+++ News-Update vom 23. Juli +++ Amsterdam will am Wochenende keine Touristen in der Stadt

Aus Angst vor einer zweiten Corona-Welle ruft Amsterdam Touristen auf, am Wochenende nicht in die Stadt zu kommen. In Berlin sollen kommende Woche Corona-Tests an Flughäfen starten. Der Überblick am 23. Juli.
Die Innenstadt in Amsterdam ist auch während der Coronakrise zeitweise gut besucht

Die Innenstadt in Amsterdam ist auch während der Coronakrise zeitweise gut besucht

Foto: KOEN VAN WEEL/EPA-EFE/Shutterstock

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Französische Behörde fordert "kollektive Anstrengung" gegen steigende Infektionszahlen

23.20 Uhr: In Frankreich nimmt die Zahl der neu gemeldeten Corona-Fälle wieder zu. Es handle sich nun um einen Anstieg in der dritten Woche in Folge, teilten die französischen Gesundheitsbehörden mit. Frankreich zählte am Donnerstag erstmals seit einigen Wochen wieder mehr als 1000 gemeldete Conrona-Fälle innerhalb von 24 Stunden. In den vergangenen zwei Wochen sei die Zahl der Fälle prozentual schneller gestiegen als die Zahl der durchgeführten Tests.

"Die Sommerferien sind besonders empfänglich dafür, risikoreiches Verhalten zu fördern, insbesondere im Zusammenhang mit familiären oder freundschaftlichen Veranstaltungen und Zusammenkünften", hieß es von der Gesundheitsagentur Santé Publique France.

Nur eine "kollektive Anstrengung" bei der Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen könne demnach "verhindern, dass das Virus in unsere Freiheit eingreift und die Epidemie wieder ausbricht". Das Fortschreiten der Virusübertragung sei zwar bestätigt, bleibe aber moderat und sei kontrollierbar durch die strikte Anwendung der bekannten Maßnahmen wie Abstand halten und Masken tragen.

Mehr als vier Millionen Corona-Infektionen in den USA

22.50 Uhr: Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen in den USA hat die Marke von vier Marke von vier Millionen überschritten. Bis Donnerstagnachmittag (Ortszeit) wurden 4.005.414 Infektionen diagnostiziert, teilte die Johns-Hopkins-Universität mit. Erst am 8. Juli war in den USA die Marke von drei Millionen nachgewiesenen Infektionen überschritten worden. In nur gut zwei Wochen kamen damit eine Million Fälle hinzu.

Besonders im Süden und Westen des Landes steigen die Infektionszahlen derzeit stark. Mit inzwischen knapp 144.000 Todesfällen liegt das Land weltweit an erster Stelle vor Brasilien und Großbritannien.

Vorbei ist die Corona-Pandemie indes auch am US-Arbeitsmarkt noch lange nicht. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stieg zum ersten Mal seit mehr als drei Monaten wieder angestiegen. In der Woche bis einschließlich 18. Juli stellten 1,416 Millionen Menschen einen entsprechenden Antrag, wie das Arbeitsministerium mitteilte.

Die Zahlen hinterließen auch an den US-Börsen Spuren. Der Dow Jones schloss 1,3 Prozent tiefer auf 26.652 Punkten. Der technologielastige Nasdaq gab 2,3 Prozent auf 10.461 Punkte nach.

Rotes Kreuz erwartet wegen Pandemie neue Migrationsströme

22 Uhr: Wegen der wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Coronavirus-Pandemie hat der Chef der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften (IFRC) vor "massiven" neuen Migrationsbewegungen gewarnt.

Ausgangssperren und Grenzschließungen hätten Lebensgrundlagen rund um den Globus zerstört und dürften Millionen von Menschen in die Armut stürzen, sagte IFRC-Chef Jagan Chapagain der Nachrichtenagentur AFP. Wenn die Grenzen wieder geöffnet würden, würden sich viele Betroffene angesichts ihrer aussichtslosen Lage gezwungen sehen, ihr Land zu verlassen.

Je mehr Menschen sich auf den Weg machten, desto mehr "Tragödien" würden sich auf den Migrationsrouten abspielen, sagte Chapagain. Zu erwarten seien mehr Tote auf See, mehr Menschenhandel und mehr Ausbeutung. Chapagain forderte daher dringende Unterstützung, um "die Verzweiflung zu lindern". Abgesehen von dem moralischen Gebot, Menschen in Not zu helfen, sei das auch wirtschaftlich sinnvoll. Die erzwungene Migration verursache letztlich wesentlich höhere Kosten, als die Unterstützung der Menschen in ihren Heimatländern.

Regelverstöße in Lokal am Berliner Alexanderplatz - mindestens 13 Infektionen

19.35 Uhr: In Berlin gibt es mindesten 13 Infektionen, die mit einem Besuch in einem Restaurant am Alexanderplatz stehen sollen. Im Mio wurde nach Behördenangaben ohne Einhaltung der Abstandsregelungen getanzt und gefeiert.

Am Abend des 10. Juli waren drei positiv getestete Personen aus Münster (NRW) zu Gast im Restaurant Mio, wie das Bezirksamt Berlin-Mitte  mitteilte. Bei der Nachverfolgung wurden weitere Kontaktpersonen ermittelt. Das Personal des Lokals, das zu der Zeit im Restaurant gearbeitet habe, sei nach Hause geschickt worden und werde vom zuständigen Gesundheitsamt unter Quarantäne gestellt.

Das Gesundheitsamt Berlin-Mitte arbeite mit anderen Gesundheitsämtern auch außerhalb Berlins zusammen. "Inzwischen gibt es 13 bestätigte Fälle, die Ermittlungen dauern an." Es habe sich herausgestellt, dass die Kontaktliste unvollständig und zum Teil fehlerhaft, also mit falschen Angaben ausgefüllt worden sei. Das habe die Nachverfolgung aller betroffenen Kontaktpersonen erheblich verzögert. Das Restaurant muss nach Angaben des Bezirksamts mit einem Bußgeld rechnen.

Kritische Marke von 2000 Corona-Neuinfektionen in Israel durchbrochen

19.10 Uhr: In Israel sind erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie mehr als 2000 Neuinfektionen an einem Tag registriert worden. Das Gesundheitsministerium teilte mit, am Mittwoch seien 2033 Fälle gemeldet worden - ein Rekordhoch. Ein Wert von 2000 Neuinfektionen pro Tag gilt als Marke für noch schärfere Einschränkungen bis hin zu einem kompletten Lockdown.

Mitte Mai hatte die Zahl der täglichen Neuinfektionen noch im zweistelligen Bereich gelegen. Nach raschen Lockerungen schnellen die Zahlen jedoch seit Ende Mai in die Höhe.

Insgesamt wurden laut Johns-Hopkins-Universität in Israel bislang mehr als 56.700 Sars-CoV-2-Infektionen registriert. 433 Menschen sind in Israel bislang nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben.

Regierung zahlt Ernst & Young laut Medienbericht Millionen für Maskenbeschaffung

19.00 Uhr: Für die Beschaffung medizinischer Schutzausrüstung in der Coronakrise zahlt die Bundesregierung fast zehn Millionen Euro an die Unternehmensberatung Ernst & Young. Das geht aus einer Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf eine Anfrage der Linken im Bundestag hervor, über die zuerst die "Welt"  berichtet hatte.

Dem Bericht zufolge beauftragte die Bundesregierung Ernst & Young ohne vorherige Ausschreibung.

