+++ News-Update +++ Britische Regierung schottet Leicester ab

Leicester riegelt sich ab - bereits zum zweiten Mal in der Coronakrise
Foto: Joe Giddens/ dpaDieser Artikel wird fortlaufend aktualisiert.
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Britische Regierung schottet Leicester ab
23.25 Uhr: Die britische Regierung hat die Kontaktbeschränkungen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie in der englischen Stadt Leicester erneut verschärft. Das teilte der britische Gesundheitsminister Matt Hancock mit. Geschäfte in der mittelenglischen Stadt sollen von Dienstag an wieder zumachen, kündigte Hancock an. Auch Schulen müssen im Laufe der Woche wieder schließen.
Die Neuinfektionen in der Stadt mit etwa 350.000 Einwohnern machten nach Angaben von Hancock in der vergangenen Woche zehn Prozent aller Fälle in England aus. Großbritannien ist mit mehr als 43.500 Todesfällen bei nachweislich mit dem Coronavirus infizierten Menschen das am schwersten von der Pandemie betroffene Land Europas. Die Landesteile Schottland, Wales und Nordirland bestimmen selbst über ihre Kontaktbeschränkungen.
Die Regierung in London hatte die Ende März in England verhängten Beschränkungen in den vergangenen Wochen teilweise wieder aufgehoben. Seit Mitte Juni sind Läden dort wieder geöffnet. Auch der Schulunterricht wurde für bestimmte Jahrgangsstufen wieder aufgenommen. Vom 4. Juli an sollen auch Restaurants, Hotels, Museen, Kirchen und Büchereien wieder Besucher empfangen dürfen. Das gelte aber nicht für Leicester, sagte Hancock. "Wir empfehlen den Menschen in Leicester, zu Hause zu bleiben so viel sie können, und wir raten von allen nicht dringend notwendigen Reisen von und nach Leicester ab."
Circe du Soleil entlässt 3480 Mitarbeiter
22.20 Uhr: Das kanadische Unterhaltungs-Unternehmen Cirque du Soleil beantragt Insolvenzschutz und entlässt vorerst rund 3480 Mitarbeiter. Der Schritt sei eine Folge der in der Corona-Pandemie abgesagten Veranstaltungen, teilte das Unternehmen mit.
Der Entertainment-Konzern will seine Schulden mit Hilfe der kanadischen Regierung und von bisherigen Beteiligungsgesellschaften umschichten. Die aktuellen Pläne sehen vor, dass dadurch 300 Millionen US-Dollar an liquiden Mitteln bereitgestellt werden und die Institutionen dafür die Vermögensgegenstände des Unternehmens übernehmen. Die Gebote beinhalteten auch die Absicht, die Mehrheit der gekündigten Mitarbeiter wieder einzustellen, sobald es das wirtschaftliche Umfeld erlaube. Ein Gericht in Quebec werde den Antrag am Dienstag erörtern, hieß es.
Weltweit hatte Cirque du Soleil im Zuge der Pandemie den Betrieb von mehreren Dutzend Shows einstellen müssen, darunter allein sechs im US-Glücksspielparadies Las Vegas. Auch zwei Produktionen in Deutschland waren betroffen: In München wurde "Totem" Mitte März beendet, zwei Wochen vor der ursprünglich angesetzten letzten Vorstellung. In Hamburg lief bis zur Schließung im März "Cirque du Soleil: Paramour" in Zusammenarbeit mit Stage Entertainment. Aktuell sind Aufführungen bis Ende August 2020 ausgesetzt. Die Produktion soll nach 16 Vorstellungen im September auslaufen. Für September 2021 ist eine neue Show in Berlin angekündigt.
Genfer Autosalon fällt auch 2021 aus
20.45 Uhr: Der Genfer Autosalon fällt im Zuge der Coronakrise auch 2021 aus. Das hätten das Komitee und der Stiftungsrat der Automesse beschlossen, hieß es in einer Mitteilung.Eine Umfrage habe ergeben, dass eine Mehrheit der Aussteller "wahrscheinlich" an einer Neuauflage der Messe 2021 nicht teilnehmen werde und einen Autosalon 2022 bevorzuge.
"Der Automobilsektor befindet sich in einer schwierigen Phase und die Aussteller brauchen Zeit, um sich von den Folgen der Pandemie zu erholen", hieß es. "Darüber hinaus ist nicht sicher, ob die gesundheitliche Situation die Organisation einer Veranstaltung mit mehr als 600.000 Besuchern und 10.000 Journalisten im kommenden Frühjahr erlaubt."
Der Genfer Autosalon gilt als größte öffentliche Veranstaltung in der Schweiz und war bereits in diesem Jahr aufgrund der Coronavirus-Pandemie abgesagt worden. Im Jahr 2021 hätte der Autosalon vom 4. bis 14. März stattfinden sollen. Begründet wird die neuerliche Absage auch mit den finanziellen Folgen der diesjährigen Absage, die "schätzungsweise 11 Millionen Schweizer Franken" an Verlusten verursacht habe.
Corona-Pandemie laut WHO noch nicht annähernd vorbei
19.36 Uhr: Sechs Monate nachdem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erstmals auf das Coronavirus aufmerksam gemacht hatte, hat sie erneut vor den Folgen der Pandemie gewarnt. Die Krise sei noch nicht einmal annähernd vorbei, teilte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus mit.
"Die meisten Menschen bleiben anfällig, das Virus hat noch viel Bewegungsspielraum", sagte er. Inzwischen seien zehn Millionen Infektionen bestätigt, 500.000 Menschen starben an den Folgen der Lungenkrankheit Covid-19.
"Wir alle wollen, dass dies vorbei ist. Wir alle wollen mit unserem Leben weitermachen", sagte Ghebreyesus. Obwohl viele Länder Fortschritte machten, beschleunige sich die Pandemie sogar noch.
Broadway sagt alle Veranstaltungen für dieses Jahr ab
19.26 Uhr: Im berühmtesten Theaterviertel der Welt bleiben wegen der Coronakrise in diesem Jahr die Lichter aus: Am New Yorker Broadway wurden alle Vorstellungen für den Rest des Jahres abgesagt. Bereits gekaufte Tickets bis zum 2. Januar würden erstattet oder umgetauscht, teilte der Branchenverband "The Broadway League" mit. Wegen der Pandemie waren seit dem 12. März alle Vorstellungen abgesagt worden.
