Corona-News am Sonntag Lauterbach hält weitere Einschränkungen für unvermeidbar

Trotz neuer 2G-plus Regel für die Gastronomie erwartet der Bundesgesundheitsminister weitere Maßnahmen. Und: Ein Verbraucherschützer fordert, dass alle Schnelltests überprüft werden. Das war der Überblick am 9. Januar.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hält eine Durchseuchung für »viel zu riskant« (Archivbild)

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hält eine Durchseuchung für »viel zu riskant« (Archivbild)

Foto: Pool / Getty Images

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Lauterbach hält weitere Einschränkungen für unvermeidbar

20.05 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hält weitere Einschränkungen im Kampf gegen die Omikron-Variante für unausweichlich. Die am Freitag von Bund und Ländern getroffenen Beschlüsse seien zwar »ein ganz wichtiger Schritt nach vorne«, sagt der SPD-Politiker in der ARD-Sendung »Bericht aus Berlin«. Aber: »Das wird nicht reichen, Omikron zu besiegen«, so Lauterbach. »Daher werden weitere Maßnahmen noch notwendig werden zu gegebener Zeit.«

Vor allem gebe es Grund zur Annahme, dass Ungeimpfte mit Omikron schwerer erkranken könnten. Der Minister fügt hinzu: »Eine Durchseuchung wäre viel zu riskant.«

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Hotel- und Gaststättenverband bezeichnet 2G-plus-Regel als »Desaster« für viele Betriebe

20.41 Uhr: Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) warnt angesichts der geplanten schärferen Zugangsregeln für die Gastronomie vor weiteren Umsatzeinbußen für die Betriebe. »Die flächendeckende Einführung von 2G-plus-Zugangsregeln ist für viele Betriebe ein Desaster«, sagte Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges dem Nachrichtenportal »watson«. Schon jetzt hätten die Betriebe gegenüber 2019 mit deutlichen Umsatzeinbußen zu kämpfen. »Jeder zweite Unternehmer bangt um seine Existenz«, sagte Hartges.

Tausende protestieren in Brüssel gegen Corona-Politik

20.17 Uhr: Rund 5000 Menschen haben in Brüssel gegen die Corona-Regeln demonstriert. Die Proteste richteten sich unter anderem gegen die Impfpflicht für das Gesundheitspersonal sowie die Verwendung des digitalen Covid-Zertifikats, das den Impfstatus oder einen negativen Corona-Test anzeigt, wie die Nachrichtenagentur Belga unter Berufung auf Polizeiangaben berichtete. Nach Angaben des Senders RTBF gab es mehrere Festnahmen, größtenteils blieb es jedoch friedlich.

Lauterbach: Zuverlässigkeit von Tests bei Omikron wird geprüft

20.13 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach räumt ein, dass noch unklar sei, wie zuverlässig die gängigen Tests bei der Omikron-Variante sind. »Wir wissen nicht genau, wie gut diese Tests für Omikron wirken«, sagt der SPD-Politiker der ARD. Dies werde nun genau geprüft, in den nächsten Wochen werde ein Ergebnis vorliegen. Klar sei aber, die »Alternative, gar nicht zu testen, ... wäre viel zu gefährlich«. Aus Studien sei bekannt, dass die Tests am Anfang einer Omikron-Infektion nicht so zuverlässig seien, am Ende aber sehr wohl. Daher sei es relativ sicher, sich aus der Quarantäne nach der vorgegebenen Frist freizutesten.

Bayern-Fußballerinnen sagen wegen Corona Katar-Trainingslager ab

15.04 Uhr: Die Fußballerinnen des FC Bayern München verzichten vor dem Hintergrund der Coronapandemie erneut auf ein Trainingslager in Katar. Seit 2018 waren die Münchnerinnen zur Wintervorbereitung stets nach Doha gereist. Schon im Januar 2021 war das Trainingslager im Ausrichterland der Männer-Weltmeisterschaft in diesem Jahr ausgefallen.

»Die derzeitige allgemeine Entwicklung der Coronasituation, der dynamische Anstieg der Inzidenzwerte haben uns bewogen, in München zu bleiben. Wir werden die Vorbereitung auf den Rückrundenstart komplett am Campus absolvieren«, so die Sportliche Leiterin des Bundesliga-Spitzenreiters, Bianca Rech.

