Corona-News am Heiligabend Weltweit mehr als 2000 Weihnachtsflüge wegen erkrankten Personals ausgefallen

Das Coronavirus legt die Fluggesellschaften lahm, Tausende Weihnachtsflüge mussten ausfallen oder verspäteten sich. Und: Biden erlaubt trotz Omikron wieder Einreisen aus Südafrika in die USA. Der Überblick am 24. Dezember.
Gestrichene Flüge auf einer Anzeigentafel in Frankfurt am Main (Symbolbild)

Gestrichene Flüge auf einer Anzeigentafel in Frankfurt am Main (Symbolbild)

Foto: ARMANDO BABANI/EPA-EFE/REX

Das war das Corona-Update am Freitag.

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+++ Weltweit mehr als 2000 Flüge an Heiligabend ausgefallen +++

18.01 Uhr: Weltweit sind an Heiligabend mehr als 2000 Flüge ausgefallen. Allein ein Viertel der stornierten Flüge betraf die USA, wie Daten der Website Flightaware.com vom Freitagnachmittag zeigten. Von der Nachrichtenagentur AFP kontaktierte Fluggesellschaften begründeten die Ausfälle vor allem mit Krankmeldungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus.

Weltweit fielen den Flightaware-Daten zufolge 2118 Flüge aus, bei mehr als 5700 weiteren kam es zu Verspätungen. Allein die US-Fluggesellschaft United musste den Angaben zufolge mehr als 170 Flüge streichen – und damit rund neun Prozent der vorgesehenen Flüge. »Der landesweite Anstieg bei den Omikron-Fällen in dieser Woche hatte direkte Auswirkungen auf unsere Besatzungen und die Menschen, die unseren Betrieb aufrechterhalten«, erklärte United.

Die Fluggesellschaft Delta musste mehr als 145 Flüge streichen. Zur Begründung nannte die Airline sowohl die Omikron-Variante des Coronavirus als auch wetterbedingte Probleme. Auch bei Alaska Airlines mussten sich zahlreiche Mitarbeiter nach Corona-Kontakten in Selbstisolation begeben, mehr als zehn Flüge mussten gestrichen werden.

Einer Schätzung des Reiseverbands American Automobile Association hatten in den USA 109 Millionen Menschen geplant, zwischen dem 23. Dezember und dem 2. Januar zu verreisen. Dies waren 34 Prozent mehr als im Vorjahr. Die meisten der Reisen für die diesjährige Weihnachtszeit waren jedoch bereits vor dem Auftreten der Omikron-Variante gebucht worden.

Pandemie überschattet Beginn der Weihnachtsfeiern in Bethlehem

18.41 Uhr: Mit der traditionellen Prozession zu Heiligabend haben in Bethlehem die Weihnachtsfeierlichkeiten begonnen. Durch die Gassen der Altstadt zogen am Freitag Pfadfindergruppen mit Trommeln und Blasinstrumenten, um den Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Pierbattista Pizzaballa, zu empfangen. Überschattet wurden die Feiern zum zweiten Jahr in Folge von der Coronapandemie – ein Viertel aller Hotelzimmer in Bethlehem blieb an Heiligabend leer.

»Es ist sehr seltsam«, sagte die aus Jerusalem nach Bethlehem angereiste Kristel Elayyan. Vor der Pandemie seien an Weihnachten zahlreiche Menschen aus verschiedenen Ländern nach Bethlehem gekommen. »Jetzt weiß man, dass wahrscheinlich niemand hier ein Tourist ist.«

Angesichts der Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus hatte Israel zuletzt erneut seine Grenzen für Touristen vollständig geschlossen. Die Maßnahme betrifft auch die Palästinensergebiete. In Bethlehem sind die Folgen in diesen Tagen besonders spürbar: Die Hotels der Stadt sind zu Weihnachten normalerweise ausgebucht, fast die Hälfte der Touristen kommt in der Regel aus dem Ausland.

