Corona-News am Sonntag Spanien lässt aus Großbritannien nur noch Geimpfte einreisen

Spanien erlässt wegen Omikron Reiseregelungen. Christian Lindner spricht sich für eine Zuschauerbegrenzung bei Fußballspielen aus. Und in zwei weiteren deutschen Städten gibt es Verdachtsfälle. Der Überblick zum Nachlesen.
Proteste gegen Corona-Regeln in Graz

Proteste gegen Corona-Regeln in Graz

Foto: Eibner-Pressefoto / EXPA / Scheriau / IMAGO

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+++ Spanien lässt aus Großbritannien nur noch Geimpfte einreisen +++

19.24 Uhr: Spanien wird wegen der neuen Virusvariante Omikron ab Mittwoch aus Großbritannien nur noch vollständig gegen das Coronavirus Geimpfte einreisen lassen. Das geht aus einer am Sonntag im Amtsblatt veröffentlichten Verordnung des Innenministeriums in Madrid hervor. Bisher wurden bei Reisenden aus Großbritannien genauso wie etwa aus Deutschland Einreisenden auch ein Nachweis über eine Genesung von einer Corona-Erkrankung oder ein negatives Testergebnis akzeptiert. »Das Auftreten neuer Varianten des Erregers der Krankheit zwingt in diesen Zeiten zu verschärften Reisebeschränkungen«, heißt es in der Verordnung.

Die neue Beschränkung der Reisemöglichkeiten dürfte der spanischen Tourismusbranche schaden, da Großbritannien mit mehr als 20 Prozent die meisten ausländischen Urlauber in Spanien stellt. Bisher sind etwa 69 Prozent der Briten vollständig geimpft. Das bedeutet, dass mehr als 20 Millionen Briten ab Mittwoch nicht mehr nach Spanien reisen dürfen.

Reisende aus Südafrika, Botsuana, Swasiland, Lesotho, Mosambik, Namibia und Simbabwe müssen bei der Einreise nach Spanien nicht nur nachweisen, dass sie vollständig gegen Corona geimpft sind, sondern auch einen negativen Test vorweisen.

Lindner ruft Fachkundige zu Unterstützung beim Impfen auf

23.48 Uhr: Die Parteichefs von FDP und Grünen haben eine deutliche Ausweitung der Impfkampagne gefordert. Bis Weihnachten müssten viele Millionen Menschen Auffrischungsimpfungen bekommen und Erstimpfungen verabreicht werden, sagte FDP-Chef Christian Lindner am Sonntagabend in der ARD-Sendung »Anne Will«. »Jeder, der medizinisch verantwortbar eine Spritze halten kann, um eine Impfung zu geben, soll das in den nächsten Wochen tun«, sagte Lindner. Aus seiner Sicht sollte sich auch Apotheken beteiligen, wenn das medizinisch möglich und jemand ausgebildet sei. Er wisse, dass das unter Ärzten kritisch gesehen werde, das müsse aber zurückstehen.

Weltweit rund 261,09 Mio. Infektionen und über 5,45 Mio. Tote

23.43 Uhr: Weltweit haben sich bislang rund 261,09 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Das ergibt eine Reuters-Erhebung auf Basis offizieller Daten. Über 5,45 Millionen Menschen starben mit oder an dem Virus, das erstmals im Dezember 2019 im chinesischen Wuhan nachgewiesen wurde. Die meisten Infektions- und Totenzahlen weisen die USA auf. Bei den Ansteckungen folgen Indien und Brasilien.

EZB-Präsidentin – Eurozone besser auf neue Corona-Welle vorbereitet

23.37 Uhr: Die Eurozone ist nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank (EZB) derzeit besser auf die wirtschaftlichen Folgen einer weiteren Coronawelle oder einer neuen Variante vorbereitet als noch zu Beginn der Pandemie. Es gebe zwar Sorgen mit Blick auf die Wirtschaftserholung im nächsten Jahr, sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde dem italienischen Sender RAI. Die Eurozone habe aber viel gelernt.

Außerdem kenne diese ihren Feind und wisse, welche Maßnahmen zu ergreifen seien. Die Krise habe gezeigt, dass das Virus Grenzen überwinden könne. Deshalb bestehe erst Schutz, wenn alle geimpft seien. Die neue Mutante des Coronavirus breitet sich immer weiter aus und taucht auch in Europa zunehmend auf.

Christian Drosten äußert sich im ZDF zur Omikron-Variante

23.29 Uhr: Der Leiter der Virologie an der Berliner Charité, Christian Drosten, zeigt sich mit Blick auf die neue Omikron-Variante besorgt. »Keiner kann im Moment sagen, was da auf uns zukommt. Das Einzige, was man wirklich mit Sicherheit sagen kann, es ist besser, wenn man geimpft ist. Es ist noch besser, wenn man geboostert ist«, sagte Drosten im ZDF »heute-journal«.

Es gebe zudem die Sorge, dass man es mit der Omikron-Variante mit einer wirklichen »Immunescape-Variante« zu tun habe. Dass man sogar die Impfungen verändern müsste, alles das würden die nächsten zwei bis drei Wochen beantworten müssen, so Drosten weiter. Eine Anpassung der mRNA-Impfstoffe sei möglich. »Das wird man technisch relativ einfach machen können. Aber wir sprechen hier doch von Monaten«, ergänzte Drosten.

Jens Spahn fordert Bund-Länder-Treffen »besser gestern als morgen«

23.25 Uhr: Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn wiederholt angesichts der verschärften Infektionslage in Deutschland seine Forderung nach einem schnellen Treffen der Spitzen von Bund und Ländern. Beratungen der noch amtierenden Bundesregierung mit den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder müssten »besser gestern als morgen« einberufen werden, sagt Spahn in der ARD-Sendung »Anne Will«. Es müsse umgehend zu Kontakteinschränkungen kommen. So sei etwa eine 2G-Plus-Regelung in Innnenräumen inklusive einer Maskenpflicht zwingend.

Grüne: Zusätzliche Schritte zur Corona-Bekämpfung notwendig

21.42 Uhr: Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen hält wegen der Zuspitzung der Coronalage weitere Schritte zum Infektionsschutz für notwendig. »Die geschäftsführende und neue Bundesregierung wird sich damit beschäftigen müssen, welche zusätzlichen Regelungen kurzfristig auf den Weg gebracht werden müssen, um flankierend zu den schon möglichen Schutzmaßnahmen eine noch konsequentere Bekämpfung der Pandemie zu ermöglichen«, sagte Dahmen am Sonntag in einem Interview mit der »Welt« .