Der Broadway mit seinen rund 40 Theaterstücken und Musicals zählt zu den wichtigsten Touristenmagneten der Millionenmetropole. Im Jahr 2019 wurden 14,7 Millionen Tickets für insgesamt knapp 1,8 Milliarden Dollar verkauft. Das entspricht in etwa dem Anderthalbfachen des Tickets-Umsatzes in allen deutschen Kinos. Zuvor hatte auch bereits das berühmte Konzerthaus Carnegie Hall angekündigt, dass es bis Anfang Januar 2021 keine Auftritte gebe.
Bundesrat billigt Konjunkturpaket einstimmig
17.33 Uhr: Familienbonus und weniger Mehrwertsteuer ab Juli: Der Bundestag hat das Konjunkturpaket zur Bewältigung der Coronakrise bereits beschlossen. Nun gibt es auch die Zustimmung des Bundesrats.
EU will Einreisesperren für viele Länder erhalten
17.20 Uhr: Wegen der Pandemie hatte die EU umfangreiche Einreisesperren verhängt. Für die USA und viele weitere Drittländer soll das weiterhin gelten. Lockerungen sind nur für 14 Staaten geplant.
Am 31. Dezember 2019 wandte sich China erstmals an die Weltgesundheitsorganisation (WHO). In der Millionenstadt Wuhan häuften sich Fälle einer rätselhaften Lungenentzündung. Mittlerweile sind mehr als 180 Millionen Menschen weltweit nachweislich erkrankt, die Situation ändert sich von Tag zu Tag. Auf dieser Seite finden Sie einen Überblick über alle SPIEGEL-Artikel zum Thema.
QR-Code als Eintrittskarte für Griechenland-Urlauber
16.26 Uhr: Griechenland-Touristen müssen sich ab Mittwoch auf ein kompliziertes Einreiseverfahren einstellen: Wie die Regierung in Athen am Montag mitteilte, müssen alle Touristen 48 Stunden vor ihrer Einreise online ein Anmeldeformular mit einem Fragebogen ausfüllen und erhalten dann im Gegenzug einen persönlichen QR-Code, der bei der Ankunft darüber entscheidet, ob sie auf das Virus getestet werden.
Erst nach der Ankunft erfahren sie, ob sie getestet werden und sich dann an ihrer Urlaubsadresse isolieren müssen, bis das Ergebnis feststeht. Das neue Verfahren der Zivilschutzbehörde dürfte dafür sorgen, dass "die Mehrheit der importierten Corona-Fälle entdeckt" werde, sagte der Regierungsberater Dimitrios Paraskevis dem Sender Skai TV. Das Verfahren gilt demnach bis Ende August.
Am 1. Juli öffnen auch alle Flughäfen des Landes für internationale Flüge. Die Häfen von Patras und Igoumenitsa stehen wieder für Fähren aus Italien offen, während Kreuzfahrtschiffe die anderen Häfen ansteuern dürfen. Seit dem 15. Juni waren zunächst nur die Flughäfen von Athen und Thessaloniki geöffnet, ankommende Touristen wurden eher willkürlich getestet. Griechenland hat mit 191 Corona-Toten relativ wenige Opfer zu beklagen.
Folgen von Corona in Afrika schlimmer als zuvor erwartet
16.03 Uhr: Die Coronakrise wird die afrikanischen Länder südlich der Sahara laut des Internationalen Währungsfonds (IWF) noch härter wirtschaftlich treffen als zunächst erwartet. In diesem Jahr drohe der Region ein Schrumpfen der wirtschaftlichen Leistung um 3,2 Prozent, nicht 1,6 Prozent, wie noch im April prognostiziert. Das Einkommen pro Kopf werde im Durchschnitt um sieben Prozent sinken.
Dies liegt demnach unter anderem an den strengen Maßnahmen, die viele Länder Afrikas verhängten und die teilweise verheerende wirtschaftliche Auswirkungen haben, etwa in Südafrika. Die meisten Länder haben inzwischen begonnen, die Maßnahmen wieder zu lockern - oft aus wirtschaftlichen Gründen. Zudem spielten eine stark gesunkene Nachfrage sowie die unterbrochenen Lieferketten und der globale Rückgang der Wirtschaftsleistung eine Rolle, hieß es.
Das Coronavirus erreichte Afrika recht spät und mit rund 383.000 Fällen hat der Kontinent weniger Infizierungen verzeichnet als andere Regionen der Welt. Allerdings beschleunigt sich inzwischen die Ausbreitung. Die meisten Fälle haben Südafrika, Ägypten, Nigeria und Ghana verzeichnet. Die panafrikanische Gesundheitsbehörde Africa CDC erwartet, dass die Pandemie erst im August oder September ihren Höhepunkt in Afrika erreichen wird.
Remdesivir-Behandlung soll 2340 Dollar pro US-Patient kosten
15.46 Uhr: Der US-Biotechkonzern Gilead hat die Behandlungskosten für sein als Hoffnungsträger geltendes Medikament Remdesivir festgelegt. Der Preis für eine fünftägige Behandlung mit dem Mittel, das das Unternehmen ursprünglich zum Einsatz gegen Ebola-Infektionen entwickelt hatte, soll in den USA und anderen Industrieländern 2340 Dollar pro Patient betragen, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Für Privatpatienten sollen es 3120 Dollar sein.
Der Preis war Gegenstand hitziger Debatten, seit die US-Gesundheitsbehörde FDA im Mai den Einsatz des Mittels in Notfällen bei Covid-19-Patienten genehmigt hatte. Experten hatten gefordert, Gilead dürfe die Pandemie nicht für Profitzwecke ausnutzen. Der nun festgelegte Preis liegt unter den 5080 Dollar, die die US-Forschungsgruppe für Arzneimittelpreise empfohlen hat. Analysten gehen gleichwohl davon aus, dass der Konzern mit Remdesivir in den nächsten Jahren Einnahmen in Milliardenhöhe erzielen könnte.
Zuletzt hatte die europäische Arzneimittelbehörde EMA grünes Licht für einen bedingten Einsatz des Medikaments bei Covid-19-Patienten in der EU gegeben. Die Europäische Kommission muss aber noch die Freigabe erteilen.
