Corona-News am Montag Auch Kanada will Einschränkungen bei AstraZeneca empfehlen

AstraZeneca-Impfstoff
Foto: LOIC VENANCE / AFPDas war das Corona-Update vom 29. März. Nichts mehr verpassen: Für die neuesten Entwicklungen und wichtigsten Hintergründe abonnieren Sie unseren Coronavirus-Newsletter.
23.15 Uhr: Angesichts der Berichte über Blutgerinnsel im zeitlichen Zusammenhang mit AstraZeneca-Impfungen will auch Kanada Einschränkungen für den Impfstoff empfehlen. Wie es am Montag aus Regierungskreisen in Ottawa hieß, empfiehlt das die kanadische Regierung beratende Expertengremium, AstraZeneca nicht für Menschen unter 55 Jahren zu verwenden. Die zuständigen Behörden wollten am Nachmittag (Ortszeit) genauer über diesen Schritt informieren.
Die Entscheidung basiere auf den aus Europa bekannt gewordenen Fällen, in Kanada seien bisher keine derartigen Fälle registriert worden, hieß es. Nach Berichten über die Blutgerinnsel und auch einige Todesfälle im zeitlichen Zusammenhang mit einer AstraZeneca-Impfung gegen Covid-19 waren in Deutschland und zahlreichen anderen Ländern die Impfungen Mitte März vorübergehend ausgesetzt worden.
Die EU-Arzneimittelbehörde (Ema) bekräftigte nach einer erneuten Überprüfung des in Großbritannien entwickelten Impfstoffes aber ihre Einschätzung des Vakzins als »sicher und wirksam«. Die meisten Länder nahmen die Impfungen daraufhin wieder auf.
Allerdings gibt es teils Einschränkungen. In Frankreich wird das Vakzin nur für Menschen verwendet, die älter als 55 Jahre sind, in Spanien soll es nicht für Menschen eingesetzt werden, die älter als 65 sind.
Müller: Berlin würde sich mehr Bundeskompetenzen nicht verschließen
23.07 Uhr: Berlin würde sich nach den Worten des Regierenden Bürgermeisters Michael Müller (SPD) mehr Kompetenzen für den Bund bei der Bekämpfung der Coronapandemie nicht verschließen. Er verstehe entsprechende Äußerungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nicht als Drohung, sagte Müller am Montagabend im ZDF-»heute journal«. »Wenn sie der Meinung ist, dass das bundesweit eine gute Maßnahme ist, dann sage ich: bitte, nur zu.« Es gebe Staatsrechtler, die sagten seit Monaten, dass die Bundesregierung dazu die Möglichkeiten habe. »Selbstverständlich wird sich Berlin dem dann auch anschließen«, so Müller.
Der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz reagierte verärgert auf die von Merkel am Sonntagabend in der ARD-Sendung »Anne Will« vorgebrachte Kritik am Coronamanagement mehrerer Bundesländer, darunter Berlin. »Ich ärgere mich auch ein bisschen darüber, dass auch aus dem Kanzleramt heraus jetzt durch ein entsprechendes Wording der Eindruck erweckt wird, als ob einige sehr ernsthaft und besonnen mit der Situation umgehen und andere nicht«, sagte Müller. Es gehe um ein »Austarieren der Möglichkeiten und der sehr unterschiedlichen Situationen« in den Bundesländern. »Es ist nicht so, dass jeder macht, was er will«, sagte der SPD-Politiker. Es sei nicht klug, ein solches »Länder-Bashing« zu betreiben. »Wir sitzen in einem Boot«, sagte Müller. Bund und Länder hätten viel gemeinsam erreicht.
Berlin will mit einer Doppelstrategie die Coronapandemie in den Griff bekommen. Vorsichtige Lockerungen etwa in Handel und Kultur bleiben. Sie werden durch verschärfte Regeln vor allem beim Testen und der Maskenpflicht ergänzt. Müller verteidigte diesen Weg und wies zudem darauf hin, dass Berlin beim Thema Home-Office-Pflicht über die bundesweiten Regeln hinausgehe.
Champions League der Frauen: Lyon will Spielverlegung
22.07 Uhr: Die Titelverteidigerinnen von Olympique Lyon haben wegen sechs positiver Coronafälle die Verlegung des für Mittwoch geplanten Viertelfinalrückspiels in der Champions League beantragt. Vier Spielerinnen seien am Montag bei einer Testreihe in Vorbereitung auf das Spiel gegen Paris Saint-Germain positiv auf das Coronavirus getestet worden, teilte der Klub der deutschen Nationalspielerin Dzsenifer Marozsán am Montag mit. In der vorigen Woche hatte es bei PCR-Tests bereits zwei positive Fälle gegeben.
Wegen der Vielzahl der Fälle und der Anweisung der regionalen Gesundheitsbehörde, nun die komplette Mannschaft zu isolieren, hat Olympique die Uefa gebeten, das Rückspiel zu verschieben, hieß es in der Mitteilung des Klubs aus Lyon. Am 24. März hatte Lyon das Hinspiel in Paris 1:0 gewonnen. Umgehend habe man am Montag die Uefa und den Gegner PSG über die sehr kritische Situation in der Mannschaft informiert. Eine Entscheidung der Uefa steht noch aus.
Öffnungen im Saarland könnten sich verzögern
21.48 Uhr: Tobias Hans (CDU), Ministerpräsident des Saarlands, schließt eine Verzögerung des umstrittenen Öffnungsmodells für sein Bundesland aufgrund steigender Corona-Infektionszahlen nicht aus. »Selbst wenn wir wegen exponentiellem Wachstum einer 3. Welle nicht zum 6.4. starten könnten – das Saarland-Modell wird kommen. Mehr Tests, mehr Impfen, mehr App, mehr Freiheit, mehr Umsicht«, twitterte der Regierungschef am Montagabend. Er unterstrich zugleich: »Die Menschen wollen Perspektive; sind bereit, dafür was zu tun und weiter zurückhaltend zu sein.«
Das Saarland will vom 6. April an Kinos, Theater, Fitnessstudios und die Außengastronomie wieder öffnen: Voraussetzung für Gäste, Besucher und Nutzer ist ein tagesaktueller negativer Schnelltest.
Zuvor hatte Hans das Vorhaben gegen Kritik verteidigt. »Wir werden diese Strategie weiterverfolgen«, sagte der Ministerpräsident am Mittag in Ottweiler. Es handele es sich »im Übrigen um eine sehr vorsichtige Strategie«, die ab dem 6. April schrittweise umgesetzt werden solle. »Wir sorgen mit dem Saarland-Modell dafür, dass Aktivitäten, die im Moment drinnen stattfinden, im Verborgenen, ins Freie kommen«, sagte er.
Bericht: Staatschefs für neuen Vertrag zur Bekämpfung von Pandemien
21.41 Uhr: Mehr als zwanzig Staats- und Regierungschefs aus Europa, Asien, Afrika und Lateinamerika haben einem Bericht zufolge vorgeschlagen, einen neuen völkerrechtlichen Vertrag zur Vorbeugung und Bekämpfung künftiger Pandemien auszuarbeiten. Damit sollten die Lehren aus den Fehlern im Umgang mit Covid-19 gezogen werden, heißt es in einem Aufruf, der in der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung« und auf »faz.net« veröffentlicht wurde.
Zu den Unterzeichnern zählen unter anderen Bundeskanzlerin Angela Merkel, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, EU-Ratspräsident Charles Michel, Chiles Präsident Sebastián Piñera, Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa, Südkoreas Präsident Moon Jae In und Indonesiens Präsident Joko Widodo.
»Covid-19 hat unsere Schwächen und unsere Uneinigkeit offengelegt. Jetzt müssen wir die Chance ergreifen und als Weltgemeinschaft in friedlicher Zusammenarbeit über diese Krise hinaus gemeinsam tätig werden«, heißt es in dem Aufruf. Es werde auch künftig Pandemien und andere schwere Gesundheitskrisen geben, denen sich kein einzelner Staat und keine internationale Organisation allein stellen könne.
Mit dem von ihnen angestrebten Vertrag könnten mehr Zusammenarbeit im Gesundheitswesen, Warnsysteme bei Gefahren und eine bessere Verteilung von Medikamenten, Schutzausrüstungen und Impfstoffen erreicht werden, schreiben die Staats- und Regierungschefs.
Biden: Fast alle erwachsenen US-Amerikaner in drei Wochen impfberechtigt
21.03 Uhr: Der Großteil aller erwachsenen US-Amerikaner soll schon in drei Wochen impfberechtigt sein. Bis zum 19. April sollen 90 Prozent der Erwachsenen für eine Impfung infrage kommen, sagte Präsident Joe Biden am Montag im Weißen Haus. Lange Wege sollen die Menschen für die Impfung nicht auf sich nehmen müssen: Für 90 Prozent werde bis zu dem Stichtag ein Impfort in einem Umkreis von fünf Meilen (acht Kilometern) liegen. Möglich werden soll das, indem in fast 40.000 Apotheken des Landes die Impfstoffe gespritzt und weitere Massenimpfzentren aus dem Boden gestampft werden.
Trotz der Impferfolge sagte Biden: Angesichts steigender Infektionszahlen dürfe die Bevölkerung bei den Anstrengungen zur Eindämmung der Pandemie nicht nachlassen. »Der Krieg gegen Covid-19 ist noch lange nicht gewonnen«, sagte er. Man befinde sich in einem Wettlauf um Leben und Tod.
Biden hat das Tempo der Impfkampagne in den USA deutlich erhöht. Nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC sind bereits 52,6 Millionen voll geimpft. Mehr als 95 Millionen haben mindestens eine Impfung bekommen. Die USA haben rund 330 Millionen Einwohner. In absoluten Zahlen ist das Land weltweit am schwersten von der Pandemie betroffen: Die Zahl der Toten steuert auf 550.000 zu, mehr als 30 Millionen Ansteckungen mit Sars-CoV-2 wurden nachgewiesen.
Istanbul Hochrisikogebiet – Türkei führt neue Restriktionen ein
20.15 Uhr: Die Türkei hat angesichts stark steigender Corona-Neuinfektionen in einigen Regionen Beschränkungen verschärft. 58 von 81 Provinzen, darunter die Millionenmetropole Istanbul, seien als Hochrisikogebiet eingestuft worden, sagte Präsident Recep Tayyip Erdoğan am Montag nach einer Kabinettssitzung. Damit gelte in den Regionen wieder eine Ausgangssperre an Samstagen und Sonntagen. Restaurants und Cafés blieben aber weiter geöffnet. Erdoğan kündigte zudem eine landesweite und mehrtägige Ausgangssperre an den Feiertagen zum Ende des Fastenmonats Ramadan im Mai an.
