+++ News-Update vom 5. Juni +++ Mehr als 40 Coronavirus-Fälle bei Paketzusteller in NRW

In einem DPD-Sortierzentrum in Duisburg hat es einen größeren Corona-Ausbruch gegeben. In der Schweiz ist der Tourismus auf den Stand der Sechzigerjahre geschrumpft. Das war der Überblick vom 5. Juni.
Paketsortierzentrum in Duisburg: 400 Mitarbeiter wurden getestet

Paketsortierzentrum in Duisburg: 400 Mitarbeiter wurden getestet

Foto: Roland Weihrauch/ dpa

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Coronavirus - die Woche: Doppelschlag aus dem Kanzleramt

Die Bundesregierung entdeckt den Klimaschutz im Verkehr, das Virus trifft Göttingen - und alle neuen Forschungsergebnisse über Corona: Für den Überblick zu den Entwicklungen der Woche bitte hier entlang.

Mehr als 40.000 Corona-Todesfälle in Großbritannien

22.21 Uhr: In Großbritannien sind inzwischen mehr als 40.000 Menschen nach einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus gestorben. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Freitag erhöhte sich die Zahl der Corona-Toten binnen 24 Stunden um 357 auf 40.261. Gesundheitsminister Matt Hancock sagte, dieser düstere Meilenstein bedeute eine "Zeit der Trauer für uns alle." Jeder einzelne Todesfall habe Auswirkungen auf eine Familie, "die danach nie wieder dieselbe ist".

Großbritannien hat nach den USA die zweithöchste Zahl an Todesfällen weltweit. Werden die Verdachtsfälle mitgezählt, bei denen eine Corona-Infektion nur vermutet wurde, waren in Großbritannien bereits am 22. Mai mehr als 48.000 Menschen an Covid-19 gestorben, wie das Nationale Statistikamt mitteilte.

Internet-Plattform zeigt Corona aus dem All

20.34 Uhr: Weniger Schadstoffe, verwaiste Fabriken, kaum Schiffsverkehr: Die Auswirkungen der Coronakrise sind sogar auf Satellitenbildern erkennbar. Ein neues Dashboard trägt sie zusammen. Lesen Sie hier mehr zum Thema.

USA lockern geplante Beschränkungen für Passagierflüge aus China

19.58 Uhr: Entspannung im Luftkampf zwischen den USA und China: Die USA wollen künftig zwei Passagierflüge pro Woche erlauben. Zuvor hatte am Donnerstag Peking seine Beschränkungen gelockert - nachdem die USA angekündigt hatten, ab Mitte Juni bis auf Weiteres keine chinesischen Passagierflüge mehr zuzulassen. China hatte die Beschränkungen infolge der Coronavirus-Pandemie erlassen. Lesen Sie hier mehr dazu.

Mehr als 40 Coronavirus-Fälle bei Paketzusteller in NRW

18.39 Uhr: Der Paketzusteller DPD hat nach vorsorglichen Reihentests in einem Sortierzentrum bei 43 Mitarbeitern Infektionen mit dem Coronavirus registriert. Insgesamt waren rund 400 Mitarbeiter des Standorts Duisburg getestet worden, wie ein Unternehmenssprecher sagte. Alle Infizierten stehen demzufolge bereits unter häuslicher Quarantäne.

Insgesamt arbeiten etwa tausend Menschen für DPD an dem Standort in der Ruhrgebietsstadt. Mithilfe weiterer Tests soll die Entwicklung in dem Betrieb beobachtet werden, wie es hieß. Dem Unternehmen zufolge läuft die Arbeit im Zentrum planmäßig weiter.

Trump bezeichnet Coronavirus-Krise in den USA als "weitgehend" überstanden

17.10 Uhr: US-Präsident Donald Trump sieht die Coronavirus-Krise in seinem Land als "weitgehend" überstanden an. Trump äußerte sich im Rosengarten des Weißen Hauses, nachdem die Arbeitslosenquote für den Mai überraschend auf 13,3 Prozent gesunken war.

Die USA hätten vor der Coronavirus-Krise die "großartigste Wirtschaft der Weltgeschichte" gehabt, sagte Trump. "Und diese Stärke hat uns erlaubt, diese furchtbare Pandemie zu überstehen." Die Pandemie sei "weitgehend" überstanden.

Mit Blick auf die Zahl von mehr als 100.000 Coronavirus-Toten in den USA - die mit Abstand höchste Zahl weltweit - sagte Trump, ohne die Arbeit seiner Regierung wären noch viel mehr Menschen ums Leben gekommen. "Wir haben jede Entscheidung richtig getroffen." In den USA wurden bislang knapp 1,9 Millionen Infizierte registriert. Die Zahl steigt weiter täglich deutlich an.

Gleichzeitig forderte Trump eine Änderung bei der Strategie im Kampf gegen die Pandemie. Diese solle den Schutz von "Hochrisiko-Gruppen" vorsehen, sagt Trump. Dazu zählten Senioren und Mitarbeiter in Pflegeheimen. Damit könnte die jüngeren und gesunden Amerikaner sofort zur Arbeit zurückkehren. Trump will bald die Corona-Beschränkungen im gesamten Land komplett beenden.

Bildungsgewerkschaft kritisiert Vorgehen an Grundschulen

16.30 Uhr: Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) kritisiert die Pläne einzelner Länder, Grundschüler noch vor den Sommerferien wieder im normalen Klassenverband zu unterrichten. "Bei allem Verständnis für die Sorgen und Nöte der Eltern, halte ich es für ein Spiel mit dem Feuer, wenn immer mehr Länder komplette Schulöffnungen, wie jetzt auch in Nordrhein-Westfalen, unter Aufgabe von Abstandsregeln verfügen", sagte der Verbandsvorsitzende Udo Beckmann laut einer Mitteilung. Mit Kindern und Jugendlichen sowie den Beschäftigten in Schulen dürften keine Experimente gemacht werden.