Einschränkungen im Kreis Gütersloh werden um eine Woche verlängert
15.27 Uhr: Das Infektionsgeschehen in Kreis Gütersloh ist laut NRW-Ministerpräsident Armin Laschet mittlerweile unter Kontrolle. Die geltenden Beschränkungen sollen dennoch verlängert werden. Für den Nachbarkreis Warendorf dagegen laufen Einschränkungen in der Nacht zu Mittwoch aus.
Corona-Tests: Was der Vorstoß aus Bayern bringt
Als erstes Bundesland will Bayern kostenlose Tests für alle anbieten. Aus wissenschaftlicher Sicht bietet das jedoch kaum Vorteile. Wo Massentests stattdessen sinnvoll sind, lesen Sie hier: Der Jedermann-Test
"Unauslöschliche Narben": Italien gedenkt Opfern
14.40 Uhr: Mit einer Zeremonie in Bergamo hat Italien der zahlreichen Opfer der Pandemie gedacht. Das Virus habe in Italien "unauslöschliche Narben" hinterlassen, sagte Staatschef Sergio Mattarella am Sonntagabend. Weltweit stieg die Zahl der Todesopfer der Pandemie derweil auf mehr als eine halbe Million. Rund um den Globus wurden mittlerweile mehr als zehn Millionen Ansteckungen nachgewiesen.
Die Trauerzeremonie in Bergamo galt den Opfern in der gleichnamigen norditalienischen Provinz. Präsident Mattarella machte jedoch deutlich, es sei das ganze Land, das in Bergamo "gelitten hat, das verletzt worden ist, das geweint hat".
Bergamo und andere norditalienische Gebiete waren die am schlimmsten von dem neuartigen Virus heimgesuchten Regionen Italiens. Mehr als 6000 Menschen starben allein in der Provinz Bergamo an den Folgen der Infektion, landesweit waren es bislang mehr als 34.000 Todesopfer. "Die Epidemie hat unsere Leben verändert", sagte Mattarella. Alle Bürger hätten Bilder im Kopf, die sie nicht mehr vergessen könnten.
Iran: Über 160 Tote an einem Tag
14.31 Uhr: In Iran sind innerhalb von 24 Stunden über 160 Corona-Patienten gestorben, eine Rekordzahl. Damit liege die Zahl der Toten aktuell bei 10.670 und die der Infizierten bei 225.205, sagte Ministeriumssprecherin Sima Lari.
Der erneute Anstieg der Fallzahlen geschah nach Ansicht von Experten wegen der Lockerungen in den vergangenen Wochen. Nach einem zwischenzeitlichen Rückgang der Infektionswelle Ende Mai hatte die Regierung von Hassan Ruhani die Maßnahmen gelockert und fast allen Branchen die Arbeit wieder erlaubt. Mit den Lockerungen wurden auch die Menschen immer unvorsichtiger. Laut Gesundheitsministerium nehmen nur noch zehn Prozent der 82 Millionen Iraner die Hygienevorschriften ernst.
Nun will Ruhani ab kommenden Samstag für drei Wochen eine Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr und an überdachten Orten mit größeren Menschenansammlungen einführen. Experten jedoch bezweifeln, dass diese Anweisungen von den Menschen befolgt werden, besonders da es weder geeignete Kontrollen noch Geldstrafen bei Verstößen geben wird. An seiner Lockerungspolitik will Ruhani aber trotz Kritik festhalten. Er sei der Auffassung, dass die Krise noch länger andauere und eine längerfristige Einschränkung der Wirtschaftsaktivitäten nicht machbar sei. Die Iraner sollten laut Ruhani lieber lernen, "mit dem Virus zu leben".
Deutsche Inflation steigt überraschend - Essen und Dienstleistung teurer
14.25 Uhr: Die deutsche Inflation ist trotz der Krise im Juni überraschend gestiegen. Die Teuerungsrate kletterte auf 0,9 von 0,6 Prozent im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im Mai lag sie noch auf dem niedrigsten Stand seit September 2016. Ökonomen hatten mit einem unveränderten Niveau gerechnet. Die Europäische Zentralbank sieht einen Wert von knapp zwei Prozent als ideal für die Konjunktur an, verfehlt dieses Ziel aber für den Euroraum schon seit Jahren.
Der weltweite Konjunktureinbruch infolge der Pandemie hat den Ölpreis in den vergangenen Wochen gedrückt und damit auch die Inflation gebremst. Energie verbilligte sich den Statistikern zufolge im Juni binnen Jahresfrist um 6,2 Prozent - damit aber nicht mehr so stark wie noch im Mai mit 8,5 Prozent.
Nahrungsmittel wie Obst und Gemüse verteuerten sich hingegen erneut weit überdurchschnittlich um 4,4 Prozent. Dienstleistungen kosteten 1,4 Prozent mehr, wobei die Wohnungsmieten um 1,4 Prozent anzogen. Waren verteuerten sich insgesamt um 0,2 Prozent, nach einem Minus von 0,4 Prozent im Mai.
Krankenhaus in Indien mit 10.000 Betten aus Karton
14.11 Uhr: 10.000 Betten aus Karton sollen Indien helfen, mit den rasch zunehmenden Infektionen zurechtzukommen. Sie stehen in einem ungenutzten Gebäude einer religiösen Sekte in der Hauptstadt Neu-Delhi - dem Epizentrum Indiens. Von der zuständigen Behörde hieß es, dass Kartonbetten leicht seien, dass man sie schnell aufbauen könne und dass sie jeweils umgerechnet 14 Euro kosteten. Außerdem würden Chemikalien auf der Oberfläche der Kartonbetten diese wasserfest und somit gut waschbar machen. Laut Hersteller überlebt das Virus dort nur 24 Stunden.
Indien ist auf Platz vier der am meisten von Corona betroffenen Länder der Welt - nach Russland, Brasilien und den USA. Inzwischen gibt es dort mehr als eine halbe Million Fälle, mehr als 16.000 Menschen mit dem Virus sind gestorben.
Die offiziell gemeldete Zahl der Infizierten bezieht sich ausschließlich auf mit Labortests nachgewiesene Infektionen. Wie viele Menschen sich tatsächlich täglich neu infizieren und bislang infiziert waren, ohne positiv getestet worden zu sein, ist unklar. Antikörperstudien zeigen, dass es eine erhebliche Dunkelziffer an unentdeckten Infektionen gibt.
