Corona-News am Samstag Proteste gegen Impfpflicht in Frankreich eskalieren - Polizei setzt Tränengas ein

In ganz Frankreich protestierten mehr als 160.000 Menschen gegen die Coronaregeln – in Paris kam es zu heftigen Ausschreitungen. Und: Rheinland-Pfalz Ministerpräsidentin verlangt neuen Warnwert. Der Überblick.
Die Gendarmerie setzen Tränengas während einer Demonstration in Paris ein

Die Gendarmerie setzen Tränengas während einer Demonstration in Paris ein

Foto: SAMEER AL-DOUMY / AFP

Das waren die Corona-News am 24. Juli.

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+++ Mehr als 160.000 protestieren gegen Coronaregeln in Frankreich +++

In Paris und anderen französischen Städten haben rund 161.000 Menschen gegen die Verschärfung der Coronaregeln demonstriert. Das berichtete der französische Nachrichtensender Franceinfo am Samstag unter Berufung auf das Innenministerium. Allein in Paris seien rund 11.000 Menschen auf die Straße gegangen.

Am Rande des Protestes kam es in der Hauptstadt im Bereich der Prachtstraße Champs-Élysées zu Ausschreitungen. Die Polizei setzte daraufhin Tränengas und Wasserwerfer ein, wie Fernsehbilder zeigten.

Innenminister Gérald Darmanin verurteilte Gewalt gegen Sicherheitskräfte oder Medienvertreter. Es seien in Paris neun Menschen festgenommen worden. Vor einer Woche hatten nach Angaben von Darmanins Ministerium landesweit rund 114.000 Menschen protestiert.

Die Mitte-Regierung von Premier Jean Castex hatte angesichts eines Anstiegs der Corona-Zahlen strengere Maßnahmen auf den Weg gebracht. Das Land mit rund 67 Millionen Menschen kämpft nach Einschätzung von Castex mit einer vierten Corona-Welle.

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Zum Kuchen gibt's Biontech

Auf dem Parkplatz von Karls Erlebnis-Dorf haben sich Impfinteressierte vor einem Zelt der Bundeswehr zu einem Impftag eingefunden

Auf dem Parkplatz von Karls Erlebnis-Dorf haben sich Impfinteressierte vor einem Zelt der Bundeswehr zu einem Impftag eingefunden

Foto: Bernd Wüstneck / dpa

22.44 Uhr: Vor »Karls Erlebnis-Dorf« bei Rostock hat ein Team aus Soldaten und Ärzten ein mobiles Impfzentrum errichtet. Zwischen Gebäck und Karussell kann sich jeder impfen lassen. Die Touristen freut's. Mehr darüber erfahren Sie im Video.

Gewaltsame Auseinandersetzungen bei Demonstration in Athen

22.00 Uhr: Auch in Griechenland kommt es bei Protesten gegen die Impfkampagne der Regierung zu gewaltsamen Auseinandersetzungen. In der Hauptstadt Athen geht die Polizei mit Tränengas und Wasserwerfern gegen Demonstranten vor, nachdem aus deren Reihen Molotowcocktails auf die Einsatzkräfte geworfen worden seien. Die Proteste richten sich gegen eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen etwa im Gesundheitswesen.

Brasilianer protestieren gegen Coronapolitik von Präsident Bolsonaro

Demonstranten in Rio fordern mehr Impfungen und die Absetzung von Präsident Bolsonaro

Demonstranten in Rio fordern mehr Impfungen und die Absetzung von Präsident Bolsonaro

Foto: CARL DE SOUZA / AFP

20.10 Uhr: Tausende Brasilianer sind gegen die Coronapolitik der Regierung von Präsident Jair Bolsonaro auf die Straße gegangen. Bei Demonstrationen im ganzen Land forderten sie am Samstag ein Amtsenthebungsverfahren gegen den rechten Staatschef, mehr Impfungen gegen das Coronavirus und wirtschaftliche Hilfen in der Pandemie, wie das Nachrichtenportal »G1« berichtete. Zu Protesten kam es in mindestens 13 Provinzhauptstädten, darunter Rio de Janeiro, Recife und Salvador.

Die Regierung von Präsident Bolsonaro verharmloste die Pandemie von Anfang an und stemmte sich mit Verweis auf die wirtschaftlichen Folgen gegen harte Ausgangsbeschränkungen. Zuletzt zog Bolsonaro auch den Sinn von Impfungen in Zweifel. Mittlerweile prüft ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss Bolsonaros Krisenmanagement in der Pandemie.

Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte kritisiert Stiko

19.22 Uhr: Ob und wann die Stiko ihre Empfehlung zur Coronaimpfung für 12- bis 17-Jährige überarbeitet, ist nicht bekannt. Ein Vertreter der Kinderärzte ärgert sich über fehlende Transparenz. Erfahren Sie hier mehr.

Britische Regierung lockert Quarantäneregeln für weitere Berufe

16.02 Uhr: Wegen massiver Personalausfälle in vielen Bereichen hat die britische Regierung die Corona-Quarantäneregeln für weitere Berufsgruppen gelockert. So dürfen in England auch Zugführer, Grenzbeamte oder Feuerwehrleute, die Kontakt zu Corona-Infizierten hatten, sich nun täglich testen, statt in Quarantäne zu gehen. Dies gab die Regierung am Samstag bekannt. Zunächst hatten diese Sonderregeln nur für Beschäftigte des Gesundheitsdienstes und später auch für Beschäftigte der Lebensmittelversorgung gegolten.

Weil in Großbritannien derzeit so viele mit dem Coronavirus infiziert sind und noch deutlich mehr Menschen mit diesen in Kontakt gekommen sind, hapert es an vielen Stellen des öffentlichen Lebens: Züge fallen aus, Supermarktregale bleiben zeitweise leer und Mülltonnen werden nicht geleert. Millionen Briten müssen sich zu Hause isolieren. Mitte August sollen die Quarantäneregeln in England für alle vollständig Geimpften gelockert werden.

Die Sieben-Tage-Inzidenz lag im Vereinigten Königreich zuletzt bei 497 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche (Stand: 18. Juli). Trotzdem gelten in England seit dieser Woche kaum noch Coronabeschränkungen – Abstand und Maske sind an vielen Orten freiwillig, auch Klubs haben wieder geöffnet. Schottland, Wales und Nordirland machen ihre eigenen Maßnahmen und sind vorsichtiger.

Orbán stellt Bedingungen für Annahme von EU-Coronahilfen

15.44 Uhr: Ungarn will von der EU keine Mittel aus dem Corona-Wiederaufbaufonds annehmen, falls Brüssel dies von einer Abschaffung des Gesetzes zur Einschränkung von Informationen über Homo- und Transsexualität abhängig macht. Das verfügte Ungarns rechtsnationaler Ministerpräsident Viktor Orbán in einer Verordnung, die am späten Freitagabend im Ungarischen Gesetzblatt erschienen ist. Die EU-Kommission prüft seit Wochen rechtliche Schritte gegen das Gesetz, weil sich dieses gegen nicht-heterosexuelle Menschen richte.

Die EU-Kommission verzögere die Genehmigung für den ungarischen Corona-Wiederaufbauplan »aufgrund ihrer politischen Ablehnung der nationalen Gesetzgebung zum Schutz der Kinder«, heißt es in Orbáns Verordnung. Ungarn werde in diesem Zusammenhang nur ein Abkommen akzeptieren, in dem »die Europäische Kommission Ungarn keine Bedingung auferlegt, die für andere Mitgliedstaaten nicht gilt«.

Das ungarische Kinderschutzgesetz steht in der Kritik, weil es den Zugang von Kindern zu Informationen über nicht-heterosexuelle Lebensformen verbietet. Dazu plant Orbán auch eine Volksbefragung. Die EU-Kommission hat den ungarischen Plan für die Corona-Mittelverwendung bislang noch nicht genehmigt – allerdings gilt dies auch für andere EU-Staaten. Einen expliziten Zusammenhang zu dem umstrittenen ungarischen Gesetz hat die EU-Kommission bislang aber nicht hergestellt.

Mehrere nationale Pläne für die sogenannte Aufbau- und Resilienzfazilität der EU wurden bereits genehmigt, darunter der deutsche. Für Ungarn sind nach derzeitigen Berechnungen rund 7,2 Milliarden Euro vorgesehen.

Island führt Coronamaßnahmen wieder ein

10.46 Uhr: Wegen steigender Coronazahlen führt Island wieder neue Beschränkungen im öffentlichen Leben ein. Ab Sonntag müssen Bars und Klubs ab Mitternacht schließen, bei Veranstaltungen sind dann maximal 200 Teilnehmer erlaubt. Außerdem sollen die Isländer wieder mindestens einen Meter Abstand halten und in Innenräumen Masken tragen.

Island hatte sich erst vor vier Wochen von seinen Coronamaßnahmen verabschiedet. Zuvor wurde eine Woche lang kein neuer Coronafall gemeldet. Rund 90 Prozent aller Isländer über 16 Jahren sind mindestens einmal gegen Corona geimpft.

Die inländische 14-Tage-Inzidenz, die die Isländer von Fällen an der Grenze unterscheiden, ist zuletzt auf 83,7 angestiegen, für die Fälle bei der Einreise lag sie für denselben Zeitraum bei 16,1.

Brasilien meldet 108.732 Coronafälle wegen Zehntausender Nachmeldungen

10.30 Uhr: Aufgrund Zehntausender Nachmeldungen hat Brasiliens Gesundheitsministerium innerhalb eines Tages mehr als 100.000 Coronainfektionen registriert. Bei der Veröffentlichung der täglichen Fallzahlen am Freitagabend (Ortszeit) nannte das Ministerium in Brasília 108.732 neue Fälle. Der plötzliche Anstieg kam dadurch zustande, dass der Bundesstaat Rio Grande do Sul seine über 500 Tage gesammelten Coronadaten aktualisiert und mehr als 64.000 neue Fälle auf einmal übermittelt hatte. Am Vortag hatte Brasilien etwa 50.000 neue Fälle registriert. Insgesamt haben sich im größten Land Lateinamerikas damit bislang mehr als 19,6 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert.

Malaysia meldet 15.902 neue Coronafälle

9.33 Uhr: Es ist die höchste Zahl seit Beginn der Pandemie. Das Gesundheitsministerium in Malaysia hat knapp 15.902 neue Coronafälle gemeldet. Insgesamt gab es in dem Land 996.393 Fälle.

Sydney: Demonstranten bewerfen Sicherheitskräfte mit Blumentöpfen

8.34 Uhr: Bei Protesten gegen den seit rund einem Monat geltenden Corona-Lockdown in Sydney ist es zu Zusammenstößen von Demonstranten mit der Polizei gekommen. Protestierende in der bevölkerungsreichsten Stadt Australiens bewarfen die Sicherheitskräfte am Samstag mit Flaschen und Blumentöpfen, wie Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichteten. Laut Polizei gab es zahlreiche Festnahmen. Im ganzen Land steigt der Unmut wegen der Gesundheitspolitik der Behörden.

Die Organisatoren hatten den Protest als »Freiheits«-Kundgebung betitelt und in Online-Netzwerken bekannt gemacht, die häufig zur Verbreitung von Falschnachrichten über Impfstoffe und Verschwörungstheorien genutzt werden. Auch in Melbourne, der zweitgrößten Stadt des Landes, gingen Lokalmedien zufolge Tausende Menschen auf die Straße. Weitere Demonstrationen waren in anderen Städten geplant.

Mehrere Sportlerinnen und Sportler in Tokio sind mit Covid-19 infiziert

6.28 Uhr: Bei den Olympischen Spielen in Tokio haben die Organisatoren 17 weitere Coronafälle vermeldet. Damit stieg die Zahl der positiven Tests seit Beginn der Erfassung am 1. Juli auf insgesamt 123. Am Freitag hatte die deutsche Olympiamannschaft ihren ersten Coronafall bekannt gegeben. Der Radsportler Simon Geschke war positiv auf das Virus getestet worden.

Auch die niederländischen Sportler sind betroffen, so wurde Ruderer Finn Florijn positiv auf das Coronavirus getestet. »Jetzt ist es im Nu vorbei, viel mehr kann ich dazu nicht sagen«, sagte Florijn, der als viertes Mitglied der niederländischen Olympiamannschaft positiv auf Covid-19 getestet worden war.

Anfang der Woche hatten die Niederländer mitgeteilt, dass neben einem Mitarbeiter des Ruderteams auch die Taekwondo-Athletin Reshmie Oogink Corona-positiv sei. Die Skateboarderin Candy Jacobs hatte ihren Positivtest via Instagram selbst bekannt gemacht.

Das Französische Olympische Komitee teilte am Samstag mit, dass Betreuer des Basketballteams der Männer unter Quarantäne gestellt worden seien, weil ein Passagier an Bord des Fluges nach Japan positiv auf das Coronavirus getestet worden war.

