RKI-Zahlen Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 106,3

Deutscher Herbst: Die Coronazahlen steigen mit Beginn der kalten Jahreszeit steil an (Symbolbild)
Foto: Peter Kneffel / picture alliance / dpaDie Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland hat erstmals seit Mitte Mai den Wert von 100 überschritten. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Sonntagmorgen mit exakt 106,3 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei exakt 100 gelegen, vor einer Woche bei 72,7. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen einem Tag 13.732 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert bei 8682 Ansteckungen gelegen.
Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 23 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 17 Todesfälle gewesen.
Die Sieben-Tage-Inzidenz dient als Anhaltspunkt, um die Dynamik des Infektionsgeschehens einschätzen zu können. Jedoch gilt sie mittlerweile nicht mehr als alleiniger Richtwert für die Verschärfung von Coronamaßnahmen. Ein Wert, der wichtiger für politische Entscheidungen geworden ist, ist die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Coronapatienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen.
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Coronapatienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen – den für eine mögliche Verschärfung der Coronabeschränkungen wichtigsten Parameter – gab das RKI am Freitag mit 2,68 an (Donnerstag 2,45). Bei dem Indikator muss berücksichtigt werden, dass Krankenhausaufnahmen teils mit Verzug gemeldet werden. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.
Auf dem RKI-Dashboard ist zu sehen, dass der Süden und der Osten Deutschlands derzeit am stärksten betroffen sind. Im Landkreis Mühldorf am Inn bei München lag die Inzidenz etwa bei über 500. Dabei ist allerdings zu beachten, dass vor allem in Regionen mit wenigen Einwohnern einzelne Ausbrüche rechnerisch zu hohen Inzidenzen führen können.
In seinem aktuellen Wochenbericht schreibt das RKI, dass die Inzidenzen weiterhin vor allem in der Gruppe der 10- bis 14-Jährigen sehr hoch sind. Demnach lag der Wert in dieser Altersgruppe bundesweit bei über 170. Das hängt vor allem damit zusammen, dass die Impfquote in dieser Altersgruppe niedriger ist als in der Gesamtbevölkerung. Für unter Zwölfjährige ist zudem noch kein Impfstoff zugelassen. In der Gruppe der über 90-Jährigen stieg die Inzidenz in dieser Woche erstmals wieder auf über 50.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4.466.157 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 4.206.400 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 95.100.