In Nordrhein-Westfalen sollen alle Grundschulkinder ab dem 15. Juni wieder täglich zur Schule gehen. Auch andere Länder planen eine entsprechende Rückkehr zum normalen Unterricht zumindest für Grundschüler, auch wenn dabei die Abstandsregel nicht eingehalten werden kann. Sachsen war diesen Schritt als erstes Bundesland gegangen.

Corona wirft Tourismus in der Schweiz auf Stand der Sechzigerjahre zurück

15.57 Uhr: Der Einbruch im Tourismus hat in der Schweiz Milliardenverluste verursacht. Allein zwischen März und Juni betrage der Umsatzverlust 8,7 Milliarden Franken (8 Milliarden Euro), sagte Martin Nydegger, Chef der Marketingorganisation Schweiz-Tourismus. Für das Gesamtjahr sei mit Umsatzeinbußen von bis zu 35 Prozent zu rechnen. Das Land werde vermutlich in diesem Jahr bei den Übernachtungen einen Einbruch von 30 Prozent verzeichnen und würde damit auf der Stand Anfang der Sechzigerjahre zurückgeworfen.

Schweiz-Tourismus hat das Label "Clean & Save" gestartet. Es soll Gästen signalisieren, das Schweizer Hoteliers, Gaststätten, Bergbahnen und andere touristische Betriebe ein Hygienesicherheitskonzept umsetzen, dass ein Infektionsrisiko auf das Minimum beschränken soll. 2019 hatte die Hotellerie einen Rekord von 39,6 Millionen Übernachtungen verbucht. Nach den Schweizern sind die Deutschen die größte Gästegruppe.

Zahl der Neuinfektionen in Deutschland weiterhin gering

15.44 Uhr: Die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland ist leicht gestiegen - bewegt sich aber weiter auf verhältnismäßig niedrigem Niveau. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten 507 neue Fälle binnen einem Tag, wie das Robert Koch-Institut (RKI) mitteilte. Am Vortag waren es 394 Neuinfektionen gewesen. Schleswig-Holstein meldete am Freitag keine einzige neue Infektion. Das war in den vergangenen Tagen auch in anderen Bundesländern vorgekommen.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, bleibt nach aktuellsten RKI-Angaben deutlich unter der kritischen Marke von 1,0, nämlich bei 0,57. Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel weniger als eine weitere Person ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab. Am Vortag hatte er bei 0,71 gelegen.

Was die Corona-Statistik verrät – und was nicht

Die offiziell gemeldete Zahl der Infizierten bezieht sich ausschließlich auf mit Labortests nachgewiesene Infektionen. Wie viele Menschen sich tatsächlich täglich neu infizieren und bislang infiziert waren, ohne positiv getestet worden zu sein, ist unklar. Antikörperstudien zeigen, dass es eine erhebliche Dunkelziffer an unentdeckten Infektionen gibt.

Die offizielle Zahl der Toten beschreibt, wie viele Menschen mit dem Virus gestorben sind. In wie vielen Fällen die Infektion ursächlich für den Tod war, lässt sich daraus nicht unmittelbar ablesen. Obduktionsstudien zeigen aber, dass bei den meisten Toten die Covid-19-Erkrankung auch die Todesursache war.

Mehr Informationen dazu, was im Umgang mit Corona-Daten zu beachten ist und welche Quellen der SPIEGEL nutzt, lesen Sie hier.

Corona Warn-App startet mit heikler Telefon-Hotline

15.37 Uhr: Der Code der Corona-Warn-App ist veröffentlicht. Aber weil viele Labore digital unterversorgt sind, werden sich Infizierte mitunter telefonisch als positiv getestet melden müssen. Der Bundesdatenschutzbeauftragte ist nicht begeistert.

Nach Corona-Ausbruch müssen Hunderte Kinder in Quarantäne

15.24 Uhr: In Göttingen müssen voraussichtlich mehrere Hundert Schulkinder für zwei Wochen in Quarantäne. Die Göttinger Schulen sollen nach der Schließung in dieser Woche zwar am Montag unter strengen Auflagen wieder den Betrieb aufnehmen, sagte Sozialdezernentin Petra Broistedt (SPD). Die Klassen der Kinder, die sich infiziert haben, kommen demnach aber in häusliche Quarantäne.

Wie viele Jungen und Mädchen davon genau betroffen sind, konnte ein Stadtsprecher zunächst nicht sagen. Unter den 120 Menschen, die infolge von Regelverstößen bei Privatfeiern mit dem Virus infiziert wurden, befinden sich 39 Schülerinnen und Schüler.

Bei dem am Freitagmorgen gestarteten Massentest in einem Hochhauskomplex, der als Schwerpunkt des Ausbruchs gilt, hätten sich bis zum Mittag gut 120 der etwa 700 Bewohner beteiligt.

US-Arbeitslosenquote geht im Mai überraschend zurück

14.42 Uhr: Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA in der Coronakrise waren zuletzt enorm gestiegen. Das Arbeitsministerium hat mit 13,3 Prozent dennoch eine leicht niedrigere Quote ermittelt als noch im April. Hier lesen Sie mehr dazu.

Brinkhaus fordert Tempo bei Umsetzung des Konjunkturpakets

14.37 Uhr: Der Vorsitzende der Unionsbundestagsfraktion, Ralph Brinkhaus, macht Druck bei der Umsetzung des im Koalitionsausschuss vereinbarten Konjunkturpakets. "Die Maßnahmen des Koalitionsausschusses müssen wir jetzt umgehend und im Ganzen umsetzen", sagte der CDU-Politiker dem SPIEGEL. "Wir dürfen keine Zeit verlieren." Daher erwarte er von der Regierung, "dass sie die dafür nötigen Gesetzentwürfe komplett zu allen Beschlüssen so schnell wie möglich vorlegt".

Union und SPD hatten sich am Mittwoch nach langen Verhandlungen auf ein 130 Milliarden Euro schweres Konjunkturpaket geeinigt.

Spanien lockert Auflagen in Madrid und Barcelona

14.10 Uhr: Spanien lockert seine Restriktionen in den besonders stark betroffenen Metropolen Madrid und Barcelona weiter. Ab Montag müssten sich Besucher von Restaurants und Bars nicht mehr nur auf die Außenbereiche beschränken, teilt Gesundheitsminister Salvador Illa mit. Zudem dürften Kinder den gesamten Tag über draußen spielen und müssten sich nicht mehr an bestimmte Zeiten halten.

Hilfen für Bayerns Wochenzeitungen, Radios und Fernsehanbieter

13.58 Uhr: Zur Unterstützung in der Krise erhalten Bayerns Wochenzeitungen sowie private Radio- und Fernsehanbieter eine Sonderförderung von insgesamt zwei Millionen Euro. "Gerade in der aktuellen Situation zeigt sich die große Bedeutung von Qualitätsmedien und gutem Journalismus überdeutlich. Demokratie braucht starke Medien, objektive Berichterstattung und Vielfalt", sagte der für Medien zuständige Staatsminister Florian Herrmann (CSU).

Die vom Anzeigenrückgang besonders betroffenen kostenlosen lokalen Wochenzeitungen erhalten eine Sonderförderung von einer Million Euro für Zustellung, innovative technische Verbreitungsmethoden sowie Entwicklung neuer Geschäftsmodelle. 46 Verlage von Wochenzeitungen in Bayern mit einer Gesamtauflage von über zehn Millionen Exemplaren hatten im Vorfeld eine Förderung beantragt, die jetzt über den Bundesverband Deutscher Anzeigenblätter weitergegeben wird.

Private Hörfunkanbieter sollen 500.000 Euro Sonderförderung erhalten, Lokal-TV-Anbieter ebenfalls. Neben einer zusätzlichen Entlastung bei den Verbreitungskosten DAB+ wird auch die Verbreitung über UKW gefördert. Dies sichere die Angebotsvielfalt in der Krise und treibe die Digitalisierung weiter voran.

Bundesamt: Phase der Übersterblichkeit beendet

13.46 Uhr: Die Sterblichkeit in Deutschland ist in der ersten Maiwoche vorläufigen Zahlen zufolge unter den Durchschnitt der Vorjahre gefallen. Die Werte würden sich wegen Nachmeldungen noch leicht erhöhen, sodass der Durchschnitt noch erreicht oder geringfügig überschritten werden könne, teilte das Statistische Bundesamt mit. Da keine auffällig erhöhten Zahlen mehr festzustellen seien, scheine die Phase der zeitweisen Übersterblichkeit in der Pandemie nach aktuellem Stand beendet.

Vom 4. bis 10. Mai starben den vorläufigen Ergebnissen zufolge mindestens 17.014 Menschen. Das waren 501 Todesfälle weniger als in der Woche zuvor und etwa zwei Prozent weniger als im Durchschnitt des Zeitraums aus den Jahren 2016 bis 2019. Erhöhte Zahlen hatte es seit 23. März gegeben, ab 6. April lagen sie mit 13 Prozent am höchsten über dem vierjährigen Durchschnitt. In der Woche erreichte auch die Zahl der Todesfälle wegen Covid-19 den Höhepunkt, wie das Bundesamt mitteilte.

Im europäischen Vergleich war das Ausmaß der Übersterblichkeit in Deutschland vergleichsweise gering. Frankreich habe zwischen 1. März und 20. April im Vorjahresvergleich eine um 27 Prozent erhöhte Sterblichkeit gemeldet, Italien im März 2020 eine um 49 Prozent erhöhte Sterbefallzahl im Vergleich zu den vier Vorjahren.

Priester mit vielen Kontakten positiv getestet

13.20 Uhr: Ein katholischer Priester aus Mecklenburg-Vorpommern ist nach Angaben seiner Kirchengemeinde positiv auf das Covid-19-Virus getestet worden. Der Mann hatte sehr viele Kontakte zu Menschen, etwa bei Gottesdiensten in Demmin, Stralsund und Grimmen, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) in Rostock mitteilte.

Die Pfarrei St. Bernhard hat auf ihrer Internetseite bis zum 12. Juni alle Gottesdienste in Stralsund und Demmin abgesagt. Gesundheitsämter in der Region hätten Kontaktpersonen ermittelt und informiert, etwa über Listen, in die sich Gottesdienstbesucher eintrügen. Für enge Kontaktpersonen des Mannes seien Quarantänemaßnahmen verhängt worden. Außerdem laufen dem Amt zufolge umfangreiche Umgebungsuntersuchungen.

Bisher ist laut Lagus eine weitere Infektion bei einer Kontaktperson aus dem Landkreis Vorpommern-Rügen bekannt. Zahlreiche andere Menschen warten noch auf ihre Testergebnisse. Die Laborergebnisse der etwa 130 Abstriche sollen am Freitagabend oder am Samstag vorliegen. Bislang wurden zwölf Menschen vorsorglich in häusliche Isolation geschickt.