Mehr als 40 Millionen Coronafälle seit Pandemiebeginn in Lateinamerika und Karibik

6.08 Uhr: In Lateinamerika und der Karibik sind seit dem Beginn der Coronapandemie mehr als 40 Millionen Menschen positiv auf das Virus getestet worden. Die Zahl der Toten stieg auf 1.353.335 Menschen, wie eine Zählung der Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage offizieller Daten am Samstag ergab.

In zahlreichen Ländern stiegen die Inzidenzen zuletzt wieder an, unter anderem befeuert durch die Ausbreitung der ansteckenderen Delta-Variante. Weltweit wurden bisher rund 193 Millionen Menschen positiv getestet. 4.143.687 Menschen starben.

Niedersachsens Ministerpräsident Weil sieht Impfen als zentralen Schlüssel für die Rückkehr zur Normalität

6.00 Uhr: Der Ministerpräsident von Niedersachsen, Stephan Weil (SPD), sieht in der Coronapandemie das Impfen gegen das Virus als zentralen Schlüssel für eine Rückkehr zur Normalität. »Ein Leben in Normalität wird sich dann ergeben, wenn eine sehr große Mehrheit in der Gesellschaft vollständig geimpft ist«, sagte Weil der Nachrichtenagentur dpa. Die verfügbaren Impfstoffe schlügen auf die bisher bekannten Mutationen gut an. »Ich verstehe nicht, dass gerade jetzt, in dem Moment, wo wir genug Impfstoff haben, die Bereitschaft in der Bevölkerung deutlich an Schwung verliert«, sagte Weil. »Wenn man bedenkt, dass zum Beispiel für die Kinder derzeit noch kein Impfstoff zugelassen ist, dann müssen sich vom Rest der Gesellschaft weitaus mehr Menschen als die 80 Prozent impfen lassen.«

Kinderarzt kritisiert intransparentes Vorgehen der Ständigen Impfkommission

5.45 Uhr: In der Debatte über Coronaimpfungen für Kinder kritisiert der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, die Ständige Impfkommission (Stiko) scharf. »Ich ärgere mich über die intransparente Art, wie da im Moment gearbeitet wird. Es wird gesagt, dass man die Datenlage nicht für ausreichend hält, aber nicht warum man das so einschätzt und auch nicht, wann es denn ausreichend wäre«, sagt Fischbach den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Faktoren wie Herdenimmunität oder soziale Auswirkungen wie eine Zunahme von Kindeswohlgefährdungen, wenn es wieder zu Einschränkungen für Kinder kommen sollte, würden von der Stiko nicht berücksichtigt. Fischbach appelliert auch an Erwachsene, sich impfen zu lassen, um Kinder zu schützen.

Rio erwartet Dominanz von Delta-Variante

5.41 Uhr: Nach den ersten Todesfällen durch die Delta-Variante des Coronavirus hat die Stadtverwaltung von Rio de Janeiro vor deren weiterer Ausbreitung gewarnt. »Es wird erwartet, dass die Delta-Variante in der Stadt bald vorherrschend sein wird«, sagte der Gesundheitssekretär Rios, Daniel Soranz, bei einer Pressekonferenz zur Situation der Coronapandemie in der brasilianischen Millionenmetropole. Demnach dominiert in Rio de Janeiro noch die Variante Gamma.

Am Vortag waren im Bundesstaat Rio de Janeiro die ersten vier Todesfälle im Zusammenhang mit der Delta-Variante B.1 617.2 des Coronavirus bekannt geworden. Die vier außerhalb der Hauptstadt Rio Verstorbenen waren noch nicht komplett gegen Corona geimpft gewesen.

Inzidenzwert steigt auf 13,6

4.38 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt seit zweieinhalb Wochen kontinuierlich an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Samstagmorgen lag sie bei 13,6 – am Vortag betrug der Wert 13,2. Der zuletzt niedrigste Wert war am 6. Juli eine Inzidenz von 4,9.

Demnach meldeten die Gesundheitsämter in Deutschland dem RKI zuletzt binnen eines Tages 1919 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen vom Samstagmorgen hervor. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 1608 Ansteckungen gelegen.

Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.

Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 28 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 22 Tote gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.754.511 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.644.100 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.520.