Die offizielle Zahl der Toten beschreibt, wie viele Menschen mit dem Virus gestorben sind. In wie vielen Fällen die Infektion ursächlich für den Tod war, lässt sich daraus nicht unmittelbar ablesen. Obduktionsstudien zeigen aber, dass bei den meisten Toten die Covid-19-Erkrankung auch die Todesursache war.
Mehr Informationen dazu, was im Umgang mit Corona-Daten zu beachten ist und welche Quellen der SPIEGEL nutzt, lesen Sie hier.
Um mehr Platz für Kranke bereitzustellen, stattet Indien auch Züge, Hotels und Stadien mit Betten aus. Kürzlich sagte der Regierungschef von Neu-Delhi, Arvind Kejriwal, dass die Todeszahlen Anfang Juni wegen eines Mangels an Krankenhausbetten und Testmöglichkeiten in der Hauptstadt gestiegen seien. Inzwischen sei die Lage besser, aber es sei unklar, wie lange das so bleibe.
Trump und Corona: Schönreden, Verdrängen, Leugnen
Die Zahl der registrierten Corona-Fälle steigt in den USA auf Rekordhöhe - doch der US-Präsident hält an seiner Ansicht fest, die Pandemie sei vorbei. Sehen Sie hier eine Video-Chronik in Zitaten.
Umfrage: Geringere Mehrwertsteuer ermuntert kaum zum Geldausgeben
13.56 Uhr: Die Mehrheit der Bürger fühlt sich nach einer Umfrage durch die Mehrwertsteuersenkung nicht ermuntert, mehr Geld auszugeben. Entsprechend äußerten sich in der Befragung des YouGov-Instituts 57 Prozent. 24 Prozent gaben an, sich dazu ermuntert zu fühlen. 19 Prozent machten keine Angabe. Zweck der Mehrwertsteuersenkung ist es, den Konsum anzukurbeln und damit die in der Krise leidende Wirtschaft.
Hilfsorganisationen schlagen wegen Hungerkrise in Syrien Alarm
13.14 Uhr: In Syrien sind Lebensmittel in der Pandemie so teuer wie nie seit Beginn des Bürgerkrieges, neun Millionen Syrerinnen und Syrer hungern. Hilfsorganisationen warnen, kurz vor einer internationalen Geberkonferenz, vor einer Hungerkrise: "Die Menschen müssen ihre Mahlzeiten verkleinern oder ganz ausfallen lassen", sagte etwa Halil Kurt, Programmkoordinator der Welthungerhilfe für Syrien. "Sie überleben noch, aber sie haben keine ausgewogene Ernährung mehr."

Mädchen in einem Flüchtlingscamp in Idlib, Nordsyrien: "Sie überleben noch"
Foto:KHALIL ASHAWI/ REUTERS
Das syrische Pfund hat in den vergangenen Monaten massiv an Wert verloren. Die Corona-Pandemie und neue US-Sanktionen haben die Lage verschärft. Das Welternährungsprogramm (WFP) spricht von einer "beispiellosen Hungerkrise". Die Preise für Essen seien innerhalb eines Jahres um mehr als 200 Prozent gestiegen.
"Brot? Kann sich kaum jemand mehr leisten", sagt Koordinator Halil im SPIEGEL-Interview. Er kennt die Situation der Geflüchteten auf der türkischen und syrischen Seite sehr gut. Das Interview lesen Sie hier.
Bahn-Preise sinken wegen Steuersenkung, Bordrestaurants öffnen
12.25 Uhr: Die Deutsche Bahn senkt ab Juli in ICE und IC die Preise und öffnet auch die Bordrestaurants wieder. Der Staatskonzern gibt die im Zuge des Konjunkturprogramms beschlossene Mehrwertsteuersenkung weiter und reduziert die Ticketpreise um 1,9 Prozent, wie das Unternehmen mitteilte. Auch die Bahncards werden billiger. Bei Speisen und Getränken wirkt sich die Mehrwertsteuersenkung ebenfalls aus. Die Bahn reduziert hier die Preise um 2,5 Prozent. Die Bordrestaurants mit Bedienung sollen ab Mitte Juli wieder öffnen.
Im Nahverkehr mit den zahlreichen Verkehrsverbünden und der Beteiligung der Kommunen ist das Vorgehen dagegen uneinheitlich. Die Mehrwertsteuersenkung ist ohnehin auf ein halbes Jahr begrenzt, danach könnten die Preise wieder steigen. Im Fernverkehr der Bahn wurde der Steuersatz allerdings bereits im Zuge des Klimapakets Anfang des Jahres von 19 auf sieben Prozent reduziert, was der Konzern ebenfalls weitergab. Jetzt sinkt dieser Satz noch einmal auf fünf Prozent.
Tschechien: Höchste Zahl an Neuinfektionen seit April
12.10 Uhr: Tschechien hat die höchste tägliche Zahl an Neuinfektionen seit Anfang April registriert. Am Sonntag wurden 305 bestätigte Erkrankungsfälle gemeldet, während es am Samstag noch 260 gewesen waren. Nach Einschätzung von Gesundheitsminister Adam Vojtech handelt es sich nicht um eine zweite Welle. Grund für den sprunghaften Anstieg sei ein lokaler Infektionsherd in der Industrieregion Mährisch-Schlesien. Dort finden derzeit Reihenuntersuchungen unter Bergleuten des staatlichen Steinkohleförderers OKD statt.
Während die Maßnahmen im Rest des Landes weiter gelockert werden, kommt es in der östlichen Region zu Verschärfungen. Unter anderem sind dort bis auf Widerruf nur Versammlungen von bis zu 100 Menschen zulässig. Zudem gilt die Mundschutzpflicht weiter, die im Rest des Landes ab dem 1. Juli bis auf wenige Ausnahmen entfällt. Als stabil schätzt das Gesundheitsministerium die Entwicklung in der Hauptstadt Prag ein, die bei Touristen wegen ihrer historischen Bausubstanz beliebt ist. In Tschechien wurden bisher 348 Todesfälle mit Covid-19 in Verbindung gebracht.