Die Türkei hat Anfang März mit einer schrittweisen Lockerung der Coronavirus-Restriktionen begonnen und dazu in den 81 Provinzen ein Bewertungssystem mit vier Risikostufen eingeführt. In Gebieten mit höherem Risiko greifen schärfere Restriktionen. Ausgangsbeschränkungen am Abend bestehen nach wie vor landesweit.
Zuletzt war die Zahl der täglichen Neuinfektionen im Land stark angestiegen. Zurzeit liegt diese bei rund 30.000 Fällen täglich. Die Türkei hat mit ihren rund 84 Millionen Einwohnern seit Beginn der Pandemie rund drei Millionen Coronavirusinfektionen und rund 31.000 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 gemeldet.
Seit Mitte Januar impft die Türkei mit dem Impfstoff des chinesischen Herstellers Sinovac gegen das Coronavirus. Bislang wurden nach offiziellen Angaben mehr als 15 Millionen Menschen geimpft. Rund 8,5 Millionen Menschen haben bisher nur die erste, rund 6,7 Millionen auch die zweite Dosis erhalten.
Millennials werden geimpft: New York weitet Impfberechtigung aus
20.10 Uhr: Im Zuge der schnell voranschreitenden Corona-Impfkampagne in den USA weitet der Bundesstaat New York den Kreis der Berechtigten für eine Immunisierung weiter aus. Von Dienstag an dürfen sich alle Bürger im Alter ab 30 Jahren mit einem der drei zur Verfügung stehenden Mittel impfen lassen, wie Gouverneur Andrew Cuomo am Montag mitteilte. Eine Woche später seien sogar bereits alle New Yorker ab 16 Jahren dran – dem momentanen Mindestalter für die Vakzine.
Zusätzlich dürfen sich bereits seit einiger Zeit Menschen mit speziellen Vorerkrankungen oder bestimmten Berufen, wie etwa Lehrer, Hausmeister oder Restaurantmitarbeiter impfen lassen. Insgesamt haben etwa 30 Prozent der Einwohner in dem Bundesstaat mit knapp 20 Millionen Einwohnern bereits zumindest eine Impfdosis bekommen. Landesweit sieht es ähnlich aus. Der Bundesstaat – und insbesondere die darin liegende gleichnamige Millionenmetropole – waren im vergangenen Frühjahr zum Epizentrum der Pandemie in den USA geworden.
#BREAKING: Starting Tuesday, April 6 at 8am, all New Yorkers age 16+ will be eligible to schedule and receive the COVID-19 vaccines.
— Archive: Governor Andrew Cuomo (@NYGovCuomo) March 29, 2021
And beginning tomorrow at 8am, all New Yorkers age 30+ will be eligible to schedule and receive the vaccines.
Let’s #VaccinateNY
Präsident Pakistans positiv auf Corona getestet
20.06 Uhr: Der Präsident Pakistans ist positiv auf Corona getestet worden. Das gab Arif Alvi am Montagabend (Ortszeit) bei Twitter bekannt. Er habe eine erste Impfdosis erhalten und die zweite sei in einer Woche geplant. Alvi rief dazu auf, weiterhin vorsichtig zu sein.
Auch der Verteidigungsminister Parvez Khattak sei positiv getestet worden, teilte der Gouverneur der Provinz Sindh am Montag auf Twitter mit.
Der pakistanische Ministerpräsident Imran Khan und seine Frau waren bereits vor neun Tagen mit dem Sars-CoV-2-Virus diagnostiziert worden. Khan habe sich seither stetig erholt und ihm sei angeraten worden, seine Arbeitsroutine über die nächsten Tage wieder aufzunehmen, hieß es von Khans Sonderberater für Gesundheitsfragen, Faisal Sultan, am Sonntag.
In Pakistan stiegen die Coronaneuinfektion zuletzt rapide an. In den vergangenen vier Tagen waren je über 4000 Neuinfektionen in dem südasiatischen Land registriert worden. Bislang wurden insgesamt mehr als 659.000 Infektionen und mehr als 14.250 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus nachgewiesen. Vermutet wird, dass die tatsächlichen Zahlen deutlich höher sind.
Sechs Bundesländer erhalten zusätzliche Impfdosen
19.03 Uhr: Im Kampf gegen das Coronavirus bekommen sechs Bundesländer zusätzlichen Impfstoff – vor allem für Grenzregionen. So erhält Bayern laut Bundesgesundheitsministerium 105.300 zusätzliche Dosen und Sachsen 93.600 Dosen, wie zuerst der »Münchner Merkur« berichtete. Das Saarland soll 81.900 Dosen extra bekommen, Thüringen 35.100 Dosen, Rheinland-Pfalz 23.400 und Sachsen-Anhalt 11.700 Dosen. Ressortchef Jens Spahn (CDU) sagte der Zeitung, so könnten die Länder schnell und effektiv Impfquoten steigern. Gerade in Grenzregionen breiteten sich Virusvarianten aus.
Die zusätzlichen Dosen für Länder mit besonders gefährdeten Regionen hatten Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten bei einem »Impfgipfel« am 19. März beschlossen – zunächst für fünf Länder ohne Sachsen-Anhalt. Wie Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) der Nachrichtenagentur dpa sagte, sollen die Dosen im Burgenlandkreis mit sehr hohen Infektionszahlen eingesetzt werden.
Die Extra-Dosen sollen laut Bundesministerium bis Dienstag ausgeliefert werden. Sie stammen aus einer Zusatzlieferung von 580.000 Dosen des Herstellers Biontech/Pfizer. Die restlichen Zusatzdosen daraus sollen für Hausarztpraxen eingeplant werden.
Arbeitgeberpräsident gegen verpflichtende Corona-Tests in Unternehmen
18.42 Uhr: Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger hat sich entschieden gegen eine gesetzliche Regelung für Corona-Tests in Unternehmen ausgesprochen. Große und kleine private Unternehmen hätten zuletzt »ihre Testanstrengungen stark ausgeweitet«, sagte der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA). »Wir handeln«, fügte er hinzu. Die Linke kritisierte die Haltung der BDA und verlangte die sofortige Einführung einer Testpflicht in den Unternehmen.
Die Privatwirtschaft scheue auch keinen Vergleich mit Testanstrengungen etwa in Verwaltungen und Schulen, sagte Arbeitgeberpräsident Dulger. Mancherorts verzögere sich gar der Nachschub an Tests wegen der großen Nachfrage: »Unternehmen testen aus Eigeninteresse.«
Mit dem »ständigen Drohen einer gesetzlichen Regelung« werde dieses Engagement jedoch nicht anerkannt, kritisierte Dulger. Ein solches Gesetz schaffe nicht mehr Schutz, sondern »mehr Bürokratie, mehr Kosten, weniger Eigeninitiative und einen Haufen ungeklärter rechtlicher und organisatorischer Fragen«. Die Wirtschaft wünsche »keine Gesetzesdiskussion, sondern weitere Testerfolge«. Politik und Wirtschaft müssten zusammenarbeiten.
DFB-Arzt Meyer plädiert für Sport-Öffnung für Kinder und Jugendliche
18.32 Uhr: Tim Meyer, der Mannschaftsarzt der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, hat sich für eine zeitnahe Öffnung des Sports für Mädchen und Jungen ausgesprochen. »Der Nutzen, dass Kinder und Jugendliche wieder Sport treiben können, wiegt die minimal gesteigerte Infektionsgefahr wieder auf«, sagte Meyer der »Saarbrücker Zeitung« .
Der 53-Jährige, der auch Leiter der medizinischen Taskforce der Deutschen Fußball Liga (DFL) ist, kritisierte die bisherigen Regelungen bezüglich des Sports in den Rechtsverordnungen außerdem als »sehr sportfern und bürokratisch wirkend«. So seien beispielsweise die vorgegebenen Gruppengrößen im Training »willkürlich« gewählt und »nicht an den Realitäten des Sports« orientiert.
Meyer hat sich in der Corona-Pandemie gezielt mit dem Wiedereinstieg des Amateur-, Kinder- und Jugendsports auseinandergesetzt und ein Konzept dazu veröffentlicht.
Fast 5000 Covid-19-Patienten auf französischen Intensivstationen
18.25 Uhr: In Frankreich werden inzwischen mehr Covid-19-Patienten auf Intensivstationen behandelt als im zweiten Corona-Lockdown im Herbst. Binnen 24 Stunden stieg ihre Zahl um 102 auf 4974, wie die Gesundheitsbehörden mitteilen. Den bisherigen Höchstwert gab es mit 4919 Fällen Mitte November.
In Deutschland stieg die Zahl der Fälle in intensivmedizinischer Behandlung dem Robert Koch-Institut (RKI) zufolge um 116 auf 3573.
Mehrere EU-Staaten wollen Corona-Impfpass nach Ostern
18.02 Uhr: Zahlreiche EU-Staaten wollen bald nach Ostern eine Prioritätenliste zur Umsetzung des sogenannten Grünen Passes für Urlaubsreisen vorlegen. Das Projekt solle europaweit einheitlich, grenzübergreifend und leicht verwendbar verwirklicht werden, sagte Österreichs Tourismusministerin Elisabeth Köstinger. Das EU-Dokument soll Impfungen gegen das Coronavirus sowie Tests oder überstandene Infektionen fälschungssicher registrieren und unter anderem das Reisen erleichtern.
Köstinger sagte, bis zum Sommer solle trotz Coronakrise das grenzenlose Reisen in der EU wieder möglich werden. Gerade bei den Einreisebestimmungen, die jeder Staat für sich selbst festlege, müsse eine Harmonisierung der Kriterien erfolgen, so Köstinger nach dem Online-Treffen mit zwölf Amtskolleginnen und -kollegen unter anderem aus Deutschland, Spanien, Italien, Frankreich und Griechenland.
mRNA-Impfstoffe senken Infektionsrisiko laut Studie deutlich
17.55 Uhr: Eine neue Studie aus den USA bekräftigt die gute Wirksamkeit von mRNA-Impfstoffen auch gegen Corona-Infektionen ohne Symptome. »Die Ergebnisse zeigten, dass nach der zweiten Impfstoffdosis das Infektionsrisiko zwei oder mehr Wochen nach der Impfung um 90 Prozent verringert wurde«, teilte die US-Gesundheitsbehörde CDC mit.
Dabei wurden auch Infektionen ohne Symptome erfasst, die einen »kleinen Anteil« von etwa zehn Prozent an allen positiven Tests ausmachten. Es besteht damit die Hoffnung, dass geimpfte Personen andere in den meisten Fällen nicht mehr anstecken können und Infektionsketten so unterbrochen werden können.
Die CDC hatte die mRNA-Vakzine von Pfizer/Biontech und Moderna unter die Lupe genommen: Knapp 4000 Menschen im medizinischen Bereich wurden dabei in sechs US-Staaten im Zeitraum zwischen Dezember und März wöchentlich getestet. Die Ergebnisse bestätigten dabei vorherige Studien, die ebenfalls darauf hinweisen, dass eine asymptomatische Weitergabe des Coronavirus bei Geimpften eher unwahrscheinlich ist.
