
Sensationsfund: Skelett des unbekannten Königs
Ägypten Archäologen entdecken Grab eines unbekannten Pharaos
Kairo/Hamburg - Archäologen haben in der ägyptischen Nekropole von Abydos das Grab eines bislang unbekannten Pharaos ausgegraben. Die Forscher glauben, dass es sich um König Senebkai handelt, einem Herrscher aus der Zweiten Zwischenzeit, der um das Jahr 1650 v. Chr. gelebt hat.
An einer Wand in der Grabanlage wurde sein Name entdeckt. Die Farben der mehr als 3500 Jahre alten Wanddekorationen in dem von Mauern umsäumten Grab sind gut erhalten. Die Zweite Zwischenzeit ist eine Epoche in der Geschichte des Alten Ägyptens, über die wenig bekannt ist.
In der Grabstätte lag keine Mumie, sondern nur ein Skelett. Die Archäologen der Universität Pennsylvania vermuten deshalb, dass Räuber das Königsgrab schon kurz nach der Bestattung aufbrachen und dabei die präparierte Leiche beschädigten.
Schwerer Sarkophag
Nach der Entdeckung des Grabes von Senebkai müssen die Ägyptologen überlegen, ob die Herrschaftszeit einiger Könige der Zweiten Zwischenzeit möglicherweise neu datiert und die Geschichte entsprechend umgeschrieben werden muss. Möglicherweise passen manche Könige nicht in die Zeit, die ihnen bislang zugeschrieben wurde. Denn das entdeckte Grab ist im Vergleich zu anderen Pharaonengräbern klein. Dieser Umstand lasse vermuten, dass die wirtschaftliche Lage des Reiches während seiner Regierungszeit nicht gut war, zitierte die Antikenbehörde den Grabungsleiter.
Das Grab des unbekannten Königs ist nicht der erste spektakuläre Fund, den die Archäologen von der Universität Pennsylvania in dieser Grabungssaison in Abydos gemacht haben. Unlängst hatten sie das Grab von Pharao Sebekhotep I. gefunden, einem weiteren Herrscher aus der Zweiten Zwischenzeit. Auch diese Grabstätte konnte anhand einer Inschrift identifiziert werden. Der schwere Quarzit-Sarkophag des Pharaos war komplett leer.
Im alten Ägypten legte man den Herrschern stets reiche Gaben ins Grab, von Goldschmuck über Kleidung bis zu Nahrungsmitteln. Diese würden ihnen dann, so glaubte man damals, im Jenseits zur Verfügung stehen.