Bischof Bätzing: Weihnachtsbotschaft erschließt sich in schweren Zeiten

17.00 Uhr: Die Weihnachtsbotschaft erschließt sich nach Ansicht des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, eher in schlechten als in guten Zeiten. In seiner vorab verbreiteten Predigt an Heiligabend in Limburg zitierte der Bischof aus einem Brief, den ein Großonkel von ihm im Dezember 1944 geschrieben hatte. Der katholische Pater hatte damals den Eindruck, dass die Weihnachtsfeiern seit Kriegsbeginn der ersten Heiligen Nacht mit der Geburt von Jesus im Stall immer ähnlicher geworden seien. Von Jahr zu Jahr seien die Entbehrungen größer geworden.

»Ob das nicht auch Christinnen und Christen durch den Kopf geht, die irgendwo an den Grenzen Europas in Flüchtlingslagern sitzen?«, fragte Bätzing. »Oder auch den vielen Familien, die heute im wahrsten Sinne ärmer dastehen, weil sie Angehörige verloren haben durch Corona, andere schwere Krankheiten, durch Katastrophen und Unfälle – oder auch, weil Beziehungen zerbrochen sind?« Nach christlicher Überzeugung sei der einzelne Mensch aber nie allein, sondern werde stets von Gott getragen. »Mit solchem Vertrauen lässt sich Weihnachten feiern«, sagte Bätzing.

Stark-Watzinger warnt vor Freigabe von Impfstoff-Patenten

15.48 Uhr: Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat davor gewarnt, die Patente für Corona-Impfstoffe freizugeben. »Damit würden wir die Impfstoffentwicklung gefährden«, sagte die FDP-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. »Die Unternehmen forschen lange und investieren viel, bevor sie eine Zulassung bekommen. Eine Freigabe der Patente würde das zunichtemachen.« Eine andere Frage sei, ob die Produktionskapazitäten nicht weiter erhöht werden könnten.

Stark-Watzinger nannte es eine Aufgabe der Entwicklungszusammenarbeit, Infrastruktur zur Impfstoffproduktion in verschiedenen Ländern aufzubauen. Die Ministerin erinnerte daran, dass Deutschland einer der größten Geldgeber für die internationale Impfstoffallianz sei. Auch in Zukunft werde die Bundesrepublik »viele Millionen Impfstoffdosen spenden«.

Biden will Einreisebeschränkungen wegen Omikron aufheben

15.28 Uhr: Die von der US-Regierung wegen Omikron verhängten Einreisebeschränkungen gegen Länder im südlichen Afrika sollen Medien zufolge aufgehoben werden. Einerseits gebe es mittlerweile mehr Erkenntnisse zu Omikron, andererseits sei die neue Variante des Coronavirus nun auch in den USA dominant, zitierte der Sender CNN einen Beamten des Weißen Hauses.

Die Beschränkungen sollen zum 31. Dezember fallen. Der Schritt kommt wenig überraschend. US-Präsident Joe Biden hatte vor einigen Tagen bereits gesagt, dass er sich zu dem Thema beraten wolle. Die Beschränkungen seien ursprünglich eingeführt worden, um Zeit zu gewinnen, bevor sich Omikron in den USA ausbreite. Das sei aber längst geschehen, so Biden.

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Omikron wurde Ende November erstmals im südlichen Afrika nachgewiesen. Um die Ausbreitung zu verlangsamen, verhängte die US-Regierung daraufhin strikte Beschränkungen für Einreisen aus mehreren Ländern des südlichen Afrikas, darunter Südafrika und Simbabwe.

Geflügelwirtschaft warnt wegen Omikron vor Tierschutzproblemen

14.52 Uhr: Die Geflügelwirtschaft hat die Bundesregierung vor möglichen Tierschutzproblemen als Auswirkung der befürchteten Omikron-Welle gewarnt. In einem Schreiben des Zentralverbandes der Geflügelwirtschaft (ZDG) an das Bundeslandwirtschaftsministerium weist der Verband auf mehrere Probleme hin, die durch die Ausbreitung der besonders ansteckenden Coronavariante entstehen könnten.