Die CDC beobachtete dabei zudem einen hohen Schutz selbst nach nur einer der zwei obligatorischen Dosen. Nach einer Dosis sei die Zahl der Infektionen bereits um 80 Prozent zurückgegangen. Die Ergebnisse seien angesichts der eigenen großen Studien der Hersteller folgerichtig. In diesen war allerdings untersucht worden, wie wirksam die Stoffe gegen den Ausbruch der Krankheit Covid-19 sind, nicht die Infektionsrate mit dem Virus.
Günther dringt auf Corona-Gipfel in Präsenz
17.47 Uhr: Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat sich dafür ausgesprochen, kommende Bund-Länder-Konferenzen zur Coronapandemie unter den gängigen Regeln in Präsenz abzuhalten. Dies sei zwingend notwendig, sagte Günther.
»Was ich mir auch wünsche ist, dass wir da ohne technisches Equipment zusammensitzen.« Er sage das sehr deutlich: »Wir brauchen auch Räume, in denen wir uns unterhalten, ohne dass jede Aussage sofort nach draußen dringt«. Er habe »keinen Bock« mehr darauf, sich jedes Mal Gedanken machen zu müssen, was danach irgendwo veröffentlicht wird.
Aus den Ländern mehrt sich indes die Kritik an den Äußerungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Sonntagabend in der Talkshow »Anne Will«. Merkel hatte darauf gepocht, dass die Länder ihre Versprechen halten und konsequenter die Notbremse ziehen sollten.
»Jeder will, dass die Infektionszahlen runtergehen, und jeder hat für sein Land entsprechende Maßnahmen gemacht«, sagte etwa NRW-Ministerpräsident Armin Laschet. Auch der saarländische Regierungschef Tobias Hans (CDU) und die niedersächsische Regierung konterten die Kritik. »Der Beschluss von Bund und Ländern über die Durchführung von Modellvorhaben ist eine Woche alt und es gibt seitdem auch keine wesentlichen neuen Erkenntnisse«, sagte Niedersachsens Regierungssprecherin Anke Pörksen.
Öl gegen Impfstoff – Maduro schlägt Tausch vor
17.30 Uhr: Der venezolanische Präsident Nicolás Maduro hat einen Tausch von Erdöl gegen Corona-Impfstoff angeboten. »Venezuela hat die Öltanker, es hat die Kunden, die uns das Öl abkaufen, und es würde einen Teil seiner Produktion zur Verfügung stellen, um alle Impfstoffe zu garantieren, die Venezuela braucht«, sagte der autoritär regierende Maduro laut einer Mitteilung. Details des Plans führte er nicht aus.
Venezuela steckt in einer tiefen politischen und wirtschaftlichen Krise. Aus Mangel an Devisen und wegen zahlreicher US-Sanktionen kann es kaum noch Lebensmittel, Medikamente und Dinge des täglichen Bedarfs importieren. Selbst Benzin ist in dem Land mit den größten Ölreserven der Welt Mangelware.
Maduros Ansicht nach hat das Land neben dem Tauschgeschäft nur eine weitere Möglichkeit, an Corona-Impfstoffe zu kommen: Es müsse erreichen, dass die USA und europäische Banken die für die Regierung per Sanktionen gesperrten Finanzmittel freigeben. Damit könnten dann bei der internationalen Covax-Initiative Impfstoffe bezahlt werden.
Venezuela hat nach offiziellen Angaben mehr als 156.000 Infektionen und 1500 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert. Die tatsächlichen Zahlen dürften nicht zuletzt wegen fehlender Tests deutlich höher liegen.
Johnson & Johnson: Hunderte Millionen Impfdosen für Afrika ab Jahresmitte
17.23 Uhr: Der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson will die Länder der Afrikanischen Union (AU) ab der zweiten Jahreshälfte mit Hunderten Millionen Impfdosen gegen das Coronavirus versorgen. Das Unternehmen hat sich nach eigenen Angaben mit dem Staatenbund darauf verständigt, dass die Lieferung von bis zu 220 Millionen Dosen im dritten Quartal starten werde. Zudem könnten weitere 180 Millionen Impfdosen bestellt werden, sodass 2022 eine Gesamtmenge von 400 Millionen Impfdosen erreicht sei.
Die Verfügbarkeit des Impfstoffes hänge von der Zulassung nationaler Behörden in den 55 Mitgliedstaaten der AU ab, fügte Johnson & Johnson in einer Erklärung hinzu. Der Johnson-Impfstoff entfaltet seine volle Wirkung schon nach Verabreichung einer Dosis und muss – anders als etwa die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna – nicht zweimal gespritzt werden.
Baden-Württemberg will Kreise nötigenfalls zu Notbremse anweisen
17.14 Uhr: Die Landesregierung in Baden-Württemberg will bei der Anwendung der Corona-Notbremse in Hotspot-Regionen im Zweifel hart durchgreifen. »Wenn wir den Eindruck haben sollten, dass die Notbremse vor Ort ausgesessen wird, werden wir als Land unter anderem mit klaren Weisungen einschreiten«, sagte Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) der Nachrichtenagentur dpa. Zuletzt hatte es mehrere Stadt- und Landkreise gegeben, die die Notbremse zunächst nicht konsequent umgesetzt hatte. Das müssen sie tun, wenn der Grenzwert von 100 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in einer Woche schon mehr als 3 Tage lang überschritten haben.
Lucha sagte, die Notbremse gelte »ohne Wenn und Aber«. Der Minister erklärte, die Regierung könne aus rechtlichen Gründen keine pauschale landesweite Regelung in Kraft setzen. Das komme nach dem Urteil des Verwaltungsgerichtshofs zu nächtlichen Ausgangsbeschränkungen nicht mehr infrage. »Hier sind primär die Landräte gefordert, die Notbremse – sobald eine Sieben-Tage-Inzidenz von 100 drei Tage in Folge überschritten ist – mit entsprechenden Maßnahmen in Kraft zu setzen.«
100.000 chinesische Impfdosen in Ramallah eingetroffen
17.08 Uhr: Für ihre Impfkampagne gegen das Coronavirus haben die Palästinenser erstmals auch Impfstoff aus China erhalten. Rund 100.000 Dosen des Herstellers Sinopharm seien in Ramallah eingetroffen, teilte das palästinensische Gesundheitsministerium mit.

Impfstoff-Lieferung der globalen Covax-Initiative auf dem Weg nach Ramallah (Archivbild)
Foto: Nasser Nasser / APÜber die internationale Covax-Initiative waren in diesem Monat im Westjordanland bereits mehr als 62.000 Dosen der Impfstoffe von Biontech /Pfizer und AstraZeneca eingetroffen. In Kürze werden 25.000 weitere Dosen AstraZeneca erwartet.
Auch im Gazastreifen, wo die islamistische Hamas herrscht, läuft eine Impfkampagne. Dort steht der russische Impfstoff Sputnik zur Verfügung, eine Spende der Vereinigten Arabischen Emirate.
Das Gesundheitsministerium in Gaza teilte mit, in dem Küstenstreifen seien erstmals seit Beginn der Pandemie Infektionen mit der ansteckenderen britische Variante B.1.1.7 nachgewiesen worden.
Hamburgs Bürgermeister Tschentscher vorsorglich in Isolation
17 Uhr: Aufgrund eines Warnhinweises in der Corona-Warn-App haben sich Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD), Senatorin Anna Gallina (Grüne) sowie Staatsrätin Almut Möller (SPD) in freiwillige häusliche Isolation begeben. Das teilte ein Sprecher des Hamburger Senats mit. Demnach arbeiten die Politikerinnen und der Bürgermeister derzeit im Homeoffice und lassen am kommenden Mittwoch einen PCR-Test durchführen.
Dem Sprecher zufolge steht der Warnhinweis offenbar im Zusammenhang mit der vergangenen Sitzung des Bundesrates, nach der zahlreiche im Plenarsaal anwesende Personen benachrichtigt wurden. Im Plenarsaal gilt ein Hygienekonzept, das unter anderem eine Maskenpflicht sowie Abstandsregeln vorsieht. Die Regeln wurden von den Hamburger Teilnehmenden eingehalten, hieß es.
Zuvor hatte sich bereits Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) sowie Justizminister Dirk Adams (Grüne) und Kulturminister Benjamin Hoff (Linke) nach der Ratssitzung in Quarantäne begeben. Bei Hoff fiel ein erster Schnelltest bereits negativ aus. Ramelow selbst will sich am Mittwoch einem professionellen PCR-Test unterziehen.
Region Hannover verfügt Ausgangssperre
16.50 Uhr: Angesichts hoher Corona-Infektionszahlen soll es in der Region Hannover eine Ausgangssperre geben. Sie soll am Donnerstag in Kraft treten und bis zum 12. April gelten, teilte die Region laut der Nachrichtenagentur dpa mit. Demzufolge sollen die Bürgerinnen und Bürger in der Zeit von 22 Uhr abends bis 5 Uhr morgens nur mit einem triftigen Grund ihre Wohnungen verlassen.
Ebenfalls werde eine Erweiterung der Maskenpflicht im öffentlichen Raum geprüft, hieß es. Zuvor hatten bereits die Landkreise Cloppenburg, Emsland und Peine jeweils Ausgangssperren angekündigt. In Hannover lag am Montag der Sieben-Tages-Inzidenzwert laut Landesgesundheitsamt bei 144,1.
Kreis in NRW stoppt AstraZeneca-Impfungen teilweise
16.35 Uhr: Der Kreis Euskirchen in Nordrhein-Westfalen hat am Montag die Corona-Schutzimpfung von Frauen unter 55 mit dem Wirkstoff von AstraZeneca vorläufig gestoppt. Das berichten mehrere Medien übereinstimmend.
Nachdem eine geimpfte 47-Jährige vergangene Woche gestorben war, sei dem Kreis nun der Verdacht auf »eine schwerwiegende Erkrankung« einer 28-Jährigen nach der Impfung mit AstraZeneca gemeldet worden, hieß es. Beide hatten demnach eine Sinusvenenthrombose erlitten.
»Der Kreis Euskirchen hat heute Mittag die Bezirksregierung und das NRW-Gesundheitsministerium über die neue Lage informiert und das Moratorium vermeldet. Dabei handelt es sich um eine vorsorgliche Maßnahme, bis die zuständigen Fachdienststellen zu einer endgültigen Bewertung gekommen sind«, zitierte die Nachrichtenagentur dpa aus einer Mitteilung des Kreises.
