23andMe und Co. Schwarzeneggers Gesundheitsbehörde stoppt Gentest-Firmen

Firmen wie 23andMe analysieren für 999 Dollar das Erbgut von Privatpersonen. Nach zahlreichen Kundenbeschwerden hat die kalifornische Gesundheitsbehörde nun aber 13 Unternehmen das Anbieten von Gentests untersagt. Grund: Offenbar verletzen sie rechtliche Vorschriften.

Washington - Zeig mir deine Gene, und ich sage dir, wer du bist. Das ist das Geschäftsmodell von Firmen wie 23andMe und Navigenics, die in Kalifornien residieren und kommerzielle Erbgutanalysen für Privatkunden anbieten.

Anhand einer Speichelprobe analysiert das Unternehmen das Erbgut an bestimmten Positionen. Bei einer Genanalyse von 23andMe erfährt der Kunde so bei 70 Merkmalen, wie es aufgrund seines Erbgutes um ihn bestellt ist. Daten gibt es unter anderem zur Risikohöhe für bestimmte Krankheiten wie Herzinfarkt, Prostatakrebs und Multiple Sklerose. Aber auch Petitessen wie Farbe des Ohrenschmalzes und Wahrscheinlichkeit für volles Haar werden untersucht. Kosten einer 23andMe-Genanalyse: 999 Dollar.

Bei diesem üppigen Preis waren einige Kunden offenbar unzufrieden: Zu teuer, zu ungenau seien die Leistungen der Gen-Hellseher ihrer Meinung nach. Die Genervten beschwerten sich daraufhin bei der kalifornischen Gesundheitsbehörde. Diese reagierte und untersagte 13 kalifornischen Unternehmen bis auf weiteres das Anbieten von Gentests. Nun solle untersucht werden, ob die Unternehmen Bundes- und Staatsvorschriften einhielten.

Im Einzelnen geht es darum, dass die Firmen nachweisen müssen, ob ihre Labore offiziellen Standards genügen. Laut Bundesgesetz muss in Kalifornien die Genanalyse von einem Arzt in Auftrag gegeben werden. Diese müssen die Firmen nun für alle kalifornischen Kunden nachweisen. Sollten die Firmen die Anforderungen nicht einhalten, drohen ihnen Strafgelder in Höhe von 3000 Dollar täglich.

Bereits im April waren auch im US-Bundesstaat New York Beamte gegen mehr als 20 Unternehmen vorgegangen, die Gentests anbieten.

lub/AP

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