Verbraucherschützer fordert Überprüfung aller Schnelltests

14.17 Uhr: Verbraucherschützer haben eine Überprüfung aller in Deutschland verfügbaren Antigen-Schnell- und Selbsttests gefordert. Ihre Wirksamkeit müsse unabhängig bewertet werden, sagte der Gesundheitsmarktexperte der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, Arne Weinberg, dem ARD-Hauptstadtstudio. Zudem müssten Informationen zur Qualität einzelner Tests besser aufbereitet werden.

Bislang hat das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) nur einen Teil der Tests untersucht und die Erkenntnisse in einer Liste auf seiner Webseite veröffentlicht. »Die Untersuchungsergebnisse sind nicht so verständlich, dass der Verbraucher oder die Verbraucherin sofort sehen kann, was taugt der Test, den ich gerade in der Hand habe«, kritisierte Weinberg. Es sei zudem nicht nachvollziehbar, warum ein Test in der Bewertung des Instituts nicht durchfalle, wenn er zwar bei »sehr hoher Viruslast« sicher anschlage, aber bei lediglich »hoher Viruslast« nur schlecht funktioniere.

»Es haben Tests diese Überprüfung bestanden, die bei sehr hoher Viruslast um die 100 Prozent haben, also sehr gut sind, bei hoher Viruslast aber unter zehn Prozent liegen.« Solche Tests dürften dann trotzdem auch für Bürgertests eingesetzt werden, die der Staat bezahle, kritisierte der Verbraucherschützer.

China startet nach Covidausbruch Massentests in Tianjin

13.52 Uhr: Nach einem Coronaausbruch in der nordchinesischen Stadt Tianjin haben die Behörden fast 14 Millionen Bewohner aufgerufen, zu Hause zu bleiben und Massentests angekündigt. Wie staatliche Medien berichteten, waren zuletzt mehr als 20 Coronafälle in der Stadt entdeckt worden, darunter auch mindestens zwei Ansteckungen mit der Omikron-Variante. Nach Angaben der Gesundheitskommission infizierten sich die meisten Betroffenen im Ausland.

Den Bürgern der 150 Kilometer südöstlich von Peking gelegenen Stadt wurde mitgeteilt, dass sie bis zum Vorliegen eines negativen Testergebnisses keinen »grünen« Code in den Corona-Apps auf ihren Smartphones erhalten würden. Solche Codes müssen in China etwa bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel vorgezeigt werden. Ein Lockdown wurde zunächst nicht veranlasst.

Obwohl die Zahl der Infektionsfälle in China im Vergleich zu anderen Ländern immer noch verschwindend gering ist, gehen die Behörden rigoros gegen neue Ausbrüche vor. Üblich sind regionale Lockdowns, Massentests und Reisebeschränkungen. Die Behörden möchten das Virus unbedingt eindämmen, bevor im Februar die Olympischen Winterspiele in Peking beginnen.

Im Dezember war in der Stadt Xi'an ein Lockdown verhängt worden. Wegen Dutzender Coronafälle waren zudem die Reisebeschränkungen drastisch verschärft worden und die Stadt nach außen so gut wie abgeriegelt worden. Zahlreiche Bürger beschwerten sich über Versorgungsprobleme.

Holetschek fordert schnelle Entscheidung über Impfpflicht

13.26 Uhr: Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek fordert eine schnelle Entscheidung über eine Corona-Impfpflicht. »Wir müssen diese Diskussion endlich konkret und vor allem zielorientiert führen und dürfen keine Zeit mehr verlieren«, sagte der CSU-Politiker der »Augsburger Allgemeinen«. Generell beklagte er ein fehlendes Tempo im Kampf gegen die Pandemie.

»Wir müssen wichtige Entscheidungen zügiger treffen und dann auch umsetzen. Durch Zaudern und Zögern werden wir kein schnelleres Pandemieende bekommen«, so Holetschek. Er sei überzeugt davon, dass eine Impfpflicht in Deutschland der schnellste Weg aus der Pandemie sei. »Aber wir tun gut daran, offenzubleiben für Diskussionen, in welcher Form diese am sinnvollsten wäre.« Möglich sei eine Befristung, zum Beispiel auf zwei Jahre. Ebenso denkbar sei es, die Impfpflicht nur für die besonders gefährdeten Altersgruppen einzuführen.