Zuvor seien Rückfragen bei den übergeordneten Behörden damit beantwortet worden, dass das Paul-Ehrlich-Institut »die Vorgänge gewissenhaft prüfe, eine abschließende Stellungnahme jedoch nicht erfolgen könne«, so der Kreis. Landrat Markus Ramers (SPD) habe mit NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) und seinem Staatssekretär telefoniert, »die sich persönlich für eine zeitnahe, abschließende Klärung durch die Fachleute einsetzen.«
Der Tod der 47-Jährigen war dem Gesundheitsamt laut Kreis am vergangenen Freitag durch den verantwortlichen Arzt des regionalen Impfzentrums gemeldet worden, der die Informationen von der behandelnden Klinik erhalten hatte. Auch der neuerliche Fall sei von dem Arzt gemeldet worden, »nachdem er entsprechende Informationen von der behandelnden Klinik erhalten hatte.« Die 28 Jahre alte Patientin sei in einem stabilen Zustand und werde in einer Spezialklinik versorgt, so der Kreis in einer Mitteilung.
Die Impfungen mit AstraZeneca für Männer sowie für Frauen über 55 gehen ebenso wie geplant weiter wie die Impfungen mit der Biontech-Vakzine.
Köln verzichtet auf größere Lockerungen

Die Gastronomie am Kölner Heumarkt darf auch weiterhin nicht öffnen (Archivbild)
Foto: Oliver Berg / dpa16.06 Uhr: Köln wird die geltenden Corona-Maßnahmen vorerst nicht bedeutend lockern. »Wir haben am Wochenende intensiv darüber beraten, ob wir beim Land beantragen, auf die Notbremse zu verzichten«, sagte Krisenstabsleiterin Andrea Blome nach Angaben der Stadt. Angesichts der Infektionslage und der besorgniserregenden Situation auf den Intensivstationen halte man es aber für unverantwortlich, auf Einschränkungen gänzlich zu verzichten.
»Solange die Inzidenz in Köln deutlich über 100 liegt und die Zahl der Neuinfektionen in unserer Stadt exponentiell steigt, hält die Stadt Köln eine Ausnahme von der Notbremse lediglich für die Museen für vertretbar und wird derzeit darauf verzichten, beim Land weitere Ausnahmen zu beantragen«, stellte Blome klar. »Damit halten wir uns weitgehend an den Beschluss der Bund-Länder-Konferenz, der die Möglichkeit, bei ausreichender Testkapazität auf Einschränkungen zu verzichten, ausdrücklich nur bei einer sinkenden oder mindestens stabilen Inzidenz vorsieht.«
Was sich von einer längst vergangenen Pandemie lernen lässt
16.03 Uhr: Der Hygieniker George Soper veröffentlichte 1919 in »Science« seine Lektionen zur Spanischen Grippe, sie sind erstaunlich aktuell. Was sah er als größte Gefahr? Lesen Sie hier den ganzen Text aus dem aktuellen SPIEGEL.

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Deutschland bittet Polen für verschärfte Einreiseregeln um Verständnis
15.57 Uhr: Der Polen-Koordinator der Bundesregierung, Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD), hat beim Nachbarland um Verständnis für die schärferen Einreisebedingungen geworben. »Wir streben eine Balance zwischen Gesundheitsschutz und praktikablen Regelungen für den Grenzverkehr an. Die getroffenen Maßnahmen sind der aktuellen Lage geschuldet«, sagte Woidke nach einer Videokonferenz mit dem Deutschland-Koordinator von Polen, Bartosz Grodecki.
Die Bundesregierung hatte Polen wegen stark steigender Infektionszahlen als Hochinzidenzgebiet eingestuft. Seit dem 21. März ist die Einreise aus dem Nachbarland nach Deutschland nur mit einem negativen Corona-Test erlaubt. Pendler aus dem Nachbarland hatten über Erschwernisse durch die Testpflicht geklagt. In der Kategorie als Hochinzidenzgebiet sind Länder und Regionen, in denen die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche über 200 liegt.
Grünenchefin Baerbock: »Es darf jetzt kein Rumgeeiere geben«
15.41 Uhr: De Grünen haben ein bundesweit koordiniertes Vorgehen im Kampf gegen die dritte Corona-Infektionswelle gefordert. »Es darf jetzt kein Rumgeeiere geben«, sagte Parteichefin Annalena Baerbock in Berlin. Alle Bundesländer müssten gemeinsam handeln, die vereinbarte »Notbremse« müsse deutschlandweit gelten. Das bedeute, dass Landkreise »nicht machen können, was sie wollen«, so Baerbock. »Wir sind jetzt in einer Situation, wo die Sicherheit in ganz Deutschland gefährdet ist.«
Es brauche zudem »weitere, schärfere Maßnahmen«, um diese Welle jetzt zu brechen. So solle nur noch dort in Präsenz gearbeitet werden, wo dies absolut notwendig sei. Wo das nicht möglich sei, müssten Tests Voraussetzung für den Besuch des Arbeitsortes sein, sagte Baerbock. Die Tests müssten regelmäßig vom Arbeitgeber angeboten werden.
Auch müssten die Pandemie-Bekämpfung und der Stufenplan »endlich in den Bundestag und den Bundesrat, um dieses Bund-Länder-Chaos« zu beenden.
Trotz steigender Coronazahlen: In Indien wird das Holi-Fest gefeiert
15.30 Uhr: Trotz rasch steigenden Corona-Zahlen in Indien haben etliche Hindus das Frühlingsfest Holi gefeiert. Bilder aus mehreren Landesteilen zeigten, wie sich Menschen in Mengen und ohne Masken mit Farbpulver bewarfen und es sich gegenseitig ins Gesicht schmierten, so wie es die Tradition will. In mehreren Bundesstaaten waren öffentliche Feierlichkeiten des wichtigen hinduistischen Fests, bei dem der Sieg des Guten über das Böse und der Anfang des Frühlings gefeiert wird, aber verboten. Zudem waren die Menschen wie schon 2020 ermuntert worden, bei dem Fest zu Hause zu bleiben.
Denn die erfassten Corona-Zahlen steigen in Indien zurzeit stark. In den vergangenen 24 Stunden gab es in dem Land mit 1,3 Milliarden Einwohnern mehr als 68 000 bekannte Fälle, wie Zahlen des indischen Gesundheitsministeriums zeigen. So hohe Zahlen wurden zuletzt vor fünf Monaten erfasst. Zum Höhepunkt der ersten Welle im vergangenen Sommer waren es teils mehr als 90 000 pro Tag.

Kein Abstand, keine Maske: Holi-Feiernde in Prayagraj
Foto: Rajesh Kumar Singh / APEinreiseregeln aus Polen als »Balance zwischen Gesundheitsschutz und praktikablen Regelungen«
15.19 Uhr: Der Polen-Koordinator der Bundesregierung, Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD), hat beim Nachbarland um Verständnis für die schärferen Einreisebedingungen geworben. »Wir streben eine Balance zwischen Gesundheitsschutz und praktikablen Regelungen für den Grenzverkehr an. Die getroffenen Maßnahmen sind der aktuellen Lage geschuldet«, sagte Woidke nach einer Videokonferenz mit dem Deutschland-Koordinator von Polen, Bartosz Grodecki, sowie Vertretern von Bundesministerien und der Länder Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen. »Die Rückkehr zur Normalität bleibt unser Ziel.«
Die Bundesregierung hatte Polen wegen stark steigender Infektionszahlen als Hochinzidenzgebiet eingestuft. Seit dem 21. März ist die Einreise aus dem Nachbarland nach Deutschland nur mit einem negativen Corona-Test erlaubt. Pendler aus dem Nachbarland hatten über Erschwernisse durch die Testpflicht geklagt. In der Kategorie als Hochinzidenzgebiet sind Länder und Regionen, in denen die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche über 200 liegt. Polen hatte den Lockdown am Samstag wegen zunehmender Corona-Infektionen verschärft.
Erste Impfstoff-Lieferungen von Johnson & Johnson ab Mitte April erwartet
15.05 Uhr: Die ersten Lieferungen des vierten zugelassenen Corona-Impfstoffes von Johnson & Johnson für Deutschland sollen ab Mitte April kommen. In der Woche vom 12. April werden 256.800 Dosen erwartet, in der Woche vom 26. April weitere 444.000 Dosen, wie aus einer Lieferprognose des Herstellers hervorgeht, die der Nachrichtenagentur dpa vorliegt. Zuerst berichtete die »Bild«-Zeitung darüber. Im Mai sollen 2,3 Millionen Dosen folgen, im Juni 7,1 Millionen, so dass im zweiten Quartal 10,1 Millionen Dosen zusammenkommen sollen.
Im dritten Quartal werden demnach 22 Millionen Dosen erwartet, im vierten Quartal dann noch 4,6 Millionen Dosen. Der Impfstoff von Johnson & Johnson war am 11. März in der Europäischen Union zugelassen worden. Bei dem Präparat reicht eine Spritze, eine zweite Impfung ist nicht nötig. Bereits in Deutschland eingesetzt werden die Mittel von Biontech/Pfizer, Moderna und AstraZeneca.
Klingbeil: »Haben gerade keine Zeit für das Chaos in der Union«
14.45 Uhr: SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil hat der Union vorgeworfen, bei der Bekämpfung der Coronapandemie im Weg zu stehen. »CDU und CSU wirken komplett kopf- und führungslos«, sagte er der Nachrichtenagentur dpa. Kanzlerin Angela Merkel habe mit ihrer Kritik am Corona-Kurs mehrerer Länder öffentlich den CDU-Parteivorsitzenden Armin Laschet angezählt. CSU-Chef Markus Söder stehe daneben und rechne sich Chancen auf die Kanzlerkandidatur aus.
Das passiere alles in einer sehr kritischen Phase der Pandemie mit rasant steigenden Neuinfektionen. »Wir brauchen jetzt konsequente Maßnahmen, um der Lage wieder Herr zu werden und das Vertrauen der Menschen wiederzugewinnen«, sagte Klingbeil. »Wir haben in diesem Land gerade keine Zeit für das Chaos in der Union.« Stattdessen müsse es darum gehen, schneller zu impfen, mehr zu testen und aus dem Lockdown herauszukommen.
76 Prozent aller Impfstoffdosen in nur zehn Ländern
14.36 Uhr: Von den derzeit weltweit verfügbaren Impfdosen haben sich nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zehn Länder der Erde 76 Prozent gesichert. Generalsekretär Tedros Adhanom Ghebreyesus kritisierte die Verteilung von Impfstoff und betonte, eine globale Krise brauche globale Antworten. »Die globale Lösung beginnt mit Solidarität.«
Auch der deutsche Entwicklungshilfeminister Gerd Müller sagte bei seinem Besuch bei der WHO: »Das ist nicht die Solidarität, die dieses Virus stoppen wird.« Afrika und Lateinamerika seien besonders von der Pandemie betroffen. »Wir ... gewinnen nur, wenn wir die Pandemie weltweit besiegen.«
Laut Müller fehlen für eine weltweite Impfkampagne derzeit etliche Milliarden Euro. Deutschland habe seinen Beitrag dazu zuletzt um 1,5 Milliarden Euro erhöht. Der Minister forderte die Weltgemeinschaft einschließlich der Europäischen Union auf, diese Lücke schnellstmöglich zu füllen.