Seehofer will Grenzkontrollen Mitte Juni aufheben

13.01 Uhr: Die deutschen Grenzkontrollen zu anderen europäischen Staaten sollen nach dem Willen von Bundesinnenminister Horst Seehofer Mitte des Monats wegfallen. Einen entsprechenden Vorschlag werde er Mittwoch dem Bundeskabinett vorlegen, sagte der CSU-Politiker. Auch ein Großteil der anderen EU-Staaten wolle die in der Krise eingeführten Kontrollen Mitte des Monats aufheben. Ein kleinerer Teil der Staaten werde dies Ende Juni tun.

Deutschland kontrolliert seit Mitte März die Grenzen zu Frankreich, Dänemark, der Schweiz und Österreich. Aus diesen Ländern darf derzeit nur kommen, wer zum Beispiel in Deutschland arbeitet, Verwandte besucht oder nach seiner Zweitwohnung schauen will. Gleiches gilt für die Einreise mit dem Flugzeug aus Italien und Spanien.

Fehlende Frauenförderung: Politikerinnen kritisieren Konjunkturpaket

13.00 Uhr: Was bietet das Konjunkturpaket der Koalition für die Gleichstellung? Viel zu wenig, beklagt die SPD-Frauenchefin Maria Noichl im SPIEGEL. Auch von der Grünenspitze kommt Kritik.

Pakistan führt wieder Beschränkungen ein

12.59 Uhr: Nach einem Anstieg der Infektionen hat Pakistan wieder Beschränkungen im öffentlichen Leben durchgesetzt. Viele Märkte und Einkaufszentren wurden in der Zentralprovinz Punjab durch die Polizei geschlossen, wie Industrieminister Aslam Iqbal sagte. Die Eigentümer hätten die Maskenpflicht nicht durchgesetzt. Diese war vor wenigen Tagen durch die Zentralregierung und die regionalen Verwaltungen eingeführt worden, nachdem die Krankenhäuser in den Großstädten mit Patienten überfüllt waren.

In der Hauptstadt Islamabad wurden zehn Stadtteile durch Polizeisperren abgeriegelt, sagte der lokale Verwaltungschef Hamza Shafqaat. Pakistan sei noch mindestens einen Monat vom Höhepunkt der Pandemie entfernt, sagte der Chef der Katastrophenhilfe, Mohamed Afzal. Die Infektionen stiegen im Land rapide an, nachdem die Behörden vor rund einem Monat fast alle Beschränkungen aufgehoben hatten. Im Land sind derzeit mehr als 89.000 Infektionen bekannt.

Bordelle dürfen in Rheinland-Pfalz wieder öffnen

12.28 Uhr: Anders als in vielen anderen Bundesländern dürfen ab kommendem Mittwoch in Rheinland-Pfalz Bordelle unter Schutzauflagen wieder öffnen. Nach der jüngsten Verordnung der Landesregierung gilt aber eine Maskenpflicht, wenn das Abstandsgebot nicht eingehalten werden kann und "sofern die Art der Dienstleistung dies zulässt". Die Kontaktdaten aller Personen müssen auch in Bordellen erfasst werden.

Leere Stühle vor der Semperoper: Sachsens Veranstaltungsbranche demonstriert

12.08 Uhr: Mit einer Aktion vor der Semperoper in Dresden hat Sachsens Veranstaltungsbranche auf ihre schwierige Lage in der Krise aufmerksam gemacht. Unter dem Motto "Ohne uns ist Stille" wurden 1000 leere Stühle auf dem Theaterplatz aufgestellt. Etwa 30 Lastwagen bildeten einen Korso und fuhren durch Dresden.

An der Demonstration nahmen unter anderen Veranstalter, Künstler, Techniker und Caterer teil - Berufsgruppen, die durch die Krise in eine finanzielle Notlage geraten sind. "Die Situation hat sich extrem verschärft. Alle in unserer Branche verbindet, dass wir als Erstes geschlossen wurden und wohl auch die Letzten sein werden, die wieder Gehör finden", erklärte Konzertveranstalter Rodney Aust.

Hunderte Künstler, Veranstalter und Mitarbeiter machen mit einer gemeinsamen Aktion auf die Probleme und die Wichtigkeit der Veranstaltungsbranche aufmerksam

Hunderte Künstler, Veranstalter und Mitarbeiter machen mit einer gemeinsamen Aktion auf die Probleme und die Wichtigkeit der Veranstaltungsbranche aufmerksam

Foto: Robert Michael/ dpa

Inselstaat Fidschi erklärt sich für Corona-frei

11.58 Uhr: Der pazifische Inselstaat Fidschi ist eigenen Angaben zufolge frei vom Coronavirus. Es gebe keine aktiven Fälle der Lungenkrankheit Covid-19 mehr, schrieb der Regierungschef von Fidschi, Frank Bainimarama. "Und selbst bei täglich steigenden Testzahlen ist es nun 45 Tage her, seitdem wir unseren letzten Fall registriert haben." Ohne Todesfälle liege die Genesungsrate in Fidschi bei 100 Prozent, hieß es weiter.

Der Inselstaat östlich von Australien hat bislang 18 Infektionen mit dem Coronavirus registriert. Die erste Infektion wurde Mitte März bekannt, die bislang letzte rund einen Monat später am 21. April. Rund 100 Menschen befinden sich noch in Quarantäne.