Soldaten von »Gorch Fock« nach Coronainfektion nach Deutschland zurückgebracht

12.52 Uhr: Auf dem deutschen Marine-Segelschulschiff »Gorch Fock« haben sich mehrere Besatzungsmitglieder mit Corona infiziert. Ein für medizinische Versorgung ausgestatteter Airbus A310 brachte sie am Samstagabend von der spanischen Insel Teneriffa nach Hamburg zurück, wie ein Sprecher der Luftwaffe sagte. Transportiert wurden demnach 14 Soldaten. Schwere Krankheitsfälle waren laut Sanitätsdienst nicht darunter.

Die »Gorch Fock« war Mitte November nach jahrelanger Reparatur wieder zu einer Ausbildungsfahrt ausgelaufen. An Bord waren zunächst 120 Besatzungsmitglieder. Laut Marine wurden mehrere Soldaten bei einem PCR-Test positiv auf Corona getestet.

Geplant war, dass auf der »Gorch Fock« insgesamt 220 Offiziersanwärter ab Januar in zwei Gruppen ihre seemännische Grundausbildung erhalten. Ursprünglich sollte das Schiff Mitte Januar mit der ersten Gruppe in See stechen. »Die ›Gorch Fock‹ soll zunächst im Hafen von Santa Cruz bleiben«, erklärte die Marine.

Weltweit bisher mehr als 304 Millionen Coronainfektionen und über 5,83 Millionen Tote

11.50 Uhr: Weltweit haben sich bislang 304,87 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Das ergibt eine Auswertung der Nachrichtenagentur Reuters auf Basis offizieller Daten. Über 5,83 Millionen Menschen starben mit oder an dem Virus, das erstmals im Dezember 2019 im chinesischen Wuhan nachgewiesen wurde. Die meisten Infektions- und Totenzahlen weisen die USA auf. Die Vereinigten Staaten melden fast 60 Millionen Infektionen und über 840.000 Todesfälle. Bei den Ansteckungen folgen Indien und Brasilien. Deutschland liegt an achter Stelle.

Mehr als eine Viertelmillion Menschen in Israel haben vierte Coronaimpfung

11.29 Uhr: Binnen einer Woche haben schon mehr als eine Viertelmillion Israelis eine vierte Corona-Impfdosis erhalten. Das israelische Gesundheitsministerium teilte am Sonntag mit, bisher seien 254.000 Menschen mit der vierten Dosis geimpft worden. Entsprechend einer Expertenempfehlung bekommen diese bisher nur über 60-Jährige Immungeschwächte und medizinisches Personal.

Der israelische Regierungschef Naftali Bennett sprach bei der wöchentlichen Kabinettssitzung von einer hohen Impfbereitschaft innerhalb der Risikogruppen, »die sehr viele schwere Erkrankungen und Leid vermeiden wird«. Die Zahl der Coronaneuinfektionen in Israel ist in der Omikron-Welle so hoch wie nie seit Beginn der Pandemie. Laut Gesundheitsministerium sind binnen 24 Stunden mehr als 17.500 neue Fälle registriert worden.

Angesichts steigender Infektionszahlen auch bei medizinischem Personal erwägt das Gesundheitsministerium nach Medienberichten, Ärztinnen und Ärzte sowie Krankenschwestern und -pfleger trotz positivem Coronabefund arbeiten zu lassen, solange sie keine Symptome haben. Grund sei die Sorge vor einem Pflegenotstand wegen einer Isolation der Fachkräfte.

Im vergangenen Jahr war Israel immer wieder als Vorreiter beim Impfen gegen das Coronavirus beschrieben worden. Doch nur rund 61 Prozent der 9,4 Millionen Israelis gelten nach den Maßstäben des Landes noch als vollständig geimpft. Dies sind zweifach Geimpfte bis zu sechs Monate nach der Zweitimpfung und Menschen mit Boosterimpfung. 30 Prozent der Bevölkerung sind gar nicht geimpft.

