+++ News-Update am 11. Juli +++ Hunderte Deutsche feiern am Ballermann - offenbar ohne Maske

Leerer Strand an der Playa de Palma: So gesittet ging es bei einer Party am Ballermann wohl nicht zu
Foto: Chris Emil Janssen/ imago images/Chris Emil JanßenDieser Artikel wird fortlaufend aktualisiert.
Nichts mehr verpassen: Für die neuesten Entwicklungen und wichtigsten Hintergründe abonnieren Sie unseren Coronavirus-Newsletter.
Tausende demonstrieren gegen Corona-Krisenmanagement der israelischen Regierung
23.50 Uhr: In Israel haben am Samstagabend tausende Menschen gegen den Umgang der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit der Corona-Pandemie demonstriert. Auf dem zentralen Rabin-Platz in Tel Aviv versammelten sich zahlreiche Menschen, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Der öffentlich-rechtliche Fernsehsender Kan 11 sprach von mehreren tausend Teilnehmern. Die Polizei wollte keine Teilnehmerzahl nennen. Sie war mit rund 300 Beamten im Einsatz, um die Einhaltung der Regeln zum Schutz vor dem Virus zu überwachen.
Der Protest wurde von Organisationen von Arbeitern, Freiberuflern und Kleinunternehmen organisiert, auch Studentenorganisationen beteiligten sich. Sie werfen der Regierung vor, die Menschen seien nach der Verhängung von Corona-Beschränkungen auf sich allein gestellt.
Mitte März hatte die israelische Regierung eine strikte Ausgangssperre verhängt, nur Menschen mit systemrelevanten Berufen durften zur Arbeit gehen. Ende Mai wurden einige Corona-Regeln gelockert, in der Folge schnellten die Infektionszahlen in die Höhe. Daher wurden Bars, Nachtclubs, Sportanlagen und öffentliche Schwimmbäder wieder geschlossen. Am Freitag hatte das israelische Gesundheitsministeriums einen neuen Höchststand der täglichen Neuinfektionen gemeldet. Binnen 24 Stunden steckten sich rund 1500 Menschen an. Insgesamt wurden landesweit mehr als 36.000 Infektionen registriert, mehr als 350 Infizierte starben.
Prostituierte fordern auf der Reeperbahn Wiedereröffnung der Bordelle
23.20 Uhr: Rund 400 Prostituierte sowie Bordellbetreiberinnen und -betreiber aus ganz Deutschland sind am Samstag laut Polizeiangaben auf der Hamburger Reeperbahn auf die Straße gegangen und haben die Wiedereröffnung der Bordelle gefordert. Sie hielten Plakate in die Höhe mit Aufschriften wie: "Sexarbeit darf nicht durch Corona in die Illegalität abrutschen" und "wir sind Hygieneprofis".
Die Sexarbeiterinnen und -arbeiter hätten sehr lange viel Verständnis für die Corona-Beschränkungen aufgebracht, doch so langsam schwinde die Geduld, sagte Johanna Weber vom Berufsverband erotische und sexuelle Dienstleistungen. Das habe auch damit zu tun, dass in vielen Nachbarländern erotische und sexuelle Dienste bereits wieder erlaubt sind. "In der Schweiz ist Prostitution seit vier Wochen wieder erlaubt und es hat seitdem keine Corona-Fälle im Zusammenhang mit Bordell-Besuchen dort gegeben", sagte Weber. In Deutschland sind Bordelle coronabedingt seit mehr als drei Monaten geschlossen.
77-jähriger Bollywood-Star Amitabh Bachchan wegen Covid-19 im Krankenhaus
22.34 Uhr: Bollywood-Megastar Amitabh Bachchan ist wegen einer Corona-Infektionen in ein Krankenhaus in Mumbai eingeliefert worden. "Ich wurde positiv auf Covid getestet", teilte der 77-jährige Schauspieler am Samstag bei Twitter mit. Auch seine Familie und Mitarbeiter seien getestet worden und warteten noch auf ihre Ergebnisse.
T 3590 -I have tested CoviD positive .. shifted to Hospital .. hospital informing authorities .. family and staff undergone tests , results awaited ..
— Amitabh Bachchan (@SrBachchan) July 11, 2020
All that have been in close proximity to me in the last 10 days are requested to please get themselves tested !