Fidschi zählt rund 900.000 Einwohner und ist einer der wenigen Inselstaaten im Südpazifik, die Fälle von Covid-19 bestätigt haben. Für Reisende aus dem Ausland gilt weiter eine Einreisesperre. Im Land sind Zusammenkünfte auf 20 Personen beschränkt. Zudem gilt landesweit eine nächtliche Ausgangssperre.

Fünf Desinformations-Tricks, die jeder kennen sollte

Covid-19 ist nicht schlimmer als die normale Grippe? Bill Gates hat die Coronakrise erfunden? Die Leugner wissenschaftlicher Erkenntnisse verwenden immer wieder dieselben Methoden, um ihr Laienpublikum zu verführen. Hier geht es zu den Tipps.

Türkei verzichtet auf Ausgangssperre am Wochenende

11.18 Uhr: Am frühen Freitagmorgen hatte das türkische Innenministerium angekündigt, dass die Menschen in 15 Städten und Provinzen zwischen Freitag- und Sonntagnacht erneut daheim bleiben müssten - am Mittag meldete sich nach Protesten aus der Bevölkerung Präsident Recep Tayyip Erdogan zu Wort. "Die Bewertungen, die wir von unseren Bürgern erhalten haben, haben uns dazu veranlasst, die Entscheidung zu überdenken", schrieb er in einer Serie von Tweets.

Ausgangssperren über das Wochenende gab es für ausgewählte Provinzen und Städte seit Mitte April. Erdogan schrieb, dass die Regierung sie eigentlich nicht habe fortsetzen wollen, aber dass jüngst die Zahl der täglichen Neuinfektionen "von 700 auf fast 1000" gestiegen sei. Er forderte die Menschen nachdrücklich dazu auf, ihre Masken zu tragen, Abstand zu halten und an die Hygienemaßnahmen zu denken.

Mit dem 1. Juni hatte die Regierung viele Einschränkungen aufgehoben, darunter inländische Reisebeschränkungen. Restaurants, Cafés und Sportanlagen dürfen unter Auflagen nun öffnen. Strände, Parks und Museen sind wieder zugänglich. Internationale Flüge soll es vom 10. Juni an wieder geben. Andere Restriktionen blieben jedoch: Senioren ab 65 Jahren und junge Menschen bis 18 Jahre dürfen weiter nur für einige vorher festgelegte Stunden in der Woche vor die Tür.

TUIfly will Flotte wegen Coronakrise halbieren

11.17 Uhr: Der Staat stützt TUI mit einem Milliardenkredit, das Management der angeschlagenen Fluglinie TUIfly kündigt dennoch einen harten Sparkurs an. Gewerkschafter sind in Sorge.

Göttingen startet Massentest in Hochhaus

11.10 Uhr: Nach dem Corona-Ausbruch in Göttingen hat die Stadt mit einem Massentest begonnen. Mehrere Hundert Bewohner eines Hochhauskomplexes sollen dabei auf eine mögliche Infektion mit dem Virus untersucht werden. Die Verwaltung hat den Massentest angeordnet, weil sich infolge von Regelverstößen bei Privatfeiern in dem Gebäudekomplex bisher mindestens 120 Menschen mit dem Virus infiziert haben.

In Göttingen wurden deshalb alle Schulen und mehrere Kindertagesstätten geschlossen. Zudem wurde den Sportvereinen der Trainings- und Wettkampfbetrieb untersagt. Ob es weitere Einschränkungen gibt, macht die Stadt vom Verlauf des Infektionsgeschehens abhängig.

Slowakei öffnet Grenzen zu Österreich und Ungarn

11.08 Uhr: Die Slowakei hat ihre Grenzen zu den Nachbarländern Österreich und Ungarn erstmals seit Mitte März wieder ohne Einschränkungen geöffnet. Ab sofort seien bei der Einreise in die Slowakei keine Corona-Tests mehr vorzuweisen, erklärte Regierungschef Igor Matovic. Auch müssten Heimkehrer aus diesen beiden Nachbarländern ebenso wie bereits seit Donnerstag aus Tschechien in der Slowakei keine verpflichtende Quarantäne antreten.

Für Deutschland und andere Staaten gilt die neue Lockerung vorläufig noch nicht. Matovic sträubte sich bisher, einer von mehreren EU-Ländern und der Schweiz anvisierten Wiedereinführung der Reisefreiheit ab 15. Juni zuzustimmen. Die Öffnung der Grenze zu Österreich gab der populistisch-konservative Regierungschef gemeinsam mit seinem Innenminister, aber ohne Teilnahme österreichischer Politiker bekannt. Österreich hatte seinerseits die Grenzen zu allen Nachbarländern außer Italien bereits ab Donnerstag einseitig geöffnet.

Firmen investieren in Coronakrise deutlich weniger

11.00 Uhr: In der Coronakrise müssen viele Firmen sparen, die Industrie stellt deshalb Investitionen wie den Kauf von Maschinen zurück. Wohl auch, weil die Zahl der Aufträge noch stärker eingebrochen ist als gedacht.

US-Gouverneure fordern Demonstranten zu Tests auf

10.55 Uhr: Angesichts der Protestwelle gegen Polizeigewalt in den USA haben die Gouverneure der Bundesstaaten Minnesota und New York Demonstranten aufgefordert, sich auf das Coronavirus testen zu lassen. "Wir bitten die Protestierenden, verantwortungsbewusst zu handeln", twitterte New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo am Donnerstag (Ortszeit). "Verhalten Sie sich so, als seien Sie möglicherweise (dem Virus) ausgesetzt gewesen."