WHO-Chef Tedros weist US-Vorwürfe zurück

Tedros Adhanom Ghebreyesus: "Eine der größten Gefahren ist die Politisierung der Pandemie"

Tedros Adhanom Ghebreyesus: "Eine der größten Gefahren ist die Politisierung der Pandemie"

Foto: POOL New/ REUTERS

18.50 Uhr: Der Chef der Weltgesundheitsorganisation Tedros Adhanom Ghebreyesus hat US-Außenminister Mike Pompeo wegen "unwahrer und inakzeptabler" Kommentare kritisiert. Britische Zeitungen hatten über ein Gespräch Pompeos mit britischen Parlamentariern berichtet. Mehrere Teilnehmer hätten bestätigt, dass Pompeo erklärt habe, dass Tedros von China "gekauft" worden sei. Er berufe sich auf Geheimdiensterkenntnisse, soll Pompeo gesagt haben.

"Eine der größten Gefahren ist die Politisierung der Pandemie", sagte Ghebreyesus in Genf. Das erschwere den Kampf gegen das Coronavirus und die von ihm ausgelöste Krankheit Covid-19. "Covid-Politisierungen sollten in Quarantäne geschickt werden", sagte Tedros.

China verspricht Lateinamerika eine Milliarde Dollar als Corona-Kredit

18.15 Uhr: Für den Zugang zu einem möglichen Corona-Impfstoff hat China nach mexikanischen Angaben den Ländern Lateinamerikas und der Karibik einen Kredit von einer Milliarde US-Dollar zugesagt. Außenminister Wang Yi habe angekündigt, ein chinesischer Impfstoff werde als öffentliches Gut allgemein zugänglich sein, teilte das mexikanische Außenministerium am Donnerstag mit.

Zuvor ging es in einer Videoschalte von China und 13 Staaten Lateinamerikas und der Karibik um die Bewältigung der Pandemie. China arbeitet bereits mit Ländern der Region zusammen. Die Volksrepublik verkauft etwa Mexiko Beatmungsgeräte und andere medizinische Ausrüstung. Die Lieferungen werden auch als "Maskendiplomatie" bezeichnet.

Neun Festnahmen nach Meisterfeier in Liverpool

17.45 Uhr: Titelparty mit Folgen: In Liverpool ist es rund um die Übergabe der Meistertrophäe an den FC Liverpool am Mittwochabend zu neun Festnahmen gekommen. Tausende Fans hatten sich beim letzten Heimspiel an der Anfield Road versammelt und die erste Meisterschaft seit 30 Jahren gefeiert.

Für das Premier-League-Spiel gegen den FC Chelsea (5:3) hatte die Polizei als Corona-Schutzmaßnahme eigentlich eine 48-Stunden-Sperrzone rund um das Stadion festgelegt. Zudem hatten der Klub und die Stadt die Fans dazu aufgefordert, den Titel zu Hause zu feiern. Das wurde jedoch von vielen ignoriert. Anhänger versammelten sich, kletterten auf Zäune und zündeten Pyrotechnik.

Am Donnerstag äußerte sich der Verein zu den Vorfällen. Der Klub sei "enttäuscht von den Szenen, die sich außerhalb des Stadions abgespielt haben, und dass nicht mehr Fans unserer Bitte, zu Hause zu feiern, gefolgt sind." Liverpool wolle sich aber auch "bei denen bedanken, die zu Hause gefeiert, und damit die Menschen in unserer Stadt vor einer weiteren Ausbreitung der Pandemie beschützt haben", hieß es in einem Statement.

Versammlungsbehörde verbietet geplante Demonstration von Attila Hildmann

17.30 Uhr: Die Versammlungsbehörde der Polizei Berlin hat eine für Samstag geplante Demonstration des Verschwörungsideologen Attila Hildmann verboten. Das Verbot stütze sich auf mehrere Ermittlungsverfahren im Zusammenhang mit einer Demonstration Hildmanns vom vergangenen Wochenende, hieß es in einer Mitteilung.

Amsterdam: Touristen sollen am Wochenende nicht in die Stadt kommen

17.15 Uhr: Aus Sorge vor einer zweiten Corona-Welle ruft Amsterdam Touristen auf, die Stadt nicht am Wochenende zu besuchen. Tagesbesucher sollten ihren Besuch lieber auf Montag bis Donnerstag verschieben, teilte die Stadt  am Donnerstag mit. "Während der Woche ist es vorläufig noch an den meisten Stellen ruhiger als am Wochenende."

Touristen, die bereits in der Stadt sind, werden in den sozialen Medien aufgerufen, die Corona-Regeln zu beachten und Gedränge in der Stadt zu meiden. In Geschäften im Rotlichtviertel darf das ganze Wochenende lang kein Alkohol verkauft werden. Das Verbot gilt nicht für Kneipen und Restaurants.

Der Zustrom von Touristen vor allem aus Deutschland, Belgien und Frankreich, aber auch von Niederländern hat so zugenommen, dass im Zentrum der vorgeschriebene Sicherheitsabstand von 1,5 Metern nicht einzuhalten ist. Zuvor hatte die Stadt bereits das Rotlichtviertel und die Haupteinkaufsmeile Kalverstraat zur Einbahnstraße für Fußgänger erklärt. Dennoch war es auf den berühmten "Wallen", wo die Prostituierten in Fenstern ihre Dienste anbieten, am vergangenen Wochenende so voll, dass einige Grachten und Gassen abgesperrt werden mussten.

Die Kalverstraat in Amsterdam

Die Kalverstraat in Amsterdam

Foto: OLAF KRAAK/ AFP

Corona-Tests an Berliner Flughäfen voraussichtlich ab kommender Woche

16.40 Uhr: An den Berliner Flughäfen werden Reiserückkehrer aus Risikogebieten voraussichtlich ab kommender Woche auf das Coronavirus getestet. Das kündigte der Regierende Bürgermeister Michael Müller am Donnerstag an. "Wir sind schon seit vergangener Woche im Gespräch mit der Flughafengesellschaft und koordinieren aktuell, wo und ab wann wir die Teststellen für die Rückkehrer aus RKI-Risikoländern in Tegel und Schönefeld installieren", sagte der SPD-Politiker. "Unser Ziel ist es, dass wir zu Beginn der kommenden Woche dort Covid-19-Teststellen anbieten können."

Die Gesundheitsministerkonferenz von Bund und Ländern hatte sich am Mittwoch darauf verständigt, dass Reisende aus Risikogebieten im Ausland künftig unmittelbar nach Rückkehr auf das Coronavirus getestet werden sollen. Dazu sollen bundesweit an Flughäfen Teststellen eingerichtet werden. Ein Gesamtpaket zum Umgang mit Rückkehrern wollen die Minister am Freitag beschließen.

Die Einstufung von Staaten mit besonders vielen Corona-Infektionen als Risikogebiet basiert auf der wissenschaftlichen Expertise des Robert Koch-Instituts (RKI). Das RKI stuft einen Teil aller Staaten weltweit derzeit als Corona-Risikogebiet  ein, darunter die USA, Brasilien und Indien. Je nach Regelung der Bundesländer kann eine 14-tägige Quarantäne für Rückkehrer aus Risikogebieten fällig werden. Keine Quarantänepflicht gilt für Einreisende aus fast allen EU-Staaten, Ausnahme ist Luxemburg.

Maskenpflicht: Belgien verschärft Corona-Maßnahmen

16.11 Uhr: Belgien verschärft seine Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie wieder. Von Samstag an muss auf öffentlichen Plätzen Maske getragen werden. Dazu gehören Märkte, Geschäftsstraßen und alle Orte mit viel Publikumsverkehr, wie Ministerpräsidentin Sophie Wilmès am Donnerstag mitteilte. Hintergrund sei ein beunruhigender Anstieg der Infektionen.

Hinzukommen soll nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Belga die Vorgabe, dass Gäste in Restaurants und Kneipen E-Mail-Adresse oder Telefonnummer hinterlassen müssen, damit sie im Fall von Infektionen informiert werden können. Läden mit Spätverkauf müssen um 22:00 Uhr schließen, um Menschenansammlungen zu vermeiden. Es bleibt demnach bei der Regel, dass jeder pro Woche nur Kontakt mit 15 verschiedenen Menschen haben soll. 