"Alle, die in den vergangenen zehn Tagen in meiner nächsten Nähe waren, sind aufgefordert, sich bitte testen zu lassen", appellierte Bachchan. Der als "Big B" bekannte Schauspieler ist bereits seit den frühen 1970er Jahren ein Star der indischen Filmbranche, 43 Millionen Menschen folgen ihm auf Twitter.
Nach der Verhängung eines landesweiten Lockdown in Indien Ende März hatte Bollywood erst kürzlich seine Dreharbeiten wieder aufgenommen. Schauspieler, die so wie Bachchan älter sind als 65 Jahre, dürfen wegen des erhöhten Risikos, ernsthaft an Covid-19 zu erkranken, allerdings noch nicht ans Set.
In Indien wurden bislang 820.916 Ansteckungen mit dem Coronavirus registriert. 22.123 Infizierte starben nach Angaben der Behörden. Kritikern zufolge wird in dem Land allerdings nicht ausreichend auf den neuartigen Erreger getestet. Mitarbeiter des Gesundheitsbereichs klagen außerdem, dass es nicht genügend Personal zur Bewältigung der Pandemie gebe.
Bolsonaros Familie negativ auf Corona getestet
19.40 Uhr: Nach dem positiven Corona-Test des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro gibt es bei seiner Ehefrau Entwarnung. Michelle Bolsonaro teilte auf Instagram mit, sie selbst und ihre beiden Töchter seien nicht infiziert. Eine Tochter stammt aus einer früheren Beziehung Michelle Bolsonaros. Der Präsident hatte seine Erkrankung am Dienstag öffentlich gemacht und erklärt, er begebe sich in Quarantäne. Brasilien ist mit mehr als 1,8 Millionen registrierten Infektionen und mehr als 70.000 Todesfällen nach den USA weltweit am zweitstärksten von der Pandemie betroffen. Staatschef Bolsonaro hatte die Gefahr durch die Pandemie wiederholt kleingeredet.
Am 31. Dezember 2019 wandte sich China erstmals an die Weltgesundheitsorganisation (WHO). In der Millionenstadt Wuhan häuften sich Fälle einer rätselhaften Lungenentzündung. Mittlerweile sind mehr als 180 Millionen Menschen weltweit nachweislich erkrankt, die Situation ändert sich von Tag zu Tag. Auf dieser Seite finden Sie einen Überblick über alle SPIEGEL-Artikel zum Thema.
Corona in Texas, Kalifornien, Florida: Von New York nichts gelernt
18.17 Uhr: Im April war New York der Corona-Mittelpunkt der USA. Die Lage dort hat sich beruhigt, aber dafür steigen in anderen Bundesstaaten die Zahlen extrem. Besonders in Texas, Kalifornien und Florida. Warum? Erfahren Sie mehr im Video.
Bill Gates ist im Kampf gegen Coronavirus "optimistisch"
17.50 Uhr: Microsoft-Gründer Bill Gates sieht den weltweiten Kampf gegen das Coronavirus nach eigenen Angaben positiv. Mit seiner Stiftung ist Gates an internationalen Gesundheitsprojekten beteiligt. "Ich bleibe optimistisch", sagte Gates in einer Videobotschaft an die Teilnehmer einer internationalen Konferenz zum Coronavirus und HIV. Er fügte hinzu: "Wir werden Covid-19 besiegen, und wir werden weiterhin Fortschritte im Kampf gegen Aids und andere Gesundheitskrisen machen."
Transparenzhinweis: Die Bill & Melinda Gates Foundation fördert auch das SPIEGEL-Projekt Globale Gesellschaft, mehr dazu erfahren Sie hier.
"Walt Disney"-Vergnügungspark öffnet unter strengen Auflagen
17.00 Uhr: Trotz steigender Coronavirus-Fallzahlen im US-Bundesstaat Florida hat der Freizeitpark "Walt Disney World" seine Türen wieder für Besucher geöffnet. "Der Magic Kingdom-Park und der Disney's Animal Kingdom-Park sind jetzt geöffnet", hieß es am Samstag auf der Webseite des Freizeitparks nahe der Stadt Orlando. Am Eingang werde die Körpertemperatur gemessen und Abstands- und Hygieneregeln müssten eingehalten werden, hieß es weiter. "Es wird anders sein als beim letzten Mal, als du uns besucht hast. Aber gemeinsam können wir neue Wege finden, magische Momente zu schaffen - und kostbare Erinnerungen."
Normalerweise kommen fast 60 Millionen Menschen jedes Jahr in den Freizeitpark in Florida, der wegen der Coronavirus-Pandemie seit März geschlossen war. Ein ebenfalls vom US-Unterhaltungsriesen Walt Disney betriebener Vergnügungspark im US-Westküstenstaat Kalifornien blieb zunächst weiter geschlossen.
Deutsche feiern offenbar Ballermann-Party ohne Masken
16.45 Uhr: Hunderte Urlauber aus Deutschland sollen am Ballermann auf Mallorca Party gemacht haben, ohne sich um die derzeit in Spanien geltenden Corona-Regeln zu scheren. Auf einem am Samstag veröffentlichten Video der "Mallorca Zeitung" (MZ) ist zu sehen, wie die Menschen am Freitagabend auf der berühmten "Bierstraße" im dichten Gedränge feiern, trinken und tanzen - "als gäb's kein Corona", so die "MZ".
Praktisch niemand trägt dabei Maske, obwohl der von der spanischen Regierung für die Zeit der "neuen Normalität" vorgeschriebene Mindestabstand von eineinhalb Metern weder auf der Straße noch in den Lokalen eingehalten wird.
Die Bilder schockierten die Insel. Die Szenen zeigten, so die "Mallorca Zeitung", "wie groß die Gefahr einer zweiten Corona-Welle auf Mallorca sein könnte". Viele der angetrunkenen Gäste hätten mit fremden Urlauberinnen und Urlaubern geflirtet, in größeren Gruppen getanzt und Straßenhändler umarmt. Die wenigen Menschen, die Maske trugen, seien zum Teil ausgelacht worden, berichteten Medien.
USA verzeichnen mehr als 66.000 Coronavirus-Neuinfektionen binnen 24 Stunden
14.45 Uhr: Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in den USA ist weiter alarmierend: Erstmals seit Beginn der Pandemie wurden in dem Land mehr als 66.000 Neuinfektionen an einem einzelnen Tag verzeichnet. Nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität (JHU) vom Samstag lag die Zahl der am Vortag registrierten Neuansteckungen bei 66.627. Erst am Donnerstag war die Zahl auf einen Rekordwert von 63.247 gestiegen. Die Zahl der Neuansteckungen in den USA, einem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern, hat seit Mitte Juni im Zuge der Lockerung der Corona-Auflagen dramatisch zugenommen.
Seit Beginn der Pandemie haben die Forscher der JHU in den USA insgesamt fast 3,2 Millionen Infektionen mit dem Coronavirus verzeichnet. Mehr als 134.000 Menschen starben demnach infolge einer Covid-19-Erkrankung. Die Zahl der täglich verzeichneten Toten liegt in den USA zwar weiterhin deutlich niedriger als zum Höhepunkt der Krise, hat in den vergangenen Tagen aber wieder zugenommen. Am Freitag verzeichnete die Statistik der Universität 802 Tote.
Scharfe Kritik an Wahlverbot für Corona-Kranke in Spanien
14.05 Uhr: In Spanien sollen an diesem Sonntag Hunderte Corona-Infizierte von den Regionalwahlen im Baskenland und Galicien ausgeschlossen werden. Betroffen sind Medienberichten zufolge
nicht nur Covid-19-Kranke, die unter Quarantäne stehen,
sondern auch registrierte Infizierte ohne Symptome und
sogar Menschen mit Corona-Symptomen, die sich einem PCR-Test unterzogen, das Ergebnis aber noch nicht erhalten haben.
Medien und Experten kritisierten die Entscheidung der zuständigen Behörden, insgesamt knapp 500 Menschen mit einem Wahlverbot zu belegen, in aller Schärfe. Der Verfassungsrechtler Xavier Arbós bezeichnete den Ausschluss von Hunderten von Stimmberechtigten als "rundweg verfassungswidrig". Der angesehene Professor für Verwaltungsrecht Andrés Betancor sprach im Interview mit der Zeitung "El Mundo" von einer "Ungeheuerlichkeit". Man könne Kranke schon unter Quarantäne setzen, müsse diesen aber auf jeden Fall das Wahlrecht garantieren, selbst wenn diese zuvor nicht von der Möglichkeit der Briefwahl Gebrauch gemacht hätten, so Betancor von der Universität Pompeu Fabra in Barcelona.