Johnson nennt Krise "absoluten Albtraum" - und verbittet sich Kritik
11.52 Uhr: Kein europäisches Land hat so viele Corona-Tote zu beklagen wie Großbritannien. Premierminister Johnson spricht von einem "Desaster", will die Fehleranalyse aber aufschieben.
Mehrwertsteuersenkung hebt Wirtschaftsleistung um 0,2 Prozentpunkte
11.25 Uhr: Die geplante vorübergehende Senkung der Mehrwertsteuer wird die Wirtschaftsleistung nach Angaben des Ifo-Instituts in diesem Jahr um 0,2 Prozentpunkte oder 6,5 Milliarden Euro vergrößern. Zugleich bedeute die Senkung von 19 auf 16 Prozent vom 1. Juli bis zum Jahresende Steuerausfälle von 20 Milliarden Euro.
Hintergrund sei, dass die Nachfrage nach im Inland produzierten Konsumgütern nicht im gleichen Umfang zulege wie die Steuersenkung. "Daraus folgt nicht notwendigerweise, dass die Umsatzsteuersenkung als konjunkturpolitische Maßnahme abzulehnen ist", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. "Man kann die Stützung der Unternehmen und die Entlastung der Konsumenten in der aktuellen Krisensituation durchaus als wünschenswert ansehen, selbst wenn es nicht zu einer starken Ausdehnung des Konsums kommt."
Insgesamt sollten an Konjunkturprogramme jedoch nicht zu hohe Erwartungen gerichtet werden, sagte er. Trotzdem sei es "sinnvoll und notwendig", die Konjunktur in der Krise mit Mitteln der Fiskalpolitik zu stützen.
Nach Lockerungen - Stimmung türkischer Wirtschaft bessert sich
11.09 Uhr: Die Stimmung der türkischen Wirtschaft hat sich im Juni spürbar aufgehellt. Das Barometer dazu kletterte um 19,1 Prozent zum Vormonat auf 73,5 Punkte, wie das nationale Statistikamt mitteilte. Dies war der zweite Anstieg in Folge und geht einher mit den Lockerungen der Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus. Im März und April war die Wirtschaft kräftig eingebrochen. Bei Werten über 100 Zählern signalisiert das Barometer einen optimistischen Ausblick der Firmen. Der Index lag letztmals im März 2018 über dieser Schwelle.
Jugendvertreter kritisieren Konjunkturpaket als nicht zukunftsweisend
10.56 Uhr: Vertreter von Jugendverbänden haben das Konjunkturpaket der Bundesregierung als untauglich zur Gestaltung der Zukunft kritisiert. "Die Bundesregierung hat ein Rettungspaket geschnürt, das meine Zukunft nicht retten kann. Denn es führt uns nur zurück ins alte Normal", sagte der Sprecher des Jugendrates der Generationen-Stiftung, Elia Mula. "Wir müssen Wirtschaft, Klima und Soziales zusammen denken, um die Krise als Momentum für Veränderung zu nutzen."
Co-Jugendratssprecherin Hannah Lübbert betonte: "Für die vielfältigen Krisen unserer Zeit benötigen wir nachhaltige und systematische Lösungsansätze. Doch das Konjunkturpaket besteht vor allem aus zusammengewürfelten, kurzfristigen Einzelmaßnahmen."
Die Vertreter des Jugendrates forderten Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zu einem Gespräch auf: "Bleiben Sie nicht als Krisenkanzlerin in Erinnerung, die unsere Generation sehenden Auges in die Katastrophe geschickt hat. Setzen Sie sich mit einem Rettungspaket für eine Klima-Kehrtwende ein."
Testzentrum öffnet an Frankfurter Flughafen
10.52 Uhr: Test machen, einsteigen, Quarantäne am Zielort vermeiden: Das ist für Reisende am Frankfurter Flughafen möglich. Das Biotechnologie-Unternehmen Centogene hat das Projekt in Zusammenarbeit mit dem Flughafenbetreiber Fraport und der Lufthansa am Montag gestartet. Voraussichtlich bis Ende Juli 2021 können abfliegende und auch ankommende Passagiere das "Walk-In-Testcenter" in der Nähe des Terminalgebäudes und des Fernbahnhofs aufsuchen. Die derzeitige Kapazität betrage etwa 300 Tests pro Stunde, hieß es.
Nach Angaben des Unternehmens soll das Testzentrum eine "Blaupause für die Öffnung des internationalen Reiseverkehrs" sein. Denn in viele Länder können Passagiere derzeit nicht ohne eine maximal 72 Stunden zurückliegende Testung direkt einreisen.
Tests können den Angaben zufolge entweder am Vortag oder vor Reiseantritt am Tag der Abreise vorgenommen werden. Alle Ergebnisse würden den Passagieren über eine sichere, digitale Plattform zur Verfügung gestellt und mit dem Flugticket verknüpft. Das Ergebnis des 59 Euro teuren Tests liege nach etwa fünf bis sechs Stunden vor.
Wimbledon 2021 nicht gegen Pandemie versicherbar
10.21 Uhr: Das weltberühmte Rasen-Tennisturnier in Wimbledon wird sich trotz der Coronakrise im kommenden Jahr nicht für einen Pandemiefall versichern können. Das berichtete die britische Tageszeitung "The Telegraph" unter Berufung auf Aussagen des Turnier-Organisators Richard Lewis.
Das Grand-Slam-Turnier in London, das am heutigen Montag begonnen hätte, habe in diesem Jahr kaum finanziellen Schaden genommen, da die Veranstaltung mit einer siebenstelligen Summe gegen übertragbare Krankheiten versichert wurde. Neben den Veranstaltern des All England Clubs habe der britische Dachverband die durch die Absage entgangenen Einnahmen auffangen können. Das gleiche Verfahren sei jedoch im nächsten Sommer aufgrund der aktuellen Lage unmöglich, erklärte Lewis. Übertragbare Krankheiten seien derzeit nicht versicherbar.
Neuinfektionen in Russland so niedrig wie seit Ende April nicht mehr
09.44 Uhr: In Russland melden die Behörden 6719 festgestellte Neuinfektionen. Das ist der geringste tägliche Zuwachs seit dem 29. April. Insgesamt liegt die Zahl der ermittelten Ansteckungen nun bei 641.156. Die Zahl der Todesfälle steigt in den vergangenen 24 Stunden um 93 auf 9166.
