Mann bei Seattle positiv getestet
Erster Fall von neuartigem Coronavirus in den USA nachgewiesen
In China sind bereits mehrere Menschen an den Folgen des neuartigen Coronavirus gestorben, dessen Ursprung ein Markt in der Stadt Wuhan sein soll. Nun wurde erstmals ein Mensch in den USA positiv getestet.
Nicht nur an asiatischen Flughäfen gibt es seit dem Ausbruch des Coronavirus Kontrollen, unter anderem auch in den USA
Foto: AHMAD YUSNI/EPA-EFE/REX
In den USA ist ein erster Fall des neuartigen Coronavirus aus China festgestellt worden. Das Virus wurde nahe Seattle im US-Bundesstaat Washington bei einem Mann nachgewiesen, der aus China eingereist war. Das gab die US-Gesundheitsbehörde CDC bekannt. Der Mann wurde in ein Krankenhaus der Stadt Everett eingeliefert, er habe bei der Rückreise noch keinerlei Symptome bemerkt, hieß es. Er sei in gutem Zustand im Krankenhaus und es bestehe nur ein sehr geringes Risiko, dass er weitere Menschen anstecken könne.
Er hatte sich demnach in der chinesischen Stadt Wuhan aufgehalten. Als Ausgangspunkt des an den Sars-Erreger erinnernden Virus wird ein Markt in Wuhan angesehen, auf dem auch Wildtiere verkauft worden waren, ehe er zum Jahreswechsel von Behörden geschlossen wurde. Den US-Behörden zufolge besuchte der Mann aber nicht den Markt. Am 12. Dezember war das Virus erstmals in der chinesischen Metropole aufgetaucht.
Die meisten der bis Dienstag etwa 300 registrierten Infizierten leben in der chinesischen Millionenmetropole Wuhan. Mehrere Menschen starben bereits an einer mysteriösen Lungenerkrankung, die durch das Virus ausgelöst wird. Weitere einzelne Fälle wurden aus Thailand, Japan, Südkorea und Taiwan gemeldet.
Die chinesische Gesundheitsbehörde bestätigte am Montag, dass sich auch Krankenhausmitarbeiter infizierten. Demnach wäre eine Übertragung von Mensch zu Mensch möglich. Nicht nur deswegen erinnert das Virus an die Sars-Pandemie vor rund 18 Jahren, der Erreger ist dem Berliner Virusforscher Christian Drosten zufolge ein Coronavirus-Virus, das dem der Pandemie ähnelt. Unterschiede gebe es demnach bei den Proteinen, mit denen das Virus an menschliche Zellen andocke.
Sorgen bereitet auch der Zeitpunkt des Ausbruchs. Am kommenden Wochenende wird in China eine große Reisewelle erwartet, zum chinesischen Neujahrsfest sollen Millionen Menschen unterwegs sein. Deswegen hatten bereits asiatische Länder wie Thailand, aber auch drei US-Flughäfen Fieberkontrollen an Flughäfen eingeführt.
An der Sars-Pandemie waren in den Jahren 2002 und 2003 weltweit mehr als 8000 Menschen erkrankt, in rund 30 Ländern auf sechs Kontinenten. Rund 800 Menschen starben an schweren Atemwegserkrankungen. Das aktuell kursierende Virus ist nach derzeitiger Einschätzung von Experten weniger ansteckend. Die chinesischen Behörden halten den Ausbruch für "kontrollierbar", wie es hieß.
hba/AFP/dpa
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Nicht nur an asiatischen Flughäfen gibt es seit dem Ausbruch des Coronavirus Kontrollen, unter anderem auch in den USA