AIDS-Impfstoff Forscher machen Fortschritte

Südafrikanische Forscher erklärten am Donnerstag, sie arbeiteten an einem vielversprechenden Impfstoff gegen den HI-Virus. Amerikanische und chinesische Kollegen konnten mittlerweile die Frage beantworten, warum manche Menschen immun sind gegen AIDS.

Die Pläne der Südafrikaner sehen vor, drei neue Impfstoffe zu entwickeln, die nach Meinung der Forscher den Kampf mit der Immunschwächekrankheit aufnehmen könnten. Bisher wurden die Stoffe an Mäusen und Primaten getestet: Das zu erkennende Potenzial sei dabei außerordentlich gewesen, so Anna-Lise Williamson, Professorin an der University of Cape Town.

Die Forscher hoffen, dass durch die Injektion harmloser Teile des HI-Virus in menschliche Zellen die Produktion von Antikörpern stimuliert wird, die schließlich einen wirksamen Schutz bieten könnten.

Auch wenn Wissenschaftler weltweit an die Möglichkeit eines AIDS-Impfstoffes glauben, waren bisherige Versuche erfolglos: Momentan gibt es ein gutes dutzend Impfstoffe, die sich in der Testphase befinden. Die Mediziner hoffen, dass zumindest eines davon tatsächlich der tödlichen Krankheit vorbeugen kann.

Laut Statistik gab es letztes Jahr 40 Millionen Menschen weltweit, die HIV-positiv waren. Angesichts dieser erschreckenden Zahl findet die AIDS-Forschung mittlerweile auf internationalem Boden statt: Forscher in den USA, Thailand, Großbritannien, Kenia, Indien, Haiti, Brasilien, Peru und Südafrika testen seit Jahren geeignete Stoffe, um die AIDS-Verbreitung aufzuhalten. Die Impfstoffe der südafrikanischen Wissenschaftler sollen in den USA und Großbritannien auf ihre Wirksamkeit hin untersucht werden.

AIDS-Immunität

US-Wissenschaftler erforschten derweil zusammen mit chinesischen Kollegen, warum manche Menschen immun sind gegen das Virus. Zirka zwei Prozent der HIV-Patienten zeigten keinerlei Krankheitsanzeichen, so die Forscher. Die Wissenschaftler entdeckten nun, dass eine spezielle Gruppe von Proteinen auf natürlichem Wege HIV daran hindern, sich zu AIDS zu entwickeln. Die Ergebnisse wurden im "Science"-Magazin veröffentlicht.

Immunzellen namens CD8 T produzieren Stoffe, die die HIV-Zellen daran hindern, sich zu vermehren. Nun verglichen Wissenschaftler der Aaron Diamond Research Center in Washington die CD8 T Zellen von HIV-Patienten, die kein AIDS entwickelten, mit denen von Personen, deren Immunsystem begann zu versagen. Dabei fanden die Forscher eine spezielle Protein-Gruppe, die HIV unterdrückte.

In Zukunft will sich die Forschung darauf konzentrieren, inwieweit diese Proteingruppe synthetisierbar ist und ob sich draus effektive Behandlungsmethoden entwickeln lassen. Von einer baldigen AIDS-Heilbarkeit, so die Experten, könne aber keine Rede sein. Vielmehr müsse man weiterhin an das Bewusstsein der Menschen appellieren, die AIDS-Gefahr nicht zu unterschätzen.

Mathias Sauermann

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