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Sein Amtskollege aus Minnesota, Tim Walz, äußerte sich in einem Tweet ähnlich. Auch der Chef der Gesundheitsbehörde CDC, Robert Redfield, empfahl Demonstranten entsprechende Tests, insbesondere in Regionen, in denen die Epidemie noch nicht unter Kontrolle sei. Minneapolis und Washington gehörten dazu. Es bestehe leider die Möglichkeit, dass solche Kundgebungen zur Verbreitung des Erregers führten, sagte er vor einem Ausschuss des Repräsentantenhauses.

Der Tod des Afroamerikaners George Floyd nach einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis hatte landesweite Proteste gegen Polizeigewalt und Rassismus ausgelöst. Nachrichten zum Fall George Floyd finden Sie hier.

Länder fordern mehr Unterstützung für selbstständige Künstler

10.44 Uhr: Der Bundesrat setzt sich dafür ein, dass selbstständige Künstler in der Krise stärker unterstützt werden. Die Länder plädieren für einen pauschalen monatlichen Zuschuss, mit dem Einnahmeverluste abgefedert werden sollen. Außerdem solle die Bundesregierung gemeinsam mit den Ländern Förder- und Stipendienprogramme entwickeln, um unter anderem Kunstprojekte zu fördern, die sich mit den Auswirkungen der Pandemie auseinandersetzten. Auch für Kinos sollte es nach Ansicht der Länderkammer direkte Zuschüsse geben. Die Entschließung des Bundesrats wird nun an die Bundesregierung weitergegeben. Diese entscheidet dann, ob sie die Vorschläge aufgreift.

In NRW ab 15. Juni Grundschulunterricht für alle wieder täglich

10.38 Uhr: Alle Kinder im Grundschulalter sollen in Nordrhein-Westfalen ab dem 15. Juni wieder täglich zur Schule gehen. Das kündigte Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) an. Bis zu den Sommerferien sollen die rund 600.000 Grundschüler an allen Wochentagen die Schule besuchen. Die derzeitige Entwicklung des Infektionsgeschehens ermögliche den Weg zu einem verantwortungsvollen Regelbetrieb an den Grundschulen. Es könne wieder im normalen Klassenverband unterrichtet werden.

Um in größerem Umfang Unterricht in den Klassenräumen anbieten zu können, braucht es entsprechend viel Personal. Vor einigen Tagen hatte Gebauer bereits angekündigt, dass ältere oder vorerkrankte Lehrer nicht mehr grundsätzlich vom Unterricht in den Klassenräumen ausgenommen werden sollen. Auch andere Länder haben das bereits umgesetzt, als Erstes war Sachsen wieder gestartet.

Bundesrat billigt längeren Lohnersatz für Eltern

10.23 Uhr: Berufstätige Eltern, die wegen der Kinderbetreuung in der Krise nicht arbeiten können, bekommen länger Geld vom Staat. Der Bundesrat billigte ein entsprechendes Gesetz aus dem Bundestag. Der Lohnersatz wird von bisher sechs auf bis zu 20 Wochen verlängert. Jeder Elternteil bekommt Anspruch auf zehn Wochen Entschädigung, Alleinerziehende auf 20 Wochen. Der Staat zahlt 67 Prozent des Nettoeinkommens, höchstens aber 2016 Euro im Monat.

Mit dem gleichen Gesetz stimmte die Länderkammer auch Entlastungen für Restaurants und Arbeitnehmer in Kurzarbeit zu. Die Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie sinkt ab Juli für ein Jahr von 19 auf 7 Prozent. Außerdem bleiben Zuschüsse des Arbeitgebers zum Kurzarbeitergeld größtenteils steuerfrei.

Zahl der Infektionen in Russland nähert sich 450.000

10.00 Uhr: In Russland liegt die Zahl der festgestellten Infektionen inzwischen knapp unter 450.000. Behördenangaben zufolge steigt sie um 8726 auf aktuell 449.834. Die Zahl der Todesfälle legt binnen 24 Stunden um 144 auf 5528 zu.

Spanische Produktion bricht um ein Drittel ein

9.44 Uhr: Die spanische Industrie ist im April wegen des landesweiten Lockdowns in die Knie gegangen. Die Produktion brach um 33,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat ein, wie das Statistikamt INE mitteilte. Schon im März hatte es mit minus 13,7 Prozent einem starken Rückgang gegeben.

Spanien ist stark von der Pandemie betroffen, weshalb die Regierung im Kampf gegen den Erreger besonders scharfe Restriktionen verhängt hatte. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte im laufenden zweiten Quartal zwischen 9,5 und 12,4 Prozent einbrechen, sagt die Notenbank voraus. Im ersten Vierteljahr war es bereits mit 5,2 Prozent so stark gesunken wie noch nie.

Pop-up-Camps für den Corona-Sommer

Campen könnte in der Coronakrise die perfekte Urlaubsform sein - sofern nicht bald alle Plätze ausgebucht sind. Ein neues Portal aktiviert nun Flächen, die ohnehin brach liegen. Vor allem Festivalgelände. Lesen Sie hier mehr dazu: Platz? Da!

Bundesbank erwartet schrittweise Erholung der Wirtschaft 

8.50 Uhr: Die deutsche Wirtschaft wird sich laut einer Prognose der Bundesbank nach einem schweren Konjunktureinbruch 2020 in den kommenden Jahren von den Folgen der Corona-Pandemie schrittweise erholen. Die deutsche Zentralbank erwartet für 2020 einen kalenderbereinigten Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 7,1 Prozent, wie sie in ihrer am Freitag veröffentlichten halbjährlichen Vorhersage mitteilte. 2021 soll es dann um 3,2 Prozent nach oben gehen und 2022 um 3,8 Prozent.

