Pandemie In Frankreich schnellen Corona-Zahlen in die Höhe

In Frankreich rollt mit 8550 Neuinfektionen an einem Tag die zweite Welle an. Brasilien meldet mehr als 30.000 Neuinfektionen. In Deutschland scheint die Lage dagegen weitgehend stabil.
Ein Laborwissenschaftler im französischen Institut Pasteur mit Proben von Corona-Patienten

Ein Laborwissenschaftler im französischen Institut Pasteur mit Proben von Corona-Patienten

Foto: Francois Mori/ dpa

In Frankreich breitet sich das neuartige Coronavirus weiterhin schnell aus. In den vergangenen 24 Stunden seien 8550 Neuinfektionen festgestellt worden, teilten die Gesundheitsbehörden am Samstagabend mit. 4,7 Prozent der ausgewerteten Tests waren demnach positiv. Am Vortag war mit 8975 Neuansteckungen ein neuer Tagesrekord erreicht worden.

Zwölfmal so viele Neuansteckungen wie vor zwei Monaten

Auf dem französischen Festland breite sich das Virus weiter exponentiell aus, hieß es am Samstagabend von den Behörden. "Die Dynamik der stark zunehmenden Ansteckungen ist besorgniserregend." Die Zunahme der positiven Tests könne nicht allein mit der Ausweitung der Tests erklärt werden. Seit Anfang Juli habe sich die Zahl der registrierten Corona-Patienten mehr als verdoppelt, die Zahl der Neuansteckungen liege sogar zwölfmal so hoch wie vor zwei Monaten. Mit fast 30.700 Todesopfern ist Frankreich eines der am schwersten von der Pandemie betroffenen Länder Europas.

Deutschland: Bisher knapp eine Viertelmillion Infizierte

In Deutschland haben die Gesundheitsämter innerhalb eines Tages 988 neue Corona-Infektionen gemeldet, meldet das Robert Koch-Institut (RKI) vom frühen Sonntagmorgen. Diese Zahlen sind mit Blick auf das wirkliche Infektionsgeschehen allerdings wenig aussagekräftig - an Sonntagen sind die gemeldeten Fallzahlen erfahrungsgemäß oft niedriger, weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI übermitteln.

Seit Beginn der Coronakrise haben sich demnach mindestens 249.985 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9325. Seit dem Vortag wurde ein Todesfall mehr gemeldet. Bis Sonntagmorgen hatten etwa 223.700 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Der R-Wert lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland bei 1,0 (Vortag 0,85) - damit steckt ein Infizierter im Mittel einen weiteren Menschen an.

Brasilien: über 30.000 Neuinfektionen

Brasilien meldet 30.168 Neuinfektionen innerhalb der letzten 24 Stunden. 682 weitere Personen seien an der durch das Virus ausgelösten Krankheit gestorben, teilt das Gesundheitsministerium mit. Insgesamt zählt Brasilien 4,1 Millionen Infizierte und 126.203 Todesfälle. Das Land ist nach den USA weltweit am zweitstärksten von der Pandemie betroffen. 

Südkorea: Niedrigster Stand seit drei Wochen

In Südkorea liegen die Neuinfektionen auf dem niedrigsten Stand seit drei Wochen. Das Zentrum für Seuchenkontrolle meldet 167 neue Fälle in den letzten 24 Stunden. Damit blieb die Zahl den vierten Tag in Folge unter 200. Südkorea hatte Ende August die Maßnahmen verschärft, um eine zweite Welle einzudämmen. Insgesamt wurden 21.177 Infektionen registriert, 334 Personen starben.

Bundesregierung hilft Indien mit Covid-19-Testkits, Schutzausrüstung und Krediten

Indiens Gesundheitsministerium meldet 90.632 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Noch nie wurden weltweit in einem Land so viele Corona-Ansteckungen innerhalb eines Tages gezählt. Insgesamt kommt Indien nunmehr auf 4,1 Millionen bestätigte Fälle. Nach den USA und Brasilien liegt es auf Platz drei der Staaten mit den meisten Infektionen. Die Zahl der Toten klettert um 1065 auf 70.626.

Die Bundesregierung will Indien im Kampf gegen Corona unterstützen: Es müsse das weitere Ausbreiten gebremst werden, sagte Entwicklungsminister Gerd Müller den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Dazu stellen wir 330.000 Covid-19-Testkits und 600.000 Schutzausrüstungen für medizinisches Personal bereit." Finanziert würden die Maßnahmen mit 15 Millionen Euro über das Corona-Sofortprogramm des Ministeriums. Zusätzlich würden kurzfristig Kredite über 460 Millionen Euro bereitgestellt.

caw/dpa/AFP/Reuters
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