Café-Mitarbeiter verweigert Kundin ohne Maske den Service - fast 90.000 Dollar Trinkgeld
09.18 Uhr: Als eine Kundin den Laden ohne Mundschutz betrat, wies Barrista Lenin Gutierrez sie auf die Maskenpflicht hin. Die Frau reagierte mit einem wütenden Facebook-Post - doch die Nutzer stellten sich auf Gutierrez' Seite.
Sieben-Tage-Inzidenz im Kreis Gütersloh noch deutlich über 50
08.20 Uhr: Unmittelbar vor der Entscheidung über eine Verlängerung des regionalen Lockdowns im Kreis Gütersloh liegt die Kennziffer der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage noch deutlich über der Marke von 50. Das geht aus den am Montag veröffentlichten Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor. Demnach setzte sich nach sehr hohen Werten durch den Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies der Abwärtstrend bei der sogenannten Sieben-Tage-Inzidenz fort. Laut den jüngsten RKI-Daten gab es im Kreis Gütersloh nun 112,6 solche Fälle innerhalb der vergangenen sieben Tage nach zuvor 132,9 am Sonntag und 164,2 am Samstag. Am Dienstag hatte dieser Wert noch 270,2 betragen.
Brasilianische Fußballmannschaften protestieren gegen Wiederaufnahme des Spielbetriebs
07.45 Uhr: Unter Protesten von Traditionsvereinen hat die Fußballregionalmeisterschaft im brasilianischen Rio de Janeiro den Spielbetrieb wieder aufgenommen. Zuvor hatten Spieler sich wegen der anhaltenden Coronakrise dagegen ausgesprochen. Doch nun mussten sie wieder ins Stadion. "Eine gute Regelung ist die, die Leben respektiert", stand auf einem Protestbanner bei einem der ersten Spiele am Sonntag. Eine der Mannschaften protestierte mit schwarzen Trikots und dankte den Angestellten im Gesundheitssektor. Derweil registrierte der Bundesstaat Rio de Janeiro am Sonntag 111.298 Corona-Infizierte und 9819 Tote.
Autoindustrie und Tourismus besonders von Kurzarbeit betroffen
06.55 Uhr: In der Krise haben viele Betriebe in Deutschland Kurzarbeit angemeldet. Von Region zu Region gibt es aber erhebliche Unterschiede, wie Forscher ermittelt haben.
Volle Fußballstadien? "Das wird noch dauern"
06.55 Uhr: Der Chefmediziner des Deutschen Fußball-Bunds (DFB), Tim Meyer, hält eine Rückkehr zur Normalität bei Fußballspielen vorerst noch nicht für möglich. Das sagte der 52-Jährige in einem Interview. Er sei zuversichtlich, dass es einen Impfstoff geben werde, "der wieder volle Stadien erlaubt. Aber das wird noch dauern", sagte Meyer. Der Chefmediziner hatte als Leiter einer Taskforce das Hygienekonzept für die Geisterspiele der Bundesliga in der Corona-Pandemie erstellt. Er selbst sei bei den Spielen nicht im Stadion gewesen - aus Schutzgründen. "Ich habe mir die Spiele nachmittags oder abends in einer Zusammenfassung angeschaut."
Uruguay und das Coronavirus: Die Oase im Zentrum der Pandemie
Kaum ein Land bewältigt die Coronakrise so erfolgreich wie Uruguay. Die Regierung verzichtet auf die striktesten Maßnahmen - und vertraut den Bürgern. Lesen Sie hier mehr dazu.
Deutschland will neuen Vorstoß für Uno-Resolution zu Corona starten
05.50 Uhr: Deutschland will einen neuen Vorstoß für eine Resolution des Uno-Sicherheitsrats zur Corona-Pandemie starten. Es sei ein "Armutszeugnis" für den Sicherheitsrat, dass er sich bei diesem wichtigen globalen Thema bisher nicht einig geworden sei, sagte Außenminister Heiko Maas (SPD) in einem Interview der Nachrichtenagentur dpa. "Es kann nicht sein, dass der Sicherheitsrat sprachlos bleibt, wenn die ganze Welt es mit einer solchen Pandemie zu tun hat."
Deutschland übernimmt am 1. Juli für einen Monat den Vorsitz in dem wichtigsten Uno-Gremium. Eine Corona-Resolution ist bisher an einem Streit zwischen den USA und China gescheitert, in dem es vor allem um die Rolle der Weltgesundheitsorganisation WHO geht. US-Präsident Donald Trump wirft der WHO vor, im Sinne Chinas zu handeln und will sie nicht in einer Resolution erwähnt sehen.
"Das ist ein weiteres Beispiel dafür, dass der Sicherheitsrat kurz vor der Handlungsunfähigkeit steht", sagte Maas. "In den großen, aktuellen Krisen wie Syrien oder Corona wird der Sicherheitsrat nicht mehr den Ansprüchen gerecht, die man an ihn haben müsste. Es gibt eine dauerhafte Selbstblockade - mal von der einen, mal von der anderen Seite." Maas forderte China und die USA auf, ihre Differenzen bei einem so globalen Thema wie Corona zurückstellen. Er bekräftigte auch die schon seit vielen Jahren von Deutschland und zahlreichen weiteren Ländern erhobene Forderung, den Uno-Sicherheitsrat umfassend zu reformieren.
Australien befürchtet zweite Welle
05.12 Uhr: Australien verzeichnet den größten Anstieg neuer Fälle seit fast drei Monaten. Der Bundesstaat Victoria gibt 75 neue Infektionen in den vergangenen 24 Stunden bekannt. Zwar fehlen zunächst Zahlen aus mehreren anderen Landesteilen. Der Anstieg ist jedoch schon jetzt der größte in Australien seit dem 11. April. Victoria erwägt nun die Wiedereinführung von Beschränkungen wie ein Abstandsgebot, sagen Gesundheitsbehörden. Die Maßnahmen waren ab Mai gelockert worden.
In Victoria mit der Hauptstadt Melbourne leben rund sechs Millionen Menschen, es ist der zweitbevölkerungsreichste Bundesstaat Australiens. In den vergangenen Wochen haben die täglichen Infektionszahlen in dem Land häufig unter 20 Fällen pro Tag gelegen.
