Hier in NRW heißt es schon jetzt wieder: Maske auf im Unterricht. Das gilt künftig wieder in allen deutschen Schulen, vom Erstklässler bis zur Abiturientin. Darauf haben sich Bund und Länder am Donnerstag geeinigt. Viele Lehrkräfte machen sich deswegen Sorgen:
Claudia Mohme, Lehrerin
»Die Schülerinnen und Schüler machen schon sehr viel mit. Einen Monat lang durfte die Maske an dem Tisch weggenommen werden, sie hatten also ein bisschen Freiheit. Die Freiheit haben wir ihnen jetzt leider wieder leider wegnehmen müssen. Das wird in den nächsten Tagen schon eine Herausforderung, auch für uns, den Schülern das wieder mit auf den Weg gegeben zu müssen, dass sie sie jetzt wieder komplett tragen.«
Doch angesichts steigender Coronafallzahlen begrüßen viele Ärztinnen und Ärzte die Verschärfungen an Schulen. Die Alternative wäre aus ihrer Sicht noch viel dramatischer.
Axel Gerschlauer, Kinderarzt:
»Kinder und Jugendärzte freuen sich total, dass die Politik gesagt hat ›die Schulen dürfen nicht wieder geschlossen werden‹, das ist super. Das ist auch genau das, was wir fordern. Denn wir haben gesehen, dass in diesen Zeiten des Lockdowns, in Zeiten der Schulschließungen die Kinder und Jugendlichen wahnsinnig gelitten haben. Wir haben einen massiven Anstieg von psychologischen Belastungen von psychiatrischen Erkrankungen gesehen, einem Ausmaß wirklich, wir konnten das nicht mal vorstellen.«
Den Präsenzunterricht sichern – das dürfte für die Länder entscheidend gewesen sein, als sie einer bundesweiten Maskenpflicht an Schulen zustimmten. Vielerorts war die Maske eh nicht ganz aus den Klassenräumen verschwunden. Noch mehr Schutz im Klassenzimmer würden Impfungen für die Jüngsten bringen.
Axel Gerschlauer, Kinderarzt:
»Die kinder- und jugendärztlichen Praxen werden jetzt schon überrannt mit Anfragen: ›Wann kann ich mein fünf- bis elf-jähriges Kind impfen lassen?‹ Und durch die Zulassung, durch die EU-Kommission, kann man natürlich auch ohne eine Stiko-Empfehlung impfen. Das machen wir jedes Jahr mit der Influenza auch so.«
Die EU hat den Coronaimpfstoff für Kinder zwischen fünf und zwölf Jahren bereits zugelassen. Die Ständige Impfkommission prüft derzeit aber noch, ob auch sie diese grundsätzlich empfehlen könne. Die meisten Arztpraxen halten sich an die Empfehlungen der Stiko.