Dax-Manager verdienten 2020 weniger
14.18 Uhr: Die Vorstandschefs der meisten Dax-Konzerne bekommen die Coronakrise in der eigenen Geldbörse zu spüren. Vor allem bei den kurz- und langfristigen Boni mussten die Topmanager der wichtigsten börsennotierten Firmen in Deutschland im vergangenen Jahr Abstriche machen, wie aus einer Analyse der Frankfurter Vergütungsberatung hkp hervorgeht. Im Durchschnitt gingen die Gehälter um 28 Prozent auf 5,3 (2019: 7,4) Millionen Euro zurück, während die Gewinne der Großkonzerne um 45 Prozent schrumpften.
Das sei der größte Rückgang seit der Finanzkrise 2009, sagte hkp-Partner Michael Kramarsch. Allerdings ist der Vergleich verzerrt, weil das Gehalt von Linde-Chef Steve Angel noch nicht bekannt ist. Er war 2019 mit 43 Millionen Euro der unangefochtene Top-Verdiener unter den 30 Dax-Chefs. Aber auch ohne Angel fiel das Durchschnittsgehalt zehn Prozent geringer aus. 2020 führt zum ersten Mal Deutsche-Post-Chef Frank Appel die Gehalts-Rangliste an. Mit 10,03 Millionen Euro ist er der einzige Vorstandschef im Dax, der im vergangenen Jahr ein zweistelliges Millionengehalt bekam.
Kubicki sieht Merkels Drohung nicht als »Lappalie«
14.06 Uhr: FDP-Vize Wolfgang Kubicki hat harte Kritik an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihrem Auftritt in der ARD-Talkshow »Anne Will« geübt. »Als es letzte Woche hieß, man wolle das Format der MPK überdenken, war meine Erwartung nicht, dass die Kanzlerin nun über Talkshows mit den Ministerpräsidenten verhandelt«, sagte Kubicki dem Redaktionsnetzwerk Deutschland .
»Der Vorwurf der Bundeskanzlerin, die Länder würden das Recht nicht richtig anwenden, und die unverhohlene Drohung, das Infektionsschutzgesetz in Reaktion darauf zu ändern, ist keine Lappalie«, so Kubicki weiter.
Bedford-Strohm: »Die Geduld ist zu Ende«
13.58 Uhr: Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hat in der Coronakrise einen klaren Kurs der Politik angemahnt. Statt eines Hin und Hers seien möglichst klare Botschaften erforderlich, sagte der Münchner Landesbischof. Außerdem müsse die Impfkampagne optimiert werden, zwischenzeitlich seien zu viele Dosen gelagert worden, statt schnell verwendet zu werden.
»Wir sehen es alle, diese Verwundung in der Gesellschaft, die Geduld ist zu Ende, die seelischen Inzidenzen gehen nach oben«, sagte Bedford-Strohm. Was das Virus mit der Seele mache, sei bislang kaum vorgekommen. Insbesondere die Probleme junger Menschen müssten in den Blick genommen werden. »Den ersten Kuss kannst du nicht auf irgendeine iPad-Scheibe geben.«
Wichtig sei es im Moment, Infektionen insbesondere im privaten Bereich zu vermeiden und Solidarität zu zeigen. Dem ständen kluge Öffnungskonzepte gekoppelt an Schnelltests nicht entgegen, sagte Bedford-Strohm. Dabei verteidigte er, dass Ostergottesdienste nicht nur virtuell, sondern auch in Präsenz stattfinden werden. »Die Hygienekonzepte sind so ausgereift, dass wir das verantworten können.« Die Gemeinden seien aber dazu aufgerufen worden, auch nach Alternativen zu suchen.
Griechenland treibt Öffnungsschritte voran
13.50 Uhr: Die griechische Regierung will trotz derzeit hoher Infektionszahlen den Start der Tourismus-Saison retten. Tourismusminister Haris Theoharis plädiere für verschiedene Pilotprojekte bereits vor dem geplanten Saisonbeginn, der coronabedingt für Mitte Mai angepeilt worden war, berichtete die griechische Wirtschaftszeitung »Naftemporiki«.
Am Wochenende waren auf Kreta die ersten Flieger mit deutschen Touristen an Bord gelandet. Die Gäste wohnen Medienberichten zufolge nicht in Hotels, sondern in Privatunterkünften und Pensionen, weil die Hotels mangels Buchungen noch geschlossen sind.
Am 12. April sollen außerdem rund 200 Niederländer versuchsweise nach Rhodos fliegen und dort eine Woche in einer Hotelanlage verbringen. Berichten zufolge haben sich dafür 25.000 Menschen beworben. Touristen müssen in Griechenland bei der Einreise einen negativen, höchstens 72 Stunden alten PCR-Test vorweisen und werden zudem bei der Ankunft häufig noch einem Schnelltest unterzogen. Dann müssen sie eine siebentägige Quarantäne einhalten, teilte das deutsche Auswärtige Amt mit.
Paris fehlen durch Tourismuseinbruch 15 Milliarden Euro
13.45 Uhr: Wegen der Coronakrise sind dem Großraum Paris im vergangenen Jahr 15,5 Milliarden Euro Einnahmen aus dem Tourismusgeschäft entgangen. Die Zahl der Besucher schrumpfte in beispiellosem Ausmaß um rund zwei Drittel auf 17,5 Millionen, teilte der regionale Ausschuss für Tourismus mit.
Durch die pandemiebedingten Reisebeschränkungen konnten kaum Menschen aus Übersee an die Seine kommen. In den Sommermonaten Juli und August lagen Touristen aus Deutschland mit einen Anteil von gut 18 Prozent an der Spitze der internationalen Kundschaft. Es folgten Niederländer und Briten. Die Einnahmen aus dem Tourismus betrugen insgesamt rund 6,4 Milliarden Euro.
Klassische Touristenattraktionen der Region wie das Schloss von Sonnenkönig Ludwig XIV. in Versailles oder das Impressionistenmuseum Musée d'Orsay in Paris verbuchten starke Einbußen. Wie der Ausschuss mitteilte, kamen 2,7 Millionen Besucher ins Louvre-Museum, das war ein Minus von 72 Prozent. Vor der Corona-Krise hatte Paris im Jahr gut 50 Millionen Besucher.
Spahn warnt offenbar vor Impfpause über Ostern
13.36 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat vor einer Unterbrechung des Impfens an den Osterfeiertagen gewarnt. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters mit Berufung auf Teilnehmer einer CDU-Präsidiumssitzung.
Spahn forderte demnach, dass besonders die über 70-Jährigen jetzt geimpft werden sollten. »Die Impfverordnung ist sehr flexibel. Die über 70-Jährigen kann man jetzt einfach alle impfen. Das rettet Menschenleben«, sagte Spahn. Die Impfzentren könnten auch rund um die Uhr impfen, fügt er mit Blick auf zunehmende Lieferungen von Impfdosen hinzu. Allein in den nächsten sieben bis acht Tagen kämen mehr als drei Millionen Dosen bei den Ländern an. Die sollten alle direkt verimpft werden.
Heimleiterin ignorierte Corona-Regeln – Jobverbot weiter rechtens
13.29 Uhr: Die Leiterin eines Seniorenpflegeheimes darf nach wiederholten Verstößen gegen Hygienevorgaben in der Coronapandemie nach einer Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts Münster weiter nicht beschäftigt werden. Die Frau habe ihre Vorbildfunktion als Leiterin der Einrichtung in Porta Westfalica nicht wahrgenommen und sich wiederholt über Regeln des Gesundheitsamtes im Kreis Minden-Lübbecke hinweggesetzt, teilte das Gericht mit.
Der Kreis hatte am 23. Januar 2021 die Weiterbeschäftigung der Frau untersagt. Der Heimbetreiber zog in der ersten Instanz per Eilverfahren vor das Verwaltungsgericht Minden und bekam Recht. Das OVG hob diese Entscheidung jetzt auf. Der Beschluss ist nicht anfechtbar (Aktenzeichen: 9 B 50/21 vom 24. März 2021).
In der Seniorenresidenz war es im Dezember 2020 zu einem Corona-Ausbruch gekommen. 20 Bewohner und 10 Mitarbeiter wurden positiv getestet. Sieben Bewohner starben. Das Gesundheitsamt traf bei wiederholten Begehungen auf Heimleitung und Pflegekräfte ohne Dienstkleidung. Außerdem wurde die strikte Trennung des Pflegepersonals für die Wohnbereiche von Infizierten und Gesunden nicht eingehalten.
Hans will an Öffnungsplan mit Tests festhalten
13.20 Uhr: Trotz Kritik hält das Saarland an seinem geplanten Modellprojekt für Lockerungen durch massenhaftes Testen fest. »Wir werden diese Strategie weiterverfolgen«, sagte Ministerpräsident Tobias Hans (CDU). Es handele es sich »im Übrigen um eine sehr vorsichtige Strategie«, die ab dem 6. April schrittweise umgesetzt werden solle. »Wir sorgen mit dem Saarland-Modell dafür, dass Aktivitäten, die im Moment drinnen stattfinden, im Verborgenen, ins Freie kommen«, sagte Hans.
Weniger Knie- und Hüft-OPs durch Corona
13.12 Uhr: Die Verschiebung von planbaren Operationen in der Coronapandemie hat auch zu einem Einbruch bei Knie- und Hüftoperationen geführt. Im Januar und Februar dieses Jahres wurden im Vergleich zum Vorjahr rund 40 Prozent weniger Eingriffe vorgenommen, wie die Krankenkasse DAK-Gesundheit mitteilte. Bereits im Corona-Jahr 2020 hatte es bei Knieoperationen einen Rückgang um 17 Prozent und bei Hüftoperationen um zwölf Prozent gegeben.
Besonders deutlich zeigte sich der Rückgang der Behandlungszahlen demnach im ersten Frühjahrsshutdown Mitte März bis Mitte April 2020. Damals fielen drei Viertel der Operationen aus. Auch im November und Dezember gab es 18 Prozent weniger Knie- und 13 Prozent weniger Hüfteingriffe.
Nach Angaben von DAK-Chef Andreas Storm hielten sich die Patienten vor allem aus Angst um Ansteckung mit Covid-19 zurück und verzichteten in Pandemiezeiten auf nicht dringend notwendige Operationen im Krankenhaus.
