Coronavirus Schweden und Dänemark setzen Moderna-Impfung für junge Menschen vorerst aus

Stockholm (Archivbild): Jungen Menschen in Schweden wird jetzt empfohlen, sich mit Biontech impfen zu lassen
Foto: Jonathan Nackstrand / AFPWer im Jahr 1991 oder später geboren ist, wird in Schweden zunächst nicht mehr mit dem Coronaimpfstoff von Moderna geimpft. Das gab die schwedische Gesundheitsbehörde am Mittwoch bekannt . Der Grund dafür sind Berichte über mögliche, sehr seltene Nebenwirkungen der Impfung – die Behörde nennt Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen, medizinisch Myokarditis und Perikarditis. Sie betont, das Risiko sei sehr gering.
Eine Verbindung zwischen der Impfung und den Krankheiten sei vor allem bei männlichen Jugendlichen und jungen Männern aufgetreten. Das deckt sich mit Erfahrungen aus anderen Ländern, laut denen diese Nebenwirkungen vor allem diese Gruppen betreffen.
Laut der schwedischen Gesundheitsbehörde trete der Zusammenhang insbesondere nach der zweiten Dosis des Moderna-Impfstoffs Spikevax auf. Wer zu der Altersgruppe zähle, sollte deshalb mit Comirnaty von Biontech/Pfizer geimpft werden. Die Entscheidung soll zunächst bis zum 1. Dezember gelten.
Laut der Behörde haben in Schweden aktuell 81.000 Menschen in der Altersgruppe die erste Dosis Moderna-Impfstoff erhalten, aber noch nicht die zweite. Es werde diskutiert, was die beste Lösung für sie sei; eine zweite Dosis Moderna sollen sie nicht bekommen.
Ähnliche Entscheidung in Dänemark
Dänemark gab am Mittwoch bekannt, dass der Moderna-Impfstoff Spikevax nicht mehr an Personen unter 18 Jahren gegeben werden soll. Die dänische Gesundheitsbehörde verwies auf eine bisher noch nicht veröffentlichte nordische Studie, die nun an die Europäische Arzneimittelbehörde Ema gehen soll. Die dänische Behörde empfiehlt, die Jugendlichen stattdessen mit dem Mittel von Biontech und Pfizer zu impfen.
Ende der vergangenen Woche hatte die kanadische Gesundheitsbehörde erklärt, dass Daten nahelegten, dass Impfungen mit Moderna zu mehr Fällen von Herzentzündungen führten als die mit Biontech/Pfizer. Diese kämen häufiger bei Jugendlichen und Erwachsenen unter 30 Jahren und häufiger bei Männern vor. Die Mehrheit der Betroffenen erkrankten aber nur relativ leicht und erholten sich schnell. Zulassungsbehörden hatten erklärt, dass die Vorteile der Impfung weiterhin größer seien als die Risiken.