Die Fallzahlen waren zuletzt auch in Belgien wieder gestiegen. Im Durchschnitt der vergangenen Woche lagen sie in dem Land mit gut elf Millionen Einwohnern bei 193 neuen Infektionen pro Tag, in der Spitze am Montag bei 360. Man müsse sich deshalb nicht verrückt machen, es aber ernst nehmen, sagte Wilmès. "Wir haben die erste Schlacht gewonnen, aber der Kampf gegen das Coronavirus ist mit Sicherheit nicht zu Ende."

USA: Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe steigt wieder

15.48 Uhr: Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der Corona-Pandemie ist in den USA erstmals seit mehr als drei Monaten wieder angestiegen. In der Woche bis einschließlich 18. Juli stellten 1,416 Millionen Menschen einen entsprechenden Antrag, wie das Arbeitsministerium in Washington am Donnerstag mitteilte. Das war eine Zunahme um 109.000 verglichen mit der Vorwoche. Die Werte zeigen, dass sich die größte Volkswirtschaft der Welt trotz Lockerungen der Corona-Auflagen immer noch in einer schweren Krise befindet. Die Neuanträge spiegeln die kurzfristige Entwicklung des Arbeitsmarkts wider. 

Die anhaltend hohe Zahl ist auch deswegen von Bedeutung, weil die zusätzliche Arbeitslosenhilfe des Bundes in Höhe von 600 Dollar pro Woche aus einem Corona-Hilfspaket vom März in dieser Woche ausläuft. Betroffen sind mehr als 16 Millionen Amerikaner. Bislang hat sich der Kongress nicht auf eine Fortsetzung im Rahmen eines neuen Hilfspakets einigen können. 

Coronavirus breitet sich in Jugendlager in der Schweiz aus

15.30 Uhr: In einem Schweizer Jugendlager mit 100 Teilnehmern zwischen 9 und 13 Jahren hat sich das Coronavirus ausgebreitet. Sieben Menschen hätten sich nachweislich infiziert, bei weiteren bestehe der Verdacht auf eine Ansteckung, teilte die Gesundheitsbehörde im Kanton Graubünden am Donnerstag mit. Zwei Menschen seien im Krankenhaus und mehr als 200 in Isolation oder Quarantäne. Dieses Lager sowie ein weiteres, in das Teilnehmer des ersten Lagers am Wochenende gewechselt hatten, wurde sofort beendet.

Sarah Wiener meldet für Berliner Restaurants Insolvenz an

15.15 Uhr: Fernsehköchin Sarah Wiener hat für ihre Restaurants in Berlin sowie ihren Cateringservice Insolvenz angemeldet. "Corona hat vielen von uns eine Menge abverlangt. So auch einen Teil meiner Firma, meiner Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen... und mir", schrieb die 57-Jährige in einem Post auf ihrer Facebook-Seite. Am Mittwoch sei die Insolvenz für die Gesellschaften "Das ist Gastronomie", zu der die Restaurants im Museum Hamburger Bahnhof und im Zukunftsmuseum Futurium gehören, und "Das ist Catering" eingereicht worden, teilte die Sarah Wiener GmbH mit.

Erotische Massagen und Besuche in BDSM-Studios in Berlin wieder erlaubt

14.59 Uhr: In Berlin sind nach einem Urteil des Verwaltungsgerichts erotische Massagen und der Besuch in BDSM-Studios wieder zulässig. Das Verbot dieser Betriebe verstoße gegen den Gleichheitssatz, entschied das Gericht am Donnerstag in zwei Eilverfahren . Damit gab es den Betreiberinnen eines Massagesalons und eines BDSM-Studios recht - allerdings kann gegen die Entscheidung noch Beschwerde am Oberverwaltungsgericht eingelegt werden.

Die Richter entschieden, die Betriebe seien zu Unrecht mit Bordellen gleichgestellt worden, in denen Geschlechtsverkehr ausgeübt werde. In Massagesalons und BDSM-Studios bleibe ein besonders enger Körperkontakt mit den Kunden gerade aus. Das Angebot beschränke sich allenfalls auf Berührungen mit der Hand, weshalb zwischen den Beteiligten in der Regel ein größerer Abstand bestehe.

In einem Bordell hingegen sei der Geschlechtsverkehr mit einer intensiven körperlichen Aktivität verbunden, durch die regelmäßig deutlich erhöhte Atemfrequenz und -tiefe sei dabei die Viruslast erhöht. Die Angebote der Klägerinnen kämen den erlaubten nichtmedizinischen Massagen deutlich näher, sie seien mit einer Maskenpflicht besser vereinbar als Bordelle.

Allerdings dürfen die Betreiber ihre Leistungen nicht im vollen bisherigen Umfang anbieten und müssen Schutz- und Hygienekonzepte einhalten.

Weniger Werbeanzeigen: Twitter unter Druck

14.11 Uhr: Sinkende Werbeeinnahmen aufgrund der Corona-Pandemie setzen Twitter zu - obwohl die Nutzerzahlen kräftig steigen. Im zweiten Quartal fiel der Umsatz im Jahresvergleich um 19 Prozent auf 683 Millionen US-Dollar, wie der Kurznachrichtendienst am Donnerstag in San Francisco mitteilte. Grund war vor allem, dass Anzeigenkunden sich in der Krise zurückhielten.

Die Werbeerlöse - Twitters mit Abstand wichtigste Geldquelle - brachen um 23 Prozent auf 562 Millionen Dollar ein. Unterm Strich stand ein Verlust von 1,2 Milliarden Dollar, was jedoch hauptsächlich an einem hohen negativen Steuereffekt lag. Das Betriebsergebnis geriet mit 124 Millionen Dollar in die roten Zahlen. Im Vorjahr hatte es hier noch einen Gewinn von 76 Millionen Dollar gegeben. 

Vorstandschef Jack Dorsey betonte indes, dass sich Twitter großer Beliebtheit erfreue und abgesehen von der Finanzlage sehr starkes Wachstum verzeichne. So nahm die Zahl der täglichen Nutzer um mehr als ein Drittel auf 186 Millionen zu, womit das Unternehmen seine bislang stärkste jährliche Wachstumsrate erreichte. Das kam bei Anlegern gut an, die Aktie legte vorbörslich zunächst kräftig zu.

American Airlines meldet Milliardenverlust

13.57 Uhr: Die Flugstreichungen wegen der Corona-Pandemie haben die US-Fluggesellschaft American Airlines tief in die roten Zahlen gerissen. Unter dem Strich stand im zweiten Quartal ein Verlust von fast 2,1 Milliarden US-Dollar (1,8 Mrd Euro) nach einem Gewinn von 662 Millionen ein Jahr zuvor, wie das Unternehmen am Donnerstag im texanischen Fort Worth mitteilte. "Es war eines der schwierigsten Quartale in der Geschichte von American", sagte Airline-Chef Doug Parker. 

Weil die Zahl der Fluggäste im Jahresvergleich um 86 Prozent auf weniger als 5,5 Millionen einbrach, sackten die Erlöse im gleichen Maß auf 1,6 Milliarden Dollar nach unten. Die Betriebskosten gingen hingegen nur um 62 Prozent zurück. 

Um ihr Überleben zu sichern, hat sich die Gesellschaft mit der Ausgabe neuer Aktien, Wandelanleihen und normaler Anleihen unter anderem 3,6 Milliarden Dollar an frischem Geld besorgt. Ende des Quartals hätten die Barmittel des Konzerns bei 10,2 Milliarden Dollar gelegen. Im dritten Quartal sollen unter anderem 4,75 Milliarden Dollar an staatlich abgesicherten Finanzhilfen hinzukommen. 