Besonders schwer betroffene Bundesländer müssten flächendeckende Maßnahmen verhängen können, vom Verbot von Großveranstaltungen und Versammlungen bis hin zu flächendeckenden Schließungen der Gastronomie. Aber auch schon jetzt müsse stärker durchgegriffen werden. «Volle Fußballstadien, dicht gedrängte Weihnachtsmärkte oder Schulen, in denen keine Maskenpflicht gilt, sind bei der Pandemiebekämpfung ganz sicher nicht hilfreich», befand Dahmen.

Politiker von SPD und FDP sehen vor allem die Länder in der Pflicht. Die SPD-Gesundheitsexpertin Sabine Dittmar sagte der »Welt «: »Die Bundesländer haben alle rechtlichen Möglichkeiten in der Hand, um Kontaktbeschränkungen im öffentlichen und privaten Raum anzuordnen, und sollten diese entschlossen nutzen.« Der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Michael Theurer rief die Ministerpräsidenten auf, den »vollen Instrumentenkasten des Infektionsschutzgesetzes« auszuschöpfen. »Das Gesetz ermöglicht weitreichende Maßnahmen bis hin zu Kontaktbeschränkungen oder dem Verbot von Sportveranstaltungen«, sagte Theurer der »Welt «.

Südafrikanischer Präsident: Reisebeschränkungen ungerechtfertigt

21.17 Uhr: Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa hat die Reisebeschränkungen zahlreicher Staaten gegen die Länder des südlichen Afrikas als ungerechtfertigt kritisiert. »Diese Beschränkungen sind eine unfaire Diskriminierung unseres Landes und unserer Schwesterstaaten«, sagte Ramaphosa in einer Fernsehansprache am Sonntagabend. Es handle sich um eine klare Abkehr von der Erklärung beim G20-Gipfel in Rom, den Schwellenländern bei der Bewältigung der Auswirkungen der Pandemie auf ihre Wirtschaft zu helfen.

Die Beschränkungen erhöhten nur den Schaden, den die Wirtschaftssysteme im südlichen Afrika bereits genommen hätten, insbesondere im Tourismus, sagte Ramaphosa und appellierte an diejenigen Staaten, die Reisebeschränkungen beschlossen hätten, ihre Entscheidung noch einmal zu überdenken, »bevor sie noch mehr Schaden anrichten«. Stattdessen sollten sie die ärmeren Länder bei der Produktion von Impfstoffen unterstützen.

Ramaphosa erwartet angesichts der neuen Coronavariante eine vierte Welle innerhalb der nächsten Wochen. Die Variante treibe die Zahl der Infektionen in der dicht besiedelten Provinz Gauteng in die Höhe, sagt er. Ein wirtschaftlicher Lockdown sei derzeit nicht geplant. Die Regierung erwäge, Impfungen in bestimmten Einrichtungen oder für bestimmte Aktivitäten vorzuschreiben. Er nannte keine Details dazu.

Neben weiteren Ländern hatte auch die Bundesregierung nach Entdeckung der neuen Omikron-Variante die Einreise aus acht Ländern im südlichen Afrika drastisch eingeschränkt.

Wegen Omikron: Großbritannien beruft G7-Gesundheitsministertreffen ein

20.42 Uhr: Angesichts der Ausbreitung der neuen Coronavariante Omikron hat Großbritannien für Montag eine Dringlichkeitssitzung der G7-Gesundheitsminister einberufen. Dies teilte das Gesundheitsministerium in London am Sonntagabend mit. Großbritannien hat derzeit den Vorsitz in der Gruppe der G-7-Staaten inne, zu denen noch Deutschland, Frankreich, Kanada, Italien, Japan und die USA gehören.

Südafrika kündigt Impfpflicht für bestimmte Bereiche an

20.00 Uhr: Nach der Entdeckung der Omikron-Virusvariante sowie einem ungewöhnlich starken Anstieg der Neuinfektionszahlen verschärft Südafrika seine Corona-Maßnahmen. Präsident Cyril Ramaphosa stellte am Sonntagabend in einer TV-Rede unter anderem eine Impfpflicht für bestimmte Bereiche vor, die aber noch bestimmt würden. Trotz weiterer Versammlungsrestriktionen zum Jahresende ließ er die bisherige niedrige Alarmstufe zunächst bestehen. Er kritisierte die zahlreichen Reiserestriktionen gegen Südafrika als wissenschaftlich unbegründet und rief zur Aufhebung auf.

Vergangenen Donnerstag hatten südafrikanische Virologen die Entdeckung der neuen Variante bekanntgegeben. Sie waren stutzig geworden, weil die landesweite Inzidenz von knapp zwei plötzlich auf neun Prozent in die Höhe geschnellt war. Besonders betroffen ist das Ballungszentrum um die Städte Pretoria und Johannesburg (Gauteng-Provinz), wo rund 80 Prozent aller Neuinfektionen registriert wurden.

Omikron sei dafür verantwortlich, sagte Ramaphosa. Für Anfang Dezember sei eine vierte Infektionswelle zu befürchten. Bisher seien 41 Prozent der 60-Millionen-Nation geimpft – stärkere Anstrengungen beim Impfen seien nun aber dringend notwendig.

Südafrika ist zahlenmäßig das am schwersten von der Pandemie betroffene Land in Afrika. Bislang wurden dort knapp drei Millionen Fälle dokumentiert. Rund 90.000 Menschen starben an den Folgen einer Infektion. Die bisherigen Einschränkungen hatten bereits verheerende Auswirkungen auf die Wirtschaft. Die verhängten Reisebeschränkungen vieler Länder treffen Südafrika kurz vor der wichtigen Sommer-Saison besonders hart.

Lindner verteidigt Coronakurs der FDP

19.51 Uhr: FDP-Chef Christian Lindner hat die Linie seiner Partei in der Coronakrise verteidigt. Es gehe jetzt darum, die Pandemie »endlich konsequent« zu bekämpfen, sagt Linder im der ZDF-Sendung »Berlin direkt«. »Ausgangssperren sind aus unserer Sicht ein Instrument, das einen sehr hohen sozialen Preis hat mit einem nicht klar nachgewiesenen Nutzen.« Er wende sich gegen eine Debatte, in der es immer nur um ultima-ratio-Maßnahmen gehe. Es müsse aber Kontaktbeschränkungen geben.

