USA Obama will Plauderstunde zum Klimawandel

Schön, dass wir darüber sprechen wollen: US-Präsident Barack Obama befasst sich wieder mit dem Klimaschutz. Aber statt konkrete Maßnahmen auf den Weg zu bringen, will er erst einmal eine "Unterredung" mit Wissenschaft und Politik zum Thema führen.
Aktivist mit Obama-Plakat (auf den Philippinen, November 2012): Reden über das Klima

Aktivist mit Obama-Plakat (auf den Philippinen, November 2012): Reden über das Klima

Foto: Dennis M. Sabangan/ dpa

Washington - Im US-Wahlkampf spielte der Klimawandel bis zum Schluss keine Rolle, erst als der Hurrikan "Sandy" an der Ostküste wütete, änderte sich das kurzfristig. Auch auf den internationalen Klimakonferenzen halten sich Amerikas Vertreter seit Jahren zurück. US-Präsident Obama, so beklagen viele Umweltschützer, messe dem Thema keine Bedeutung bei. Nun hat sich Obama nach längerer Pause wieder mit dem Klima-Thema beschäftigt, bliebt jedoch eher vage.

Sich mit dem Klimawandel zu befassen, so Obama, sei eine "Pflicht gegenüber künftigen Generationen." Es war seine erste offizielle Pressekonferenz nach der Wiederwahl. Und dabei vermied es der Präsident, irgendwie konkret zu werden. Obama stellte lediglich in Aussicht, er wolle in den kommenden Wochen und Monaten eine "Unterredung" mit Wissenschaft und Politik über "kurzfristige Fortschritte bei der Reduzierung von Treibhausgasen" führen.

Vor dem Klimagipfel in Kopenhagen im Jahr 2009 hatte Obama versprochen, dass die USA die CO2-Emissionen in einem ersten Schritt bis 2020 um 17 Prozent im Vergleich zu 2005 senken würden. Ein Gesetz zum Klimaschutz scheiterte aber im Kongress am Widerstand der Republikaner.

"Ich bin der festen Überzeugung, dass der Klimawandel echt ist und durch menschliches Verhalten beeinflusst wird", sagte Obama. Der Präsident verwies darauf, dass er in seiner ersten Amtszeit die Standards für Autos und Lastwagen bei der Energieeffizienz erhöht habe. Außerdem seien unter seiner Regierung die erneuerbaren Energien ausgebaut worden. Doch auch ein wenig Selbstkritik war drin: "Aber wir haben nicht so viel getan, wie wir hier hätten tun müssen", räumte Obama ein.

Obama sagte, dass Wirtschaftswachstum und der Kampf gegen den Klimawandel keine Widersprüche seien. Auch eine Steuer auf den Energieverbrauch schloss Obama nicht aus. Damit könnten die "Kosten der Naturkatastrophen", die auf den von den Menschen gemachten Klimawandel zurückgingen, in die Gleichung einbezogen werden, sagte er.

chs/AFP
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren