Antikörper-Cocktail gegen Corona Erprobung von Trumps angeblichem "Heilmittel" unterbrochen

Nach seiner überstandenen Corona-Infektion lobte Donald Trump Antikörper-Cocktails. Der Pharmakonzern Eli Lilly pausiert nun wegen Sicherheitsbedenken Versuche mit dem Medikament.
Ein Forscher in einem Labor von Eli Lilly experimentiert mit Corona-Antikörpern

Ein Forscher in einem Labor von Eli Lilly experimentiert mit Corona-Antikörpern

Foto: David Morrison / AP

Der US-Pharmakonzern Eli Lilly hat klinische Versuche mit einem experimentellen Antikörper-Cocktail gegen das Coronavirus vorübergehend eingestellt. Das Unternehmen begründete den Schritt mit Sicherheitsbedenken, die nicht weiter erläutert wurden.

Die dritte Phase der klinischen Tests mit dem Activ-3 genannten Mittel hatte im August an mehr als 50 Orten in den USA, in Dänemark und Singapur begonnen. Bei den klinischen Tests wird Covid-19-Patienten ein Cocktail aus synthetischen Antikörpern gespritzt.

Trump sprach von "Heilmittel"

Diese experimentelle Behandlungsmethode hat durch die Corona-Infektion von US-Präsident Donald Trump weltweit Bekanntheit erlangt: Trump war mit einem Antikörper-Cocktail des US-Pharmakonzerns Regeneron behandelt worden. Mit Blick auf Regeneron und Eli Lilly sprach Trump anschließend von "Heilmitteln" und versprach, synthetische Antikörpertherapien kostenlos zur Verfügung zu stellen.

Sowohl Eli Lilly als auch Regeneron hatten vergangene Woche bei der US-Arzneimittelbehörde FDA eine Sondergenehmigung für einen Einsatz ihrer Antikörper-Mittel beantragt.

Pharmakonzerne weltweit arbeiten an der Entwicklung von Medikamenten und Impfstoffen im Kampf gegen das Coronavirus. Dabei gibt es immer wieder auch Rückschläge.

Erst am Montag hatte der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson bekannt gegeben, seine Tests an einem potenziellen Impfstoff vorläufig auszusetzen, nachdem ein Proband erkrankt war. Es sei ein Komitee aus unabhängigen Experten zusammengestellt worden, das die Ursachen des Krankheitsfalles untersuchen soll.

bah/Reuters/AFP
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