Der FDP-Chef sprach sich für eine Begrenzung der Zuschauer bei Fußball-Spielen aus. Er sei ja »ein großer Freund der Bundesliga«, sagt Lindner. »Aber angesichts der Pandemielage verstören mich die Bilder voller Fußballstadien«, so der Liberale weiter. »Solche Freizeitveranstaltungen können zum jetzigen Zeitpunkt in dieser Dimension nicht stattfinden.« Die Kontakte müssten reduziert werden, »um Gesundheit und Freiheit gleichermaßen zu schützen«.

USA: Mehrere Corona-Fälle bei Skirennfahrern

19.46 Uhr: Unter den alpinen Skirennfahrern hat es mehrere Corona-Fälle gegeben. Der Rennchef des Ski-Weltverbandes FIS, Markus Waldner teilte im ORF mit, dass am Samstagabend im kanadischen Lake Louise rund zehn Personen positiv getestet worden seien. »Die sind sofort in der Nacht isoliert worden, Kontaktpersonen gecheckt und so weiter«, sagte der Südtiroler. Hauptsächlich betroffen sei das US-Team, aber auch andere Nationen. In Lake Louise fand am Wochenende der Speed-Auftakt statt.

Der Corona-Alarm hindert die Ski-Asse an der Weiterreise in die USA, wo in Beaver Creek ab Donnerstag Speed-Rennen anstehen. Ohne negativen Corona-Status ist die Einreise in die USA derzeit nicht möglich.

WHO: Analyse von Omikron kann Wochen dauern

19.42 Uhr: Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kann die Analyse der neuen Südafrika-Variante Tage bis etliche Wochen in Anspruch nehmen. Die WHO arbeitet derzeit nach eigenen Angaben mit technischen Partnern zusammen, um die Auswirkungen dieser Variante auf die bestehenden Gegenmaßnhamen wie Impfstoffe zu bewerten. Es sei noch unklar, ob die Omikron genannte Mutation leichter übertragbar verglichen mit anderen Covid-19-Varianten sei oder einen schwereren Krankheitverlauf nach sich ziehe

Von der Leyen zu Omikron: »Wir müssen Zeit gewinnen«

18.35 Uhr: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat zur Einhaltung der Corona-Schutzmaßnahmen aufgerufen, um den Wissenschaftlern bei der Analyse der neuen Coronavirus-Variante Omikron Zeit zu verschaffen. Wissenschaftler und Hersteller bräuchten »zwei bis drei Wochen, um ein vollständiges Bild über die Qualität der Mutationen dieser Omikron-Variante zu bekommen«, sagte von der Leyen am Samstag bei einem Besuch in der lettischen Hauptstadt Riga. »Wir müssen Zeit gewinnen«, sagte sie und rief die Menschen in der EU auf, sich impfen zu lassen, Masken zu tragen und die Abstandsregeln einzuhalten.

Der Vertrag zwischen der EU und Biontech und seinem US-Partner Pfizer über die Lieferung von 1,8 Milliarden Impfstoffdosen enthalte eine Klausel für den Fall einer sogenannten Escape-Variante, die sich der Wirkung eines aktuell verfügbaren Impfstoffes entzieht. Wenn sich eine Coronavirus-Variante als »Escape-Variante« erweise, seien »Biontech/Pfizer in der Lage, ihren Impfstoff binnen 100 Tagen anzupassen«, sagte von der Leyen in Riga.

Künftige Familienministerin: Spiegel für schärfere Corona-Maßnahmen

18.32 Uhr: Die künftige Bundesfamilienministerin Anne Spiegel von den Grünen plädiert für umgehend schärfere Einschränkungen. »Das Gesundheitssystem kommt ganz klar an seine Grenzen«, sagt Spiegel im ARD-»Bericht aus Berlin«. »Deshalb müssen wir dringend handeln.« Es brauche mehr Kontaktbeschränkungen. »Meines Erachtens reichen die jetzigen Maßnahmen, die wir ergriffen haben, nicht aus«, sagt die derzeitige rheinland-pfälzische Umweltministerin. Schulen und Kitas allerdings sollten so weit wie möglich offen bleiben.

Verdacht auf Omikron-Fälle in Düsseldorf und Essen

18.01 Uhr: Die Omikron-Variante des Corona-Virus könnte auch Nordrhein-Westfalen erreicht haben. »In Nordrhein-Westfalen wurde sie bisher noch nicht nachgewiesen, es gibt aber in Essen und in Düsseldorf erste Verdachtsfälle, die jetzt mittels Sequenzierung überprüft werden«, sagte ein Sprecher des Landesgesundheitsministeriums der »Rheinischen Post«.

Das Land hat die Maßnahmen verschärft, um die Verbreitung der Variante, die zunächst in Südafrika nachgewiesen wurde, zu verlangsamen: »Wir haben die Gesundheitsämter in Nordrhein-Westfalen bereits informiert, dass auch für vollständig geimpfte Personen Quarantäne angeordnet werden soll, wenn Kontakt zu einer Person mit der Omikron-Variante bestand. Ziel ist es, die Weiterverbreitung der Virusvariante zu stoppen oder zumindest zu verlangsamen«, sagte der Sprecher dem Blatt.

Bericht: Bundeswehr-General soll Corona-Krisenstab leiten

17.26 Uhr: Angesichts der eskalierenden Corona-Situation will die Ampel-Koalition einem Bericht zufolge einen Logistik-Experten aus der Bundeswehr mit der Leitung des angekündigten Krisenstabs betrauen. Die Entscheidung solle in den kommenden Tagen und damit vor dem Amtsantritt der neuen Bundesregierung verkündet werden, berichtete die »Süddeutsche Zeitung«. Im Gespräch sei Generalmajor Carsten Breuer. Der 56-Jährige ist Kommandeur des Kommandos Territoriale Aufgaben der Bundeswehr, das für Einsätze der Streitkräfte im Inland zuständig ist.

Im Koalitionsvertrag hatten sich SPD, Grüne und FDP darauf verständigt, dass die künftige Bundesregierung »unverzüglich« einen neuen Krisenstab eingerichtet werde, »um die gesamtstaatliche Bekämpfung der Corona-Pandemie besser zu koordinieren«. Der designierte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte am Samstag per Twitter einen »neuen, präzisen Umgang mit den aktuellen Herausforderungen« angekündigt und dabei auf den zu gründenden Krisenstab verwiesen. »Wir werden alles tun, was nötig ist. Es gibt nichts, was nicht in Betracht gezogen werden kann«, versicherte Scholz. Ähnlich äußerte er sich am Rande des Juso-Bundeskongresses in Frankfurt am Main.

Schweizer stimmen für Corona-Gesetz

17.13 Uhr: Nach einem teilweise emotionalen Abstimmungskampf haben sich die Schweizer mehrheitlich hinter die Maßnahmen der Regierung zur Bewältigung der Corona-Krise gestellt. Bei einem Volksentscheid sprachen sich am Sonntag 62,01 Prozent für das Covid-19-Gesetz aus.

Das Gesetz legt fest, wie die Pandemie bekämpft und die wirtschaftlichen Schäden gemildert werden sollen. So werden etwa die Finanzhilfen für Betroffene, die Kontaktverfolgung zum Unterbrechen der Ansteckungsketten oder die Finanzierung von Tests geregelt. Umstritten  war vor allem das Covid-Zertifikat.

Die Gegner des Gesetzes warnten vor einer Spaltung des Landes und einem Überwachungsstaat. Von den großen Parteien sprach sich einzig die national-konservative Schweizerische Volkspartei gegen das Gesetz aus. Für die Befürworter zählte vor allem, dass das Zertifikat scharfe Einschränkungen des öffentlichen Lebens und der Wirtschaft verhindert.

Tschechien: Tausende protestieren gegen Corona-Maßnahmen

16.39 Uhr: In der tschechischen Hauptstadt Prag haben mehrere Tausend Menschen gegen die Beschränkungen zur Bekämpfung des Coronavirus protestiert. Die Demonstranten versammelten sich in einem Park mit Blick auf das Zentrum der tschechischen Hauptstadt, schwenkten Nationalflaggen und trugen Schilder mit Slogans wie: »Impfen lassen? Nur über eure Leichen«.

Die scheidende Regierung hatte am Donnerstag ihre Maßnahmen verschärft und unter anderem ein Verbot von Weihnachtsmärkten verhängt. Viele tschechische Krankenhäuser stellten angesichts einer der weltweit höchsten Raten an Neuinfektionen nicht dringende Behandlungen ein.

Unternehmer haben Sorge vor Lockdown

15.44 Uhr: Mit drastischen Warnungen blicken Mittelstand und Handel angesichts steigender Corona-Infektionszahlen auf einen möglichen neuen Lockdown. Von einem »wirtschaftlichen Super-GAU« spricht der Bundesgeschäftsführer des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft, Markus Jerger. Der Hauptgeschäftsführer des Mittelstandsverbunds, Ludwig Veltmann, sieht eine »dramatische Perspektive für den Standort Deutschland«. Der Handelsverband HDE sprach sich zum ersten Adventswochenende erstmals für eine Impfpflicht aus. Angesichts der Absage vieler Weihnachtsmärkte forderte der Deutsche Schaustellerbund am Wochenende massive staatliche Finanzhilfen.

Jerger vom Bundesverband mittelständische Wirtschaft forderte die Politik auf, einen drohenden Corona-Lockdown unbedingt zu verhindern. Der Deutschen Presse-Agentur sagte er: »Müssten Betriebe und Einzelhandel im so wichtigen Weihnachtsgeschäft erneut zwangsweise schließen, hätten wir den wirtschaftlichen Super-GAU: Ganze Branchen wären betroffen, und sehr viele mittelständische Unternehmen würden einen erneuten Lockdown wirtschaftlich nicht überleben.«

Özdemir: Impfpflicht darf kein Tabu sein

15.18 Uhr: Der voraussichtliche Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) hat sich in der Corona-Pandemie offen für eine Impfpflicht gezeigt. »Das Tabu Impfpflicht kann kein Tabu sein«, sagte er am Sonntag im Deutschlandfunk. Denen, die sich nicht impfen lassen wollen, sage er, Freiheit gehe auch einher mit Verantwortung. »Wir werden nicht zulassen, dass diejenigen, die sich diszipliniert verhalten, die an Wissenschaft glauben, die nicht dran glauben, dass die Erde eine Scheibe ist, dass die weiterhin leiden müssen unter denjenigen, die glauben, dass sie Sonderrechte genießen.«

Zehntausende Österreicher demonstrieren gegen Impfpflicht

14.22 Uhr: Gegen die Einführung der allgemeinen Corona-Impfpflicht in Österreich sind am Wochenende zehntausende Menschen auf die Straße gegangen. Allein an einer Demonstration in Graz am späten Samstagabend beteiligten sich 25.000 Menschen, wie die Polizei mitteilte. Sie nahm Ermittlungen gegen drei Demonstranten auf, die den Hitlergruß gezeigt haben sollen. Kanzler Alexander Schallenberg verteidigte die Maßnahmen seiner Regierung unterdessen als angemessen.

Insgesamt sei die Demonstration in Graz friedlich verlaufen, erklärte die Polizei. Allerdings habe es neben den mutmaßlichen Hitlergruß-Vorfällen auch dutzende Verstöße gegen die Maskenpflicht gegeben.

Bei einer Demonstration in Sankt Pölten mit 3500 Teilnehmern wurden elf Menschen festgenommen, die meisten von ihnen wegen »aggressiven Verhaltens«. Ein Polizist wurde verletzt. An einer weiteren Demonstration in Klagenfurt nahmen 5000 Menschen teil.

Österreichs Kanzler Schallenberg bedauerte in einem am Sonntag veröffentlichten Interview mit der italienischen Zeitung »Corriere della Sera«, dass seine Regierung zur Einführung einer Impfpflicht gezwungen gewesen sei. Bei der aktuellen Impfrate von nur 67 Prozent sei es unmöglich, den »Teufelskreis« aus Corona-Wellen und Debatten über Lockdowns zu beenden, sagte der konservative Regierungschef. Im Vergleich zur Grundrechtseinschränkung durch einen Lockdown sei die Impfpflicht nur ein »kleiner« Eingriff in die Rechte der Bürger, betonte er.

Niederlande melden 13 Omikron-Fälle, ein Fall in Hessen bestätigt

13.42: In den Niederlanden haben die Gesundheitsbehörden 13 Infektionsfälle mit der Omikron-Variante festgestellt. Es handle sich um Passagiere, die im Lauf der Woche mit Flügen aus Südafrika eingetroffen seien, teilt das Nationale Gesundheitsinstitut (RIVM) mit.

In Deutschland hat sich der am Samstag gemeldete Verdachtsfall einer Omikron-Infektion in Hessen bestätigt. Das Ergebnis der Sequenzierung liege vor, teilt der Staatsminister für Soziales und Integration, Kai Klose, per Twitter mit. Bei dem am Samstag bekannt gegebenen Verdachtsfall handele es sich um die Omikron-Variante. Außerdem teilte er einen Tweet der Virologin Sandra Ciesek, die darauf hinwies, dass herkömmliche Antigen-Tests auch für die Omikron-Variante funktionieren.

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Südafrika sieht sich durch Reisebeschränkungen »bestraft«

13.13 Uhr: Südafrika sieht sich durch die zahlreichen Reisebeschränkungen seit der Entdeckung der neuen Variante des Coronavirus im südlichen Afrika zu Unrecht bestraft. »Herausragende Wissenschaft sollte gelobt und nicht bestraft werden«, hieß es in einer am Samstag veröffentlichten Stellungnahme des Ministeriums für Internationale Beziehungen unter Verweis auf die Arbeit südafrikanischer Wissenschaftler, die die Omikron-Variante sequentiert und identifiziert hatten.

»Wir stellen auch fest, dass neue Varianten in anderen Ländern entdeckt wurden. Keiner dieser Fälle hatte eine Verbindung nach Südafrika«, hieß es weiter. Südafrika habe bereits Gespräche mit Ländern aufgenommen, die Reisebeschränkungen beschlossen hätten und hoffe, dass diese Entscheidungen noch einmal überdacht würden.

»Wir respektieren das Recht aller Länder, Vorsorgemaßnahmen zu treffen, um ihre Bürger zu schützen«, betonte Ministerin Naledi Pandor. Gleichzeitig sollte bedacht werden, dass die Pandemie internationale Zusammenarbeit und Erfahrungsaustausch nötig mache. Sie verwies darauf, dass sich die Weltgesundheitsorganisation WHO für Vorsicht bei Reisebeschränkungen ausgesprochen habe.

Omikron-Mutante auch in Frankeich vermutet

12.48 Uhr: Die neue Omikron-Mutation des Coronavirus ist wahrscheinlich auch schon in Frankreich. Zwar sei noch kein Fall nachgewiesen worden, sagt Gesundheitsminister Olivier Veran zu Reportern an einem Impfzentrum in Paris. »Aber das ist eine Frage von Stunden.« Wenn die Mutante bereits in Großbritannien, Italien und Belgien im Umlauf sei, dann sei es wahrscheinlich, dass es auch in Frankreich bereits Fälle gebe. »Wir werden sie identifizieren, ... und wir werden ihre Verbreitung so weit wie möglich verlangsamen.« Die Regierung verschärfe die Beschränkungen, um eine Ausbreitung zu verhindern.

Schleppende Geschäfte: Knapp mehr als die Hälfte der stationären Nonfood-Händler ist mit der Umsatzentwicklung unzufrieden. Besonders schwach verlief das Geschäft im Bekleidungseinzelhandel. Hier ist nur jeder fünfte Händler zufrieden.

Schleppende Geschäfte: Knapp mehr als die Hälfte der stationären Nonfood-Händler ist mit der Umsatzentwicklung unzufrieden. Besonders schwach verlief das Geschäft im Bekleidungseinzelhandel. Hier ist nur jeder fünfte Händler zufrieden.

Foto: Markus Scholz / dpa

Corona verdirbt Einzelhändlern Auftakt des Weihnachtsgeschäfts

12.25 Uhr: Die neue Corona-Welle hat vielen Einzelhändlern den Start in die wichtigste Geschäftsphase des Jahres verdorben. Mit den Umsätzen im bisherigen Weihnachtsgeschäft sind nur 20 Prozent von 350 befragten Unternehmen zufrieden, wie der Handelsverband Deutschland (HDE) am Sonntag mitteilte. Die Folgen der Verschärfung der Coronakrise hätten in der Woche bis zum ersten Advent den Einzelhandel erreicht, erklärte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Rund 60 Prozent der Handelsunternehmen berichten von Rückgängen der Kundenfrequenz gegenüber dem Vorjahr.

»Viele Einzelhändler bangen um das Weihnachtsgeschäft und damit um ihre umsatzstärkste Zeit«, sagte Genth. Das sei auch eine Folge der vielerorts gültigen 2G- oder 3G-Regelung für den Einzelhandel in den Innenstädten. Der HDE-Hauptgeschäftsführer forderte, diese Zutrittsbeschränkungen müssten entfallen, da Hygienekonzepte, Lüftungsanlagen und die Maskenpflicht für ausreichend Sicherheit sorgten.

Moderna arbeitet seit Thanksgiving an Omikron-Impfstoff

11.55 Uhr: Der Impfstoffhersteller Moderna hat bereits am gerade vergangenen Thanksgiving-Feiertag mit der Arbeit an einem Impfstoff gegen die Omikron-Variante begonnen. Hunderte seiner Mitarbeiter hätten nach ersten Veröffentlichungen zur Mutante direkt an dem in den USA üblicherweise groß gefeierten Festtag angefangen, an einer entsprechenden Anpassung des Corona-Impfstoffs zu arbeiten, sagte der Chef des Pharmakonzerns, Paul Burton, am Sonntag in einem BBC-Interview. Thanksgiving fiel in diesem Jahr auf den 25. November – also den vergangenen Donnerstag.

Es werde noch einige Wochen dauern, bis man gesicherte Erkenntnisse darüber habe, wie sehr sich die neue Corona-Variante der Wirkung der aktuellen Impfstoffe entziehe und ob ein neues Vakzin produziert werden müsse. Sollte dies der Fall sein, rechne er damit, dass dieser Anfang 2022 in großem Maßstab hergestellt werden könnte. Wie auch das Mittel von Biontech gehört das Vakzin von Moderna zu den mRNA-Impfstoffen, deren Anpassung an neue Varianten als relativ gut machbar gilt.