Zudem bereitet das Unternehmen tiefe Personaleinschnitte vor. Rund ein Fünftel der Beschäftigten könnte ab Oktober in unbezahlten Zwangsurlaub geschickt werden, wie aus einer internen Nachricht von vergangener Woche hervorgeht. 25.000 Angestellte erhielten demnach bereits entsprechende Warnungen. 

Foto: Joshua Roberts / REUTERS

Frankreich verteilt 40 Millionen Gratismasken

13.45 Uhr: Wegen der Coronavirus-Pandemie will Frankreich 40 Millionen Gratismasken an seine ärmsten Bürger verteilen. Nach Angaben von Gesundheitsminister Olivier Véran vom Mittwochabend werden sie in den kommenden Tagen per Post an sieben Millionen Menschen verschickt. Seit Montag gilt in Frankreich erstmals eine Maskenpflicht in allen Geschäften und anderen geschlossenen Räumen, die öffentlich zugänglich sind. Bei Verstößen droht ein Bußgeld von 135 Euro.

Die Regierung werde "diejenigen Menschen nicht alleinlassen, die sich nicht mit Masken versorgen können", sagte Gesundheitsminister Véran. Verschickt werden sollen waschbare Stoffmasken, die nach den Worten des Ministers bis zu 30 Mal genutzt werden können. Präsident Emmanuel Macron hatte zuvor in einem Fernsehinterview Hilfe für sozial Benachteiligte in Aussicht gestellt.

Zahl der Corona-Toten in Iran steigt auf über 15.000

13.15 Uhr: Mit erneut mehr als 220 Toten an einem Tag ist die Zahl der Corona-Toten in Iran laut Gesundheitsministerium auf über 15.000 gestiegen. Die Zahl der bisher nachgewiesenen Infektionen stieg auf fast 285.000, sagte Ministeriumssprecherin Sima Lari am Donnerstag im Staatsfernsehen. 

Nach Einschätzung des Gesundheitsministeriums nehme die Bevölkerung nach den Lockerungen die Hygienevorschriften und die Pandemie nicht mehr ernst. Dies sei laut Vizegesundheitsminister Iradsch Harirchi auch der Hauptgrund für den Anstieg. "Die Menschen haben einfach keine Angst mehr und gehen ohne Schutzmaske überallhin", sagte Harirchi der Nachrichtenagentur Isna.

Entwicklungshilfswerk: "Corona-Hilfen der EU für arme Länder sind beschämend"

13.01 Uhr: Der Vorsitzende der Katholischen Zentralstelle für Entwicklungshilfe, Karl Jüsten, fordert von der EU mehr Solidarität mit ärmeren Ländern in der Coronakrise. Die Staatengemeinschaft habe ein riesiges Rettungspaket geschnürt. "Wenn es dann 750 Milliarden sein sollten oder wenn es dann doch weniger sind, ist es trotzdem insgesamt beschämend, wenn davon nur eine Milliarde Euro für die Entwicklungszusammenarbeit zur Verfügung steht und für die Bekämpfung der Pandemie in den ärmsten Ländern", sagte er am Donnerstag in Berlin. Er mache sich größte Sorgen, kommentierte der Leiter der beim Entwicklungshilfswerk Misereor angesiedelten Organisation.

Gleichzeitig sprach Jüsten seine Unterstützung aus für die Forderung von Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) nach einem Wiederaufbau- und Stabilisierungsprogramm der EU etwa mit Stabilisierungskrediten in Höhe von 50 Milliarden Euro. "Die EU muss noch eine Schippe nachlegen, damit sie sich solidarisch zeigt mit der einen Welt", forderte Jüsten. Organisationen hatten immer wieder angemerkt, dass die Coronakrise gerade arme Länder besonders hart treffe.

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Die 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union hatten sich in der Nacht zum Dienstag auf ein 750 Milliarden Euro schweres Konjunktur- und Investitionsprogramm zur Abfederung der Folgen der Coronakrise verständigt.

Tschechien: Fallzahlen steigen weiter an

12.33 Uhr: In Tschechien hat es den zweiten Tag in Folge mehr als 200 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gegeben. Am Mittwoch seien 247 bestätigte neue Fälle hinzugekommen, teilten die Behörden am Donnerstag in Prag mit. Gesundheitsminister Adam Vojtech schloss die Wiedereinführung flächendeckender restriktiver Maßnahmen nicht mehr aus, sollte der negative Trend anhalten. Bislang stelle sich die Lage in den einzelnen Regionen noch unterschiedlich dar, sagte der 33-Jährige.

Eine allgemeine Maskenpflicht in Innenräumen und öffentlichen Verkehrsmitteln gilt derzeit nur in der besonders betroffenen östlichen Verwaltungsregion Mährisch-Schlesien. In den an Sachsen grenzenden nördlichen Verwaltungsregionen mit Sitzen in Liberec (Reichenberg) und Ústí nad Labem (Aussig an der Elbe) ist eine Schutzmaske ab diesem Freitag in Gesundheits- und Sozialeinrichtungen wie Apotheken und Arztpraxen sowie bei Besuchen in Altersheimen verpflichtend.

Landesweit wurden bisher 364 Todesfälle mit der Erkrankung Covid-19 in Verbindung gebracht.

Corona-Fälle in Berliner Bar: Bezirk spricht von Regelverstößen

12.20 Uhr: In der Berliner Bar am Alexanderplatz, in der sich mehrere Gäste mit dem Coronavirus angesteckt haben sollen, sind laut dem Bezirk Mitte Corona-Vorschriften missachtet worden. "Das Restaurant muss jetzt mit einem Bußgeld rechnen", teilte das Bezirksamt am Donnerstag mit. Mit dem Abend des 10. Juli im Mio stehen zehn bekannte Corona-Fälle in Verbindung, wie der Bezirk am Mittwoch bekannt gab. In dem Lokal soll demnach eher eine Party als ein normaler Restaurantbetrieb stattgefunden haben.

Die Liste mit den Kontaktdaten der Gäste sei "unvollständig und fehlerhaft", teils hätten Gäste falsche Namen und Adressen angegeben, erklärte der Bezirk. Auch an die Maskenpflicht abseits der Tische hätten sich die Gäste nicht gehalten. Wie viele Menschen sich am betreffenden Abend dort aufhielten, sei unklar. "Rund 1200 Personen passen in die Räumlichkeiten, und es soll an diesem Abend ziemlich voll gewesen sein." Entsprechend hatte sich der Bezirksbürgermeister von Mitte, Stephan von Dassel (Grüne), im "Tagesspiegel"  geäußert. 

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Unter den Infizierten sind laut Bezirk Berliner und Menschen aus anderen Städten. Die Gegend rund um Fernsehturm und Alexanderplatz ist bei Touristen beliebt. Wer sich an jenem Abend zwischen 21.00 Uhr und 3.00 Uhr im Innen- oder Außenbereich des Lokals aufgehalten hat, wurde gebeten, sich mit dem Gesundheitsamt Berlin-Mitte oder dem jeweils zuständigen Gesundheitsamt in Verbindung zu setzen. 

Foto: Britta Pedersen/ dpa

EU-Verkehrsminister einigen sich auf einheitliche Hygieneregeln im Luftverkehr

12.08 Uhr: Die EU-Verkehrsminister haben sich nach Worten von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) auf einheitliche Standards beim Gesundheitsschutz im Luftverkehr verständigt. "Das schafft Sicherheit, Klarheit und Vertrauen", sagte Scheuer am Donnerstag in Berlin zum Auftakt von digitalen Beratungen über die schwierige Lage der Branche.  

