Manuskript zur Relativitätstheorie Brief von Albert Einstein für 83.600 Euro versteigert

Brief zur Relativitätstheorie
Foto: MENAHEM KAHANA/ AFPEin von Albert Einstein geschriebener Brief hat bei einer Auktion in Jerusalem am Dienstag umgerechnet 83.600 Euro erzielt. Der berühmte Physiker hatte das handgeschriebene Manuskript zur Relativitätstheorie nach Angaben des Auktionshauses Winner's im Jahr 1928 von Berlin aus an seinen Mathematikerkollegen Herman Muntz geschickt. Der Käufer blieb anonym.
Der Brief stamme aus einer der aufregendsten Perioden in Einsteins wissenschaftlicher Karriere und habe zur Entwicklung einer der bedeutendsten wissenschaftlichen Durchbrüche des vergangenen Jahrhunderts beigetragen, so Winner's.
Bei der Auktion wurden noch weitere Briefe, Autogramme und Fotos des Nobelpreisträgers aus dem Jahr 1921 für mehrere Tausend Euro versteigert. "Die Dokumente zeigen den komplexen Charakter des großartigen Wissenschaftlers", sagte Gal Wiener von Winner's. So hoch wie im vergangenen Oktober, als ein Schriftstück Einsteins in Jerusalem für 1,56 Millionen Euro unter den Hammer kam, stiegen die Gebote dieses Mal aber nicht.

Versteigerte Sammlung
Foto: MENAHEM KAHANA/ AFPNotiz an Italienerin
Unter den Dokumenten ist auch eine Notiz Einsteins an eine italienische Studentin, die zuvor ein Treffen mit ihm abgelehnt hatte. "Der Naturforscherin, zu deren Füßen ich zwei volle Tage lang gelegen und gesessen, zum freundlichen Gedenken", steht auf der Nachricht aus dem Oktober 1921. Sie wurde in Jerusalem für umgerechnet gut 4900 Euro versteigert.
Laut Winner's galt der Brief des damals 42-Jährigen der Chemiestudentin Elisabetta Piccini. Die 22-Jährige war Tochter eines bekannten Chemikers und lebte eine Etage über Einsteins Schwester in Florenz. Bei einem Besuch in der Stadt sei Einstein sehr interessiert an einem Treffen mit ihr gewesen, so das Auktionshaus. Elisabetta sei aber schüchtern gewesen und habe kein Interesse gezeigt, sich mit dem damals bereits bekannten Einstein zu verabreden.

Brief an italienische Wissenschaftlerin
Foto: MENAHEM KAHANA/ AFPEinstein wurde für seine Arbeit 1921 der Nobelpreis verliehen. Er war bis zu seinem Tod 1955 in Abwesenheit Präsident der hebräischen Universität in Jerusalem. Die Einstein-Archive sind den Forschern auf dem Campus zugänglich. Dort befindet sich unter anderem das Originalmanuskript zur Relativitätstheorie, das Einstein der Universität 1925 zu ihrer Gründung überlassen hatte.