tschechen stattdessen in Prag stationiert sein. Zu den drei Gruppenspielen am 14. Juni (Schottland) und 18. Juni (Kroatien) in Glasgow sowie am 22. Juni (England) in London werde man jeweils mit dem Flugzeug anreisen, teilte der tschechische Verband mit.
Als Grund für die Änderung wurden die Corona-Schutzmaßnahmen in Schottland angegeben. Wenn dort ein Spieler oder Begleiter positiv getestet werde, müsse sich die ganze Mannschaft in Quarantäne begeben – selbst wenn alle anderen negativ getestet werden. Das widerspreche dem Uefa-Protokoll zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs, kritisierte der tschechische Verband.
Für die tschechische Mannschaft hat am Montag in Südtirol die zweiwöchige Vorbereitungsphase für die Euro 2021 begonnen. Am 4. Juni ist ein Freundschaftsspiel gegen Italien in Bologna geplant. Am 8. Juni steht in Prag die Generalprobe gegen Albanien an.
Industrieverband BDI gegen generelles Recht der Arbeitnehmer auf Homeoffice
10.12 Uhr: Der Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) hat sich gegen ein generelles Recht von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern auf Homeoffice ausgesprochen. Auch nach dem Ende der Pandemie müsse der Arbeitgeber entscheiden dürfen, ob vor Ort gearbeitet werden müsse oder nicht, sagte Verbandspräsident Siegfried Russwurm am Montag im Deutschlandfunk.
Zugleich gestand er ein, dass es ein Zurück zur alten Zeit ohnehin nicht geben werde, da in der Pandemie auch die Firmen die Vorzüge von Homeoffice und mobiler Arbeit kennengelernt hätten. Das Arbeiten von zu Hause aus werde also künftig in den Firmen einen höheren Stellenwert einnehmen.
Vor rund einer Woche hatte der Verband ein Ende der Homeoffice-Pflicht sowie der Corona-Testpflicht in Betrieben gefordert und dies mit dem Impffortschritt und sinkenden Infektionszahlen begründet. Die Regierung lehnt derzeit eine Aufhebung der Homeoffice-Pflicht noch ab. Die Grünen fordern eine Umwandlung der Pflicht in ein Recht auf Homeoffice.
Präsenzunterricht in Hamburg gestartet
10.09 Uhr: Nach Monaten des pandemiebedingten Homeschoolings oder Wechselunterrichts dürfen seit Montag alle Hamburger Schülerinnen und Schüler wieder regulär in die Schule gehen. Trotz des steten Rückgangs an Corona-Neuinfektionen gelten aber weiterhin die Test- und Maskenpflicht, die Hygieneregeln und die Pflicht zum regelmäßigen Lüften der Klassenräume. In knapp vier Wochen beginnen dann in Hamburg die Sommerferien.
Der Präsenzunterricht für die gut 200.000 Schüler an den allgemeinbildenden Schulen der Stadt findet wieder in allen Fächern statt. Das betrifft auch Sport, Musik und das Schulschwimmen in der Grundschule. Die Schulmensen sind geöffnet. Wegen der zahlreichen organisatorischen Fragen nach Monaten des coronabedingten Shutdowns können die Schulen den Montag und Dienstag nach Behördenangaben im Einzelfall auch abweichend gestalten.
Die Sieben-Tage-Inzidenz – also die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche – liegt in Hamburg seit dem 19. Mai bei oder unter 35. Um besondere Risiken einzelner Familien zu vermeiden, bleibt die Präsenzpflicht jedoch weiter ausgesetzt.
Lauterbach für niedrigere Preise bei Coronatests
9.45 Uhr: Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordert eine Deckelung der Vergütungen für die Coronatests in kommerziellen Einrichtungen. Die Preise seien zu hoch, sagte er in der ARD. Er schlägt vor, Kassenärztliche Vereinigungen bei den Kontrollen der Abrechnungen von privaten Corona-Testzentren einzubeziehen. Der SPD-Politiker erklärte, er wolle sich nicht an der Kritik aus seiner Partei an Gesundheitsminister Jens Spahn wegen des Skandals um mutmaßlichen Abrechnungsbetrug beteiligen. Man müsse nach vorn blicken.
Ein möglicher Abrechnungsbetrug bei Bürgertests weitet sich seit dem Wochenende aus und sorgt für Aufsehen. Bekannt wurden bislang Verdachtsfälle in Nordrhein-Westfalen und Bayern. Nach Recherchen von WDR, NDR und »Süddeutscher Zeitung« sollen Firmen viel mehr Corona-Bürgertests abgerechnet haben, als sie tatsächlich durchführten.
Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern wollten am Montagmorgen über den Betrugsverdacht bei Teststellen beraten. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kündigte »stichprobenartig mehr Kontrollen« an. Zudem sollten künftig Testzentren weniger abrechnen können, weil die Marktpreise gesunken seien. Auch die Dienstleistung für die Abnahme eines Tests solle von 12 beziehungsweise 15 Euro auf unter zehn Euro sinken.