Laschet pocht auf Impfungen »rund um die Uhr« über Ostern
12.20 Uhr: Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) fordert, dass über die Osterfeiertage ohne Einschränkung weiter geimpft werden soll. Es müsse »rund um die Uhr« geimpft werden, sagte der Parteichef.
Die nächste Ministerpräsidentenkonferenz soll laut Laschet wieder in Präsenz stattfinden. Das CDU-Präsidium sei einhelliger dieser Meinung, weil sich eine Bund-Länder-Runde wie am vergangenen Montag nicht wiederholen dürfe . Laschet verwies darauf, dass auch Bundestag und Bundesrat nicht virtuell tagen.
Wie Merkel ohne die Länder ihre Coronapolitik verschärfen könnte
12 Uhr: Angela Merkel hat den Ländern mit einem härteren Kurs bei der Bekämpfung der Pandemie gedroht. Doch welche Möglichkeiten hätte die Kanzlerin, um im Lockdown gegen die Ministerpräsidenten durchzuregieren?
Russland lässt Millionen Sputnik-Dosen in China herstellen
11.45 Uhr: Russland lässt mehr als 60 Millionen Dosen des Impfstoffs Sputnik V in China herstellen. Darüber sei eine Vereinbarung mit dem Unternehmen Shenzhen Yuanxing erzielt worden, teilt der russische Staatsfonds mit.
Die kommerzielle Produktion solle im Mai beginnen. Der Staatsfonds ist für die weltweite Vermarktung des Impfstoffs zuständig. In der Europäischen Union ist das Mittel noch nicht zugelassen.
Die russische Vakzine ist nach Angaben des Präsidenten des Paul-Ehrlich-Instituts, Klaus Cichutek, eines von drei Präparaten, das von der europäischen Zulassungsbehörde Ema in einem »Rolling-Review-Verfahren« geprüft wird.
Neben Sputnik V werden auch ein mRNA-Impfstoff des Tübinger Unternehmens Curevac, sowie eine Vakzine des Unternehmens Novovax untersucht. In Deutschland könnte Sputnik V künftig im bayerisch-schwäbischen Illertissen hergestellt werden.
Lindner kritisiert mögliche Ausgangssperren scharf
11.40 Uhr: Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner hat sich entschieden gegen Ausgangssperren ausgesprochen. Diese seien »nicht nur ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Freiheit, die sind auch epidemiologisch unwirksam«, sagte Lindner am Montag dem Fernsehsender Phoenix. Ausgangssperren seien »eine Symbolmaßnahme, die nichts bringt, und die ich deshalb außerordentlich kritisch sehe«, sagte er.
Zu einer vom bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) ins Spiel gebrachten Kompetenzverlagerung von den Ländern zum Bund in der Pandemiebekämpfung sagte Lindner, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nutze ihre vorhandenen »rechtlichen Möglichkeiten gar nicht aus«. Insofern sei ihm »rätselhaft«, was genau Söder meine. Der FDP-Chef forderte stattdessen eine »vernünftige Befassung des Parlaments« in der Pandemiebekämpfung.
Söder hatte sich zuvor wie Merkel für eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes ausgesprochen, um mehr Kompetenzen zur Pandemiebekämpfung auf den Bund zu übertragen.
Ramelow: »Hauptsache, es ist ein einheitlicher Rahmen«
11.25 Uhr: Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) kann sich eine bundeseinheitliche Regelung für Coronamaßnahmen per Gesetz vorstellen und hat den Bund zum Handeln aufgefordert. »Man kann es im Infektionsschutzgesetz festlegen – ist mir auch recht – Hauptsache, es ist ein einheitlicher Rahmen«, sagte Ramelow der Nachrichtenagentur dpa.
Zuvor hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in einer Talkshow die Bundesländer erneut dazu gedrängt, sich an die Bund-Länder-Beschlüsse zu halten und vor allem die Notbremse zu beachten. In diesem Zusammenhang hatte sie auch die Möglichkeit angesprochen, »das Infektionsschutzgesetz noch mal anzupacken und ganz spezifisch zu sagen, was muss in welchem Fall geschehen«.

Thüringens Ministerpräsident Ramelow (Archivbild)
Foto: Martin Schutt / dpaRamelow betonte, die Thüringer Landesregierung erwarte seit Februar von der Bundesregierung, dass ein deutschlandweit einheitlicher Stufenplan beschlossen werde. Dies sei dem Bund auch schriftlich mitgeteilt worden. »Das Kanzleramt ist seit Februar gefordert, den Rahmen- und Stufenplan einfach abzuschreiben. Das könnte ein Praktikant machen – die bestehenden Stufenpläne aus Deutschland übereinanderlegen und dann gucken, ob das den Regeln entspricht, die das Kanzleramt sich wünscht.«
Dem Redaktionsnetzwerk Deutschland sagte der Ministerpräsident, er sei es »wirklich leid, mir anhören zu müssen, was man hätte tun müssen, aber selbst tatsächlich nichts getan hat«. Er sei »irritiert«, dass Merkel mögliche Verschärfungen des Gesetzes »jetzt als Drohkulisse aufbaut«, so Ramelow. Er ärgere sich »ein bisschen über die Tonart«.
Wohnimmobilien werden trotz Pandemie teurer
11.20 Uhr: Obwohl die Coronapandemie zahlreichen Menschen in Deutschland finanzielle Einbußen beschert hat, haben sich die Preise für Wohnimmobilien auch im vergangenen Jahr weiter erhöht. Die Preise lagen demnach im vierten Quartal 2020 durchschnittlich 8,1 Prozent höher als im Vorjahresquartal, teilte das Statistische Bundesamt mit.
Die Preise für Wohnungen, Ein- und Zweifamilienhäuser stiegen um 2,6 Prozent gegenüber dem Sommer-Quartal 2020. »Damit setzt sich der Trend steigender Wohnimmobilienpreise trotz der andauernden Coronapandemie wie bereits in den vergangenen Quartalen fort«, hieß es.
Besonders Ein- und Zweifamilienhäuser verteuerten sich. So stiegen die Häuserpreise sowohl in den sieben größten Metropolen Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf als auch in den ländlichen Kreisen je um rund zehn Prozent und mehr.
Frankreich erwägt offenbar weitere Maßnahmen
11.10 Uhr: Angesichts einer Verschärfung der Lage im französischen Gesundheitssystem erwägt die Pariser Regierung offenbar weitere Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung. Es lägen »alle Optionen auf dem Tisch«, sagte Finanzminister Bruno Le Maire dem Radiosender France Info.
Allerdings sollten härtere Einschränkungen so lange wie möglich vermieden werden. Frankreich hat in der dritten Corona-Welle bisher von einem vollständigen Lockdown Abstand genommen. Präsident Emmanuel Macron verteidigte dieses Vorgehen zwar vergangene Woche noch, bezeichnete aber auch weitere Auflagen als möglicherweise notwendig.
Le Maire schloss laut der Nachrichtenagentur Reuters nun aus, eine bestehende Liste von Geschäften und Betrieben, die trotz der Pandemie weiter geöffnet sein dürfen, zu verändern. »Diese Liste wird sich nicht verändern«, sagte Le Maire. In Frankreich sind laut Reuters neben Supermärkten derzeit etwa Buch-, Blumen und Frisörläden geöffnet, Kleidungs- oder Möbelgeschäfte aber weiterhin geschlossen.
Bovenschulte will vor weiteren Verschärfungen »alle milderen Mittel« ausschöpfen
10.50 Uhr: Ausgangssperren sind nach Auffassung des Bremer Bürgermeisters Andreas Bovenschulte (SPD) nur bedingt als Mittel im Kampf gegen die aktuell stark steigenden Corona-Zahlen geeignet. Laut einer wissenschaftlichen Untersuchung sei der zusätzliche Effekt in Ländern mit ohnehin harten Lockdownmaßnahmen »relativ begrenzt«, sagte Bovenschulte im Deutschlandfunk. Er sei vor allem dafür, zuvor »alle milderen Mittel« im Kampf gegen die Pandemie zu nutzen.
Er denke dabei an die Einführung einer Testpflicht in Betrieben, sagte Bovenschulte. Diese sollten Beschäftigten obligatorisch Testangebote machen. Insgesamt gebe es bislang »relativ wenige Maßnahmen« für den Unternehmenssektor. Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (beide CDU) hätten sich auch »nicht durchringen« können, eine solche Pflicht zum Angebot von Mitarbeitertestungen bundesgesetzlich zu regeln.
Vor diesem Hintergrund würde es aus seiner Sicht »nicht zu hundert Prozent« passen, die Leute gleichzeitig durch Ausgangssperren »einzusperren«, so Bovenschulte. Er wolle aber zugleich nicht ausschließen, dass bei stark steigenden Infektionszahlen »regional spezifische Ausgangsbeschränkungen« angewandt werden müssten.
Palmer plädiert für nächtliche Ausgangsbeschränkungen
10.43 Uhr: Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) hat sich für nächtliche Ausgangsbeschränkungen als weiteres Mittel zur Eindämmung der Coronapandemie ausgesprochen. »Ich hätte gar nichts dagegen zu sagen: Ab 20 Uhr ist wirklich Ruhe«, sagte Palmer am Sonntagabend in einer Gesprächsrunde der »Bild«-Zeitung.
Mit Blick auf das derzeit laufende Modellprojekt in Tübingen sagte Palmer, tagsüber könne geordnet in der Außengastronomie gesessen oder mit Maske eingekauft werden. »Und nachts sind alle daheim – warum nicht.« In Tübingen habe er das Problem, dass häufig nach 20 Uhr große Gruppen auf innerstädtischen Wiesen Partys feierten. Da gebe es keinen Abstand, sondern Alkohol, sagte der Grünen-Politiker.
Auch am Wochenende waren zahlreiche Menschen in die Universitätsstadt am Neckar gekommen und hatten die dort möglichen Lockerungen genossen. In der Außengastronomie von Cafés und Restaurants waren die Plätze bei frühlingshaften Temperaturen gefüllt. Tübingen testet seit Mitte März, ob mehr Öffnungsschritte mit möglichst flächendeckendem Testen umsetzbar sind, ohne dass die Zahl der Corona-Fälle deutlich zunimmt.
USA melden mehr als 43.000 neue Corona-Fälle und über 500 Tote
10.35 Uhr: Verglichen mit den Höchstwerten Anfang des Jahres sind die derzeitigen Corona-Infektionszahlen in den USA moderat. Doch noch immer stecken sich Tausende mit dem Virus an, Hunderte sterben täglich in Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung.
Für Sonntag wurden in dem Land nach Angaben der Johns Hopkins Universität 43.440 Corona-Neuinfektionen und 507 Todesfälle registriert. Mit mehr als 549.000 Toten und 30,3 Millionen Infektionen sind die Vereinigten Staaten in absoluten Zahlen das weltweit am stärksten von der Pandemie betroffene Land. Die bisherigen Höchstwerte wurden am 2. Januar mit 300.416 neuen Fällen sowie am 12. Januar mit 4477 Toten binnen 24 Stunden registriert.
