Seuchenexperten rätseln über Coronavirus Der unheimliche Erreger 2019-nCoV

Patient mit Symptomen der neuen Lungenseuche in Hongkong: "Hände waschen, Mundschutz tragen, nicht arbeiten oder reisen"
Foto: Lam Yik Fei / The New York Times / Redux / laifZwei Tage vor dem chinesischen Neujahrsfest, zu dem sich Familien im ganzen Land versammeln und feiern, sollten die Händler des Huanan-Fischmarkts der zentralchinesischen Elfmillionenstadt Wuhan eigentlich das Geschäft des Jahres machen. Wenn alles so wäre wie immer, würden sie jetzt in rauen Mengen Fisch, Meeresfrüchte und jede nur erdenkliche Sorte Fleisch verkaufen, für die der Markt in der Stadt berühmt ist. Zu Rind und Schwein, Kaninchen und Esel gesellen sich da Fuchs und Krokodil, Chinesischer Riesensalamander, Schlange, Dachs, Ratte, Kamel. Und damit ist die Liste noch nicht komplett.
Manche Wildtiere werden lebendig - und durchaus auch illegal - verhökert. Seltenes Fleisch zu essen hat in China Tradition.
Doch zum Start ins Jahr der Ratte ist nichts normal in Wuhan. Die Polizei hat das zweigeschossige Gebäude des Markts mit blau-weißem Flatterband abgesperrt. Dahinter lassen sich, durch schwere Gittertore, Gänge erkennen, die ins Innere führen: Kachelboden, Abwasserrinnen, links und rechts reihen sich die Stände. Ihre blauen Rollläden sind heruntergelassen, keine Spur von Leben. Hinter einem Fenster blubbert Wasser in einem ansonsten leeren Fischtank.
Der Markt ist sehr wahrscheinlich das Epizentrum einer neuen Seuche, die inzwischen die Welt in Atem hält. Hier muss es wohl geschehen sein, im Dezember. Ein Wildtier stand zum Verkauf; es trug ein Virus in sich, dem es gelang, einen Menschen zu infizieren. Es war das Coronavirus "2019-nCoV" - so die vorläufige Bezeichnung. Wissenschaftler haben Hinweise darauf gefunden, dass eine Schlange Hort des Virus war; die chinesischen Behörden zählen Dachs und Ratte zu den Verdächtigen.
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