Atom-Katastrophe Regierung verspricht "Wiedergeburt" von Fukushima

Die Region Fukushima soll eine Wiedergeburt erleben. Das hat zumindest Premierminister Yoshihiko Noda in einer Pressekonferenz zu Beginn des Jahres der Bevölkerung versprochen. Einen genauen Fahrplan dazu bleibt er den Japanern aber schuldig.
Premierminister Yoshihiko Noda (rechts): Entschädigungen für Bevölkerung zugesichert

Premierminister Yoshihiko Noda (rechts): Entschädigungen für Bevölkerung zugesichert

Foto: Franck Robichon/ dpa

Tokio - Die Ungeduld und der Unmut der Bevölkerung in der japanischen Unglücksprovinz Fukushima wachsen von Tag zu Tag. Jetzt hat Japans Ministerpräsident Yoshihiko Noda eine "Wiedergeburt" der Region um das Katastrophen-AKW Fukushima Daiichi zugesichert.

Die Behörden arbeiteten daran, die radioaktiv belastete Gegend zu dekontaminieren, erklärte Noda am Mittwoch vor Journalisten in Tokio. Entschädigungen und Gesundheitskontrollen für die von der Katastrophe betroffenen Menschen seien sichergestellt, sagte er. Diese drei Pfeiler, so Noda, sollen die "Wiedergeburt" der Präfektur sichern.

Allerdings machte der Ministerpräsident keinerlei Zeitangaben darüber, wann die Maßnahmen konkret umgesetzt - und welche finanziellen Mittel dafür bereitgestellt würden. Klar ist aber schon jetzt, dass die Demontage des havarierten AKW etwa 40 Jahren dauern soll. Das hatte die Regierung kürzlich verkündet. Dabei soll dem Umweltminister Goshi Hosono zufolge der Abriss in mehreren Etappen erfolgen.

Mehr als 100.000 Menschen mussten nach der nuklearen Katastrophe ihre Heimat verlassen. Die japanischen Behörden gehen davon aus, dass es Jahre oder gar Jahrzehnte dauern könnte, bis die Bewohner der Region wieder in ihre Häuser zurückkehren dürfen.

Obwohl die Regierung am 16. Dezember 2011 die sogenannte Kaltabschaltung der Anlage verkündet hatte, sei der Kampf gegen die Folgen des Unglücks noch nicht zu Ende, sagte Noda am Mittwoch. "Dieser nukleare Unfall ist etwas, über das sich die Menschen überall im Land sorgen", sagte Ministerpräsident, der seit September 2011 im Amt ist. Es sei daher wichtig, die Informationen präzise und angemessen weiterzuleiten.

Allerdings stand Japan von Beginn des Vorfalls an in der Kritik, dies eben nicht getan zu haben. So hatte die Regierung etwa Vorhersagen über die Verbreitung der radioaktiven Substanzen in der Luft ignoriert - und so möglicherweise Tausende von Menschen einem erhöhten Strahlenrisiko ausgesetzt.

cib/dapd
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