Der Anteil der Corona-Mutante Delta nimmt auch in Deutschland rasant zu – ist insgesamt aber noch auf einem niedrigen Niveau. Die Variante ist sehr viel ansteckender als die in Deutschland dominante Alpha-Variante. Warum ist das so?
Dockt das Coronavirus mit seinen Spike-Proteinen an Rezeptoren menschlicher Zellen an, kommt es zur Übertragung von schädlichem Erbgut. Manche Mutationen, die das Spike-Protein betreffen, erhöhen die Übertragbarkeit des Virus, indem sie die Bindung an den Rezeptor verbessern, teils schwächt das auch die Immunantwort von Geimpften oder bereits Infizierten ab. Die Mutationen verändern das Virus dann so, dass Antikörper das Virus nicht mehr so verlässlich neutralisieren. Andere Mutationen helfen dem Virus, den T-Zellen des Immunsystems zu entgehen, deren Aufgabe es ist, von Viren befallene Zellen zu zerstören.
In beiden Fällen wird die Delta-Variante, im Vergleich zu anderen Varianten, im Körper schlechter als Gefahr erkannt – und kann sich so besser verbreiten. Nach zwei Dosen scheinen die Covid-19 Impfstoffe von Biontech und Astrazeneca aber weiter gut vor schweren Erkrankungen durch die Viruslinie zu schützen. Die erste Impfung bietet allein dagegen nur einen sehr geringen Schutz.