"Covid zertrampelt das Wahlrecht", titelte "El Confidencial". Wie anderen Medien kritisierte die viel gelesene Digitalzeitung am Samstag, das Wahlverbot sei "ohne jede Rechtsgrundlage" beschlossen worden. "El Mundo" sprach von "Willkür". Es sei dringlich, dass den Betroffenen das Wahlrecht wieder zuerkannt und ihnen eine "alternative und sichere Form der Stimmabgabe angeboten" werde, damit die Wahlen "auch völlig demokratisch sind", hieß es im Leitartikel.
Die Abstimmungen in Galicien und im Baskenland sollten ursprünglich am 5. April stattfinden, waren aber wegen des Virus Sars-CoV-2 verschoben worden. Es sind die ersten Wahlen im einstigen Corona-Hotspot Spanien seit dem Ausbruch der Pandemie.
Ein Machtwechsel wird in keiner der beiden sogenannten Autonomen Gemeinschaften erwartet. Die beiden Regionalpräsidenten, Íñigo Urkullu von der baskischen Nationalisten-Partei PNV sowie sein galicischer Amtskollege Alberto Núñez Feijóo von der konservativen Volkspartei PP, gehen als große Favoriten ins Rennen. Beide versicherten, es gebe Garantien dafür, dass die Wahlen unter guten und sicheren sanitären Bedingungen stattfinden können.
Zoonosen: Wie Krankheitserreger von Tier auf Mensch übergehen
13.50 Uhr: Immer wieder springen Viren von Tieren auf den Menschen über und breiten sich dann aus. Der Wildtierforscher Alex Greenwood erklärt im Interview, woran das liegt und warum sich solche Ausbrüche kaum verhindern lassen.
DFB-Chef Keller hat "Traum" von vollen Stadien
13.50 Uhr: DFB-Präsident Fritz Keller hofft über flächendeckende Coronatests auf die Rückkehr von Fans in die Fußballstadien. "Wir müssen alles daran setzen, dass wir wieder Zuschauer in die Stadien reinkriegen", sagte der 63 Jahre alte Chef des Deutschen Fußball-Bunds dem SWR. "Mein Traum wäre es, über Testungen irgendwann auch wieder ein volles Stadion zu kriegen. Das wäre nicht nur für den Sport, sondern für den Kulturbetrieb und die Wirtschaft wichtig."
Wegen der Coronavirus-Krise war die Saison im deutschen Profifußball ohne Fans in den Arenen beendet worden. Derzeit arbeiten Vereine und Verbände an Hygiene- und Sicherheitskonzepten, um die Rückkehr von Zuschauern zu ermöglichen. Entscheidend für eine (Teil-) Zulassung seien die lokalen Konzepte der Clubs, welche von den zuständigen Gesundheitsbehörden vor Ort freigegeben werden müssten, hatte die Deutsche Fußball Liga am Freitag über die Vorgaben des Bundesministeriums für Gesundheit mitgeteilt.
"Wir müssen da wirklich auf die Wissenschaftler hören", sagte Keller in dem am Samstag ausgestrahlten Interview. Es müsse kontrolliert werden, ob auch mehr Zuschauer als unter Bedingungen mit 1,50 Metern Abstand und jeweils einer freien Reihe möglich seien, da man beim Fußball im Freien sei. "Lasst uns das bitte objektiv angehen, aber mit größtmöglicher Sicherheit für die Gesunderhaltung."
Zuvor hatte der 1. FC Union mit seinem ambitionierten Plan, bereits am ersten Spieltag der kommenden Saison wieder in einem vollen Stadion spielen zu wollen, für Aufsehen gesorgt. Dies soll mit Hilfe von Coronatests für alle 22.012 Karteninhaber sowie alle Anwesenden vor Ort möglich werden. Die Hürden für dieses Vorhaben sind aber noch hoch. Seine Interview-Äußerungen hatte Keller vor der Veröffentlichung der Union-Idee gemacht.
Wiedersehen mit Oma und Opa - so geht's!
13.15 Uhr: Dürfen wir endlich wieder die Großeltern treffen, oder lieber nicht? Auch wenn sich die Coronakrise zumindest in Deutschland ein wenig zu entspannen scheint, ist es nicht völlig unbedenklich, die Ferien mit Oma und Opa zu verbringen.