262 registrierte Neuinfektionen in Deutschland
04.41 Uhr: Die lokalen Behörden haben dem Robert Koch-Institut 262 Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Damit haben sich seit Beginn der Coronakrise 193.761 Menschen in Deutschland nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt, wie das RKI am frühen Montagmorgen meldete (Datenstand 29.06., 0.00 Uhr).
8961 mit dem Virus infizierte Menschen starben nach RKI-Angaben in Deutschland - das bedeutet ein Plus von vier im Vergleich zum Vortag. Etwa 178.100 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Das sind etwa 400 mehr als noch einen Tag zuvor.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 28.6., 0.00 Uhr, bei 0,71 (Vortag: 0,62). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel weniger als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Seit Mitte Mai gibt das RKI zudem ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen sank dieser Wert mit Datenstand 28.6., 0.00 Uhr, auf 0,71 (Vortag: 0,83). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.
Umfrage: Mehr als 50 Prozent der Bürger Tokios sind für Absage oder erneute Verschiebung von Olympia
04.30 Uhr: Die Bürger in Tokio sind zur Frage der Ausrichtung der wegen der Corona-Pandemie aufs nächste Jahr verschobenen Olympischen Sommerspiele einer Umfrage zufolge geteilter Meinung. 51,7 Prozent finden, dass die Spiele und die anschließenden Paralympics entweder abgesagt oder nochmals verschoben werden sollten, wie aus der am Montag veröffentlichten Umfrage der japanischen Tageszeitung "Tokyo Shimbun" unter rund 1000 Befragten hervorgeht. 46,3 Prozent sind dagegen, dass die Spiele im Sommer kommenden Jahres stattfinden.
Wegen der Pandemie hatten Japan und das Internationale Olympische Komitee (IOC) Ende März nach langem Zögern die Spiele verschoben. Sie sollen nun vom 23. Juli bis zum 8. August 2021 stattfinden. 27,7 Prozent der Befragten finden, dass sie ganz abgesagt werden sollten, während sich 24 Prozent für eine erneute Verlegung aussprachen. 31,1 Prozent waren dafür, dass die Spiele 2021 in vereinfachter Form, zum Beispiel ohne Publikum, stattfinden sollten. 15,2 Prozent finden, die Spiele sollten wie geplant abgehalten werden.
Britische Regierung plant massives Investitionsprogramm
04.00 Uhr: Der britische Premierminister Boris Johnson plant als Maßnahme gegen die wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise massive staatliche Investitionen in die Modernisierung von Schulen und anderer Infrastruktur. Ein Schwerpunkt soll auf der Sanierung von Schulgebäuden liegen, wie der Regierungschef am Sonntag ankündigte.
Für schulische Einrichtungen sollen nach Angaben von Johnsons Büro eine Milliarde Pfund (1,1 Milliarden Euro) ausgegeben werden. Damit sollten die ersten 50 Projekte eines auf zehn Jahre angelegten Infrastrukturprogramms im Schulbereich finanziert werden, hieß es. Weitere Details seines Investitionsprogramms will Johnson voraussichtlich in einer Rede am Dienstag bekanntgeben. In einem Interview der Zeitung "Mail on Sunday" sagte er, es solle auch in den Bau neuer Straßen und Krankenhäuser investiert werden.
Mit rund 43.500 Toten und über 312.000 Infektionsfällen ist Großbritannien das am schwersten von der Pandemie betroffene Land in Europa. Zu den gravierenden wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise kommen die Ungewissheiten über die künftigen Beziehungen des Landes zur EU.
Brasilien meldet 30.476 neue Infektionen
03.30 Uhr: In Brasilien wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums in den vergangenen 24 Stunden 30.476 neue Corona-Infektionen und 552 weitere Todesfälle verzeichnet. Insgesamt gebe es damit mehr als 1,34 Millionen bekannte Fälle und 57.622 Tote.
Da in dem bevölkerungsreichsten Land Lateinamerikas vergleichsweise wenig getestet wird, ist das Ausmaß der Krise dort sehr wahrscheinlich größer. Weltweit verzeichnen nur die USA mehr Infektionen und Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus.
Bars in Teilen Kaliforniens müssen wieder schließen
02.15 Uhr: Angesichts eines raschen Anstiegs von Corona-Neuinfektionen in Kalifornien hat Gouverneur Gavin Newsom in Teilen des US-Bundesstaats eine erneute Schließung von Bars angeordnet. Der Erlass gelte für sieben Bezirke, darunter auch die Millionenmetropole Los Angeles, erklärte Newsom am Sonntag über Twitter. Zudem werde den Behörden in acht weiteren Bezirken, darunter auch Sacramento und Santa Barbara, eine Schließung nahegelegt.
NEW: Due to the rising spread of #COVID19, CA is ordering bars to close in Fresno, Imperial, Kern, Kings, Los Angeles, San Joaquin, and Tulare, while recommending they close in Contra Costa, Riverside, Sacramento, San Bernardino, Santa Barbara, Santa Clara, Stanislaus, & Ventura.
— Gavin Newsom (@GavinNewsom) June 28, 2020
Die Behörden in Kalifornien meldeten zuletzt rund 5000 bis 6000 bestätigte Neuinfektionen pro Tag. Insgesamt gibt es dort bislang über 200.000 gemeldete Infektionen. Kalifornien hatte sehr früh als Vorsichtsmaßnahme Corona-Beschränkungen erlassen, diese zuletzt aber langsam gelockert. Weil viele der Neuinfektionen in Kalifornien, Texas und Florida im Durchschnitt jüngere Menschen betrafen, haben manche Gesundheitsexperten die Schließung von Bars gefordert.
In Texas erklärte Gouverneur Greg Abbott angesichts des Anstiegs der Neuinfektionen, dass die Pandemie in den vergangenen Wochen "einen sehr schnellen und sehr gefährlichen Wandel" erlebt habe. Er forderte die Bürger des südlichen Bundesstaats bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Vizepräsident Mike Pence auf, so viel wie möglich zu Hause zu bleiben. Pence appellierte an die Texaner, eine Maske zu tragen, um die Verbreitung des Virus zu stoppen. Texas hat zuletzt pro Tag ebenfalls rund 5000 bis 6000 Neuinfektionen gemeldet.
Airbus drosselt Produktion um 40 Prozent
01.46 Uhr: Die Corona-Pandemie trifft die Flugbranche hart - das wirkt sich auch auf die Hersteller der Maschinen aus. Airbus will für zwei Jahre deutlich weniger Jets bauen. Das wird Arbeitsplätze kosten. Lesen Sie hier mehr.
