Italien Corona-Verdacht auf Kreuzfahrtschiff - Tausende Passagiere sitzen fest

Eine chinesische Touristin hat an Bord eines Kreuzfahrtschiffes in Italien Fieber und Atemwegsprobleme entwickelt. Sie wurde isoliert, auch die anderen Passagiere dürfen das Schiff nicht verlassen.
Das Kreuzfahrtschiff "Costa Smeralda" im Hafen von Civitavecchia

Das Kreuzfahrtschiff "Costa Smeralda" im Hafen von Civitavecchia

Foto: Guglielmo Mangiapane/ REUTERS

Wegen des Verdachts auf das Coronavirus sitzen Tausende Passagiere an Bord eines Kreuzfahrtschiffes im Hafen der italienischen Stadt Civitavecchia nordwestlich von Rom fest. Wie die Nachrichtenagentur Ansa schrieb, sollen zwischen 6000 und 7000 Menschen an Bord der "Costa Smeralda" sein. Eine Touristin aus der chinesischen Sonderverwaltungszone Macao habe Symptome wie Fieber und Atemprobleme entwickelt, wie ein Sprecher der Reederei bestätigte.

Sie und ihr Mann waren laut Medien am 25. Januar am Flughafen in Mailand angekommen. Die Frau sei auf dem Schiff medizinisch versorgt und isoliert worden. Mehrere Mediziner seien an Bord gegangen, um Proben zu nehmen. Die Ergebnisse des Virustests würden für den Nachmittag erwartet, der Mann habe kein Fieber. Die örtlichen Behörden ordneten an, dass alle Passagiere zunächst nicht an Land gehen dürften.

Stationen in Marseille, Barcelona und Palma de Mallorca

Das Ehepaar hatte die Kreuzfahrt den Berichten zufolge in der Hafenstadt Savona in Ligurien begonnen. Das Schiff habe auf der regulären Tour durchs westliche Mittelmeer in Marseille, Barcelona und Palma de Mallorca Station gemacht, bevor es Civitavecchia anlief. Von dort erkunden die Schiffsreisenden in der Regel die italienische Hauptstadt Rom. Italien ist ein bei Chinesen beliebtes Reiseland.

In China haben sich seit Ende Dezember mehr als 7700 Menschen mit einem neuartigen Coronavirus angesteckt, hinzu kommen Tausende Verdachtsfälle. 170 Menschen sind bislang an den Folgen der Infektion gestorben. Mehr als 80.000 Menschen werden überwacht, weil sie Kontakt zu Infizierten hatten.

Mehrer Fluggesellschaften setzen aufgrund des Krankheitsausbruchs sämtliche Flüge nach China aus, darunter Lufthansa. Auch Flüge der Tochtergesellschaften Swiss und Austrian Airlines sind betroffen. Zuvor hatte Konkurrent British Airways alle Flüge nach China gestrichen. Die Maßnahme soll einen Monat andauern.

irb/dpa/Reuters
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