Ein verantwortungsvolles Wiedersehen ist aber möglich - und aus bestimmten Gründen auch durchaus empfehlenswert . Die wichtigsten Tipps von Katherine Rydlink, Redakteurin im Gesundheitsteam des Ressorts Leben.
Fluggesellschaft Emirates will bis zu 9000 Stellen streichen
12.50 Uhr: Die Fluggesellschaft Emirates will bis zu 9000 Angestellte entlassen. Zehn Prozent der Stellen seien bereits gestrichen worden, sagte Konzernchef Tim Clark am Samstag der BBC. Insgesamt könnten die Kürzungen demnach bis zu 15 Prozent der Beschäftigten treffen. Emirates sei aber "weniger schlimm" von der Coronakrise betroffen als andere Fluggesellschaften, sagte Clark weiter.
Vor der Pandemie habe die Airline mit einem der besten Geschäftsjahre in seiner Geschichte gerechnet, sagte Clark. Noch im März hatte die Fluggesellschaft mit Sitz in Dubai eine Steigerung des Jahresgewinns um 21 Prozent gemeldet. Im selben Monat musste die Airline ihren weltweiten Flugverkehr wegen der Corona-Pandemie vorübergehend komplett einstellen. Bis Mitte August will Emirates wieder 58 Städte anfliegen - vor der Corona-Pandemie waren es noch 157.
Krankenhäuser im Nordwesten Syriens schränken Hilfen ein
12.46 Uhr: Die Lage in Idlib, der letzten Rebellenhochburg Syriens, ist ohnehin dramatisch. In den vergangenen Monaten wurde in der Provinz durch Angriffe der syrischen Regierung ohnehin mehrere Krankenhäuser zerstört. Nun hat ein Großteil der übrig gebliebenen Kliniken nach Bekanntwerden eines ersten Corona-Falls in der Region Idlib ihre Arbeit drastisch reduziert.
Das Krankenhaus in Bab al-Haua, wo ein Arzt positiv auf das Virus getestet worden war, sei komplett geschlossen worden, sagte Mazen Kewara von der Syrian American Medical Association (SAMS) der Nachrichtenagentur dpa. Weitere Krankenhäuser nähmen nur noch Notfälle an. Inzwischen seien zwei weitere Ärzte positiv auf das Virus getestet worden.
In der Rebellenprovinz Idlib leben nach Uno-Angaben mehr als vier Millionen Menschen, von denen die meisten Flüchtlinge sind. Hilfsorganisationen warnen vor einem unkontrollierten Ausbruch des Coronavirus in der Provinz im Nordwesten des Bürgerkriegslands. Die Region ist auf Hilfslieferungen angewiesen. Am Freitag war im Uno-Sicherheitsrat ein Kompromissvorschlag zur Syrienhilfe an den Vetos von Russland und China gescheitert. Mit der Blockade des Sicherheitsrats könnten die bisherigen Lieferungen internationaler Hilfsorganisationen über zwei Grenzübergänge an der türkisch-syrischen Grenze endgültig vor dem Aus stehen.
Bundesregierung warnt vor falschem "Bundesamt für Krisenschutz"
12.25 Uhr: Die Bundesregierung warnt Unternehmen vor Betrügern, die sich als Vertreter eines imaginären "Bundesamts für Krisenschutz und Wirtschaftshilfe" ausgeben. Eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums sagte auf Anfrage: "Ein Unternehmen hat uns darauf aufmerksam gemacht." In der Sache werde bereits ermittelt. Sie verwies zudem auf eine Warnung vor betrügerischen E-Mails mit Bezug zu Corona-Zuschüssen für Unternehmen, die das Wirtschaftsministerium am vergangenen Mittwoch online veröffentlicht hatte.
Auf der Website des erfundenen "Bundesamts", die in ihrer Optik stark an die Internetauftritte der Bundesbehörden erinnert, heißt es: "Aktuell werden in mehreren deutschen Unternehmen Befragungen durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unseres Bundesamts durchgeführt. Wir wollen gemeinsam mit Ihnen an Strategien für eine nachhaltige Bewältigung der Coronakrise arbeiten." Auf der Seite findet sich auch ein Foto von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU).
Kalifornien will Tausende weitere Gefangene freilassen
12.22 Uhr: Wegen der Corona-Pandemie will der US-Bundesstaat Kalifornien bis zu 8000 weitere Strafgefangene vorzeitig freilassen. "Diese Maßnahme dient der Gesundheit und Sicherheit der Insassen und des Personals", teilte die kalifornische Gefängnisbehörde am Freitag mit. Bis Ende August könnten die Gefangenen demnach aus den überbelegten Haftanstalten entlassen werden. Seit Beginn der Coronakrise durften in dem schwer von der Pandemie betroffenen Westküstenstaat bereits 10.000 Häftlinge das Gefängnis vorzeitig verlassen.
Die Ankündigung der weiteren Freilassungen erfolgte kurz nach Bekanntwerden von zahlreichen Corona-Neuinfektionen im Gefängnis San Quentin. In der Haftanstalt, die zu den ältesten in den USA gehört, waren mehr als tausend Insassen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Insgesamt sitzen in Kalifornien 113.000 Menschen im Gefängnis.
Eine Woche nach ihrer Entlassung sollen die Menschen erneut auf eine Corona-Infektion getestet werden. Der bevölkerungsreichste US-Bundesstaat Kalifornien hat bisher mehr als 300.000 Infektionen und mehr als 6800 Todesfälle in Verbindung mit dem Coronavirus gemeldet.
Mehr als 6600 Neuinfektionen in Russland
10.25 Uhr: In Russland sind Behördenangaben zufolge 6611 Neuinfektionen gemeldet worden. Damit steigt die Zahl der Ansteckungsfälle binnen 24 Stunden auf 720.547. Zudem wurden 188 weitere Todesfälle registriert. Damit starben bislang 11.205 Menschen in Zusammenhang mit dem Coronavirus. 497.446 Infizierte gelten als genesen. Russland verzeichnet nach den USA, Brasilien und Indien die meisten Infektionsfälle weltweit, meldet im Vergleich zu anderen Länder aber deutlich weniger Virus-Tote.
Röttgen will europäische Corona-Hilfen an Verwendungszweck knüpfen
10.22 Uhr: Der Bewerber um den CDU-Vorsitz Norbert Röttgen plädiert dafür, Hilfen aus dem geplanten europäischen Wiederaufbaufonds an konkrete Projekte zur Modernisierung der Volkswirtschaften zu knüpfen. Die von der EU-Kommission vorgenommene Aufteilung der vorgesehenen 750 Milliarden Euro auf die Länder sei falsch. "Das Prinzip muss lauten: Erst das Projekt und dann das Geld - nicht umgekehrt", sagte Röttgen den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Steuererhöhungen zur Finanzierung der Hilfsprogramme lehnte Röttgen ab. "Steuererhöhungen sind Gift, wenn wir Investitionen befördern, den Konsum antreiben und die Wirtschaft wieder in Gang bringen wollen", sagte er. Zudem sei er kein Befürworter eigener EU-Steuern etwa auf Kunststoffe.
Niedersachsens Innenminister Pistorius hofft im Spätherbst auf Fans
9.27 Uhr: Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius rechnet zu Beginn der neuen Saison weiter mit Geisterspielen. Ab dem späten Herbst hofft der SPD-Politiker jedoch, wieder Fans im Stadion zulassen zu können. Eine Lockerung im September komme aus seiner Sicht "zu früh", sagte Pistorius der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Der 60-Jährige erklärte, dass der Zeitpunkt für eine Rückkehr von Zuschauern in die Stadien maßgeblich davon abhänge, wie sich das Infektionsgeschehen über die Urlaubszeit entwickeln werde. "Ganz Deutschland ist auf Achse, und zwar in diesem Jahr überwiegend innerhalb unseres Landes. Da müssen wir erst mal abwarten, wohin das führt", sagte er.
Die neue Spielzeit in der Bundesliga soll am 18. September starten. Die 2. Bundesliga und auch die dritte Liga werden an dem Wochenende ebenfalls in die Saison 2020/2021 starten.
Bundesligist 1. FC Union Berlin erklärte am Freitag bereits, dass die Köpenicker mit einer Vollauslastung des Stadions An der Alten Försterei gleich beim ersten Heimspiel planen. Der Verein will dies unter anderem mithilfe von Coronatests für alle 22.012 Karteninhaber sowie alle Anwesenden vor Ort erreichen.