Zwei weitere Coronafälle bei Biathlon-Weltcup in Oberhof

10.42 Uhr: Kurz vor Ende des Biathlon-Weltcups in Oberhof sind zwei weitere Coronafälle bekannt geworden. Wie der Weltverband IBU mitteilte, wurden ein Athlet aus Rumänien und ein Offizieller aus Bulgarien positiv auf das Virus getestet. Die Person aus Bulgarien begab sich nach Anordnung der lokalen Gesundheitsbehörden in Quarantäne, der Sportler musste sich zunächst nur in Isolation begeben. Eine Entscheidung über die Quarantäne steht noch aus. Beide betroffenen Mannschaften würden nun verstärkt überprüft, hieß es.

Die IBU kündigte an, dass am Sonntag in Thüringen noch Hunderte Tests durchgeführt würden, bevor der Weltcup-Tross sich im Anschluss an die letzten Rennen auf den Weg zum nächsten Veranstaltungsort nach Ruhpolding macht. Das Ziel sei es, eine Event-Blase ohne Coronafälle rund um die Wettkämpfe in Bayern zu schaffen. In den Chiemgauer Alpen steht am Mittwoch das erste Rennen auf dem Programm.

In Oberhof waren zuvor auch schon zwei prominente Coronafälle bekannt geworden. Sowohl der russische Star Eduard Latypow als auch der Schweizer Top-Skijäger Benjamin Weger waren positiv getestet worden. Sie verpassten aufgrund ihrer Quarantäne die Wettbewerbe. Vier Wochen vor dem Start der Olympischen Winterspiele in Peking ist noch nicht klar, wann sie wieder antreten werden.

Auch ungeimpfte Schiedsrichter dürfen Bundesliga-Spiele leiten

10.38 Uhr: Etwa 90 Prozent der Referees im Bundesliga-Fußball sind nach Angaben von DFB-Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich geimpft. Die Quote liege ähnlich hoch wie bei den Klubs, sagte der 64-Jährige bei »Bild-TV« am Sonntag. »Die Impfquote bei den Schiedsrichtern wird erhoben, aber jetzt nicht nach dem Motto: Nur die Geimpften dürfen noch Spiele leiten, sondern es dürfen auch Ungeimpfte Spiele leiten – nach wie vor«, so Fröhlich.

»Wir haben schon positive Fälle gehabt, aber das in einem Zeitfenster, das unproblematisch war«, so der frühere FIFA-Unparteiische weiter. »Die Schiedsrichter sind dann in Quarantäne gegangen.« In etwa zehn Fällen in der 1. und 2. Bundesliga und 3. Liga habe der DFB bei Spielansetzungen reagieren müssen.

Rund 900 Quarantänefälle bei der Bundespolizei

9.40 Uhr: Bei der Bundespolizei gibt es in der Coronapandemie derzeit rund 900 Quarantänefälle. Das berichtet die »Bild am Sonntag« unter Berufung auf das Bundesinnenministerium. Insgesamt arbeiten bei der Bundespolizei rund 51.500 Mitarbeiter, darunter etwa 34.000 Polizeivollzugsbeamte.

Beim Bundeskriminalamt wurden mit Stand Freitag demnach 41 Quarantänefälle registriert, im Innenministerium selbst 29. »Die Arbeitsfähigkeit der Sicherheitsbehörden ist uneingeschränkt gewährleistet«, sagte ein Sprecher des Innenministeriums der Zeitung.

Ärzte warnen auch vor Überlastung der Normalstationen

9.21 Uhr: Der Ärzteverband Marburger Bund hat wegen der schnellen Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus auch vor einer Überlastung der Normalstationen in Krankenhäusern gewarnt. »Es wäre ein Fehler, bei der Omikron-Welle nur auf die Auslastung der Intensivstationen zu schauen«, sagte die Vorsitzende Susanne Johna dem Redaktionsnetzwerk Deutschland nach Angaben vom Sonntag. Der Großteil der Fälle müsse »auf den Normalstationen behandelt werden.«

»Wenn man nur die Intensivbetten-Belegung als Maßstab für Coronamaßnahmen heranziehen würde, wäre das zu kurz gegriffen und bei Omikron sogar trügerisch«, sagte Johna mit Verweis auf die häufig milderen Verläufe bei dieser Variante. Ihr Verband rechnet schon bald mit vielen Omikron-Patienten, die einen höheren Aufwand in den Krankenhäusern erfordern.