Bundeswehr fliegt fünf Corona-Patienten nach Hamburg

11.34 Uhr: Die Luftwaffe der Bundeswehr wird am Nachmittag mit einem Spezial-Airbus weitere fünf Intensivpatienten mit Covid-Erkrankungen von München aus nach Norddeutschland bringen. Die Maschine wird gegen 14.45 Uhr in Hamburg erwartet. Nach der Landung würden die schwer kranken Patienten auf Kliniken in Schleswig-Holstein verteilt, sagte eine Sprecherin des bayerischen Innenministeriums.

Der MedEvac-Airbus, auch als »fliegende Intensivstation« beschrieben, hatte bereits am vergangenen Freitag sechs Patienten, die bisher auf überlasteten Intensivstationen bayerischer Krankenhäuser betreut worden waren, nach Nordrhein-Westfalen geflogen. Die für den Transport am Sonntag vorgesehenen Patienten stammten aus den Regierungsbezirken Oberbayern und Schwaben, sagte die Sprecherin.

Insgesamt werden dann nach Angaben des Ministeriums von Freitag bis Sonntag 29 Patienten aus Bayern in andere Bundesländer verlegt sein. Ursprünglich waren für den Transport am Sonntag sechs Patienten vorgesehen. Einer sei jedoch nicht mehr transportfähig.

Nur noch sechs Spieler: Ligapartie in Portugal abgebrochen

10.16 Uhr: Corona-Eklat in Portugals Fußball-Liga: Weil Belenenses Lissabon nur noch sechs Spieler aufbieten konnte, ist die Partie des Schlusslichts gegen Stadtrivale Benfica in der 48. Minute beim Stand von 0:7 abgebrochen worden. Grund für die Notlage beim Tabellenletzten waren zahlreiche Coronafälle, wie die portugiesische Sportzeitung »A Bola« schrieb. Schon als die Mannschaften am Samstag ins Stadion in Lissabon einliefen, wurde klar, dass etwas überhaupt nicht in Ordnung war. Belenenses konnte gegen Benfica von Anfang an nur neun Spieler aufbieten, darunter zwei Torhüter, von denen einer im Mittelfeld spielte. Auf der Ersatzbank gähnende Leere.

Belenenses-Präsident Rui Pedro Soares kritisierte die Liga, die den Club trotz zahlreicher Corona-Ausfälle zu dem Spiel gezwungen habe. Der Präsident von Benfica, Rui Costa, betonte, sein Verein sei nach dem Reglement zu dem Spiel verpflichtet gewesen, obwohl ihnen dabei alles andere als wohl gewesen sei.

Zwei Omikron-Fälle in Australien bestätigt

08.30 Uhr: Australien meldet zwei bestätigte Omikron-Fälle. Die Gesundheitsbehörden in New South Wales, dem bevölkerungsreichsten Bundesstaat, seien zwei Passagiere positiv auf die neue Coronavirus-Mutante getestet worden. Sie seien am Samstagabend aus dem südlichen Afrika in Sydney angekommen.

Die restlichen Passagiere und die Crew wurden angewiesen, sich zu isolieren. Die Maschine traf am selben Tag ein, an dem die australische Regierung die Einstellung des Flugverkehrs mit neun Ländern des südlichen Afrikas angekündigt hatte, darunter Südafrika und Simbabwe.

Israel schließt wegen B.1.1.529 erneut seine Grenzen

08.12 Uhr: Wegen der zuerst in Südafrika entdeckten neuen Coronavirus-Variante Omikron schließt Israel ab Sonntagabend seine Grenzen erneut für Ausländer. »Die Einreise für ausländische Staatsbürger nach Israel wird untersagt, mit Ausnahme von Fällen, die von einem Sonderkomitee genehmigt werden«, teilte das Büro von Ministerpräsident Naftali Bennett mit. Die Regierung muss der vom Coronakabinett beschlossenen Maßnahme noch zustimmen. In Israel wurde bislang ein Fall der neuen Virusvariante Omikron bestätigt.

Geimpfte israelische Staatsbürger dürfen demnach weiterhin einreisen, müssen aber einen PCR-Test vorlegen und sich für drei Tage in Quarantäne begeben. Ungeimpfte Israelis müssen für sieben Tage in Quarantäne.

Israel hatte seine Grenzen wegen der Corona-Pandemie mehr als anderthalb Jahre lang geschlossen und diese erst Anfang November wieder für geimpfte Reisende geöffnet.

USA melden über 25.500 Neuinfektionen und 189 Tote

06.20 Uhr: In den USA verzeichnen die Gesundheitsbehörden mindestens 25.534 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das ergibt eine Reuters-Zählung auf Basis offizieller Daten. Die Zahl der nachgewiesenen Ansteckungsfälle steigt damit auf mehr als 48,29 Millionen. Mindestens 189 weitere Menschen starben mit oder an dem Virus. Insgesamt sind es nun 781.797 Todesfälle. Die USA weisen weltweit die höchsten Infektions- und Totenzahlen auf.

Südafrikas Ärzte: Omikron-Patienten bislang nicht in Lebensgefahr

05.13 Uhr: Die bislang mit der neuen Coronavirus-Variante Omikron infizierten Menschen in Südafrika sind nach Angaben der dortigen Mediziner-Vereinigung (SAMA) bislang nicht schwer erkrankt. Die Vorsitzende des südafrikanischen Ärzteverbands, Angélique Coetzee, sagte der BBC, dass die bisher in ihrem Land festgestellten Fälle nicht schwerwiegend seien. Allerdings seien die Untersuchungen zu dieser Variante noch in einem sehr frühen Stadium. In dem Land seien nur rund 24 Prozent der Menschen vollständig geimpft.

»Die Patienten klagen meist über einen schmerzenden Körper und Müdigkeit, extreme Müdigkeit, und wir sehen es bei der jüngeren Generation, nicht bei den älteren Menschen«, sagte sie. Es handele sich nicht um Patienten, die direkt in ein Krankenhaus eingeliefert würden, sagte Coetzee.

Dem »Telegraph« sagte sie, man müsse sich aber Sorgen machen, dass die neue Variante ältere Menschen, die zusätzlich an Diabetes oder Herzkrankheiten litten, viel härter treffen könnte. In Südafrika sind nur etwa sechs Prozent der Bevölkerung über 65 Jahre alt.

