Kyoto-Abkommen Australien will Klimavertrag unterzeichnen

Great Barrier Reef: Bedrohte Umwelt in Australien
Foto: HO/ REUTERSHamburg - Als eines der Länder mit den höchsten klimaschädlichen Emissionen pro Kopf hat Australien sich zur Teilnahme an einer Verlängerung des Kyoto-Abkommens zum Klimaschutz bereit erklärt. Die Regierung in Canberra sei bereit, "die zweite verpflichtende Zeitperiode des Kyoto-Protokolls mitzutragen", sagte Klimaschutzminister Greg Combet am Freitag.
Australien bezieht bis heute den Großteil seines Stroms aus Kohlekraftwerken. Zugleich könnte das Land besonders stark von den Folgen von Umweltveränderungen betroffen sein. Die erste Phase der Kyoto-Verpflichtungen läuft Ende 2012 aus. In Doha wollen 190 Staaten vom 26. November bis zum 7. Dezember über eine Nachfolgeregelung verhandeln.
Die Regierung Neuseelands hingegen will sich an den Kyoto-Verpflichtungen auch künftig nicht beteiligen. Umweltminister Tim Groser erklärte, sein Land werde die Emissionen weiterhin nach der nicht bindenden UN-Konvention zum Klimawandel regeln.
Das Kyoto-Protokoll ist die erste international verpflichtende Vereinbarung zu Klimaschutzmaßnahmen. Es wurde 1997 unterzeichnet und trat 2005 in Kraft, Australien ist erst seit 2007 beteiligt. Mit dem Kyoto-Protokoll verpflichteten sich die Teilnehmerstaaten, ihre Emissionen von Treibhausgasen bis 2012 verglichen mit dem Stand von 1990 um durchschnittlich fünf Prozent zu verringern. Gelingt dies nicht, sind Strafzahlungen vorgesehen. Weil Kanada Milliardenstrafen befürchtete, kündigte das Land im Dezember 2011 seine Teilnahme an den Kyoto-Vereinbarungen auf.
Am Kyoto-Protokoll sind bislang rund 40 Industriestaaten beteiligt, nicht jedoch die USA. Die Vereinten Nationen wollen im Dezember auf einer Konferenz in Katar das Ende des Jahres auslaufende Kyoto-Protokoll als bisher einziges bindendes Instrument zur Reduzierung von Treibhausgasen neu verhandeln - allerdings machen beim Abkommen von Kyoto bislang nur Staaten mit, die zusammen 15 Prozent der globalen Emissionen verursachen.