Australische Airline Qantas plant Belohnungen für Geimpfte
9.20 Uhr: Die australische Fluggesellschaft Qantas will Reisende künftig mit Rabatten und anderen Anreizen belohnen, wenn sie gegen das Coronavirus geimpft sind. Unter anderem seien auch Fluggutscheine und Prämienpunkte für australische Vielflieger geplant, sagte Airline-Chef Alan Joyce am Montag dem australischen Fernsehsender 9News. Zudem sollen spezielle Preise verlost werden. Die Gewinner dürfen ein Jahr auf dem gesamten Streckennetz kostenlos reisen.
Mit dem Programm wolle die Fluglinie mehr Australier dazu bringen, sich impfen zu lassen. Joyce lud andere Unternehmen ein, dem Beispiel von Qantas zu folgen. Bisher sind nur etwa zwei Prozent der 25 Millionen Australier vollständig geimpft. Gleichzeitig betonte Joyce, er habe Hoffnung, dass einige internationale Verbindungen aus und nach Down Under bis Ende des Jahres wieder aufgenommen werden könnten. Qantas arbeite mit der Regierung in Canberra zusammen und sei bereits dabei, die Flugzeuge auf Vordermann zu bringen und die Crews zu trainieren.
Australiens internationale Grenzen sind im Zuge der Pandemie seit März 2020 geschlossen, Ausnahmen gibt es nur für dort Lebende und australische Staatsbürger. Bislang wurde nur der reguläre Flugverkehr mit Neuseeland wieder aufgenommen.
Standesamt bietet Hochzeit mit Livestream an
9.00 Uhr: Bei Trauungen im Rathaus in Zweibrücken können trotz Corona nun wieder alle Angehörigen und Freunde zusehen – dank eines Livestreams. Das Angebot soll es auch nach dem Ende der Pandemie geben. Lesen Sie hier mehr dazu.
RKI zählt 1978 Neuinfektionen, Sieben-Tages-Wert sinkt leicht
8.00 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen einem Tag 1978 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Montagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5.00 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 2682 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Montagmorgen mit bundesweit 35,1 an (Vortag: 35,2; Vorwoche: 62,5).
Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 36 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 43 Tote gewesen.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.681.126 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte aber deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.486.700 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, wird nun mit 88.442 angegeben.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Sonntagnachmittag bei 0,75 (Vortag: 0,75). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 75 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.
Corona-Ausbruch in Guangzhou
7.30 Uhr: Mit 20 neuen lokalen Infektionen an einem Tag hat China die größte Zahl neuer Corona-Fälle seit Monaten verzeichnet. Wie die Nationale Gesundheitsbehörde mitteilte, wurden sämtliche Fälle in der südchinesischen Provinz Guangdong registriert, wo allein in der Provinzhauptstadt Guangzhou (Kanton) 18 neue Infektionen gemeldet wurden. Nachdem dort in den vergangenen Tagen Fälle aufgetreten waren, wiesen die Behörden Bewohner einiger Straßenzüge im Bezirk Liwan an, zu Hause zu bleiben. Zudem wurden Massentests durchgeführt. Menschen, die die Stadt per Flugzeug, Bus oder Bahn verlassen wollen, müssen einen negativen Covid-19-Test nachweisen. Ausbrüche wie diesen in Guangzhou hatten die chinesischen Behörden in der Vergangenheit so schnell wieder unter Kontrolle gebracht.
Prostituiertenverband begrüßt Lockerungen für Sexarbeiterinnen
7.00 Uhr: Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter in Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein dürfen inzwischen wieder Freier empfangen. »Das fühlt sich erst mal gut an, dass es Bundesländer gibt, die uns mit reinnehmen in die Öffnungspläne. Die Freude darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es ebenso Bundesländer gibt, die unverrückbar bei einer Schließung bleiben«, sagte Johanna Weber vom Berufsverband für erotische und sexuelle Dienstleistungen.
Andernorts müssen viele Prostituierte aber immer noch auf einen Neustart der Bordelle warten. Vor allem in Mecklenburg-Vorpommern, Baden-Württemberg, dem Saarland, Sachsen, Hamburg und Bayern seien noch keine Öffnungen absehbar, sagte die politische Sprecherin des Verbandes. Die Branche ist wie viele andere auch seit November im Lockdown. In Hessen und Mecklenburg-Vorpommern müssen Bordelle seit März 2020 geschlossen bleiben.
Die Zwangspause habe viele Kolleginnen und Kollegen in Existenznöte und teilweise auch in die Illegalität getrieben. »Viele Sexarbeiterinnen sind durch alle Raster gefallen, zum Beispiel weil sie keinen festen Wohnsitz haben«, sagte Weber. Andere haben Coronahilfen oder Arbeitslosengeld bekommen. Dem Berufsverband zufolge sind in Deutschland rund 40.000 Männer und Frauen als Prostituierte angemeldet. Weber geht davon aus, dass noch einmal so viele ohne den sogenannten Prostituiertenschutzausweis arbeiten.