Giffey für Rückkehr zu Normalbetrieb an Kitas und Schulen nach den Ferien

8.46 Uhr: Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hat sich dafür ausgesprochen, an Kitas und Schulen nach den Sommerferien möglichst zum Normalbetrieb zurückzukehren. Voraussetzung sei allerdings, "dass das Infektionsgeschehen so bleibt, wie es ist", sagte sie zu RTL. "Das Infektionsgeschehen, so wie es jetzt aussieht, lässt das zu", sagte sie weiter. Letztlich liege die Entscheidung dann bei den Bundesländern.

Im rbb-Inforadio nannte Giffey allerdings auch weitere Voraussetzungen: "Und da ist es natürlich nötig, dass das Personal auch zur Verfügung steht, und das heißt, man muss auch den Gesundheitsschutz des Personals in den Blick nehmen", sagte die Ministerin. Hier gebe es "natürlich auch Sorgen und Unsicherheiten". Zudem müssten in allen Schulen und Kitas "die Hygienepläne auf den aktuellen Stand gebracht werden".

Prinz Charles: "Man will Leute einfach mal wieder umarmen"

8.09 Uhr: Der britische Thronfolger vermisst während der Corona-Pandemie seine Familie: Per Telefon oder FaceTime zu sprechen, sei einfach nicht das Gleiche, sagte Prinz Charles jetzt in einem Interview.

Erste Versuche mit Bluttherapie in China

8.06 Uhr: In einer ersten klinischen Studie wurden in China Covid-19-Patienten Antikörper von Menschen übertragen, die bereits geheilt sind. Welche Rückschlüsse lassen die Versuche zu?

Auch Tschechien öffnet die Grenzen

8.04 Uhr: Tschechiens Premier Andrej Babis hat angekündigt, dass ab Freitagmittag die Grenzen zu Österreich, Deutschland und Ungarn wieder geöffnet werden. Zuvor war bereits die Grenze zur Slowakei wieder geöffnet worden. Deutsche stellten im vorigen Jahr mit mehr als zwei Millionen Übernachtungsgästen die größte Gruppe unter den ausländischen Touristen in Tschechien. In den Grenzregionen profitieren zudem viele Händler von Einkaufstouristen, die günstig Zigaretten und Spirituosen einkaufen.

Noch Ende April hatte Präsident Milos Zeman gefordert, die Grenzen für ein Jahr geschlossen zu halten. Bis Donnerstag waren in dem EU-Mitgliedstaat 9441 bestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. 324 Menschen starben

England führt Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln ein

7.06 Uhr: Zur Eindämmung der Corona-Pandemie müssen vom 15. Juni an in England Gesichtsmasken in Bussen, U-Bahnen und Zügen getragen werden. Der Schutz ist auch auf Fähren und im Luftverkehr Pflicht. Ausnahmen gelten nur für sehr junge Kinder, Menschen mit Behinderungen und Atemwegsproblemen, wie Verkehrsminister Grant Shapps mitteilte.

Jeder Landesteil beschließt in Großbritannien seine eigenen Maßnahmen im Kampf gegen das Virus. Nach offiziellen Statistiken hat Großbritannien mit knapp 40.000 die meisten Corona-Todesopfer in Europa. Experten gehen von einer hohen Dunkelziffer aus

Bundespräsidenten fordern wirtschaftsfreundliche Klimapolitik nach Corona

6.50 Uhr: Die Staatsoberhäupter von Deutschland, der Schweiz und Österreich haben trotz der Corona-Krise zu neuen Anstrengungen beim Klimaschutz aufgerufen. Die Klimakrise sei nicht verschwunden, schreiben Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, die Schweizer Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga und Österreichs Bundespräsident Alexander van der Bellen in einem gemeinsamen Gastbeitrag in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" anlässlich des Weltumweltages. "Unser Leben und jenes unserer Nachkommen werden wesentlich davon beeinflusst werden, ob wir jetzt die richtigen Maßnahmen treffen. Wie bei Corona gilt auch in der Klimapolitik die Strategie 'flatten the curve'. Wir müssen den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase reduzieren", heißt es in dem Beitrag. Klima- und Naturschutz gehörten deshalb wieder zuoberst "auf unsere Agenda."

Zum Konjunkturpaket: Der große Knackpunkt der niedrigen Mehrwertsteuer

Die Mehrwertsteuer sinkt, Kunden können billiger und somit mehr kaufen - so die Idee der Bundesregierung für ihr Konjunkturpaket. Doch viele Händler werden nicht mitziehen, sie wollen die Ersparnis einbehalten. Lesen Sie hier mehr dazu.

Podcast Cover

67 Prozent der Deutschen würden sich impfen lassen

6.18 Uhr: Rund zwei Drittel der Menschen in Deutschland würden sich einer Umfrage zufolge gegen das Coronavirus impfen lassen. 67 Prozent seien "sicher" oder "wahrscheinlich" bereit, ein Impfangebot anzunehmen - zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar, wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe berichten.

Das sei der zweitniedrigste Wert innerhalb der G7-Länder der großen westlichen Industrienationen. Nur Frankreich liege mit 58 Prozent unter der Zahl in Deutschland. Die größte Impfbereitschaft herrsche bei den Briten (78 Prozent) vor den Italienern (74 Prozent). Ein klares Nein zur Impfung kommt demnach von zehn Prozent der Deutschen. In keinem anderen G7-Land gebe es so viele Verweigerer.

