RKI-Bericht Neue Coronavariante »Arcturus« vereinzelt in Deutschland nachgewiesen

Die Omikron-Sublinie Arcturus sorgt in Indien für einen starken Anstieg des Infektionsgeschehens. Auch hierzulande ist sie nun in wenigen Proben aufgetaucht.
Illustration von Sars-CoV-2

Illustration von Sars-CoV-2

Foto: Andriy Onufriyenko / Getty Images

Die unter dem Namen Arcturus bekannte Coronasublinie XBB.1.16 ist in Deutschland bisher nur selten dokumentiert worden. In der Zeit vom 30. Januar bis zum 12. März wurden sechs Nachweise übermittelt, wie das Robert Koch-Institut (RKI) in seinem wöchentlichen Coronabericht  mitteilte. Allerdings werden in Deutschland auch nur wenige Proben auf Varianten untersucht.

Für Aufsehen sorgten in den vergangenen Tagen vor allem Berichte aus Indien. »In Indien zeigte sich zuletzt ein wachsender Anteil dieser Sublinie, parallel zu einem Anstieg der dortigen Covid-19-Inzidenzen«, schrieb das RKI. In den vergangenen Wochen sei XBB.1.16 in verschiedenen Ländern nachgewiesen worden.

Da der Immunstatus in Indien aufgrund mehrerer schwerer Coronawellen als hoch eingeschätzt wird, ist der schnelle Anstieg bemerkenswert. Die könnte auf eine starke Immunflucht hindeuten. Bisher ist jedoch nichts über eine erhöhte Krankheitsschwere bekannt.

Die Sublinie zeichnet sich laut RKI durch drei zusätzliche Mutationen im Spikeprotein aus. Zu einem möglichen Einfluss dieser Veränderungen auf Krankheitsschwere oder Ansteckungen äußerte sich das RKI nicht. Experten warnen aber vor Panik, noch gebe es kaum belastbare Daten.

RKI erwartet Anstieg der Coronazahlen

Bei Arcturus handelt es sich um eine Sublinie der in Deutschland mittlerweile dominanten Omikron-Rekombinanten XBB.1. Für Deutschland erwartet das RKI in den kommenden Wochen weiterhin steigende Anteile von XBB.1-Sublinien. Vorläufige Daten ließen vermuten, dass die Rekombinante XBB.1.5 einen Übertragungsvorteil gegenüber anderen Sublinien sowie deutliche Immunfluchteigenschaften besitzt. Auf eine erhöhte Krankheitsschwere deuten die Daten jedoch nicht hin.

Da es mittlerweile für Coronainfizierte schwierig geworden ist, an einen PCR-Test zu kommen, spiegeln die aktuellen Inzidenzen längst nicht mehr das Infektionsgeschehen wider. Einen verlässlicheren Überblick über die derzeitige Krankheitslast geben die Zahlen des Divi-Intensivregisters, die aufzeigen, wie viele Menschen mit schweren Verläufen aktuell auf der Intensivstation liegen.

Die Zahl ist laut Wochenbericht im Vergleich zur Vorwoche gestiegen. Sie lag am 22. März bei 1238 Covid-19-Patienten. Damit ist sie immer noch deutlich geringer als zum bisherigen Höhepunkt der Intensivbelegung  im Januar 2021. Damals war die Belegung fast fünfmal so hoch.

kry/dpa
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