So gebe es eine Verpflichtung zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ab dem sechsten Lebensjahr, höhere Reinigungsintervalle, eine mehrsprachige Information der Passagiere sowie Abstandsgebote bei der Abfertigung - auch wenn dies zu längeren Wartezeiten führe. Scheuer sagte, damit sei ein deutscher Vorschlag angenommen worden. Deutschland hat derzeit die EU-Ratspräsidentschaft inne. 

Fraport sieht noch offene Fragen bei Corona-Tests

11.50 Uhr: Der Frankfurter Flughafen steht bei möglichen Corona-Tests "bereit, alles umzusetzen, was hilft und behördlich umzusetzen ist". Das sagte ein Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport am Donnerstag. Zunächst müsse man aber die genauen Vorgaben der Behörden abwarten. Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern hatten sich grundsätzlich darauf verständigt, dass Reisende aus sogenannten Risikogebieten im Ausland künftig unmittelbar nach ihrer Rückkehr in Deutschland auf das Coronavirus getestet werden sollen. Dazu sollen an Flughäfen Teststellen eingerichtet werden.

Am Freitag wollen die Minister weitere Details besprechen und ein Gesamtpaket beschließen. Die Tests sollen verpflichtend sein. Die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen hatte darauf hingewiesen, dass Mitarbeiter der Flughäfen nicht befugt seien, Passagiere auf ihren Gesundheitsstatus hin zu überprüfen.

An Deutschlands größtem Airport gibt es bereits seit knapp einem Monat ein Corona-Testzentrum, das von dem Biotechnologie-Unternehmen Centogene betrieben wird. Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit dem Flughafenbetreiber Fraport und der Lufthansa gestartet. Abfliegende und ankommende Passagiere können sich dort testen lassen. Das Angebot sei gut angelaufen und werde gut angenommen, sagte der Fraport-Sprecher.

Reisende am Frankfurter Flughafen

Reisende am Frankfurter Flughafen

Foto:

Andreas Arnold/ dpa

Familie nach Mallorca-Urlaub positiv auf Corona getestet

11.15 Uhr: Eine vierköpfige Familie aus Cottbus ist nach ihrer Rückkehr von einem Mallorca-Urlaub positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Eltern der Jahrgänge 1987 und 1986 sowie ihre 2006 und 2012 geborenen Töchter seien ebenso wie die bis jetzt ermittelten Kontaktpersonen in Quarantäne, teilte die Stadt Cottbus  am Mittwoch mit. "Die Familienmitglieder zeigen derzeit keine Symptome", hieß es weiter. Wie viele Kontaktpersonen in Quarantäne sind, war zunächst nicht bekannt.

Den Angaben zufolge war die Familie am vergangenen Sonntag per Flugzeug nach Nürnberg und dann mit dem Auto nach Cottbus gereist. Nach der Rückkehr von Mallorca sei "von einem der Arbeitgeber ein routinemäßiger Test" veranlasst worden, der positiv ausgefallen sei. In Cottbus seien es die ersten offiziell registrierten Infektionen seit dem 12. April dieses Jahres.

Einschließlich der vierköpfigen Familie kamen in Brandenburg von Mittwoch bis Donnerstag acht neue Infektionen mit dem Coronavirus hinzu - nach elf am Tag zuvor, wie das Landesgesundheitsministerium  am Donnerstag in Potsdam mitteilte.

Bayreuther Festspiele verlieren rund 15 Millionen Euro Einnahmen

10.40 Uhr: Die Bayreuther Festspiele haben wegen der Coronakrise rund 15 Millionen Euro an Einnahmen verloren. "Die Bayreuther Festspiele sind traditionell zu etwa 65 Prozent aus Eintrittskarten finanziert. Und diese Einnahmen - um die 15 Millionen Euro - fehlen natürlich vollkommen, wenn die Festspiele ausgesetzt werden müssen", sagte der Geschäftsführer der Festspiele, Holger von Berg, im Interview der Deutschen Presse-Agentur kurz vor dem 25. Juli, an dem die wegen Corona abgesagten Festspiele eigentlich begonnen hätten.

"Für dieses Jahr wird der Etat reichen, um die Kosten zu decken. Aber keiner weiß, was 2021 sein wird. Können wir die Festspiele durchführen? Wenn ja, wie viele Zuschauer dürfen kommen und wie viel Geld können wir einnehmen?" 

Aus seiner Sicht kommt auf die Gesellschafter - die Bundesrepublik, den Freistaat Bayern, die Stadt Bayreuth und die Gesellschaft der Freunde von Bayreuth - bei der Planung der künftigen Festspiele ein größeres Risiko zu. "Die Gesellschafter, die derzeit die restlichen 35 Prozent der Kosten tragen, werden entscheiden müssen, ob sie auch bereit sind, im Zweifel mehr zu geben und das Risiko mitzutragen, wenn Festspiele für 2021 geplant werden, aber nicht durchgeführt werden können. Wenn eine Entscheidung fällt, dass man Festspiele will, zuzüglich der Mehrkosten, zum Beispiel möglicherweise für literweise Desinfektionsmittel, dann muss auch die Bereitschaft da sein, das Risiko eines Ausfalls mitzutragen." 

Corona-Hotspot Luxemburg: "Wir haben unterschätzt, wie Infizierte ohne Beschwerden das Virus weitergeben"

10.35 Uhr: In Luxemburg gibt es so viele Corona-Fälle pro Einwohner wie sonst nirgends in Europa. Rudi Balling, der Pandemie-Experte des Landes, erklärt, was das für angrenzende Länder wie Deutschland bedeutet. Lesen Sie hier den ganzen Text.

EU-Ratspräsident Michel verteidigt EU-Milliardenpaket

10.17 Uhr: EU-Ratspräsident Charles Michel hat die Beschlüsse des EU-Gipfels zum Haushalt der Union und zum Milliardenprogramm gegen die Folgen der Corona-Pandemie verteidigt. Die europäische Reaktion auf die Gesundheitskrise sei umfassender als die der USA oder Chinas, sagte Michel am Donnerstag im Plenum des Europaparlaments in Brüssel. Er sei davon überzeugt, dass Europa damit seine Handlungsfähigkeit unter Beweis gestellt habe. "Wir haben schnell gehandelt und die Dringlichkeit erkannt", sagte Michel.  

Nach einem viertägigen, zwischendurch immer wieder dem Scheitern nahen Verhandlungsmarathon hatten sich die 27 Mitgliedstaaten bei einem Sondergipfel am frühen Dienstagmorgen auf einen Kompromiss im Umfang von 1,8 Billionen Euro geeinigt. Alle hätten gewisse Zugeständnisse machen müssen, sagte Michel im Plenum. Es sei das erste Mal in seinen fünf Jahren zunächst als belgischer Premierminister und dann als Ratspräsident gewesen, dass ausführlich über Rechtsstaatlichkeit und Grundrechte gesprochen worden sei. Das sei eine wichtige Etappe, sagte Michel.

Das EU-Parlament debattierte am Donnerstag die Beschlüsse des Sondergipfels und sollte eine entsprechende Resolution verabschieden. Das Parlament will das Haushalts- und Konjunkturpaket nachbessern. Kürzungen bei Forschung, Klimaschutz und Migrationspolitik sollen korrigiert werden. Zudem steht eine Klausel in der Kritik, die EU-Geld an die Einhaltung von Rechtsstaatlichkeit koppeln soll.

Formel 1 könnte in der Coronakrise auf den Nürburgring zurückkehren

10.00 Uhr: Die Verantwortlichen des Nürburgrings haben Gespräche mit den Formel-1-Organisatoren über ein mögliches Comeback bestätigt. Diese hätten seit der letzten Austragung 2013 immer wieder stattgefunden. "Auch dieses Jahr haben wir miteinander gesprochen", teilte Pressesprecher Alexander Gerhard der Deutschen Presse-Agentur schriftlich auf Anfrage mit.