Kommunen beklagen »falsche Inzidenzwerte«
5.03 Uhr: Ausländische Streitkräfte zählen zwar mit, wenn Infektionen bestimmt werden – aber nicht bei der Einwohnerzahl. Deshalb fühlen sich einige Kommunen in Rheinland-Pfalz durch die Berechnung der Inzidenzwerte benachteiligt. Denn: Die Berechnungen der Inzidenz – die Infizierten pro 100.000 Einwohner – durch das Robert Koch-Institut (RKI) sind oft vergleichsweise höher. Lokalpolitiker wollen an diesem Dienstag darüber mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sprechen.
Der Kreis Birkenfeld etwa fordert von der Bundesregierung eine Korrektur der »falschen Corona-Inzidenzzahlen«. Auch der Landkreis Kaiserslautern will eine Anerkennung der dort stationierten ausländischen Streitkräfte bei der Berechnung der Coronainzidenz. Die Region ist geprägt vom US-Militärstützpunkt Ramstein mit Tausenden Soldaten, Angehörigen und Zivilangestellten. Experten halten es für möglich, dass rund 40.000 Menschen nicht mitgezählt werden.
Weitere Coronafälle in Australien

Testzentrum in Melbourne, Victoria: Rund 44.000 Menschen wurden in den letzten 24 Stunden getestet
Foto: JAMES ROSS / EPA4.08 Uhr: Der australische Bundesstaat Victoria meldet am Montag fünf weitere Coronainfektionen.
Momentan befindet sich der Staat in einem siebentägigen Lockdown, um den aktuellen Ausbruch zu stoppen. Inzwischen ist auch ein Fall in einer Altenpflegeeinrichtung aufgetreten, in der nicht alle Bewohner geimpft sind.
Insgesamt haben sich bisher 45 Menschen mit dem Virus infiziert. Victoria meldet, dass in den letzten 24 Stunden fast 44.000 Tests durchgeführt und 17.000 Impfdosen verabreicht wurden.
Entwicklungsminister mahnt gerechtere Impfstoffverteilung an
3.43 Uhr: Entwicklungsminister Gerd Müller fordert eine gerechtere Verteilung der Coronaimpfstoffe. In ganz Afrika seien weniger als zwei Prozent der Menschen geimpft, ein Drittel der Entwicklungsländer habe noch keine einzige Impfdosis erhalten, sagt der CSU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Es könne nicht sein, dass einige reiche Länder sich vier oder gar acht Impfdosen pro Kopf sicherten. »Diese Überkapazität global gerecht zu verteilen, ist der schnellste Weg, um so viele Menschen wie möglich zu impfen.« Müller dringt darauf, die Impfdosen so schnell wie möglich auch Risikogruppen in Entwicklungsländern zur Verfügung zu stellen. Nur eine weltweite Impfkampagne führe aus der Krise.
Lauterbach: Arbeitswelt wird Corona-Langzeitfolgen zu spüren bekommen
3.22 Uhr: Corona-Langzeitfolgen könnten dazu führen, dass sich die Zahl der Patienten mit chronischer Erschöpfung bis hin zur Suizidgefahr verdoppelt, so die Einschätzung des SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach: »Es gibt zahlreiche Formen von Long Covid«, sagte Lauterbach dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Besonders schwerwiegend sei aber das Chronic Fatigue Syndrom (CFS), das sich durch Schmerzen, Schwäche, extreme Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten äußere. »Es handelt sich um eine völlig unnormale physische und psychische Erschöpfung schon nach kleinsten körperlichen Anstrengungen«, sagte Lauterbach. Auch die Arbeitswelt werde dieses Krankheitsbild zu spüren bekommen.
Spahn bei »Anne Will«: Beim dritten »Aha« platzt dem Minister der Kragen

Spahn (Mitte) bei »Anne Will« im Talk: »Das große Impfversprechen«
Foto: NDR/Wolfgang Borrs2.53 Uhr: Gestern Abend war Gesundheitsminister Jens Spahn bei »Anne Will« zu Gast und stellte sich seinen Kritikern. Beim Thema Impfstoff für Kinder wurde es plötzlich lebhaft – und der Ton rauer.
Justizministerin fordert schärfere Kontrollen von Corona-Testzentren
2.15 Uhr: Nach Berichten über groß angelegten Abrechnungsbetrug in Corona-Testzentren hat Justizministerin Christine Lambrecht schärfere Kontrollen gefordert. »Da, wo Betrug stattfindet, muss jeder wissen, das kann ganz hart geahndet werden, das wird mit hohen Strafen belegt«, sagte sie am Sonntag in der ARD-Sendung »Bericht aus Berlin«.
Momentan gehen mehrere Staatsanwaltschaften dem Verdacht nach, dass Testcenter gegenüber den Behörden eine viel höhere Zahl von Tests angeben, als sie in Wirklichkeit ausgeführt haben. Pro gemeldetem Bürgertest bekommen die Teststellen 18 Euro erstattet.