Bei einem coronabedingten Ausfall von Schlachthof-Mitarbeitern könnte nicht nur das Fleisch im Supermarkt knapp werden. Verbandspräsident Friedrich-Otto Ripke warnte in dem Schreiben auch vor »erheblichen Tierschutzproblemen«, sollte es zu einem »Rückstau« von schlachtreifen Tieren in den Ställen kommen. Eine vergleichbare Situation hatte es bei vorangegangenen Coronawellen im Bereich der Schweinehaltung gegeben.

Ripke ruft die Bundesregierung dazu auf, Vorkehrungen zu treffen, damit solche Entwicklungen verhindert werden können. Er regte unter anderem an, die Quarantäne-Zeit für Mitarbeiter der sogenannten kritischen Infrastruktur zu verkürzen – die Fleischwirtschaft ist Teil davon. Zuerst berichtete die »Neue Osnabrücker Zeitung« über das Schreiben.

Einer von zehn Menschen in London wohl mit Corona infiziert

14.13 Uhr: In London hat sich wohl einer von zehn Menschen mit dem Coronavirus angesteckt. Die jüngste tägliche Schätzung des nationalen Statistikamtes ONS zeigt, dass rund 9,5 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner Londons mit dem Virus infiziert waren. Schätzungen für England ergeben, dass sich die Ausbreitung des Virus beschleunigt hat. Danach war in den sieben Tagen von 13. bis 19. Dezember einer von 35 Menschen infiziert. In den sieben Tagen bis 16. Dezember war es noch einer von 45 Menschen.

In Großbritannien verbreitet sich die hoch ansteckende Omikron-Mutante rasch. Viele Branchen wie die Verkehrsbetriebe kämpfen mit Personalmangel, Krankenhäuser sind enorm belastet. Am Donnerstag wurden in Großbritannien fast 120.000 Neuinfektionen registriert – so viele wie nie zuvor.

Duisburger Neurologe startet Impf-Marathon

13.14 Uhr: In einem Hotel am Duisburger Hauptbahnhof hat der Neurologe Ahmad-Mujtaba Mostakiem am Freitag einen 81-stündigen Corona-Impfmarathon gestartet. Dafür habe er rund 15 Mitarbeiter engagiert und mehrere Tausend Impfdosen verschiedener Hersteller – auch Impfstoff für Kinder ab 12 Jahren – bestellt, sagte der Arzt gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Bereits am Morgen bildete sich eine Schlange von rund 30 Impfwilligen. Geimpft werden soll im Drei-Schicht-Betrieb rund um die Uhr.

Zu Weihnachten träfen sich viele Familien, sagte Mostakiem. Wenn noch Ungeimpfte dann zum Piks überredet würden, könne man in seiner Impfstelle gleich Nägel mit Köpfen machen – ohne Anmeldung. Er bietet zusammen mit seinem Team Impfungen durchgehend bis zum 27. Dezember um 18 Uhr an. Es gehe ihm darum, die Impfzahlen weiter zu steigern.

BTS-Rapper Suga positiv getestet

10.50 Uhr: Suga, Songwriter, Rapper und Mitglied der K-Pop-Band BTS, wurde positiv auf das Coronavirus getestet, nachdem er von Konzerten in den Vereinigten Staaten zurückgekehrt war. Suga, 28, dessen richtiger Name Min Yoon-gi ist, hatte seine zweite Impfung im August erhalten, war in letzter Zeit nicht mit anderen Mitgliedern in Kontakt gekommen und zeigte keine Symptome, so das Musiklabel.

»Die Gesundheit der Künstler hat für uns oberste Priorität, und wir werden alles tun, um SUGA bei seiner schnellen Genesung zu unterstützen«, hieß es in einer Erklärung.

Die Konzerte in Los Angeles waren die ersten seit Beginn der Pandemie. Ihre Welttournee mit fast 40 Auftritten hatte BTS bereits im vergangenen Jahr verschoben und schließlich abgesagt.