Krankenhausgesellschaft: Drei Viertel aller Kliniken verschieben OPs

05.00 Uhr: Aufgrund der vielen Covid-Patienten auf Intensivstationen müssen immer mehr Kliniken in Deutschland sogenannte planbare Operationen verschieben. Nach Angaben der Deutschen Krankenhausgesellschaft kann der Normalbetrieb in mehr als drei Viertel aller Krankenhäuser in Deutschland mittlerweile nicht mehr aufrechterhalten werden, und diese Häuser müssen planbare Operationen verschieben.

»Die Lage ist wirklich zunehmend dramatisch und führt bei einem Teil der abgesetzten Behandlungen auch zu körperlichen und psychischen Belastungen bei den betroffenen Patienten«, teilte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, in Berlin mit. Für die Krankenhäuser sei die Verschiebung planbarer Operationen derzeit das Mittel der Wahl, um die Versorgung akuter Fälle weiter leisten zu können.

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Lauterbach: »Spiele im vollen Stadion aktuell nicht akzeptabel«

04.30 Uhr: Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat sich angesichts der dramatischen Corona-Lage in Deutschland gegen Fußball-Spiele in vollen Stadion ausgesprochen. »Ich finde es hochproblematisch, was wir beim Fußball sehen«, sagte er der »Bild am Sonntag«. »Die Menschen infizieren sich nicht im Stadion, aber die Anreise und die Feiern nach dem Spiel sind die Infektionsherde. Daher sind Spiele im vollen Stadion aktuell nicht akzeptabel.«

Am Samstag hatte das rheinische Bundesliga-Derby zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach vor 50.000 Zuschauern stattgefunden. Das Gesundheitsamt Köln hatte einen entsprechenden Antrag des Kölner Klubs am Freitag genehmigt. »Möglich ist dies aufgrund des als tragfähig eingestuften und erfolgreich praktizierten Hygiene- und Infektionsschutzkonzepts mit 2G«, hatte FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle gesagt.

Bei anderen Spielen am Samstag waren die Zuschauerzahlen begrenzt, die Partie von RB Leipzig gegen Bayer Leverkusen am Sonntag wird sogar ohne Fans angepfiffen.

Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz jetzt bei 446,7

3.53 Uhr: Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen hat wieder einen neuen Höchststand verzeichnet: Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Sonntagmorgen erhöhte sich der Wert auf 446,7. Am Samstag lag er bei 444,3, am Sonntag vergangener Woche bei 372,7.

Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche an. Am 8. November hatte der Wert in Deutschland erstmals die Schwelle von 200 und damit die bisherige Höchstmarke seit Pandemie-Beginn vom Dezember 2020 (197,6) übersprungen. Seitdem wurden täglich neue Höchstwerte registriert.

Bundesweit wurden laut RKI-Angaben vom Sonntag binnen 24 Stunden 44.401 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet. Am Freitag war die bisher höchste Zahl von 76.414 neuen Fällen registriert worden.

Die Zahl der Todesopfer der Pandemie in Deutschland stieg laut RKI um 104 auf 100.883 Fälle. Am vergangenen Donnerstag hatte die Zahl der Corona-Toten in Deutschland die Schwelle von 100.000 überschritten.

Als entscheidenden Maßstab für eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen hatten Bund und Länder am 18. November die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz festgelegt. Dieser Wert gibt an, wie viele Menschen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus liegen.

Ab einem Wert von drei gilt in einem Bundesland flächendeckend für Veranstaltungen die 2G-Regel – das heißt, nur gegen das Coronavirus Geimpfte und von Covid-19 Genesene sind zugelassen. Am Freitag lag die Hospitalisierungsinzidenz laut RKI bundesweit bei 5,97. Am Wochenende werden keine aktuellen Zahlen veröffentlicht.

Die Gesamtzahl der registrierten Infektionsfälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie stieg den RKI-Angaben zufolge auf 5.761.696. Die Zahl der von einer Erkrankung durch das Coronavirus genesenen Menschen in Deutschland bezifferte das Institut mit rund 4.823.700.

Lehrergewerkschaften kritisieren bundesweit fehlende Luftfilteranlagen an Schulen

03.14 Uhr: Angesichts der steigenden Corona-Fallzahlen üben die beiden großen Lehrergewerkschaften Deutschlands Kritik an immer noch fehlenden Luftfiltern in Klassenräumen. »Eingebettet in Raum-, Lüftungs- und Hygienekonzepte, müssen umgehend Luftfilteranlagen eingebaut werden«, sagte Maike Finnern, Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Auch der Verband Bildung und Erziehung (VBE) beklagte, dass in Sachen Luftreinigungsfilter nicht viel geschehen sei.

Es gebe zwar partiell Fortschritte, aber von einem breiten Erfolg könne keine Rede sein, sagte der VBE-Bundesvorsitzende Udo Beckmann. Er führt das vor allem auf komplizierte Förderverfahren und die Finanzschwäche der Kommunen zurück. »Zwar hat der Bund 80 Prozent der Förderung bereitgestellt, aber viele Kommunen hatten nicht die Kraft, die fehlenden 20 Prozent beizusteuern«, sagte Beckmann. Von daher sei häufig gar nichts geschehen.

USA loben Südafrika für »Transparenz« seit Entdeckung von Omikron-Variante

02.44 Uhr: Die USA haben Südafrika für seine »Transparenz« gegenüber dem Rest der Welt seit der Entdeckung der Omikron-Variante gelobt. US-Außenminister Antony Blinken gratulierte »den südafrikanischen Wissenschaftlern zur schnellen Identifizierung der Omikron-Variante«, hieß es in einer Erklärung des Außenministeriums am Samstag, nachdem Blinken mit seinem südafrikanischen Kollegen telefoniert hatte.

Die Reaktion der USA ist auch als Seitenhieb auf China zu verstehen. Denn im Gegensatz zu den wohlwollenden Worten gegenüber Pretoria beschuldigt Washington Peking, zu lange mit der Weitergabe entscheidender Informationen über den ursprünglichen Covid-Ausbruch gewartet zu haben. Ein transparenteres Management hätte in den Augen der USA dazu beitragen können, die Ausbreitung des Virus zu stoppen.

Südafrikas Regierung klagte hingegen über eine »Bestrafung« und schlechte Behandlung von südafrikanischen Reisenden. Die von vielen Ländern ausgestellten Reiseverbote für Südafrikaner liefen darauf hinaus, »Südafrika für seine fortschrittliche Genomsequenzierung und seine Fähigkeit zu bestrafen, neue Varianten schneller zu erkennen«, erklärte die Regierung am Samstag.