Inzwischen sind in den USA mehr als 93 Millionen Menschen mindestens einmal geimpft worden. Mehr als 48 Prozent der über 65-Jährigen haben bereits den vollen Impfschutz. Insgesamt zählen die USA knapp 330 Millionen Einwohner.
WHO: Labor-These zum Virus-Ursprung »extrem unwahrscheinlich«
10.25 Uhr: In ihrem Bericht zur Expertenmission im chinesischen Wuhan geht die Weltgesundheitsorganisation (WHO) von einer Übertragung des neuartigen Coronavirus auf den Menschen durch ein Zwischenwirt-Tier aus. Von der Fledermaus sei der Erreger »wahrscheinlich bis sehr wahrscheinlich« auf ein anderes Tier und von diesem schließlich auf den Menschen übergegangen, heißt es in dem Bericht, aus dem unter anderem die Nachrichtenagentur AFP zitiert.
Die These, wonach das Virus aus einem Labor entwichen sei, wurde hingegen als »extrem unwahrscheinlich« bezeichnet. Diese Vermutung zum Ursprung der Pandemie war unter anderem vom früheren US-Präsidenten Donald Trump geäußert worden.
Internationale Experten in verschiedenen Disziplinen wie Zoologie und Epidemiologie hatten im Januar mehrere Wochen nach dem Ursprung der Pandemie gesucht. Dazu reisten sie nach Wuhan, wo Ende 2019 die ersten Corona-Infektionen bei Menschen registriert worden waren.
Die WHO-Mission war mit einiger Verzögerung gestartet, und auch die Vorstellung des Berichts ließ auf sich warten. Die Nachforschungen nach dem Ursprung der Pandemie sind politisch heikel. Die USA haben auch unter dem neuen Präsidenten Joe Biden wiederholt die Befürchtung geäußert, der WHO-Bericht könne nicht alle Erkenntnisse und Hinweise offenlegen.
Niedersachsens Wirtschaftsminister Althusmann verteidigt geplante Öffnungen
10.13 Uhr: Die Corona-Infektionszahlen steigen, Niedersachsens Gesundheitsminister Bernd Althusmann (CDU) will dennoch an den geplanten Öffnungen in Modellkommunen festhalten. »Ich befürchte, wir werden mit einem gewissen Infektionsgeschehen in Deutschland leben müssen. Deshalb sind solche Modellversuche, wie ich finde, nicht unvorsichtig oder gar leichtsinnig«, sagte Althusmann dem Sender NDR Info.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte zuvor in einem TV-Interview allen geplanten Lockerungen und Modellprojekten in Deutschland eine Absage erteilt. »Die Kanzlerin ist getragen von einer tiefen Sorge um das Land, das respektiere ich«, entgegnete Althusmann darauf angesprochen. »Aber wir müssen auch Wege heraus aus der Pandemie finden. Und dieser Weg kann nicht immer nur Lockdown lauten.«
Niedersachsen will in etwa 25 großen, mittleren und kleinen Kommunen gekoppelt an Schnelltests weitreichende Öffnungen ermöglichen. Dabei geht es um Geschäfte, die Außengastronomie, Kulturzentren, Theater, Opernhäuser, Kinos und Fitnessstudios. Die Modellversuche sollen nach Ostern beginnen und drei Wochen dauern. Voraussetzung ist, dass der Sieben-Tage-Wert nicht über 200 liegt oder steigt. Derzeit liegen 4 von 45 Regionen in Niedersachsen über der 200er-Marke.
Kommunen trotz geringerer Steuereinnahmen mit Milliarden-Überschuss
10.05 Uhr: Die Kommunen in Deutschland haben im vergangenen Jahr deutlich weniger Gewerbesteuereinnahmen und Rückgänge bei der Einkommensteuer verzeichnet – erzielten aber dennoch einen Finanzierungsüberschuss von knapp zwei Milliarden Euro. Dies lag insbesondere an den Finanzhilfen von Bund und Ländern, um die Steuerausfälle durch die Coronapandemie zu kompensieren, teilte das Statistische Bundesamt mit. 2019 hatte der kommunale Überschuss noch 5,6 Milliarden Euro betragen.
Das Ergebnis setzt sich aus kommunalen Kern- und Extrahaushalten zusammen: Der Überschuss der Kernhaushalte belief sich im Jahr 2020 auf 2,7 Milliarden Euro im Vergleich zu 4,5 Milliarden Euro im Jahr 2019. Die Extrahaushalte verzeichneten im Jahr 2020 ein Finanzierungsdefizit von rund 0,8 Milliarden Euro im Vergleich zu einem Überschuss von rund 1,4 Milliarden Euro im Jahr 2019.
Großbritannien lockert erste Corona-Maßnahmen
9.53 Uhr: In Großbritannien laufen nach fast drei Monaten mit strikten Einschränkungen mehrere Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie aus. So dürfen sich bis zu sechs Personen oder die Angehörigen zweier Haushalte im Freien treffen, wo auch Sport auf Anlagen wie Tennisplätzen wieder erlaubt ist.
Geschäfte ohne Waren des täglichen Bedarfs und die Außengastronomie bleiben allerdings noch mindestens bis zum 12. April geschlossen. Trotz der Lockerungen mahnt Premierminister Boris Johnson die Bevölkerung angesichts steigender Zahlen in Europa dazu, Hygiene- und Abstandsregeln einzuhalten und Impftermine wahrzunehmen.
Annähernd 30 Millionen Menschen haben in Großbritannien bereits eine erste Impfung gegen das Coronavirus erhalten. Das Land hat damit eine der höchsten Impfquoten weltweit. Zuletzt zeichneten sich jedoch Probleme für die britische Impfkampagne ab . Gerät der Impfstoff-Nachschub nun ins Stocken, könnten möglicherweise nicht alle Briten rechtzeitig mit der vorgesehenen zweiten Impfdosis versorgt werden.
Linken-Fraktionschef Bartsch gegen pauschale Ausgangssperren
9.40 Uhr: Dietmar Bartsch, Chef der Linken-Bundestagsfraktion, hat sich gegen bundesweite pauschale Ausgangssperren wegen der Coronakrise ausgesprochen. Diese seien »ein wirklich hartes Mittel, das man nur im äußersten Notfall anwenden soll«, sagte er im ARD-»Morgenmagazin«. In den Landkreisen, wo die Corona-Infektionszahlen »verheerend« seien, müsse dies allerdings geschehen.
Bartsch sagte in Reaktion auf das Interview von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vom Sonntagabend, er könne sich auch nicht vorstellen, dass Merkel deutschlandweite Ausgangssperren wolle. Diese müssten jedoch regional als Maßnahme möglich sein. In vielen Kreisen gebe es sie bereits. »Da, wo die Zahlen so hoch sind, da muss man das dann auch schlicht machen«, sagte Bartsch. Mit Blick auf das Krisenmanagement von Bund und Ländern sprach Bartsch von »chaotischen Zuständen«. Es sollten nicht »permanent neue Runden« stattfinden, sondern schon beschlossene Maßnahmen konsequent angewendet werden.
Arbeitsagenturen: »Zeichen auf Erholung«
9.33 Uhr: Die Arbeitsagenturen des Landes blicken optimistisch ins zweite Quartal: Am Arbeitsmarkt stünden die »Zeichen auf Erholung«, teilte das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit mit. Das IAB-Arbeitsmarktbarometer legte demnach zum zweiten Mal in Folge zu und stieg im März gegenüber dem Vormonat um 0,7 Zähler auf 101,7 Punkte.
Das Arbeitsmarktbarometer gilt als Frühindikator für die Arbeitsmarktentwicklung und basiert auf einer monatlichen Umfrage unter allen Arbeitsagenturen. Der Index setzt sich dabei aus zwei Komponenten zusammen: einer zur Vorhersage der Arbeitslosenzahlen in den nächsten drei Monaten und einer zur Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Die Skala reicht von 90 Punkten für eine sehr schlechte Entwicklung bis zu 110 Punkten für eine sehr gute Entwicklung.
Im März legte die Beschäftigungskomponente um 0,6 Punkte zu und liegt nun bei 101,1. Damit wird ein leichter Beschäftigungsaufbau erwartet. Das IAB wies darauf hin, dass die Verlängerung des Shutdowns erst nach dem Befragungszeitraum beschlossen wurde. »Die Risiken der Pandemie bleiben immens«, sagte IAB-Experte Enzo Weber. »Die Krise ist in den nächsten Monaten noch nicht vorbei.«
China verimpft vier Millionen Dosen – pro Tag
9.20 Uhr: China hat allein am Sonntag 4,2 Millionen Corona-Impfdosen verabreicht. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, stieg die Zahl der Geimpften in der Volksrepublik damit auf über 106,6 Millionen Menschen. China ist mit knapp 1,4 Milliarden Einwohnern das bevölkerungsreichste Land der Erde. Schon bald könnte China jedoch von Indien als einwohnerreichste Nation abgelöst werden.
Ifo – Deutsche Exporteure so zuversichtlich wie zuletzt vor zehn Jahren
8.42 Uhr: Unter den deutschen Exporteuren breitet sich laut Ifo-Institut große Zuversicht aus. Die Exporterwartungen der Industrie seien im März von 11,9 Punkten auf 24,9 Punkte gestiegen und damit auf den höchsten Wert seit Januar 2011, teilten die Münchner Forscher am Montag mit. »Die Exportwirtschaft profitiert von einer starken Konjunktur in Asien und den USA«, sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. »Auch der Euroraum nimmt langsam etwas Fahrt auf.«
Die Stimmung der Firmen in Deutschland hat sich jüngst trotz der dritten Corona-Welle überraschend stark aufgehellt, wie das Münchner Institut am Freitag zu seiner Umfrage unter 9000 Managern bekanntgegeben hatte. In fast allen Industriezweigen blicken die Betriebe demnach zuversichtlicher auf ihr Auslands-Geschäft.
105 Beschäftigte der Lürssen-Werft mit Corona infiziert
8.42 Uhr: Auf der Bremer Lürssen-Werft sind mehrere Mitarbeiter positiv auf Corona getestet worden. Einem Bericht von Radio Bremen zufolge sind 105 Beschäftigte mehrerer Unternehmen betroffen. Bei dem nachgewiesenen Virus handele es sich fast ausschließlich um die sogenannte britische Mutante, hieß es.