Russland meldet fast tausend Tote und einen Brand

10.40 Uhr: In Russland verzeichnen die Gesundheitsbehörden 998 weitere Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus binnen 24 Stunden. Zudem haben sich 24.703 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Weltweit liegt Russland bei den Infektionsfällen auf dem fünften Platz, bei den Todeszahlen auf dem vierten.

Weitere zwei Menschen sind hingegen bei einem Brand in einer Covid-19-Klinik in der südrussischen Stadt Astrachan ums Leben gekommen. Das meldet die Nachrichtenagentur Tass. Das russische Katastrophenschutzministerium teilte mit, es gebe Opfer, nannte aber keine Details.

Boris Johnson ruft zum Testen und Boostern auf

8.05 Uhr: Der britische Premierminister Boris Johnson hat seine Landsleute in seiner Weihnachtsansprache aufgerufen, sich vor Familientreffen auf das Coronavirus zu testen und sich impfen zu lassen. »Obwohl die Zeit, um Geschenke zu kaufen, theoretisch ausläuft, gibt es noch immer eine wundervolle Sache, die ihr eurer Familie und dem ganzen Land schenken könnt - und das ist, sich impfen zu lassen«, sagte Johnson in seiner Ansprache an die Nation am Heiligabend.

Er glaube, dass dieses Weihnachten »signifikant besser« sein werde als das letzte, sagte der konservative Politiker. »Wenn ihr dieses Jahr einen größeren Truthahn braucht und mehr Rosenkohl pellen und waschen müsst, dann ist das alles gut, denn diese Rituale bedeuten so viel«, sagte Johnson. Die Impfung, die Johnson als »unsichtbares Geschenk von unschätzbarem Wert« bezeichnete, mache es möglich, dass in diesem Jahr wieder mehr Feierlichkeiten möglich seien. 2020 hatte die Regierung wegen der aufkommenden Alpha-Variante kurz vor dem Fest alle Feierlichkeiten verboten.

Trotz einer Rekordzahl an Neuinfektionen durch die Omikron-Variante gelten in Großbritannien über Weihnachten keine Kontaktbeschränkungen oder andere schärfere Maßnahmen. Nordirland, Wales und Schottland setzen für die Tage nach Weihnachten auf strengere Regeln - doch auch darauf wollte sich Boris Johnson für England noch nicht festlegen. Man behalte die aktuellen Daten im Auge und werde, wenn nötig, nicht zögern zu handeln.

In den Krankenhäusern in England zeichnet sich allerdings bereits ab, dass schon in Kürze eine Überlastung drohen könnte. Innerhalb einer Woche stiegen die Krankmeldungen im Zusammenhang mit Covid-19 im englischen Gesundheitsdienst um fast 40 Prozent.

Mehrheit für Kontaktbeschränkungen

7.18 Uhr: Zwei Drittel der Deutschen bewerten die geplanten Kontaktbeschränkungen, die nach Weihnachten auch für Geimpfte und Genesene gelten, als positiv. Knapp die Hälfte der Befragten sehen sie sogar als sehr positiv an, wie eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für die "Augsburger Allgemeine" ergibt. Dagegen kritisieren 27 Prozent der Befragten die Corona-Beschlüsse, die Übrigen sind unentschieden. Besonders groß (80 Prozent) ist die Zustimmung bei den Über-65-jährigen.

Bund und Länder haben sich darauf verständigt, dass auch für Geimpfte spätestens ab 28. Dezember nur noch Treffen mit bis zu zehn Personen erlaubt sind. Ist eine ungeimpfte Person darunter, darf sich ein Haushalt nur mit zwei Personen aus einem weiteren Haushalt treffen.

RKI meldet sinkende Sieben-Tage-Inzidenz

7.15 Uhr: Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist im Vergleich zum Vortag erneut gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche mit 265,8 an.

Am Vortag hatte der Wert bei 280,3 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 331,8. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 35.431 Corona-Neuinfektionen.

Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 370 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 437 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 6.959.067 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Freitag mit 6.048.800 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 110.119.

Das RKI weist jedoch darauf hin, dass während der Feiertage und zum Jahreswechsel weniger getestet und demnach vermutlich weniger Fälle gemeldet werden.