»Sie müssen isoliert werden, brauchen zum Teil Sauerstoff und das Personal muss Schutzkleidung anziehen«, sagte die Verbandspräsidentin. »Es entsteht ein erheblicher zusätzlicher logistischer Aufwand.« Dies bedeute auch »sehr schnell erhebliche Einschränkungen bei planbaren Eingriffen im Krankenhaus, (...), weil das Personal zur Betreuung der Covid-Patienten auf Normalstationen gebraucht wird«.

Mehr als 840.000 Neuinfektionen und über 670 Tote in USA

8.55 Uhr: In den USA bleibt die Zahl der täglich nachgewiesenen Neuinfektionen hoch. Die Gesundheitsbehörden verzeichnen über 840.000 neue Ansteckungsfälle, wie eine Zählung der Nachrichtenagentur Reuters ergab. Seit Beginn der Pandemie sind es damit mehr als 59,86 Millionen Infektionen.

Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus steigt um mindestens 672 auf 840.148. Weltweit weisen die USA, wo rund 330 Millionen Menschen leben, die höchsten Infektions- und Totenzahlen auf.

Kurz vor Olympia meldet Pekings Nachbarstadt Omikron-Fälle

8.25 Uhr: Nach dem Auftreten der ersten lokalen Omikron-Fälle in China hat die nordostchinesische Stadt Tianjin Massentests für die gesamte Bevölkerung angeordnet. Während der Staatssender CCTV zunächst von zwei Omikron-Fällen in der Stadt berichtete, meldete die Staatszeitung »Global Times« bereits 20 Coronainfektionen, ließ dabei aber offen, ob es sich bei allen um die Omikron-Variante handelte.

Tianjin befinde sich im »ersten echten Kampf gegen Omikron auf dem chinesischen Festland«, zitierte die Zeitung einen Experten. Zwar waren bereits im Dezember zwei Omikron-Fälle in China gemeldet worden. Allerdings hatte es sich dabei um Reiserückkehrer gehandelt, die sich in Tianjin und in der südchinesischen Metropole Guangzhou in Quarantäne befanden.

Die 15-Millionen-Metropole Tianjin ist eine Nachbarstadt von Peking, wo in wenigen Wochen am 4. Februar die Olympischen Winterspiele beginnen sollen. Athleten und andere Teilnehmer der Spiele sollen sich in Peking nur in einer abgeschotteten »Blase« bewegen dürfen, um ein Einschleppen des Virus zu verhindern.

China, das eine strikte Null-Covid-Politik verfolgt, hat das Virus seit mehr als einem Jahr weitgehend in den Griff bekommen. Das Leben und die Wirtschaft haben sich schon lange normalisiert. Immer wieder gibt es jedoch lokal begrenzte Ausbrüche. Seit mehr als zwei Wochen befindet sich so die zentralchinesische Stadt Xi'an (Provinz Shaanxi) in einem strikten Lockdown. Menschen dürfen dort nur noch in absoluten Ausnahmen ihre Wohnungen verlassen.

Auch die Provinz Henan kämpft mit einer neuen Coronawelle. Seit Freitag wurden zudem drei Infektionen in der südchinesischen Metropole Shenzhen gemeldet.

Einige Beobachter glauben, dass es für China bei einer Verbreitung der ansteckenderen Omikron-Variante deutlich schwieriger werden dürfte, die Infektionszahlen landesweit so gering wie bislang zu halten. Auch gibt es Hinweise, dass die chinesischen Impfstoffe einen geringeren Schutz vor Omikron als westliche Präparate aufweisen. Landesweit meldete China am Sonntag 92 neue lokale Coronainfektionen.

Mexiko meldet neuen Tageshöchstwert an Coronaansteckungen

8.24 Uhr: Mexiko hat einen neuen Höchststand an Coronaansteckungen binnen 24 Stunden verzeichnet. Die Behörden meldeten am Samstag (Ortszeit) 30.671 Neuinfektionen. Der bisherige Tageshöchstwert von 28.023 Fällen war laut dem Gesundheitsministerium am 18. August 2021 erreicht worden.

202 Menschen starben innerhalb eines Tages. Erst am Freitag überschritt Mexiko die Marke von 300.000 Coronatoten, das Land gehört zu den am stärksten von der Pandemie betroffenen Staaten der Welt.

Experten weisen darauf hin, dass die Ansteckungsgefahr durch Covid-19 in Mexiko aufgrund der geringen Anzahl von Tests weitaus größer ist, als von den Behörden angegeben. Omikron ist laut Behörden bereits zur vorherrschenden Variante im Land geworden und vervielfacht die Infektionen, nachdem die Zahlen mehrere Wochen lang rückläufig waren. Als Reaktion auf die rasante Ausbreitung wurden in einigen Bundesstaaten wieder die Schulen geschlossen.

Lehrerverband: Pandemie führt zu nicht mehr aufzuholenden Versäumnissen in Schuljahr

8.20 Uhr: Knapp zwei Drittel der Lehrer (64 Prozent) an weiterführenden Schulen gehen durch die Coronapandemie von nicht mehr aufzuholenden Versäumnissen bis zum Schuljahresende aus. Das geht aus einer Umfrage des Deutschen Philologenverbandes unter rund 7000 Lehrkräften (Gymnasien und zum Abitur führende Schulen) im gesamten Bundesgebiet vom November 2021 hervor, die der »Bild am Sonntag« vorliegt.

Fast die Hälfte der befragten Lehrkräfte (49 Prozent) gab außerdem an, dass an ihrer Schule nicht ausreichend Fachlehrkräfte für den regulären Unterricht eingestellt worden sind.

»Wir brauchen endlich bessere Rahmenbedingungen für guten Unterricht in Deutschland, der den gestiegenen Anforderungen gerecht wird«, sagte Susanne Lin-Klitzing, Bundesvorsitzende des Verbandes, der Zeitung. Die Kultusminister müssten das Bildungssystem langfristig personell und materiell qualitätsorientiert stärken, forderte sie.

Luxemburg, Schweden und Israel sind nun Corona-Hochrisikogebiete

8.18 Uhr: Luxemburg sowie fast 40 weitere Länder gelten wegen hoher Corona-Infektionszahlen seit diesem Sonntag ganz oder teilweise als Hochrisikogebiete. Die neuen Einstufungen hatte das Robert Koch-Institut am Freitag mitgeteilt. Wer aus einem solchen Gebiet einreist und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens fünf Tage nach der Einreise mit einem negativen Test davon befreien.

Neben Luxemburg sind nun unter anderem auch Schweden, Australien, Argentinien, die Vereinigten Arabischen Emirate mit dem Winterurlaubsziel Dubai, Israel und Kenia auf der Risikoliste. Insgesamt erhöhte sich die Zahl der Hochrisikogebiete auf einen Schlag auf mehr als 100 Länder. Das bedeutet, dass etwa jedes zweite Land weltweit wieder Hochrisikogebiet ist. Von den Nachbarländern Deutschlands ist nur noch Österreich kein Hochrisikogebiet.

Mit der Einstufung als Hochrisikogebiet verbunden ist eine Reisewarnung des Auswärtigen Amts für nicht notwendige touristische Reisen. Sie erleichtert Touristen die kostenlose Stornierung bereits gebuchter Reisen, bedeutet aber kein Reiseverbot.

Inzidenz in Deutschland steigt weiter an

3.40 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet binnen 24 Stunden 36.552 Coronaneuinfektionen. Das sind 24.037 Fälle mehr als am Sonntag vor einer Woche, als 12.515 Positivtests gemeldet wurden. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 362,7 von 335,9 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 77 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen eines Tages auf 113.977. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 7,51 Millionen Coronatests positiv aus.

Logistiker warnen vor Lieferengpässen

2.45 Uhr: Der Bundesverband Güterkraftverkehr und Logistik sieht die Versorgungssicherheit in Deutschland wegen der drohenden Omikron-Welle gefährdet. »Omikron hat das Potenzial, dass Lieferengpässe vermehrt auftreten und nicht alle Lieferketten aufrechterhalten werden können«, sagt BGL-Präsident Dirk Engelhardt der »Bild am Sonntag« laut einem Vorabbericht. Die Politik müsse nun zügig Vorkehrungen treffen, um auf mögliche Engpässe zu reagieren.

asc/chs/tfb/dpa/Reuters/AFP
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