Zuvor waren Berichte aufgetaucht, wonach die Rennstrecke in der Eifel in diesem Jahr noch in den Notkalender der Formel 1 rutschen könnte. "Zu vermelden gibt es im Moment aber nichts", so Gerhard.

Das Onlineportal Motorsport-magazin.com  berichtete, dass ein Rennen auf dem Nürburgring nur noch eine Formsache zu sein scheine. Als wahrscheinliches Datum gelte der 11. Oktober.

Auf die Frage, wie die Voraussetzungen sein müssten für ein Comeback in diesem Jahr, antwortete Gerhard: "Wie wir in der Vergangenheit immer betont haben, muss die Austragung einer Formel 1 auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten für den Nürburgring sinnvoll sein. An dieser Maßgabe hat sich nichts geändert."

Weil einige Rennen wegen der Coronakrise ausgefallen sind, baut die Formel 1 einen Notrennkalender. Nach den bislang drei Rennen in Österreich und Ungarn sind bis Ende September noch weitere Rennen unter anderem in Großbritannien, Italien und Russland geplant. Die Formel 1 sucht aber noch weitere mögliche Rennorte.

US-Wirtschaft in der Coronakrise: Europa macht es besser

9.45 Uhr: Die US-Wirtschaft gilt als die dynamischste der Welt. Doch die Zweifel wachsen, dass sie sich von der Coronakrise schnell erholen wird. Analysten stellen fest: Europa hat die besseren Rezepte - und vor allem Deutschland.

Lauterbach dämpft Hoffnung auf Impfstoff und warnt vor zweiter Welle

9.17 Uhr: Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach dämpft die Hoffnungen auf einen Impfstoff gegen das Coronavirus. Zwar gebe es vier Projekte, deren Entwicklung relativ weit fortgeschritten sei, sagte Lauterbach in einem am späten Mittwochabend ausgestrahlten Deutschlandfunk-Interview . Doch stehe nun die dritte Entwicklungsphase an, in der getestet werde, ob sich die geimpften Probanden infiziert hätten. Und gerade in dieser Phase scheiterten die meisten Wirkstoffe. Es sei durchaus möglich, dass - wie bei den anderen Coronaviren - gar kein Impfstoff gefunden werde. Hierzu zählten etwa die Erreger von Sars und Mers. Es gebe zwar eine Immunreaktion, aber: "Ob ich damit Infektionen verhindern kann, das weiß kein Mensch."

Lauterbach forderte zudem Vorkehrungen gegen eine mögliche zweite Infektionswelle im Herbst. Es habe noch nie eine weltweite Pandemie gegeben, die ohne zweite Welle ausgekommen wäre. "Eine zweite Welle ist die Regel und nicht die Ausnahme." Das Gegenteil wäre eine Überraschung. Dies sehe man auch in Ländern wie Japan oder Singapur, wo die Ansteckungen zunähmen, obwohl die Behörden dort bislang gute Arbeit geleistet hätten. 

"Dringend notwendig" seien Coronatests von Urlaubsheimkehrern aus dem Ausland, so Lauterbach. "Wir sind sonst im Blindflug unterwegs" und die Wahrscheinlichkeit einer zweiten Welle steige deutlich. Man solle nicht trennen zwischen Risiko- und Nichtrisikoländern. Es sei gut, wenn jeder getestet werde, auch Urlauber aus dem europäischen Ausland.

Italien plant weitere 25 Milliarden Euro Schulden

8.45 Uhr: Italiens Regierung plant zur Finanzierung der Coronavirus-Folgen weitere Schulden in Höhe von 25 Milliarden Euro für das Jahr 2020. Damit werde das Haushaltsdefizit im laufenden Jahr auf 11,9 Prozent steigen, teilte das Kabinett von Ministerpräsident Giuseppe Conte in der Nacht zu Donnerstag mit. Einen entsprechenden Beschluss wolle die Regierung dem Parlament zur Abstimmung vorlegen. Rom hatte zuletzt im April 55 Milliarden Euro an neuen Schulden beschlossen. Das hatte das Haushaltsdefizit 2020 schon damals auf die seit Jahrzehnten nicht da gewesene Höhe von 10,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) klettern lassen.

Neuinfektionen in Tokio erreichen neuen Höchststand

7.47 Uhr: In der japanischen Hauptstadt Tokio wurden Medienberichten zufolge innerhalb eines Tages mehr als 300 neue Corona-Infektionen gemeldet. Wie die Nachrichtenagentur Kyodo berichtet, hat die Zahl der Neuinfektionen binnen 24 Stunden damit einen neuen Rekord erreicht. Zuvor lag der Höchststand bei 293 neuen Fällen an einem Tag.

Israel ernennt Ronni Gamzu zum Corona-Beauftragten

7.14 Uhr: Israel kämpft gegen die zweite Welle der Pandemie. Nach wochenlangem Gezerre hat das Land nun auch wieder einen Corona-Beauftragten. Professor Ronni Gamzu, Leiter des Tel Aviver Ichilov-Krankenhauses, werde die Aufgabe übernehmen, teilte das Gesundheitsministerium mit. 

Der Gynäkologe Gamzu habe jahrelange Erfahrung in der medizinischen Verwaltung, hieß es in der Mitteilung des Gesundheitsministeriums. Er war früher Leiter des Gesundheitsministeriums. Nach Beginn der Corona-Pandemie hatte Gamzu ein Schutzprogramm für ältere Menschen ausgearbeitet.

Die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Israel schnellt seit Ende Mai immer weiter in die Höhe. Ministerpräsident Benjamin Netanyahu wurde zu Beginn der Pandemie für sein Krisenmanagement gelobt. Inzwischen steht er aber stark in der Kritik. 

Kalifornien überholt New York mit den meisten Infektionsfällen

6.25 Uhr: Noch bis vor Kurzem galt New York als der am schwersten von der Corona-Pandemie betroffene US-Bundesstaat - nun hat Kalifornien den Ostküstenstaat überholt. Wie Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom am Mittwoch (Ortszeit) mitteilte, stieg die Zahl der nachgewiesenen Coronavirus-Infektionen in dem Bundesstaat um einen Rekordwert von mehr als 12.800 auf insgesamt 413.576. Dies waren rund 4700 Infektionsfälle mehr, als seit Beginn der Pandemie in New York gezählt wurden.

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Auch die Zahl der Covid-19-Patienten, die im Krankenhaus behandelt werden müssen, schnellte in Kalifornien in die Höhe. Nach Angaben von Newsom befanden sich am Montag insgesamt 7000 Corona-Patienten in stationärer Behandlung, mehr als 2000 lagen demnach auf der Intensivstation. Bei den Todesfällen führt New York die US-Statistik dagegen weiter an: Mehr als 25.000 Menschen in dem Bundesstaat starben an den Folgen einer Corona-Infektion, in Kalifornien waren es 7870.

Kalifornien ist der bevölkerungsreichste Bundesstaat in den USA und hat mit 40 Millionen Einwohnern fast doppelt so viele Einwohner wie New York. Gouverneur Newsom sagte am Mittwoch, der drastische Anstieg bei den Infektionsfällen sei vermutlich auf die Öffnung wesentlicher Teile der Wirtschaft zurückzuführen. Die vielen Neuinfektionen seien eine Erinnerung daran, welche "massiven Auswirkungen das Virus nach wie vor hat".

Neuer Höchststand bei täglichen Corona-Todesfällen in Südafrika

6.16 Uhr: Südafrika hat einen Rekordanstieg bei den Todesfällen durch das Coronavirus gemeldet. In den vergangenen 24 Stunden seien 572 Menschen an den Folgen einer Infektion gestorben, sagte Gesundheitsminister Zweli Mkhize bei einer Pressekonferenz. Damit erhöhte sich die Gesamtzahl der Corona-bedingten Todesfälle seit Pandemiebeginn in dem Land auf 5940.