Lürssen kommentierte die Anzahl der Infizierten und den Nachweis der Mutante am Montag nicht, bestätigte aber, dass es am Bremer Werftstandort mehrere positive Coronatests gegeben habe. Das Gesundheitsamt habe daraufhin rund 1000 Menschen, die im betroffenen Bereich gearbeitet haben, getestet. Die positiv Getesteten würden nun von den Behörden unter Quarantäne gestellt. Der Werftbetrieb werde jedoch fortgeführt – »unter Einhaltung unserer Präventionsmaßnahmen und im Rahmen unseres Hygienekonzepts«, wie es hieß.
SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach fordert »letzten harten Lockdown«
8.40 Uhr: Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat angesichts der schnell steigenden Inzidenzzahlen in Deutschland einen »letzten harten Lockdown« zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie gefordert. »Wir können es nicht so laufen lassen«, sagte Lauterbach im Westdeutschen Rundfunk. Andernfalls würden die Inzidenzzahlen in wenigen Wochen über 200 steigen.
Der SPD-Politiker plädierte einerseits für eine Pflicht zum Homeoffice und zu regelmäßigen Corona-Tests in den Betrieben. Außerdem sprach er sich für eine befristete Ausgangssperre am Abend aus. Die Bewegungsdaten der Handys zeigten, dass sich viele Menschen abends immer noch privat träfen. Das sei verständlich, müsse aber eine Zeit lang begrenzt werden.
Einzelhandel schlägt Einkaufsgutscheine von 500 Euro pro Bürger vor
8.15 Uhr: Zur Ankurbelung der Wirtschaft nach der Coronakrise hat der Einzelhandel Einkaufsgutscheine von 500 Euro für jeden Bürger und jede Bürgerin ins Spiel gebracht. »Ein zusätzliches Einkommen von 500 Euro je Einwohner würde einen Nachfrageimpuls von bis zu 40 Milliarden Euro bedeuten«, sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), Stefan Genth, dem »Handelsblatt«. Solche Gutscheine seien denkbar, »wenn die Pandemie wieder besser unter Kontrolle ist und die Menschen wieder Lust auf einen entspannten Einkaufsbummel haben«.
Das zusätzliche Einkommen dürfe nicht mit anderen Transfers verrechnet werden, sagte Genth weiter. Er schlug vor, dass Arbeitnehmer das Geld über die Lohnabrechnung erhalten, über die Anzahl der Kinderfreibeträge könnten so auch Minderjährige erfasst werden. Für Rentner wäre eine Auszahlung über die Rentenkasse möglich, Transferempfänger könnten über die Arbeitsämter erreicht werden. Freiberufler, Selbstständige, andere Unternehmer und sonstige Personen könnten ein ähnliches Antrags- und Auszahlungsverfahren nutzen, wie es für die Soforthilfen an Soloselbstständige entwickelt worden sei.
Wissenschaftler vergleicht Coronalage mit »Pulverfass«
7.10 Uhr: Anders als zu Weihnachten ist die Coronalage vor Ostern aus Sicht eines Wissenschaftlers brisanter. Vor allem die in Deutschland inzwischen vorherrschende Virusvariante B.1.1.7 breite sich stärker in Familien aus. Zudem seien die Zahlen derzeit ansteigend, sagte der Saarbrücker Pharmazie-Professor Thorsten Lehr der Deutschen Presse-Agentur. »Das ist ein Pulverfass, auf dem wir sitzen.«
Anders als Ende 2020 seien zwar inzwischen viele Menschen aus der besonders gefährdeten hohen Altersgruppe geimpft. Allerdings liege der Anteil bei den über 70-Jährigen erst bei gut einem Viertel, sagte Lehr. »Bis die Wirkung richtig einsetzt, dauert es auch ein paar Wochen.« Daher könne hier noch keine Entwarnung gegeben werden. »Wir haben also ein bisschen Entschärfung durch die Impfung, aber eine Verschärfung durch die Mutanten«, bilanzierte er.
Epidemiologin erwartet mehr schwere Coronafälle bei Jüngeren
6.57 Uhr: Die Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie, Eva Grill, erwartet bei wachsenden Corona
zahlen mehr schwere Krankheitsverläufe bei jüngeren Menschen. »Das Problem ist, dass bei einem weiteren Ansteigen der Fallzahlen auch der Anteil der Virusvariante B.1.1.7 weiter ansteigen wird«, sagte Grill der Nachrichtenagentur dpa. Die zuerst in Großbritannien entdeckte Mutante sei sowohl deutlich ansteckender als auch gefährlicher, »da sie wohl mit schwereren Krankheitsverläufen einhergeht«.
Bei Hochaltrigen gehe die Zahl neuer Todesfälle zurück, erläuterte die Präsidentin der Gesellschaft mit Sitz in Ulm, die auch Professorin für Epidemiologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München ist. »Das deutet darauf hin, dass es zunehmend gelingt, die besonders vulnerablen Gruppen durch Impfung zu schützen.« Aber auch bei den 60- bis 69-Jährigen sei das Sterberisiko der Infizierten noch bei etwa vier Prozent. Das bedeute, dass eine stark steigende Fallzahl auch zu mehr Erkrankten und schwer Erkrankten führen werde, so Grill. »Nur eben dann in den jüngeren Altersgruppen.«
Lockerungen in England: Sechs Leute dürfen sich im Freien treffen
6.50 Uhr: England lockert am Montag die Corona-Ausgangsbeschränkungen deutlich. Zwei Haushalte oder bis zu sechs Menschen dürfen sich nun wieder in Parks und Gärten treffen. Die »Stay at home«-Anordnung wird aufgehoben, allerdings bittet die Regierung die Bevölkerung, weiterhin auf nicht notwendige Fahrten zu verzichten. Unüberdachte Sportanlagen und Schwimmbäder dürfen wieder öffnen.
Premierminister Boris Johnson sagte, er hoffe, dass die Lockerungen einen »großartigen britischen Sportsommer« anstoßen. Mit der Unterstützung prominenter Sportler wie Tennisspielerin Johanna Konta oder Cricketstar Eoin Morgan wirbt die Regierung dafür, nach dem monatelangen Lockdown mit Kontaktbeschränkungen wieder Sport zu treiben. Kinder sollten sich möglichst eine Stunde jeden Tag betätigen, Erwachsene zweieinhalb Stunden. Für den 12. April ist hier die Öffnung nicht essenzieller Geschäfte sowie der Außengastronomie geplant.
Immunologen: Dosen für Zweitimpfungen nicht weiter zurücklegen
6.40 Uhr: Die Deutsche Gesellschaft für Immunologie fordert angesichts der steigenden Coronazahlen, Dosen für Zweitimpfungen nicht mehr zurückzulegen. »Impfstoff zurückzulegen, ist angesichts der aktuellen Situation nicht mehr tragbar und kostet Menschenleben«, sagte Generalsekretär Carsten Watzl der »Augsburger Allgemeinen«. »Es würde jetzt viel helfen, alles zu verimpfen, was da ist, und die Zweitimpfung dann zu machen, wenn die spätere Lieferung erfolgt.« Laut Watzl wird nach wie vor in vielen Bundesländern und Impfzentren die zweite Impfdosis zurückgelegt. »Das heißt, wir verimpfen oft nur die Hälfte dessen, was möglich ist.«
Tierärzte wollen in Impfkampagne einbezogen werden
6.20 Uhr: Die deutschen Tierärzte fordern die Politik auf, sie in die Impfkampagne einzubinden. »In den USA impfen jetzt auch Tierärzte wie selbstverständlich mit. Dieser pragmatische Ansatz trägt dort zum großen Erfolg bei«, sagte der Präsident des Bundesverbands der praktizierenden Tierärzte, Siegfried Moder, der »Neuen Osnabrücker Zeitung«. Auch in Frankreich können voraussichtlich bald Tierärzte Impfungen gegen das Coronavirus verabreichen. Die oberste Gesundheitsbehörde des Landes empfahl dies in einer Stellungnahme vom Freitag.
Dabei warf Moder der Berliner Politik Versäumnisse vor: »Wir haben bereits Anfang Dezember der Bundesregierung unsere Unterstützung bei der Coronaschutzimpfung angeboten, aber unser Hilfsangebot wurde (...) bis heute ignoriert. Das kann man machen, wenn man die Lage im Griff hat. Angesichts der dritten Welle und der täglichen Hiobsbotschaften halten wir diese Ignoranz jedoch für grob fahrlässig.« Laut Moder könnten die Tierarztpraxen pro Monat ohne Weiteres zwei Millionen Menschen impfen.
RKI meldet Inzidenz von 134,4
6.15 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen einem Tag 9872 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 43 neue Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI vom Montag hervor. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 7709 Neuinfektionen und 50 neue Todesfälle verzeichnet.
Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 05.20 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich.
Der Inzidenzwert ist demnach weiter gestiegen: Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI am Montagmorgen bundesweit bei 134,4 – und damit erneut höher als am Vortag (129,7).
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2.782.273 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2.494.800 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 75.913.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Sonntagabend bei 1,17 (Vortag 1,19). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 117 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.
Söder will mehr Einfluss durch die Bundesregierung
00.00 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat im Kampf gegen das Coronavirus für mehr Kompetenzen in Bundeshand geworben. Er habe schon immer gesagt: »Ich hätte mir mehr Kompetenzen des Bundes über das Infektionsschutzgesetz vorstellen können, das die Länder auch zu klaren Regeln zwingt. Ich bin da sehr dafür und offen«, sagte der CSU-Chef in den ARD-»Tagesthemen«.
Dabei machte Söder auch seinen Unmut über die Coronapolitik in anderen Bundesländern deutlich. Er kritisierte, dass derzeit in einigen Bundesländern viele der Maßnahmen, die man schon beschlossen habe, nicht umgesetzt würden. Viele wendeten die beschlossene Notbremse nicht an oder täten sich schwer in der Umsetzung. Er habe »kein gutes Gefühl dabei«.
Söder appellierte an die anderen Länder, eine nächtliche Ausgangssperre einzuführen – vor allem über die Osterfeiertage. Dies sei rechtlich bundesweit nicht durchsetzbar, sagte Söder. Aber: »Wenn die Kanzlerin die Initiative ergreifen würde, eine Initiative auf nationaler Ebene, Recht zu ändern und klare Vorgaben zu machen, hätte sie meine Unterstützung.«
Einer neuen Ministerpräsidentenkonferenz erteilte Söder eine Absage. »Es bringt nichts, sich beispielsweise auf einer neuen Konferenz zusammenzusetzen und zu lamentieren, sich auszutauschen und am Ende dann doch wieder das zu tun, was jeder für richtig hält.« Wenn eine solche Konferenz Sinn ergeben solle, müsse es einen »einen einheitlichen Geist geben«.
»Wir brauchen jetzt weniger Flickenteppich als vielmehr eine entschlossene Entscheidung«, sagte Söder. Er sei »für konsequente und klare Maßnahmen anstatt für ein ständiges Hin und Her«.