Altmaier nennt Kriterium für Maskenpflicht-Lockerung
9.18 Uhr: Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat ein Kriterium für ein Ende der Maskenpflicht im Einzelhandel genannt: den Rückgang der täglichen Corona-Neuinfektionen in Deutschland auf unter 100. "Solange wir im Durchschnitt täglich mehrere Hundert neue Infizierte haben, wird sie überall bleiben müssen, wo der Mindestabstand von 1,5 Meter nicht eingehalten wird", sagte der CDU-Politiker der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". "Wenn wir bei den Infektionen dauerhaft zweistellig sind, müssen Mediziner und Politik neu nachdenken."
Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) hatte sich in der vergangenen Woche dafür ausgesprochen, angesichts der niedrigen Infektionszahlen im Norden Anfang August ein Ende der Maskenpflicht im Handel seines Landes zu beschließen. Er war damit auf breite Kritik gestoßen und von der Staatskanzlei seines Landes ausgebremst worden. Das Robert Koch-Institut meldete am Samstag 378 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages.
378 registrierte Neuinfektionen in Deutschland
8.45 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) zufolge 378 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Damit waren seit Beginn der Coronakrise mindestens 198.556 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Samstagmorgen meldete (Datenstand 11.7., 0.00 Uhr). In Deutschland starben nach RKI-Angaben 9060 mit dem Virus infizierte Menschen - das bedeutet ein Plus von 6 im Vergleich zum Vortag.
Ansturm von Freiwilligen für Impfstudie in Tübingen
8.42 Uhr: Rund 4000 Freiwillige haben sich in der Tübinger Universitätsklinik als Probanden für eine Corona-Impfstudie gemeldet. "Wir sind in einer Luxuslage wie noch bei keiner klinischen Studie. Sonst müssen wir um Probanden ringen", sagte Studienleiter Peter Kremsner der Nachrichtenagentur dpa.
An der Uniklinik hatte Mitte Juni eine klinische Studie begonnen, um den Impfstoff des Tübinger Biopharma-Unternehmens Curevac auf seine Verträglichkeit zu testen. Seitdem haben rund 50 Menschen das Mittel erhalten. Laut Kremsner sind noch keine überraschenden Nebenwirkungen aufgetreten. "Bisher ist alles im grünen Bereich", sagte er. Es gebe weder sensationelle noch erschreckende Befunde.
Die zahlreichen Freiwilligen kommen nicht alle zum Zug. Insgesamt sollen 168 Probanden geimpft werden - neben Tübingen auch in Testzentren im belgischen Gent, in Hannover und München. Bei der klinischen Studie handelt es sich um eine sogenannte Phase-1-Studie. Verläuft sie erfolgreich, folgen Untersuchungen mit deutlich mehr Probanden.
Mehr als 70.000 Corona-Tote in Brasilien
7.55 Uhr: Kaum ein Land ist von der Pandemie so betroffen wie Brasilien. Nun hat das Land die Schwelle von 70.000 Todesopfern überschritten. 1214 Infizierte seien in den vergangenen 24 Stunden gestorben, teilte das brasilianische Gesundheitsministerium am Freitag mit. Die Gesamtzahl der Corona-Toten habe sich damit auf 70.398 erhöht.
Brasilien ist nach den USA das am härtesten von der Pandemie betroffene Land der Welt. Mehr als 1,8 Millionen Menschen haben sich in dem größten Staat Lateinamerikas bereits mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt, allein am Freitag wurden mehr als 45.000 Neuinfektionen gemeldet.
Am Dienstag hatte der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro bekannt gegeben, mit dem neuartigen Virus infiziert zu sein. Der Staatschef hatte die Gefahr durch die Corona-Pandemie wiederholt kleingeredet.
WHO schickt Expertenteam zur Untersuchung von Corona-Ursprung nach China
7.50 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) entsendet auf der Suche nach dem Ursprung des neuartigen Coronavirus am Samstag ein Expertenteam nach China. Den chinesischen Behörden zufolge ging das Coronavirus von einem Wildtiermarkt in Wuhan auf den Menschen über. Immer wieder wurde aber auch ein Labor in Wuhan mit dem Ausbruch der Pandemie in Verbindung gebracht, unter anderem von US-Präsident Donald Trump.