Südafrika ist das am schwersten von der Pandemie betroffene Land auf dem afrikanischen Kontinent. Gemessen an den Infektionszahlen gehört es auch zu den fünf am schwersten betroffenen Ländern weltweit. Nach offiziellen Angaben haben sich in Südafrika bereits fast 395.000 Menschen mit dem Erreger Sars-CoV-2 angesteckt. Besonders schwer betroffen ist die bei Touristen beliebte Provinz Westkap.

Medien: Bund stockt Stipendienetat für Künstler auf - 43,5 Millionen Euro mehr

6.05 Uhr: Um Künstlern und Kulturschaffenden durch die Coronakrise zu helfen, stockt der Bund ihre Stipendien deutlich auf. Statt der zunächst geplanten 8,5 Millionen Euro sind für die Stipendien jetzt 52 Millionen Euro im Etat von Kulturstaatsministerin Monika Grütters für die Jahre 2020/2021 vorgesehen, wie aus einem Papier hervorgeht, das der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag) vorliegt.

"Die Erhöhung der Stipendien für die Jahre 2020 und 2021 um 43,5 Millionen Euro ist unsere Antwort auf die schwierige Situation der Soloselbstständigen in der Coronakrise", sagte Grütters der Zeitung. Die Stipendien betrügen in der Regel mehr als 1000 Euro im Monat und würden an Künstler und Kulturschaffende aller Sparten vergeben, so die CDU-Politikerin weiter.

3,20 statt 1,90 Dollar am Tag: Grundeinkommen für die Ärmsten könnte Corona-Infektionen verlangsamen

6.04 Uhr: Quarantäne muss man sich leisten können: Ein Uno-Bericht schlägt ein vorübergehendes Grundeinkommen für die 2,7 Milliarden ärmsten Menschen weltweit vor - als Soforthilfe und um Ansteckungen zu verhindern. Lesen Sie hier mehr dazu.

Mehr als vier Millionen Infektionen in Lateinamerika und der Karibik

6.00 Uhr: In Lateinamerika und der Karibik hat die Zahl der Coronavirus-Infektionen die Marke von vier Millionen überschritten. Mehr als die Hälfte der Fälle wurde aus Brasilien gemeldet, wie eine Zählung der Nachrichtenagentur AFP vom Mittwoch auf der Basis offizieller Statistiken ergab. In der gesamten Region wurden seit Beginn der Pandemie insgesamt 4,04 Millionen Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus nachgewiesen, mehr als 172.000 Menschen starben.

Allein Brasilien verzeichnete bislang mehr als 2,2 Millionen Infektionsfälle. Am Mittwoch meldete das Land einen neuen Rekordanstieg bei den Neuinfektionen: Binnen 24 Stunden hätten sich mehr als 67.800 weitere Menschen mit dem Erreger Sars-CoV-2 angesteckt, teilte das Gesundheitsministerium in Brasília mit.

Brasilien ist nach den USA das am zweitschwersten von der Pandemie betroffene Land der Welt. Auf Platz zwei der Statistik für Lateinamerika steht Mexiko, wo am Dienstag die Marke von 40.000 Corona-Todesfällen überschritten worden war. Auch in Peru steigen die Fallzahlen derzeit rasant. Wie das Gesundheitsministerium in Lima am Mittwoch bekannt gab, wurden in dem Land inzwischen mehr als 17.000 Corona-Tote gezählt. In den vergangenen 24 Stunden starben demnach 188 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion.

569 registrierte Neuinfektionen in Deutschland

5.15 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 569 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet (Datenstand 23. Juli, 0.00 Uhr). Damit waren seit Beginn der Coronakrise mindestens 203.368 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert.

In Deutschland starben den RKI-Angaben zufolge bislang 9101 mit dem Virus infizierte Menschen - das bedeutet ein Plus von sechs im Vergleich zum Vortag. Bis Donnerstagmorgen hatten 189.000 Menschen die Infektion überstanden.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen bei 0,89 (Vortag: 1,04). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel weniger als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Zudem gibt das RKI ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Dieser Wert lag bei 1,01 (Vortag: 1,08). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.

FC Turin testet automatisches "Anti-Virus-Tor" für Stadionzugang

4.22 Uhr: Der italienische Erstligist FC Turin hat nach Angaben der Nachrichtenagentur AP und der Website "Football Italia"  vor der Partie gegen Verona am Mittwoch ein Gerät an Stadionpersonal und Journalisten getestet, das beim Durchschreiten die Körpertemperatur misst. Außerdem könne das Gerät mit dem Namen "Feel Safe" Menschen mit Desinfektionsmittel bespritzen und mittels einer Gesichtserkennungssoftware feststellen, ob Besucher ihren Mund-Nasen-Schutz korrekt angelegt hätten.

Das System, das auf drei verschiedene Sicherheitsstufen eingestellt werden kann, könne auch Alarm schlagen. Es soll dazu dienen, den Einlass von Fans in die Sportstätten zu beschleunigen. Derzeit finden Fußballspiele in Italien wegen der Pandemie noch ohne Zuschauer statt. Das Gerät wird von der Firma Worldwide Exhibition System in Mailand hergestellt.

Foto:

Marco Alpozzi/ dpa

US-amerikanische Billigfluglinie befördert keine Passagiere ohne Masken mehr

4.00 Uhr: Bei der amerikanischen Fluglinie Southwest Airlines sind ab dem 27. Juli nur noch Kinder unter zwei Jahren von der Maskenpflicht an Bord befreit. Das Unternehmen werde keine Ausnahmen wegen einer Behinderung oder medizinischen Gründen mehr gelten lassen, teilt Southwest mit. Wenn jemand aus irgendeinem Grund keine Gesichtsbedeckung tragen könne, bedauere die Fluglinie, "dass wir die Person nicht transportieren können".

Die American Airlines Group schließt sich mit einer ähnlichen Regelung der bislang härtesten Richtlinie unter den US-Fluggesellschaften an. 

Alle Artikel zum Coronavirus

Am 31. Dezember 2019 wandte sich China erstmals an die Weltgesundheitsorganisation (WHO). In der Millionenstadt Wuhan häuften sich Fälle einer rätselhaften Lungenentzündung. Mittlerweile sind mehr als 180 Millionen Menschen weltweit nachweislich erkrankt, die Situation ändert sich von Tag zu Tag. Auf dieser Seite finden Sie einen Überblick über alle SPIEGEL-Artikel zum Thema.

Ärztepräsident: Corona-Tests an Flughafen können helfen

3.10 Uhr: Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, hat sich für die Einrichtung von Corona-Testzentren an Flughäfen ausgesprochen. "Die Corona-Pandemie ist noch nicht vorbei", sagte Reinhardt der Nachrichtenagentur dpa. Reinhardt begrüßte, dass sich die Gesundheitsminister von Bund und Ländern am Mittwoch bei einer Schaltkonferenz auf eine entsprechende Linie geeinigt hatten. An diesem Freitag wollen die Fachminister weiter beraten. Ein Gesamtpaket soll dann auch formal beschlossen werden.

Reinhardt sagte: "Der aktuelle, erneute Anstieg der Infektionszahlen in vielen europäischen Ländern zeigt, wie schnell auch bei uns die Pandemie wieder aufflammen kann." Darauf müsse Deutschland sich vorbereiten. "Testzentren an Flughäfen können helfen, eine zweite Corona-Welle nach den Sommerferien zu verhindern", sagte Reinhardt. "Jeder, der aus einem Corona-Hotspot zurückkommt, sollte sich testen lassen", so der Ärztepräsident. Das sei zwar nur eine Momentaufnahme. Aber es gelte, die Infektionsketten so früh wie möglich zu unterbrechen.