Wirtschaftsexpertin Grimm warnt vor drohendem Unterrichtsausfall

4.15 Uhr: Die »Wirtschaftsweise« Veronika Grimm befürchtet wegen der steigenden Infektionszahlen und eines erneut drohenden Unterrichtsausfalls an den Schulen von Herbst an erhebliche wirtschaftliche Langzeitfolgen. Der Ausfall an Wirtschaftsleistung durch Bildungsverluste könnte nach Berechnungen bis zum Ende des Jahrhunderts in die Billionen gehen, sagte Grimm der Nachrichtenagentur dpa. Anhaltender Bildungsverlust sei das größte Risiko einer vierten Coronawelle in Deutschland. »Das Problem ist, dass man wieder keine Strategie hat, etwa durch testen vor die Welle zu kommen«, sagte Grimm.

Weltärztebund-Präsident Montgomery warnt vor Corona-Eintrag durch Reiserückkehrer

3.15 Uhr: Der Präsident des Weltärztebundes, Ulrich Montgomery, warnt vor einem Anstieg der Corona-Infektionen in Deutschland durch Reiserückkehrer aus Spanien und Italien. »Spanien und Italien sind beliebte Urlaubsländer vor allem bei jüngeren Menschen, die oft noch nicht zweimal geimpft sind. Der Viren-Eintrag nach Deutschland aus diesen Ländern wird durch die Reiserückkehrer ganz klar steigen«, sagt Montgomery der Düsseldorfer Rheinischen Post (Samstagausgabe). Deutschland befinde sich bereits in der vierten Welle, da man alle zehn Tage eine Verdoppelung der Ansteckungen sehen könne. »Wir müssen mit konsequenter Quarantäne für ungeimpfte Reiserückkehrer und der Einhaltung der AHA-Regeln dafür sorgen, dass aus der vierten Welle kein Tsunami wird«, so der Weltärztepräsident.

38 Milliarden Euro Gesamtausgaben für Kurzarbeitergeld

2.30 Uhr: Laut Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) belaufen sich die Gesamtausgaben für das Kurzarbeitergeld in der Coronakrise seit Anfang 2020 auf 38 Milliarden Euro. »Das ist verdammt viel Geld. Massenarbeitslosigkeit wäre aber für unser Land sehr viel teurer«, sagt Heil der Düsseldorfer »Rheinischen Post«. Dem Bundesarbeitsminister zufolge habe der Bund 26 Milliarden Euro an Rücklagen aus guten Arbeitsmarktzeiten gehabt, und die Bundesagentur für Arbeit habe schnell und unbürokratisch geholfen. »Ich will nicht ausschließen, dass es in Einzelfällen Fehler gegeben hat. Das wird zu gegebener Zeit nach Recht und Gesetz kontrolliert werden«, räumt der SPD-Politiker ein.

Karliczek: Erwachsene sollten sich mit Kindern und Jugendlichen solidarisch zeigen – und impfen lassen

2.00 Uhr: Bundesbildungsministerin Anja Karliczek fordert Erwachsene auf, sich gegen Corona impfen zu lassen – auch aus Solidarität gegenüber Kindern und Jugendlichen. »Gerade jetzt, wo die Infektionszahlen wieder ansteigen, sollten sich möglichst alle Erwachsenen mit den Kindern und Jugendlichen solidarisch zeigen, indem nicht geimpfte Personen die Impfangebote wahrnehmen«, sagte die CDU-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. »Die Solidarität der Erwachsenen wäre ein ganz wichtiger Beitrag, um nach den Sommerferien einen regulären Schulbetrieb zu ermöglichen.«

Saarlands Ministerpräsident: »Mit Impfen zeigt man Solidarität, mit Impfverweigerung Egoismus«

0.15 Uhr: Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) hat sich dafür ausgesprochen, Impfverweigerern nicht die gleichen Freiheiten zurückzugeben wie Geimpften. »Mit Impfen zeigt man Solidarität, mit Impfverweigerung zeigt man Egoismus«, sagt Hans dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) einem Vorabbericht zufolge. Laut dem Ministerpräsidenten sollten Impfverweigerer beispielsweise für Schnelltests zahlen oder nicht an jeder Veranstaltung teilnehmen dürfen. Es könne nicht sein, dass sich für Geimpfte nichts ändere, nur weil die Gesellschaft dauerhaft Rücksicht auf die Verweigerer nehmen müsse.

kha/mjm/wbr/AFP/dpa/Reuters
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