RKI meldet 507 Neuinfektionen in Deutschland

6.00 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 507 Corona-Infektionen binnen einem Tag gemeldet. Damit haben sich seit Beginn der Coronakrise 183.271 Menschen in Deutschland nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt, wie das RKI am frühen Freitagmorgen meldete (Datenstand 5. Juni, 0.00 Uhr).

Bislang starben nach RKI-Angaben in Deutschland 8613 nachweislich mit dem Virus Infizierte, damit stieg die Zahl der gemeldeten Toten innerhalb von 24 Stunden um 32. Etwa 168.500 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden, das sind 600 mehr als noch einen Tag zuvor.

Brasilien mit mehr Corona-Toten als Italien

5.30 Uhr: In Brasilien sind 1473 weitere Patienten im Zusammenhang mit dem Coronavirus innerhalb eines Tages gestorben. Damit wurde am dritten Tag hintereinander ein Negativrekord bei der Zahl der Corona-Toten registriert. Die Zahl der Corona-Opfer sei in dem größten Land Lateinamerikas (rund 210 Millionen Einwohner) auf 34.021 gestiegen, teilte das Gesundheitsministerium in Brasilien am Donnerstagabend (Ortszeit) mit.

Laut der Johns-Hopkins-Universität in den USA überholte Brasilien Italien und rückte auf den dritten Platz der Länder mit den meisten Corona-Toten. Nachweislich mit dem Virus infiziert haben sich in dem Land bislang 614.941 Menschen. Die tatsächliche Zahl dürfte weit höher liegen, auch weil Brasilien sehr wenig testet, im öffentlichen Gesundheitssystem etwa nur schwere Fälle.

Vor hundert Tagen war in dem Land der erste Todesfall im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet worden, ein 62 Jahre alter Mann. Der rechte Präsident Jair Bolsonaro nannte das Coronavirus eine kleine Grippe und wollte keine Einschränkungen zur Eindämmung treffen. Inzwischen stirbt durch das Virus in Brasilien mindestens ein Mensch pro Minute, rechnete die Zeitung "Folha de S. Paulo" aus. Ihre Internetseite war am Donnerstagabend schwarz hinterlegt .

Deutsche haben in Krise Medikamentenvorräte angelegt

5.15 Uhr: Die Deutschen haben zu Beginn der Coronakrise nicht nur Vorräte an Nudeln und Toilettenpapier angelegt, sondern offensichtlich auch Medikamente gebunkert. Das zeigen Zahlen der Techniker Krankenkasse (TK). Demnach gab es in der zweiten Märzhälfte einen starken Anstieg der Ausgaben für Arzneimittel.

In der zwölften Kalenderwoche zwischen dem 16. und 22. März lagen die Ausgaben demnach bei knapp 104 Millionen Euro, eine Steigerung um 18 Prozent im Vergleich zur Vorwoche und gut 30 Millionen Euro mehr als in der gleichen Kalenderwoche 2019. Ab 16. März wurden in Deutschland flächendeckend Schulen und Kitas geschlossen.

Dabei hätten die Versicherten nicht nur insgesamt mehr Medikamente verordnet bekommen, unter den Verordnungen in dieser Woche seien besonders viele Großpackungen gewesen, heißt es von der TK. "Wir sehen in unseren Daten, dass sich die Patienten vor dem sogenannten Lockdown auch mit verschreibungspflichtigen Medikamenten bevorratet haben, das gilt insbesondere für Versicherte mit chronischen Krankheiten", sagte TK-Chef Jens Baas. Für den gesamten März ergebe sich ein Plus von etwas mehr als 26 Prozent je Versicherten bei den Arzneimittelausgaben.

Im April seien die Verordnungen wieder deutlich zurückgegangen, nach ersten Auswertungen auf das Niveau vom Vorjahr.

Casinos in Las Vegas wieder geöffnet

5.00 Uhr: Nach fast dreimonatiger Schließung wegen der Coronavirus-Pandemie haben im Spielerparadies Las Vegas die Casinos wieder geöffnet. Berühmte Etablissements wie das Bellagio öffneten am Donnerstag ihre Pforten für Gäste. Mit strikten Hygienemaßnahmen soll das Ansteckungsrisiko so weit wie möglich reduziert werden. So wurde die Besucherkapazität auf die Hälfte reduziert, Plexiglasscheiben trennen Spieler von Croupiers, die Jetons werden regelmäßig desinfiziert.

Die Mitarbeiter der Casinos müssen Schutzmasken tragen, die Gäste aber nicht - sie werden lediglich darum gebeten. Die großen Shows in den Casinos und die Öffnung von Nachtklubs, für die das Glücksspiel-Eldorado im US-Wüstenstaat Nevada auch bekannt ist, sind vorerst weiter untersagt.

Die Casinos in Las Vegas hatten Mitte März wegen der Coronakrise dichtgemacht. Fast alle US-Bundesstaaten hatten wegen der Pandemie strikte Beschränkungen verhängt, das öffentliche Leben war weitgehend zum Erliegen gekommen. Inzwischen wird das Land schrittweise wieder geöffnet.

Hydroxychloroquin: Drei Autoren ziehen Studien-Ergebnisse zurück

3.56 Uhr: Mit Daten einer US-Firma wurde eine Studie zum Mittel Hydroxychloroquin veröffentlicht. Nun distanzieren sich das Fachjournal und drei Autoren von den Ergebnissen. Der Geschäftsführer des Unternehmens hält weiter an ihnen fest. Lesen Sie hier mehr dazu.

cop/als/sak/kev/mxw/mfu/dpa/AFP/Reuters

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