New York sucht seine verlorene Seele
Nach 100 Tagen der Lähmung erwacht New York City. Das einstige Corona-Epizentrum hat die Pandemie vorerst überstanden, mit Verlusten, Tränen und Sturheit. Wird die Stadt je wieder sein wie zuvor? Lesen Sie hier mehr.
SPD-Fraktion will auch in NRW Corona-Tests für alle
01.09 Uhr: Die SPD-Fraktion im Landtag möchte in Nordrhein-Westfalen flächendeckende Corona-Tests wie in Bayern. Auf die Frage, ob der bayerische Vorstoß auch für NRW sinnvoll wäre, sagte SPD-Fraktionschef Thomas Kutschaty der "Rheinischen Post" : "Wir brauchen endlich eine nationale Teststrategie. Das wäre wirklich verantwortungsvoll im Gegensatz zum coronapolitischen Blindflug der Landesregierung." Die Bayern hätten dies bereits verstanden. Dann werde es bald wohl auch bei Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) ankommen.
Grünenfraktionschefin Monika Düker verwies darauf, dass ihre Partei schon vor mehreren Wochen eine vorausschauende Teststrategie gefordert habe, damit frühzeitig Infektionsketten durchbrochen werden könnten. "Auch Kontaktpersonen von Verdachtsfällen ohne Symptome sollten getestet werden sowie besonders sensible Bereiche wie Altenheime, Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen und Flüchtlingsunterkünfte", sagte sie der Zeitung.
Die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) hatte am Sonntag angekündigt, dass sich in Bayern bald jeder, auch ohne Symptome, auf das Coronavirus werde testen lassen können. Die Kosten will der Freistaat übernehmen, sofern die Kassen nicht einspringen.
Österreich führt verpflichtende Corona-Tests für Reisende aus Gütersloh ein
00.30 Uhr: Urlauber aus dem Kreis Gütersloh dürfen nur mit einem negativen Corona-Test nach Österreich reisen. Das hatte der dortige Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Sonntagabend in der ORF-Sendung "Im Zentrum" angekündigt. Österreich verhalte sich mit diesen Plänen analog zu deutschen Bestimmungen. "Wir machen da eine gemeinsame Linie", sagte der Grünenpolitiker. Der Test dürfe nicht älter als 48 Stunden sein.
Menschen aus dieser Region müssten an Flughäfen, aber auch bei der Einreise per Auto mit Kontrollen rechnen, sagte Innenminister Karl Nehammer (ÖVP). Die Pläne gelten nicht für Reisende aus dem angrenzenden Kreis Warendorf, wo sich die Zahl der Infektionsfälle deutlich besser entwickelt habe, hieß es.
Die allgemeine Reisewarnung für Nordrhein-Westfalen werde am Montag aufgehoben, sie werde nur noch für den Kreis Gütersloh gelten. Das sagte Elisabeth Köstinger, Ministerin für Tourismus, in der Sendung "Bild live - Die richtigen Fragen". Auch nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa aus NRW-Regierungskreisen hat Österreich die generelle Reisewarnung für das Bundesland zurückgenommen.
In den Reisehinweisen des Auswärtigen Amtes hieß es am späten Sonntagabend, laut Mitteilung des österreichischen Gesundheitsministeriums müssten Reisende aus Gütersloh ab Montag 00.01 Uhr bei der Einreise einen negativen Corona-Test vorlegen.
Beim Fleischfabrikanten Tönnies im Kreis Gütersloh hatten sich mehr als 1500 Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert. Laut Behörden gibt es inzwischen auch außerhalb der Belegschaft einen merklichen Anstieg neuer Fälle.
Pelosi fordert landesweite Maskenpflicht für die USA
00.07 Uhr: Zur Eindämmung der Pandemie in den USA sollte das Tragen von Masken in der Öffentlichkeit nach Ansicht der Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, landesweit zur Pflicht werden. Dies sei "längst überfällig" sagte die Demokratin am Sonntag dem Sender ABC. Die Regierung müsse die Bedrohung durch die Pandemie endlich ernst nehmen, forderte sie. Während Präsident Donald Trump von Fortschritten im Kampf gegen das Coronavirus spreche, stünden die USA in Bezug auf Infektionen und Todesfälle in Wahrheit so schlecht da wie kein anderes Land, sagte Pelosi.
Die US-Gesundheitsbehörde CDC empfiehlt den Menschen in Amerika, in der Öffentlichkeit Masken zu tragen. Einzelne Bundesstaaten und Städte haben das Tragen von Masken, die Mund und Nase bedecken, inzwischen schon zur Pflicht erklärt, um der Pandemie Einhalt zu gebieten. Trump macht jedoch kein Geheimnis daraus, dass ihm das Tragen von Masken nicht liegt. Dadurch sind Masken inzwischen auch ein Politikum geworden: Trumps Republikaner stehen Masken im Schnitt deutlich häufiger skeptisch gegenüber als die Demokraten.
Corona fordert mehr als eine halbe Million Tote weltweit
00.05 Uhr: Seit Beginn der Pandemie sind US-Wissenschaftlern zufolge weltweit bereits mehr als 500.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Virus gestorben. Das ging am Sonntagnachmittag (Ortszeit) aus Daten der Johns Hopkins University in Baltimore hervor. Zuvor hatte die Zahl der weltweit bestätigten Infektionen am Sonntag bereits erstmals die Marke von 10 Millionen überschritten. Ein Viertel der Infektionen wurden aus den USA gemeldet, wo sich die Pandemie weiter rasch ausbreitet.
Die meisten Opfer haben demnach ebenfalls die USA zu beklagen, hier starben mehr als 125.000 Menschen. An zweiter Stelle lag Brasilien mit 57.000 Toten, gefolgt von Großbritannien mit knapp 44.000 Toten.
189.000 Fälle in 24 Stunden - erneut Rekord bei Corona-Neuinfektionen
00.01 Uhr: Die Coronakrise ebbt nicht ab. Die Zahl der täglichen gemeldeten Neuinfektionen ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO weltweit auf einem neuen Rekordwert. Deutschland schneidet vergleichsweise positiv ab. Lesen Sie hier mehr dazu.