Mehrheit rechnet mit Lockdown vor Weihnachten

02.00 Uhr: In der Bevölkerung wächst die Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus. Laut einer repräsentativen INSA-Umfrage der »Bild am Sonntag« einem Vorabbericht zufolge befürchten 53 Prozent der Befragten eine Ansteckung.

  • Die aktuellen Corona-Maßnahmen hält eine deutliche Mehrheit von 58 Prozent für nicht ausreichend,

  • 73 Prozent rechnen damit, dass noch in diesem Jahr ein bundesweiter Lockdown beschlossen wird

  • und eine Mehrheit von 57 Prozent wünscht sich diese Maßnahme sogar.

  • 55 Prozent glauben zudem, dass die Politik zu viel Rücksicht auf die Belange von Ungeimpften nimmt.

Heil kündigt Impfpflicht für Kliniken und Heime an

01.40 Uhr: Der geschäftsführende Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) kündigt an, die Impfpflicht für Kliniken und Heime noch vor Weihnachten umsetzen zu wollen. Auch Profi-Sportler hätten eine »moralische Impfpflicht«, sagt Hubertus Heil, einem Vorabbericht der »Bild am Sonntag« zufolge. »Das Wichtigste ist, dass sich mehr Menschen impfen lassen. Das gilt auch für diejenigen, die viel verdienen und im Rampenlicht stehen, zum Beispiel Profi-Fußballer. Es gibt eine moralische Impfpflicht.« Heil befürwortet auch eine allgemeine Impfpflicht, eine Debatte darüber müsse jedoch richtig geführt werden: »Denn wenn die Impfpflicht kommen soll, muss sie rechtssicher und praktisch umsetzbar sein.«

Impfungen müssen ein Verfallsdatum bekommen

01.15 Uhr: Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, fordert eine Befristung des Impfstatus, um den Impfschutz der Bevölkerung zu verbessern. »Jede Impfung muss ein Verfallsdatum bekommen«, sagt der Mediziner der Funke Mediengruppe einem Vorabbericht zufolge. Wessen Impfung länger zurückliege, falle dann automatisch wieder zurück in den Status des Ungeimpften. Wer sich boostern lasse, gelte wieder als geimpft. Dazu müsse jetzt geklärt werden, wie lange der Impfschutz jeweils halte und wann dieses Verfallsdatum angesetzt werden müsse. Die EU-Kommission hatte Ende der Woche ebenfalls eine Auffrischungsimpfung gegen Corona als Voraussetzung für die weitere Gültigkeit des digitalen Covid-Zertifikats der EU vorgeschlagen.

Bahn kontrolliert 80.000 Reisende nach 3G-Regeln – 40 Fahrgäste mussten aussteigen

01.13 Uhr: In den ersten Tagen der Einführung der 3G-Regeln hat die Deutsche Bahn rund 80.000 Reisende kontrolliert, ob sie geimpft, genesen oder getestet waren. Bislang kam es nur in 40 Fällen zu Zug-Verweisen, wie die »Bild am Sonntag« berichtet. 9000 Sicherheits- und Kontrollmitarbeiter haben demnach zwischen Mittwoch und Samstagabend im Fernverkehr täglich rund 20.000 Fahrgäste kontrolliert.

Das neue Gesetz verpflichtet die Verkehrsunternehmen zu Stichproben-Kontrollen. Im Fernverkehr der Bahn geschieht das auf rund 400 Verbindungen pro Tag. Rund 250.000 Reisende sind nach BamS-Angaben derzeit täglich in den ICE- und IC-Zügen unterwegs.

Niederlande ab Sonntag im Abend-Lockdown

01.00 Uhr: Wegen eines starken Anstiegs der Infektions- und Patientenzahlen gehen die Niederlande von diesem Sonntag an in einen abendlichen Corona-Lockdown. Geschäfte, Kulturstätten, Gaststätten und Sportklubs müssen bereits um 17 Uhr schließen. Die verschärften Maßnahmen gelten zunächst bis zum 18. Dezember. Davon ausgenommen sind Supermärkte.

Schulen sollen vorerst geöffnet bleiben. Allerdings müssen Schüler ab zehn Jahre eine Maske tragen, wenn sie nicht an ihrem Platz sitzen. Die 1,5-Meter-Distanz-Regel wird ausgeweitet auf Kinos, Theater und Gaststätten. Das heißt, dass weniger Besucher gleichzeitig hinein dürfen. Dort wird auch wieder die Maskenpflicht gelten.

Es müsse eine echte Wende erreicht werden, sagte Ministerpräsident Mark Rutte am Freitag bei der Ankündigung der neuen Regeln. Zur Begründung verwies die Regierung auch darauf, dass sich die Lage in den Krankenhäusern zugespitzt habe.

Steinmeier fordert Bürger zu Kontaktbeschränkungen auf

00.15 Uhr: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Bürger eindringlich dazu aufgerufen, einen Lockdown durch freiwillige Kontaktbeschränkungen zu verhindern. »Wichtig ist, dass wir jetzt alle gemeinsam handeln«, schrieb Steinmeier in einem Gastbeitrag für die »Bild am Sonntag«. »Halten wir uns an die Regeln, reduzieren wir noch einmal unsere Kontakte. Tun wir es, damit Schulen und Kitas nicht wieder schließen, damit wir das öffentliche Leben nicht wieder vollständig herunterfahren müssen.«

Steinmeier appellierte zudem erneut an die Menschen, sich impfen zu lassen: »Wir könnten doch so viel weiter sein! Das ist eine bittere, aber notwendige Erkenntnis. Das Mittel, sich vor einem schweren, gar tödlichen Verlauf der Krankheit zu schützen, haben wir in der Hand. Aber immer noch haben es bisher zu wenige in Anspruch genommen. Deshalb bitte ich Sie heute noch einmal: Lassen Sie sich impfen, und erneuern Sie Ihren Impfschutz rechtzeitig!«

Am Samstag hatte die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina vorgeschlagen, rasch mehrwöchige Kontaktsperren auch für Geimpfte zu verhängen, um die starke vierte Corona-Welle zu brechen. Außerdem müssten bis Jahresende 30 Millionen Menschen in Deutschland eine Booster-Impfung erhalten. Eine Impfpflicht, zumindest für Bedienstete im Gesundheitswesen, sei notwendig.

cpa/oka/asa/jso/AFP/AP/dpa/Reuters
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