Arvid Carlsson Nobelpreis für den Parkinson-Pionier
Der Schwede Arvid Carlsson gilt als Pionier im Kampf gegen die Parkinson-Krankheit. Er hatte die Bedeutung der des Botenstoffes Dopamin für die Kontrolle der Muskelbewegungen entdeckt.
Der Hirnforscher ist der erste Schwede, der seit 18 Jahren mit einem wissenschaftlichen Nobelpreis ausgezeichnet wird. Carlsson wurde am 25. Januar 1923 in Uppsala geboren. Er promovierte im Jahr 1951 zum Doktor der Medizin an der Universität Lund. 1959 wurde er als Professor für Pharmakologie an die Universität Göteborg berufen, 1989 emeritiert.
In den vergangenen Jahrzehnten erhielt er bereits zahlreiche Preise. So bekam er 1979 den israelischen Wolf-Preis für Medizin und 1994 den so genannten japanischen Nobelpreis. 1991 verlieh die Universität Marburg Carlsson die Ehrendoktorwürde. Der Nobelpreis ist nun die Krönung seines Lebenswerks: "Ich bin überwältigt", sagte der 77-Jährige wenige Minuten nach der Bekanntgabe. Was er mit seinem Anteil am Preisgeld macht, weiß Carlsson noch nicht: "Da muss ich mit meiner Frau sprechen, die entscheidet so etwas bei uns".
Die Erkenntnisse, für die Carlsson geehrt wird, liegen indessen schon weit zurück. Bereits Ende der fünfziger Jahre hatte er die Bedeutung des Dopamins als wichtigen Signalstoff im zentralen Nervensystem nachgewiesen. Das Medikament "L-Dopa", durch die bahnbrechenden Forschungen Carlssons ermöglicht, ist heute der wichtigste Arzneistoff gegen die Parkinson-Krankheit. "L-Dopa" kompensiert den Dopaminmangel im Hirn und führt zu einer Normalisierung der Bewegungsabläufe.
Carlsson hat zudem eine Reihe von Folgeentdeckungen über die Rolle von Dopamin gemacht. "Wir haben zu weiteren Fortschritten bei der Arbeit mit Signalstoffen beigetragen, die zu wesentlich besseren Behandlungsmöglichkeiten von Schizophrenie und anderen mentalen Krankheiten führten", sagte Carlsson.
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