Jeder Zweite unzufrieden mit Organisation der Impfkampagne

5.01 Uhr: Ein Jahr nach der ersten Corona-Impfung in Deutschland ist jeder Zweite unzufrieden mit der Organisation der Kampagne. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Nachrichtenagentur dpa zeigten sich 19 Prozent der Befragten »sehr unzufrieden« und weitere 31 Prozent »eher unzufrieden« damit, wie das Impfen in den vergangenen zwölf Monaten gelaufen ist. Dagegen sind nur 36 Prozent »eher zufrieden« und 7 Prozent »sehr zufrieden«. Weitere 7 Prozent machten keine Angaben.

Kanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich zum Ziel gesetzt, dass bis zum 7. Januar 80 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal geimpft sind. Scholz hat sich außerdem dafür ausgesprochen, dass der Bundestag Anfang nächsten Jahres über eine allgemeine Impfpflicht entscheidet.

62 Prozent der Menschen in Deutschland befürworten der YouGov-Umfrage zufolge einen solchen Schritt. Nur 29 Prozent sind dagegen, 9 Prozent machten keine Angaben.

Weihnachtsmann wegen Verstößen gegen Coronaregeln angezeigt

3.41 Uhr: Ein als Weihnachtsmann verkleideter Gegner der Coronapolitik ist in Stralsund mit der Polizei aneinandergeraten. Wie die Polizei mitteilte, verstieß der Mann bei einer Kundgebung gegen Corona-Auflagen, weil er keine Maske trug und beim Verteilen von Süßigkeiten an Kinder keine Mindestabstände einhielt. Als die Beamten nach mehrfacher Aufforderung zum Einhalten der Regeln seine Identität feststellen wollten, stieß der Mann die Polizisten weg.

Wie sich herausstellte, handelte es um einen 47-Jährigen, der den Beamten bereits in der Vergangenheit aufgefallen war und sich erneut nicht an die Auflagen der Versammlungsbehörde hielt. Der Mann bekam nun eine Anzeige wegen des Verdachts des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte sowie eines Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz. Außerdem versuchten zwei Verdächtige während der Versammlung, Kennzeichen von Polizeiautos zu stehlen. Die Kriminalpolizei nahm deshalb Ermittlungen gegen sie auf.

Insgesamt nahmen an der Kundgebung laut Behördenangaben etwa 500 Menschen teil, die meisten Teilnehmer hielten sich demnach an die Corona-Auflagen.

Forschungsministerin warnt vor Freigabe von Impfstoffpatenten

1.00 Uhr: Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat sich gegen die Freigabe von Patenten für Corona-Impfstoffe ausgesprochen. »Damit würden wir die Impfstoffentwicklung gefährden«, sagte die FDP-Politikerin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. »Die Unternehmen forschen lange und investieren viel, bevor sie eine Zulassung bekommen. Eine Freigabe der Patente würde das zunichte machen.« Eine andere Frage sei, ob die Produktionskapazitäten nicht weiter erhöht werden könnten.

Stark-Watzinger betonte, Deutschland sei einer der größten Geldgeber für die internationale Impfstoffallianz Cepi. »Auch haben und werden wir viele Millionen Impfstoffdosen spenden«, sagte sie. »Eine Aufgabe der Entwicklungszusammenarbeit wird sein, Infrastruktur zur Impfstoffproduktion in verschiedenen Ländern aufzubauen.«

Viele Schwellen- und Entwicklungsländer sind vehement für die Freigabe. Befürworter einer Aufhebung des Patentschutzes sehen darin einen Weg, die vorhandenen Impfstoffe im Süden der Welt schnell und bezahlbar zur Verfügung zu stellen. Während in Deutschland und anderen Industrienationen immer größere Teile der Bevölkerung bereits zum dritten Mal geimpft werden, haben viele Menschen in anderen Teilen der Welt noch nicht einmal eine Erstimpfung erhalten.

rai/mrc/dpa/AFP/Reuters
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