Trump drängt weiterhin auf Schulöffnungen

2.40 Uhr: US-Präsident Donald Trump drängt trotz steigender Coronavirus-Fälle und entgegen heftiger Kritik einiger Bundesstaaten weiterhin auf Schulöffnungen. Er hoffe, dass der Unterricht zu "100 Prozent" wieder aufgenommen werde, und er fühle sich wohl damit, seinen Sohn Barron und seine Enkelkinder wieder zur Schule zu schicken, teilte er auf einer Pressekonferenz am Mittwoch im Weißen Haus mit. Kinder hätten ein starkes Immunsystem und würden das Virus nicht an Eltern oder ältere Verwandte übertragen. "Sie kriegen es nicht leicht, sie bringen es nicht leicht nach Hause", sagte er.

Die Entscheidung über die Wiedereröffnung der Schulen liege aber letztendlich bei den Gouverneuren. Zuvor hatte Trump wiederholt gedroht, Bundesmittel zurückzuhalten, wenn der Schulbetrieb nicht wieder aufgenommen werde. Welche Rolle Kinder bei der Ausbreitung des Virus spielen, ist derzeit in der Forschung allerdings noch nicht abschließend geklärt.

Trumps Drängen auf eine Wiedereröffnung steht in der Kritik, da die USA mit steigenden Infektionszahlen zu kämpfen haben - auch in Staaten wie Florida und Texas, die für seine Wiederwahl im November von entscheidender Bedeutung sind. Beide Bundesstaaten verzeichneten in den vergangenen 24 Stunden jeweils knapp 10.000 Neuinfektionen, ein Rekordwert für Texas. Der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, hatte zuvor erklärt, dass Eltern die Möglichkeit haben sollten, ihre Kinder zur Schule zu schicken, und dass die Schulleiter die Entscheidung treffen sollten, ob das neue Schuljahr mit Präsenz- oder Online-Unterricht beginnen solle. Auch sollte Lehrern, die einem höheren Risiko ausgesetzt seien oder sich mit persönlichem Unterricht unwohl fühlen würden, die Entscheidungsfreiheit gegeben werden, von zu Hause aus zu unterrichten.

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Trump nannte Bürgerrechtsdemonstrationen im ganzen Land nach der Tötung des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis als einen Grund für den Anstieg der Fälle. Der Präsident wurde wegen seiner Betonung von "Recht und Ordnung" als Reaktion auf die Proteste und die Entsendung von Bundesbeamten in mehrere Großstädte kritisiert.

Minister: 2119 Corona-Fälle im Zusammenhang mit Ausbruch bei Tönnies

2.00 Uhr: Im Zusammenhang mit dem massiven Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies sind inzwischen mehr als 2000 Infektionsfälle festgestellt worden. "Nach aktuellem Stand ordnen die zuständigen Behörden dem Ausbruch bei Tönnies bislang insgesamt 2119 Fälle zu", sagte Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) der "Neuen Osnabrücker Zeitung"  (Donnerstag). Bei weiteren 67 Fällen sei ein Zusammenhang möglich.

Laumann wiederholte zudem seine Ansicht, dass die zeitweise Schließung des Tönnies-Betriebs in Rheda-Wiedenbrück rechtens war und das Unternehmen keinen Anspruch auf Lohnkostenerstattung hat. "Ich gehe davon aus, dass das auch vor Gericht Bestand hat", sagte der CDU-Politiker der Zeitung.

Das Tönnies-Werk neben der Firmenzentrale in Rheda-Wiedenbrück stand nach dem massenhaften Corona-Ausbruch unter den Mitarbeitern rund vier Wochen lang still. Um die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern, gab es zeitweise für die Bewohner der Kreise Gütersloh und Warendorf wieder verschärfte Hygieneregeln und Kontaktbeschränkungen. 

Tesla meldet trotz Pandemie erneut Quartalsgewinn

1.00 Uhr: Zum vierten Mal in Folge hat Tesla ein Quartal mit Gewinn abgeschlossen. Trotz der heftigen wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie übertraf der Elektroautohersteller die Prognosen von Experten. Lesen Sie hier mehr.

Brasilien meldet neuen Rekord bei Neuinfektionen

0.40 Uhr: In Brasilien breitet sich das Coronavirus weiter in rasanter Geschwindigkeit aus. Am Mittwoch meldete das Gesundheitsministerium in Brasília mit mehr als 67.800 Neuinfektionen binnen 24 Stunden einen neuen Rekordanstieg bei den Ansteckungen. Die Zahl der Toten stieg demnach um mehr als 1800 auf 82.771.

Brasilien ist nach den USA gemessen sowohl an den Infektions- als auch an den Totenzahlen das am zweitstärksten von der Pandemie betroffene Land der Welt. Zu Beginn der Pandemie hatte Präsident Jair Bolsonaro die von dem neuartigen Coronavirus ausgehende Gefahr immer wieder kleinzureden versucht. Er bezeichnete damals die von dem Erreger ausgelöste Lungenkrankheit Covid-19 als "kleine Grippe".

Der rechte Staatschef hat sich inzwischen selbst mit dem Coronavirus infiziert. Er befindet sich seit rund zwei Wochen in Quarantäne.

Auch republikanisch regierte Bundesstaaten führen Maskenpflicht ein

0.05 Uhr: Nach der US-Hauptstadt Washington D.C. haben auch die Bundesstaaten Ohio, Minnesota und Indiana angekündigt, ihre Bürger künftig zum Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung zu verpflichten. Das berichtet unter anderem die Nachrichtenagentur AP. Im Gegensatz zum Hauptstadtdistrikt und Minnesota werden Ohio und Indiana von Republikanern regiert.

Laut Ohios Gouverneur Mike DeWine soll die Maskenpflicht ab Donnerstag (Ortszeit) für alle Menschen ab zehn Jahren gelten. DeWine hatte zuvor eine flächendeckende Verpflichtung abgelehnt und nur rund um lokale Infektions-Hotspots das Tragen einer Maske vorgeschrieben. Die Infektionsrate in den Regionen mit einer Pflicht sei jedoch gesunken, sagte der Gouverneur.

US-Bürger laut Umfrage mehrheitlich gegen Trumps Schulöffnungspläne

0.01 Uhr: Nur jeder zehnte US-Amerikaner befürwortet die von Präsident Donald Trump geplante Öffnung von Schulen und Kindergärten ohne Auflagen. Das geht aus einer Umfrage der Nachrichtenagentur AP hervor. Demnach sagen drei von zehn Befragten, der Unterricht in Klassenräumen sollte überhaupt nicht stattfinden. Die Mehrheit wünscht sich der Umfrage zufolge die Öffnung der Bildungs- und Betreuungseinrichtungen mit Maskenpflicht und weiteren Sicherheitsauflagen.

Gegner der uneingeschränkten Öffnungen finden sich laut AP vor allem bei Wählern der Demokraten. In der Wählergruppe sind doppelt so viele Befragte für Auflagen und Schutzmaßnahmen wie Online-Unterricht wie bei Wählern der Republikaner.

Donald Trump hatte zuletzt auf eine möglichst rasche Wiederöffnung der Schulen gedrängt und darauf verwiesen, dass dies von der Bevölkerung gewünscht sei. AP zufolge planen jedoch die wenigsten Schuldistrikte, nach den Sommerferien den Unterricht wie gewohnt wieder aufzunehmen. An vielen Schulen soll demnach mit Onlinekursen oder Unterricht vor Ort an nur einigen Wochentagen begonnen werden.

bbr/ngo/asc/ptz/pgo/fek/dpa/Reuters/AP/AFP
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